Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Aufplatzen. * Er wird aufplatzen wie Melekt Zeg (Ziege). (Bartenstein.) Von einem Vielfrass. Aufpusten. * Er pustet sich gewaltig auf. - Frischbier, II, 159. Von jemand, der grossthuerisch, aufgeblasen auftritt. Aufputzen. 2 Andern putzt sie auf, aber sie selber ist eine Schlumperliese. Böhm.: Jine kase (podkasava), a sam se pliha. (Celakovsky, 273.) *3 Er ist aufgeputzt wie ein Kutschpferd. - Braun, I, 2113. Aufraffen. * Man kan es nirgend so rein auffroffen. - Theatr. Diabolorum, 425a. Aufrabbeln. *1 Hei rabbelt sök op wie e ol Twernsock (Zwirnsack). - Frischbier, I, 166. *2 Sich aufrabbeln. - Frischbier, I, 165. Für eine Sache ein übergrosses Interesse zeigen. Aufrecht. 3 Aufrecht hinkt nicht. (Wurmlingen.) - Birlinger, 36. 4 Aufrecht und lang steht Fürsten wol an. Lat.: Est procerum, vere procerum corpus habere. (Binder II, 988.) *5 Aufrecht wie ein leerer Mehlsack. - Auerbach, Neues Leben, III, 43. Aufregung. An unverschuldeter Aufregung gestorben, erklärte der Todtenschauer, als er einen Mann todt mit drei Kugeln im Kopfe fand. Aufreiben. * Er hat es also auffgerieben, dass nicht ein Lauss war vberblieben. - Eyering, II, 307. Aufrichten. 3 Aufrichten, vnd vnverdrossen hats vil vnd offt genossen. - Henisch, 1496, 47; Petri, II, 26. 4 Wer sich selbst aufrichten kann, sitzt wohl. Dän.: Den sider vel, som kand selv reise sig op. (Prov. dan., 497.) Aufrichtig. 3 Die Franzosen behaupten, die offensten Leute seien in Frankreich. (Le plus apert homme en France.) (Illustrirte Zeitung, 1447.) 4 Aufrichtig, treu und fest in allen Dingen gibt sicherste Gewähr für das Vollbringen. Der badische Kriegsminister von Beyer auf einem Gedenkblatt im Germanischen Museum in Nürnberg. *5 Du bist aufrichtig wie ein alter Hoffmann. - M. Zeiller, 55. Aufrichtigkeit. 4 Aufrichtigkeit ist eine Tugend, wo sie noch gefunden wird. Dän.: Opriigtighed erendyd, hvor den ogsall findes. (Prov. dan., 441.) 5 Aufrichtigkeit ist Gott angenehm. - Petri, II, 26. Aufrücken. Rück' es dem nicht auf, der sich bessert. - Hermes, II, 41. Aufruhr. 2 Aufruhr macht aus zwei Städten eine. Dän.: Oprör gjör to byer af een. (Prov. dan., 441.) 3 Aufruhr und Zwietracht haben stets grossen Schaden gebracht. Dän.: Kiv og oprör stor skade gjör. (Prov. dan., 441.) 4 Vffruhr ist niemals vngestrafft blieben. - Lehmann, 804, 2. *5 Die Aufruhr stinckt jhm zum Hals heraus. - Schottel, 1112b. Aufrülpsen. * Enem äst (etwas) afräpsen. (Siebenb.-sächsisch.) - Frommann, V, 173, 177. Aufsammeln. Wer auffsamlet, der geneusst auch billig. - Henisch, 1495, 56. Aufschieben. 2 Lat.: Mora est allata rei, non causa sublata. (Marin, 14.) It.: Cosa differita non e perduta. (Marin, 14.) - Differire perdonare non vuol dire. (Giani, 490.) Schwed.: Gömdt är icke glömdt. (Marin, 14.) [Spaltenumbruch] 4 Lang aufgeschoben ist ganz verschoben. Dän.: Lang forhaling var aldrig god. (Prov. dan., 178.) 5 Offgeschowen üss nödd offgehowen. (Trier.) - Laven, 188, 87; für Waldeck: Curtze, 336, 276. Aufschiessen. 1 Was hoch aufschiesst, wird unten bald dürr. Lat.: Germine sublimi tener ere fit aridus imis. (Reuterdahl, 378.) *2 Er ist aufgeschossen (auch: aufgewachsen) wie ein Talglicht. - Frischbier, II, 158. Zu Aufschmeissen. Von jemand, der verloren oder sich blamirt hat, sagt man: Er ist aufgeschmissen wie eine Böhmgeige; auch: er ist gemacht, blamirt, begoldpapiert. Aufschneiden. *4 Er schneidet auf, wie ein Gascogner. - Beiche, 221b. *5 He schneit up dat de Balkens knappern. - Lyra, 23. Holl.: Hij snijdt op als eene kat mat een oor. (Harrebomee, II, 119a.) Aufschneider. 3 Einen guten Aufschneider vergisst man nicht bald. Frz.: Dites toujours fanfare, vous ne mourrez jamais. (Bohn I, 16.) Aufschreiben. 1 Aufschreiben ist gut fürs Mercken. - Mayer, II, 228. 2 Wenn man lang aufschreibt, so rechnet man zuletzt einmal. - Schottel, 1145b. Aufschub. 2 Dän.: Forhaling er skadelig naar alting er bereed. (Prov. dan., 178.) Engl.: Delay breeds danger. (Gaal, 891.) 5 Böhm.: Cas casu nepracuje. (Celakovsky, 127.) 6 Dän.: Lidae forhaling giör ofte baade fordeel og skade. (Prov. dan., 178.) 7 Aufschub in Gefahr bringt oft ein böses Jahr (oder: kann bringen graue Haar). Dän.: Forhaling i fare er paafölgende lendig heds moder. (Prov. dan., 178.) 8 Ein auffschub kan leicht ein andern nach sich ziehen. - Lehmann, 919, 13. 9 Ein kleiner Aufschub kann oft ein gross Unglück (Unfall) verhüten. Dän.: Forhaling er tit for Ulykke god. (Prov. dan., 178.) Aufschütten. * Es schött of. - Frischbier, I, 167. Für: Es schneit. Aufsehen. 1 Auffsehen ist die beste Schantz. - Theatrum Diabolorum, 435b. 2 Auffsehen ist im spiel das best. - Froschmäuseler, LIIIb. 3 Ein freundlich Auffsehen schad nicht. - Petri, II, 816. 4 Es darff auffsehens, wenn man glauben will. - Henisch, 1636, 18; Petri, II, 243. 5 Es kann keiner so genaw auffsehen, dem nicht etwa die kunst zerrinne. - Petri, II, 258. 6 Gut auffsehen ist der beste raht für das stehlen. - Henisch, 327, 39. D. h. der beste Schutz gegen das Bestohlenwerden. 7 Wo vil auffsehens ist, da gehets desto besser zu. - Henisch, 320, 6. Aufseher. 3 'N fulen Upsehner is bäter as 'n fleidigen Arbeider. (Bremen.) - Köster, 252. Aufsein. 3 Wen 't up is, hat de eers virabent. (Lübben.) 4 Wenn 't up is, is 't Singen dan. - Bueren, 1257. Aufsetzen. 6 Wenig auffsetzen viel gleicht sich einem verloren Spiel. - Petri, II, 627. Aufsicht. 2 Gute Aufsicht ist halbe Erziehung. Frz.: La vigilance et l'instruction, d'un mauvais enfant en font un bon. (Recueil, 491.) 3 Je mehr Aufsicht, je weniger Einsicht. Die viele Controle erzeugt oft nur Heuchelei und äussern Schein. Aufsitzen. 3 Sitt up, willst du mit. - Bueren, 1002. 4 Sitz fornen auff, vnd hinden nieder. - Gruter, III, 82.
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Aufplatzen.
* Er wird aufplatzen wie Melekt Zêg (Ziege). (Bartenstein.)
Von einem Vielfrass.
Aufpusten.
* Er pustet sich gewaltig auf. – Frischbier, II, 159.
Von jemand, der grossthuerisch, aufgeblasen auftritt.
Aufputzen.
2 Andern putzt sie auf, aber sie selber ist eine Schlumperliese.
Böhm.: Jiné kaše (podkasává), a sám se plíhá. (Čelakovský, 273.)
*3 Er ist aufgeputzt wie ein Kutschpferd. – Braun, I, 2113.
Aufraffen.
* Man kan es nirgend so rein auffroffen. – Theatr. Diabolorum, 425a.
Aufrabbeln.
*1 Hei rabbelt sök op wie e ôl Twêrnsock (Zwirnsack). – Frischbier, I, 166.
*2 Sich aufrabbeln. – Frischbier, I, 165.
Für eine Sache ein übergrosses Interesse zeigen.
Aufrecht.
3 Aufrecht hinkt nicht. (Wurmlingen.) – Birlinger, 36.
4 Aufrecht und lang steht Fürsten wol an.
Lat.: Est procerum, vere procerum corpus habere. (Binder II, 988.)
*5 Aufrecht wie ein leerer Mehlsack. – Auerbach, Neues Leben, III, 43.
Aufregung.
An unverschuldeter Aufregung gestorben, erklärte der Todtenschauer, als er einen Mann todt mit drei Kugeln im Kopfe fand.
Aufreiben.
* Er hat es also auffgerieben, dass nicht ein Lauss war vberblieben. – Eyering, II, 307.
Aufrichten.
3 Aufrichten, vnd vnverdrossen hats vil vnd offt genossen. – Henisch, 1496, 47; Petri, II, 26.
4 Wer sich selbst aufrichten kann, sitzt wohl.
Dän.: Den sider vel, som kand selv reise sig op. (Prov. dan., 497.)
Aufrichtig.
3 Die Franzosen behaupten, die offensten Leute seien in Frankreich. (Le plus apert homme en France.) (Illustrirte Zeitung, 1447.)
4 Aufrichtig, treu und fest in allen Dingen gibt sicherste Gewähr für das Vollbringen.
Der badische Kriegsminister von Beyer auf einem Gedenkblatt im Germanischen Museum in Nürnberg.
*5 Du bist aufrichtig wie ein alter Hoffmann. – M. Zeiller, 55.
Aufrichtigkeit.
4 Aufrichtigkeit ist eine Tugend, wo sie noch gefunden wird.
Dän.: Opriigtighed erendyd, hvor den ogsall findes. (Prov. dan., 441.)
5 Aufrichtigkeit ist Gott angenehm. – Petri, II, 26.
Aufrücken.
Rück' es dem nicht auf, der sich bessert. – Hermes, II, 41.
Aufruhr.
2 Aufruhr macht aus zwei Städten eine.
Dän.: Oprör gjör to byer af een. (Prov. dan., 441.)
3 Aufruhr und Zwietracht haben stets grossen Schaden gebracht.
Dän.: Kiv og oprör stor skade gjör. (Prov. dan., 441.)
4 Vffruhr ist niemals vngestrafft blieben. – Lehmann, 804, 2.
*5 Die Aufruhr stinckt jhm zum Hals heraus. – Schottel, 1112b.
Aufrülpsen.
* Enem äst (etwas) afräpsen. (Siebenb.-sächsisch.) – Frommann, V, 173, 177.
Aufsammeln.
Wer auffsamlet, der geneusst auch billig. – Henisch, 1495, 56.
Aufschieben.
2 Lat.: Mora est allata rei, non causa sublata. (Marin, 14.)
It.: Cosa differita non è perduta. (Marin, 14.) – Differire perdonare non vuol dire. (Giani, 490.)
Schwed.: Gömdt är icke glömdt. (Marin, 14.)
4 Lang aufgeschoben ist ganz verschoben.
Dän.: Lang forhaling var aldrig god. (Prov. dan., 178.)
5 Offgeschowen üss nödd offgehowen. (Trier.) – Laven, 188, 87; für Waldeck: Curtze, 336, 276.
Aufschiessen.
1 Was hoch aufschiesst, wird unten bald dürr.
Lat.: Germine sublimi tener ere fit aridus imis. (Reuterdahl, 378.)
*2 Er ist aufgeschossen (auch: aufgewachsen) wie ein Talglicht. – Frischbier, II, 158.
Zu Aufschmeissen. Von jemand, der verloren oder sich blamirt hat, sagt man: Er ist aufgeschmissen wie eine Böhmgeige; auch: er ist gemacht, blamirt, begoldpapiert.
Aufschneiden.
*4 Er schneidet auf, wie ein Gascogner. – Beiche, 221b.
*5 He schneit up dat de Balkens knappern. – Lyra, 23.
Holl.: Hij snijdt op als eene kat mat een oor. (Harrebomée, II, 119a.)
Aufschneider.
3 Einen guten Aufschneider vergisst man nicht bald.
Frz.: Dites toujours fanfare, vous ne mourrez jamais. (Bohn I, 16.)
Aufschreiben.
1 Aufschreiben ist gut fürs Mercken. – Mayer, II, 228.
2 Wenn man lang aufschreibt, so rechnet man zuletzt einmal. – Schottel, 1145b.
Aufschub.
2 Dän.: Forhaling er skadelig naar alting er bereed. (Prov. dan., 178.)
Engl.: Delay breeds danger. (Gaal, 891.)
5 Böhm.: Čas času nepracuje. (Čelakovský, 127.)
6 Dän.: Lidae forhaling giör ofte baade fordeel og skade. (Prov. dan., 178.)
7 Aufschub in Gefahr bringt oft ein böses Jahr (oder: kann bringen graue Haar).
Dän.: Forhaling i fare er paafölgende lendig heds moder. (Prov. dan., 178.)
8 Ein auffschub kan leicht ein andern nach sich ziehen. – Lehmann, 919, 13.
9 Ein kleiner Aufschub kann oft ein gross Unglück (Unfall) verhüten.
Dän.: Forhaling er tit for Ulykke god. (Prov. dan., 178.)
Aufschütten.
* Es schött of. – Frischbier, I, 167.
Für: Es schneit.
Aufsehen.
1 Auffsehen ist die beste Schantz. – Theatrum Diabolorum, 435b.
2 Auffsehen ist im spiel das best. – Froschmäuseler, LIIIb.
3 Ein freundlich Auffsehen schad nicht. – Petri, II, 816.
4 Es darff auffsehens, wenn man glauben will. – Henisch, 1636, 18; Petri, II, 243.
5 Es kann keiner so genaw auffsehen, dem nicht etwa die kunst zerrinne. – Petri, II, 258.
6 Gut auffsehen ist der beste raht für das stehlen. – Henisch, 327, 39.
D. h. der beste Schutz gegen das Bestohlenwerden.
7 Wo vil auffsehens ist, da gehets desto besser zu. – Henisch, 320, 6.
Aufseher.
3 'N fulen Upsehner is bäter as 'n flîdigen Arbeider. (Bremen.) – Köster, 252.
Aufsein.
3 Wen 't up is, hat de eers virabent. (Lübben.)
4 Wenn 't up is, is 't Singen dân. – Bueren, 1257.
Aufsetzen.
6 Wenig auffsetzen viel gleicht sich einem verloren Spiel. – Petri, II, 627.
Aufsicht.
2 Gute Aufsicht ist halbe Erziehung.
Frz.: La vigilance et l'instruction, d'un mauvais enfant en font un bon. (Recueil, 491.)
3 Je mehr Aufsicht, je weniger Einsicht.
Die viele Controle erzeugt oft nur Heuchelei und äussern Schein.
Aufsitzen.
3 Sitt up, willst du mit. – Bueren, 1002.
4 Sitz fornen auff, vnd hinden nieder. – Gruter, III, 82.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [420]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/432>, abgerufen am 22.02.2025. |