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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Gutes lässt, oder den Töchtern ein bedingtes Erbrecht gestattet. Krummstablehen lassen auch Frauen zur Folge zu. (S. Krummstab.)

1164 Weibes Mutter ist nicht todt. - Petri, II, 615.

1165 Weibes Wille, Gottes Wille.

Frz.: Ce que femme veut, Dieu le veut.

1166 Weibs wainen will den Mann fellen. - Henisch, 1063, 57; Petri, II, 615.

1167 Weil die Weiber allzeit müssen klagen, so schickt jhn Gott allzeit Plagen; auff dass sie haben zu sagen. - Gruter, III, 30; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 39; Lehmann, II, 868, 112.

1168 Weil die Weiber vergassen das Spinnen und Knütten, die Männer beim Wein über Staatssachen stritten, sind manche von Haus und Hof geschritten. - Frischbier2, 4001.

1169 Weil ein Weib Kinder zeucht, hat sie die bessten tag. - Petri, II, 616.

1170 Welch Weib das Fenster stets am Hals tregt, die isst selten recht Fisch biss auff den Grat. - Henisch, 1116, 9.

1171 Wem d' Wiiber übel wend und d' Imme wol de wird reich. - Sutermeister, 112.

1172 Wem de Wuiwer gut gehet un de Pere gut stehet, der kann Biur bliewen. (Sauerland.)

"Einer klagt seinem nachbarn, wie er ein vnglückhafften Baum in seinen gartten hett, daran sich drey seiner Weiber gehenckt. Der nachbar bat jhn, er wolt jhme Zweig davon zu impfen geben, denn der sey glückselig, dem die Weiber wol abgehen." (Lehmann, 141, 26.)

1173 Wem die Weiber gut abgehen, die Schafe wohl stehen, die Bienen glücklich schwärmen, der darf um nichts sich härmen.

Frz.: A qui Dieu veut ayder sa femme meurt. (Leroux, I, 12.)

1174 Wem die Weiber sterben und die Pferde gedeihen, dem schwärmt sein Gut. (Wend. Lausitz.)

Von Bienen entlehnt. Die Finnen: Zum Glück stirbt das Weib, zum Unglück das Pferd. Sie sagen aber auch umgekehrt: Zweimal heirathet der Bedauernswerthe, dreimal der vom harten Schicksal Verfolgte. (Bertram, 48 u. 57.)

Böhm.: Zena umira, a muz jinou vybira. (Celakovsky, 395.)

Wend.: Komuz zony mrjeja a kone steja, tomu so kublo roji. (Celakovsky, 395.)

1175 Wem stirbt ein liebes Weib, ist nur noch halbes Herz und halber Leib.

Lat.: Est grave dimidia parte carere sua. (Seybold, 150.)

1176 Wen kein Weib zieht an, ist wol nur ein halber Mann.

Dennoch hat es genug Männer gegeben, die eine entschiedene und unüberwindbare Abneigung vor den Frauen besessen haben, sogenannte Weiberfeinde. So soll Plato den Umgang mit Frauen standhaft gemieden, und Isaak Newton in seinem ganzen Leben keine Frau berührt, auch Theophr. Paracelsus, wie Helmont erzählt, die Liebe zum andern Geschlecht nur dem Namen nach gekannt haben. Von Cagnoli, einem italienischen Schriftsteller des 17. Jahrhunderts, wird berichtet, er sei den Frauen so abhold gewesen, dass er einer der schönsten Frauen, die ihm für eine Umarmung 3000 Kronen geboten habe, nicht in den Willen gekommen sei. Am stärksten trat die Abneigung gegen die Frauen wol bei Iwan Basiliewitsch, Grossfürst von Moskau, hervor, der beim Anblick jedes weiblichen Wesens Unruhe, Widerwillen, Ekel empfand, ja sogar Anwandlungen von Ohnmacht erhielt.

1177 Wen schelten die Weiber nicht?

Bei Tunnicius (329): Wen en schelden de wyve nicht? (Quis vivit, mulier quem non perfudet aceto?)

1178 Wenn alle Weiber mit freundlichem Gesicht aufstehen, haben die Leute gut waschen. (Pomerellen.)

Es ist dann nach der Volksansicht gut Wetter; denn "wenn die Weiber Wäsche waschen wollen, muss alles im Hause freundlich aussehen, so bekommt man gut Wetter". (Mannhardt, Germ. Mythologie, 653.)

1179 Wenn d' Weiber verrecken, dös is mer a Schrecken; wenn aber d' Pfar sterben; dös is a Verderben. (Eger.)

1180 Wenn d' Wiiber schalked, so het's der Tüfel g'seh.

1181 Wenn das Weib den Mann ernährt, so ist die Ehe wenig werth.

Lat.: Dos est, uxoria lites. - Veni unt a dote sagittae. (Gaal, 1682.)

[Spaltenumbruch] 1182 Wenn das Weib den Mann ernert so ist das Ross hintern Wagen gespert. - Lehmann, 148, 118.

Lat.: Infelix ter, qui in paupertatem divitum duxit uxorem. (Chaos, 510.)

1183 Wenn das Weib den Mann reich machet, das gibt selten gute Einigkeit. - Henisch, 838, 42; Petri, II, 632.

Lat.: Pauper et dives inimicum matrimonium. (Binder II, 2501.)

1184 Wenn das Weib den Mann reich macht, ist der Teufel im Hause.

Lat.: Intolerabilius nil est, quam femina dives. (Juvenal.) (Binder I, 789; II, 1544.)

1185 Wenn das Weib die Hosen trägt, wird das Haus verkehrt gefegt.

Krain.: Kjer zena hlace nosi, moz malokdej dobro kosi. (Celakovsky, 394.)

1186 Wenn das Weib die Töpfe zerbricht und der Mann die Krüge, so gibt es viel Scherben im Haus. - Sailer, 103; Simrock, 11371.

1187 Wenn das Weib führt das Regiment, nimmt's gar selten ein gutes End. - Chaos, 394.

1188 Wenn das Weib gebietet, ist der Mann enthoset.

1189 Wenn das Weib gut kocht, ist's mit der Liebe zu Ende.

1190 Wenn das Weib noch so zornig auf dem Markte spricht, den Markt kümmert's nicht.

1191 Wenn das Weib redt vor dem Mann, und die Henne kräht vor dem Hahn, und die Katze flieht vor der Maus; so gibt's selten gut Wetter im Haus.

1192 Wenn das Weib spricht vor dem Mann, und das Huhn kräht wie der Hahn; so soll man beide zum Teufel ja'n (jagen).

Frz.: Femme qui parle comme homme, et geline qui chante comme coq ne sont bonnes a tenir. (Leroux, I, 146.)

1193 Wenn das Weib sich soll richten nach dem Mann, so soll auch der Mann verstehen sein Weib.

Dän.: Skal qvinden skikke sig effer mandens hoved, maae manden baere over med qvindens feyl. (Prov. dan., 462.)

1194 Wenn das Weib zankt mit dem Mann, je weiter davon, je besser dann.

"Präge nur beim Streite böser Eheleute dir die Regel ein: Keift das Femininum mit dem Masculinum, musst du Neutrum sein." (Witzfunken, VIIIa, 106.)

1195 Wenn de olle Weiewe an to danze o de lichte Wolke an to regne fange, de höre nich boll (bald) op. (Jerrentowitz.) (S. Frühregen 4.) - Frischbier, II, 2873.

1196 Wenn der Weiber Zunge hält, dann ist's nicht weit vom Ende der Welt.

Lat.: Mulieri desunt verba. (Philippi, I, 259.)

1197 Wenn des Weibes Muhmen kommen, ist das Haus und Küche offen, kommen des Mannes Schwestern, so sind die Thüren geschlossen.

Böhm.: Jede-li kdo z pribuznych zeninych, vrata otvirej, a jede-li kdo z muzovych, vrata zavirej. (Celakovsky, 399.)

1198 Wenn die alten Weiber aufs Eis kommen, entsteht Thauwetter.

Holl.: Als de oude wijven op het ijs komen, begint het te dooijen. (Harrebomee, II, 458b.)

1199 Wenn die alten Weiber ins Tanzen kommen, so hören sie nicht bald auf. - Frischbier, II, 2869.

Schwed.: Nar gamlen moor börjar skumpa, sa är bon intet at stilla. (Grubb, 595.)

1200 Wenn die bösen Weiber ausgezankt haben, wird schönes Wetter.

Holl.: Als de kwade wijven ontbeten hebben, wordt het mooi weer. (Harrebomee, II, 458b.)

1201 Wenn die Weiber anfangen Wein zu trinken, wird es nicht Abend.

D. h. sie finden keine Grenze.

Lat.: Vespera femineum nescit finire lieum. (Reuterdahl, 1030.)

Schwed.: Thr quaellas ey som quinnor drikku. (Reuterdahl, 1039.)

1202 Wenn die Weiber auch von Glas wären, sie würden doch durchsichtig sein.

[Spaltenumbruch] Gutes lässt, oder den Töchtern ein bedingtes Erbrecht gestattet. Krummstablehen lassen auch Frauen zur Folge zu. (S. Krummstab.)

1164 Weibes Mutter ist nicht todt.Petri, II, 615.

1165 Weibes Wille, Gottes Wille.

Frz.: Ce que femme veut, Dieu le veut.

1166 Weibs wainen will den Mann fellen.Henisch, 1063, 57; Petri, II, 615.

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1168 Weil die Weiber vergassen das Spinnen und Knütten, die Männer beim Wein über Staatssachen stritten, sind manche von Haus und Hof geschritten.Frischbier2, 4001.

1169 Weil ein Weib Kinder zeucht, hat sie die bessten tag.Petri, II, 616.

1170 Welch Weib das Fenster stets am Hals tregt, die isst selten recht Fisch biss auff den Grat.Henisch, 1116, 9.

1171 Wem d' Wiiber übel wend und d' Imme wol de wird rîch.Sutermeister, 112.

1172 Wem de Wuiwer gut gehet un de Pere gut stehet, der kann Biur bliewen. (Sauerland.)

„Einer klagt seinem nachbarn, wie er ein vnglückhafften Baum in seinen gartten hett, daran sich drey seiner Weiber gehenckt. Der nachbar bat jhn, er wolt jhme Zweig davon zu impfen geben, denn der sey glückselig, dem die Weiber wol abgehen.“ (Lehmann, 141, 26.)

1173 Wem die Weiber gut abgehen, die Schafe wohl stehen, die Bienen glücklich schwärmen, der darf um nichts sich härmen.

Frz.: A qui Dieu veut ayder sa femme meurt. (Leroux, I, 12.)

1174 Wem die Weiber sterben und die Pferde gedeihen, dem schwärmt sein Gut. (Wend. Lausitz.)

Von Bienen entlehnt. Die Finnen: Zum Glück stirbt das Weib, zum Unglück das Pferd. Sie sagen aber auch umgekehrt: Zweimal heirathet der Bedauernswerthe, dreimal der vom harten Schicksal Verfolgte. (Bertram, 48 u. 57.)

Böhm.: Žena umírá, a muž jinou vybírá. (Čelakovsky, 395.)

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1176 Wen kein Weib zieht an, ist wol nur ein halber Mann.

Dennoch hat es genug Männer gegeben, die eine entschiedene und unüberwindbare Abneigung vor den Frauen besessen haben, sogenannte Weiberfeinde. So soll Plato den Umgang mit Frauen standhaft gemieden, und Isaak Newton in seinem ganzen Leben keine Frau berührt, auch Theophr. Paracelsus, wie Helmont erzählt, die Liebe zum andern Geschlecht nur dem Namen nach gekannt haben. Von Cagnoli, einem italienischen Schriftsteller des 17. Jahrhunderts, wird berichtet, er sei den Frauen so abhold gewesen, dass er einer der schönsten Frauen, die ihm für eine Umarmung 3000 Kronen geboten habe, nicht in den Willen gekommen sei. Am stärksten trat die Abneigung gegen die Frauen wol bei Iwan Basiliewitsch, Grossfürst von Moskau, hervor, der beim Anblick jedes weiblichen Wesens Unruhe, Widerwillen, Ekel empfand, ja sogar Anwandlungen von Ohnmacht erhielt.

1177 Wen schelten die Weiber nicht?

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1178 Wenn alle Weiber mit freundlichem Gesicht aufstehen, haben die Leute gut waschen. (Pomerellen.)

Es ist dann nach der Volksansicht gut Wetter; denn „wenn die Weiber Wäsche waschen wollen, muss alles im Hause freundlich aussehen, so bekommt man gut Wetter“. (Mannhardt, Germ. Mythologie, 653.)

1179 Wenn d' Weiber verrecken, dös is mer a Schrecken; wenn aber d' Pfâr sterben; dös is a Verderben. (Eger.)

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1181 Wenn das Weib den Mann ernährt, so ist die Ehe wenig werth.

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[Spaltenumbruch] 1182 Wenn das Weib den Mann ernert so ist das Ross hintern Wagen gespert.Lehmann, 148, 118.

Lat.: Infelix ter, qui in paupertatem divitum duxit uxorem. (Chaos, 510.)

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1184 Wenn das Weib den Mann reich macht, ist der Teufel im Hause.

Lat.: Intolerabilius nil est, quam femina dives. (Juvenal.) (Binder I, 789; II, 1544.)

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1192 Wenn das Weib spricht vor dem Mann, und das Huhn kräht wie der Hahn; so soll man beide zum Teufel ja'n (jagen).

Frz.: Femme qui parle comme homme, et geline qui chante comme coq ne sont bonnes à tenir. (Leroux, I, 146.)

1193 Wenn das Weib sich soll richten nach dem Mann, so soll auch der Mann verstehen sein Weib.

Dän.: Skal qvinden skikke sig effer mandens hoved, maae manden bære over med qvindens feyl. (Prov. dan., 462.)

1194 Wenn das Weib zankt mit dem Mann, je weiter davon, je besser dann.

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1195 Wenn de olle Wîewe an to danze o de lichte Wolke an to regne fange, de höre nich boll (bald) op. (Jerrentowitz.) (S. Frühregen 4.) – Frischbier, II, 2873.

1196 Wenn der Weiber Zunge hält, dann ist's nicht weit vom Ende der Welt.

Lat.: Mulieri desunt verba. (Philippi, I, 259.)

1197 Wenn des Weibes Muhmen kommen, ist das Haus und Küche offen, kommen des Mannes Schwestern, so sind die Thüren geschlossen.

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1199 Wenn die alten Weiber ins Tanzen kommen, so hören sie nicht bald auf.Frischbier, II, 2869.

Schwed.: Når gamlen moor börjar skumpa, så är bon intet at stilla. (Grubb, 595.)

1200 Wenn die bösen Weiber ausgezankt haben, wird schönes Wetter.

Holl.: Als de kwade wijven ontbeten hebben, wordt het mooi weêr. (Harrebomée, II, 458b.)

1201 Wenn die Weiber anfangen Wein zu trinken, wird es nicht Abend.

D. h. sie finden keine Grenze.

Lat.: Vespera femineum nescit finire lieum. (Reuterdahl, 1030.)

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[[27]/0039] Gutes lässt, oder den Töchtern ein bedingtes Erbrecht gestattet. Krummstablehen lassen auch Frauen zur Folge zu. (S. Krummstab.) 1164 Weibes Mutter ist nicht todt. – Petri, II, 615. 1165 Weibes Wille, Gottes Wille. Frz.: Ce que femme veut, Dieu le veut. 1166 Weibs wainen will den Mann fellen. – Henisch, 1063, 57; Petri, II, 615. 1167 Weil die Weiber allzeit müssen klagen, so schickt jhn Gott allzeit Plagen; auff dass sie haben zu sagen. – Gruter, III, 30; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 39; Lehmann, II, 868, 112. 1168 Weil die Weiber vergassen das Spinnen und Knütten, die Männer beim Wein über Staatssachen stritten, sind manche von Haus und Hof geschritten. – Frischbier2, 4001. 1169 Weil ein Weib Kinder zeucht, hat sie die bessten tag. – Petri, II, 616. 1170 Welch Weib das Fenster stets am Hals tregt, die isst selten recht Fisch biss auff den Grat. – Henisch, 1116, 9. 1171 Wem d' Wiiber übel wend und d' Imme wol de wird rîch. – Sutermeister, 112. 1172 Wem de Wuiwer gut gehet un de Pere gut stehet, der kann Biur bliewen. (Sauerland.) „Einer klagt seinem nachbarn, wie er ein vnglückhafften Baum in seinen gartten hett, daran sich drey seiner Weiber gehenckt. Der nachbar bat jhn, er wolt jhme Zweig davon zu impfen geben, denn der sey glückselig, dem die Weiber wol abgehen.“ (Lehmann, 141, 26.) 1173 Wem die Weiber gut abgehen, die Schafe wohl stehen, die Bienen glücklich schwärmen, der darf um nichts sich härmen. Frz.: A qui Dieu veut ayder sa femme meurt. (Leroux, I, 12.) 1174 Wem die Weiber sterben und die Pferde gedeihen, dem schwärmt sein Gut. (Wend. Lausitz.) Von Bienen entlehnt. Die Finnen: Zum Glück stirbt das Weib, zum Unglück das Pferd. Sie sagen aber auch umgekehrt: Zweimal heirathet der Bedauernswerthe, dreimal der vom harten Schicksal Verfolgte. (Bertram, 48 u. 57.) Böhm.: Žena umírá, a muž jinou vybírá. (Čelakovsky, 395.) Wend.: Komuž žony mrjeja a konĕ steja, tomu so kubło roji. (Čelakovsky, 395.) 1175 Wem stirbt ein liebes Weib, ist nur noch halbes Herz und halber Leib. Lat.: Est grave dimidia parte carere sua. (Seybold, 150.) 1176 Wen kein Weib zieht an, ist wol nur ein halber Mann. Dennoch hat es genug Männer gegeben, die eine entschiedene und unüberwindbare Abneigung vor den Frauen besessen haben, sogenannte Weiberfeinde. So soll Plato den Umgang mit Frauen standhaft gemieden, und Isaak Newton in seinem ganzen Leben keine Frau berührt, auch Theophr. Paracelsus, wie Helmont erzählt, die Liebe zum andern Geschlecht nur dem Namen nach gekannt haben. Von Cagnoli, einem italienischen Schriftsteller des 17. Jahrhunderts, wird berichtet, er sei den Frauen so abhold gewesen, dass er einer der schönsten Frauen, die ihm für eine Umarmung 3000 Kronen geboten habe, nicht in den Willen gekommen sei. Am stärksten trat die Abneigung gegen die Frauen wol bei Iwan Basiliewitsch, Grossfürst von Moskau, hervor, der beim Anblick jedes weiblichen Wesens Unruhe, Widerwillen, Ekel empfand, ja sogar Anwandlungen von Ohnmacht erhielt. 1177 Wen schelten die Weiber nicht? Bei Tunnicius (329): Wen en schelden de wyve nicht? (Quis vivit, mulier quem non perfudet aceto?) 1178 Wenn alle Weiber mit freundlichem Gesicht aufstehen, haben die Leute gut waschen. (Pomerellen.) Es ist dann nach der Volksansicht gut Wetter; denn „wenn die Weiber Wäsche waschen wollen, muss alles im Hause freundlich aussehen, so bekommt man gut Wetter“. (Mannhardt, Germ. Mythologie, 653.) 1179 Wenn d' Weiber verrecken, dös is mer a Schrecken; wenn aber d' Pfâr sterben; dös is a Verderben. (Eger.) 1180 Wenn d' Wiiber schalked, so het's der Tüfel g'seh. 1181 Wenn das Weib den Mann ernährt, so ist die Ehe wenig werth. Lat.: Dos est, uxoria lites. – Veni unt a dote sagittae. (Gaal, 1682.) 1182 Wenn das Weib den Mann ernert so ist das Ross hintern Wagen gespert. – Lehmann, 148, 118. Lat.: Infelix ter, qui in paupertatem divitum duxit uxorem. (Chaos, 510.) 1183 Wenn das Weib den Mann reich machet, das gibt selten gute Einigkeit. – Henisch, 838, 42; Petri, II, 632. Lat.: Pauper et dives inimicum matrimonium. (Binder II, 2501.) 1184 Wenn das Weib den Mann reich macht, ist der Teufel im Hause. Lat.: Intolerabilius nil est, quam femina dives. (Juvenal.) (Binder I, 789; II, 1544.) 1185 Wenn das Weib die Hosen trägt, wird das Haus verkehrt gefegt. Krain.: Kjér žena hlače nosi, mož małokdej dobro kosi. (Čelakovsky, 394.) 1186 Wenn das Weib die Töpfe zerbricht und der Mann die Krüge, so gibt es viel Scherben im Haus. – Sailer, 103; Simrock, 11371. 1187 Wenn das Weib führt das Regiment, nimmt's gar selten ein gutes End. – Chaos, 394. 1188 Wenn das Weib gebietet, ist der Mann enthoset. 1189 Wenn das Weib gut kocht, ist's mit der Liebe zu Ende. 1190 Wenn das Weib noch so zornig auf dem Markte spricht, den Markt kümmert's nicht. 1191 Wenn das Weib redt vor dem Mann, und die Henne kräht vor dem Hahn, und die Katze flieht vor der Maus; so gibt's selten gut Wetter im Haus. 1192 Wenn das Weib spricht vor dem Mann, und das Huhn kräht wie der Hahn; so soll man beide zum Teufel ja'n (jagen). Frz.: Femme qui parle comme homme, et geline qui chante comme coq ne sont bonnes à tenir. (Leroux, I, 146.) 1193 Wenn das Weib sich soll richten nach dem Mann, so soll auch der Mann verstehen sein Weib. Dän.: Skal qvinden skikke sig effer mandens hoved, maae manden bære over med qvindens feyl. (Prov. dan., 462.) 1194 Wenn das Weib zankt mit dem Mann, je weiter davon, je besser dann. „Präge nur beim Streite böser Eheleute dir die Regel ein: Keift das Femininum mit dem Masculinum, musst du Neutrum sein.“ (Witzfunken, VIIIa, 106.) 1195 Wenn de olle Wîewe an to danze o de lichte Wolke an to regne fange, de höre nich boll (bald) op. (Jerrentowitz.) (S. Frühregen 4.) – Frischbier, II, 2873. 1196 Wenn der Weiber Zunge hält, dann ist's nicht weit vom Ende der Welt. Lat.: Mulieri desunt verba. (Philippi, I, 259.) 1197 Wenn des Weibes Muhmen kommen, ist das Haus und Küche offen, kommen des Mannes Schwestern, so sind die Thüren geschlossen. Böhm.: Jede-li kdo z příbuzných ženiných, vrata otvirej, a jede-li kdo z mužových, vrata zavírej. (Čelakovsky, 399.) 1198 Wenn die alten Weiber aufs Eis kommen, entsteht Thauwetter. Holl.: Als de oude wijven op het ijs komen, begint het te dooijen. (Harrebomée, II, 458b.) 1199 Wenn die alten Weiber ins Tanzen kommen, so hören sie nicht bald auf. – Frischbier, II, 2869. Schwed.: Når gamlen moor börjar skumpa, så är bon intet at stilla. (Grubb, 595.) 1200 Wenn die bösen Weiber ausgezankt haben, wird schönes Wetter. Holl.: Als de kwade wijven ontbeten hebben, wordt het mooi weêr. (Harrebomée, II, 458b.) 1201 Wenn die Weiber anfangen Wein zu trinken, wird es nicht Abend. D. h. sie finden keine Grenze. Lat.: Vespera femineum nescit finire lieum. (Reuterdahl, 1030.) Schwed.: Thr quaellas ey som quinnor drikku. (Reuterdahl, 1039.) 1202 Wenn die Weiber auch von Glas wären, sie würden doch durchsichtig sein.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/39>, abgerufen am 21.11.2024.