Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

6 Holl.: Bejaardheid eischt bedaardheid. (Harrebomee, I, 35.)

11 Die Russen: Der Alte verkürzt den Rest seines Lebens, der eine Junge freit. (Altmann VI, 438.)

16 Böhm.: Stary ma smrt' pred ocima mlady za zady. (Celakovsky, 312.)

Wend.: Stary ma smjero pred woblecom, mlody pak za khribjetem. (Celakovsky, 312.)

Frz.: Les vieux vont a la mort, et la mort vient aux jeunes. (Cahier, 1120.)

37 An Alter bricht, ün a Jünger baut, is noch nit gleich. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Dies den Rabbinern entlehnte Sprichwort (vgl. Dukes, 102) preist die Vorzüge des Alters der Jugend gegenüber. Es behauptet, das Einreissen des erfahrenen Alters sei nützlicher als das Aufbauen der leichtsinnigen Jugend.

38 Auch der Alte lebt, so lange Gott will.

Dän.: End lever gammel, men god vil. (Prov. dan., 216.)

39 Der Alte kann nicht und der Junge weiss nicht.

Dem Alten fehlt zur Ausführung die Kraft, dem Jungen die Kenntniss.

Span.: El viejo por no poder, y el mozo por no saber, dejan las cosas perder. (Bohn I, 220.)

40 Der Alte kommt und gewinnt die grosse Völkerschlacht, aber erst wenn zwei Bauern einen Rock und zehn Herren einen Kopf tragen.

Sprichwort am Pendling bei Kufstein. (Steub, 131.)

41 Der Alte muss Deckmantel seyn. - Petri, II, 80.

42 Der Alte muss, der Junge kann sterben.

In Ostpreussen: Ohle motte starwe, Junge könne starwe. (Frischbier, I, 42.)

43 Der Alte wird mehr (oder: nicht) drumb geehrt, dass er mit Jahren ist beschwert. - Henisch, 311, 10; Petri, II, 81.

44 Ein alter betreugt, oder wird betrogen. - Lehmann, 140, 91.

Wenn er nämlich wieder eine Ehe eingeht.

45 Ein alter, der einen Weg offt gegangen ist, kan jungen Leuten Richtsteig weisen. - Petri, II, 163.

46 Ein alter, der nicht liebet Geld, ein junger, der sich weisslich helt, der jung ist alt, der alt ein Kind, die beide nicht zu loben sind. - Petri, II, 163.

47 Ein Alter, der verliebt, ist ein Winter mit Blumen.

48 Ein Alter sei so gut als er wolle, so ist doch seine Haut kein Narr; wird sie alt, so schrumpfft sie ein. - Lehmann, 147, 100.

49 Einem alten geschieht billig mehr Ehr den einem Jungen. - Petri, II, 175.

50 Einem alten ist wol vorzulauffen, aber nicht vorzurathen. - Petri, II, 175.

51 Einem alten ist wol zu entlauffen, aber nicht zu entrathen. - Petri, II, 175.

52 En Alder omen Iren äs lichter wä dit. - Schuster, 561.

53 Es verdreusst einen alten, wann man jhn bey dem bart will halten. - Henisch, 56, 35.

54 Lieber mit dem Alten essen, als mit dem Jungen hungern (weinen).

Meinen die Mädchen in Serbien und anderwärts, wenn sie einen wohlhabenden ältern Mann einem jüngern besitzlosen vorziehen.

55 Man thut keinem Alten unrecht, wenn man ihm sein Abendbrot stiehlt. - Gaal, 7.

56 Nimt ein alter ein junges Mägdlein, so geth jhm hernach sehr viel an seinen Gedancken ab. - Lehmann, 145, 86.

57 Roas (heraus) mit dem Alden, doass der Noüe Roam (Raum) hoat. - Gomolcke, 1183.

Von alten Menschen, alten Zähnen, Bäumen u. s. w.

58 Scherzt ein alter mit einem jungen Weib, so lacht der Todt. - Lehmann, 145, 85.

59 So ain alter zu einem narren geret, so übertrifft er umb etliche pfund ain jungen gesellen. - Zimmer'sche Chronik.

60 Wen man den Alten vor wolt kewen wie den Kindern, so würd' er speien. - Eyering, III, 403.

[Spaltenumbruch] 61 Zwischen Alten und Jungen freundet es sich nicht gut. - Altmann VI, 487.

*62 Er ist noch der Alte.

Er ist, wie er jederzeit gewesen.

Lat.: Antiquum obtinet. (Philippi, I, 35; Froberg, 28.)


Alte (die).

2 De alle maut füär ghoan, sach de Junge, da stodd e sin Far de Trappe af. (Hemer in der Grafsch. Mark.) - Frommann, III, 255, 33.

3 Die Alte ist lieb gehalten, weil sie Hellerlin hat. - Henisch, 56, 28; Petri, II, 122.

4 Die Alte münd sterbe und die Junge chönd sterbe. - Steiger, Sitten, II, 15.

5 Einer tauben Alten wegen schlägt der Pfarrer die Toaka1 nicht zweimal. - Neue Freie Presse, 4592.

1) Die Holztafel, auf der nach griechischem Ritus zum Gebete getrommelt wird.

6 Es geht nichts über die Alte, sagte der Bauer.

Eine Bäuerin hatte ihrem Manne eine neue Pfeife vom Jahrmarkt mitgebracht: "Sauber ist das Pfeifchen", sagte er, "und bequem mag's auch sein; aber mein alter Oelkopf ist doch noch etwas anderes. Die neue Pfeife ist ganz hübsch, aber sie ist so ganz neu, so schrecklich neu, 's geht doch nichts über die alte." Als aber im nächsten Augenblick seine Frau hereintrat, sprach er es nicht aus, er sah ihr in die treuherzigen Augen, schüttelte ihr kräftig die Hand und sagte: "'S geht doch nichts über die Alte!" (Hausfreund, Berlin 1872, XV, 5.)

7 Wer eine Alte mit alten Gülden ernehrt, der muss Spielmann im Hauss sein vnd offt mit dem Prediger essen. - Petri, II, 626.

*8 De Ole heft dat Kole, de Diewel hal de Ole. - Frischbier, I, 41.

Es ist das kalte Fieber gemeint.

*9 De Ole is noch rask un kask. - Eichwald, 1459.

*10 Du wirst de Alte fange (auch: die Alte mit em Schelle [Glöcklein] fange).


Alten (die).

6 Dän.: De gamle skal man aere, og de unge skal man laere. (Prov. dan., 214.)

Lat.: Canus honoretur, puer ad documenta citetur. (Reuterdahl, 101.)

Schwed.: Gamblan skal man aera ok thoen vnga laera. (Reuterdahl, 101.)

17 Dän.: De gamle til raad, de unge til daad. (Prov. dan., 411.)

41 Das Sprichwort hat namentlich die augenfälligen Vortheile im Auge, welche aus einem langen andauernden Dienstverhältniss für beide Theile entstehen.

42 Dän.: De gamle have ikke vaeret börn; de vidsto og noget. (Prov. dan., 214.)

44 Niederdeutsch: Eichwald, 1456.

47 Holl.: Den olden sal men eren. (Tunn., 28, 22.)

Lat.: Ante senex juvenem merito captavit honorem. (Fallersleben, 182; vgl. Leuten, 678 u. Bebel-Suringar, 397.)

48 Holl.: Den olden sal men raets vrag hus. (Tunn., 6, 16.)

Lat.: Uti consilio, vir amici, senum tibi mando. (Fallersleben, 181.)

53 Dän.: De gamle ere to gange börn. (Prov. dan., 214.)

57 "Entlauffen mag man den alten leichtlich, aber nicht wol enthraten sicherlich." (Loci comm., 181.) - Bei Tunnicius (751): Men kan den olden entlopen, mer nicht entraden. (Cordatus senior rapide, sed currere nescit.)

Dän.: Man kand vel und löbe den gamle, men ey undraade hanenn. - De gamle gaece ilde men raade vel. (Prov. dan., 215.)

Holl.: Men mach den olden ontlopen, mer qualic ontraden. (Tunn., 19, 1.)

Lat.: Raro senem sensu, sed habes praecedere cursu. (Haupt, V, 304.) - Possumus effugere senum pedes, sed consilio carere non possumus. (Bebel.)

59 Dän.: Hvad de gamle have bygd, kunne de nye ikke holde ved lige. (Prov. dan., 97.)

77 "Die art vnd eigenschafft der alten thund auch die jungen vögel behalten." - "Da wagte man frische Schantzen mit Singen, Springen und Tanzen. Vnd wie Alten sungen, so zwitzerten die Jungen." (Gottfried, Chronik, 19b.) - Die Finnen: Sänger der Hahn, Sänger sein Sohn. (Bertram, 72.)

Dän.: Som de gamle siunge for, qvidre de unge efter. (Prov. dan., 216.) - Som de gamle sjunge, saa pibe de unge. (Prov. dan., 214; Bohn I, 398.)

Engl.: As the old cock crows, so crows the young.

Frz.: Ce que chante la corneille, si chante le corneillon.

Lat.: Dat pullus tales, qualis dignoscitur ales. (Loci comm., 111.)

Masur.: Jak starzy spiewaia, tak mlodzy czerkaia. (Frischbier, II, 3025.)

Schwed.: Som de gamla sjunga, sa qwittra de unga. (Marin.)

[Spaltenumbruch]

6 Holl.: Bejaardheid eischt bedaardheid. (Harrebomée, I, 35.)

11 Die Russen: Der Alte verkürzt den Rest seines Lebens, der eine Junge freit. (Altmann VI, 438.)

16 Böhm.: Stary má smrt' před očima mladý za zady. (Čelakovský, 312.)

Wend.: Stary ma smjeró před woblečom, młody pak za khribjetem. (Čelakovský, 312.)

Frz.: Les vieux vont à la mort, et la mort vient aux jeunes. (Cahier, 1120.)

37 An Alter bricht, ün a Jünger baut, is noch nit gleich. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Dies den Rabbinern entlehnte Sprichwort (vgl. Dukes, 102) preist die Vorzüge des Alters der Jugend gegenüber. Es behauptet, das Einreissen des erfahrenen Alters sei nützlicher als das Aufbauen der leichtsinnigen Jugend.

38 Auch der Alte lebt, so lange Gott will.

Dän.: End lever gammel, men god vil. (Prov. dan., 216.)

39 Der Alte kann nicht und der Junge weiss nicht.

Dem Alten fehlt zur Ausführung die Kraft, dem Jungen die Kenntniss.

Span.: El viejo por no poder, y el mozo por no saber, dejan las cosas perder. (Bohn I, 220.)

40 Der Alte kommt und gewinnt die grosse Völkerschlacht, aber erst wenn zwei Bauern einen Rock und zehn Herren einen Kopf tragen.

Sprichwort am Pendling bei Kufstein. (Steub, 131.)

41 Der Alte muss Deckmantel seyn.Petri, II, 80.

42 Der Alte muss, der Junge kann sterben.

In Ostpreussen: Ohle motte starwe, Junge könne starwe. (Frischbier, I, 42.)

43 Der Alte wird mehr (oder: nicht) drumb geehrt, dass er mit Jahren ist beschwert.Henisch, 311, 10; Petri, II, 81.

44 Ein alter betreugt, oder wird betrogen.Lehmann, 140, 91.

Wenn er nämlich wieder eine Ehe eingeht.

45 Ein alter, der einen Weg offt gegangen ist, kan jungen Leuten Richtsteig weisen.Petri, II, 163.

46 Ein alter, der nicht liebet Geld, ein junger, der sich weisslich helt, der jung ist alt, der alt ein Kind, die beide nicht zu loben sind.Petri, II, 163.

47 Ein Alter, der verliebt, ist ein Winter mit Blumen.

48 Ein Alter sei so gut als er wolle, so ist doch seine Haut kein Narr; wird sie alt, so schrumpfft sie ein.Lehmann, 147, 100.

49 Einem alten geschieht billig mehr Ehr den einem Jungen.Petri, II, 175.

50 Einem alten ist wol vorzulauffen, aber nicht vorzurathen.Petri, II, 175.

51 Einem alten ist wol zu entlauffen, aber nicht zu entrathen.Petri, II, 175.

52 En Alder ômen Iren äs lichter wä dit.Schuster, 561.

53 Es verdreusst einen alten, wann man jhn bey dem bart will halten.Henisch, 56, 35.

54 Lieber mit dem Alten essen, als mit dem Jungen hungern (weinen).

Meinen die Mädchen in Serbien und anderwärts, wenn sie einen wohlhabenden ältern Mann einem jüngern besitzlosen vorziehen.

55 Man thut keinem Alten unrecht, wenn man ihm sein Abendbrot stiehlt.Gaal, 7.

56 Nimt ein alter ein junges Mägdlein, so geth jhm hernach sehr viel an seinen Gedancken ab.Lehmann, 145, 86.

57 Roas (heraus) mit dem Alden, doass der Noüe Roam (Raum) hoat.Gomolcke, 1183.

Von alten Menschen, alten Zähnen, Bäumen u. s. w.

58 Scherzt ein alter mit einem jungen Weib, so lacht der Todt.Lehmann, 145, 85.

59 So ain alter zu einem narren geret, so übertrifft er umb etliche pfund ain jungen gesellen.Zimmer'sche Chronik.

60 Wen man den Alten vor wolt kewen wie den Kindern, so würd' er speien.Eyering, III, 403.

[Spaltenumbruch] 61 Zwischen Alten und Jungen freundet es sich nicht gut.Altmann VI, 487.

*62 Er ist noch der Alte.

Er ist, wie er jederzeit gewesen.

Lat.: Antiquum obtinet. (Philippi, I, 35; Froberg, 28.)


Alte (die).

2 De ålle maut füär ghoan, sach de Junge, då stodd e sin Fâr de Trappe af. (Hemer in der Grafsch. Mark.) – Frommann, III, 255, 33.

3 Die Alte ist lieb gehalten, weil sie Hellerlin hat.Henisch, 56, 28; Petri, II, 122.

4 Die Alte münd sterbe und die Junge chönd sterbe.Steiger, Sitten, II, 15.

5 Einer tauben Alten wegen schlägt der Pfarrer die Toaka1 nicht zweimal.Neue Freie Presse, 4592.

1) Die Holztafel, auf der nach griechischem Ritus zum Gebete getrommelt wird.

6 Es geht nichts über die Alte, sagte der Bauer.

Eine Bäuerin hatte ihrem Manne eine neue Pfeife vom Jahrmarkt mitgebracht: „Sauber ist das Pfeifchen“, sagte er, „und bequem mag's auch sein; aber mein alter Oelkopf ist doch noch etwas anderes. Die neue Pfeife ist ganz hübsch, aber sie ist so ganz neu, so schrecklich neu, 's geht doch nichts über die alte.“ Als aber im nächsten Augenblick seine Frau hereintrat, sprach er es nicht aus, er sah ihr in die treuherzigen Augen, schüttelte ihr kräftig die Hand und sagte: „'S geht doch nichts über die Alte!“ (Hausfreund, Berlin 1872, XV, 5.)

7 Wer eine Alte mit alten Gülden ernehrt, der muss Spielmann im Hauss sein vnd offt mit dem Prediger essen.Petri, II, 626.

*8 De Ôle heft dat Kole, de Diewel hal de Ôle.Frischbier, I, 41.

Es ist das kalte Fieber gemeint.

*9 De Ole is noch rask un kask.Eichwald, 1459.

*10 Du wirst de Alte fange (auch: die Alte mit em Schelle [Glöcklein] fange).


Alten (die).

6 Dän.: De gamle skal man aere, og de unge skal man laere. (Prov. dan., 214.)

Lat.: Canus honoretur, puer ad documenta citetur. (Reuterdahl, 101.)

Schwed.: Gamblan skal man aera ok thoen vnga læra. (Reuterdahl, 101.)

17 Dän.: De gamle til raad, de unge til daad. (Prov. dan., 411.)

41 Das Sprichwort hat namentlich die augenfälligen Vortheile im Auge, welche aus einem langen andauernden Dienstverhältniss für beide Theile entstehen.

42 Dän.: De gamle have ikke vaeret börn; de vidsto og noget. (Prov. dan., 214.)

44 Niederdeutsch: Eichwald, 1456.

47 Holl.: Den olden sal men eren. (Tunn., 28, 22.)

Lat.: Ante senex juvenem merito captavit honorem. (Fallersleben, 182; vgl. Leuten, 678 u. Bebel-Suringar, 397.)

48 Holl.: Den olden sal men raets vrag hus. (Tunn., 6, 16.)

Lat.: Uti consilio, vir amici, senum tibi mando. (Fallersleben, 181.)

53 Dän.: De gamle ere to gange börn. (Prov. dan., 214.)

57 „Entlauffen mag man den alten leichtlich, aber nicht wol enthraten sicherlich.“ (Loci comm., 181.) – Bei Tunnicius (751): Men kan den olden entlopen, mer nicht entraden. (Cordatus senior rapide, sed currere nescit.)

Dän.: Man kand vel und löbe den gamle, men ey undraade hanenn. – De gamle gaece ilde men raade vel. (Prov. dan., 215.)

Holl.: Men mach den olden ontlopen, mer qualic ontraden. (Tunn., 19, 1.)

Lat.: Raro senem sensu, sed habes praecedere cursu. (Haupt, V, 304.) – Possumus effugere senum pedes, sed consilio carere non possumus. (Bebel.)

59 Dän.: Hvad de gamle have bygd, kunne de nye ikke holde ved lige. (Prov. dan., 97.)

77 „Die art vnd eigenschafft der alten thund auch die jungen vögel behalten.“ – „Da wagte man frische Schantzen mit Singen, Springen und Tanzen. Vnd wie Alten sungen, so zwitzerten die Jungen.“ (Gottfried, Chronik, 19b.) – Die Finnen: Sänger der Hahn, Sänger sein Sohn. (Bertram, 72.)

Dän.: Som de gamle siunge for, qvidre de unge efter. (Prov. dan., 216.) – Som de gamle sjunge, saa pibe de unge. (Prov. dan., 214; Bohn I, 398.)

Engl.: As the old cock crows, so crows the young.

Frz.: Ce que chante la corneille, si chante le corneillon.

Lat.: Dat pullus tales, qualis dignoscitur ales. (Loci comm., 111.)

Masur.: Jak starzy spiewaią, tak młodzy czerkaią. (Frischbier, II, 3025.)

Schwed.: Som de gamla sjunga, så qwittra de unga. (Marin.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0382" n="[370]"/>
          <cb n="739"/>
          <p rendition="#et2">6 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bejaardheid eischt bedaardheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">11 Die Russen: Der Alte verkürzt den Rest seines Lebens, der eine Junge freit. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 438.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">16 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Stary má smrt' p&#x0159;ed o&#x010D;ima mladý za zady. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 312.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Wend.</hi>: Stary ma smjeró p&#x0159;ed woble&#x010D;om, m&#x0142;ody pak za khribjetem. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 312.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les vieux vont à la mort, et la mort vient aux jeunes. (<hi rendition="#i">Cahier, 1120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 An Alter bricht, ün a Jünger baut, is noch nit gleich.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies den Rabbinern entlehnte Sprichwort (vgl. <hi rendition="#i">Dukes, 102</hi>) preist die Vorzüge des Alters der Jugend gegenüber. Es behauptet, das Einreissen des erfahrenen Alters sei nützlicher als das Aufbauen der leichtsinnigen Jugend.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Auch der Alte lebt, so lange Gott will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: End lever gammel, men god vil. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 216.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Der Alte kann nicht und der Junge weiss nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dem Alten fehlt zur Ausführung die Kraft, dem Jungen die Kenntniss.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El viejo por no poder, y el mozo por no saber, dejan las cosas perder. (<hi rendition="#i">Bohn I, 220.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Der Alte kommt und gewinnt die grosse Völkerschlacht, aber erst wenn zwei Bauern einen Rock und zehn Herren einen Kopf tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sprichwort am Pendling bei Kufstein. (<hi rendition="#i">Steub, 131.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Der Alte muss Deckmantel seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Der Alte muss, der Junge kann sterben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Ostpreussen: Ohle motte starwe, Junge könne starwe. (<hi rendition="#i">Frischbier, I, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Der Alte wird mehr (oder: nicht) drumb geehrt, dass er mit Jahren ist beschwert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 311, 10; Petri, II, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Ein alter betreugt, oder wird betrogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 140, 91.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn er nämlich wieder eine Ehe eingeht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Ein alter, der einen Weg offt gegangen ist, kan jungen Leuten Richtsteig weisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Ein alter, der nicht liebet Geld, ein junger, der sich weisslich helt, der jung ist alt, der alt ein Kind, die beide nicht zu loben sind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Ein Alter, der verliebt, ist ein Winter mit Blumen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Ein Alter sei so gut als er wolle, so ist doch seine Haut kein Narr; wird sie alt, so schrumpfft sie ein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 147, 100.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Einem alten geschieht billig mehr Ehr den einem Jungen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Einem alten ist wol vorzulauffen, aber nicht vorzurathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Einem alten ist wol zu entlauffen, aber nicht zu entrathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 En Alder ômen Iren äs lichter wä dit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 561.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Es verdreusst einen alten, wann man jhn bey dem bart will halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 56, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Lieber mit dem Alten essen, als mit dem Jungen hungern (weinen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Meinen die Mädchen in Serbien und anderwärts, wenn sie einen wohlhabenden ältern Mann einem jüngern besitzlosen vorziehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Man thut keinem Alten unrecht, wenn man ihm sein Abendbrot stiehlt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Nimt ein alter ein junges Mägdlein, so geth jhm hernach sehr viel an seinen Gedancken ab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 145, 86.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Roas (heraus) mit dem Alden, doass der Noüe Roam (Raum) hoat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 1183.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von alten Menschen, alten Zähnen, Bäumen u. s. w.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Scherzt ein alter mit einem jungen Weib, so lacht der Todt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 145, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 So ain alter zu einem narren geret, so übertrifft er umb etliche pfund ain jungen gesellen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmer'sche Chronik.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Wen man den Alten vor wolt kewen wie den Kindern, so würd' er speien.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 403.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="740"/>
61 Zwischen Alten und Jungen freundet es sich nicht gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 487.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*62 Er ist noch der Alte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist, wie er jederzeit gewesen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Antiquum obtinet. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 35; Froberg, 28.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Alte</hi> (die).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 De ålle maut füär ghoan, sach de Junge, då stodd e sin Fâr de Trappe af.</hi> (<hi rendition="#i">Hemer in der Grafsch. Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 255, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Die Alte ist lieb gehalten, weil sie Hellerlin hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 56, 28; Petri, II, 122.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Die Alte münd sterbe und die Junge chönd sterbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, Sitten, II, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Einer tauben Alten wegen schlägt der Pfarrer die Toaka<hi rendition="#sup">1</hi> nicht zweimal.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Die Holztafel, auf der nach griechischem Ritus zum Gebete getrommelt wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Es geht nichts über die Alte, sagte der Bauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Bäuerin hatte ihrem Manne eine neue Pfeife vom Jahrmarkt mitgebracht: &#x201E;Sauber ist das Pfeifchen&#x201C;, sagte er, &#x201E;und bequem mag's auch sein; aber mein alter Oelkopf ist doch noch etwas anderes. Die neue Pfeife ist ganz hübsch, aber sie ist so ganz neu, so schrecklich neu, 's geht doch nichts über die alte.&#x201C; Als aber im nächsten Augenblick seine Frau hereintrat, sprach er es nicht aus, er sah ihr in die treuherzigen Augen, schüttelte ihr kräftig die Hand und sagte: &#x201E;'S geht doch nichts über <hi rendition="#g">die</hi> Alte!&#x201C; (<hi rendition="#i">Hausfreund, Berlin 1872, XV, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Wer eine Alte mit alten Gülden ernehrt, der muss Spielmann im Hauss sein vnd offt mit dem Prediger essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 626.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 De Ôle heft dat Kole, de Diewel hal de Ôle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist das kalte Fieber gemeint.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 De Ole is noch rask un kask.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1459.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Du wirst de Alte fange (auch: die Alte mit em Schelle [Glöcklein] fange).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Alten</hi> (die).</head><lb/>
          <p rendition="#et2">6 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: De gamle skal man aere, og de unge skal man laere. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Canus honoretur, puer ad documenta citetur. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Gamblan skal man aera ok thoen vnga læra. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">17 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: De gamle til raad, de unge til daad. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 411.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">41 Das Sprichwort hat namentlich die augenfälligen Vortheile im Auge, welche aus einem langen andauernden Dienstverhältniss für beide Theile entstehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2">42 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: De gamle have ikke vaeret börn; de vidsto og noget. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">44 Niederdeutsch: Eichwald, 1456.</p><lb/>
          <p rendition="#et2">47 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Den olden sal men eren. (<hi rendition="#i">Tunn., 28, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ante senex juvenem merito captavit honorem. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 182;</hi> vgl. <hi rendition="#i">Leuten, 678</hi> u. <hi rendition="#i">Bebel-Suringar, 397.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">48 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Den olden sal men raets vrag hus. (<hi rendition="#i">Tunn., 6, 16.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Uti consilio, vir amici, senum tibi mando. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 181.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">53 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: De gamle ere to gange börn. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">57 &#x201E;Entlauffen mag man den alten leichtlich, aber nicht wol enthraten sicherlich.&#x201C; (<hi rendition="#i">Loci comm., 181.</hi>) &#x2013; Bei Tunnicius (751): Men kan den olden entlopen, mer nicht entraden. (Cordatus senior rapide, sed currere nescit.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man kand vel und löbe den gamle, men ey undraade hanenn. &#x2013; De gamle gaece ilde men raade vel. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men mach den olden ontlopen, mer qualic ontraden. (<hi rendition="#i">Tunn., 19, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Raro senem sensu, sed habes praecedere cursu. (<hi rendition="#i">Haupt, V, 304.</hi>) &#x2013; Possumus effugere senum pedes, sed consilio carere non possumus. (<hi rendition="#i">Bebel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">59 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvad de gamle have bygd, kunne de nye ikke holde ved lige. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">77 &#x201E;Die art vnd eigenschafft der alten thund auch die jungen vögel behalten.&#x201C; &#x2013; &#x201E;Da wagte man frische Schantzen mit Singen, Springen und Tanzen. Vnd wie Alten sungen, so zwitzerten die Jungen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gottfried, Chronik, 19<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>) &#x2013; Die Finnen: Sänger der Hahn, Sänger sein Sohn. (<hi rendition="#i">Bertram, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Som de gamle siunge for, qvidre de unge efter. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 216.</hi>) &#x2013; Som de gamle sjunge, saa pibe de unge. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 214; Bohn I, 398.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: As the old cock crows, so crows the young.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce que chante la corneille, si chante le corneillon.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dat pullus tales, qualis dignoscitur ales. (<hi rendition="#i">Loci comm., 111.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Masur.</hi>: Jak starzy spiewai&#x0105;, tak m&#x0142;odzy czerkai&#x0105;. (<hi rendition="#i">Frischbier, II, 3025.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Som de gamla sjunga, så qwittra de unga. (<hi rendition="#i">Marin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[370]/0382] 6 Holl.: Bejaardheid eischt bedaardheid. (Harrebomée, I, 35.) 11 Die Russen: Der Alte verkürzt den Rest seines Lebens, der eine Junge freit. (Altmann VI, 438.) 16 Böhm.: Stary má smrt' před očima mladý za zady. (Čelakovský, 312.) Wend.: Stary ma smjeró před woblečom, młody pak za khribjetem. (Čelakovský, 312.) Frz.: Les vieux vont à la mort, et la mort vient aux jeunes. (Cahier, 1120.) 37 An Alter bricht, ün a Jünger baut, is noch nit gleich. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Dies den Rabbinern entlehnte Sprichwort (vgl. Dukes, 102) preist die Vorzüge des Alters der Jugend gegenüber. Es behauptet, das Einreissen des erfahrenen Alters sei nützlicher als das Aufbauen der leichtsinnigen Jugend. 38 Auch der Alte lebt, so lange Gott will. Dän.: End lever gammel, men god vil. (Prov. dan., 216.) 39 Der Alte kann nicht und der Junge weiss nicht. Dem Alten fehlt zur Ausführung die Kraft, dem Jungen die Kenntniss. Span.: El viejo por no poder, y el mozo por no saber, dejan las cosas perder. (Bohn I, 220.) 40 Der Alte kommt und gewinnt die grosse Völkerschlacht, aber erst wenn zwei Bauern einen Rock und zehn Herren einen Kopf tragen. Sprichwort am Pendling bei Kufstein. (Steub, 131.) 41 Der Alte muss Deckmantel seyn. – Petri, II, 80. 42 Der Alte muss, der Junge kann sterben. In Ostpreussen: Ohle motte starwe, Junge könne starwe. (Frischbier, I, 42.) 43 Der Alte wird mehr (oder: nicht) drumb geehrt, dass er mit Jahren ist beschwert. – Henisch, 311, 10; Petri, II, 81. 44 Ein alter betreugt, oder wird betrogen. – Lehmann, 140, 91. Wenn er nämlich wieder eine Ehe eingeht. 45 Ein alter, der einen Weg offt gegangen ist, kan jungen Leuten Richtsteig weisen. – Petri, II, 163. 46 Ein alter, der nicht liebet Geld, ein junger, der sich weisslich helt, der jung ist alt, der alt ein Kind, die beide nicht zu loben sind. – Petri, II, 163. 47 Ein Alter, der verliebt, ist ein Winter mit Blumen. 48 Ein Alter sei so gut als er wolle, so ist doch seine Haut kein Narr; wird sie alt, so schrumpfft sie ein. – Lehmann, 147, 100. 49 Einem alten geschieht billig mehr Ehr den einem Jungen. – Petri, II, 175. 50 Einem alten ist wol vorzulauffen, aber nicht vorzurathen. – Petri, II, 175. 51 Einem alten ist wol zu entlauffen, aber nicht zu entrathen. – Petri, II, 175. 52 En Alder ômen Iren äs lichter wä dit. – Schuster, 561. 53 Es verdreusst einen alten, wann man jhn bey dem bart will halten. – Henisch, 56, 35. 54 Lieber mit dem Alten essen, als mit dem Jungen hungern (weinen). Meinen die Mädchen in Serbien und anderwärts, wenn sie einen wohlhabenden ältern Mann einem jüngern besitzlosen vorziehen. 55 Man thut keinem Alten unrecht, wenn man ihm sein Abendbrot stiehlt. – Gaal, 7. 56 Nimt ein alter ein junges Mägdlein, so geth jhm hernach sehr viel an seinen Gedancken ab. – Lehmann, 145, 86. 57 Roas (heraus) mit dem Alden, doass der Noüe Roam (Raum) hoat. – Gomolcke, 1183. Von alten Menschen, alten Zähnen, Bäumen u. s. w. 58 Scherzt ein alter mit einem jungen Weib, so lacht der Todt. – Lehmann, 145, 85. 59 So ain alter zu einem narren geret, so übertrifft er umb etliche pfund ain jungen gesellen. – Zimmer'sche Chronik. 60 Wen man den Alten vor wolt kewen wie den Kindern, so würd' er speien. – Eyering, III, 403. 61 Zwischen Alten und Jungen freundet es sich nicht gut. – Altmann VI, 487. *62 Er ist noch der Alte. Er ist, wie er jederzeit gewesen. Lat.: Antiquum obtinet. (Philippi, I, 35; Froberg, 28.) Alte (die). 2 De ålle maut füär ghoan, sach de Junge, då stodd e sin Fâr de Trappe af. (Hemer in der Grafsch. Mark.) – Frommann, III, 255, 33. 3 Die Alte ist lieb gehalten, weil sie Hellerlin hat. – Henisch, 56, 28; Petri, II, 122. 4 Die Alte münd sterbe und die Junge chönd sterbe. – Steiger, Sitten, II, 15. 5 Einer tauben Alten wegen schlägt der Pfarrer die Toaka1 nicht zweimal. – Neue Freie Presse, 4592. 1) Die Holztafel, auf der nach griechischem Ritus zum Gebete getrommelt wird. 6 Es geht nichts über die Alte, sagte der Bauer. Eine Bäuerin hatte ihrem Manne eine neue Pfeife vom Jahrmarkt mitgebracht: „Sauber ist das Pfeifchen“, sagte er, „und bequem mag's auch sein; aber mein alter Oelkopf ist doch noch etwas anderes. Die neue Pfeife ist ganz hübsch, aber sie ist so ganz neu, so schrecklich neu, 's geht doch nichts über die alte.“ Als aber im nächsten Augenblick seine Frau hereintrat, sprach er es nicht aus, er sah ihr in die treuherzigen Augen, schüttelte ihr kräftig die Hand und sagte: „'S geht doch nichts über die Alte!“ (Hausfreund, Berlin 1872, XV, 5.) 7 Wer eine Alte mit alten Gülden ernehrt, der muss Spielmann im Hauss sein vnd offt mit dem Prediger essen. – Petri, II, 626. *8 De Ôle heft dat Kole, de Diewel hal de Ôle. – Frischbier, I, 41. Es ist das kalte Fieber gemeint. *9 De Ole is noch rask un kask. – Eichwald, 1459. *10 Du wirst de Alte fange (auch: die Alte mit em Schelle [Glöcklein] fange). Alten (die). 6 Dän.: De gamle skal man aere, og de unge skal man laere. (Prov. dan., 214.) Lat.: Canus honoretur, puer ad documenta citetur. (Reuterdahl, 101.) Schwed.: Gamblan skal man aera ok thoen vnga læra. (Reuterdahl, 101.) 17 Dän.: De gamle til raad, de unge til daad. (Prov. dan., 411.) 41 Das Sprichwort hat namentlich die augenfälligen Vortheile im Auge, welche aus einem langen andauernden Dienstverhältniss für beide Theile entstehen. 42 Dän.: De gamle have ikke vaeret börn; de vidsto og noget. (Prov. dan., 214.) 44 Niederdeutsch: Eichwald, 1456. 47 Holl.: Den olden sal men eren. (Tunn., 28, 22.) Lat.: Ante senex juvenem merito captavit honorem. (Fallersleben, 182; vgl. Leuten, 678 u. Bebel-Suringar, 397.) 48 Holl.: Den olden sal men raets vrag hus. (Tunn., 6, 16.) Lat.: Uti consilio, vir amici, senum tibi mando. (Fallersleben, 181.) 53 Dän.: De gamle ere to gange börn. (Prov. dan., 214.) 57 „Entlauffen mag man den alten leichtlich, aber nicht wol enthraten sicherlich.“ (Loci comm., 181.) – Bei Tunnicius (751): Men kan den olden entlopen, mer nicht entraden. (Cordatus senior rapide, sed currere nescit.) Dän.: Man kand vel und löbe den gamle, men ey undraade hanenn. – De gamle gaece ilde men raade vel. (Prov. dan., 215.) Holl.: Men mach den olden ontlopen, mer qualic ontraden. (Tunn., 19, 1.) Lat.: Raro senem sensu, sed habes praecedere cursu. (Haupt, V, 304.) – Possumus effugere senum pedes, sed consilio carere non possumus. (Bebel.) 59 Dän.: Hvad de gamle have bygd, kunne de nye ikke holde ved lige. (Prov. dan., 97.) 77 „Die art vnd eigenschafft der alten thund auch die jungen vögel behalten.“ – „Da wagte man frische Schantzen mit Singen, Springen und Tanzen. Vnd wie Alten sungen, so zwitzerten die Jungen.“ (Gottfried, Chronik, 19b.) – Die Finnen: Sänger der Hahn, Sänger sein Sohn. (Bertram, 72.) Dän.: Som de gamle siunge for, qvidre de unge efter. (Prov. dan., 216.) – Som de gamle sjunge, saa pibe de unge. (Prov. dan., 214; Bohn I, 398.) Engl.: As the old cock crows, so crows the young. Frz.: Ce que chante la corneille, si chante le corneillon. Lat.: Dat pullus tales, qualis dignoscitur ales. (Loci comm., 111.) Masur.: Jak starzy spiewaią, tak młodzy czerkaią. (Frischbier, II, 3025.) Schwed.: Som de gamla sjunga, så qwittra de unga. (Marin.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/382
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [370]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/382>, abgerufen am 22.12.2024.