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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] am meisten (oder: desto lieber). - Lehmann, 874, 78; Henisch, 374, 69.

Mhd.: Daz ich von weiben han vernomen daz ist war, des bin ich komen wol an ein ende hie: swaz man in unz her noch ie also tiure verbot darnach wart in also not daz siz muosten bekorn. - Ir rekennet niht des weibes art, diu unsaelde ist ir beschert, swaz man ir ernestleiche wert, daz sei des aller meiste gert. (Eraclius.) (Zingerle, 167.)

Lat.: Nitimur in vetitum, semper cupimusque negata. (Henisch, 376, 1.)

950 Was mein Weib dem Mönch1 gethan, da schreibt Lukas nicht viel davon. - Froschm., SIIb.

1) "Dem sie zu Willen war."

951 Was 's Weib nid weis, das bringt's nid us. (Luzern.)

952 Waschhafftig Weib vnd ein bader becken klinge vil. - Henisch, 169, 1.

953 Wat ole Wiwer frie, das ward kein Pfaffe (Pape) nich trie. (Dönhofstädt.)

954 Wat ole Weiwer frie, dat deit de Diewel trie. (Samland.) - Frischbier, II, 2871.

955 Weh dem Weibel, wus kümmt a heim züm Vuter in Häubel. (Warschau.)

Wehe der Frau, die vor der rohen Behandlung ihres Mannes im älterlichen Hause Schutz suchen muss. Die Reinheit der Sitten in Ehe und Familie lässt es dem jüdischen Ehepaar nicht gleichgültig erscheinen, getrennt zu sein. Ein solches Getrenntsein kann für die Dauer der Zeit nicht bestehen; es führt zur Scheidung, welche einem andern jüdisch-deutschen Sprichwort Rechnung trägt: "Eh Zwei (s. d.) beständig weinen, mögen lieber vier lachen."

956 Wenn alte Weiber tantzen, machen sie gross Gestäube. - Lehmann, II 825, 10; Henisch, 1573, 63; Simrock, 11361; Körte, 6580.

Lat.: Anus saltans magnum pulverem excitat. (Henisch, 1573, 64.)

957 Weib, glauben, freund, reich morgengab, geschlecht, gstalt bringts gelt biss in dein grab. - Franck, II, 9b; Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 104.

958 Weib, Kart' und Kann' macht manchen zum armen Mann. - Masson, 374.

959 Weib mit krausem Haar ist des Teufels Waar'.

Holl.: Vrouwen met gekruld haar hebben wormen in het hoofd. (Harrebomee, II, 423.)

960 Weib, Pferd und Schuh verleiht der Bauer nicht aus seiner Truh'.

Dän.: Hustru, klaeder, hest og skoe laanes ilde af bondens boe. (Prov. dan., 317.)

961 Weib, Pferd und Wein sind drei betrügliche Waaren.

962 Weib, Thor und Kind sagen die Wahrheit geschwind.

963 Weib und Ei vertragen nicht der Schäler zwei.

964 Weib und Geld ängstigen manchen, wie sieben Hunde einen Hasen im Feld.

965 Weib und Glas bewahr', sie sind stets in Gefahr. - Gaal, 1685.

966 Weib und Glas, wie bald bricht das. - Gaal, 1685.

Engl.: A woman and a glass ever in danger. (Gaal, 1685.)

It.: La donna e fragile al pari d'uno specchio. - Quanto fragile sono mai une donna ed en vetro.

Port.: A molher e o vidro, sempre extao em perigo. (Bohn I, 265.)

967 Weib und Kind sind theuere Waare.

Engl.: Wife and children are bills of charges. (Bohn II, 22.)

968 Weib und Mönch und Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen.

969 Weib und Ofen sind des Hauses Zier.

Frz.: La femme sait un art avant le diable. (Masson, 95.)

970 Weib und Ofen sollen zu Hause bleiben.

971 Weib und Ross soll man nicht verleihen.

Die Zusammenstellung von Weib und Pferd wiederholt sich in deutschen Sprichwörtern sehr oft (s. Frau 393) und findet sich wol bei den meisten Culturvölkern. Der Engländer sagt: My wife, my horse and my dog. Die Alten, stellten mehr Mann und Ross zusammen, was jetzt weniger geschieht. Homer fragt: "Wer denn war der Beste zum Kampf, das verkünde mir Muse, jener selbst und die Rosse die Atreus Söhnen gefolgt?" und nun zählt er zunächst die Rosse auf. In des [Spaltenumbruch] Sophokles' Elektra, vergleicht Orest seinen alten treuen Pfleger mit einem "betagten Ross aus edler Art".

972 Weib und Spiel stiften Raub und Mord und sind des Teufels bester Hort. - Eiselein, 631.

973 Weib vnd Kind wollen jhr gewart haben. - Lehmann, 140, 14.

974 Weib vnnd mann können wol friedlich leben, so der Man des nachts vnd die Fraw dess tags dass Regiment fürt, vnd Geigen (s. d. 24) vnnd pfeiffen zusammen stimmen. - Lehmann, 141, 34.

975 Weib vnnd mann können wol friedlich vnd freundlich leben, wenn das Weib jhren willen vergisst vnd des Mans weiss vnd willen lernt. - Lehmann, 141, 34; Törning, 36.

976 Weib - Wehe.

Donna - danno sagen die Italiener.

977 Weib, Würfel und Wein bringen manchen um das Sein'. - Parömiakon, 1284.

978 Weiber am Fenster sind Weintrauben am Wege.

It.: Donna di finestra, uva di strada. (Bohn I, 93.)

979 Weiber an den Fenstern und Tauben auf der Gasse sind stets in Gefahr. - Winckler, VI, 62.

980 Weiber begraben ist besser, denn zur Kirche führen. - Simrock, 11277; Körte, 6598; Körte2, 8264; Venedey, 92.

Frz.: L'homme a deux bons jours, quand il prend sa femme et quand il l'enterre.

981 Weiber bessern sich immer das folgende Jahr.

Frz.: Les femmes sont toujours meilleurs l'annee qui vient. (Leroux, I, 149.)

982 Weiber bringen mehr als sie mitnehmen. (Sauerland.)

Mit Bezug auf Mitgift und Tod.

983 Weiber darf man nicht hängen. - Graf, 341, 348.

Aus Rücksicht für (Anstand und) weibliche Ehre kommen Frauen nicht an den Galgen. (S. Mann.)

984 Weiber, die bösen Leumund machen, sind halb Narren und halb Drachen.

"Jeder flieht ihr böses Haus; denn sie bringen jeden aus."

985 Weiber, die nicht gern spinnen, sind gute Gesellschafterinnen.

Dän.: Kvinder der ei gjerne spinde, ere gode vertinder. (Prov. dan., 365.)

986 Weiber, die nicht schelten (zanken), haben ihre Männer im Himmel.

Engl.: Husbands are in heaven, whose wives chide not. (Bohn II, 11.)

987 Weiber, die stets am Fenster (oder: an der Thür) stehen, vnnd äcker, die ausser der landwer liegen, seind schwer zu hüten. - Lehmann, 870, 15; Sailer, 259.

988 Weiber, Esel und Nussbaum gehorchen nicht, man prügle sie denn. - Parömiakon, 2644.

"Weib, Esel, Nuss - darf ich es sagen? - thun nie was ungeschlagen." (Witzfunken, IVa, 177; Demokritos, II, 265.)

Engl.: A spaniel, a woman and a walnut tree, the more they're beaten, the better still they be. (Bohn II, 44.)

It.: Donne asini, e noci voglion le maui stroci. (Bohn I, 93.)

Lat.: Adducitur a cognato est tamen novum. - Haec tria nil recte faciunt si verbera cessant. - Nux, asinus mulier simili sunt lege ligata. (Bohn II, 44.)

989 Weiber fahet man mit Geld, Narren mit Lob und Hasen mit Hunden.

Dän.: Man fanger qvinder med penge, narrer med roes, og harer med huude. (Prov. dan., 156.)

990 Weiber fangen selten was guts an, nemen offt ein Trescher vor ein tröster. - Lehmann, 870, 22; Petri, II, 614.

991 Weiber, Feuer und Meer sind drei gefährliche Dinge. - Winckler, XVI, 3.

992 Weiber findet man nirgends ohne Ohr.

993 Weiber findt man nimmer one red. - Franck, I, 161b; Lehmann, II 836, 184; Körte, 6570; Simrock, 11307; Braun, I, 4952.

994 Weiber führen ihre Wehr im Maul. - Körte, 6569.

995 Weiber geben einem ehe das hertz, als die Wort. - Lehmann, 872, 48; Eiselein, 634.

"Geben sie freundliche wort vnd fangen an zu parlamentiren, so ist das hertz schon genommen."

[Spaltenumbruch] am meisten (oder: desto lieber).Lehmann, 874, 78; Henisch, 374, 69.

Mhd.: Daz ich von wîben han vernomen daz ist wâr, des bin ich komen wol an ein ende hie: swaz man in unz her noch ie also tiure verbôt darnâch wart in alsô nôt daz siz muosten bekorn. – Ir rekennet niht des wîbes art, diu unsaelde ist ir beschert, swaz man ir ernestlîche wert, daz sî des aller meiste gert. (Eraclius.) (Zingerle, 167.)

Lat.: Nitimur in vetitum, semper cupimusque negata. (Henisch, 376, 1.)

950 Was mein Weib dem Mönch1 gethan, da schreibt Lukas nicht viel davon.Froschm., SIIb.

1) „Dem sie zu Willen war.“

951 Was 's Wîb nid weis, das bringt's nid us. (Luzern.)

952 Waschhafftig Weib vnd ein bader becken klinge vil.Henisch, 169, 1.

953 Wat ôle Wiwer frië, das ward kein Pfaffe (Pape) nich trië. (Dönhofstädt.)

954 Wat ôle Wîwer frië, dat deit de Diewel trië. (Samland.) – Frischbier, II, 2871.

955 Weh dem Weibel, wus kümmt a heim züm Vuter in Häubel. (Warschau.)

Wehe der Frau, die vor der rohen Behandlung ihres Mannes im älterlichen Hause Schutz suchen muss. Die Reinheit der Sitten in Ehe und Familie lässt es dem jüdischen Ehepaar nicht gleichgültig erscheinen, getrennt zu sein. Ein solches Getrenntsein kann für die Dauer der Zeit nicht bestehen; es führt zur Scheidung, welche einem andern jüdisch-deutschen Sprichwort Rechnung trägt: „Eh Zwei (s. d.) beständig weinen, mögen lieber vier lachen.“

956 Wenn alte Weiber tantzen, machen sie gross Gestäube.Lehmann, II 825, 10; Henisch, 1573, 63; Simrock, 11361; Körte, 6580.

Lat.: Anus saltans magnum pulverem excitat. (Henisch, 1573, 64.)

957 Weib, glauben, freund, reich morgengab, geschlecht, gstalt bringts gelt biss in dein grab.Franck, II, 9b; Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 104.

958 Weib, Kart' und Kann' macht manchen zum armen Mann.Masson, 374.

959 Weib mit krausem Haar ist des Teufels Waar'.

Holl.: Vrouwen met gekruld haar hebben wormen in het hoofd. (Harrebomée, II, 423.)

960 Weib, Pferd und Schuh verleiht der Bauer nicht aus seiner Truh'.

Dän.: Hustru, klæder, hest og skœ laanes ilde af bondens boe. (Prov. dan., 317.)

961 Weib, Pferd und Wein sind drei betrügliche Waaren.

962 Weib, Thor und Kind sagen die Wahrheit geschwind.

963 Weib und Ei vertragen nicht der Schäler zwei.

964 Weib und Geld ängstigen manchen, wie sieben Hunde einen Hasen im Feld.

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Engl.: A woman and a glass ever in danger. (Gaal, 1685.)

It.: La donna è fragile al pari d'uno specchio. – Quanto fragile sono mai une donna ed en vetro.

Port.: A molher e o vidro, sempre extão em perigo. (Bohn I, 265.)

967 Weib und Kind sind theuere Waare.

Engl.: Wife and children are bills of charges. (Bohn II, 22.)

968 Weib und Mönch und Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen.

969 Weib und Ofen sind des Hauses Zier.

Frz.: La femme sait un art avant le diable. (Masson, 95.)

970 Weib und Ofen sollen zu Hause bleiben.

971 Weib und Ross soll man nicht verleihen.

Die Zusammenstellung von Weib und Pferd wiederholt sich in deutschen Sprichwörtern sehr oft (s. Frau 393) und findet sich wol bei den meisten Culturvölkern. Der Engländer sagt: My wife, my horse and my dog. Die Alten, stellten mehr Mann und Ross zusammen, was jetzt weniger geschieht. Homer fragt: „Wer denn war der Beste zum Kampf, das verkünde mir Muse, jener selbst und die Rosse die Atreus Söhnen gefolgt?“ und nun zählt er zunächst die Rosse auf. In des [Spaltenumbruch] Sophokles' Elektra, vergleicht Orest seinen alten treuen Pfleger mit einem „betagten Ross aus edler Art“.

972 Weib und Spiel stiften Raub und Mord und sind des Teufels bester Hort.Eiselein, 631.

973 Weib vnd Kind wollen jhr gewart haben.Lehmann, 140, 14.

974 Weib vnnd mann können wol friedlich leben, so der Man des nachts vnd die Fraw dess tags dass Regiment fürt, vnd Geigen (s. d. 24) vnnd pfeiffen zusammen stimmen.Lehmann, 141, 34.

975 Weib vnnd mann können wol friedlich vnd freundlich leben, wenn das Weib jhren willen vergisst vnd des Mans weiss vnd willen lernt.Lehmann, 141, 34; Törning, 36.

976 Weib – Wehe.

Donna – danno sagen die Italiener.

977 Weib, Würfel und Wein bringen manchen um das Sein'.Parömiakon, 1284.

978 Weiber am Fenster sind Weintrauben am Wege.

It.: Donna di finestra, uva di strada. (Bohn I, 93.)

979 Weiber an den Fenstern und Tauben auf der Gasse sind stets in Gefahr.Winckler, VI, 62.

980 Weiber begraben ist besser, denn zur Kirche führen.Simrock, 11277; Körte, 6598; Körte2, 8264; Venedey, 92.

Frz.: L'homme a deux bons jours, quand il prend sa femme et quand il l'enterre.

981 Weiber bessern sich immer das folgende Jahr.

Frz.: Les femmes sont toujours meilleurs l'année qui vient. (Leroux, I, 149.)

982 Weiber bringen mehr als sie mitnehmen. (Sauerland.)

Mit Bezug auf Mitgift und Tod.

983 Weiber darf man nicht hängen.Graf, 341, 348.

Aus Rücksicht für (Anstand und) weibliche Ehre kommen Frauen nicht an den Galgen. (S. Mann.)

984 Weiber, die bösen Leumund machen, sind halb Narren und halb Drachen.

„Jeder flieht ihr böses Haus; denn sie bringen jeden aus.“

985 Weiber, die nicht gern spinnen, sind gute Gesellschafterinnen.

Dän.: Kvinder der ei gjerne spinde, ere gode vertinder. (Prov. dan., 365.)

986 Weiber, die nicht schelten (zanken), haben ihre Männer im Himmel.

Engl.: Husbands are in heaven, whose wives chide not. (Bohn II, 11.)

987 Weiber, die stets am Fenster (oder: an der Thür) stehen, vnnd äcker, die ausser der landwer liegen, seind schwer zu hüten.Lehmann, 870, 15; Sailer, 259.

988 Weiber, Esel und Nussbaum gehorchen nicht, man prügle sie denn.Parömiakon, 2644.

„Weib, Esel, Nuss – darf ich es sagen? – thun nie was ungeschlagen.“ (Witzfunken, IVa, 177; Demokritos, II, 265.)

Engl.: A spaniel, a woman and a walnut tree, the more they're beaten, the better still they be. (Bohn II, 44.)

It.: Donne asini, e noci voglion le maui stroci. (Bohn I, 93.)

Lat.: Adducitur a cognato est tamen novum. – Haec tria nil recte faciunt si verbera cessant. – Nux, asinus mulier simili sunt lege ligata. (Bohn II, 44.)

989 Weiber fahet man mit Geld, Narren mit Lob und Hasen mit Hunden.

Dän.: Man fanger qvinder med penge, narrer med roes, og harer med huude. (Prov. dan., 156.)

990 Weiber fangen selten was guts an, nemen offt ein Trescher vor ein tröster.Lehmann, 870, 22; Petri, II, 614.

991 Weiber, Feuer und Meer sind drei gefährliche Dinge.Winckler, XVI, 3.

992 Weiber findet man nirgends ohne Ohr.

993 Weiber findt man nimmer one red.Franck, I, 161b; Lehmann, II 836, 184; Körte, 6570; Simrock, 11307; Braun, I, 4952.

994 Weiber führen ihre Wehr im Maul.Körte, 6569.

995 Weiber geben einem ehe das hertz, als die Wort.Lehmann, 872, 48; Eiselein, 634.

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[[22]/0034] am meisten (oder: desto lieber). – Lehmann, 874, 78; Henisch, 374, 69. Mhd.: Daz ich von wîben han vernomen daz ist wâr, des bin ich komen wol an ein ende hie: swaz man in unz her noch ie also tiure verbôt darnâch wart in alsô nôt daz siz muosten bekorn. – Ir rekennet niht des wîbes art, diu unsaelde ist ir beschert, swaz man ir ernestlîche wert, daz sî des aller meiste gert. (Eraclius.) (Zingerle, 167.) Lat.: Nitimur in vetitum, semper cupimusque negata. (Henisch, 376, 1.) 950 Was mein Weib dem Mönch1 gethan, da schreibt Lukas nicht viel davon. – Froschm., SIIb. 1) „Dem sie zu Willen war.“ 951 Was 's Wîb nid weis, das bringt's nid us. (Luzern.) 952 Waschhafftig Weib vnd ein bader becken klinge vil. – Henisch, 169, 1. 953 Wat ôle Wiwer frië, das ward kein Pfaffe (Pape) nich trië. (Dönhofstädt.) 954 Wat ôle Wîwer frië, dat deit de Diewel trië. (Samland.) – Frischbier, II, 2871. 955 Weh dem Weibel, wus kümmt a heim züm Vuter in Häubel. (Warschau.) Wehe der Frau, die vor der rohen Behandlung ihres Mannes im älterlichen Hause Schutz suchen muss. Die Reinheit der Sitten in Ehe und Familie lässt es dem jüdischen Ehepaar nicht gleichgültig erscheinen, getrennt zu sein. Ein solches Getrenntsein kann für die Dauer der Zeit nicht bestehen; es führt zur Scheidung, welche einem andern jüdisch-deutschen Sprichwort Rechnung trägt: „Eh Zwei (s. d.) beständig weinen, mögen lieber vier lachen.“ 956 Wenn alte Weiber tantzen, machen sie gross Gestäube. – Lehmann, II 825, 10; Henisch, 1573, 63; Simrock, 11361; Körte, 6580. Lat.: Anus saltans magnum pulverem excitat. (Henisch, 1573, 64.) 957 Weib, glauben, freund, reich morgengab, geschlecht, gstalt bringts gelt biss in dein grab. – Franck, II, 9b; Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 104. 958 Weib, Kart' und Kann' macht manchen zum armen Mann. – Masson, 374. 959 Weib mit krausem Haar ist des Teufels Waar'. Holl.: Vrouwen met gekruld haar hebben wormen in het hoofd. (Harrebomée, II, 423.) 960 Weib, Pferd und Schuh verleiht der Bauer nicht aus seiner Truh'. Dän.: Hustru, klæder, hest og skœ laanes ilde af bondens boe. (Prov. dan., 317.) 961 Weib, Pferd und Wein sind drei betrügliche Waaren. 962 Weib, Thor und Kind sagen die Wahrheit geschwind. 963 Weib und Ei vertragen nicht der Schäler zwei. 964 Weib und Geld ängstigen manchen, wie sieben Hunde einen Hasen im Feld. 965 Weib und Glas bewahr', sie sind stets in Gefahr. – Gaal, 1685. 966 Weib und Glas, wie bald bricht das. – Gaal, 1685. Engl.: A woman and a glass ever in danger. (Gaal, 1685.) It.: La donna è fragile al pari d'uno specchio. – Quanto fragile sono mai une donna ed en vetro. Port.: A molher e o vidro, sempre extão em perigo. (Bohn I, 265.) 967 Weib und Kind sind theuere Waare. Engl.: Wife and children are bills of charges. (Bohn II, 22.) 968 Weib und Mönch und Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen. 969 Weib und Ofen sind des Hauses Zier. Frz.: La femme sait un art avant le diable. (Masson, 95.) 970 Weib und Ofen sollen zu Hause bleiben. 971 Weib und Ross soll man nicht verleihen. Die Zusammenstellung von Weib und Pferd wiederholt sich in deutschen Sprichwörtern sehr oft (s. Frau 393) und findet sich wol bei den meisten Culturvölkern. Der Engländer sagt: My wife, my horse and my dog. Die Alten, stellten mehr Mann und Ross zusammen, was jetzt weniger geschieht. Homer fragt: „Wer denn war der Beste zum Kampf, das verkünde mir Muse, jener selbst und die Rosse die Atreus Söhnen gefolgt?“ und nun zählt er zunächst die Rosse auf. In des Sophokles' Elektra, vergleicht Orest seinen alten treuen Pfleger mit einem „betagten Ross aus edler Art“. 972 Weib und Spiel stiften Raub und Mord und sind des Teufels bester Hort. – Eiselein, 631. 973 Weib vnd Kind wollen jhr gewart haben. – Lehmann, 140, 14. 974 Weib vnnd mann können wol friedlich leben, so der Man des nachts vnd die Fraw dess tags dass Regiment fürt, vnd Geigen (s. d. 24) vnnd pfeiffen zusammen stimmen. – Lehmann, 141, 34. 975 Weib vnnd mann können wol friedlich vnd freundlich leben, wenn das Weib jhren willen vergisst vnd des Mans weiss vnd willen lernt. – Lehmann, 141, 34; Törning, 36. 976 Weib – Wehe. Donna – danno sagen die Italiener. 977 Weib, Würfel und Wein bringen manchen um das Sein'. – Parömiakon, 1284. 978 Weiber am Fenster sind Weintrauben am Wege. It.: Donna di finestra, uva di strada. (Bohn I, 93.) 979 Weiber an den Fenstern und Tauben auf der Gasse sind stets in Gefahr. – Winckler, VI, 62. 980 Weiber begraben ist besser, denn zur Kirche führen. – Simrock, 11277; Körte, 6598; Körte2, 8264; Venedey, 92. Frz.: L'homme a deux bons jours, quand il prend sa femme et quand il l'enterre. 981 Weiber bessern sich immer das folgende Jahr. Frz.: Les femmes sont toujours meilleurs l'année qui vient. (Leroux, I, 149.) 982 Weiber bringen mehr als sie mitnehmen. (Sauerland.) Mit Bezug auf Mitgift und Tod. 983 Weiber darf man nicht hängen. – Graf, 341, 348. Aus Rücksicht für (Anstand und) weibliche Ehre kommen Frauen nicht an den Galgen. (S. Mann.) 984 Weiber, die bösen Leumund machen, sind halb Narren und halb Drachen. „Jeder flieht ihr böses Haus; denn sie bringen jeden aus.“ 985 Weiber, die nicht gern spinnen, sind gute Gesellschafterinnen. Dän.: Kvinder der ei gjerne spinde, ere gode vertinder. (Prov. dan., 365.) 986 Weiber, die nicht schelten (zanken), haben ihre Männer im Himmel. Engl.: Husbands are in heaven, whose wives chide not. (Bohn II, 11.) 987 Weiber, die stets am Fenster (oder: an der Thür) stehen, vnnd äcker, die ausser der landwer liegen, seind schwer zu hüten. – Lehmann, 870, 15; Sailer, 259. 988 Weiber, Esel und Nussbaum gehorchen nicht, man prügle sie denn. – Parömiakon, 2644. „Weib, Esel, Nuss – darf ich es sagen? – thun nie was ungeschlagen.“ (Witzfunken, IVa, 177; Demokritos, II, 265.) Engl.: A spaniel, a woman and a walnut tree, the more they're beaten, the better still they be. (Bohn II, 44.) It.: Donne asini, e noci voglion le maui stroci. (Bohn I, 93.) Lat.: Adducitur a cognato est tamen novum. – Haec tria nil recte faciunt si verbera cessant. – Nux, asinus mulier simili sunt lege ligata. (Bohn II, 44.) 989 Weiber fahet man mit Geld, Narren mit Lob und Hasen mit Hunden. Dän.: Man fanger qvinder med penge, narrer med roes, og harer med huude. (Prov. dan., 156.) 990 Weiber fangen selten was guts an, nemen offt ein Trescher vor ein tröster. – Lehmann, 870, 22; Petri, II, 614. 991 Weiber, Feuer und Meer sind drei gefährliche Dinge. – Winckler, XVI, 3. 992 Weiber findet man nirgends ohne Ohr. 993 Weiber findt man nimmer one red. – Franck, I, 161b; Lehmann, II 836, 184; Körte, 6570; Simrock, 11307; Braun, I, 4952. 994 Weiber führen ihre Wehr im Maul. – Körte, 6569. 995 Weiber geben einem ehe das hertz, als die Wort. – Lehmann, 872, 48; Eiselein, 634. „Geben sie freundliche wort vnd fangen an zu parlamentiren, so ist das hertz schon genommen.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/34>, abgerufen am 24.11.2024.