Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] lateinischen canis abgeleitet, wodurch man das Zurückweichen des Hundes vor der Peitsche bezeichnet. (Vgl. Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 321 und in der National-Zeitung im Schreiben von Paris vom 10. Juli.)


Zurückwünschen.

* Er wünscht sich zurück zum ägyptischen Knoblauch.

Von einem, der sich aus einer bessern, aber ungewohnten Lage, in die frühern, zwar drückendern, aber gewohntern Verhältnisse zurücksehnt.


Zurückziehen.

* Er hat sich zurückgezogen.

Ist bankerott geworden, lässt sich öffentlich nicht sehen.

Lat.: Cedere foro. (Philippi, I, 78.)


Zusage.

1 An Zusagen vnnd rohem Tuch gehet viel ein. - Lehmann, 927, 7.

2 Gross zusag ist bald verschwunden. - Petri, II, 362.

3 Mehrertheils zusagen seind wie ein schaum vffm wasser. - Lehmann, 929, 26.

Je grösser die Verheissung, je weniger ist darauf zu bauen.

4 Vber zusagen soll man sich nicht frewen, und vor drawen sich nicht fürchten. - Lehmann, 930, 39.

5 Vnrechte zusag halten, ist nicht recht. - Lehmann, 931, 50.

6 Wan zusage reich machen kan, würd' man nicht finden viel arme man.

Lat.: Promissis diues, quilibet esse potes. (Loci comm., 173.)

7 Zusag bindt den Narren. - Moscherosch, 323.

8 Zusag, brieff vnd sigel soll man halten, so lang es die zeit mag leiden. - Lehmann, 728, 24.

9 Zusag ist eine Brück von worten, darauff sich nit allzeit zu wagen. - Lehmann, 932, 62; Eiselein, 661; Simrock, 12199.

10 Zusag leichtfertiger Leut soll man ins wasser schreiben. - Lehmann, 932, 86.

11 Zusage macht Schuld. - Pistor., IV, 35; Hertius, I, 8; Eiselein, 661; Simrock, 12199; Körte, 7179.

Lat.: Omne promissum cadit in debitum. ( Gaal, 1805.)

Ung.: Minden igeret adossa, teszen. (Gaal, 1805.)

*12 Er hält seine Zusag, wie der Hund die Fasten. - Schuppius, I, 589.

*13 Er helt seine zusage, wie ein loser Bogen. - Herberger, I, 438.

*14 Sein zusage helt wie Koth am Rad. - Lehmann, 927, 9.


Zusagen.

Zusagen. (S. Versprechen.)

1 Im zusagen soll man den vortheil nit aus der Hand lassen, den die Zeit bringen kann. - Lehmann, 928, 16.

2 Langsam im Zusagen und ehrlich im Halten gefällt Gott und Menschen. - Lehmann, 927, 4.

3 Viel zusagen, wenig halten. - Frischbier, 4189.

4 Was du zusagst, das halt gewiss, und thu', was recht, on hindernis. - Spangenberg, 27.

Lat.: Quicquid promiseris facite. - Quod justum est imitare.

5 Was du zusagst, das halte. - Lehmann, III, 833, 125.

6 Was einem zusagt, das liebt man.

Böhm.: K cemu chut, k tomu laska. (Skola, 39.)

7 Wer zusagt, der hat sich verknüpfft. - Lehmann, 927, 1.

Lat.: Obligatio est mater actionis. (Lehmann, 927, 1.)

8 Wer zusagt, der sehe, wie er's halten kündt, wann geloben mit schulde bindt. - Lehmann, II, 833, 361; Petri, II, 777.

"Was zugesagt ist, muss auch gehalten werden", sagt man in Litauen. (Frischbier, II, 3019.)

Lat.: Fas est implere promissa decentia uere. (Loci comm., 173.)

9 Wer zusagt, hat Seile an den Hörnern.

10 Zusagen ist adlich (herrisch), halten bäuerisch.

Spott auf den Geburts- und Geldadel, weil man in den untern Ständen in der Regel gewissenhafter Wort zu halten pflegt, als in den höhern.

11 Zusagen ist der Feierabend vom Halten. - Winckler, XX, 38.

[Spaltenumbruch] 12 Zusagen ist ehrlich, halten ist beschwerlich.

13 Zusagen ist ein harter knopff. - Lehmann, 927, 1.

14 Zusagen ist eine Brücke von Worten.

15 Zusagen ist keine Kunst, sondern Halten.

16 Zusagen macht Schuld. - Hillebrandt, 981, 133; Eisenhart, 344; Pistor., IV, 35; Siebenkees, 171; Hertius, 265; Braun, I, 5517; Graf, 227, 1; Coler, 242a; Simrock, 12198; Gaal, 1805.

Wer sich einmal verbindlich gemacht hat, dem andern etwas zu leisten, der ist auch schuldig, sein Versprechen zu erfüllen.

Schwed.: Lofven gjör skuld. (Grubb, 460.)

17 Zusagen stehet im willen, aber das (dem) halten hat (ist) ein Seil an Hörnern (über die Hörner geworfen). - Lehmann, 927, 2.

Es steht bei uns, eine Verpflichtung zu übernehmen, aber ist sie übernommen, so sind, oder werden wir gezwungen, sie zu erfüllen.

Lat.: Quod fuit voluntatis, fit neces sitatis. (Eiselein, 661.)

18 Zusagen und halten ist zweierlei.

19 Zusagen vnd halten ligt fern von einander. - Lehmann, 927, 4.

Engl.: To promise is one thing and to keep it is another. (Kritzinger, 568a.)

Lat.: Charetis pollicitationes. (Erasm., 585; Philippi, I, 81; Tappius, 74b.)

Span.: Del dicho al hecho hay gran trecho. (Cervantes, Don Quixote.)

20 Zusagen vnd halten, steht wol bey Jungen vnd Alten. - Lehmann, 931, 49; Petri, II, 827; Eiselein, 661; Grubb, 359.

Lat.: Multa solent homines dicere, pauca dare. - Multa solent verbis promittere, sed sine nervis. (Sutor, 70.)

21 Zusan is herrisch, halden prierisch. (Schles.) - M. Opitz, Deutsche Poemata, Bresslau 1625; Frommann, III, 416, 607.

22 Zwischen zusagen vnd halten ist ein grosser sprung. - Lehmann, 927, 8.


Zusagung.

Zusagung ist gut, wenn Geld dabei ist. - Törning, 28.


Zusammen.

1 Wat tosamen sall, kümt tosamen, segt de oll Frau, un saull de Düwel 't ok up de Schufkor tosamenkoren. - Hoefer, 289.

2 Zusammen baden und zusammen schlafen ist zweierlei. - Altmann VI, 418.

Bezieht sich auf die (russische) Sitte der gemeinschaftlichen Bäder.

*3 Alles zusammen, mit Näh- und Drehseide. (Köthen.)


Zusammenbinden.

* Wenn man die zusammenbindet un kullert se den Berg runter, so is immer en Niederträchtjer oben.

Von gleich Schlechten.


Zusammenbrauen.

* Sie bräuen nicht (oder: schlecht) zusammen.

Böhm.: Nedobire spolu vari. - Nevuri spolu. (Celakovsky, 552.)


Zusammendreschen.

Man kann nicht alles zusammendreschen.

Man drischt jede Getreideart allein, und behandelt jeden Menschen besonders.


Zusammenfahren.

A faur zusomma wei a Schnappmess'r. (Oesterr. Schles.) - Peter, 452.

Erschrak sehr.


Zusammenfallen.

*1 Er (Sie, Es) fällt zusammen, wie ein Taschenfeitel. (Oesterreich.)

Heftig erschrecken. Taschenfeitel ist das denkbar einfachste Messer zu 2 Kreuzer österr. W., ohne Feder, wie es die "Krawaten" hausirend feil bieten.

*2 Zusammenfallen wie ein ulmer Schocker. - Horn, Spinnstube, 1846, S. 201.

Ein Messer ohne Rückfeder, das, ungehalten von der Hand, sogleich zufällt.


Zusammenfrieren.

Es friert leicht wieder zusammen auf alte Heilstätte.

Gestörte Verhältnisse knüpfen sich leicht wieder zusammen. Alte Liebe rostet nicht.

Nordfr.: Hat früst leght wedder öp uald Hial. (Hansen, 14.)


[Spaltenumbruch] lateinischen canis abgeleitet, wodurch man das Zurückweichen des Hundes vor der Peitsche bezeichnet. (Vgl. Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 321 und in der National-Zeitung im Schreiben von Paris vom 10. Juli.)


Zurückwünschen.

* Er wünscht sich zurück zum ägyptischen Knoblauch.

Von einem, der sich aus einer bessern, aber ungewohnten Lage, in die frühern, zwar drückendern, aber gewohntern Verhältnisse zurücksehnt.


Zurückziehen.

* Er hat sich zurückgezogen.

Ist bankerott geworden, lässt sich öffentlich nicht sehen.

Lat.: Cedere foro. (Philippi, I, 78.)


Zusage.

1 An Zusagen vnnd rohem Tuch gehet viel ein.Lehmann, 927, 7.

2 Gross zusag ist bald verschwunden.Petri, II, 362.

3 Mehrertheils zusagen seind wie ein schaum vffm wasser.Lehmann, 929, 26.

Je grösser die Verheissung, je weniger ist darauf zu bauen.

4 Vber zusagen soll man sich nicht frewen, und vor drawen sich nicht fürchten.Lehmann, 930, 39.

5 Vnrechte zusag halten, ist nicht recht.Lehmann, 931, 50.

6 Wan zusage reich machen kan, würd' man nicht finden viel arme man.

Lat.: Promissis diues, quilibet esse potes. (Loci comm., 173.)

7 Zusag bindt den Narren.Moscherosch, 323.

8 Zusag, brieff vnd sigel soll man halten, so lang es die zeit mag leiden.Lehmann, 728, 24.

9 Zusag ist eine Brück von worten, darauff sich nit allzeit zu wagen.Lehmann, 932, 62; Eiselein, 661; Simrock, 12199.

10 Zusag leichtfertiger Leut soll man ins wasser schreiben.Lehmann, 932, 86.

11 Zusage macht Schuld.Pistor., IV, 35; Hertius, I, 8; Eiselein, 661; Simrock, 12199; Körte, 7179.

Lat.: Omne promissum cadit in debitum. ( Gaal, 1805.)

Ung.: Minden igéret adóssá, tészen. (Gaal, 1805.)

*12 Er hält seine Zusag, wie der Hund die Fasten.Schuppius, I, 589.

*13 Er helt seine zusage, wie ein loser Bogen.Herberger, I, 438.

*14 Sein zusage helt wie Koth am Rad.Lehmann, 927, 9.


Zusagen.

Zusagen. (S. Versprechen.)

1 Im zusagen soll man den vortheil nit aus der Hand lassen, den die Zeit bringen kann.Lehmann, 928, 16.

2 Langsam im Zusagen und ehrlich im Halten gefällt Gott und Menschen.Lehmann, 927, 4.

3 Viel zusagen, wenig halten.Frischbier, 4189.

4 Was du zusagst, das halt gewiss, und thu', was recht, on hindernis.Spangenberg, 27.

Lat.: Quicquid promiseris facite. – Quod justum est imitare.

5 Was du zusagst, das halte.Lehmann, III, 833, 125.

6 Was einem zusagt, das liebt man.

Böhm.: K čemu chut, k tomu láska. (Skola, 39.)

7 Wer zusagt, der hat sich verknüpfft.Lehmann, 927, 1.

Lat.: Obligatio est mater actionis. (Lehmann, 927, 1.)

8 Wer zusagt, der sehe, wie er's halten kündt, wann geloben mit schulde bindt.Lehmann, II, 833, 361; Petri, II, 777.

„Was zugesagt ist, muss auch gehalten werden“, sagt man in Litauen. (Frischbier, II, 3019.)

Lat.: Fas est implere promissa decentia uere. (Loci comm., 173.)

9 Wer zusagt, hat Seile an den Hörnern.

10 Zusagen ist adlich (herrisch), halten bäuerisch.

Spott auf den Geburts- und Geldadel, weil man in den untern Ständen in der Regel gewissenhafter Wort zu halten pflegt, als in den höhern.

11 Zusagen ist der Feierabend vom Halten.Winckler, XX, 38.

[Spaltenumbruch] 12 Zusagen ist ehrlich, halten ist beschwerlich.

13 Zusagen ist ein harter knopff.Lehmann, 927, 1.

14 Zusagen ist eine Brücke von Worten.

15 Zusagen ist keine Kunst, sondern Halten.

16 Zusagen macht Schuld.Hillebrandt, 981, 133; Eisenhart, 344; Pistor., IV, 35; Siebenkees, 171; Hertius, 265; Braun, I, 5517; Graf, 227, 1; Coler, 242a; Simrock, 12198; Gaal, 1805.

Wer sich einmal verbindlich gemacht hat, dem andern etwas zu leisten, der ist auch schuldig, sein Versprechen zu erfüllen.

Schwed.: Lofven gjör skuld. (Grubb, 460.)

17 Zusagen stehet im willen, aber das (dem) halten hat (ist) ein Seil an Hörnern (über die Hörner geworfen).Lehmann, 927, 2.

Es steht bei uns, eine Verpflichtung zu übernehmen, aber ist sie übernommen, so sind, oder werden wir gezwungen, sie zu erfüllen.

Lat.: Quod fuit voluntatis, fit neces sitatis. (Eiselein, 661.)

18 Zusagen und halten ist zweierlei.

19 Zusagen vnd halten ligt fern von einander.Lehmann, 927, 4.

Engl.: To promise is one thing and to keep it is another. (Kritzinger, 568a.)

Lat.: Charetis pollicitationes. (Erasm., 585; Philippi, I, 81; Tappius, 74b.)

Span.: Del dicho al hecho hay gran trecho. (Cervantes, Don Quixote.)

20 Zusagen vnd halten, steht wol bey Jungen vnd Alten.Lehmann, 931, 49; Petri, II, 827; Eiselein, 661; Grubb, 359.

Lat.: Multa solent homines dicere, pauca dare. – Multa solent verbis promittere, sed sine nervis. (Sutor, 70.)

21 Zusan is herrisch, halden prierisch. (Schles.) – M. Opitz, Deutsche Poemata, Bresslau 1625; Frommann, III, 416, 607.

22 Zwischen zusagen vnd halten ist ein grosser sprung.Lehmann, 927, 8.


Zusagung.

Zusagung ist gut, wenn Geld dabei ist.Törning, 28.


Zusammen.

1 Wat tôsâmen sall, kümt tôsâmen, segt de oll Frû, un sûll de Düwel 't ôk up de Schufkôr tôsamenkôren.Hoefer, 289.

2 Zusammen baden und zusammen schlafen ist zweierlei.Altmann VI, 418.

Bezieht sich auf die (russische) Sitte der gemeinschaftlichen Bäder.

*3 Alles zusammen, mit Näh- und Drehseide. (Köthen.)


Zusammenbinden.

* Wenn man die zusammenbindet un kullert se den Berg runter, so is immer ên Niederträchtjer oben.

Von gleich Schlechten.


Zusammenbrauen.

* Sie bräuen nicht (oder: schlecht) zusammen.

Böhm.: Nedobiře spolu vaři. – Nevuří spolu. (Čelakovsky, 552.)


Zusammendreschen.

Man kann nicht alles zusammendreschen.

Man drischt jede Getreideart allein, und behandelt jeden Menschen besonders.


Zusammenfahren.

A fûr zusomma wî a Schnâppmess'r. (Oesterr. Schles.) – Peter, 452.

Erschrak sehr.


Zusammenfallen.

*1 Er (Sie, Es) fällt zusammen, wie ein Taschenfeitel. (Oesterreich.)

Heftig erschrecken. Taschenfeitel ist das denkbar einfachste Messer zu 2 Kreuzer österr. W., ohne Feder, wie es die „Kråwåten“ hausirend feil bieten.

*2 Zusammenfallen wie ein ulmer Schocker.Horn, Spinnstube, 1846, S. 201.

Ein Messer ohne Rückfeder, das, ungehalten von der Hand, sogleich zufällt.


Zusammenfrieren.

Es friert leicht wieder zusammen auf alte Heilstätte.

Gestörte Verhältnisse knüpfen sich leicht wieder zusammen. Alte Liebe rostet nicht.

Nordfr.: Hat früst leght wedder öp uald Hial. (Hansen, 14.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0337" n="[325]"/><cb n="649"/>
lateinischen <hi rendition="#i">canis</hi> abgeleitet, wodurch man das Zurückweichen des Hundes vor der Peitsche bezeichnet. (Vgl. <hi rendition="#i">Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 321 und in der National-Zeitung im Schreiben von Paris vom 10. Juli.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zurückwünschen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er wünscht sich zurück zum ägyptischen Knoblauch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der sich aus einer bessern, aber ungewohnten Lage, in die frühern, zwar drückendern, aber gewohntern Verhältnisse zurücksehnt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zurückziehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat sich zurückgezogen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist bankerott geworden, lässt sich öffentlich nicht sehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cedere foro. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 78.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusage.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An Zusagen vnnd rohem Tuch gehet viel ein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Gross zusag ist bald verschwunden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 362.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Mehrertheils zusagen seind wie ein schaum vffm wasser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 929, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Je grösser die Verheissung, je weniger ist darauf zu bauen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Vber zusagen soll man sich nicht frewen, und vor drawen sich nicht fürchten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 930, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Vnrechte zusag halten, ist nicht recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 931, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wan zusage reich machen kan, würd' man nicht finden viel arme man.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Promissis diues, quilibet esse potes. (<hi rendition="#i">Loci comm., 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Zusag bindt den Narren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Moscherosch, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Zusag, brieff vnd sigel soll man halten, so lang es die zeit mag leiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 728, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Zusag ist eine Brück von worten, darauff sich nit allzeit zu wagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 932, 62; Eiselein, 661; Simrock, 12199.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Zusag leichtfertiger Leut soll man ins wasser schreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 932, 86.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Zusage macht Schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., IV, 35; Hertius, I, 8; Eiselein, 661; Simrock, 12199; Körte, 7179.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omne promissum cadit in debitum. ( <hi rendition="#i">Gaal, 1805.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Minden igéret adóssá, tészen. (<hi rendition="#i">Gaal, 1805.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Er hält seine Zusag, wie der Hund die Fasten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuppius, I, 589.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Er helt seine zusage, wie ein loser Bogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 438.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Sein zusage helt wie Koth am Rad.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 9.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Zusagen. (S.  Versprechen.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Im zusagen soll man den vortheil nit aus der Hand lassen, den die Zeit bringen kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 928, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Langsam im Zusagen und ehrlich im Halten gefällt Gott und Menschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Viel zusagen, wenig halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Was du zusagst, das halt gewiss, und thu', was recht, on hindernis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Spangenberg, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quicquid promiseris facite. &#x2013; Quod justum est imitare.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Was du zusagst, das halte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, III, 833, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Was einem zusagt, das liebt man.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: K &#x010D;emu chut, k tomu láska. (<hi rendition="#i">Skola, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Wer zusagt, der hat sich verknüpfft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Obligatio est mater actionis. (<hi rendition="#i">Lehmann, 927, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wer zusagt, der sehe, wie er's halten kündt, wann geloben mit schulde bindt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 833, 361; Petri, II, 777.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Was zugesagt ist, muss auch gehalten werden&#x201C;, sagt man in Litauen. (<hi rendition="#i">Frischbier, II, 3019.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fas est implere promissa decentia uere. (<hi rendition="#i">Loci comm., 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wer zusagt, hat Seile an den Hörnern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Zusagen ist adlich (herrisch), halten bäuerisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spott auf den Geburts- und Geldadel, weil man in den untern Ständen in der Regel gewissenhafter Wort zu halten pflegt, als in den höhern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Zusagen ist der Feierabend vom Halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XX, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="650"/>
12 Zusagen ist ehrlich, halten ist beschwerlich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Zusagen ist ein harter knopff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Zusagen ist eine Brücke von Worten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Zusagen ist keine Kunst, sondern Halten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Zusagen macht Schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hillebrandt, 981, 133; Eisenhart, 344; Pistor., IV, 35; Siebenkees, 171; Hertius, 265; Braun, I, 5517; Graf, 227, 1; Coler, 242<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 12198; Gaal, 1805.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer sich einmal verbindlich gemacht hat, dem andern etwas zu leisten, der ist auch schuldig, sein Versprechen zu erfüllen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Lofven gjör skuld. (<hi rendition="#i">Grubb, 460.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Zusagen stehet im willen, aber das (dem) halten hat (ist) ein Seil an Hörnern (über die Hörner geworfen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es steht bei uns, eine Verpflichtung zu übernehmen, aber ist sie übernommen, so sind, oder werden wir gezwungen, sie zu erfüllen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod fuit voluntatis, fit neces sitatis. (<hi rendition="#i">Eiselein, 661.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Zusagen und halten ist zweierlei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Zusagen vnd halten ligt fern von einander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To promise is one thing and to keep it is another. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 568<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Charetis pollicitationes. (<hi rendition="#i">Erasm., 585; Philippi, I, 81; Tappius, 74<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Del dicho al hecho hay gran trecho. (<hi rendition="#i">Cervantes, Don Quixote.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Zusagen vnd halten, steht wol bey Jungen vnd Alten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 931, 49; Petri, II, 827; Eiselein, 661; Grubb, 359.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Multa solent homines dicere, pauca dare. &#x2013; Multa solent verbis promittere, sed sine nervis. (<hi rendition="#i">Sutor, 70.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Zusan is herrisch, halden prierisch.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">M. Opitz, Deutsche Poemata, Bresslau 1625; Frommann, III, 416, 607.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Zwischen zusagen vnd halten ist ein grosser sprung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 927, 8.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusagung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Zusagung ist gut, wenn Geld dabei ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Törning, 28.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wat tôsâmen sall, kümt tôsâmen, segt de oll Frû, un sûll de Düwel 't ôk up de Schufkôr tôsamenkôren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 289.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Zusammen baden und zusammen schlafen ist zweierlei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 418.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf die (russische) Sitte der gemeinschaftlichen Bäder.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Alles zusammen, mit Näh- und Drehseide.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammenbinden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Wenn man die zusammenbindet un kullert se den Berg runter, so is immer ên Niederträchtjer oben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von gleich Schlechten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammenbrauen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Sie bräuen nicht (oder: schlecht) zusammen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nedobi&#x0159;e spolu va&#x0159;i. &#x2013; Nevu&#x0159;í spolu. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 552.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammendreschen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Man kann nicht alles zusammendreschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man drischt jede Getreideart allein, und behandelt jeden Menschen besonders.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammenfahren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">A fûr zusomma wî a Schnâppmess'r.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr. Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 452.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Erschrak sehr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammenfallen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er (Sie, Es) fällt zusammen, wie ein Taschenfeitel.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Heftig erschrecken. Taschenfeitel ist das denkbar einfachste Messer zu 2 Kreuzer österr. W., ohne Feder, wie es die &#x201E;Kråwåten&#x201C; hausirend feil bieten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Zusammenfallen wie ein ulmer Schocker.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1846, S. 201.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Messer ohne Rückfeder, das, ungehalten von der Hand, sogleich zufällt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zusammenfrieren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Es friert leicht wieder zusammen auf alte Heilstätte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Gestörte Verhältnisse knüpfen sich leicht wieder zusammen. Alte Liebe rostet nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Nordfr.</hi>: Hat früst leght wedder öp uald Hial. (<hi rendition="#i">Hansen, 14.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[325]/0337] lateinischen canis abgeleitet, wodurch man das Zurückweichen des Hundes vor der Peitsche bezeichnet. (Vgl. Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 321 und in der National-Zeitung im Schreiben von Paris vom 10. Juli.) Zurückwünschen. * Er wünscht sich zurück zum ägyptischen Knoblauch. Von einem, der sich aus einer bessern, aber ungewohnten Lage, in die frühern, zwar drückendern, aber gewohntern Verhältnisse zurücksehnt. Zurückziehen. * Er hat sich zurückgezogen. Ist bankerott geworden, lässt sich öffentlich nicht sehen. Lat.: Cedere foro. (Philippi, I, 78.) Zusage. 1 An Zusagen vnnd rohem Tuch gehet viel ein. – Lehmann, 927, 7. 2 Gross zusag ist bald verschwunden. – Petri, II, 362. 3 Mehrertheils zusagen seind wie ein schaum vffm wasser. – Lehmann, 929, 26. Je grösser die Verheissung, je weniger ist darauf zu bauen. 4 Vber zusagen soll man sich nicht frewen, und vor drawen sich nicht fürchten. – Lehmann, 930, 39. 5 Vnrechte zusag halten, ist nicht recht. – Lehmann, 931, 50. 6 Wan zusage reich machen kan, würd' man nicht finden viel arme man. Lat.: Promissis diues, quilibet esse potes. (Loci comm., 173.) 7 Zusag bindt den Narren. – Moscherosch, 323. 8 Zusag, brieff vnd sigel soll man halten, so lang es die zeit mag leiden. – Lehmann, 728, 24. 9 Zusag ist eine Brück von worten, darauff sich nit allzeit zu wagen. – Lehmann, 932, 62; Eiselein, 661; Simrock, 12199. 10 Zusag leichtfertiger Leut soll man ins wasser schreiben. – Lehmann, 932, 86. 11 Zusage macht Schuld. – Pistor., IV, 35; Hertius, I, 8; Eiselein, 661; Simrock, 12199; Körte, 7179. Lat.: Omne promissum cadit in debitum. ( Gaal, 1805.) Ung.: Minden igéret adóssá, tészen. (Gaal, 1805.) *12 Er hält seine Zusag, wie der Hund die Fasten. – Schuppius, I, 589. *13 Er helt seine zusage, wie ein loser Bogen. – Herberger, I, 438. *14 Sein zusage helt wie Koth am Rad. – Lehmann, 927, 9. Zusagen. Zusagen. (S. Versprechen.) 1 Im zusagen soll man den vortheil nit aus der Hand lassen, den die Zeit bringen kann. – Lehmann, 928, 16. 2 Langsam im Zusagen und ehrlich im Halten gefällt Gott und Menschen. – Lehmann, 927, 4. 3 Viel zusagen, wenig halten. – Frischbier, 4189. 4 Was du zusagst, das halt gewiss, und thu', was recht, on hindernis. – Spangenberg, 27. Lat.: Quicquid promiseris facite. – Quod justum est imitare. 5 Was du zusagst, das halte. – Lehmann, III, 833, 125. 6 Was einem zusagt, das liebt man. Böhm.: K čemu chut, k tomu láska. (Skola, 39.) 7 Wer zusagt, der hat sich verknüpfft. – Lehmann, 927, 1. Lat.: Obligatio est mater actionis. (Lehmann, 927, 1.) 8 Wer zusagt, der sehe, wie er's halten kündt, wann geloben mit schulde bindt. – Lehmann, II, 833, 361; Petri, II, 777. „Was zugesagt ist, muss auch gehalten werden“, sagt man in Litauen. (Frischbier, II, 3019.) Lat.: Fas est implere promissa decentia uere. (Loci comm., 173.) 9 Wer zusagt, hat Seile an den Hörnern. 10 Zusagen ist adlich (herrisch), halten bäuerisch. Spott auf den Geburts- und Geldadel, weil man in den untern Ständen in der Regel gewissenhafter Wort zu halten pflegt, als in den höhern. 11 Zusagen ist der Feierabend vom Halten. – Winckler, XX, 38. 12 Zusagen ist ehrlich, halten ist beschwerlich. 13 Zusagen ist ein harter knopff. – Lehmann, 927, 1. 14 Zusagen ist eine Brücke von Worten. 15 Zusagen ist keine Kunst, sondern Halten. 16 Zusagen macht Schuld. – Hillebrandt, 981, 133; Eisenhart, 344; Pistor., IV, 35; Siebenkees, 171; Hertius, 265; Braun, I, 5517; Graf, 227, 1; Coler, 242a; Simrock, 12198; Gaal, 1805. Wer sich einmal verbindlich gemacht hat, dem andern etwas zu leisten, der ist auch schuldig, sein Versprechen zu erfüllen. Schwed.: Lofven gjör skuld. (Grubb, 460.) 17 Zusagen stehet im willen, aber das (dem) halten hat (ist) ein Seil an Hörnern (über die Hörner geworfen). – Lehmann, 927, 2. Es steht bei uns, eine Verpflichtung zu übernehmen, aber ist sie übernommen, so sind, oder werden wir gezwungen, sie zu erfüllen. Lat.: Quod fuit voluntatis, fit neces sitatis. (Eiselein, 661.) 18 Zusagen und halten ist zweierlei. 19 Zusagen vnd halten ligt fern von einander. – Lehmann, 927, 4. Engl.: To promise is one thing and to keep it is another. (Kritzinger, 568a.) Lat.: Charetis pollicitationes. (Erasm., 585; Philippi, I, 81; Tappius, 74b.) Span.: Del dicho al hecho hay gran trecho. (Cervantes, Don Quixote.) 20 Zusagen vnd halten, steht wol bey Jungen vnd Alten. – Lehmann, 931, 49; Petri, II, 827; Eiselein, 661; Grubb, 359. Lat.: Multa solent homines dicere, pauca dare. – Multa solent verbis promittere, sed sine nervis. (Sutor, 70.) 21 Zusan is herrisch, halden prierisch. (Schles.) – M. Opitz, Deutsche Poemata, Bresslau 1625; Frommann, III, 416, 607. 22 Zwischen zusagen vnd halten ist ein grosser sprung. – Lehmann, 927, 8. Zusagung. Zusagung ist gut, wenn Geld dabei ist. – Törning, 28. Zusammen. 1 Wat tôsâmen sall, kümt tôsâmen, segt de oll Frû, un sûll de Düwel 't ôk up de Schufkôr tôsamenkôren. – Hoefer, 289. 2 Zusammen baden und zusammen schlafen ist zweierlei. – Altmann VI, 418. Bezieht sich auf die (russische) Sitte der gemeinschaftlichen Bäder. *3 Alles zusammen, mit Näh- und Drehseide. (Köthen.) Zusammenbinden. * Wenn man die zusammenbindet un kullert se den Berg runter, so is immer ên Niederträchtjer oben. Von gleich Schlechten. Zusammenbrauen. * Sie bräuen nicht (oder: schlecht) zusammen. Böhm.: Nedobiře spolu vaři. – Nevuří spolu. (Čelakovsky, 552.) Zusammendreschen. Man kann nicht alles zusammendreschen. Man drischt jede Getreideart allein, und behandelt jeden Menschen besonders. Zusammenfahren. A fûr zusomma wî a Schnâppmess'r. (Oesterr. Schles.) – Peter, 452. Erschrak sehr. Zusammenfallen. *1 Er (Sie, Es) fällt zusammen, wie ein Taschenfeitel. (Oesterreich.) Heftig erschrecken. Taschenfeitel ist das denkbar einfachste Messer zu 2 Kreuzer österr. W., ohne Feder, wie es die „Kråwåten“ hausirend feil bieten. *2 Zusammenfallen wie ein ulmer Schocker. – Horn, Spinnstube, 1846, S. 201. Ein Messer ohne Rückfeder, das, ungehalten von der Hand, sogleich zufällt. Zusammenfrieren. Es friert leicht wieder zusammen auf alte Heilstätte. Gestörte Verhältnisse knüpfen sich leicht wieder zusammen. Alte Liebe rostet nicht. Nordfr.: Hat früst leght wedder öp uald Hial. (Hansen, 14.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/337
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [325]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/337>, abgerufen am 18.12.2024.