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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 855 'S Waib äud'r wei dar Moan, wiu Got oan d' Weut ni hoan. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 454.

856 'S Weib g'hört ins Haus. (Ulm.)

857 Schlimme Weiber, aus denen man nicht kommen kann. - Eiselein, 632; Simrock, 11341.

858 Schlimme Weiber zeugen lincke Kinder. - Petri, II, 530.

859 Schön Weib ist ein bubenspiegel, der närrischen Männer Triegel. - Zinkgref, IV, 351.

860 Schön Weib ist ein zartes Kleid, wenn man's viel anthut, verbaffelt es. - Simrock, 11303.

861 Schön Weib und guter Wein sind zwei süsse Gifte.

862 Schön Weib, viel Stolz. - Eiselein, 631; Simrock, 11297.

Lat.: Fastus inest pulchris sequiturque superbia formam. (Eiselein, 631.)

863 Schöne Weiber binden die Hausssorge unters knie, dass sie nicht das Angesicht runtzelich machen. - Lehmann, 149, 146; Carminum, I, 304; Einfälle, 441; Eiselein, 634; Winckler, IV, 25.

Böhm.: Poklid jevi hospodynku, nesvara ukaze svinku. - Zena jak knezna, a svetnice nemetena. (Celakovsky, 390.)

Frz.: Aux bordeaux les belles filles. (Venedey, 84.)

864 Schöne Weiber füllen die Augen, leeren den Beutel und den Magen. - Wirth, I, 547.

865 Schöne Weiber haben manchen bethert. - Petri, II, 532.

866 Schöne Weiber haben viel ankrehens. - Lehmann, 149, 141.

867 Schöne Weiber im Haus treibt ihre Schöne stets hinaus.

868 Schöne Weiber kochen nicht gern. - Petri, II, 532.

869 Schöne Weiber lobe früh. - Lehmann, II, 567, 40.

870 Schöne Weiber machen schöne Sitten. - Simrock, 11296; Körte, 6594; Körte2, 8270.

871 Schöne Weiber muss man früh und schöne Tage abends loben.

Jene, wenn sie noch ungeschmückt sind, wo man nur Natur schaut, diese, wenn sie sich als solche bewährt haben.

872 Schöne Weiber muss man nicht beim Liecht nemmen. - Lehmann, 707, 44; Wirth, I, 484.

873 Schöne Weiber seind der buler spiegel. - Lehmann, 149, 141.

874 Schöne Weiber seind in verdacht oder in geschrey. - Lehmann, 706, 54.

875 Schöne Weiber sind irrwisch, verführen die Leut am Tag. - Lehmann, 707, 58; Eiselein, 634; Sailer, 258; Simrock, 11319; Wirth, I, 485.

Mhd.: Weip machent manigen kluogen man ze eime torn, vor weibes list so ist kein kunst. (Colm.) - Der toren netze ist weibes schoene; swer kumt drin, der hat sein hoene. (Welscher Gast.) (Zingerle, 167.)

876 Schöne Weiber und zerschnittene (aufgeschlitzte) Kleider bleiben gern hängen. - Winckler, V, 35; Simrock, 11300; Körte, 6547.

Frz.: Belle femme et mechante robe trouve toujours qui l'accroche. (Körte, 6547.)

877 Schöne Weiber, vergoldete Hörner.

Jemand bemerkt: "Die schönen Weiber werden heutzutage mit unter die Talente ihrer Männer gerechnet." (Witzfunken, IIb, 95.)

Dän.: Dog kand meget skjules under bred hat. - Horen gjör horn. - Hvo som er hanrey, har en skjön kone, z mange venner, s penge. - Skal man du baere horn, da er det godt at de ere forgyldte. (Prov. dan., 300.)

878 Schöne Weiber vnd Männer wird man auch Satt. - Lehmann, 707, 54.

"König Menelaus war an seiner schönen Helena nicht gesättigt, sie bezalt jhn mit gleicher müntz."

879 Schöne Weiber vnnd schöne Wein seind gut vnd anmuthig, haben aber viel Tück. - Lehmann, 875, 89.

880 Schönen Weibern muss man den Rücken kehren. - Winckler, XVI, 6.

881 Schönes Weib, stolzer Leib.

882 Schwätzige Weiber machen den Flachs nicht theuer.

[Spaltenumbruch] 883 Sei, was du bist, ein Weib; willst du mehr sein, so bist du keins. - Braun, I, 4970.

884 Sein Weib, sein Ross und sein Schwert kann man wol zeigen; wer's aber verleiht, der ist bethört (oder: handelt verkehrt).

Böhm.: Zenu a rucnici muzes ukazati, ale ne zapujciti. (Celakovsky, 392.)

885 Seinem Weibe und seinem Gaul soll man die Zügel nicht schiessen lassen. - Kiesewetter, 13.

886 Selig ist das Weib im eigenen Zelt, der arme Mann auf Reisen in der Welt.

887 Sieben Weiber werden sich noch um ein Paar Mannshosen schlagen. - Meisner, 85.

Hat seinen Ursprung in Zeiten, die durch Kriege die Zahl der Männer ausserordentlich vermindert haben, wird jetzt scherzweise gebraucht.

Holl.: Hier vechten zeven wijven om eene mans broek. (Harrebomee, II, 459b.)

888 So es die Wibe jukt, muoss der Mann ihnen was in den Opferstock legen unter dem Nabel, und hilft es nicht, so rib er sie in zwischen Kopf und Ferse mit Eichenholz. - Eiselein, 631.

Lat.: Si mulieres pruritas vexat, pro remedio viri illis sacrificare debent, infra unbilicum, quod si non profuerit, unguendae sunt infra caput et majorem pedicam querno bacillo. (Eiselein, 631.)

889 So hät't söüten, söü't olle Wiew, doa har se 'n Pisspott entwee schmöäten. - Schlingmann, 1446.

890 So je ein weib ist zu nemmen, schaw, dast deins gleich mügst bekemmen.

Lat.: Jani Anisis sententiae senarijs consorrptae versibus, germanicis rythmis. (Sim. Rot., 1562.)

891 So oft ein Weib weint, geht sie mit einem Streich um.

Lat.: Dum femina plorat, decipere laborat. - Struit insidias lacrymis, dum femina plorat. (Cato.) (Binder II, 864 u. 3207.)

892 Stoltze Weiber - böser Kinder Mutter. - Petri, II, 542.

893 Süss ist der Weiber Blick, doch ihre Seele voller Tück'.

Die Russen: Weiss sind die Lenden der Weiber, schwarz ist ihre Galle. (Altmann VI, 412.)

894 'T spiet mi, dat mi 't Wief of starft; ick hebb höe all söven Jahr hedd.

895 To Noth öss ok e ol Weiw got. (Ostpreuss.) - Frischbier2, 539.

896 Treue Weiber und weisse Sperlinge sind seltene Vögel.

Böhm.: Zena verna mila, jest divna, co vrana bila. (Celakovsky, 394.)

897 Truncken Weib, gemeiner Leib. - Lehmann, 874, 80; Sailer, 259; Simrock, 11403.

Böhm.: Opila nevesta nerozezna muze od svakra. - Zena opila, rufka hotova. (Celakovsky, 140.)

It.: Donna ubriaca non e di se padrona. (Pazzaglia, 105, 11.)

Lat.: Vinolenta mulier pudorem exuit.

Schwed.: Drucken qvinna är en oläst kista. (Grubb, 158.)

898 Twe Weife aver en Del1 is en to völ. - Bueren, 1163; Kern, 260; Stürenburg, 26; Hauskalender, II.

1) Auch Däle = Diele, Planke, dann Fussboden, Hausflur. - Zwei Frauen in Einem Hause thun nicht gut. "Zwei Frauen in Einer Wirthschaft vertragen sich nicht."

899 Twe Weiwer sönd anderthalw to vel. - Frischbier2, 4005.

900 Twe Weiwer un en Gos maken en Joarmark. - Schiller, III, 10b; Bütz. Ruhestunden, XXIV, 49; Woeste, in der Zeitschrift für Mythologie, III, 195, 103.

901 Ueber ein böses Weib geht nichts.

Holl.: Quade wijf sijn sonder gheliken. (Tunn., 22, 16; Harrebomee, II, 460a.)

Lat.: Fervens nequitia mulier nulli similis fit. (Fallersleben, 603.) - Foemina nilpestilentius. (Binder I, 567; II, 1167; Erasm., 313.)

902 Uf Wibe und Gewinn stat aller Welte Sinn. - Freidank.

903 Unsere Weiber kochen uns dünne Hafersuppen und brocken uns dicke Worte darein. - Sailer, 377.

904 Vber ein Weib herrschen, ist verloren Arbeit. - Petri, II, 564.


[Spaltenumbruch] 855 'S Waib äud'r wî dar Moan, wiu Gôt oan d' Weut ni hoan. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 454.

856 'S Weib g'hört ins Haus. (Ulm.)

857 Schlimme Weiber, aus denen man nicht kommen kann.Eiselein, 632; Simrock, 11341.

858 Schlimme Weiber zeugen lincke Kinder.Petri, II, 530.

859 Schön Weib ist ein bubenspiegel, der närrischen Männer Triegel.Zinkgref, IV, 351.

860 Schön Weib ist ein zartes Kleid, wenn man's viel anthut, verbaffelt es.Simrock, 11303.

861 Schön Weib und guter Wein sind zwei süsse Gifte.

862 Schön Weib, viel Stolz.Eiselein, 631; Simrock, 11297.

Lat.: Fastus inest pulchris sequiturque superbia formam. (Eiselein, 631.)

863 Schöne Weiber binden die Hausssorge unters knie, dass sie nicht das Angesicht runtzelich machen.Lehmann, 149, 146; Carminum, I, 304; Einfälle, 441; Eiselein, 634; Winckler, IV, 25.

Böhm.: Poklid jeví hospodyňku, nešvara ukáže sviňku. – Žena jak knĕžna, a svĕtnice nemetena. (Čelakovsky, 390.)

Frz.: Aux bordeaux les belles filles. (Venedey, 84.)

864 Schöne Weiber füllen die Augen, leeren den Beutel und den Magen.Wirth, I, 547.

865 Schöne Weiber haben manchen bethert.Petri, II, 532.

866 Schöne Weiber haben viel ankrehens.Lehmann, 149, 141.

867 Schöne Weiber im Haus treibt ihre Schöne stets hinaus.

868 Schöne Weiber kochen nicht gern.Petri, II, 532.

869 Schöne Weiber lobe früh.Lehmann, II, 567, 40.

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871 Schöne Weiber muss man früh und schöne Tage abends loben.

Jene, wenn sie noch ungeschmückt sind, wo man nur Natur schaut, diese, wenn sie sich als solche bewährt haben.

872 Schöne Weiber muss man nicht beim Liecht nemmen.Lehmann, 707, 44; Wirth, I, 484.

873 Schöne Weiber seind der buler spiegel.Lehmann, 149, 141.

874 Schöne Weiber seind in verdacht oder in geschrey.Lehmann, 706, 54.

875 Schöne Weiber sind irrwisch, verführen die Leut am Tag.Lehmann, 707, 58; Eiselein, 634; Sailer, 258; Simrock, 11319; Wirth, I, 485.

Mhd.: Wîp machent manigen kluogen man ze eime tôrn, vor wîbes list sô ist kein kunst. (Colm.) – Der tôren netze ist wîbes schoene; swer kumt drin, der hât sîn hoene. (Welscher Gast.) (Zingerle, 167.)

876 Schöne Weiber und zerschnittene (aufgeschlitzte) Kleider bleiben gern hängen.Winckler, V, 35; Simrock, 11300; Körte, 6547.

Frz.: Belle femme et méchante robe trouve toujours qui l'accroche. (Körte, 6547.)

877 Schöne Weiber, vergoldete Hörner.

Jemand bemerkt: „Die schönen Weiber werden heutzutage mit unter die Talente ihrer Männer gerechnet.“ (Witzfunken, IIb, 95.)

Dän.: Dog kand meget skjules under bred hat. – Horen gjør horn. – Hvo som er hanrey, har en skjøn kone, z mange venner, s penge. – Skal man du bære horn, da er det godt at de ere forgyldte. (Prov. dan., 300.)

878 Schöne Weiber vnd Männer wird man auch Satt.Lehmann, 707, 54.

„König Menelaus war an seiner schönen Helena nicht gesättigt, sie bezalt jhn mit gleicher müntz.“

879 Schöne Weiber vnnd schöne Wein seind gut vnd anmuthig, haben aber viel Tück.Lehmann, 875, 89.

880 Schönen Weibern muss man den Rücken kehren.Winckler, XVI, 6.

881 Schönes Weib, stolzer Leib.

882 Schwätzige Weiber machen den Flachs nicht theuer.

[Spaltenumbruch] 883 Sei, was du bist, ein Weib; willst du mehr sein, so bist du keins.Braun, I, 4970.

884 Sein Weib, sein Ross und sein Schwert kann man wol zeigen; wer's aber verleiht, der ist bethört (oder: handelt verkehrt).

Böhm.: Ženu a ručnici můžeš ukázati, ale ne zapůjčiti. (Čelakovsky, 392.)

885 Seinem Weibe und seinem Gaul soll man die Zügel nicht schiessen lassen.Kiesewetter, 13.

886 Selig ist das Weib im eigenen Zelt, der arme Mann auf Reisen in der Welt.

887 Sieben Weiber werden sich noch um ein Paar Mannshosen schlagen.Meisner, 85.

Hat seinen Ursprung in Zeiten, die durch Kriege die Zahl der Männer ausserordentlich vermindert haben, wird jetzt scherzweise gebraucht.

Holl.: Hier vechten zeven wijven om ééne mans broek. (Harrebomée, II, 459b.)

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Lat.: Jani Anisis sententiae senarijs consorrptae versibus, germanicis rythmis. (Sim. Rot., 1562.)

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892 Stoltze Weiber – böser Kinder Mutter.Petri, II, 542.

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Die Russen: Weiss sind die Lenden der Weiber, schwarz ist ihre Galle. (Altmann VI, 412.)

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Böhm.: Žena vĕrná milá, jest divná, co vrána bílá. (Čelakovsky, 394.)

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Böhm.: Opilá nevĕsta nerozezná muže od svakra. – Žena opilá, rufka hotová. (Čelakovsky, 140.)

It.: Donna ubriaca non è di se padrona. (Pazzaglia, 105, 11.)

Lat.: Vinolenta mulier pudorem exuit.

Schwed.: Drucken qvinna är en oläst kista. (Grubb, 158.)

898 Twê Wîfe aver ên Dêl1 is ên to völ.Bueren, 1163; Kern, 260; Stürenburg, 26; Hauskalender, II.

1) Auch Däle = Diele, Planke, dann Fussboden, Hausflur. – Zwei Frauen in Einem Hause thun nicht gut. „Zwei Frauen in Einer Wirthschaft vertragen sich nicht.“

899 Twê Wîwer sönd anderthalw to vêl.Frischbier2, 4005.

900 Twê Wîwer un ên Gôs maken ên Joarmârk.Schiller, III, 10b; Bütz. Ruhestunden, XXIV, 49; Woeste, in der Zeitschrift für Mythologie, III, 195, 103.

901 Ueber ein böses Weib geht nichts.

Holl.: Quade wijf sijn sonder gheliken. (Tunn., 22, 16; Harrebomée, II, 460a.)

Lat.: Fervens nequitia mulier nulli similis fit. (Fallersleben, 603.) – Foemina nilpestilentius. (Binder I, 567; II, 1167; Erasm., 313.)

902 Uf Wibe und Gewinn stat aller Welte Sinn.Freidank.

903 Unsere Weiber kochen uns dünne Hafersuppen und brocken uns dicke Worte darein.Sailer, 377.

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[[20]/0032] 855 'S Waib äud'r wî dar Moan, wiu Gôt oan d' Weut ni hoan. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 454. 856 'S Weib g'hört ins Haus. (Ulm.) 857 Schlimme Weiber, aus denen man nicht kommen kann. – Eiselein, 632; Simrock, 11341. 858 Schlimme Weiber zeugen lincke Kinder. – Petri, II, 530. 859 Schön Weib ist ein bubenspiegel, der närrischen Männer Triegel. – Zinkgref, IV, 351. 860 Schön Weib ist ein zartes Kleid, wenn man's viel anthut, verbaffelt es. – Simrock, 11303. 861 Schön Weib und guter Wein sind zwei süsse Gifte. 862 Schön Weib, viel Stolz. – Eiselein, 631; Simrock, 11297. Lat.: Fastus inest pulchris sequiturque superbia formam. (Eiselein, 631.) 863 Schöne Weiber binden die Hausssorge unters knie, dass sie nicht das Angesicht runtzelich machen. – Lehmann, 149, 146; Carminum, I, 304; Einfälle, 441; Eiselein, 634; Winckler, IV, 25. Böhm.: Poklid jeví hospodyňku, nešvara ukáže sviňku. – Žena jak knĕžna, a svĕtnice nemetena. (Čelakovsky, 390.) Frz.: Aux bordeaux les belles filles. (Venedey, 84.) 864 Schöne Weiber füllen die Augen, leeren den Beutel und den Magen. – Wirth, I, 547. 865 Schöne Weiber haben manchen bethert. – Petri, II, 532. 866 Schöne Weiber haben viel ankrehens. – Lehmann, 149, 141. 867 Schöne Weiber im Haus treibt ihre Schöne stets hinaus. 868 Schöne Weiber kochen nicht gern. – Petri, II, 532. 869 Schöne Weiber lobe früh. – Lehmann, II, 567, 40. 870 Schöne Weiber machen schöne Sitten. – Simrock, 11296; Körte, 6594; Körte2, 8270. 871 Schöne Weiber muss man früh und schöne Tage abends loben. Jene, wenn sie noch ungeschmückt sind, wo man nur Natur schaut, diese, wenn sie sich als solche bewährt haben. 872 Schöne Weiber muss man nicht beim Liecht nemmen. – Lehmann, 707, 44; Wirth, I, 484. 873 Schöne Weiber seind der buler spiegel. – Lehmann, 149, 141. 874 Schöne Weiber seind in verdacht oder in geschrey. – Lehmann, 706, 54. 875 Schöne Weiber sind irrwisch, verführen die Leut am Tag. – Lehmann, 707, 58; Eiselein, 634; Sailer, 258; Simrock, 11319; Wirth, I, 485. Mhd.: Wîp machent manigen kluogen man ze eime tôrn, vor wîbes list sô ist kein kunst. (Colm.) – Der tôren netze ist wîbes schoene; swer kumt drin, der hât sîn hoene. (Welscher Gast.) (Zingerle, 167.) 876 Schöne Weiber und zerschnittene (aufgeschlitzte) Kleider bleiben gern hängen. – Winckler, V, 35; Simrock, 11300; Körte, 6547. Frz.: Belle femme et méchante robe trouve toujours qui l'accroche. (Körte, 6547.) 877 Schöne Weiber, vergoldete Hörner. Jemand bemerkt: „Die schönen Weiber werden heutzutage mit unter die Talente ihrer Männer gerechnet.“ (Witzfunken, IIb, 95.) Dän.: Dog kand meget skjules under bred hat. – Horen gjør horn. – Hvo som er hanrey, har en skjøn kone, z mange venner, s penge. – Skal man du bære horn, da er det godt at de ere forgyldte. (Prov. dan., 300.) 878 Schöne Weiber vnd Männer wird man auch Satt. – Lehmann, 707, 54. „König Menelaus war an seiner schönen Helena nicht gesättigt, sie bezalt jhn mit gleicher müntz.“ 879 Schöne Weiber vnnd schöne Wein seind gut vnd anmuthig, haben aber viel Tück. – Lehmann, 875, 89. 880 Schönen Weibern muss man den Rücken kehren. – Winckler, XVI, 6. 881 Schönes Weib, stolzer Leib. 882 Schwätzige Weiber machen den Flachs nicht theuer. 883 Sei, was du bist, ein Weib; willst du mehr sein, so bist du keins. – Braun, I, 4970. 884 Sein Weib, sein Ross und sein Schwert kann man wol zeigen; wer's aber verleiht, der ist bethört (oder: handelt verkehrt). Böhm.: Ženu a ručnici můžeš ukázati, ale ne zapůjčiti. (Čelakovsky, 392.) 885 Seinem Weibe und seinem Gaul soll man die Zügel nicht schiessen lassen. – Kiesewetter, 13. 886 Selig ist das Weib im eigenen Zelt, der arme Mann auf Reisen in der Welt. 887 Sieben Weiber werden sich noch um ein Paar Mannshosen schlagen. – Meisner, 85. Hat seinen Ursprung in Zeiten, die durch Kriege die Zahl der Männer ausserordentlich vermindert haben, wird jetzt scherzweise gebraucht. Holl.: Hier vechten zeven wijven om ééne mans broek. (Harrebomée, II, 459b.) 888 So es die Wibe jukt, muoss der Mann ihnen was in den Opferstock legen unter dem Nabel, und hilft es nicht, so rib er sie in zwischen Kopf und Ferse mit Eichenholz. – Eiselein, 631. Lat.: Si mulieres pruritas vexat, pro remedio viri illis sacrificare debent, infra unbilicum, quod si non profuerit, unguendae sunt infra caput et majorem pedicam querno bacillo. (Eiselein, 631.) 889 So hät't söüten, söü't olle Wiew, doa har se 'n Pisspott entwee schmöäten. – Schlingmann, 1446. 890 So je ein weib ist zu nemmen, schaw, dast deins gleich mügst bekemmen. Lat.: Jani Anisis sententiae senarijs consorrptae versibus, germanicis rythmis. (Sim. Rot., 1562.) 891 So oft ein Weib weint, geht sie mit einem Streich um. Lat.: Dum femina plorat, decipere laborat. – Struit insidias lacrymis, dum femina plorat. (Cato.) (Binder II, 864 u. 3207.) 892 Stoltze Weiber – böser Kinder Mutter. – Petri, II, 542. 893 Süss ist der Weiber Blick, doch ihre Seele voller Tück'. Die Russen: Weiss sind die Lenden der Weiber, schwarz ist ihre Galle. (Altmann VI, 412.) 894 'T spiet mi, dat mi 't Wief of starft; ick hebb höe all söven Jahr hedd. 895 To Noth öss ôk e ôl Wîw gôt. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 539. 896 Treue Weiber und weisse Sperlinge sind seltene Vögel. Böhm.: Žena vĕrná milá, jest divná, co vrána bílá. (Čelakovsky, 394.) 897 Truncken Weib, gemeiner Leib. – Lehmann, 874, 80; Sailer, 259; Simrock, 11403. Böhm.: Opilá nevĕsta nerozezná muže od svakra. – Žena opilá, rufka hotová. (Čelakovsky, 140.) It.: Donna ubriaca non è di se padrona. (Pazzaglia, 105, 11.) Lat.: Vinolenta mulier pudorem exuit. Schwed.: Drucken qvinna är en oläst kista. (Grubb, 158.) 898 Twê Wîfe aver ên Dêl1 is ên to völ. – Bueren, 1163; Kern, 260; Stürenburg, 26; Hauskalender, II. 1) Auch Däle = Diele, Planke, dann Fussboden, Hausflur. – Zwei Frauen in Einem Hause thun nicht gut. „Zwei Frauen in Einer Wirthschaft vertragen sich nicht.“ 899 Twê Wîwer sönd anderthalw to vêl. – Frischbier2, 4005. 900 Twê Wîwer un ên Gôs maken ên Joarmârk. – Schiller, III, 10b; Bütz. Ruhestunden, XXIV, 49; Woeste, in der Zeitschrift für Mythologie, III, 195, 103. 901 Ueber ein böses Weib geht nichts. Holl.: Quade wijf sijn sonder gheliken. (Tunn., 22, 16; Harrebomée, II, 460a.) Lat.: Fervens nequitia mulier nulli similis fit. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/32>, abgerufen am 23.11.2024.