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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 811 Mit einem alten Weibe und einer bösen Stiefmutter könnte man Jagd machen auf den Teufel.

812 Mit einem bösen Weibe (und einem Jesuiten) finge (fahet) man den Teufel auf freiem Felde. - Eiselein, 632; Simrock, 11329; Körte, 6557; Klosterspiegel, 20, 6; Braun, I, 4944; Birlinger, 531.

"Met 'n böset Wiew fang 't ein'n 'n Düwel up 't freie Feld." (Schlingmann, 1443.) Nach der Sage hat der Teufel einst ein böses Weib jenseit eines Baches gesehen, und ihr die Ausführung eines schlimmen Streichs auftragen wollen. Das Weib hat auch eingewilligt, aber verlangt, der Teufel solle zu ihr herüberkommen und ihr ein Paar neue Schuhe schenken. Das Letztere hat er sofort bewilligt, hat aber nicht gewagt, die erste Bedingung zu erfüllen. Daher nun soll das obige Sprichwort entstanden sein.

Frz.: Il y a trois malins - femme, singe et diable. - Les chiens ont sept especes de rage, les femmes en ont mille. - Les femmes ont trois tours de plus que le diable. (Masson, 95.)

813 Mit einem züchtigen Weib kompt Glück vnd Heyl ins Hauss. - Petri, II, 476.

814 Mit jungem Weib und strengen Creditoren ist man Tag und Nacht geschoren.

815 Mit viel weibern zeuget man viel kinder. - Gruter, I, 59; Petri, II, 481; Eiselein, 635; Simrock, 11405.

816 Mit Weibern, so das Kissen (Küssen oder: die 'nen Kuss) erlauben, ist man bald auf dem Bette. - Eiselein, 635; Simrock, 11326.

Engl.: Of bussing comes using. (Masson, 241.)

Frz.: Dame touchee, dame jouee. (Masson, 241.)

It.: Fortezza che viena a parlamento e vicina al rendimento. (Masson, 241.)

817 Mit weibern soll niemand zancken. - Franck, II, 159b; Lehmann, II 406, 91.

"Aber mit wem denn sonst; alles übrige Zanken ist doch nur Stümperei."

818 Mit Weibern und mit Pferden kommt man gar oft zu kurz.

Engl.: It is a good horse, that never stumbles, and a good wife, that never grumbles.

819 Mit Weibern, Wein und Pferden kann man am leichtesten betrogen werden. - Jähns, I, 132.

820 Moi (schön) Weif giwt Teidverdrif. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4057; Bueren, 940; Kern, 253.

821 Moi (schön) Weif, moi Für, moi Paus (Katze) is'n Sierrath for't Haus. - Goldschmidt, 116; Bueren, 944.

Indess sind Zierrathen nicht die Hauptsache, und eine gute Katze ist zweckmässiger als eine schöne.

822 'N glainig (glühend) Weif stäckt Haus an alle ver Kanten (Ecken, Seiten) an. (Münster.) - Frommann, VI, 424, 8.

823 'N Weif, dat met'n Koppe will buawen aut (oben hinaus), dat döt viel Schae'n un richt't alldoch (dennoch) nicks aut. (Münster.) - Frommann, VI, 427, 74; Lyra, 61; Simrock, 11367b.

824 Närrische Weiber haben mehr Lust an Docken als am Rocken. - Winckler, XVI, 2.

825 Nehmt euch vor den Weibern in Acht, sagte der Pater; denn sie tragen einem die geringste Sache (wie ich oft erfahren) neun Monate nach. - Klosterspiegel, 49, 19.

826 Nehret ein Weib ein mann, so muss er ihr Spielman sein. - Lehmann, 148, 123; Gaal, 1682; Sailer, 258; Simrock, 11369; Körte, 6592; Venedey, 80.

Engl.: He that marries for wealth, does sell his liberty. (Masson, 188.)

Frz.: C'est la femme qui fait bouillir la marmite.

It.: Gran dote, gran baldanza. (Gaal, 1682.)

Lat.: Intolerabilius nihil est quam femina dives. (Juvenal.) (Philippi, I, 207; Masson, 182.)

827 Neu geheierte Weiber und neu gedingte Knechte (Mägde) schaffen wol. - Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien vom 17. Juli 1850.

828 New Weib, newe sorg. - Petri, II, 439; Mathesy, 363b.

829 Nichts geht den Weibern über schöne Kleider und viele Anbeter. - Eiselein, 635.

Lat.: Quatuor maxime cupiunt mulieres: Amari a pulchris juvenibus, pollere plurimis filiis, ornari pretiosis vestibus, et dominari in domibus. (Eiselein, 635.)

[Spaltenumbruch] 830 Niemand nimpt einem andern sein Weib. - Petri, II, 495.

Jeder bekommt, was ihm beschert ist.

831 Nim ein vernünfftig sittig Weib, Kinder zu zeugen von jrem leib. - Spangenberg, 13.

Lat.: Ex ingenuis liberos crea.

832 Nim ein Weib, so kompst jr ab. - Egenolff, 308b; Gruter, I, 61; Petri, III, 10; Schottel, 1123b; Kloster, X, 564; Eiselein, 631; Körte, 6591; Körte2, 8264.

833 Nimbst ein weib, so wart jr. - Franck, II, 8b; Petri, II, 500.

834 Nimbstu ein weib, so kriegstu einn teuffel auff deim leib. - Franck, II, 132a; Tappius, 230b; Gruter, I, 62; Petri, III, 10; Eyering, III, 270; Körte, 6555; für Oldenburg: Goldschmidt, 111.

Frz.: Qui desire femme, debat desire, qui fuit femme debat fuit. (Masson, 179.)

Lat.: Semper habet lites alienaque jurgia lectus, in quo nupta jacet: minimum dormitur in illo. (Juvenal.) (Binder I, 1610; II, 3067; Seybold, 548.)

835 Nimbstu ein Weib, so kriegstu Vnruh auff den leib. - Petri, II, 500.

Lat.: Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem. (Binder II, 2760; Neander, 305.)

836 Nimm ein Weib von gleichem Stand, das gibt ein gutes Eheband.

Poln.: Zone obieraj stanu rownego, chcesz-li gomonu ujsc ustawnego. (Celakovsky, 387.)

837 Nimmt sich ein junges Weib einen alten Mann, so spannt man ein feurig Ross an einem morschen Karren an.

838 Nimpt einer ein Weib, der zeucht Vnglücks Hosen an. - Lehmann, 139, 10.

839 Nor mit sein eigen Weib is güt zü huben Chawrüsse (Gemeinschaft). (Warschau.)

Gemeinschaft soll man nur mit seiner eigenen Frau, mit keiner fremden haben.

840 Nur dem Weibe stirbt der Mann, und das Weib stirbt nur dem Mann. - Ehrmann, 28.

841 Ob Weiber warm sind oder kalt, sieht man an der Nase bald.

Lat.: Noscitur ad nasum mulier, quae vendit omasum.

842 Obwol die Weiber wissen, dass ihre Hühner Eier legen, so greifen sie doch, ob dieselben nahe vor der Thür seien. - Eiselein, 325.

843 Offt schilt ein böss weib nur des manns hut. - Lehmann, 871, 30.

844 Ohn Weib ist kein Frewd gantz. - Petri, II, 504.

845 Ohne Weib ist kein Streit.

846 Ohne Weib ist kein Tantz. - Petri, II, 504.

847 Ohne Weib und Wein kann man auch fröhlich sein. - Chaos, 599.

848 Oll Wiew un Howelspöhn mött ein'n verbrennen, so is 't schön. - Schlingmann, 1454.

849 Putzsüchtige Weiber sind keine Haushälterinnen. - Lohrengel, I, 560.

850 Quade Weiber haben keine gleichen. - Petri, II, 507.

851 Reiche Weiber führen gern das Regiment im Hause.

Schwed.: Rik hustru är trätetunder. (Grubb, 686.)

852 Reiche Weiber machen arme Kinder. - Eisenhart, 138; Estor, I, 351; Hertius, II, 23; Eiselein, 635; Simrock, 11406; Graf, 115, 114.

Es ist hier vom Leibgedinge der Witwen die Rede, das zuweilen in Zinsen besteht, welche der Witwe von ihrem eingebrachten Heirathsgut gegeben werden. Da es nun vorgekommen ist, dass sich die Braut zwei- bis vierfache Zinsen ausbedungen, so lässt sich leicht ermessen, dass den Kindern Abbruch geschehen musste, wenn diese von den Einkünften des Stammguts das Leibgedinge abtragen mussten, besonders wenn der Brautschatz in einer ansehnlichen Summe bestand. (S. Ehegeld 2.)

853 Reiche Weiber und Roggenpferd' halten nicht für lange Fährt.

Schwed.: Rijk qvinna och kornfeet häst yttra snart mod. (Grubb, 687.)

854 Riche Wiber, armi Chind. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 14.

[Spaltenumbruch] 811 Mit einem alten Weibe und einer bösen Stiefmutter könnte man Jagd machen auf den Teufel.

812 Mit einem bösen Weibe (und einem Jesuiten) finge (fahet) man den Teufel auf freiem Felde.Eiselein, 632; Simrock, 11329; Körte, 6557; Klosterspiegel, 20, 6; Braun, I, 4944; Birlinger, 531.

„Met 'n böset Wiew fang 't ein'n 'n Düwel up 't frîe Feld.“ (Schlingmann, 1443.) Nach der Sage hat der Teufel einst ein böses Weib jenseit eines Baches gesehen, und ihr die Ausführung eines schlimmen Streichs auftragen wollen. Das Weib hat auch eingewilligt, aber verlangt, der Teufel solle zu ihr herüberkommen und ihr ein Paar neue Schuhe schenken. Das Letztere hat er sofort bewilligt, hat aber nicht gewagt, die erste Bedingung zu erfüllen. Daher nun soll das obige Sprichwort entstanden sein.

Frz.: Il y a trois malins – femme, singe et diable. – Les chiens ont sept espèces de rage, les femmes en ont mille. – Les femmes ont trois tours de plus que le diable. (Masson, 95.)

813 Mit einem züchtigen Weib kompt Glück vnd Heyl ins Hauss.Petri, II, 476.

814 Mit jungem Weib und strengen Creditoren ist man Tag und Nacht geschoren.

815 Mit viel weibern zeuget man viel kinder.Gruter, I, 59; Petri, II, 481; Eiselein, 635; Simrock, 11405.

816 Mit Weibern, so das Kissen (Küssen oder: die 'nen Kuss) erlauben, ist man bald auf dem Bette.Eiselein, 635; Simrock, 11326.

Engl.: Of bussing comes using. (Masson, 241.)

Frz.: Dame touchée, dame jouée. (Masson, 241.)

It.: Fortezza che viena a parlamento è vicina al rendimento. (Masson, 241.)

817 Mit weibern soll niemand zancken.Franck, II, 159b; Lehmann, II 406, 91.

„Aber mit wem denn sonst; alles übrige Zanken ist doch nur Stümperei.“

818 Mit Weibern und mit Pferden kommt man gar oft zu kurz.

Engl.: It is a good horse, that never stumbles, and a good wife, that never grumbles.

819 Mit Weibern, Wein und Pferden kann man am leichtesten betrogen werden.Jähns, I, 132.

820 Moi (schön) Wîf giwt Tîdverdrif. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4057; Bueren, 940; Kern, 253.

821 Moi (schön) Wîf, moi Für, moi Pûs (Katze) is'n Sierrath for't Hûs.Goldschmidt, 116; Bueren, 944.

Indess sind Zierrathen nicht die Hauptsache, und eine gute Katze ist zweckmässiger als eine schöne.

822 'N glainig (glühend) Wîf stäckt Hûs an alle vêr Kanten (Ecken, Seiten) an. (Münster.) – Frommann, VI, 424, 8.

823 'N Wîf, dat met'n Koppe will buawen ût (oben hinaus), dat döt viel Schae'n un richt't alldoch (dennoch) nicks ût. (Münster.) – Frommann, VI, 427, 74; Lyra, 61; Simrock, 11367b.

824 Närrische Weiber haben mehr Lust an Docken als am Rocken.Winckler, XVI, 2.

825 Nehmt euch vor den Weibern in Acht, sagte der Pater; denn sie tragen einem die geringste Sache (wie ich oft erfahren) neun Monate nach.Klosterspiegel, 49, 19.

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Engl.: He that marries for wealth, does sell his liberty. (Masson, 188.)

Frz.: C'est la femme qui fait bouillir la marmite.

It.: Gran dote, gran baldanza. (Gaal, 1682.)

Lat.: Intolerabilius nihil est quam femina dives. (Juvenal.) (Philippi, I, 207; Masson, 182.)

827 Neu geheierte Weiber und neu gedingte Knechte (Mägde) schaffen wol.Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien vom 17. Juli 1850.

828 New Weib, newe sorg.Petri, II, 439; Mathesy, 363b.

829 Nichts geht den Weibern über schöne Kleider und viele Anbeter.Eiselein, 635.

Lat.: Quatuor maxime cupiunt mulieres: Amari a pulchris juvenibus, pollere plurimis filiis, ornari pretiosis vestibus, et dominari in domibus. (Eiselein, 635.)

[Spaltenumbruch] 830 Niemand nimpt einem andern sein Weib.Petri, II, 495.

Jeder bekommt, was ihm beschert ist.

831 Nim ein vernünfftig sittig Weib, Kinder zu zeugen von jrem leib.Spangenberg, 13.

Lat.: Ex ingenuis liberos crea.

832 Nim ein Weib, so kompst jr ab.Egenolff, 308b; Gruter, I, 61; Petri, III, 10; Schottel, 1123b; Kloster, X, 564; Eiselein, 631; Körte, 6591; Körte2, 8264.

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834 Nimbstu ein weib, so kriegstu einn teuffel auff deim leib.Franck, II, 132a; Tappius, 230b; Gruter, I, 62; Petri, III, 10; Eyering, III, 270; Körte, 6555; für Oldenburg: Goldschmidt, 111.

Frz.: Qui désire femme, debat désire, qui fuit femme debat fuit. (Masson, 179.)

Lat.: Semper habet lites alienaque jurgia lectus, in quo nupta jacet: minimum dormitur in illo. (Juvenal.) (Binder I, 1610; II, 3067; Seybold, 548.)

835 Nimbstu ein Weib, so kriegstu Vnruh auff den leib.Petri, II, 500.

Lat.: Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem. (Binder II, 2760; Neander, 305.)

836 Nimm ein Weib von gleichem Stand, das gibt ein gutes Eheband.

Poln.: Žonę obieraj stanu równego, chcesz-li gomonu ujść ustawnego. (Čelakovsky, 387.)

837 Nimmt sich ein junges Weib einen alten Mann, so spannt man ein feurig Ross an einem morschen Karren an.

838 Nimpt einer ein Weib, der zeucht Vnglücks Hosen an.Lehmann, 139, 10.

839 Nor mit sein eigen Weib is güt zü huben Chawrüsse (Gemeinschaft). (Warschau.)

Gemeinschaft soll man nur mit seiner eigenen Frau, mit keiner fremden haben.

840 Nur dem Weibe stirbt der Mann, und das Weib stirbt nur dem Mann.Ehrmann, 28.

841 Ob Weiber warm sind oder kalt, sieht man an der Nase bald.

Lat.: Noscitur ad nasum mulier, quae vendit omasum.

842 Obwol die Weiber wissen, dass ihre Hühner Eier legen, so greifen sie doch, ob dieselben nahe vor der Thür seien.Eiselein, 325.

843 Offt schilt ein böss weib nur des manns hut.Lehmann, 871, 30.

844 Ohn Weib ist kein Frewd gantz.Petri, II, 504.

845 Ohne Weib ist kein Streit.

846 Ohne Weib ist kein Tantz.Petri, II, 504.

847 Ohne Weib und Wein kann man auch fröhlich sein.Chaos, 599.

848 Oll Wiew un Howelspöhn mött ein'n verbrennen, so is 't schön.Schlingmann, 1454.

849 Putzsüchtige Weiber sind keine Haushälterinnen.Lohrengel, I, 560.

850 Quade Weiber haben keine gleichen.Petri, II, 507.

851 Reiche Weiber führen gern das Regiment im Hause.

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852 Reiche Weiber machen arme Kinder.Eisenhart, 138; Estor, I, 351; Hertius, II, 23; Eiselein, 635; Simrock, 11406; Graf, 115, 114.

Es ist hier vom Leibgedinge der Witwen die Rede, das zuweilen in Zinsen besteht, welche der Witwe von ihrem eingebrachten Heirathsgut gegeben werden. Da es nun vorgekommen ist, dass sich die Braut zwei- bis vierfache Zinsen ausbedungen, so lässt sich leicht ermessen, dass den Kindern Abbruch geschehen musste, wenn diese von den Einkünften des Stammguts das Leibgedinge abtragen mussten, besonders wenn der Brautschatz in einer ansehnlichen Summe bestand. (S. Ehegeld 2.)

853 Reiche Weiber und Roggenpferd' halten nicht für lange Fährt.

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[[19]/0031] 811 Mit einem alten Weibe und einer bösen Stiefmutter könnte man Jagd machen auf den Teufel. 812 Mit einem bösen Weibe (und einem Jesuiten) finge (fahet) man den Teufel auf freiem Felde. – Eiselein, 632; Simrock, 11329; Körte, 6557; Klosterspiegel, 20, 6; Braun, I, 4944; Birlinger, 531. „Met 'n böset Wiew fang 't ein'n 'n Düwel up 't frîe Feld.“ (Schlingmann, 1443.) Nach der Sage hat der Teufel einst ein böses Weib jenseit eines Baches gesehen, und ihr die Ausführung eines schlimmen Streichs auftragen wollen. Das Weib hat auch eingewilligt, aber verlangt, der Teufel solle zu ihr herüberkommen und ihr ein Paar neue Schuhe schenken. Das Letztere hat er sofort bewilligt, hat aber nicht gewagt, die erste Bedingung zu erfüllen. Daher nun soll das obige Sprichwort entstanden sein. Frz.: Il y a trois malins – femme, singe et diable. – Les chiens ont sept espèces de rage, les femmes en ont mille. – Les femmes ont trois tours de plus que le diable. (Masson, 95.) 813 Mit einem züchtigen Weib kompt Glück vnd Heyl ins Hauss. – Petri, II, 476. 814 Mit jungem Weib und strengen Creditoren ist man Tag und Nacht geschoren. 815 Mit viel weibern zeuget man viel kinder. – Gruter, I, 59; Petri, II, 481; Eiselein, 635; Simrock, 11405. 816 Mit Weibern, so das Kissen (Küssen oder: die 'nen Kuss) erlauben, ist man bald auf dem Bette. – Eiselein, 635; Simrock, 11326. Engl.: Of bussing comes using. (Masson, 241.) Frz.: Dame touchée, dame jouée. (Masson, 241.) It.: Fortezza che viena a parlamento è vicina al rendimento. (Masson, 241.) 817 Mit weibern soll niemand zancken. – Franck, II, 159b; Lehmann, II 406, 91. „Aber mit wem denn sonst; alles übrige Zanken ist doch nur Stümperei.“ 818 Mit Weibern und mit Pferden kommt man gar oft zu kurz. Engl.: It is a good horse, that never stumbles, and a good wife, that never grumbles. 819 Mit Weibern, Wein und Pferden kann man am leichtesten betrogen werden. – Jähns, I, 132. 820 Moi (schön) Wîf giwt Tîdverdrif. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4057; Bueren, 940; Kern, 253. 821 Moi (schön) Wîf, moi Für, moi Pûs (Katze) is'n Sierrath for't Hûs. – Goldschmidt, 116; Bueren, 944. Indess sind Zierrathen nicht die Hauptsache, und eine gute Katze ist zweckmässiger als eine schöne. 822 'N glainig (glühend) Wîf stäckt Hûs an alle vêr Kanten (Ecken, Seiten) an. (Münster.) – Frommann, VI, 424, 8. 823 'N Wîf, dat met'n Koppe will buawen ût (oben hinaus), dat döt viel Schae'n un richt't alldoch (dennoch) nicks ût. (Münster.) – Frommann, VI, 427, 74; Lyra, 61; Simrock, 11367b. 824 Närrische Weiber haben mehr Lust an Docken als am Rocken. – Winckler, XVI, 2. 825 Nehmt euch vor den Weibern in Acht, sagte der Pater; denn sie tragen einem die geringste Sache (wie ich oft erfahren) neun Monate nach. – Klosterspiegel, 49, 19. 826 Nehret ein Weib ein mann, so muss er ihr Spielman sein. – Lehmann, 148, 123; Gaal, 1682; Sailer, 258; Simrock, 11369; Körte, 6592; Venedey, 80. Engl.: He that marries for wealth, does sell his liberty. (Masson, 188.) Frz.: C'est la femme qui fait bouillir la marmite. It.: Gran dote, gran baldanza. (Gaal, 1682.) Lat.: Intolerabilius nihil est quam femina dives. (Juvenal.) (Philippi, I, 207; Masson, 182.) 827 Neu geheierte Weiber und neu gedingte Knechte (Mägde) schaffen wol. – Der Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien vom 17. Juli 1850. 828 New Weib, newe sorg. – Petri, II, 439; Mathesy, 363b. 829 Nichts geht den Weibern über schöne Kleider und viele Anbeter. – Eiselein, 635. Lat.: Quatuor maxime cupiunt mulieres: Amari a pulchris juvenibus, pollere plurimis filiis, ornari pretiosis vestibus, et dominari in domibus. (Eiselein, 635.) 830 Niemand nimpt einem andern sein Weib. – Petri, II, 495. Jeder bekommt, was ihm beschert ist. 831 Nim ein vernünfftig sittig Weib, Kinder zu zeugen von jrem leib. – Spangenberg, 13. Lat.: Ex ingenuis liberos crea. 832 Nim ein Weib, so kompst jr ab. – Egenolff, 308b; Gruter, I, 61; Petri, III, 10; Schottel, 1123b; Kloster, X, 564; Eiselein, 631; Körte, 6591; Körte2, 8264. 833 Nimbst ein weib, so wart jr. – Franck, II, 8b; Petri, II, 500. 834 Nimbstu ein weib, so kriegstu einn teuffel auff deim leib. – Franck, II, 132a; Tappius, 230b; Gruter, I, 62; Petri, III, 10; Eyering, III, 270; Körte, 6555; für Oldenburg: Goldschmidt, 111. Frz.: Qui désire femme, debat désire, qui fuit femme debat fuit. (Masson, 179.) Lat.: Semper habet lites alienaque jurgia lectus, in quo nupta jacet: minimum dormitur in illo. (Juvenal.) (Binder I, 1610; II, 3067; Seybold, 548.) 835 Nimbstu ein Weib, so kriegstu Vnruh auff den leib. – Petri, II, 500. Lat.: Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem. (Binder II, 2760; Neander, 305.) 836 Nimm ein Weib von gleichem Stand, das gibt ein gutes Eheband. Poln.: Žonę obieraj stanu równego, chcesz-li gomonu ujść ustawnego. (Čelakovsky, 387.) 837 Nimmt sich ein junges Weib einen alten Mann, so spannt man ein feurig Ross an einem morschen Karren an. 838 Nimpt einer ein Weib, der zeucht Vnglücks Hosen an. – Lehmann, 139, 10. 839 Nor mit sein eigen Weib is güt zü huben Chawrüsse (Gemeinschaft). (Warschau.) Gemeinschaft soll man nur mit seiner eigenen Frau, mit keiner fremden haben. 840 Nur dem Weibe stirbt der Mann, und das Weib stirbt nur dem Mann. – Ehrmann, 28. 841 Ob Weiber warm sind oder kalt, sieht man an der Nase bald. Lat.: Noscitur ad nasum mulier, quae vendit omasum. 842 Obwol die Weiber wissen, dass ihre Hühner Eier legen, so greifen sie doch, ob dieselben nahe vor der Thür seien. – Eiselein, 325. 843 Offt schilt ein böss weib nur des manns hut. – Lehmann, 871, 30. 844 Ohn Weib ist kein Frewd gantz. – Petri, II, 504. 845 Ohne Weib ist kein Streit. 846 Ohne Weib ist kein Tantz. – Petri, II, 504. 847 Ohne Weib und Wein kann man auch fröhlich sein. – Chaos, 599. 848 Oll Wiew un Howelspöhn mött ein'n verbrennen, so is 't schön. – Schlingmann, 1454. 849 Putzsüchtige Weiber sind keine Haushälterinnen. – Lohrengel, I, 560. 850 Quade Weiber haben keine gleichen. – Petri, II, 507. 851 Reiche Weiber führen gern das Regiment im Hause. Schwed.: Rik hustru är trätetunder. (Grubb, 686.) 852 Reiche Weiber machen arme Kinder. – Eisenhart, 138; Estor, I, 351; Hertius, II, 23; Eiselein, 635; Simrock, 11406; Graf, 115, 114. Es ist hier vom Leibgedinge der Witwen die Rede, das zuweilen in Zinsen besteht, welche der Witwe von ihrem eingebrachten Heirathsgut gegeben werden. Da es nun vorgekommen ist, dass sich die Braut zwei- bis vierfache Zinsen ausbedungen, so lässt sich leicht ermessen, dass den Kindern Abbruch geschehen musste, wenn diese von den Einkünften des Stammguts das Leibgedinge abtragen mussten, besonders wenn der Brautschatz in einer ansehnlichen Summe bestand. (S. Ehegeld 2.) 853 Reiche Weiber und Roggenpferd' halten nicht für lange Fährt. Schwed.: Rijk qvinna och kornfeet häst yttra snart mod. (Grubb, 687.) 854 Riche Wiber, armi Chind. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 14.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/31>, abgerufen am 23.11.2024.