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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 782 Zu seiner Zeit gilt ein Trunk Wasser ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden. - Simrock, 12085; Sailer, 279.

783 Zu seiner Zeit ist alles gut. - Pred. 39, 40.

784 Zur rechten Zeit ein Trunk Wasser ist besser, als ein Glas Malvasier zur unrechten Zeit.

785 Zur rechten Zeit halt Rath, denn nach der That kommt er zu spat. - Schmitz, 181, 6.

786 Zur Zeit der Noth nimmt man einen Dieb vom Galgen; und wenn man ihn nicht mehr braucht, hängt man ihn wieder daran.

787 Zur zeit ein narr sein ist auch eine kunst. - Franck, II, 146b; Gruter, I, 89; Petri, II, 827; Simrock, 12080.

Lat.: Desipere in loco summa est sapientia. (Seybold, 120.)

788 Zur Zeit kommt sie, die Gott sendet.

Der Engländer in Bezug auf die ihm bestimmte Frau, die zu suchen er scheut.

*789 Behö de Teid. - Eichwald, 1924.

*790 Bei gelegnerer Zeit.

Lat.: Borea cressante. (Philippi, I, 64.)

*791 Da wird schöne Zeit sein, wenn er mich sehen wird.

Ich werd' ihm nie über die Schwelle kommen, er wird mich in seinem Leben nicht wieder sehen.

*792 Das ist die Zeit der schweren Noth.

Diese Redensart hat der Dichter Chamisso zuerst in einem im Juni 1813 an Hitzig, den Herausgeber des Neuen Pitaval, aus Kunnersdorf geschriebenen und von Fontane (Wanderungen durch die Mark, 2. Th.) mitgetheilten Briefe gebraucht. Es heisst dort: "Gott verzeih mir meine Sünde, aber es ist wahr: Das ist die schwere Zeit der Noth, Das ist die Noth der schweren Zeit, Das ist die schwere Noth der Zeit, Das ist die Zeit der schweren Noth." (Büchmann, 10. Aufl., S. 64.) Diese vier Zeilen führen in Chamisso's Werken jetzt den Titel: Kanon.

*793 Das macht die Zeit.

Sagen die Philister, wenn sie von Ereignissen getroffen werden, von denen sie alles andere, nur nicht deren Ursache einsehen.

*794 Das wird mit der Zeit eine fette Kuh werden.

Holl.: Het zal met der tijd een leghen netje worden. - Het zal met der tijd eene vette koe worden. (Harrebomee, II, 332a.)

*795 Dat sind dü're Teiten, man mot 't Brod mit 'n Tänen beiten. (Lehre bei Braunschweig.)

*796 Der ist noch aus der guten alten Zeit.

D. i. ein biederer, gerader und gutmüthiger Mensch.

*797 Der Zeit an den Puls fühlen. - Eiselein, 516.

*798 Der Zeit die Zähne ausnehmen wollen.

Von Leuten, welche alles Alte festhalten und jeden Fortschritt, jede Fortentwickelung hemmen wollen.

*799 Die gute Zeit haben wir schon verlebt. - Mayer, II, 72.

*800 Die Zeit auf den Schwanz schlagen. (Ulm.)

Sie unnütz verbringen.

*801 Die Zeit bieten. (Pennsylvanien.) - Firmenich, III, 447.

Nach der betreffenden Tageszeit grüssen. "Da kam der Nachbar und bot gar höflich die Zeit."

*802 Die Zeit bringt es so mit.

*803 Die Zeit ist schwer.

"Gewiss die Zeit ist schwer." (Keller, 132b.)

*804 Die Zeit warnemen. - Eyering, I, 612.

*805 Die Zeit wird's bringen (lehren).

*806 Die Zeit empfahen. - Grenzboten, 1871, I, 213.

Zur Erklärung s. Sommer 87.

*807 Do mag seyn gude Zeit gewast, do die Bauern sein Edelloite worden. - Gomolcke, 348; Robinson, 890.

*808 Du hast die zeit wolfeil. - Henisch, 1046, 64.

*809 Du musst der zeit vnd des glücks warten. - Franck, II, 114.

*810 Du redest von alten Zeiten.

Lat.: Antiquioria diphthera loqueris. (Seybold, 31.)

*811 E hot nichen1 Zeyt. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 33, 38.

1) Nicher, nichen, nichent - keiner, keine, kein. Verneinung von ichen - einiger oder irgendeiner. Beide biegen in der alten Form der Substantiven und finden ihre Erklärung im Hochdeutschen; altsächsisch nigen, mittelhochdeutsch nichein, nechein, niechein. (Vgl. Frommann, IV, 281, 13 und 407, 12.)

[Spaltenumbruch] *812 Eine Zeit und alle Zeit.

Holl.: Alle tijden, een tijd. (Harrebomee, II, 330a.)

*813 En beklummen Tid. - Eichwald, 1925.

*814 En der Zick dreiv noch mänchen Droppe Wasser lans Kölln. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 23.

*815 En schene Tid. - Eichwald, 1926.

*816 Er bringt sich immer viel Zeit mit.

Er verweilt bei seinen Besuchen ungebührlich lange. (S. Pech 25.)

*817 Er hat nicht so viel Zeit, sich hinter den Ohren zu kratzen.

Sehr in Anspruch genommen sein. Jüdisch- deutsch in Warschau: Ich hob kein Zeit nit, mich in Kopp zu kratzen.

Lat.: Ne ad aures quidem scalpendas otium est. (Philippi, II, 7; Seybold, 330.)

*818 Er hat nicht Zeit, er muss den Hühnern die Schwänze aufbinden.

Jüd.-deutsch: Sch' tuss, hot den Hühnern die Schwänz' aufzubinde. (Tendlau, 191.) Als Spott auf Bummler und Träge, die über Zeitmangel klagen.

*819 Er hat seine Zeit gelebt. - Eyering, II, 308.

*820 Er hat seine Zeit, wie die Zuckererbsen.

Holl.: Hij slacht de suikerboontjes (of groene erwtjes), hij heeft zijn' tijd gehad. (Harrebomee, I, 115b.)

*821 Er hät so Zit wie de Schnägg ab der Brugg, wo sibe Johr über d' Brugg g'schliche 'n ist und doch no verharet worde. - Sutermeister, 43.

*822 Er ist noch aus der Zeit der stehenden Halskrausen. - Lyra, 469.

*823 Er kommt zu rechter Zeit, als wenn der Hagel schlagt in die Stupfeln. - Eiselein, 656.

Lat.: Ut quondam in stipulis magnus sine viribus ignis. (Eiselein, 656.)

*824 Er muss sein Zeyt geschlaffen haben wie ein Murmelthier.

"Ein Sprichwort, bey den eynwonern der Alpen im Brauch." (Gessner, Thierbuch, CXIIa.)

*825 Er vertreibt sich die Zeit mit Langeweile. - Körte, 7122a.

*826 Er weiss sich in die Zeit zu schicken.

Holl.: Hij weet zich noar den tijd te voegen. (Harrebomee, II, 232b.)

*827 Er wird nicht vor der Zeit fliegen.

*828 Es findt sich mit der Zeit. - Keller, 162a.

*829 Es ist der Zeit unähnlich.

So merkwürdig, ungeheuerlich ist es.

*830 Es ist die todte Zeit.

Zeit der Geschäftsstille.

Holl.: Het is daar een doode tijd. ( Harrebomee, II, 332a.)

*831 Es ist keine Zeit zum Umsehen.

Böhm.: Nema se kdy ani zastaviti. - Neni se kdy ani ohlednouti. (Celakovsky, 525.)

*832 Es ist nicht um die Zeit, da man den Wein um vier Pfennige ausruft.

*833 Es ist noch aus der Zeit des alten Fritz.

Wie in Preussen und darüber hinaus Friedrich II. oder der Grosse genannt wird.

Holl.: Het is van hertog Otto's tijd. - Het is van Maarten van Rossems tijd. (Harrebomee, II, 332a.)

*834 Es ist um die gestrige Zeit.

Scherzhafte Antwort auf die Frage, wie spät es an der Uhr sei. "'S is itzo um de gestrige Zeit; und wenn ber en ander murgen wieder fron warn, so werber heren, wie viel 's wird geschlan hon." (Keller, 170a.)

*835 Es ist Zeit, dass er stirbt, da ist Leben und Gut miteinander aufgegangen. - Sailer, 295.

Vom Verschwender.

*836 Es ist Zeit, dass wir Inducas gehen. - Eiselein, 342.

*837 Es ist Zeit, in die Weiden zu gehen.

*838 Es ist Zeit mit der Geiss auf den Markt.

Holl.: Het wordt tijd, om het geschot op den wal te brengen. (Harrebomee, II, 332a.)

*839 Es ist Zeit, zum Rückzuge zu blasen.

Sich zur Ruhe zu begeben, sich aus der Welt zurückzuziehen.

*840 Es sän huchbänige Zeiten. - Lohrengel, I, 273.

In Ostfriesland: Hochbende Teid'n. (Eichwald, 1928.) - "In so hochbeinigen Zeiten ist eine Ersparniss wol in Anschlag zu bringen." (Eselsfresser, I, 103.)

*841 Es sind schwere Zeiten.

"Denn es seyn immer schwere Zeiten und 's ist auch wie vordem." (Keller, 157b.)

[Spaltenumbruch] 782 Zu seiner Zeit gilt ein Trunk Wasser ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden.Simrock, 12085; Sailer, 279.

783 Zu seiner Zeit ist alles gut.Pred. 39, 40.

784 Zur rechten Zeit ein Trunk Wasser ist besser, als ein Glas Malvasier zur unrechten Zeit.

785 Zur rechten Zeit halt Rath, denn nach der That kommt er zu spat.Schmitz, 181, 6.

786 Zur Zeit der Noth nimmt man einen Dieb vom Galgen; und wenn man ihn nicht mehr braucht, hängt man ihn wieder daran.

787 Zur zeit ein narr sein ist auch eine kunst.Franck, II, 146b; Gruter, I, 89; Petri, II, 827; Simrock, 12080.

Lat.: Desipere in loco summa est sapientia. (Seybold, 120.)

788 Zur Zeit kommt sie, die Gott sendet.

Der Engländer in Bezug auf die ihm bestimmte Frau, die zu suchen er scheut.

*789 Behö de Tîd.Eichwald, 1924.

*790 Bei gelegnerer Zeit.

Lat.: Borea cressante. (Philippi, I, 64.)

*791 Da wird schöne Zeit sein, wenn er mich sehen wird.

Ich werd' ihm nie über die Schwelle kommen, er wird mich in seinem Leben nicht wieder sehen.

*792 Das ist die Zeit der schweren Noth.

Diese Redensart hat der Dichter Chamisso zuerst in einem im Juni 1813 an Hitzig, den Herausgeber des Neuen Pitaval, aus Kunnersdorf geschriebenen und von Fontane (Wanderungen durch die Mark, 2. Th.) mitgetheilten Briefe gebraucht. Es heisst dort: „Gott verzeih mir meine Sünde, aber es ist wahr: Das ist die schwere Zeit der Noth, Das ist die Noth der schweren Zeit, Das ist die schwere Noth der Zeit, Das ist die Zeit der schweren Noth.“ (Büchmann, 10. Aufl., S. 64.) Diese vier Zeilen führen in Chamisso's Werken jetzt den Titel: Kanon.

*793 Das macht die Zeit.

Sagen die Philister, wenn sie von Ereignissen getroffen werden, von denen sie alles andere, nur nicht deren Ursache einsehen.

*794 Das wird mit der Zeit eine fette Kuh werden.

Holl.: Het zal met der tijd een leghen netje worden. – Het zal met der tijd eene vette koe worden. (Harrebomée, II, 332a.)

*795 Dat sind dü're Tîten, man mot 't Brod mit 'n Tänen bîten. (Lehre bei Braunschweig.)

*796 Der ist noch aus der guten alten Zeit.

D. i. ein biederer, gerader und gutmüthiger Mensch.

*797 Der Zeit an den Puls fühlen.Eiselein, 516.

*798 Der Zeit die Zähne ausnehmen wollen.

Von Leuten, welche alles Alte festhalten und jeden Fortschritt, jede Fortentwickelung hemmen wollen.

*799 Die gute Zeit haben wir schon verlebt.Mayer, II, 72.

*800 Die Zeit auf den Schwanz schlagen. (Ulm.)

Sie unnütz verbringen.

*801 Die Zeit bieten. (Pennsylvanien.) – Firmenich, III, 447.

Nach der betreffenden Tageszeit grüssen. „Da kam der Nachbar und bot gar höflich die Zeit.“

*802 Die Zeit bringt es so mit.

*803 Die Zeit ist schwer.

„Gewiss die Zeit ist schwer.“ (Keller, 132b.)

*804 Die Zeit warnemen.Eyering, I, 612.

*805 Die Zeit wird's bringen (lehren).

*806 Die Zît empfahen.Grenzboten, 1871, I, 213.

Zur Erklärung s. Sommer 87.

*807 Do mag seyn gude Zeit gewast, do die Bauern sein Edelloite worden.Gomolcke, 348; Robinson, 890.

*808 Du hast die zeit wolfeil.Henisch, 1046, 64.

*809 Du musst der zeit vnd des glücks warten.Franck, II, 114.

*810 Du redest von alten Zeiten.

Lat.: Antiquioria diphthera loqueris. (Seybold, 31.)

*811 E hôt nichen1 Zeyt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 38.

1) Nicher, nichen, nichent – keiner, keine, kein. Verneinung von ichen – einiger oder irgendeiner. Beide biegen in der alten Form der Substantiven und finden ihre Erklärung im Hochdeutschen; altsächsisch nigen, mittelhochdeutsch nichein, nechein, niechein. (Vgl. Frommann, IV, 281, 13 und 407, 12.)

[Spaltenumbruch] *812 Eine Zeit und alle Zeit.

Holl.: Alle tijden, één tijd. (Harrebomée, II, 330a.)

*813 En beklummen Tid.Eichwald, 1925.

*814 En der Zick drîv noch mänchen Droppe Wasser lans Kölln. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 23.

*815 En schene Tid.Eichwald, 1926.

*816 Er bringt sich immer viel Zeit mit.

Er verweilt bei seinen Besuchen ungebührlich lange. (S. Pech 25.)

*817 Er hat nicht so viel Zeit, sich hinter den Ohren zu kratzen.

Sehr in Anspruch genommen sein. Jüdisch- deutsch in Warschau: Ich hob kein Zeit nit, mich in Kopp zu kratzen.

Lat.: Ne ad aures quidem scalpendas otium est. (Philippi, II, 7; Seybold, 330.)

*818 Er hat nicht Zeit, er muss den Hühnern die Schwänze aufbinden.

Jüd.-deutsch: Sch' tuss, hot den Hühnern die Schwänz' aufzubinde. (Tendlau, 191.) Als Spott auf Bummler und Träge, die über Zeitmangel klagen.

*819 Er hat seine Zeit gelebt.Eyering, II, 308.

*820 Er hat seine Zeit, wie die Zuckererbsen.

Holl.: Hij slacht de suikerboontjes (of groene erwtjes), hij heeft zijn' tijd gehad. (Harrebomée, I, 115b.)

*821 Er hät so Zit wie de Schnägg ab der Brugg, wo sibe Johr über d' Brugg g'schliche 'n ist und doch no verharet worde.Sutermeister, 43.

*822 Er ist noch aus der Zeit der stehenden Halskrausen.Lyra, 469.

*823 Er kommt zu rechter Zeit, als wenn der Hagel schlagt in die Stupfeln.Eiselein, 656.

Lat.: Ut quondam in stipulis magnus sine viribus ignis. (Eiselein, 656.)

*824 Er muss sein Zeyt geschlaffen haben wie ein Murmelthier.

„Ein Sprichwort, bey den eynwonern der Alpen im Brauch.“ (Gessner, Thierbuch, CXIIa.)

*825 Er vertreibt sich die Zeit mit Langeweile.Körte, 7122a.

*826 Er weiss sich in die Zeit zu schicken.

Holl.: Hij weet zich noar den tijd te voegen. (Harrebomée, II, 232b.)

*827 Er wird nicht vor der Zeit fliegen.

*828 Es findt sich mit der Zeit.Keller, 162a.

*829 Es ist der Zeit unähnlich.

So merkwürdig, ungeheuerlich ist es.

*830 Es ist die todte Zeit.

Zeit der Geschäftsstille.

Holl.: Het is daar een doode tijd. ( Harrebomée, II, 332a.)

*831 Es ist keine Zeit zum Umsehen.

Böhm.: Nemá se kdy ani zastaviti. – Není se kdy ani ohlédnouti. (Čelakovsky, 525.)

*832 Es ist nicht um die Zeit, da man den Wein um vier Pfennige ausruft.

*833 Es ist noch aus der Zeit des alten Fritz.

Wie in Preussen und darüber hinaus Friedrich II. oder der Grosse genannt wird.

Holl.: Het is van hertog Otto's tijd. – Het is van Maarten van Rossems tijd. (Harrebomée, II, 332a.)

*834 Es ist um die gestrige Zeit.

Scherzhafte Antwort auf die Frage, wie spät es an der Uhr sei. „'S is itzo um de gestrige Zeit; und wenn ber en ander murgen wieder fron warn, so werber heren, wie viel 's wird geschlan hon.“ (Keller, 170a.)

*835 Es ist Zeit, dass er stirbt, da ist Leben und Gut miteinander aufgegangen.Sailer, 295.

Vom Verschwender.

*836 Es ist Zeit, dass wir Inducas gehen.Eiselein, 342.

*837 Es ist Zeit, in die Weiden zu gehen.

*838 Es ist Zeit mit der Geiss auf den Markt.

Holl.: Het wordt tijd, om het geschot op den wal te brengen. (Harrebomée, II, 332a.)

*839 Es ist Zeit, zum Rückzuge zu blasen.

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*840 Es sän huchbänige Zeiten.Lohrengel, I, 273.

In Ostfriesland: Hochbênde Tîd'n. (Eichwald, 1928.) – „In so hochbeinigen Zeiten ist eine Ersparniss wol in Anschlag zu bringen.“ (Eselsfresser, I, 103.)

*841 Es sind schwere Zeiten.

„Denn es seyn immer schwere Zeiten und 's ist auch wie vordem.“ (Keller, 157b.)

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[[279]/0291] 782 Zu seiner Zeit gilt ein Trunk Wasser ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden. – Simrock, 12085; Sailer, 279. 783 Zu seiner Zeit ist alles gut. – Pred. 39, 40. 784 Zur rechten Zeit ein Trunk Wasser ist besser, als ein Glas Malvasier zur unrechten Zeit. 785 Zur rechten Zeit halt Rath, denn nach der That kommt er zu spat. – Schmitz, 181, 6. 786 Zur Zeit der Noth nimmt man einen Dieb vom Galgen; und wenn man ihn nicht mehr braucht, hängt man ihn wieder daran. 787 Zur zeit ein narr sein ist auch eine kunst. – Franck, II, 146b; Gruter, I, 89; Petri, II, 827; Simrock, 12080. Lat.: Desipere in loco summa est sapientia. (Seybold, 120.) 788 Zur Zeit kommt sie, die Gott sendet. Der Engländer in Bezug auf die ihm bestimmte Frau, die zu suchen er scheut. *789 Behö de Tîd. – Eichwald, 1924. *790 Bei gelegnerer Zeit. Lat.: Borea cressante. (Philippi, I, 64.) *791 Da wird schöne Zeit sein, wenn er mich sehen wird. 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(Harrebomée, II, 332a.) *795 Dat sind dü're Tîten, man mot 't Brod mit 'n Tänen bîten. (Lehre bei Braunschweig.) *796 Der ist noch aus der guten alten Zeit. D. i. ein biederer, gerader und gutmüthiger Mensch. *797 Der Zeit an den Puls fühlen. – Eiselein, 516. *798 Der Zeit die Zähne ausnehmen wollen. Von Leuten, welche alles Alte festhalten und jeden Fortschritt, jede Fortentwickelung hemmen wollen. *799 Die gute Zeit haben wir schon verlebt. – Mayer, II, 72. *800 Die Zeit auf den Schwanz schlagen. (Ulm.) Sie unnütz verbringen. *801 Die Zeit bieten. (Pennsylvanien.) – Firmenich, III, 447. Nach der betreffenden Tageszeit grüssen. „Da kam der Nachbar und bot gar höflich die Zeit.“ *802 Die Zeit bringt es so mit. *803 Die Zeit ist schwer. „Gewiss die Zeit ist schwer.“ (Keller, 132b.) *804 Die Zeit warnemen. – Eyering, I, 612. *805 Die Zeit wird's bringen (lehren). *806 Die Zît empfahen. – Grenzboten, 1871, I, 213. Zur Erklärung s. Sommer 87. *807 Do mag seyn gude Zeit gewast, do die Bauern sein Edelloite worden. – Gomolcke, 348; Robinson, 890. *808 Du hast die zeit wolfeil. – Henisch, 1046, 64. *809 Du musst der zeit vnd des glücks warten. – Franck, II, 114. *810 Du redest von alten Zeiten. Lat.: Antiquioria diphthera loqueris. (Seybold, 31.) *811 E hôt nichen1 Zeyt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 38. 1) Nicher, nichen, nichent – keiner, keine, kein. Verneinung von ichen – einiger oder irgendeiner. Beide biegen in der alten Form der Substantiven und finden ihre Erklärung im Hochdeutschen; altsächsisch nigen, mittelhochdeutsch nichein, nechein, niechein. (Vgl. Frommann, IV, 281, 13 und 407, 12.) *812 Eine Zeit und alle Zeit. Holl.: Alle tijden, één tijd. (Harrebomée, II, 330a.) *813 En beklummen Tid. – Eichwald, 1925. *814 En der Zick drîv noch mänchen Droppe Wasser lans Kölln. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 23. *815 En schene Tid. – Eichwald, 1926. *816 Er bringt sich immer viel Zeit mit. Er verweilt bei seinen Besuchen ungebührlich lange. (S. Pech 25.) *817 Er hat nicht so viel Zeit, sich hinter den Ohren zu kratzen. Sehr in Anspruch genommen sein. Jüdisch- deutsch in Warschau: Ich hob kein Zeit nit, mich in Kopp zu kratzen. Lat.: Ne ad aures quidem scalpendas otium est. (Philippi, II, 7; Seybold, 330.) *818 Er hat nicht Zeit, er muss den Hühnern die Schwänze aufbinden. Jüd.-deutsch: Sch' tuss, hot den Hühnern die Schwänz' aufzubinde. (Tendlau, 191.) Als Spott auf Bummler und Träge, die über Zeitmangel klagen. *819 Er hat seine Zeit gelebt. – Eyering, II, 308. *820 Er hat seine Zeit, wie die Zuckererbsen. Holl.: Hij slacht de suikerboontjes (of groene erwtjes), hij heeft zijn' tijd gehad. (Harrebomée, I, 115b.) *821 Er hät so Zit wie de Schnägg ab der Brugg, wo sibe Johr über d' Brugg g'schliche 'n ist und doch no verharet worde. – Sutermeister, 43. *822 Er ist noch aus der Zeit der stehenden Halskrausen. – Lyra, 469. *823 Er kommt zu rechter Zeit, als wenn der Hagel schlagt in die Stupfeln. – Eiselein, 656. Lat.: Ut quondam in stipulis magnus sine viribus ignis. (Eiselein, 656.) *824 Er muss sein Zeyt geschlaffen haben wie ein Murmelthier. „Ein Sprichwort, bey den eynwonern der Alpen im Brauch.“ (Gessner, Thierbuch, CXIIa.) *825 Er vertreibt sich die Zeit mit Langeweile. – Körte, 7122a. *826 Er weiss sich in die Zeit zu schicken. Holl.: Hij weet zich noar den tijd te voegen. (Harrebomée, II, 232b.) *827 Er wird nicht vor der Zeit fliegen. *828 Es findt sich mit der Zeit. – Keller, 162a. *829 Es ist der Zeit unähnlich. So merkwürdig, ungeheuerlich ist es. *830 Es ist die todte Zeit. Zeit der Geschäftsstille. Holl.: Het is daar een doode tijd. ( Harrebomée, II, 332a.) *831 Es ist keine Zeit zum Umsehen. Böhm.: Nemá se kdy ani zastaviti. – Není se kdy ani ohlédnouti. (Čelakovsky, 525.) *832 Es ist nicht um die Zeit, da man den Wein um vier Pfennige ausruft. *833 Es ist noch aus der Zeit des alten Fritz. Wie in Preussen und darüber hinaus Friedrich II. oder der Grosse genannt wird. Holl.: Het is van hertog Otto's tijd. – Het is van Maarten van Rossems tijd. (Harrebomée, II, 332a.) *834 Es ist um die gestrige Zeit. Scherzhafte Antwort auf die Frage, wie spät es an der Uhr sei. „'S is itzo um de gestrige Zeit; und wenn ber en ander murgen wieder fron warn, so werber heren, wie viel 's wird geschlan hon.“ (Keller, 170a.) *835 Es ist Zeit, dass er stirbt, da ist Leben und Gut miteinander aufgegangen. – Sailer, 295. Vom Verschwender. *836 Es ist Zeit, dass wir Inducas gehen. – Eiselein, 342. *837 Es ist Zeit, in die Weiden zu gehen. *838 Es ist Zeit mit der Geiss auf den Markt. Holl.: Het wordt tijd, om het geschot op den wal te brengen. (Harrebomée, II, 332a.) *839 Es ist Zeit, zum Rückzuge zu blasen. Sich zur Ruhe zu begeben, sich aus der Welt zurückzuziehen. *840 Es sän huchbänige Zeiten. – Lohrengel, I, 273. In Ostfriesland: Hochbênde Tîd'n. (Eichwald, 1928.) – „In so hochbeinigen Zeiten ist eine Ersparniss wol in Anschlag zu bringen.“ (Eselsfresser, I, 103.) *841 Es sind schwere Zeiten. „Denn es seyn immer schwere Zeiten und 's ist auch wie vordem.“ (Keller, 157b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [279]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/291>, abgerufen am 26.11.2024.