Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 718 Fromme (gute) Weiber beschützen die bösen. 719 Fromme weiber vnd gute freundt sindt dünn gesäet. - Lehmann, 871, 32; Wirth, I, 561. 720 Für die Weiber ist schweigen härter als säugen. - Simrock, 9377. 721 Für ein Weib mit einem Buckel findet sich immer ein Mann mit einem schlechten Pelze. Frz.: Il n'est si vilain pot qui ne trouve son couvercle. (Masson, 333.) 722 Gäbe es keine Weiber und keinen Wind, so wären weder schlecht Wetter noch schlecht Gesind. 723 Garstige Weiber sind gute Haushälterinnen. 724 Gewanderte (gereiste) Weiber haben viel versucht. 725 Gewinn deim Weib den mut und spar den kindern die rut. - Fischart; Goedeke, Deutsche Dichtungen, I, 216. 726 Gib einem alten Weibe einen Dreier, so ärgert sie sich die ganze Woche. (Schles.) Wird scherzhaft zu denen gesagt, die sich über jede Kleinigkeit ärgern; sie sollen jemand damit beauftragen. 727 Glaube keinem Weibe, wenn es auch todt ist. - Simrock, 11343; Körte, 6360; Braun, I, 4943. "Glöw kein'm Wiewa, ok wenn se dodt wier." (Schlingmann, 1441.) Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. (Binder I, 1018; II, 1908; Weber, II, 61.) 728 Gode Weifen un sere (wunde) Benen denen (nöthigen den Mann) wol to Haus to bleifen. - Kern, 259. 729 Guot Wib in jungen Mannes Muote diu verwirfet in sine Sinne vil tugendliche Bilder. - von Hohenfels. 730 Gut Weib, gute Mutter. 731 Gute Weiber gönnen einander alles, ausgenommen Kleider, Männer und Flachs. - Witzfunken, IVa, 136. 732 Gutes Weib ist köstlicher Preis, sprach schon Salomo der Weis'. 733 Gutle, sait der Schmelzle, hat seim Weib sei Busele küsst. (Schwaben.) 734 Hab fleissig achtung vff dein Weib, zu Gottes Wort mit ernst sie treib, mach, dass sie bleib daheim im hauss, lass Pfaffen, junge Bulen drauss, lass jhre händ nicht ledig stehn, so wird süss lust jhr selbst vergehn. - Zinkgref, IV, 333. 735 Hart Weib wird mild vom Goldesblick, ein biss'ger Hund vom Bratenstück. Mhd.: Wip und vederspil die werdent lehte zam. (Kürnberger.) - Kein vogel wart nie so schier gezam, als weip und meid an zühten lam. (Renner.) (Zingerle, 166.) 736 Hässliche Weiber hüten das Haus wohl. - Simrock, 11291; Körte, 6598. 737 Hat ein Weib ein gut Bisslein, so wünscht sie es dem (abwesenden) Manne und gibt's - dem Pfaffen. 738 Hätt' ich kein Weib, so hätt' ich keine Noth, weil ich's drum hab', so ist's mein Tod. - Parömiakon, 2150. It.: Chi ha moglie, ha doglie. 739 Heisst das Weib Hure, das ist ein unduldsam Wort. (S. 772.) - Graf, 352, 415. Es ist schon eine Ehrenkränkung, wenn einer Frau der Vorwurf leichtsinnigen, zweideutigen Lebens gemacht wird; aber es ist der grösste Schimpf, wenn eine Ehefrau Hure gescholten wird. (S. Eheweib 4.) Holl.: Men echte wiff hedt Hoore sunder ehr rechte man schuldiget ehr. (Dreyer, III, 1420.) 740 Hessliche weiber seind gute hausshalterin. - Franck, II, 40a; Lehmann, II, 362, 22. Holl.: Ongehavende wijven zijn goede huishaarden. (Harrebomee, II, 460a.) 741 Hett he der 'n Weif an, hebb' ick der 'n Keik(e) an. - Frommann, VI, 283, 690; Kern, 258. Hat er ein Weib, so habe ich Augen, es anzuschauen. Keiken = gucken, schauen, betrachten. [Spaltenumbruch] 742 Hier unten liegen Weiber, sagte der Todtengräber, als man ihm eine Heimlichkeit (Neuigkeit) erzählen wollte. "Von Heimlichkeiten hier geschwiegen, wisst dass hier unten Weiber liegen." (Witzfunken, IIIb, 194.) 743 Hoffärtig Weib ist auch unverschämt. 744 Hündert Weiber können nit miztarech1 züm Minjen2. (Warschau.) 1) Verwendet werden. 2) Die zur Verrichtung des Gebets erforderliche Zahl von zehn Männern. - Um zu sagen, dass Frauen, welche zu gewissen religiösen Ceremonien nicht herangezogen werden können, auch im gewöhnlichen Leben in wichtigen Sachen keine Stimme besitzen; eine Ansicht, die bei morgenländischen Völkern allgemein verbreitet ist. 745 Ich straffe mein Weib nur mit guten Worten, sagte jener, warff jr die Bibel an Halss. - Latendorf II, 19; Simrock, 1080. "Ein Ehemann schlug seine Fraw offtmaln. Da vermahnten jhn die Nachbawren, dass er dieselbe auss Gottes Wort vnterrichten sol jhres Ampts. Da nahm er eine Bibel in folio, mit brettern ingebunden, vnd schlug sie damit, sagend, dass er sie mit Gottes Wort vnterrichten vnd strafen thut." (Zinkgref, IV, 279.) "Ick straf mein Weiw man mit goden Worden, sä jener, da smet he sein Fro de Bibel an 'n Kopp." (Peik, 196, 157.) 746 Ich will gern wissen, wie der hiess, der sich ein Weib nicht narren liess. - Gerlach, I, 19. 747 Ik sin (bin) sin Wyf un sin Sel, hai kan mi sloan (schlagen) batte (was er) wel, hadde 'me Düppenkrämer1 sin Wyf saght. (Hagen.) - Frommann, III, 255, 18. 1) Einer der mit irdenem Geschirr handelt. - Pot bezeichnet Topf überhaupt, Düppen nur irdene Gefässe, Steingut eingeschlossen. 748 In der weiber kram findt man allzeit etwas, das feil ist. - Lehmann, 141, 27 u. 870, 19; Eiselein, 634; Simrock, 11327. 749 In einem alten bösen Weib verirrt sich die Seel, dass sie nicht mehr weiss, wo sie heraus soll. - Chaos, 864. 750 In einem alten Weibe stecken drei Teufel. Böhm.: Baba jest trikrat horsi nezli cert. - V dvou babach vezi tri certi. (Celakovsky, 309.) 751 Irre Wib, Toren unde Spil machen tumber Liute vil. 752 Irren1 Wib und Spieles Leib machen mangen ze Deib. - Hätzlerin, II, 70, 184-185. 1) Irre = verkehrt, falsch, zornig. 753 Ist das Weib schön, muss der Mann Schildwacht stehen. It.: Chi e bella ti fa far la sentinella. 754 Ist dein Weib unzüchtig, so hilft kein Hüten; ist sie aber fromm, so ist's nicht nöthig. 755 Ist ein Weib fromm und züchtig, so ist das Hüten nichtig. 756 Ist ein Weib gut, so sein sie all gut. - Franck, IV, 95a. 757 Je mehr das Weib steht vorm Spiegel, je mehr wackeln vom Hause die Flügel. - Winckler, XIV, 4. 758 Je mehr sich die Weiber schmücken, je mehr geben sie anreitzung zu probiren, was vor ein Vogel in dem Nest verborgen. - Lehmann, 428, 17. 759 Je schöner das Weib, je mehr Schmuz in Keller und Küche. Holl.: Hoe schoonre wijf hoe vuulre suvel. Lat.: Esca fit insipida quam coxit femina pulchra. (Fallersleben, 412.) 760 Je schöneres Weib, je schlechtere Schüssel. - Simrock, 11304; Körte, 6596. Denn es hütet den Spiegel fleissiger, als die Suppe. Frz.: Dame qui moult se mire, peu file. - Plus la femme mire sa mine, plus sa maison elle mine. (Masson, 89.) 761 Jedem Weibe steht es fein, dem Mann gehorsam sein. Lat.: Uxori sufficit obsequii gloria. (Philippi, II, 240.) 762 Jedes Weib will lieber schön als fromm sein. - Eiselein, 631; Simrock, 11298; Braun, I, 4955.
[Spaltenumbruch] 718 Fromme (gute) Weiber beschützen die bösen. 719 Fromme weiber vnd gute freundt sindt dünn gesäet. – Lehmann, 871, 32; Wirth, I, 561. 720 Für die Weiber ist schweigen härter als säugen. – Simrock, 9377. 721 Für ein Weib mit einem Buckel findet sich immer ein Mann mit einem schlechten Pelze. Frz.: Il n'est si vilain pot qui ne trouve son couvercle. (Masson, 333.) 722 Gäbe es keine Weiber und keinen Wind, so wären weder schlecht Wetter noch schlecht Gesind. 723 Garstige Weiber sind gute Haushälterinnen. 724 Gewanderte (gereiste) Weiber haben viel versucht. 725 Gewinn deim Weib den mut und spar den kindern die rut. – Fischart; Goedeke, Deutsche Dichtungen, I, 216. 726 Gib einem alten Weibe einen Dreier, so ärgert sie sich die ganze Woche. (Schles.) 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718 Fromme (gute) Weiber beschützen die bösen.
719 Fromme weiber vnd gute freundt sindt dünn gesäet. – Lehmann, 871, 32; Wirth, I, 561.
720 Für die Weiber ist schweigen härter als säugen. – Simrock, 9377.
721 Für ein Weib mit einem Buckel findet sich immer ein Mann mit einem schlechten Pelze.
Frz.: Il n'est si vilain pot qui ne trouve son couvercle. (Masson, 333.)
722 Gäbe es keine Weiber und keinen Wind, so wären weder schlecht Wetter noch schlecht Gesind.
723 Garstige Weiber sind gute Haushälterinnen.
724 Gewanderte (gereiste) Weiber haben viel versucht.
725 Gewinn deim Weib den mut und spar den kindern die rut. – Fischart; Goedeke, Deutsche Dichtungen, I, 216.
726 Gib einem alten Weibe einen Dreier, so ärgert sie sich die ganze Woche. (Schles.)
Wird scherzhaft zu denen gesagt, die sich über jede Kleinigkeit ärgern; sie sollen jemand damit beauftragen.
727 Glaube keinem Weibe, wenn es auch todt ist. – Simrock, 11343; Körte, 6360; Braun, I, 4943.
„Glöw kein'm Wiewa, ôk wenn se dodt wier.“ (Schlingmann, 1441.)
Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. (Binder I, 1018; II, 1908; Weber, II, 61.)
728 Gode Wîfen un sêre (wunde) Benen denen (nöthigen den Mann) wol to Hûs to blîfen. – Kern, 259.
729 Guot Wib in jungen Mannes Muote diu verwirfet in sine Sinne vil tugendliche Bilder. – von Hohenfels.
730 Gut Weib, gute Mutter.
731 Gute Weiber gönnen einander alles, ausgenommen Kleider, Männer und Flachs. – Witzfunken, IVa, 136.
732 Gutes Weib ist köstlicher Preis, sprach schon Salomo der Weis'.
733 Gutle, sait der Schmelzle, hat seim Weib sei Busele küsst. (Schwaben.)
734 Hab fleissig achtung vff dein Weib, zu Gottes Wort mit ernst sie treib, mach, dass sie bleib daheim im hauss, lass Pfaffen, junge Bulen drauss, lass jhre händ nicht ledig stehn, so wird süss lust jhr selbst vergehn. – Zinkgref, IV, 333.
735 Hart Weib wird mild vom Goldesblick, ein biss'ger Hund vom Bratenstück.
Mhd.: Wip und vederspil die werdent lêhte zam. (Kürnberger.) – Kein vogel wart nie sô schier gezam, als wîp und meid an zühten lam. (Renner.) (Zingerle, 166.)
736 Hässliche Weiber hüten das Haus wohl. – Simrock, 11291; Körte, 6598.
737 Hat ein Weib ein gut Bisslein, so wünscht sie es dem (abwesenden) Manne und gibt's – dem Pfaffen.
738 Hätt' ich kein Weib, so hätt' ich keine Noth, weil ich's drum hab', so ist's mein Tod. – Parömiakon, 2150.
It.: Chi ha moglie, ha doglie.
739 Heisst das Weib Hure, das ist ein unduldsam Wort. (S. 772.) – Graf, 352, 415.
Es ist schon eine Ehrenkränkung, wenn einer Frau der Vorwurf leichtsinnigen, zweideutigen Lebens gemacht wird; aber es ist der grösste Schimpf, wenn eine Ehefrau Hure gescholten wird. (S. Eheweib 4.)
Holl.: Men echte wiff hedt Hoore sunder ehr rechte man schuldiget ehr. (Dreyer, III, 1420.)
740 Hessliche weiber seind gute hausshalterin. – Franck, II, 40a; Lehmann, II, 362, 22.
Holl.: Ongehavende wijven zijn goede huishaarden. (Harrebomée, II, 460a.)
741 Hett he der 'n Wîf an, hebb' ick der 'n Kîk(e) an. – Frommann, VI, 283, 690; Kern, 258.
Hat er ein Weib, so habe ich Augen, es anzuschauen. Kîken = gucken, schauen, betrachten.
742 Hier unten liegen Weiber, sagte der Todtengräber, als man ihm eine Heimlichkeit (Neuigkeit) erzählen wollte.
„Von Heimlichkeiten hier geschwiegen, wisst dass hier unten Weiber liegen.“ (Witzfunken, IIIb, 194.)
743 Hoffärtig Weib ist auch unverschämt.
744 Hündert Weiber können nit miztarech1 züm Minjen2. (Warschau.)
1) Verwendet werden.
2) Die zur Verrichtung des Gebets erforderliche Zahl von zehn Männern. – Um zu sagen, dass Frauen, welche zu gewissen religiösen Ceremonien nicht herangezogen werden können, auch im gewöhnlichen Leben in wichtigen Sachen keine Stimme besitzen; eine Ansicht, die bei morgenländischen Völkern allgemein verbreitet ist.
745 Ich straffe mein Weib nur mit guten Worten, sagte jener, warff jr die Bibel an Halss. – Latendorf II, 19; Simrock, 1080.
„Ein Ehemann schlug seine Fraw offtmaln. Da vermahnten jhn die Nachbawren, dass er dieselbe auss Gottes Wort vnterrichten sol jhres Ampts. Da nahm er eine Bibel in folio, mit brettern ingebunden, vnd schlug sie damit, sagend, dass er sie mit Gottes Wort vnterrichten vnd strafen thut.“ (Zinkgref, IV, 279.) „Ick straf mîn Wîw man mit gôden Wôrden, sä jener, da smêt he sîn Frô de Bibel an 'n Kopp.“ (Peik, 196, 157.)
746 Ich will gern wissen, wie der hiess, der sich ein Weib nicht narren liess. – Gerlach, I, 19.
747 Ik sin (bin) sin Wyf un sin Sel, hai kan mi sloan (schlagen) batte (was er) wel, hadde 'me Düppenkrämer1 sin Wyf saght. (Hagen.) – Frommann, III, 255, 18.
1) Einer der mit irdenem Geschirr handelt. – Pot bezeichnet Topf überhaupt, Düppen nur irdene Gefässe, Steingut eingeschlossen.
748 In der weiber kram findt man allzeit etwas, das feil ist. – Lehmann, 141, 27 u. 870, 19; Eiselein, 634; Simrock, 11327.
749 In einem alten bösen Weib verirrt sich die Seel, dass sie nicht mehr weiss, wo sie heraus soll. – Chaos, 864.
750 In einem alten Weibe stecken drei Teufel.
Böhm.: Baba jest třikrát horší nežli čert. – V dvou babách vĕzí tři čerti. (Čelakovsky, 309.)
751 Irre Wib, Toren unde Spil machen tumber Liute vil.
752 Irren1 Wib und Spieles Leib machen mangen ze Deib. – Hätzlerin, II, 70, 184-185.
1) Irre = verkehrt, falsch, zornig.
753 Ist das Weib schön, muss der Mann Schildwacht stehen.
It.: Chi e bella ti fa far la sentinella.
754 Ist dein Weib unzüchtig, so hilft kein Hüten; ist sie aber fromm, so ist's nicht nöthig.
755 Ist ein Weib fromm und züchtig, so ist das Hüten nichtig.
756 Ist ein Weib gut, so sein sie all gut. – Franck, IV, 95a.
757 Je mehr das Weib steht vorm Spiegel, je mehr wackeln vom Hause die Flügel. – Winckler, XIV, 4.
758 Je mehr sich die Weiber schmücken, je mehr geben sie anreitzung zu probiren, was vor ein Vogel in dem Nest verborgen. – Lehmann, 428, 17.
759 Je schöner das Weib, je mehr Schmuz in Keller und Küche.
Holl.: Hoe schoonre wijf hoe vuulre suvel.
Lat.: Esca fit insipida quam coxit femina pulchra. (Fallersleben, 412.)
760 Je schöneres Weib, je schlechtere Schüssel. – Simrock, 11304; Körte, 6596.
Denn es hütet den Spiegel fleissiger, als die Suppe.
Frz.: Dame qui moult se mire, peu file. – Plus la femme mire sa mine, plus sa maison elle mine. (Masson, 89.)
761 Jedem Weibe steht es fein, dem Mann gehorsam sein.
Lat.: Uxori sufficit obsequii gloria. (Philippi, II, 240.)
762 Jedes Weib will lieber schön als fromm sein. – Eiselein, 631; Simrock, 11298; Braun, I, 4955.
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