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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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292 Es ist nicht mehr Zeit zu kämpfen, wenn der Kopf herab ist.

293 Es ist nicht vmb die Zeit, do man den Wein umb vier Pfenning aussrufft. - Lehmann, 921, 40.

294 Es ist nicht Zeit, den Windhund zu füttern, wenn man jagen geht.

Poln.: Wledy nieczas psy karmic, kiedy na lowy jechac. (Frischbier, 4327.)

295 Es ist nichts theurer als die Zeit, und nichts wird so verschwendet.

Lat.: Nihil vitius, quam tempus, expenditur. (Seybold, 351.)

296 Es ist schlechte Zeit, sagte der Wolf, als er auf die Mausjagd ging.

Mhd.: So der wolf mausen gat und der valke keveren vat und der künec bürge machet, so ist ir ere geswachet. (Freidank.) (Zingerle, 176.)

297 Es ist schlechte Zeit, wenn der Teufel Fliegen fangen muss.

Die Finnen: Das ist eine schlechte Zeit, wenn der Pastor rudert. (Bertram, 45.)

298 Es ist Zeit, den Stall zuzumachen, wenn die Kuh hinaus ist.

Wenn das Uebel geschehen ist, ist's nicht mehr Zeit, Vorsichtsmassregeln anzuwenden.

299 Es ist Zeit mit der Geiss auf den Markt. - Eiselein, 202.

300 Es ist Zeit zu reden und Zeit zu schweigen. - Simrock, 9369.

301 Es ist zu zeiten nutz vnd fein, dass man auch könne thorecht sein.

Lat.: Esse loco stultum, est saepius utile multum. (Loci comm., 188.)

302 Es kommt alles zu seiner Zeit, wer es nur erwarten kann.

303 Es kommt auf Zeit und Umstände an.

304 Es kommt bessere (gute) Zeit, wer sie erleben wird.

Böhm.: Bude stesti, ale dlouho cekati. - Prijdou, prijdou lepsi casove-ale kdo se jich docka. (Celakovsky, 199.)

Poln.: Bedzie, bedzie, a niewiedziec kiedy. (Celakovsky, 199.)

305 Es kommt noch die Zeit, wo die Geiss einen Schwanz treit. - Eiselein, 202.

306 Es kostet Zeit, auch wenn man schnelle Pferde reitet.

307 Es ligt alles an der zeit vnd glück. - Franck, I, 103.

Manchem gelingt nichts, weil er alles zur verkehrten Zeit anfängt.

Span.: Hay buena y mala fortuna en las pretensiones. (Don Quixote.)

308 Es macht die zeit vnd auch das ort, das offt die dieb werden verstort.

Lat.: Hora, locus faciunt que fures non sua tollunt. (Loci comm., 73.)

309 Es muss gute Zeit krümmen, das ein guter Hake werden soll. (S. Zeitig.)

D. h. lange Zeit, gehörig, sonst taugt der Haken nicht. Bei Tunnicius (969): It mot gaut tyt krummen, dat ein gaut hake weirden sal. (Vere nove semper bellus curvabitur uncus.)

310 Es muss jhm einer zeit nemen zu sterben, so neme er auch zu essen. - Henisch, 949, 8; Petri, II, 289.

311 Es muss sein eine heilige Zeit, wenn der Wolf den Schafen Friede geit.

Mhd.: Da mag wol sin hailig zit da wolff den schaven frid git. (Lassberg, Liedersaal, II, CLXXV, 95.)

312 Es muss zu allem Zeit sein.

Frz.: L'homme ne fait rien sans le temps, ni le temps sans l'homme. (Cahier, 1686.)

313 Es sind keine Zeiten gewesen, sie kommen wieder. - Simrock, 12088a.

314 Es sind nicht alle Zeiten gleich.

Holl.: Het kan ten allen tijde niet gelijk zijn. (Harrebomee, II, 332a.)

315 Es sind wunderliche Zeiten, die Pferde rauchen und die Häuser fahren, sagte die alte Frau, als sie den ersten Zug auf der Eisenbahn sah.

Holl.: Wij beleven wonderlijke tijden, zee Joost de fischer, en hij zag eene garnaal in een' pispot swemmen. (Harrebomee, II, 334a.)

[Spaltenumbruch] 316 Es währt alles nur eine Zeit.

Frz.: Toute chose n'a qu'un temps. (Lendroy, 1408.)

317 Es war zu aller Zeit zwischen Glück und Unglück Streit.

318 Es werden kommen Zeiten, wo sich zwei Weibsen um eine Hose streiten. (Umgegend von Glogau.)

319 Es werden Zeiten kommen, wo sie für Pharao um Erbarmen flehen würden. - Burckhardt, 761.

Die Zeiten sind so schlecht, dass man selbst Pharao bedauert.

320 Es will alles seine Zeit haben.

"Wenn man hundert Hühner über ein Ey setzte, würde es vor der Zeit nit ausgebrütet."

Lat.: Alia aestate, alia hyeme fiunt. (Philippi, I, 17.) - Qui nimium properat, serius absolvit. (Sutor, 411.)

321 Es wird eine Zeit kommen, da aus Berchtesgaden kriechen möchte, wer nicht gehen könnte.

322 Es wird Zeit, dass die Kuh stirbt, denn das Futter wird alle. (Köthen.)

323 Es wor emal e Zeit, wo die magere' Küh' die fette verschlunge' hewwe'. - Tendlau, 904.

324 Es wott Alles si Zit ha, no sogar e galti Kues1. - Sutermeister, 35.

1) D. h. eine Kuh, die wenig Milch gibt vor dem Kalben.

325 Et es en knappe Teit, de Müse fallen vör den Brotkas dot. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 143.

326 Et kümmet emmol widder de Teit, bo de Koh des Stertes noidig hät. (Waldeck.) - Curtze, 339, 311.

327 Et öss Teit, dat du freist, denn de Mönsch öss doch kein Wallach. (Insterburg.)

328 Et sind hochbeinige Teiden, de Lüde gaht up Stelzen. (Braunschweig.)

329 Gut angewandte Zeit trägt Früchte für die Ewigkeit. - Devisenbuch, 228.

330 Gute Zeit bricht geschwind den Hals. - Winckler, XI, 76.

"Doch kommt man dann und wann an den vergnügten Reigen, man tanzet, hüpfft und springt; es bricht die gute Zeit geschwind ohndem den Halss." (Keller, 172b.)

Lat.: Tempus adhuc veniet, quo caudam capra requiret. (Eiselein, 202.)

331 Gute Zeit macht keine Langeweile.

It.: Il buon tempo non rincresce mai. (Pazzaglia, 372, 4.)

Lat.: O vita misero longa, felici brevis. (Philippi, II, 79.)

332 Gute Zeiten machen schlechte Menschen.

333 Harr auf gute Zeit, so bleibt sie weit.

334 Hilff bei Zeit, eh's kompt weit. - Schottel, 1123b; Petri, II, 380; Körte, 7096.

335 Ich habe noch lange Zeit zur Busse, da ich von unten auf gerädert werde, sagte der Delinquent zum Pastor, als dieser ihn ermahnte, endlich Busse zu thun.

336 Ich wart der zeit. - Mathias Pichler um 1550; Sallet, Sinnsprüche.

337 Ick slete meine Teid, un nemme meinen Profeit. (Osnabrück.)

338 Ik hew ken Teid nich, säd' de Düwel, ik schall na Wakkerballig to Hochteid. (S. 348.) (Holst.) - Hoefer, 1055.

339 Ik hewe niene Tyd, sach de Fo's (Fuchs), doa soagh hai den Jäger kuemen. - (Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 251, 38.

340 In der guten Zeit soll man schlimme fürchten.

Böhm.: Za dobrou dobu zlou cekej. (Celakovsky, 438.)

341 In der Zeit ist der Mensch nicht ewig. - Graf, 11, 123.

Ebenso wenig ist es die Gewohnheit mit dem darauf sich gründenden Rechte: neue Sachen und neue Zeiten bedingen neuen Brauch.

Mhd.: In dem zitt ist der mentsch nit ewig. (Grimm, I, 74.)

342 In die zeit dich richte vnd schicke, das vnglück hat gar manche stricke.

Lat.: Corrige praeteritum, praesens rege, cerne futurum. (Loci comm., 194.)

[Spaltenumbruch]

292 Es ist nicht mehr Zeit zu kämpfen, wenn der Kopf herab ist.

293 Es ist nicht vmb die Zeit, do man den Wein umb vier Pfenning aussrufft.Lehmann, 921, 40.

294 Es ist nicht Zeit, den Windhund zu füttern, wenn man jagen geht.

Poln.: Włedy nieczas psy karmić, kiedy na łowy jechać. (Frischbier, 4327.)

295 Es ist nichts theurer als die Zeit, und nichts wird so verschwendet.

Lat.: Nihil vitius, quam tempus, expenditur. (Seybold, 351.)

296 Es ist schlechte Zeit, sagte der Wolf, als er auf die Mausjagd ging.

Mhd.: Sô der wolf mûsen gât und der valke keveren vât und der künec bürge machet, so ist ir êre geswachet. (Freidank.) (Zingerle, 176.)

297 Es ist schlechte Zeit, wenn der Teufel Fliegen fangen muss.

Die Finnen: Das ist eine schlechte Zeit, wenn der Pastor rudert. (Bertram, 45.)

298 Es ist Zeit, den Stall zuzumachen, wenn die Kuh hinaus ist.

Wenn das Uebel geschehen ist, ist's nicht mehr Zeit, Vorsichtsmassregeln anzuwenden.

299 Es ist Zeit mit der Geiss auf den Markt.Eiselein, 202.

300 Es ist Zeit zu reden und Zeit zu schweigen.Simrock, 9369.

301 Es ist zu zeiten nutz vnd fein, dass man auch könne thorecht sein.

Lat.: Esse loco stultum, est saepius utile multum. (Loci comm., 188.)

302 Es kommt alles zu seiner Zeit, wer es nur erwarten kann.

303 Es kommt auf Zeit und Umstände an.

304 Es kommt bessere (gute) Zeit, wer sie erleben wird.

Böhm.: Bude štĕstí, ale dlouho čekati. – Přijdou, přijdou lepší casové-ale kdo se jich dočká. (Čelakovsky, 199.)

Poln.: Będzie, będzie, a niewiedzieć kiedy. (Čelakovsky, 199.)

305 Es kommt noch die Zeit, wo die Geiss einen Schwanz treit.Eiselein, 202.

306 Es kostet Zeit, auch wenn man schnelle Pferde reitet.

307 Es ligt alles an der zeit vnd glück.Franck, I, 103.

Manchem gelingt nichts, weil er alles zur verkehrten Zeit anfängt.

Span.: Hay buena y mala fortuna en las pretensiones. (Don Quixote.)

308 Es macht die zeit vnd auch das ort, das offt die dieb werden verstort.

Lat.: Hora, locus faciunt que fures non sua tollunt. (Loci comm., 73.)

309 Es muss gute Zeit krümmen, das ein guter Hake werden soll. (S. Zeitig.)

D. h. lange Zeit, gehörig, sonst taugt der Haken nicht. Bei Tunnicius (969): It mot gût tyt krummen, dat ein gût hake wîrden sal. (Vere nove semper bellus curvabitur uncus.)

310 Es muss jhm einer zeit nemen zu sterben, so neme er auch zu essen.Henisch, 949, 8; Petri, II, 289.

311 Es muss sein eine heilige Zeit, wenn der Wolf den Schafen Friede geit.

Mhd.: Da mag wol sin hailig zit da wolff den schaven frid git. (Lassberg, Liedersaal, II, CLXXV, 95.)

312 Es muss zu allem Zeit sein.

Frz.: L'homme ne fait rien sans le temps, ni le temps sans l'homme. (Cahier, 1686.)

313 Es sind keine Zeiten gewesen, sie kommen wieder.Simrock, 12088a.

314 Es sind nicht alle Zeiten gleich.

Holl.: Het kan ten allen tijde niet gelijk zijn. (Harrebomée, II, 332a.)

315 Es sind wunderliche Zeiten, die Pferde rauchen und die Häuser fahren, sagte die alte Frau, als sie den ersten Zug auf der Eisenbahn sah.

Holl.: Wij beleven wonderlijke tijden, zee Joost de fischer, en hij zag eene garnaal in een' pispot swemmen. (Harrebomée, II, 334a.)

[Spaltenumbruch] 316 Es währt alles nur eine Zeit.

Frz.: Toute chose n'a qu'un temps. (Lendroy, 1408.)

317 Es war zu aller Zeit zwischen Glück und Unglück Streit.

318 Es werden kommen Zeiten, wo sich zwei Weibsen um eine Hose streiten. (Umgegend von Glogau.)

319 Es werden Zeiten kommen, wo sie für Pharao um Erbarmen flehen würden.Burckhardt, 761.

Die Zeiten sind so schlecht, dass man selbst Pharao bedauert.

320 Es will alles seine Zeit haben.

„Wenn man hundert Hühner über ein Ey setzte, würde es vor der Zeit nit ausgebrütet.“

Lat.: Alia aestate, alia hyeme fiunt. (Philippi, I, 17.) – Qui nimium properat, serius absolvit. (Sutor, 411.)

321 Es wird eine Zeit kommen, da aus Berchtesgaden kriechen möchte, wer nicht gehen könnte.

322 Es wird Zeit, dass die Kuh stirbt, denn das Futter wird alle. (Köthen.)

323 Es wor emal e Zeit, wo die magere' Küh' die fette verschlunge' hewwe'.Tendlau, 904.

324 Es wott Alles si Zit ha, no sogar e galti Kues1.Sutermeister, 35.

1) D. h. eine Kuh, die wenig Milch gibt vor dem Kalben.

325 Et es en knappe Tît, de Müse fallen vör den Brotkâs dôt. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 143.

326 Et kümmet emmol widder de Tît, bô de Koh des Stêrtes noidig hät. (Waldeck.) – Curtze, 339, 311.

327 Et öss Tît, dat du frîst, denn de Mönsch öss doch kein Wallach. (Insterburg.)

328 Et sind hochbeinige Tîden, de Lüde gaht up Stelzen. (Braunschweig.)

329 Gut angewandte Zeit trägt Früchte für die Ewigkeit.Devisenbuch, 228.

330 Gute Zeit bricht geschwind den Hals.Winckler, XI, 76.

„Doch kommt man dann und wann an den vergnügten Reigen, man tanzet, hüpfft und springt; es bricht die gute Zeit geschwind ohndem den Halss.“ (Keller, 172b.)

Lat.: Tempus adhuc veniet, quo caudam capra requiret. (Eiselein, 202.)

331 Gute Zeit macht keine Langeweile.

It.: Il buon tempo non rincresce mai. (Pazzaglia, 372, 4.)

Lat.: O vita misero longa, felici brevis. (Philippi, II, 79.)

332 Gute Zeiten machen schlechte Menschen.

333 Harr auf gute Zeit, so bleibt sie weit.

334 Hilff bei Zeit, eh's kompt weit.Schottel, 1123b; Petri, II, 380; Körte, 7096.

335 Ich habe noch lange Zeit zur Busse, da ich von unten auf gerädert werde, sagte der Delinquent zum Pastor, als dieser ihn ermahnte, endlich Busse zu thun.

336 Ich wart der zeit.Mathias Pichler um 1550; Sallet, Sinnsprüche.

337 Ick slête mîne Tîd, un nemme mînen Profît. (Osnabrück.)

338 Ik hew kên Tîd nich, säd' de Düwel, ik schall na Wakkerballig tô Hochtîd. (S. 348.) (Holst.) – Hoefer, 1055.

339 Ik hewe niene Tyd, sach de Fo's (Fuchs), doa soagh hai den Jäger kuemen. – (Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 251, 38.

340 In der guten Zeit soll man schlimme fürchten.

Böhm.: Za dobrou dobu zlou čekej. (Čelakovsky, 438.)

341 In der Zeit ist der Mensch nicht ewig.Graf, 11, 123.

Ebenso wenig ist es die Gewohnheit mit dem darauf sich gründenden Rechte: neue Sachen und neue Zeiten bedingen neuen Brauch.

Mhd.: In dem zitt ist der mentsch nit ewig. (Grimm, I, 74.)

342 In die zeit dich richte vnd schicke, das vnglück hat gar manche stricke.

Lat.: Corrige praeteritum, praesens rege, cerne futurum. (Loci comm., 194.)

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[[269]/0281] 292 Es ist nicht mehr Zeit zu kämpfen, wenn der Kopf herab ist. 293 Es ist nicht vmb die Zeit, do man den Wein umb vier Pfenning aussrufft. – Lehmann, 921, 40. 294 Es ist nicht Zeit, den Windhund zu füttern, wenn man jagen geht. Poln.: Włedy nieczas psy karmić, kiedy na łowy jechać. (Frischbier, 4327.) 295 Es ist nichts theurer als die Zeit, und nichts wird so verschwendet. Lat.: Nihil vitius, quam tempus, expenditur. (Seybold, 351.) 296 Es ist schlechte Zeit, sagte der Wolf, als er auf die Mausjagd ging. Mhd.: Sô der wolf mûsen gât und der valke keveren vât und der künec bürge machet, so ist ir êre geswachet. (Freidank.) (Zingerle, 176.) 297 Es ist schlechte Zeit, wenn der Teufel Fliegen fangen muss. Die Finnen: Das ist eine schlechte Zeit, wenn der Pastor rudert. (Bertram, 45.) 298 Es ist Zeit, den Stall zuzumachen, wenn die Kuh hinaus ist. Wenn das Uebel geschehen ist, ist's nicht mehr Zeit, Vorsichtsmassregeln anzuwenden. 299 Es ist Zeit mit der Geiss auf den Markt. – Eiselein, 202. 300 Es ist Zeit zu reden und Zeit zu schweigen. – Simrock, 9369. 301 Es ist zu zeiten nutz vnd fein, dass man auch könne thorecht sein. Lat.: Esse loco stultum, est saepius utile multum. (Loci comm., 188.) 302 Es kommt alles zu seiner Zeit, wer es nur erwarten kann. 303 Es kommt auf Zeit und Umstände an. 304 Es kommt bessere (gute) Zeit, wer sie erleben wird. Böhm.: Bude štĕstí, ale dlouho čekati. – Přijdou, přijdou lepší casové-ale kdo se jich dočká. (Čelakovsky, 199.) Poln.: Będzie, będzie, a niewiedzieć kiedy. (Čelakovsky, 199.) 305 Es kommt noch die Zeit, wo die Geiss einen Schwanz treit. – Eiselein, 202. 306 Es kostet Zeit, auch wenn man schnelle Pferde reitet. 307 Es ligt alles an der zeit vnd glück. – Franck, I, 103. Manchem gelingt nichts, weil er alles zur verkehrten Zeit anfängt. Span.: Hay buena y mala fortuna en las pretensiones. (Don Quixote.) 308 Es macht die zeit vnd auch das ort, das offt die dieb werden verstort. Lat.: Hora, locus faciunt que fures non sua tollunt. (Loci comm., 73.) 309 Es muss gute Zeit krümmen, das ein guter Hake werden soll. (S. Zeitig.) D. h. lange Zeit, gehörig, sonst taugt der Haken nicht. Bei Tunnicius (969): It mot gût tyt krummen, dat ein gût hake wîrden sal. (Vere nove semper bellus curvabitur uncus.) 310 Es muss jhm einer zeit nemen zu sterben, so neme er auch zu essen. – Henisch, 949, 8; Petri, II, 289. 311 Es muss sein eine heilige Zeit, wenn der Wolf den Schafen Friede geit. Mhd.: Da mag wol sin hailig zit da wolff den schaven frid git. (Lassberg, Liedersaal, II, CLXXV, 95.) 312 Es muss zu allem Zeit sein. Frz.: L'homme ne fait rien sans le temps, ni le temps sans l'homme. (Cahier, 1686.) 313 Es sind keine Zeiten gewesen, sie kommen wieder. – Simrock, 12088a. 314 Es sind nicht alle Zeiten gleich. Holl.: Het kan ten allen tijde niet gelijk zijn. (Harrebomée, II, 332a.) 315 Es sind wunderliche Zeiten, die Pferde rauchen und die Häuser fahren, sagte die alte Frau, als sie den ersten Zug auf der Eisenbahn sah. Holl.: Wij beleven wonderlijke tijden, zee Joost de fischer, en hij zag eene garnaal in een' pispot swemmen. (Harrebomée, II, 334a.) 316 Es währt alles nur eine Zeit. Frz.: Toute chose n'a qu'un temps. (Lendroy, 1408.) 317 Es war zu aller Zeit zwischen Glück und Unglück Streit. 318 Es werden kommen Zeiten, wo sich zwei Weibsen um eine Hose streiten. (Umgegend von Glogau.) 319 Es werden Zeiten kommen, wo sie für Pharao um Erbarmen flehen würden. – Burckhardt, 761. Die Zeiten sind so schlecht, dass man selbst Pharao bedauert. 320 Es will alles seine Zeit haben. „Wenn man hundert Hühner über ein Ey setzte, würde es vor der Zeit nit ausgebrütet.“ Lat.: Alia aestate, alia hyeme fiunt. (Philippi, I, 17.) – Qui nimium properat, serius absolvit. (Sutor, 411.) 321 Es wird eine Zeit kommen, da aus Berchtesgaden kriechen möchte, wer nicht gehen könnte. 322 Es wird Zeit, dass die Kuh stirbt, denn das Futter wird alle. (Köthen.) 323 Es wor emal e Zeit, wo die magere' Küh' die fette verschlunge' hewwe'. – Tendlau, 904. 324 Es wott Alles si Zit ha, no sogar e galti Kues1. – Sutermeister, 35. 1) D. h. eine Kuh, die wenig Milch gibt vor dem Kalben. 325 Et es en knappe Tît, de Müse fallen vör den Brotkâs dôt. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 143. 326 Et kümmet emmol widder de Tît, bô de Koh des Stêrtes noidig hät. (Waldeck.) – Curtze, 339, 311. 327 Et öss Tît, dat du frîst, denn de Mönsch öss doch kein Wallach. (Insterburg.) 328 Et sind hochbeinige Tîden, de Lüde gaht up Stelzen. (Braunschweig.) 329 Gut angewandte Zeit trägt Früchte für die Ewigkeit. – Devisenbuch, 228. 330 Gute Zeit bricht geschwind den Hals. – Winckler, XI, 76. „Doch kommt man dann und wann an den vergnügten Reigen, man tanzet, hüpfft und springt; es bricht die gute Zeit geschwind ohndem den Halss.“ (Keller, 172b.) Lat.: Tempus adhuc veniet, quo caudam capra requiret. (Eiselein, 202.) 331 Gute Zeit macht keine Langeweile. It.: Il buon tempo non rincresce mai. (Pazzaglia, 372, 4.) Lat.: O vita misero longa, felici brevis. (Philippi, II, 79.) 332 Gute Zeiten machen schlechte Menschen. 333 Harr auf gute Zeit, so bleibt sie weit. 334 Hilff bei Zeit, eh's kompt weit. – Schottel, 1123b; Petri, II, 380; Körte, 7096. 335 Ich habe noch lange Zeit zur Busse, da ich von unten auf gerädert werde, sagte der Delinquent zum Pastor, als dieser ihn ermahnte, endlich Busse zu thun. 336 Ich wart der zeit. – Mathias Pichler um 1550; Sallet, Sinnsprüche. 337 Ick slête mîne Tîd, un nemme mînen Profît. (Osnabrück.) 338 Ik hew kên Tîd nich, säd' de Düwel, ik schall na Wakkerballig tô Hochtîd. (S. 348.) (Holst.) – Hoefer, 1055. 339 Ik hewe niene Tyd, sach de Fo's (Fuchs), doa soagh hai den Jäger kuemen. – (Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 251, 38. 340 In der guten Zeit soll man schlimme fürchten. Böhm.: Za dobrou dobu zlou čekej. (Čelakovsky, 438.) 341 In der Zeit ist der Mensch nicht ewig. – Graf, 11, 123. Ebenso wenig ist es die Gewohnheit mit dem darauf sich gründenden Rechte: neue Sachen und neue Zeiten bedingen neuen Brauch. Mhd.: In dem zitt ist der mentsch nit ewig. (Grimm, I, 74.) 342 In die zeit dich richte vnd schicke, das vnglück hat gar manche stricke. Lat.: Corrige praeteritum, praesens rege, cerne futurum. (Loci comm., 194.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [269]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/281>, abgerufen am 27.11.2024.