Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
16 Wenn der Wurf aus der Hand ist, so ist er des Teufels. - Eisenhart, 479; Petri, II, 641; Eiselein, 652; Graf, 292, 61 u. 350, 385; Körte, 7031; Sutermeister, 130. Im allgemeinen: Man soll sich hüten, eine gefährliche Handlung an einem Orte zu begehen, wo man jemand gar leicht schaden kann. Besonders wird es denen als Warnung zugerufen, welche mit Steinen werfen. Lat.: Initia in potestate nostra, exitus fortunae. (Seneca.) (Binder II, 1514.) 17 Wenn der Wurf aus der Hand und das Wort geredt ist, so wird man sein nicht mehr Meister. It.: Pietra tratta e parola detta non puo tornar indietro. 18 Wenn ein böser Wurff kompt, so muss man den Stein setzen, wie man kan, das grösser Schäden verhütet werde. - Lehmann, 82, 62. *19 A kimmt izunder an a Wurf. - Frommann, III, 242, 33. Böhm.: Dat' mi ho pan buh na harc. (Celakovsky, 555.) *20 Ar kummt mer scha widder in Worf. (Franken.) - Frommann, VI, 327, 427. *21 Das ist nur vmb den ersten wurff. - Aventin, Chronik, CXCVa. *22 Der grosse Wurf ist ihm gelungen. Umgewandelt aus Schiller's Gedicht An die Freude: "Wem der grosse Wurf gelungen." Scherzhaft auch auf Geldsäcke angewandt. (Büchmann, 10. Aufl., S. 12.) *23 Der Wurf ist gethan. Der Entschluss ist gefasst. Frz.: Le de en est jete. (Lendroy, 565.) *24 Ein Wurf, aber kein Werfer. - Burckhardt, 300. Zur Entschuldigung eines zu freien, unversehens entfallenen Wortes, woran jemand Anstoss genommen hat. *25 Er gewinnt auf jeden Wurf. Von einem Glückskinde. Bei den alten Griechen war der "Chier" der schlechteste Wurf, der "Koer" (Insel Kos) der beste. Daher das Sprichwort: "Kein Chier, sondern Koer", von einem Menschen, der auf keinen Wurf verliert, sondern auf alle gewinnt. (Vgl. Anmerkung zu den Fröschen des Aristophanes übersetzt von Donner.) *26 Lass den Wurf umgahn. - Eiselein, 380. Lass die andern auch zu Wort, zu ihrem Recht kommen. *27 Zween Würfe mit einem Steine thun. - Gotthelf, Erzählungen, 155. Würfel. 1 Auff würffel vnd anderen doppelspiel bedenck, wie sey der gfar so vil; hoffnung, todt, leben, gut vnd habe, mustu ganz gottloss darauff wagen. Lat.: Sedius taxillis, bene respice quod sit in illis, res tua, spes tua, sors tua, mors tua, pendet in illis. (Loci comm., 3.) 2 Der Würfel ist hier Meister. Dän.: Terningen er mester. (Prov. dan., 546.) 3 Die besten Würfel fallen nicht immer auf achtzehn Augen. 4 Die Würfel aus der Hand, willst du gewinnen. (S. Karten 20.) In Apulien heisst es: Viel gewinnt, wer nicht spielt. (Ausland, 1870, S. 425, 8.) 5 Die Würfel liegen. Bei dem, was ausgemacht, vertragsmässig bestimmt ist, muss es bleiben. It.: Il dado e tratto. (Biber.) 6 Die Würffel fallen nicht wie man will, ob man schon drein bläst. - Lehmann, 597, 67; 827, 18; 850, 6; Sailer, 180. 7 Die Würffel hat man in der Hand, aber die Augen fallen drumb nicht, wie man wil. - Dietrich, Weisheit, I, 997. 8 Diör Wiörpel, Kaat (Karte) un Kann wedd (wird) mancher tom armen Mann. (Münster.) - Firmenich, I, 298, 39; Frommann, VI, 426, 40. Holl.: Teerlingen, vrouwen en kannen, deze drie dingen onteeren de mannen. (Harrebomee, II, 327a.) Schwed.: Kort och tärning är owiss bärgning. (Grubb, 426.) 9 Durch Würffel, Wein und Bulerey kombt mancher in gross Armuthey. Lat.: Dives eram dudum, secerunt me tria nudum: Alea, vina, venus, tribus his sum factus egenus. (Chaos, 494.) [Spaltenumbruch] 10 Ein Würfel hindert den andern nicht. Das Gleichartige verträgt sich. Böhm.: Kostka kostce neprekazi (kostky nehyndruje). (Celakovsky, 38.) 11 Es verliert die Würfel, wer im Finstern doppelt. - Körte, 7033. 12 Man muss dem Würffel helffen, dass er sechs Zink gibt. - Lehmann, 726, 45. 13 Viele können dem Würffel helffen, dass er tragen muss, was sie wollen. - Petri, II, 573. 14 Was der Würfel gewonnen, ist bald zerronnen. Lat.: Tesseris (tesselle) est fenus mercis inane genus. (Reuterdahl, 1010.) Schwed.: Tuerningh aer waerningh. (Reuterdahl, 1010.) 15 Wenn der Würfel am besten gefallen ist, muss man ihn liegen lassen. D. h. man muss das Spiel abbrechen, ihm den Rücken kehren. Böhm.: Kdyz ti nejlip kostka pada, tehdy honem obrat' zada. (Celakovsky, 142.) Krain.: Kadar narbolj igra tece, ji oberni hitro plece. (Celakovsky, 142.) Kroat.: Kada najbolje igra tece, oberni joj hitro plece. (Celakovsky, 142.) 16 Wer das Fallen der Würfel und den Preis des Korns wüsste, der würde bald reich sein. Frz.: Qui scauroit la chance des des, la vente et la valeur des bles, il seroit bientot riche asses. (Kritzinger, 119b.) 17 Wer kann wissen, wie der Würfel fällt. Dän.: Hvo veed hvor terningen vil löbe. (Prov. dan., 546.) 18 Wer Würfel nimmt in die Hand, gibt dem Teufel sich zu Pfand. Frz.: Celui qui est adonne aux dez, la diable le tire par le nez. (Bohn I, 9.) 19 Wie der Würfel auch fällt, mein Weg bleibt immer gerade. Wahlspruch des im December 1814 zu Wien gestorbenen Prinzen von Ligne. Lat.: Quo res cunque cadunt semper stat linea recta. (Binder II, 2862.) 20 Würfel, Weiber und Federspiel haben der Treue selten viel. - Simrock, 11932. 21 Würfel, Wein und Venusspiel sind schuld, dass ich nicht b'halte viel. Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nudum: alea, vina, venus; tribus his sum factus egenus. (Binder I, 351; II, 820; Neander, 277.) 22 Würffel, glück (Karte) vnd federspil verkeren sich, wer es glauben vnd mercken wil. - Franck, II, 179b; Gruter, I, 87; III, 117; Henisch, 1666, 19. 23 Würffel vnd karten allerhand gehören nicht in den geistlichen stand. Lat.: Ludere cum talis, non est res spiritualis. (Loci comm., 4.) *24 Der Würfel ist anders gefallen, als erwartet wurde. Böhm.: Kostka mu jinac sedla. (Celakovsky, 524.) *25 Die Würfel langsam ausknüpfen. Etwas bemänteln, süss eingeben, schonend einbringen. *26 Die Würfel sind gefallen (liegen). - Eiselein, 652. Der Vorsatz ist gefasst, die Sache ist entschieden. Holl.: De teerling is geworpen. (Harrebomee, II, 327a.) Lat.: Audebo talum jacere. - Esto jacta haec alea. (Eiselein, 651.) - Jacta est alea. (Bovill, I, 74; Faselius, 442; Eiselein, 652; Philippi, I, 184; Wiegand, 604.) *27 Einem in die Würffel greiffen. - Fischer, Psalter, 54b; Regentenbuch, XXXIIb. *28 Er hat gute Würfel, die stets zwölf werfen. - Luther's Tischr., 436a. *29 Er kann dem Würffel helfen, das er tragen muss, was er will. - Mathesy, I, 23b. *30 Er weiss mit Würfeln umzugehen. Sie so zu werfen, dass sie ihm zu Gunsten fallen. Böhm.: Umi cabou tociti. (Celakovsky, 531.) *31 Er will mit drei Würfeln neunzehn Augen werfen. Von überspannten Ansprüchen, Bestrebungen, Erwartungen, Maasslosigkeiten aller Art. *32 Kaum eines Würffels werth. - Hans Sachs, IV, CXI, 1. *33 Seine Würfel geben allweg Zink drei. (S. Brauchen 20.) - Körte, 7033. [Spaltenumbruch]
16 Wenn der Wurf aus der Hand ist, so ist er des Teufels. – Eisenhart, 479; Petri, II, 641; Eiselein, 652; Graf, 292, 61 u. 350, 385; Körte, 7031; Sutermeister, 130. Im allgemeinen: Man soll sich hüten, eine gefährliche Handlung an einem Orte zu begehen, wo man jemand gar leicht schaden kann. Besonders wird es denen als Warnung zugerufen, welche mit Steinen werfen. Lat.: Initia in potestate nostra, exitus fortunae. (Seneca.) (Binder II, 1514.) 17 Wenn der Wurf aus der Hand und das Wort geredt ist, so wird man sein nicht mehr Meister. It.: Pietra tratta e parola detta non può tornar indietro. 18 Wenn ein böser Wurff kompt, so muss man den Stein setzen, wie man kan, das grösser Schäden verhütet werde. – Lehmann, 82, 62. *19 A kimmt izunder an a Wurf. – Frommann, III, 242, 33. Böhm.: Dát' mi ho pán bůh na harč. (Čelakovsky, 555.) *20 Ar kummt mer scha widder in Worf. (Franken.) – Frommann, VI, 327, 427. *21 Das ist nur vmb den ersten wurff. – Aventin, Chronik, CXCVa. *22 Der grosse Wurf ist ihm gelungen. Umgewandelt aus Schiller's Gedicht An die Freude: „Wem der grosse Wurf gelungen.“ Scherzhaft auch auf Geldsäcke angewandt. (Büchmann, 10. Aufl., S. 12.) *23 Der Wurf ist gethan. Der Entschluss ist gefasst. Frz.: Le dé en est jeté. (Lendroy, 565.) *24 Ein Wurf, aber kein Werfer. – Burckhardt, 300. Zur Entschuldigung eines zu freien, unversehens entfallenen Wortes, woran jemand Anstoss genommen hat. *25 Er gewinnt auf jeden Wurf. Von einem Glückskinde. Bei den alten Griechen war der „Chier“ der schlechteste Wurf, der „Koer“ (Insel Kos) der beste. Daher das Sprichwort: „Kein Chier, sondern Koer“, von einem Menschen, der auf keinen Wurf verliert, sondern auf alle gewinnt. (Vgl. Anmerkung zu den Fröschen des Aristophanes übersetzt von Donner.) *26 Lass den Wurf umgahn. – Eiselein, 380. Lass die andern auch zu Wort, zu ihrem Recht kommen. *27 Zween Würfe mit einem Steine thun. – Gotthelf, Erzählungen, 155. Würfel. 1 Auff würffel vnd anderen doppelspiel bedenck, wie sey der gfar so vil; hoffnung, todt, leben, gut vnd habe, mustu ganz gottloss darauff wagen. Lat.: Sedius taxillis, bene respice quod sit in illis, res tua, spes tua, sors tua, mors tua, pendet in illis. (Loci comm., 3.) 2 Der Würfel ist hier Meister. Dän.: Terningen er mester. (Prov. dan., 546.) 3 Die besten Würfel fallen nicht immer auf achtzehn Augen. 4 Die Würfel aus der Hand, willst du gewinnen. (S. Karten 20.) In Apulien heisst es: Viel gewinnt, wer nicht spielt. (Ausland, 1870, S. 425, 8.) 5 Die Würfel liegen. Bei dem, was ausgemacht, vertragsmässig bestimmt ist, muss es bleiben. It.: Il dado è tratto. (Biber.) 6 Die Würffel fallen nicht wie man will, ob man schon drein bläst. – Lehmann, 597, 67; 827, 18; 850, 6; Sailer, 180. 7 Die Würffel hat man in der Hand, aber die Augen fallen drumb nicht, wie man wil. – Dietrich, Weisheit, I, 997. 8 Diör Wiörpel, Kaat (Karte) un Kann wedd (wird) mancher tom armen Mann. (Münster.) – Firmenich, I, 298, 39; Frommann, VI, 426, 40. Holl.: Teerlingen, vrouwen en kannen, deze drie dingen onteeren de mannen. (Harrebomée, II, 327a.) Schwed.: Kort och tärning är owiss bärgning. (Grubb, 426.) 9 Durch Würffel, Wein und Bulerey kombt mancher in gross Armuthey. Lat.: Dives eram dudum, secerunt me tria nudum: Alea, vina, venus, tribus his sum factus egenus. (Chaos, 494.) [Spaltenumbruch] 10 Ein Würfel hindert den andern nicht. Das Gleichartige verträgt sich. Böhm.: Kostka kostce nepřekáží (kostky nehyndruje). (Čelakovsky, 38.) 11 Es verliert die Würfel, wer im Finstern doppelt. – Körte, 7033. 12 Man muss dem Würffel helffen, dass er sechs Zink gibt. – Lehmann, 726, 45. 13 Viele können dem Würffel helffen, dass er tragen muss, was sie wollen. – Petri, II, 573. 14 Was der Würfel gewonnen, ist bald zerronnen. Lat.: Tesseris (tesselle) est fenus mercis inane genus. (Reuterdahl, 1010.) Schwed.: Tuerningh aer waerningh. (Reuterdahl, 1010.) 15 Wenn der Würfel am besten gefallen ist, muss man ihn liegen lassen. D. h. man muss das Spiel abbrechen, ihm den Rücken kehren. Böhm.: Když ti nejlíp kostka padá, tehdy honem obrat' záda. (Čelakovsky, 142.) Krain.: Kadar narbolj igra teče, ji oberni hitro pleče. (Čelakovsky, 142.) Kroat.: Kada najbolje igra teče, oberni joj hitro pleće. (Čelakovsky, 142.) 16 Wer das Fallen der Würfel und den Preis des Korns wüsste, der würde bald reich sein. Frz.: Qui sçauroit la chance des dés, la vente et la valeur des blés, il seroit bientôt riche assés. (Kritzinger, 119b.) 17 Wer kann wissen, wie der Würfel fällt. Dän.: Hvo veed hvor terningen vil løbe. (Prov. dan., 546.) 18 Wer Würfel nimmt in die Hand, gibt dem Teufel sich zu Pfand. Frz.: Celui qui est adonné aux dez, la diable le tire par le nez. (Bohn I, 9.) 19 Wie der Würfel auch fällt, mein Weg bleibt immer gerade. Wahlspruch des im December 1814 zu Wien gestorbenen Prinzen von Ligne. Lat.: Quo res cunque cadunt semper stat linea recta. (Binder II, 2862.) 20 Würfel, Weiber und Federspiel haben der Treue selten viel. – Simrock, 11932. 21 Würfel, Wein und Venusspiel sind schuld, dass ich nicht b'halte viel. Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nudum: alea, vina, venus; tribus his sum factus egenus. (Binder I, 351; II, 820; Neander, 277.) 22 Würffel, glück (Karte) vnd federspil verkeren sich, wer es glauben vnd mercken wil. – Franck, II, 179b; Gruter, I, 87; III, 117; Henisch, 1666, 19. 23 Würffel vnd karten allerhand gehören nicht in den geistlichen stand. 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16 Wenn der Wurf aus der Hand ist, so ist er des Teufels. – Eisenhart, 479; Petri, II, 641; Eiselein, 652; Graf, 292, 61 u. 350, 385; Körte, 7031; Sutermeister, 130.
Im allgemeinen: Man soll sich hüten, eine gefährliche Handlung an einem Orte zu begehen, wo man jemand gar leicht schaden kann. Besonders wird es denen als Warnung zugerufen, welche mit Steinen werfen.
Lat.: Initia in potestate nostra, exitus fortunae. (Seneca.) (Binder II, 1514.)
17 Wenn der Wurf aus der Hand und das Wort geredt ist, so wird man sein nicht mehr Meister.
It.: Pietra tratta e parola detta non può tornar indietro.
18 Wenn ein böser Wurff kompt, so muss man den Stein setzen, wie man kan, das grösser Schäden verhütet werde. – Lehmann, 82, 62.
*19 A kimmt izunder an a Wurf. – Frommann, III, 242, 33.
Böhm.: Dát' mi ho pán bůh na harč. (Čelakovsky, 555.)
*20 Ar kummt mer scha widder in Worf. (Franken.) – Frommann, VI, 327, 427.
*21 Das ist nur vmb den ersten wurff. – Aventin, Chronik, CXCVa.
*22 Der grosse Wurf ist ihm gelungen.
Umgewandelt aus Schiller's Gedicht An die Freude: „Wem der grosse Wurf gelungen.“ Scherzhaft auch auf Geldsäcke angewandt. (Büchmann, 10. Aufl., S. 12.)
*23 Der Wurf ist gethan.
Der Entschluss ist gefasst.
Frz.: Le dé en est jeté. (Lendroy, 565.)
*24 Ein Wurf, aber kein Werfer. – Burckhardt, 300.
Zur Entschuldigung eines zu freien, unversehens entfallenen Wortes, woran jemand Anstoss genommen hat.
*25 Er gewinnt auf jeden Wurf.
Von einem Glückskinde. Bei den alten Griechen war der „Chier“ der schlechteste Wurf, der „Koer“ (Insel Kos) der beste. Daher das Sprichwort: „Kein Chier, sondern Koer“, von einem Menschen, der auf keinen Wurf verliert, sondern auf alle gewinnt. (Vgl. Anmerkung zu den Fröschen des Aristophanes übersetzt von Donner.)
*26 Lass den Wurf umgahn. – Eiselein, 380.
Lass die andern auch zu Wort, zu ihrem Recht kommen.
*27 Zween Würfe mit einem Steine thun. – Gotthelf, Erzählungen, 155.
Würfel.
1 Auff würffel vnd anderen doppelspiel bedenck, wie sey der gfar so vil; hoffnung, todt, leben, gut vnd habe, mustu ganz gottloss darauff wagen.
Lat.: Sedius taxillis, bene respice quod sit in illis, res tua, spes tua, sors tua, mors tua, pendet in illis. (Loci comm., 3.)
2 Der Würfel ist hier Meister.
Dän.: Terningen er mester. (Prov. dan., 546.)
3 Die besten Würfel fallen nicht immer auf achtzehn Augen.
4 Die Würfel aus der Hand, willst du gewinnen. (S. Karten 20.)
In Apulien heisst es: Viel gewinnt, wer nicht spielt. (Ausland, 1870, S. 425, 8.)
5 Die Würfel liegen.
Bei dem, was ausgemacht, vertragsmässig bestimmt ist, muss es bleiben.
It.: Il dado è tratto. (Biber.)
6 Die Würffel fallen nicht wie man will, ob man schon drein bläst. – Lehmann, 597, 67; 827, 18; 850, 6; Sailer, 180.
7 Die Würffel hat man in der Hand, aber die Augen fallen drumb nicht, wie man wil. – Dietrich, Weisheit, I, 997.
8 Diör Wiörpel, Kaat (Karte) un Kann wedd (wird) mancher tom armen Mann. (Münster.) – Firmenich, I, 298, 39; Frommann, VI, 426, 40.
Holl.: Teerlingen, vrouwen en kannen, deze drie dingen onteeren de mannen. (Harrebomée, II, 327a.)
Schwed.: Kort och tärning är owiss bärgning. (Grubb, 426.)
9 Durch Würffel, Wein und Bulerey kombt mancher in gross Armuthey.
Lat.: Dives eram dudum, secerunt me tria nudum: Alea, vina, venus, tribus his sum factus egenus. (Chaos, 494.)
10 Ein Würfel hindert den andern nicht.
Das Gleichartige verträgt sich.
Böhm.: Kostka kostce nepřekáží (kostky nehyndruje). (Čelakovsky, 38.)
11 Es verliert die Würfel, wer im Finstern doppelt. – Körte, 7033.
12 Man muss dem Würffel helffen, dass er sechs Zink gibt. – Lehmann, 726, 45.
13 Viele können dem Würffel helffen, dass er tragen muss, was sie wollen. – Petri, II, 573.
14 Was der Würfel gewonnen, ist bald zerronnen.
Lat.: Tesseris (tesselle) est fenus mercis inane genus. (Reuterdahl, 1010.)
Schwed.: Tuerningh aer waerningh. (Reuterdahl, 1010.)
15 Wenn der Würfel am besten gefallen ist, muss man ihn liegen lassen.
D. h. man muss das Spiel abbrechen, ihm den Rücken kehren.
Böhm.: Když ti nejlíp kostka padá, tehdy honem obrat' záda. (Čelakovsky, 142.)
Krain.: Kadar narbolj igra teče, ji oberni hitro pleče. (Čelakovsky, 142.)
Kroat.: Kada najbolje igra teče, oberni joj hitro pleće. (Čelakovsky, 142.)
16 Wer das Fallen der Würfel und den Preis des Korns wüsste, der würde bald reich sein.
Frz.: Qui sçauroit la chance des dés, la vente et la valeur des blés, il seroit bientôt riche assés. (Kritzinger, 119b.)
17 Wer kann wissen, wie der Würfel fällt.
Dän.: Hvo veed hvor terningen vil løbe. (Prov. dan., 546.)
18 Wer Würfel nimmt in die Hand, gibt dem Teufel sich zu Pfand.
Frz.: Celui qui est adonné aux dez, la diable le tire par le nez. (Bohn I, 9.)
19 Wie der Würfel auch fällt, mein Weg bleibt immer gerade.
Wahlspruch des im December 1814 zu Wien gestorbenen Prinzen von Ligne.
Lat.: Quo res cunque cadunt semper stat linea recta. (Binder II, 2862.)
20 Würfel, Weiber und Federspiel haben der Treue selten viel. – Simrock, 11932.
21 Würfel, Wein und Venusspiel sind schuld, dass ich nicht b'halte viel.
Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nudum: alea, vina, venus; tribus his sum factus egenus. (Binder I, 351; II, 820; Neander, 277.)
22 Würffel, glück (Karte) vnd federspil verkeren sich, wer es glauben vnd mercken wil. – Franck, II, 179b; Gruter, I, 87; III, 117; Henisch, 1666, 19.
23 Würffel vnd karten allerhand gehören nicht in den geistlichen stand.
Lat.: Ludere cum talis, non est res spiritualis. (Loci comm., 4.)
*24 Der Würfel ist anders gefallen, als erwartet wurde.
Böhm.: Kostka mu jináč sedla. (Čelakovsky, 524.)
*25 Die Würfel langsam ausknüpfen.
Etwas bemänteln, süss eingeben, schonend einbringen.
*26 Die Würfel sind gefallen (liegen). – Eiselein, 652.
Der Vorsatz ist gefasst, die Sache ist entschieden.
Holl.: De teerling is geworpen. (Harrebomée, II, 327a.)
Lat.: Audebo talum jacere. – Esto jacta haec alea. (Eiselein, 651.) – Jacta est alea. (Bovill, I, 74; Faselius, 442; Eiselein, 652; Philippi, I, 184; Wiegand, 604.)
*27 Einem in die Würffel greiffen. – Fischer, Psalter, 54b; Regentenbuch, XXXIIb.
*28 Er hat gute Würfel, die stets zwölf werfen. – Luther's Tischr., 436a.
*29 Er kann dem Würffel helfen, das er tragen muss, was er will. – Mathesy, I, 23b.
*30 Er weiss mit Würfeln umzugehen.
Sie so zu werfen, dass sie ihm zu Gunsten fallen.
Böhm.: Umí cábou točiti. (Čelakovsky, 531.)
*31 Er will mit drei Würfeln neunzehn Augen werfen.
Von überspannten Ansprüchen, Bestrebungen, Erwartungen, Maasslosigkeiten aller Art.
*32 Kaum eines Würffels werth. – Hans Sachs, IV, CXI, 1.
*33 Seine Würfel geben allweg Zink drei. (S. Brauchen 20.) – Körte, 7033.
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