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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *840 Einem die Worte in den Mund legen.

Holl.: Jemand de woorden in den mond leggen. (Harrebomee, II, 481b.)

*841 Einem ein krump Wort sagen. - Mathesy, 261b.

*842 Einem süsse Worte geben.

*843 Einen bei seinem Wort halten.

In Böhmen sagt man Leuten gegenüber, welche sich an ein im Scherz oder unüberlegt ausgesprochenes Wort ernstlich halten wollen: U nas se, panacku, bere za kliku, ne za slovo. (Celakovsky, 71.)

Holl.: Ik houd u bij (aan) uw woord. (Harrebomee, II, 481b.)

*844 Einen mit (guten) Worten abspeisen. - Schottel, 1115a; Mayer, I, 68.

"Redt jhn mit süsse worten ab." (Hans Sachs, III, LXIIII, 1.)

Lat.: Hermodorus verba importat. (Binder II, 1294; Tappius, 146b.)

*845 En smuck Woort wenn et wuschen is. (Holst.) - Schütze, IV, 374.

Wenn einer Rede nicht so ganz zu trauen ist, um etwas Gesagtes verdächtig zu machen.

*846 En Woart, oder - en Fort (Furz). (Danzig.) - Frischbier, 4121.

*847 En Word so vel as dusend. (Holstein.) - Schütze, IV, 374.

Kurz von der Sache.

*848 Er bindet sich nicht an seine Worte.

Engl.: He pins his faith on another man's sleeve. (Bohn II, 159.)

*849 Er bleibt bei seinen Worten wie der Dreck am Rade.

Holl.: Hij blijft aan zijn woord, als het slijk aan het wiel. (Harrebomee, II, 481a.)

*850 Er bleibt bei seinen worten, wie ein Hase bei seinen Jungen. - Franck, II, 66a; Lehmann, II, 134, 23; Henisch, 412, 45; Egenolff, 60b; Latendorf, II, 12; Simrock, 11845; Eiselein, 283.

N. Gryse in Slüter's Leben (1593): "Alse nu solckes Jochim Rosin erfaren, dat de vornemsten des Caspuls neumst dem wanckelmödigen gemeinen Mann by em stünden alse de Hase by synen Jungen, hefft se sick vth der Stadt begeuen." (Schiller, III, 4b.)

Holl.: Hij blijft bij zijn woord, als een haas bij zijne jongen. (Harrebomee, II, 481a.)

Lat.: Aliud stans, aliud sedens loquitur. (Tappius, 77a; Erasm., 424; Gesner, I, 716; Seybold, 19; Philippi, I, 21; II, 162.)

*851 Er bleibt bey seinen worten, wie der Hase bei der Trommel. - Simrock, 11845.

Holl.: Hij blijft bij zijn woord, als een haas bij eene trommel (trompet). (Harrebomee, II, 481a.)

Lat.: Tot modo sunt mores, quot habet natura colores. (Chaos, 146.)

*852 Er besteht bei seinen worten wie butter an der Sonnen. - Egenolff, 60b.

Holl.: Hij bliijft bij zijn woord als de zon bij de boter. (Harrebomee, II, 481a.)

*853 Er besteht bei seinen worten (odder bei der warheyt) wie ein hase bei einer bauckeln (Trommel). - Egenolff, 60b.

Lat.: Aliud stans, aliud sedens (loquitur). (Erasm., 424; Seybold, 19; Philippi, I, 21; Binder I, 38; II, 129.)

*854 Er bringt viel Worte um den Hals.

Er hält wenig von dem, was er zusagt.

Holl.: Hij breekt daar vele woorden den hals om. (Harrebomee, II, 481a.)

*855 Er darf für unnütze Worte nicht sorgen.

Der Scharfzüngige, Bösmäulige.

*856 Er drehet seine Worte auff beide Seiten, wie eine Weiberwatschgen. - Herberger, Hertzpostille, Ib, 37.

*857 Er fieng yhn ynn seinen eygenen wortten. - Agricola I, 190; Latendorf III, 161; Eyering, II, 231.

Holl.: Hij vangt (verstrikt, doodt, straft) hem met (in) zijne eigene woorden. ( Harrebomee, II, 481b.)

Lat.: Suo sibi hunc gladio jugulo. (Sutor, 484; Seybold, 589.)

*858 Er flickt sich mit leeren worten. - Eyering, II, 232 u. 581.

*859 Er frisst seine Worte wieder hinein, wie der Hund das Gespiene.

Holl.: Hij laat hem de woorden weder in de keel (door den hals) halen. (Harrebomee, II, 481a.)

*860 Er führt das grosse Wort.

*861 Er geht gern ab de Worte. - Sutermeister, 83.

[Spaltenumbruch] *862 Er geht mit leeren worten vmb. - Eyering, II, 247.

*863 Er gibt geschmiert vnd feiste wort. - Mathesy, 259a.

*864 Er gibt ihm kein gut Wort.

Holl.: Hij geeft hem geen goed woord. (Harrebomee, II, 481a.)

*865 Er gibt nicht alle seine Worte schriftlich.

Man kann sich nicht darauf verlassen; er redet manchmal so, manchmal anders.

Dän.: Han giver ei alli sine oord beskrevne.

*866 Er gibt viel gute Worte, lässt sich dieselben aber gut bezahlen.

Holl.: Geef hem goede woorden, maar reken ze hem duur genoeg. (Harrebomee, II, 480b.)

*867 Er gibt wort vmb schlege. - Agricola I, 46; Latendorf III, 31; Schottel, 1129a; Eyering, II, 20; Richard, 379; Sailer, 302.

Worte um Schläge ist ein ungleicher Wechsel. Wer sich blos mit Worten wehrt, hat keinen Muth.

Holl.: Hij geeft woorden om slegen. (Harrebomee, II, 481a.)

Lat.: De timidis. - Hic iactat verbis, animis sed cogitat alter: ad facinus vires nobile neuter habet. (Glandorp, 81, 155.)

*868 Er hält sein Wort, wie ein alter Deutscher.

Die Russen rühmen die Zuverlässigkeit der Bürger von Nowgorod; sie sprechen von nowgoroder Ehre, einer nowgoroder Seele, um zu sagen: Sie halten Wort, und halten Glauben. Auch die Einwohner der Stadt Pskow genossen in dieser Hinsicht einen guten Ruf. Man sagte: Man kann sich darauf verlassen wie auf das Wort der Pskower. (Celakovsky, 485.)

*869 Er hält sein Wort wie ein Weib.

Holl.: Hij houdt zijn woord als een wijf. (Harrebomee, II, 481a.)

*870 Er hält Wort, wie der Hund die Fasten.

Böhm.: Drzi slovo jako pes pust. (Celakovsky, 527.)

Dän.: Han holder oord som hunden fasten. (Prov. dan., 438.)

*871 Er hält Worte für Thaten.

Schwed.: Halt ord för gjärning. (Grubb, 359.)

*872 Er hängt jedem Worte ein Siegel an.

Bestätigt jedes seiner Worte noch besonders.

Böhm.: Kazde slovo zapeceti. - Mluvi, co by k slovum pecet' privesoval. (Celakovsky, 525.)

*873 Er hat drei lateinische Wörter auf einem Lebkuchen gegessen.

"Es seyndt nicht stracks vor gelehrte Männer zu achten, die drey Lateinische wort uff einer scheib von Lebkuchen gessen haben." (Zinkgref, IV, 494.)

*874 Er hat ein griechisch (hebräisch, lateinisch) Wort am Fensterbret gelesen.

Von denen, deren gelehrte Schulbildung nur eine äusserst dürftige ist.

*875 Er hat mir das Wort aus dem (vom) Munde weggenommen.

Holl.: Gij haalt mij de woorden uit den mond. Dat wilde ik juist gezegd hebben. (Harrebomee, II, 480b.)

*876 Er hatt's mit eim wort ausgericht. - Tappius, 120a.

*877 Er ist bei den drei Worten angekommen.

Ist vom Tode nicht mehr zu retten. In Athen bestand der Brauch, dass Verbrecher vor ihrer Hinrichtung an Essen und Trinken verlangen konnten, was ihnen beliebte; sie hatten ausserdem die Erlaubniss, drei Sätze auszusprechen und darin zu sagen, was sie wollten, worauf ihnen aber der Mund bis zu ihrem Tode zugebunden wurde. (Vgl. über die Sprichwörter der Griechen: Morgenblatt, Stuttgart 1820, Nr. 298 fg.)

*878 Er ist so voll Worte, wie ein alter Weiberpelz voll Flöhe.

Holl.: Hij is zoo vol reden als een ei vol zwivel. (Harrebomee, II, 513a.)

*879 Er käut die Wörter, sowie die Kuh das Haberstroh.

Von sinn- und gedankenlosen Reden.

*880 Er kramt schöne Worte aus.

Holl.: Hij kraamt schoone woorden uit. (Harrebomee, II, 408a.)

*881 Er lässt sich nicht mit glatten Worten abspeisen.

Frz.: Il se ne paie pas de chansons.

*882 Er macht schöne Worte, es ist aber nichts dahinter.

Lat.: Verba importat Hermodorus. (Cicero.) (Philippi, II, 244.)

[Spaltenumbruch] *840 Einem die Worte in den Mund legen.

Holl.: Jemand de woorden in den mond leggen. (Harrebomée, II, 481b.)

*841 Einem ein krump Wort sagen.Mathesy, 261b.

*842 Einem süsse Worte geben.

*843 Einen bei seinem Wort halten.

In Böhmen sagt man Leuten gegenüber, welche sich an ein im Scherz oder unüberlegt ausgesprochenes Wort ernstlich halten wollen: U nás se, panáčku, bere za kliku, ne za slovo. (Čelakovsky, 71.)

Holl.: Ik houd u bij (aan) uw woord. (Harrebomée, II, 481b.)

*844 Einen mit (guten) Worten abspeisen.Schottel, 1115a; Mayer, I, 68.

„Redt jhn mit süsse worten ab.“ (Hans Sachs, III, LXIIII, 1.)

Lat.: Hermodorus verba importat. (Binder II, 1294; Tappius, 146b.)

*845 En smuck Woort wenn et wuschen is. (Holst.) – Schütze, IV, 374.

Wenn einer Rede nicht so ganz zu trauen ist, um etwas Gesagtes verdächtig zu machen.

*846 En Woart, oder – en Fort (Furz). (Danzig.) – Frischbier, 4121.

*847 Ên Wôrd so vêl as dusend. (Holstein.) – Schütze, IV, 374.

Kurz von der Sache.

*848 Er bindet sich nicht an seine Worte.

Engl.: He pins his faith on another man's sleeve. (Bohn II, 159.)

*849 Er bleibt bei seinen Worten wie der Dreck am Rade.

Holl.: Hij blijft aan zijn woord, als het slijk aan het wiel. (Harrebomée, II, 481a.)

*850 Er bleibt bei seinen worten, wie ein Hase bei seinen Jungen.Franck, II, 66a; Lehmann, II, 134, 23; Henisch, 412, 45; Egenolff, 60b; Latendorf, II, 12; Simrock, 11845; Eiselein, 283.

N. Gryse in Slüter's Leben (1593): „Alse nu solckes Jochim Rosin erfaren, dat de vornemsten des Caspuls neumst dem wanckelmödigen gemeinen Mann by em stünden alse de Hase by synen Jungen, hefft se sick vth der Stadt begeuen.“ (Schiller, III, 4b.)

Holl.: Hij blijft bij zijn woord, als een haas bij zijne jongen. (Harrebomée, II, 481a.)

Lat.: Aliud stans, aliud sedens loquitur. (Tappius, 77a; Erasm., 424; Gesner, I, 716; Seybold, 19; Philippi, I, 21; II, 162.)

*851 Er bleibt bey seinen worten, wie der Hase bei der Trommel.Simrock, 11845.

Holl.: Hij blijft bij zijn woord, als een haas bij eene trommel (trompet). (Harrebomée, II, 481a.)

Lat.: Tot modo sunt mores, quot habet natura colores. (Chaos, 146.)

*852 Er besteht bei seinen worten wie butter an der Sonnen.Egenolff, 60b.

Holl.: Hij bliijft bij zijn woord als de zon bij de boter. (Harrebomée, II, 481a.)

*853 Er besteht bei seinen worten (odder bei der warheyt) wie ein hase bei einer bauckeln (Trommel).Egenolff, 60b.

Lat.: Aliud stans, aliud sedens (loquitur). (Erasm., 424; Seybold, 19; Philippi, I, 21; Binder I, 38; II, 129.)

*854 Er bringt viel Worte um den Hals.

Er hält wenig von dem, was er zusagt.

Holl.: Hij breekt daar vele woorden den hals om. (Harrebomée, II, 481a.)

*855 Er darf für unnütze Worte nicht sorgen.

Der Scharfzüngige, Bösmäulige.

*856 Er drehet seine Worte auff beide Seiten, wie eine Weiberwatschgen.Herberger, Hertzpostille, Ib, 37.

*857 Er fieng yhn ynn seinen eygenen wortten.Agricola I, 190; Latendorf III, 161; Eyering, II, 231.

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Lat.: Suo sibi hunc gladio jugulo. (Sutor, 484; Seybold, 589.)

*858 Er flickt sich mit leeren worten.Eyering, II, 232 u. 581.

*859 Er frisst seine Worte wieder hinein, wie der Hund das Gespiene.

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*860 Er führt das grosse Wort.

*861 Er geht gern ab de Worte.Sutermeister, 83.

[Spaltenumbruch] *862 Er geht mit leeren worten vmb.Eyering, II, 247.

*863 Er gibt geschmiert vnd feiste wort.Mathesy, 259a.

*864 Er gibt ihm kein gut Wort.

Holl.: Hij geeft hem geen goed woord. (Harrebomée, II, 481a.)

*865 Er gibt nicht alle seine Worte schriftlich.

Man kann sich nicht darauf verlassen; er redet manchmal so, manchmal anders.

Dän.: Han giver ei alli sine oord beskrevne.

*866 Er gibt viel gute Worte, lässt sich dieselben aber gut bezahlen.

Holl.: Geef hem goede woorden, maar reken ze hem duur genoeg. (Harrebomée, II, 480b.)

*867 Er gibt wort vmb schlege.Agricola I, 46; Latendorf III, 31; Schottel, 1129a; Eyering, II, 20; Richard, 379; Sailer, 302.

Worte um Schläge ist ein ungleicher Wechsel. Wer sich blos mit Worten wehrt, hat keinen Muth.

Holl.: Hij geeft woorden om slegen. (Harrebomée, II, 481a.)

Lat.: De timidis. – Hic iactat verbis, animis sed cogitat alter: ad facinus vires nobile neuter habet. (Glandorp, 81, 155.)

*868 Er hält sein Wort, wie ein alter Deutscher.

Die Russen rühmen die Zuverlässigkeit der Bürger von Nowgorod; sie sprechen von nowgoroder Ehre, einer nowgoroder Seele, um zu sagen: Sie halten Wort, und halten Glauben. Auch die Einwohner der Stadt Pskow genossen in dieser Hinsicht einen guten Ruf. Man sagte: Man kann sich darauf verlassen wie auf das Wort der Pskower. (Čelakovsky, 485.)

*869 Er hält sein Wort wie ein Weib.

Holl.: Hij houdt zijn woord als een wijf. (Harrebomée, II, 481a.)

*870 Er hält Wort, wie der Hund die Fasten.

Böhm.: Drží slovo jako pes půst. (Čelakovsky, 527.)

Dän.: Han holder oord som hunden fasten. (Prov. dan., 438.)

*871 Er hält Worte für Thaten.

Schwed.: Halt ord för gjärning. (Grubb, 359.)

*872 Er hängt jedem Worte ein Siegel an.

Bestätigt jedes seiner Worte noch besonders.

Böhm.: Každé slovo zapečeti. – Mluví, co by k slovům pečet' přívĕšoval. (Čelakovsky, 525.)

*873 Er hat drei lateinische Wörter auf einem Lebkuchen gegessen.

„Es seyndt nicht stracks vor gelehrte Männer zu achten, die drey Lateinische wort uff einer scheib von Lebkuchen gessen haben.“ (Zinkgref, IV, 494.)

*874 Er hat ein griechisch (hebräisch, lateinisch) Wort am Fensterbret gelesen.

Von denen, deren gelehrte Schulbildung nur eine äusserst dürftige ist.

*875 Er hat mir das Wort aus dem (vom) Munde weggenommen.

Holl.: Gij haalt mij de woorden uit den mond. Dat wilde ik juist gezegd hebben. (Harrebomée, II, 480b.)

*876 Er hatt's mit eim wort ausgericht.Tappius, 120a.

*877 Er ist bei den drei Worten angekommen.

Ist vom Tode nicht mehr zu retten. In Athen bestand der Brauch, dass Verbrecher vor ihrer Hinrichtung an Essen und Trinken verlangen konnten, was ihnen beliebte; sie hatten ausserdem die Erlaubniss, drei Sätze auszusprechen und darin zu sagen, was sie wollten, worauf ihnen aber der Mund bis zu ihrem Tode zugebunden wurde. (Vgl. über die Sprichwörter der Griechen: Morgenblatt, Stuttgart 1820, Nr. 298 fg.)

*878 Er ist so voll Worte, wie ein alter Weiberpelz voll Flöhe.

Holl.: Hij is zoo vol reden als een ei vol zwivel. (Harrebomée, II, 513a.)

*879 Er käut die Wörter, sowie die Kuh das Haberstroh.

Von sinn- und gedankenlosen Reden.

*880 Er kramt schöne Worte aus.

Holl.: Hij kraamt schoone woorden uit. (Harrebomée, II, 408a.)

*881 Er lässt sich nicht mit glatten Worten abspeisen.

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[[217]/0229] *840 Einem die Worte in den Mund legen. Holl.: Jemand de woorden in den mond leggen. (Harrebomée, II, 481b.) *841 Einem ein krump Wort sagen. – Mathesy, 261b. *842 Einem süsse Worte geben. *843 Einen bei seinem Wort halten. In Böhmen sagt man Leuten gegenüber, welche sich an ein im Scherz oder unüberlegt ausgesprochenes Wort ernstlich halten wollen: U nás se, panáčku, bere za kliku, ne za slovo. (Čelakovsky, 71.) Holl.: Ik houd u bij (aan) uw woord. (Harrebomée, II, 481b.) *844 Einen mit (guten) Worten abspeisen. – Schottel, 1115a; Mayer, I, 68. „Redt jhn mit süsse worten ab.“ (Hans Sachs, III, LXIIII, 1.) Lat.: Hermodorus verba importat. (Binder II, 1294; Tappius, 146b.) *845 En smuck Woort wenn et wuschen is. (Holst.) – Schütze, IV, 374. Wenn einer Rede nicht so ganz zu trauen ist, um etwas Gesagtes verdächtig zu machen. *846 En Woart, oder – en Fort (Furz). (Danzig.) – Frischbier, 4121. *847 Ên Wôrd so vêl as dusend. (Holstein.) – Schütze, IV, 374. Kurz von der Sache. *848 Er bindet sich nicht an seine Worte. Engl.: He pins his faith on another man's sleeve. (Bohn II, 159.) *849 Er bleibt bei seinen Worten wie der Dreck am Rade. Holl.: Hij blijft aan zijn woord, als het slijk aan het wiel. (Harrebomée, II, 481a.) *850 Er bleibt bei seinen worten, wie ein Hase bei seinen Jungen. – Franck, II, 66a; Lehmann, II, 134, 23; Henisch, 412, 45; Egenolff, 60b; Latendorf, II, 12; Simrock, 11845; Eiselein, 283. N. Gryse in Slüter's Leben (1593): „Alse nu solckes Jochim Rosin erfaren, dat de vornemsten des Caspuls neumst dem wanckelmödigen gemeinen Mann by em stünden alse de Hase by synen Jungen, hefft se sick vth der Stadt begeuen.“ (Schiller, III, 4b.) Holl.: Hij blijft bij zijn woord, als een haas bij zijne jongen. (Harrebomée, II, 481a.) Lat.: Aliud stans, aliud sedens loquitur. (Tappius, 77a; Erasm., 424; Gesner, I, 716; Seybold, 19; Philippi, I, 21; II, 162.) *851 Er bleibt bey seinen worten, wie der Hase bei der Trommel. – Simrock, 11845. Holl.: Hij blijft bij zijn woord, als een haas bij eene trommel (trompet). (Harrebomée, II, 481a.) Lat.: Tot modo sunt mores, quot habet natura colores. (Chaos, 146.) *852 Er besteht bei seinen worten wie butter an der Sonnen. – Egenolff, 60b. Holl.: Hij bliijft bij zijn woord als de zon bij de boter. (Harrebomée, II, 481a.) *853 Er besteht bei seinen worten (odder bei der warheyt) wie ein hase bei einer bauckeln (Trommel). – Egenolff, 60b. Lat.: Aliud stans, aliud sedens (loquitur). (Erasm., 424; Seybold, 19; Philippi, I, 21; Binder I, 38; II, 129.) *854 Er bringt viel Worte um den Hals. Er hält wenig von dem, was er zusagt. Holl.: Hij breekt daar vele woorden den hals om. (Harrebomée, II, 481a.) *855 Er darf für unnütze Worte nicht sorgen. Der Scharfzüngige, Bösmäulige. *856 Er drehet seine Worte auff beide Seiten, wie eine Weiberwatschgen. – Herberger, Hertzpostille, Ib, 37. *857 Er fieng yhn ynn seinen eygenen wortten. – Agricola I, 190; Latendorf III, 161; Eyering, II, 231. Holl.: Hij vangt (verstrikt, doodt, straft) hem met (in) zijne eigene woorden. ( Harrebomée, II, 481b.) Lat.: Suo sibi hunc gladio jugulo. (Sutor, 484; Seybold, 589.) *858 Er flickt sich mit leeren worten. – Eyering, II, 232 u. 581. *859 Er frisst seine Worte wieder hinein, wie der Hund das Gespiene. Holl.: Hij laat hem de woorden weder in de keel (door den hals) halen. (Harrebomée, II, 481a.) *860 Er führt das grosse Wort. *861 Er geht gern ab de Worte. – Sutermeister, 83. *862 Er geht mit leeren worten vmb. – Eyering, II, 247. *863 Er gibt geschmiert vnd feiste wort. – Mathesy, 259a. *864 Er gibt ihm kein gut Wort. Holl.: Hij geeft hem geen goed woord. (Harrebomée, II, 481a.) *865 Er gibt nicht alle seine Worte schriftlich. Man kann sich nicht darauf verlassen; er redet manchmal so, manchmal anders. Dän.: Han giver ei alli sine oord beskrevne. *866 Er gibt viel gute Worte, lässt sich dieselben aber gut bezahlen. Holl.: Geef hem goede woorden, maar reken ze hem duur genoeg. (Harrebomée, II, 480b.) *867 Er gibt wort vmb schlege. – Agricola I, 46; Latendorf III, 31; Schottel, 1129a; Eyering, II, 20; Richard, 379; Sailer, 302. Worte um Schläge ist ein ungleicher Wechsel. Wer sich blos mit Worten wehrt, hat keinen Muth. Holl.: Hij geeft woorden om slegen. (Harrebomée, II, 481a.) Lat.: De timidis. – Hic iactat verbis, animis sed cogitat alter: ad facinus vires nobile neuter habet. (Glandorp, 81, 155.) *868 Er hält sein Wort, wie ein alter Deutscher. Die Russen rühmen die Zuverlässigkeit der Bürger von Nowgorod; sie sprechen von nowgoroder Ehre, einer nowgoroder Seele, um zu sagen: Sie halten Wort, und halten Glauben. Auch die Einwohner der Stadt Pskow genossen in dieser Hinsicht einen guten Ruf. Man sagte: Man kann sich darauf verlassen wie auf das Wort der Pskower. (Čelakovsky, 485.) *869 Er hält sein Wort wie ein Weib. Holl.: Hij houdt zijn woord als een wijf. (Harrebomée, II, 481a.) *870 Er hält Wort, wie der Hund die Fasten. Böhm.: Drží slovo jako pes půst. (Čelakovsky, 527.) Dän.: Han holder oord som hunden fasten. (Prov. dan., 438.) *871 Er hält Worte für Thaten. Schwed.: Halt ord för gjärning. (Grubb, 359.) *872 Er hängt jedem Worte ein Siegel an. Bestätigt jedes seiner Worte noch besonders. Böhm.: Každé slovo zapečeti. – Mluví, co by k slovům pečet' přívĕšoval. (Čelakovsky, 525.) *873 Er hat drei lateinische Wörter auf einem Lebkuchen gegessen. „Es seyndt nicht stracks vor gelehrte Männer zu achten, die drey Lateinische wort uff einer scheib von Lebkuchen gessen haben.“ (Zinkgref, IV, 494.) *874 Er hat ein griechisch (hebräisch, lateinisch) Wort am Fensterbret gelesen. Von denen, deren gelehrte Schulbildung nur eine äusserst dürftige ist. *875 Er hat mir das Wort aus dem (vom) Munde weggenommen. Holl.: Gij haalt mij de woorden uit den mond. Dat wilde ik juist gezegd hebben. (Harrebomée, II, 480b.) *876 Er hatt's mit eim wort ausgericht. – Tappius, 120a. *877 Er ist bei den drei Worten angekommen. Ist vom Tode nicht mehr zu retten. In Athen bestand der Brauch, dass Verbrecher vor ihrer Hinrichtung an Essen und Trinken verlangen konnten, was ihnen beliebte; sie hatten ausserdem die Erlaubniss, drei Sätze auszusprechen und darin zu sagen, was sie wollten, worauf ihnen aber der Mund bis zu ihrem Tode zugebunden wurde. (Vgl. über die Sprichwörter der Griechen: Morgenblatt, Stuttgart 1820, Nr. 298 fg.) *878 Er ist so voll Worte, wie ein alter Weiberpelz voll Flöhe. Holl.: Hij is zoo vol reden als een ei vol zwivel. (Harrebomée, II, 513a.) *879 Er käut die Wörter, sowie die Kuh das Haberstroh. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [217]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/229>, abgerufen am 27.11.2024.