Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
633 Wenn einer ein Wort geredt, so ist es nimmer sein, sondern eines andern. - Eyering, III, 395. 634 Wenn einer süsse Worte macht, so gib auf deinen Beutel acht. 635 Wenn gute wort nicht helffen, so thun die waffen das beste. - Lehmann, 444, 133. 636 Wenn man die Worte kaufen müsste, würde man sparsamer damit sein. Böhm.: By lide rec kupovali, ne tak mnoho by mluvili, reci by sobe vazili. (Celakovsky, 82.) 637 Wenn Worte speiseten, so lebten alle (seine) Freunde wohl. - Eiselein, 650. Lat.: Et verum, inquis, amo; verum mihi dicito: dii, me. (Sutor, 722.) 638 Wenn Worte Thaten wären, man würde Wunderdinge hören. Lat.: Corpora magnanimo satis est prostrasse leoni, pugna suum finem, cum jacet hostis, habet. (Chaos, 567.) 639 Wer allzu schmeichliche wort gibt, der hat betrogen, oder wil betriegen. - Lehmann, II, 838, 227. 640 Wer auff alle wort will antwort geben, der richt nur Vnglück an. - Henisch, 1384, 17. 641 Wer bezahlet gute Wort, geht mit einem schlimmen Handel fort. 642 Wer dir kein sauer Wort geben soll, dessen Mund schmiere mit Honig. 643 Wer ein halbes Wort nicht versteht, den macht auch ein ganzes nicht klug. - Bertram, 40. 644 Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören. - Simrock, 11892; Eiselein, 649. 645 Wer freundliche Worte spricht, dem fehlt's an Kuchen nicht. Böhm.: Dobra rec jida jahly v mlece. - Dobra, slova kola ce jidaji. (Celakovsky, 84.) 646 Wer gegen Worte verkauft, dess Handel hat einen schnellen Lauf. 647 Wer gute Worte gibt, der förcht sich drumb nicht. - Lehmann, 876, 6. 648 Wer guten worten trawt, dem wird mit bösem kauff gelohnt. - Lehmann, 324, 52. 649 Wer mit unwilligen Worten gibt, macht es wie eine Kuh, die zwar Milch gibt, aber selbe mit dem Kübel umstösst. Lat.: Bis non spondebis, quod mox praestare valebis. - Qui cito dat bis dat, qui tardat munera, nil dat. (Sutor, 68.) 650 Wer mit Worten speist, füllet keinen Bauch. - Parömiakon, 36. 651 Wer mit Worten viel schmeicheln kann, der betrügt wol manchen Mann. Lat.: Hi sunt fallaces plus justa blanda loquaces. (Sutor, 979.) 652 Wer nach seinen worten wirkt, ist ein grosser Lerer. - Wachter. 653 Wer nicht Ein Wort hören will, muss oft der Worte hören viel. 654 Wer nicht um Worte gibt, der gibt auch nicht um Schläge. - Siebenkees, 63. Böhm.: Kdo se domluvy (slova) neboji, neboji se ani holi. (Celakovsky, 409.) Lat.: Si cui mens est tam illiberalis, ut objurgatione non corrigitur, is etiam ad plagas durabitur. (Seybold, 558.) 655 Wer nicht will auf Worte hören, dem müssen Spiess und Büchsen lehren (rathen). 656 Wer nicht Wort hält, dem braucht man auch nicht Wort zu halten. Lat.: Frangenti fidem, fides frangatur eidem. 657 Wer sein Wort bricht, bekommt einen Fleck ins Gesicht. Dän.: En genkalding som de kalde og graede igien. (Prov. dan., 224.) 658 Wer sein Wort nicht hält, kann leicht versprechen. Holl.: Die zijn woord niet houdt, heeft goed beloven. (Harrebomee, II, 480a.) 659 Wer sich an die Worte nicht kehrt, muss einen eichenen Prügel kosten. - Gryphius, 53. [Spaltenumbruch] 660 Wer sich das erste Wort spart, dem sparen andere das letzte. Dän.: Spar dig selv det förste ord, saa sparer andre dig der sidsto. (Prov. dan., 524.) 661 Wer sich mit Worten nicht lässt strafen oder ziehen, an dem darf man sich auch mit Schlägen nicht bemühen. Holl.: Die door geen reden zich laat leiden, ga bij de koejjen in de weiden. (Harrebomee, I, 423a.) 662 Wer sich mit Worten wolt speissen lassen, der wurde sat werden, sonst ist müe darbey. - Gruter, I, 82. Böhm.: Na libezna slova se nespoustej, a pro hrnba nehnevej. - Nespolehej na cizi trosty. (Celakovsky, 93.) 663 Wer sich mit worten ziehen lest, der ist wol unter allen der best. - Henisch, 325, 41. 664 Wer sich mit wortten nicht ziehen lesst, an dem helffen auch keine schlege. - Agricola, I, 653; Latendorf III, 410; Gruter, I, 82; Egenolff, 251b; Petri, II, 761; Schottel, 1138b; Struve, I, 19. Holl.: Wie zich met woorden niet laat trekken, dien helpen ook geene slagen. (Harrebomee, II, 482a.) Lat.: Legat rubum, qui vult intelligere nigrum. (Sutor, 604.) - Magis verba quam verbera prosunt. - Verbera non emendant malos. (Quem non verba monent, non acria dicta coercent, efficient frugi verbera nulla virum.) (Glandorp, II, 67, 344.) - Verbere vexatus nimio data verbera spernit, efficiunt plus, quam verbera verba bona. (Lindeberg, Moralia, 1213.) 665 Wer sich vff wort verläst, dem wird nichts. - Lehmann, 928, 14. 666 Wer sich vor Worten forcht, der hat kein Hertz zum thun. - Lehmann, 228, 46 u. 749, 12; Wirth, II, 145. 667 Wer süsse Worte stellt, will oft nur saures Geld. 668 Wer um das Word nid thuet, wie um a Schlag, der erlebt kein guten Tag. - Sutermeister, 124. 669 Wer um gute Worte nichts gibt, dem helfen auch Schläge nichts. - Simrock, 11870; Mayer, I, 104. Dän.: Hvo ei agter ord, agter ei heller slag. (Prov. dan., 20.) 670 Wer von worten stirbt, den soll mann mit fürtzen begraben. - Franck, I, 51a. 671 Wer Worte auszahlt und Prügel zurückbekommt, macht einen schlimmen Handel. Dän.: Det er ondt kiffne-bytte at tage hug ind. (Prov. dan., 341.) Lat.: Est mala campsura riseando luem peritura. (Reuterdahl, 302.) Schwed.: Thz aer onth skiptaz taka in stoor hug ok wtgiua ondh ordh. (Reuterdahl, 302.) 672 Wer Worten folgt, darf keiner Schläge. Lat.: Verbera non metuet, metuit qui verba magistri. (Binder II, 3506.) 673 Wich deinj Weirt, ei em se heirt. - Schuster, 912. 674 Wider spitzige wort gehören verharnischte Ohren. - Lehmann, 700, 22; Eiselein, 650. 675 Wir haben gute Worte zu Haufen, um böse Waare zu verkaufen. 676 Weirter se Schwierter. - Schuster, 904. 677 Wo böse Worte, da ist (gemeiniglich) auch böse Sache. - Sailer, 348. 678 Wo böse Worte, da übel Handel. - Eiselein, 650. 679 Wo das Wort, da geist vnd glaub; wo glaub, da werck vnd Creutz; wo Creutz, da anruffung; wo anruffung, da errettung; wo errettung, da ewiges Leben. - Henisch, 623, 64. 680 Wo ist einer, der Wort hält. Bei Tunnicius (849): War is ein de geloven holt? (O fidei custos jam corvo rarior albo.) 681 Wo man die Wort nicht darff verzollen, da hatt man Freyheit zu reden. - Lehmann, 203, 33. 682 Wo vel Woore sind, do geht et onne Sünnen nich af. (Waldeck.) 683 Wo viel Wort, da viel Sünde. - Petri, II, 817. Schwed.: Hvar mang ord aro, ther är och synd. (Törning, 76.) 684 Wo viel Wort sind, da ist wenig That. - Pauli Postilla, 49b.
[Spaltenumbruch]
633 Wenn einer ein Wort geredt, so ist es nimmer sein, sondern eines andern. – Eyering, III, 395. 634 Wenn einer süsse Worte macht, so gib auf deinen Beutel acht. 635 Wenn gute wort nicht helffen, so thun die waffen das beste. – Lehmann, 444, 133. 636 Wenn man die Worte kaufen müsste, würde man sparsamer damit sein. Böhm.: By lidé řeč kupovali, ne tak mnoho by mluvili, řeči by sobĕ vážili. (Čelakovsky, 82.) 637 Wenn Worte speiseten, so lebten alle (seine) Freunde wohl. – Eiselein, 650. Lat.: Et verum, inquis, amo; verum mihi dicito: dii, me. (Sutor, 722.) 638 Wenn Worte Thaten wären, man würde Wunderdinge hören. Lat.: Corpora magnanimo satis est prostrasse leoni, pugna suum finem, cum jacet hostis, habet. (Chaos, 567.) 639 Wer allzu schmeichliche wort gibt, der hat betrogen, oder wil betriegen. – Lehmann, II, 838, 227. 640 Wer auff alle wort will antwort geben, der richt nur Vnglück an. – Henisch, 1384, 17. 641 Wer bezahlet gute Wort, geht mit einem schlimmen Handel fort. 642 Wer dir kein sauer Wort geben soll, dessen Mund schmiere mit Honig. 643 Wer ein halbes Wort nicht versteht, den macht auch ein ganzes nicht klug. – Bertram, 40. 644 Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören. – Simrock, 11892; Eiselein, 649. 645 Wer freundliche Worte spricht, dem fehlt's an Kuchen nicht. Böhm.: Dobrá řeč jídá jáhly v mléce. – Dobrá, slova kolá če jidaji. (Čelakovsky, 84.) 646 Wer gegen Worte verkauft, dess Handel hat einen schnellen Lauf. 647 Wer gute Worte gibt, der förcht sich drumb nicht. – Lehmann, 876, 6. 648 Wer guten worten trawt, dem wird mit bösem kauff gelohnt. – Lehmann, 324, 52. 649 Wer mit unwilligen Worten gibt, macht es wie eine Kuh, die zwar Milch gibt, aber selbe mit dem Kübel umstösst. Lat.: Bis non spondebis, quod mox praestare valebis. – Qui cito dat bis dat, qui tardat munera, nil dat. (Sutor, 68.) 650 Wer mit Worten speist, füllet keinen Bauch. – Parömiakon, 36. 651 Wer mit Worten viel schmeicheln kann, der betrügt wol manchen Mann. Lat.: Hi sunt fallaces plus justa blanda loquaces. (Sutor, 979.) 652 Wer nach seinen worten wirkt, ist ein grosser Lerer. – Wachter. 653 Wer nicht Ein Wort hören will, muss oft der Worte hören viel. 654 Wer nicht um Worte gibt, der gibt auch nicht um Schläge. – Siebenkees, 63. Böhm.: Kdo se domluvy (slova) nebojí, nebojí se ani holi. (Čelakovsky, 409.) Lat.: Si cui mens est tam illiberalis, ut objurgatione non corrigitur, is etiam ad plagas durabitur. (Seybold, 558.) 655 Wer nicht will auf Worte hören, dem müssen Spiess und Büchsen lehren (rathen). 656 Wer nicht Wort hält, dem braucht man auch nicht Wort zu halten. Lat.: Frangenti fidem, fides frangatur eidem. 657 Wer sein Wort bricht, bekommt einen Fleck ins Gesicht. Dän.: En genkalding som de kalde og graede igien. (Prov. dan., 224.) 658 Wer sein Wort nicht hält, kann leicht versprechen. Holl.: Die zijn woord niet houdt, heeft goed beloven. (Harrebomée, II, 480a.) 659 Wer sich an die Worte nicht kehrt, muss einen eichenen Prügel kosten. – Gryphius, 53. [Spaltenumbruch] 660 Wer sich das erste Wort spart, dem sparen andere das letzte. Dän.: Spar dig selv det første ord, saa sparer andre dig der sidsto. (Prov. dan., 524.) 661 Wer sich mit Worten nicht lässt strafen oder ziehen, an dem darf man sich auch mit Schlägen nicht bemühen. Holl.: Die door geen reden zich laat leiden, ga bij de koejjen in de weiden. (Harrebomée, I, 423a.) 662 Wer sich mit Worten wolt speissen lassen, der wurde sat werden, sonst ist müe darbey. – Gruter, I, 82. Böhm.: Na líbezná slova se nespouštĕj, a pro hrnbá nehnĕvej. – Nespoléhej na cizí trošty. (Čelakovsky, 93.) 663 Wer sich mit worten ziehen lest, der ist wol unter allen der best. – Henisch, 325, 41. 664 Wer sich mit wortten nicht ziehen lesst, an dem helffen auch keine schlege. – Agricola, I, 653; Latendorf III, 410; Gruter, I, 82; Egenolff, 251b; Petri, II, 761; Schottel, 1138b; Struve, I, 19. Holl.: Wie zich met woorden niet laat trekken, dien helpen ook geene slagen. (Harrebomée, II, 482a.) Lat.: Legat rubum, qui vult intelligere nigrum. (Sutor, 604.) – Magis verba quam verbera prosunt. – Verbera non emendant malos. (Quem non verba monent, non acria dicta coercent, efficient frugi verbera nulla virum.) (Glandorp, II, 67, 344.) – Verbere vexatus nimio data verbera spernit, efficiunt plus, quam verbera verba bona. (Lindeberg, Moralia, 1213.) 665 Wer sich vff wort verläst, dem wird nichts. – Lehmann, 928, 14. 666 Wer sich vor Worten forcht, der hat kein Hertz zum thun. – Lehmann, 228, 46 u. 749, 12; Wirth, II, 145. 667 Wer süsse Worte stellt, will oft nur saures Geld. 668 Wer um das Word nid thuet, wie um â Schlag, der erlebt kein guten Tag. – Sutermeister, 124. 669 Wer um gute Worte nichts gibt, dem helfen auch Schläge nichts. – Simrock, 11870; Mayer, I, 104. Dän.: Hvo ei agter ord, agter ei heller slag. (Prov. dan., 20.) 670 Wer von worten stirbt, den soll mann mit fürtzen begraben. – Franck, I, 51a. 671 Wer Worte auszahlt und Prügel zurückbekommt, macht einen schlimmen Handel. Dän.: Det er ondt kiffne-bytte at tage hug ind. (Prov. dan., 341.) Lat.: Est mala campsura riseando luem peritura. (Reuterdahl, 302.) Schwed.: Thz aer onth skiptaz taka in stoor hug ok wtgiua ondh ordh. (Reuterdahl, 302.) 672 Wer Worten folgt, darf keiner Schläge. Lat.: Verbera non metuet, metuit qui verba magistri. (Binder II, 3506.) 673 Wich deinj Wîrt, î em se hîrt. – Schuster, 912. 674 Wider spitzige wort gehören verharnischte Ohren. – Lehmann, 700, 22; Eiselein, 650. 675 Wir haben gute Worte zu Haufen, um böse Waare zu verkaufen. 676 Wîrter se Schwierter. – Schuster, 904. 677 Wo böse Worte, da ist (gemeiniglich) auch böse Sache. – Sailer, 348. 678 Wo böse Worte, da übel Handel. – Eiselein, 650. 679 Wo das Wort, da geist vnd glaub; wo glaub, da werck vnd Creutz; wo Creutz, da anruffung; wo anruffung, da errettung; wo errettung, da ewiges Leben. – Henisch, 623, 64. 680 Wo ist einer, der Wort hält. Bei Tunnicius (849): Wâr is ein de geloven holt? (O fidei custos jam corvo rarior albo.) 681 Wo man die Wort nicht darff verzollen, da hatt man Freyheit zu reden. – Lehmann, 203, 33. 682 Wo vel Woore sind, do geht et onne Sünnen nich af. (Waldeck.) 683 Wo viel Wort, da viel Sünde. – Petri, II, 817. Schwed.: Hvar mång ord aro, ther är och synd. (Törning, 76.) 684 Wo viel Wort sind, da ist wenig That. – Pauli Postilla, 49b.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0225" n="[213]"/> <cb n="425"/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">633 Wenn einer ein Wort geredt, so ist es nimmer sein, sondern eines andern.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, III, 395.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">634 Wenn einer süsse Worte macht, so gib auf deinen Beutel acht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">635 Wenn gute wort nicht helffen, so thun die waffen das beste.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 444, 133.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">636 Wenn man die Worte kaufen müsste, würde man sparsamer damit sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: By lidé řeč kupovali, ne tak mnoho by mluvili, řeči by sobĕ vážili. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 82.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">637 Wenn Worte speiseten, so lebten alle (seine) Freunde wohl.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 650.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Et verum, inquis, amo; verum mihi dicito: dii, me. (<hi rendition="#i">Sutor, 722.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">638 Wenn Worte Thaten wären, man würde Wunderdinge hören.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Corpora magnanimo satis est prostrasse leoni, pugna suum finem, cum jacet hostis, habet. (<hi rendition="#i">Chaos, 567.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">639 Wer allzu schmeichliche wort gibt, der hat betrogen, oder wil betriegen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 838, 227.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">640 Wer auff alle wort will antwort geben, der richt nur Vnglück an.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1384, 17.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">641 Wer bezahlet gute Wort, geht mit einem schlimmen Handel fort.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">642 Wer dir kein sauer Wort geben soll, dessen Mund schmiere mit Honig.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">643 Wer ein halbes Wort nicht versteht, den macht auch ein ganzes nicht klug.</hi> – <hi rendition="#i">Bertram, 40.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">644 Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 11892; Eiselein, 649.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">645 Wer freundliche Worte spricht, dem fehlt's an Kuchen nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dobrá řeč jídá jáhly v mléce. – Dobrá, slova kolá če jidaji. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 84.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">646 Wer gegen Worte verkauft, dess Handel hat einen schnellen Lauf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">647 Wer gute Worte gibt, der förcht sich drumb nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 876, 6.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">648 Wer guten worten trawt, dem wird mit bösem kauff gelohnt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 324, 52.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">649 Wer mit unwilligen Worten gibt, macht es wie eine Kuh, die zwar Milch gibt, aber selbe mit dem Kübel umstösst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bis non spondebis, quod mox praestare valebis. – Qui cito dat bis dat, qui tardat munera, nil dat. (<hi rendition="#i">Sutor, 68.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">650 Wer mit Worten speist, füllet keinen Bauch.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 36.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">651 Wer mit Worten viel schmeicheln kann, der betrügt wol manchen Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hi sunt fallaces plus justa blanda loquaces. (<hi rendition="#i">Sutor, 979.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">652 Wer nach seinen worten wirkt, ist ein grosser Lerer.</hi> – <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">653 Wer nicht Ein Wort hören will, muss oft der Worte hören viel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">654 Wer nicht um Worte gibt, der gibt auch nicht um Schläge.</hi> – <hi rendition="#i">Siebenkees, 63.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo se domluvy (slova) nebojí, nebojí se ani holi. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 409.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si cui mens est tam illiberalis, ut objurgatione non corrigitur, is etiam ad plagas durabitur. (<hi rendition="#i">Seybold, 558.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">655 Wer nicht will auf Worte hören, dem müssen Spiess und Büchsen lehren (rathen).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">656 Wer nicht Wort hält, dem braucht man auch nicht Wort zu halten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Frangenti fidem, fides frangatur eidem.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">657 Wer sein Wort bricht, bekommt einen Fleck ins Gesicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En genkalding som de kalde og graede igien. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 224.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">658 Wer sein Wort nicht hält, kann leicht versprechen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die zijn woord niet houdt, heeft goed beloven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 480<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">659 Wer sich an die Worte nicht kehrt, muss einen eichenen Prügel kosten.</hi> – <hi rendition="#i">Gryphius, 53.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="426"/> 660 Wer sich das erste Wort spart, dem sparen andere das letzte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Spar dig selv det første ord, saa sparer andre dig der sidsto. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 524.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">661 Wer sich mit Worten nicht lässt strafen oder ziehen, an dem darf man sich auch mit Schlägen nicht bemühen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die door geen reden zich laat leiden, ga bij de koejjen in de weiden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 423<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">662 Wer sich mit Worten wolt speissen lassen, der wurde sat werden, sonst ist müe darbey.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 82.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Na líbezná slova se nespouštĕj, a pro hrnbá nehnĕvej. – Nespoléhej na cizí trošty. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 93.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">663 Wer sich mit worten ziehen lest, der ist wol unter allen der best.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 325, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">664 Wer sich mit wortten nicht ziehen lesst, an dem helffen auch keine schlege.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola, I, 653; Latendorf III, 410; Gruter, I, 82; Egenolff, 251<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, II, 761; Schottel, 1138<hi rendition="#sup">b</hi>; Struve, I, 19.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wie zich met woorden niet laat trekken, dien helpen ook geene slagen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 482<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Legat rubum, qui vult intelligere nigrum. (<hi rendition="#i">Sutor, 604.</hi>) – Magis verba quam verbera prosunt. – Verbera non emendant malos. (Quem non verba monent, non acria dicta coercent, efficient frugi verbera nulla virum.) (<hi rendition="#i">Glandorp, II, 67, 344.</hi>) – Verbere vexatus nimio data verbera spernit, efficiunt plus, quam verbera verba bona. (<hi rendition="#i">Lindeberg, Moralia, 1213.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">665 Wer sich vff wort verläst, dem wird nichts.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 928, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">666 Wer sich vor Worten forcht, der hat kein Hertz zum thun.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 228, 46 u. 749, 12; Wirth, II, 145.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">667 Wer süsse Worte stellt, will oft nur saures Geld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">668 Wer um das Word nid thuet, wie um â Schlag, der erlebt kein guten Tag.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 124.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">669 Wer um gute Worte nichts gibt, dem helfen auch Schläge nichts.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 11870; Mayer, I, 104.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo ei agter ord, agter ei heller slag. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 20.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">670 Wer von worten stirbt, den soll mann mit fürtzen begraben.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 51<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">671 Wer Worte auszahlt und Prügel zurückbekommt, macht einen schlimmen Handel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er ondt kiffne-bytte at tage hug ind. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 341.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est mala campsura riseando luem peritura. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 302.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Thz aer onth skiptaz taka in stoor hug ok wtgiua ondh ordh. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 302.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">672 Wer Worten folgt, darf keiner Schläge.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Verbera non metuet, metuit qui verba magistri. (<hi rendition="#i">Binder II, 3506.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">673 Wich deinj Wîrt, î em se hîrt.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 912.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">674 Wider spitzige wort gehören verharnischte Ohren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 700, 22; Eiselein, 650.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">675 Wir haben gute Worte zu Haufen, um böse Waare zu verkaufen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">676 Wîrter se Schwierter.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 904.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">677 Wo böse Worte, da ist (gemeiniglich) auch böse Sache.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 348.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">678 Wo böse Worte, da übel Handel.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 650.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">679 Wo das Wort, da geist vnd glaub; wo glaub, da werck vnd Creutz; wo Creutz, da anruffung; wo anruffung, da errettung; wo errettung, da ewiges Leben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 623, 64.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">680 Wo ist einer, der Wort hält.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (849)</hi>: Wâr is ein de geloven holt? (O fidei custos jam corvo rarior albo.)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">681 Wo man die Wort nicht darff verzollen, da hatt man Freyheit zu reden.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 203, 33.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">682 Wo vel Woore sind, do geht et onne Sünnen nich af.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">683 Wo viel Wort, da viel Sünde.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 817.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Hvar mång ord aro, ther är och synd. (<hi rendition="#i">Törning, 76.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">684 Wo viel Wort sind, da ist wenig That.</hi> – <hi rendition="#i">Pauli Postilla, 49<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[213]/0225]
633 Wenn einer ein Wort geredt, so ist es nimmer sein, sondern eines andern. – Eyering, III, 395.
634 Wenn einer süsse Worte macht, so gib auf deinen Beutel acht.
635 Wenn gute wort nicht helffen, so thun die waffen das beste. – Lehmann, 444, 133.
636 Wenn man die Worte kaufen müsste, würde man sparsamer damit sein.
Böhm.: By lidé řeč kupovali, ne tak mnoho by mluvili, řeči by sobĕ vážili. (Čelakovsky, 82.)
637 Wenn Worte speiseten, so lebten alle (seine) Freunde wohl. – Eiselein, 650.
Lat.: Et verum, inquis, amo; verum mihi dicito: dii, me. (Sutor, 722.)
638 Wenn Worte Thaten wären, man würde Wunderdinge hören.
Lat.: Corpora magnanimo satis est prostrasse leoni, pugna suum finem, cum jacet hostis, habet. (Chaos, 567.)
639 Wer allzu schmeichliche wort gibt, der hat betrogen, oder wil betriegen. – Lehmann, II, 838, 227.
640 Wer auff alle wort will antwort geben, der richt nur Vnglück an. – Henisch, 1384, 17.
641 Wer bezahlet gute Wort, geht mit einem schlimmen Handel fort.
642 Wer dir kein sauer Wort geben soll, dessen Mund schmiere mit Honig.
643 Wer ein halbes Wort nicht versteht, den macht auch ein ganzes nicht klug. – Bertram, 40.
644 Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören. – Simrock, 11892; Eiselein, 649.
645 Wer freundliche Worte spricht, dem fehlt's an Kuchen nicht.
Böhm.: Dobrá řeč jídá jáhly v mléce. – Dobrá, slova kolá če jidaji. (Čelakovsky, 84.)
646 Wer gegen Worte verkauft, dess Handel hat einen schnellen Lauf.
647 Wer gute Worte gibt, der förcht sich drumb nicht. – Lehmann, 876, 6.
648 Wer guten worten trawt, dem wird mit bösem kauff gelohnt. – Lehmann, 324, 52.
649 Wer mit unwilligen Worten gibt, macht es wie eine Kuh, die zwar Milch gibt, aber selbe mit dem Kübel umstösst.
Lat.: Bis non spondebis, quod mox praestare valebis. – Qui cito dat bis dat, qui tardat munera, nil dat. (Sutor, 68.)
650 Wer mit Worten speist, füllet keinen Bauch. – Parömiakon, 36.
651 Wer mit Worten viel schmeicheln kann, der betrügt wol manchen Mann.
Lat.: Hi sunt fallaces plus justa blanda loquaces. (Sutor, 979.)
652 Wer nach seinen worten wirkt, ist ein grosser Lerer. – Wachter.
653 Wer nicht Ein Wort hören will, muss oft der Worte hören viel.
654 Wer nicht um Worte gibt, der gibt auch nicht um Schläge. – Siebenkees, 63.
Böhm.: Kdo se domluvy (slova) nebojí, nebojí se ani holi. (Čelakovsky, 409.)
Lat.: Si cui mens est tam illiberalis, ut objurgatione non corrigitur, is etiam ad plagas durabitur. (Seybold, 558.)
655 Wer nicht will auf Worte hören, dem müssen Spiess und Büchsen lehren (rathen).
656 Wer nicht Wort hält, dem braucht man auch nicht Wort zu halten.
Lat.: Frangenti fidem, fides frangatur eidem.
657 Wer sein Wort bricht, bekommt einen Fleck ins Gesicht.
Dän.: En genkalding som de kalde og graede igien. (Prov. dan., 224.)
658 Wer sein Wort nicht hält, kann leicht versprechen.
Holl.: Die zijn woord niet houdt, heeft goed beloven. (Harrebomée, II, 480a.)
659 Wer sich an die Worte nicht kehrt, muss einen eichenen Prügel kosten. – Gryphius, 53.
660 Wer sich das erste Wort spart, dem sparen andere das letzte.
Dän.: Spar dig selv det første ord, saa sparer andre dig der sidsto. (Prov. dan., 524.)
661 Wer sich mit Worten nicht lässt strafen oder ziehen, an dem darf man sich auch mit Schlägen nicht bemühen.
Holl.: Die door geen reden zich laat leiden, ga bij de koejjen in de weiden. (Harrebomée, I, 423a.)
662 Wer sich mit Worten wolt speissen lassen, der wurde sat werden, sonst ist müe darbey. – Gruter, I, 82.
Böhm.: Na líbezná slova se nespouštĕj, a pro hrnbá nehnĕvej. – Nespoléhej na cizí trošty. (Čelakovsky, 93.)
663 Wer sich mit worten ziehen lest, der ist wol unter allen der best. – Henisch, 325, 41.
664 Wer sich mit wortten nicht ziehen lesst, an dem helffen auch keine schlege. – Agricola, I, 653; Latendorf III, 410; Gruter, I, 82; Egenolff, 251b; Petri, II, 761; Schottel, 1138b; Struve, I, 19.
Holl.: Wie zich met woorden niet laat trekken, dien helpen ook geene slagen. (Harrebomée, II, 482a.)
Lat.: Legat rubum, qui vult intelligere nigrum. (Sutor, 604.) – Magis verba quam verbera prosunt. – Verbera non emendant malos. (Quem non verba monent, non acria dicta coercent, efficient frugi verbera nulla virum.) (Glandorp, II, 67, 344.) – Verbere vexatus nimio data verbera spernit, efficiunt plus, quam verbera verba bona. (Lindeberg, Moralia, 1213.)
665 Wer sich vff wort verläst, dem wird nichts. – Lehmann, 928, 14.
666 Wer sich vor Worten forcht, der hat kein Hertz zum thun. – Lehmann, 228, 46 u. 749, 12; Wirth, II, 145.
667 Wer süsse Worte stellt, will oft nur saures Geld.
668 Wer um das Word nid thuet, wie um â Schlag, der erlebt kein guten Tag. – Sutermeister, 124.
669 Wer um gute Worte nichts gibt, dem helfen auch Schläge nichts. – Simrock, 11870; Mayer, I, 104.
Dän.: Hvo ei agter ord, agter ei heller slag. (Prov. dan., 20.)
670 Wer von worten stirbt, den soll mann mit fürtzen begraben. – Franck, I, 51a.
671 Wer Worte auszahlt und Prügel zurückbekommt, macht einen schlimmen Handel.
Dän.: Det er ondt kiffne-bytte at tage hug ind. (Prov. dan., 341.)
Lat.: Est mala campsura riseando luem peritura. (Reuterdahl, 302.)
Schwed.: Thz aer onth skiptaz taka in stoor hug ok wtgiua ondh ordh. (Reuterdahl, 302.)
672 Wer Worten folgt, darf keiner Schläge.
Lat.: Verbera non metuet, metuit qui verba magistri. (Binder II, 3506.)
673 Wich deinj Wîrt, î em se hîrt. – Schuster, 912.
674 Wider spitzige wort gehören verharnischte Ohren. – Lehmann, 700, 22; Eiselein, 650.
675 Wir haben gute Worte zu Haufen, um böse Waare zu verkaufen.
676 Wîrter se Schwierter. – Schuster, 904.
677 Wo böse Worte, da ist (gemeiniglich) auch böse Sache. – Sailer, 348.
678 Wo böse Worte, da übel Handel. – Eiselein, 650.
679 Wo das Wort, da geist vnd glaub; wo glaub, da werck vnd Creutz; wo Creutz, da anruffung; wo anruffung, da errettung; wo errettung, da ewiges Leben. – Henisch, 623, 64.
680 Wo ist einer, der Wort hält.
Bei Tunnicius (849): Wâr is ein de geloven holt? (O fidei custos jam corvo rarior albo.)
681 Wo man die Wort nicht darff verzollen, da hatt man Freyheit zu reden. – Lehmann, 203, 33.
682 Wo vel Woore sind, do geht et onne Sünnen nich af. (Waldeck.)
683 Wo viel Wort, da viel Sünde. – Petri, II, 817.
Schwed.: Hvar mång ord aro, ther är och synd. (Törning, 76.)
684 Wo viel Wort sind, da ist wenig That. – Pauli Postilla, 49b.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |