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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 27 Wer wohlthut, segnet sich selbst.

Holl.: Die wael doet, die baet is sijn.

Lat.: Res bene quisquis agens, lucra sit inde ferens. (Fallersleben, 308.)

28 Wer wohlthut und erwartet Dank, erhält für Weihrauch Stank.

Dän.: Den der crediterer velgierning for tak faaer gierne et u till villighed. (Prov. dan., 99.)

29 Wer wolthut, der darff (soll) keyn krantz aushenken. - Tappius, 244a; Lehmann, II, 853, 377; Simrock, 11759.

Soll sich dessen nicht (grosssprecherisch) rühmen.

Holl.: Die wel doet enderf ghenen wisc uutsteken. (Truwanten, 7, 81.) - Die wel doet, zal geene wisch uitsteken. (Harrebomee, II, 474b.)

Lat.: Non pandet signa, qui laude facit bene digna. (Fallersleben, 157.)

30 Wer wolthut, der darff nit vmbsehen. - Tappius, 244b; Henisch, 652, 61; Eiselein, 646; Simrock, 11755; Körte, 6752.

Holl.: De wael doet, en derf niet omsien. (Tunn., 11, 21.)

Lat.: Dic bene facque bene, sic noli retro videre. (Fallersleben, 247.) - Non opus est retro videre illi, qui bene facit. (Bebel.)

31 Wer wolthut, der soll (wird) wol finden. - Lehmann, II, 853, 376; Henisch, 1099, 60; Petri, II, 782.

Mnd.: We de woldeit deme mach wol gelingen. (Fuchs und Hahn, 43.)

Holl.: De wael doet, sal wael vinden. (Tunn., 11, 13.)

Lat.: Quod nunc quisque bene facit, hoc debet reperire. (Fallersleben, 245.)

32 Wer wolthut, hat guten Gewinn. - Schottel, 1120a.

33 Wer wolthut, hilfft jm selbs. - Franck, Zeytbuch, CXXIIIa.

34 Wohl- oder Besserthun ist niemand verboten. - Simrock, 11754.

35 Wohlgethan ist schnell gethan.

Lat.: Sat cito, si sat bene. (Philippi, II, 167; Henisch, 834, 57.)

Schwed.: Snart nog, när wol är gjord. (Grubb, 744.)

36 Wohlgethan ist viel gethan (bald gethan). - Schottel, 1120a; Simrock, 11758; Körte, 6936; Sailer, 142.

Holl.: Wael ghedaen is vele ghedaen.

Lat.: Est multum factum bene cum sit quodque peractum. (Fallersleben, 755.)

37 Wohlgethan überlebt den Tod. - Simrock, 11761; Körte, 6927.

38 Wolgethan ist bald (vil) gethan, drumb soltu vbrigs eilen lan. - Petri, II, 809; Henisch, 834, 56.

Lat.: Est multum factum, si sit bene quodque peractum. (Loci comm., 60.)

39 Wolgethan, wolgegahn. - Petri, II, 809.

40 Wohlthun armet nicht.

Span.: El dar limosna, nunca menana la borsa. (M. Zeiller.)

41 Wohlthun bleibt nicht unvergolten.

Schwed.: Walgjärning blijr fuller weder gullen. (Grubb, 871.)

42 Wohlthun fragt nach keinem Kalender.

Holl.: Weldoen is altijd in saizoen, - 't is steeds saizoen, om wel te doen. (Harrebomee, II, 235b.)

43 Wohlthun geht über alle Ding.

Lat.: Virtus omnia in se habet. (Seybold, 637.)

44 Wohlthun heisst, Gott nachahmen.

Lat.: Quid est, dare beneficium? Deum imitari. (Sailer, Sprüche, 202, 18.)

45 Wohlthun ist der beste Reichthum.

Lat.: Maximae opes, prodesse. (Sailer, Sprüche, 109, 56.)

46 Wohlthun ist die Rache des Edeln.

47 Wohlthun ist göttlich.

Holl.: Wat gaet voor wael doen!

It.: Chi fa il beneficio imita i Dei, chi lo ripete imita gl' usuraj. (Pazzaglia, 32.)

Lat.: Benefactis quam proxime ad Deum accedimus. (Seybold, 52.) - Nil melius facere singula facta bene. (Fallersleben, 741.)

48 Wohlthun ist niemand verboten. - Graf, 285, 5.

D. h. das Rechte, auch besser thun, als man früher gethan hat.

49 Wohlthun macht Freundschaft. - Winckler, XVI, 69.

It.: I beneficii acquistano amici. (Pazzaglia, 32.)

50 Wohlthun trägt Zinsen. - Eiselein, 646; Simrock, 11765; Körte, 6935.

Als Lustspiel in 4 Aufzügen bearbeitet von F. L. Schröder, Berlin 1786.

Frz.: Un bienfait n'est jamais perdu. (Lendroy, 138; Masson, 27.)

Poln.: Prawda niechydzi, jalmuzna niezubozy, msza nieopozni. (Masson, 27.)

[Spaltenumbruch] 51 Wohlthun und nicht freundlich sein, reicht ein Brot und macht's zu Stein.

52 Wohlthun wird (oft) übel belohnt.

Als Ant. van Straalen, der Bürgermeister von Antwerpen, trotz seiner grossen Verdienste um die Stadt, auf Alba's Befehl aufs Schaffot gebracht wurde, beugte er sein Haupt unter das Schwert mit den Worten: "Foor wel gedaan, kwalijk beloond." Keur van Nederlandsche Spreekwoorden etc. von S. Willems.

53 Wohlzuthun mit fremdem Geld, 's gibt nichts Leichtres in der Welt.

54 Wolthun ist bald thon. - Franck, II, 42a; Henisch, 585, 40; Lehmann, II, 883, 323; Gruter, I, 86; Eiselein, 646; Simrock, 11757.

55 Wolthun ist vil thun. - Franck, II, 42a; Egenolff, 50b; Schottel, 1115b; Gruter, I, 86; Eiselein, 505.

Schwed.: Walgjärning ör snart gjord. (Grubb, 872.)

56 Wolthun vnd vbel hören ist küniglich. - Franck, I, 159a; Simrock, 11760.

*57 Das thut jhm wol in der linken Kniescheiben. - Nigrinus, Vorr., Bl. 16b.

*58 Das thut wohl, wie ein neugewaschenes Hemd. (Steiermark.)

*59 Das thut wohler, als den Raudigen das striegeln vnd den Grindigen das strälen. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 250.

*60 Es thut ihm wohl bis in die Fusssohlen hinab. - Gotthelf, Bauernspiegel, 29.

*61 Es thut jm wol, er neme nit feigen darfür. - Granatapfel, 99b, 1.


Wohltrauen.

Wohltrauen ritt viel Pferd hinweg. - Eiselein, 601.


Wohlvertraut.

Wohlvertrawt ritt das Pferd hinweg. - Zinkgref, IV, 502.


Wohlwähnender.

Wohlwähnendem und Wohlmeinendem ist wohler als Wohlwissendem. - Körte, 6936.


Wohlwollen.

1 Wem man nicht wohl will, dem steckt man keine Maien (s. d.).

Wenn das Volk in der Schweiz mit der Verwaltung seiner Beamten zufrieden ist, so spricht es dies dadurch aus, dass es ihnen Maien steckt, d. h. Tannen mit Kränzen und Inschriften verziert vor ihren Häusern pflanzt. Von den Beamten aber, die sich die Volksgunst nicht erwarben, hiess es: Man werde ihnen keine Maien stecken. (Vgl. auch Schöppner, Sagenbuch, II, 248.) "Der einem nit wol will, pflegt ihme keine Mayen zu stecken." (Arpagaus, 413.)

2 Wenn man einem nicht wohl will, so kann man bald eine Ursache an ihm finden. - Seybold, 6.

Wen man nicht leiden kann, an dem lässt man kein gutes Haar. Die Neger in Surinam drücken diesen Gedanken durch das Sprichwort aus: "Weil sie den Stachelfisch nicht leiden können, sagen sie, er habe Gräten." (Wullschlägel.)

Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet. (Seybold, 6; Chaos, 165.)

3 Wenn man einem wol wil, so ist jhm leicht geholffen. - Petri, II, 665.

4 Wer uns wohl will, dem thut man gern wieder Gutes.

Böhm.: Milo tomu dobre ciniti, kdo pametliv. (Celakovsky, 50.)

5 Will man einem wohl, so steckt man ihm Maien. - Eiselein, 444.

6 Wils wol, so wirst bald voll. - Lehmann, II, 855, 416.


Wohlzufrieden.

* Ik heite Woeltefreen. (Westf.)


Wohnen.

1 De baven uns want (wohnt), betalt alles. (Ostfr.) - Eichwald, 2015; Bueren, 106; Frommann, III, 428, 232.

2 Es ist gut wonen, wo fromm leute sindt. - Franck, I, 59a; Lehmann, II, 143, 172; Simrock, 2833.

Nur soll man, wie ein hebräisches Sprichwort sagt, in keiner Stadt wohnen, in der kein Pferd wiehert und kein Hund bellt. (Pes. 112.) Und nach einem indischen Sprichwort nicht da, wo es an Tempeln, Schulen und Aerzten fehlt. (Cahier, 2224.)

[Spaltenumbruch] 27 Wer wohlthut, segnet sich selbst.

Holl.: Die wael doet, die baet is sijn.

Lat.: Res bene quisquis agens, lucra sit inde ferens. (Fallersleben, 308.)

28 Wer wohlthut und erwartet Dank, erhält für Weihrauch Stank.

Dän.: Den der crediterer velgierning for tak faaer gierne et u till villighed. (Prov. dan., 99.)

29 Wer wolthut, der darff (soll) keyn krantz aushenken.Tappius, 244a; Lehmann, II, 853, 377; Simrock, 11759.

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Holl.: Die wel doet enderf ghenen wisc uutsteken. (Truwanten, 7, 81.) – Die wel doet, zal geene wisch uitsteken. (Harrebomée, II, 474b.)

Lat.: Non pandet signa, qui laude facit bene digna. (Fallersleben, 157.)

30 Wer wolthut, der darff nit vmbsehen.Tappius, 244b; Henisch, 652, 61; Eiselein, 646; Simrock, 11755; Körte, 6752.

Holl.: De wael doet, en derf niet omsien. (Tunn., 11, 21.)

Lat.: Dic bene facque bene, sic noli retro videre. (Fallersleben, 247.) – Non opus est retro videre illi, qui bene facit. (Bebel.)

31 Wer wolthut, der soll (wird) wol finden.Lehmann, II, 853, 376; Henisch, 1099, 60; Petri, II, 782.

Mnd.: We de woldeit deme mach wol gelingen. (Fuchs und Hahn, 43.)

Holl.: De wael doet, sal wael vinden. (Tunn., 11, 13.)

Lat.: Quod nunc quisque bene facit, hoc debet reperire. (Fallersleben, 245.)

32 Wer wolthut, hat guten Gewinn.Schottel, 1120a.

33 Wer wolthut, hilfft jm selbs.Franck, Zeytbuch, CXXIIIa.

34 Wohl- oder Besserthun ist niemand verboten.Simrock, 11754.

35 Wohlgethan ist schnell gethan.

Lat.: Sat cito, si sat bene. (Philippi, II, 167; Henisch, 834, 57.)

Schwed.: Snart nog, när wol är gjord. (Grubb, 744.)

36 Wohlgethan ist viel gethan (bald gethan).Schottel, 1120a; Simrock, 11758; Körte, 6936; Sailer, 142.

Holl.: Wael ghedaen is vele ghedaen.

Lat.: Est multum factum bene cum sit quodque peractum. (Fallersleben, 755.)

37 Wohlgethan überlebt den Tod.Simrock, 11761; Körte, 6927.

38 Wolgethan ist bald (vil) gethan, drumb soltu vbrigs eilen lan.Petri, II, 809; Henisch, 834, 56.

Lat.: Est multum factum, si sit bene quodque peractum. (Loci comm., 60.)

39 Wolgethan, wolgegahn.Petri, II, 809.

40 Wohlthun armet nicht.

Span.: El dar limosna, nunca menana la borsa. (M. Zeiller.)

41 Wohlthun bleibt nicht unvergolten.

Schwed.: Wålgjärning blijr fuller weder gullen. (Grubb, 871.)

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Holl.: Weldoen is altijd in saizoen, – 't is steeds saizoen, om wel te doen. (Harrebomée, II, 235b.)

43 Wohlthun geht über alle Ding.

Lat.: Virtus omnia in se habet. (Seybold, 637.)

44 Wohlthun heisst, Gott nachahmen.

Lat.: Quid est, dare beneficium? Deum imitari. (Sailer, Sprüche, 202, 18.)

45 Wohlthun ist der beste Reichthum.

Lat.: Maximae opes, prodesse. (Sailer, Sprüche, 109, 56.)

46 Wohlthun ist die Rache des Edeln.

47 Wohlthun ist göttlich.

Holl.: Wat gaet voor wael doen!

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Lat.: Benefactis quam proxime ad Deum accedimus. (Seybold, 52.) – Nil melius facere singula facta bene. (Fallersleben, 741.)

48 Wohlthun ist niemand verboten.Graf, 285, 5.

D. h. das Rechte, auch besser thun, als man früher gethan hat.

49 Wohlthun macht Freundschaft.Winckler, XVI, 69.

It.: I beneficii acquistano amici. (Pazzaglia, 32.)

50 Wohlthun trägt Zinsen.Eiselein, 646; Simrock, 11765; Körte, 6935.

Als Lustspiel in 4 Aufzügen bearbeitet von F. L. Schröder, Berlin 1786.

Frz.: Un bienfait n'est jamais perdu. (Lendroy, 138; Masson, 27.)

Poln.: Prawda niechydzi, jałmużna niezuboży, msza nieopóźni. (Masson, 27.)

[Spaltenumbruch] 51 Wohlthun und nicht freundlich sein, reicht ein Brot und macht's zu Stein.

52 Wohlthun wird (oft) übel belohnt.

Als Ant. van Straalen, der Bürgermeister von Antwerpen, trotz seiner grossen Verdienste um die Stadt, auf Alba's Befehl aufs Schaffot gebracht wurde, beugte er sein Haupt unter das Schwert mit den Worten: „Foor wel gedaan, kwalijk beloond.“ Keur van Nederlandsche Spreekwoorden etc. von S. Willems.

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Schwed.: Wålgjärning ör snart gjord. (Grubb, 872.)

56 Wolthun vnd vbel hören ist küniglich.Franck, I, 159a; Simrock, 11760.

*57 Das thut jhm wol in der linken Kniescheiben.Nigrinus, Vorr., Bl. 16b.

*58 Das thut wohl, wie ein neugewaschenes Hemd. (Steiermark.)

*59 Das thut wohler, als den Raudigen das striegeln vnd den Grindigen das strälen.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 250.

*60 Es thut ihm wohl bis in die Fusssohlen hinab.Gotthelf, Bauernspiegel, 29.

*61 Es thut jm wol, er neme nit feigen darfür.Granatapfel, 99b, 1.


Wohltrauen.

Wohltrauen ritt viel Pferd hinweg.Eiselein, 601.


Wohlvertraut.

Wohlvertrawt ritt das Pferd hinweg.Zinkgref, IV, 502.


Wohlwähnender.

Wohlwähnendem und Wohlmeinendem ist wohler als Wohlwissendem.Körte, 6936.


Wohlwollen.

1 Wem man nicht wohl will, dem steckt man keine Maien (s. d.).

Wenn das Volk in der Schweiz mit der Verwaltung seiner Beamten zufrieden ist, so spricht es dies dadurch aus, dass es ihnen Maien steckt, d. h. Tannen mit Kränzen und Inschriften verziert vor ihren Häusern pflanzt. Von den Beamten aber, die sich die Volksgunst nicht erwarben, hiess es: Man werde ihnen keine Maien stecken. (Vgl. auch Schöppner, Sagenbuch, II, 248.) „Der einem nit wol will, pflegt ihme keine Mayen zu stecken.“ (Arpagaus, 413.)

2 Wenn man einem nicht wohl will, so kann man bald eine Ursache an ihm finden.Seybold, 6.

Wen man nicht leiden kann, an dem lässt man kein gutes Haar. Die Neger in Surinam drücken diesen Gedanken durch das Sprichwort aus: „Weil sie den Stachelfisch nicht leiden können, sagen sie, er habe Gräten.“ (Wullschlägel.)

Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet. (Seybold, 6; Chaos, 165.)

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4 Wer uns wohl will, dem thut man gern wieder Gutes.

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6 Wils wol, so wirst bald voll.Lehmann, II, 855, 416.


Wohlzufrieden.

* Ik heite Woeltefreen. (Westf.)


Wohnen.

1 De bâven uns wânt (wohnt), betâlt alles. (Ostfr.) – Eichwald, 2015; Bueren, 106; Frommann, III, 428, 232.

2 Es ist gut wonen, wo fromm leute sindt.Franck, I, 59a; Lehmann, II, 143, 172; Simrock, 2833.

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[[174]/0186] 27 Wer wohlthut, segnet sich selbst. Holl.: Die wael doet, die baet is sijn. Lat.: Res bene quisquis agens, lucra sit inde ferens. (Fallersleben, 308.) 28 Wer wohlthut und erwartet Dank, erhält für Weihrauch Stank. Dän.: Den der crediterer velgierning for tak faaer gierne et u till villighed. (Prov. dan., 99.) 29 Wer wolthut, der darff (soll) keyn krantz aushenken. – Tappius, 244a; Lehmann, II, 853, 377; Simrock, 11759. Soll sich dessen nicht (grosssprecherisch) rühmen. Holl.: Die wel doet enderf ghenen wisc uutsteken. (Truwanten, 7, 81.) – Die wel doet, zal geene wisch uitsteken. (Harrebomée, II, 474b.) Lat.: Non pandet signa, qui laude facit bene digna. (Fallersleben, 157.) 30 Wer wolthut, der darff nit vmbsehen. – Tappius, 244b; Henisch, 652, 61; Eiselein, 646; Simrock, 11755; Körte, 6752. Holl.: De wael doet, en derf niet omsien. (Tunn., 11, 21.) Lat.: Dic bene facque bene, sic noli retro videre. (Fallersleben, 247.) – Non opus est retro videre illi, qui bene facit. (Bebel.) 31 Wer wolthut, der soll (wird) wol finden. – Lehmann, II, 853, 376; Henisch, 1099, 60; Petri, II, 782. Mnd.: We de woldeit deme mach wol gelingen. (Fuchs und Hahn, 43.) Holl.: De wael doet, sal wael vinden. (Tunn., 11, 13.) Lat.: Quod nunc quisque bene facit, hoc debet reperire. (Fallersleben, 245.) 32 Wer wolthut, hat guten Gewinn. – Schottel, 1120a. 33 Wer wolthut, hilfft jm selbs. – Franck, Zeytbuch, CXXIIIa. 34 Wohl- oder Besserthun ist niemand verboten. – Simrock, 11754. 35 Wohlgethan ist schnell gethan. Lat.: Sat cito, si sat bene. (Philippi, II, 167; Henisch, 834, 57.) Schwed.: Snart nog, när wol är gjord. (Grubb, 744.) 36 Wohlgethan ist viel gethan (bald gethan). – Schottel, 1120a; Simrock, 11758; Körte, 6936; Sailer, 142. Holl.: Wael ghedaen is vele ghedaen. Lat.: Est multum factum bene cum sit quodque peractum. 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Holl.: Wat gaet voor wael doen! It.: Chi fa il beneficio imita i Dei, chi lo ripete imita gl' usuraj. (Pazzaglia, 32.) Lat.: Benefactis quam proxime ad Deum accedimus. (Seybold, 52.) – Nil melius facere singula facta bene. (Fallersleben, 741.) 48 Wohlthun ist niemand verboten. – Graf, 285, 5. D. h. das Rechte, auch besser thun, als man früher gethan hat. 49 Wohlthun macht Freundschaft. – Winckler, XVI, 69. It.: I beneficii acquistano amici. (Pazzaglia, 32.) 50 Wohlthun trägt Zinsen. – Eiselein, 646; Simrock, 11765; Körte, 6935. Als Lustspiel in 4 Aufzügen bearbeitet von F. L. Schröder, Berlin 1786. Frz.: Un bienfait n'est jamais perdu. (Lendroy, 138; Masson, 27.) Poln.: Prawda niechydzi, jałmużna niezuboży, msza nieopóźni. (Masson, 27.) 51 Wohlthun und nicht freundlich sein, reicht ein Brot und macht's zu Stein. 52 Wohlthun wird (oft) übel belohnt. Als Ant. van Straalen, der Bürgermeister von Antwerpen, trotz seiner grossen Verdienste um die Stadt, auf Alba's Befehl aufs Schaffot gebracht wurde, beugte er sein Haupt unter das Schwert mit den Worten: „Foor wel gedaan, kwalijk beloond.“ Keur van Nederlandsche Spreekwoorden etc. von S. Willems. 53 Wohlzuthun mit fremdem Geld, 's gibt nichts Leichtres in der Welt. 54 Wolthun ist bald thon. – Franck, II, 42a; Henisch, 585, 40; Lehmann, II, 883, 323; Gruter, I, 86; Eiselein, 646; Simrock, 11757. 55 Wolthun ist vil thun. – Franck, II, 42a; Egenolff, 50b; Schottel, 1115b; Gruter, I, 86; Eiselein, 505. Schwed.: Wålgjärning ör snart gjord. (Grubb, 872.) 56 Wolthun vnd vbel hören ist küniglich. – Franck, I, 159a; Simrock, 11760. *57 Das thut jhm wol in der linken Kniescheiben. – Nigrinus, Vorr., Bl. 16b. *58 Das thut wohl, wie ein neugewaschenes Hemd. (Steiermark.) *59 Das thut wohler, als den Raudigen das striegeln vnd den Grindigen das strälen. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 250. *60 Es thut ihm wohl bis in die Fusssohlen hinab. – Gotthelf, Bauernspiegel, 29. *61 Es thut jm wol, er neme nit feigen darfür. – Granatapfel, 99b, 1. Wohltrauen. Wohltrauen ritt viel Pferd hinweg. – Eiselein, 601. Wohlvertraut. Wohlvertrawt ritt das Pferd hinweg. – Zinkgref, IV, 502. Wohlwähnender. Wohlwähnendem und Wohlmeinendem ist wohler als Wohlwissendem. – Körte, 6936. Wohlwollen. 1 Wem man nicht wohl will, dem steckt man keine Maien (s. d.). Wenn das Volk in der Schweiz mit der Verwaltung seiner Beamten zufrieden ist, so spricht es dies dadurch aus, dass es ihnen Maien steckt, d. h. Tannen mit Kränzen und Inschriften verziert vor ihren Häusern pflanzt. Von den Beamten aber, die sich die Volksgunst nicht erwarben, hiess es: Man werde ihnen keine Maien stecken. (Vgl. auch Schöppner, Sagenbuch, II, 248.) „Der einem nit wol will, pflegt ihme keine Mayen zu stecken.“ (Arpagaus, 413.) 2 Wenn man einem nicht wohl will, so kann man bald eine Ursache an ihm finden. – Seybold, 6. Wen man nicht leiden kann, an dem lässt man kein gutes Haar. Die Neger in Surinam drücken diesen Gedanken durch das Sprichwort aus: „Weil sie den Stachelfisch nicht leiden können, sagen sie, er habe Gräten.“ (Wullschlägel.) Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet. (Seybold, 6; Chaos, 165.) 3 Wenn man einem wol wil, so ist jhm leicht geholffen. – Petri, II, 665. 4 Wer uns wohl will, dem thut man gern wieder Gutes. Böhm.: Mílo tomu dobře činiti, kdo pamĕtliv. (Čelakovsky, 50.) 5 Will man einem wohl, so steckt man ihm Maien. – Eiselein, 444. 6 Wils wol, so wirst bald voll. – Lehmann, II, 855, 416. Wohlzufrieden. * Ik heite Woeltefreen. (Westf.) Wohnen. 1 De bâven uns wânt (wohnt), betâlt alles. (Ostfr.) – Eichwald, 2015; Bueren, 106; Frommann, III, 428, 232. 2 Es ist gut wonen, wo fromm leute sindt. – Franck, I, 59a; Lehmann, II, 143, 172; Simrock, 2833. Nur soll man, wie ein hebräisches Sprichwort sagt, in keiner Stadt wohnen, in der kein Pferd wiehert und kein Hund bellt. (Pes. 112.) Und nach einem indischen Sprichwort nicht da, wo es an Tempeln, Schulen und Aerzten fehlt. (Cahier, 2224.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [174]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/186>, abgerufen am 21.11.2024.