Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 117 Vor neuen Wirthen und Kaufleuten (Krämern) uns Gott bewahr'. It.: Dio mi guardi da oste e da mercante nuovo. 118 Wann der Wirth ist selber ein Dieb, so würdt der Gast vbel behüt. Lat.: Custodes quis custodiat ipsos. (Zinkgref, IV, 15.) 119 Was den Wirth reich macht, das macht den Gast arm. - Lehmann, 923, 21. 120 Was der wirt schenckt, henckt er am schilt auss. - Franck, II, 60b; Simrock, 11688; Eiselein, 645; Petri, II, 588. 121 Was der Wirth auf dem Speisezettel hat, kann jeder Gast fordern. It.: Ve n' e per tutti se l' hoste ne cuoce. (Pazzaglia, 171, 3.) 122 Weise mir den würdt, ich weise dir den gast. - Tappius, 168a; Lehmann, II, 837, 206; Petri, II, 618. Holl.: Wijs mij den waard, ik wijs u den gast. (Harrebomee, II, 430b.) Lat.: Saepius est hospes talis, qualis suus hospes. (Sutor, 129.) 123 Welcher Wirth kein Gäst will haben, der muss kein schilt ausshencken. - Lehmann, 401, 59. 124 Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu. - Lehmann, 923, 22. Lat.: Vivitur ex rapto non hospes ab hospite tutus. (Chaos, 113.) 125 Wenn der Wirth vor der Thür steht, hat er keine Gäste. - Frischbier, 4063. 126 Wenn nur der Wirth heut warm heizet, er wird nasse Gäste bekommen, sagte der Spitzbube, da man ihn erseuffte. - Mathesy, Postilla, II, CCXVIIa. 127 Wer den Wirt auff das Maul schlegt, der muss zum Haus hinaus. - Petri, II, 693. 128 Wer den Wirth fragt nach seinem Wein, er wird nirgends besser sein. Holl.: Vraagt gij den waard naar zijnen wijn, gewis, hij zal de beste zijn. (Harrebomee, II, 430b.) 129 Wer mit dem Wirth gerechnet hat, der kann wohl schlafen. Wer seine Sachen in gute Ordnung gebracht hat, kann ruhig leben und sterben. It.: Chi ha accordato coll' hoste puo andarsene a dormire. (Pazzaglia, 171, 2.) 130 Wer ohne den Wirth Rechnet, der muss zweymahl Rechnen. - Lehmann, 407, 42. Engl.: He that reckons without his host, must reckon again. (Bohn II, 127.) Frz.: Qui compte sans son hote, compte deux fois. (Cahier, 421.) Holl.: Die zonder waard rekent, moet tweenmaal rekenen. (Harrebomee, II, 430a.) It.: Chi fa conto senza l' oste, fa conto due volte. (Bohn II, 127.) 131 Wie der werdt ist, so berett oeck Got die geste. - Tappius, 67b u. 168a. 132 Wie der wirt ist, also beschert ihm Got gäst. - Franck, II, 60b; Gruter, I, 84; Petri, II, 788; Eisenhart, 602; Blum, 640; Henisch, 1370, 47; Pistor., VII, 86; Siebenkees, 36; Eiselein, 645; Sailer, 253; Körte, 6870; Simrock, 11673; für Schlesien: Frommann, III, 412, 477. Bei Tunnicius (789): Als de wert is, so bereidt em got de geste. (Potorem dolor est sero post facta dolore.) Niederd.: As de Werth is, so berad Gott de Gäste. (Eichwald, 2037.) Holl.: Nae dien dat die weert is, verleent hem god gasten. (Tunn., 19, 16.) - Zoo als de waard is, beschikt god hem de gasten. (Harrebomee, II, 430b.) - Zoo de waard is, vertrouwt hij zijne gasten. (Harrebomee, II, 430b.) It.: Qual e la casa tali sono gl' habitanti. (Pazzaglia, 48, 10.) Lat.: Semper similem ducit Deus ad similem. (Philippi, II, 175; Tappius, 67a; Seybold, 549.) - Si bonus est hospesve malus, similis venit hospes. (Fallersleben, 539.) Schwed.: Som wären är sa finna sig og gjästerna. (Grubb, 750.) 133 Wie der Wirth ist, so hält (kriegt) er seine Gäste. - Gomolcke, 1109. 134 Wie es der Wirth durch den Trichter giesst, so fliesst es ins Fass. - Altmann VI, 455. 135 Wie sollen die Wirthe in Himmel kummen, so unserm Herrgott sin Kunst abgelernt? - Pauli, Postilla; Simrock, 11694; Eiselein, 645. Aus Wasser Wein zu machen. [Spaltenumbruch] 136 Wie Wirth, so Gast. - Simrock, 11671. 137 Wirth und Dieb gehören in Ein Sieb. 138 Wirthe und Huren bezahlt man vor dem Zapfen. - Braun, 5201; Graf, 253, 181; Simrock, 11690. Der Wirth soll nur so lange einschenken, als er baar bezahlt wird. 139 Wirthen und Huren muss man nichts schuldig bleiben, dass man wiederkommen kann. - Simrock, 11691; Meisner, 32; Körte, 6868. 140 Würth ohne Wein, Pfaffen ohn' Latein, Hirten ohne Schwein' mögen wol kein nütz sein. - Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 306; Zinkgref, IV, 381. 141 Würth reymen: wilkomm jhr lüben Gest, vor's gelt gibt man euch das best; wolt jhr aber borgen, so komt übermorgen, dann heut ist der Tag, dass ich nicht borgen mag. - Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 308. 142 Wo der Wirth ein Dieb ist, da ist's schwer stehlen. - Körte, 6878; Schottel, 1113a. " ... Da der Wirt ein Dieb ist, nit wird zu stelen sein." (Fischart, Gesch. in Kloster VIII, 6.) - "Wo ein Dieb ist selb Wirt im hauss, da tragen die Dieb wenig auss." (Loci comm., 73.) Frz.: Fin contre fin n'est pas bon pour doublure. - Fripons entre eux ne font pas leurs affaires. (Masson, 56.) Lat.: Fur male furatur, si per domui dominatur. (Loci comm., 73.) - Hospes ubi fur est, durum est, subducere quidquam. (Binder I, 681; II, 1343; Buchler, 140.) Poln.: Trudno zlodzieja okrase. (Masson, 56.) 143 Wo der Wirth ein Dieb ist, muss man nicht vom Galgen sprechen. Holl.: Het is niet geraden, van de galg te spreken, daar de waard een dief is. (Harrebomee, II, 430a.) 144 Wo der Wirth stiehlt, findet ein fremder Dieb nichts. 145 Wo der Wirth vor der Thür steht, da sind nicht viel Gäste. - Simrock, 11675. 146 Wo die Wirthe Hahnrei sein, kehren gern die Gäste ein. - Simrock, 11678; Körte, 6869. 147 Wo ist der Wirt, so nicht schirt. - Eiselein, 645. 148 Zeige mir den Wirth, ich zeige dir den Gast. - Simrock, 11672; Körte, 6171. Holl.: Wijst mi den weert, ic wise u den gast. (Tunn., 25, 22.) Lat.: Malus cum malo colliquescit voluptate. (Binder I, 945; II, 1785; Tappius, 167b.) - Sepius est hospes talis qualis suus hospes. (Fallersleben, 764b.) *149 De Wirth hot sin Wii halt vo Wassersdorf. - Sutermeister, 34. Wortspiel mit Bassersdorf bei Zürich. *150 Den Wirth nach gutem Weine fragen. - Simrock, 11695. *151 Der Wirth hat den Wein mit zu viel Wasser Hochzeit machen lassen. - Eiselein, 645. Lat.: Ranis vinum praeministras? Abi in malam rem ranis pocillare te opportuit. (Eiselein, 645.) *152 Der Wirth war nicht zu Hause. - Schottel, 1118a; Pauli, Postilla, 117a. Der eignet sich dazu nicht; er versteht davon nichts. *153 Du wirst den wirt dort (auch) daheym finden. - Luther's Ms., 14; Eiselein, 645. Du kommst an den Rechten. Lat.: Cauponi inest mens, ut quidem visum est mihi. (Eiselein, 645.) - Cornutam petis bestiam. (Seybold, 91.) - Ne in Melam pygum incidas. (Seybold, 337; Philippi, II, 14.) *154 Er ist ein besserer Wirth als Hirt. - Parömiakon, 1077. Vom Geistlichen, der mehr für sein Einkommen als für die Seelen derer sorgt, die ihm anvertraut sind. *155 Er ist ein guter Wirth, er macht aus einem Pumps zwei Schleicher. (Schles.) *156 Er ist in des Wirthes Kreide. In Schuldung. *157 Er ist Wirth im Hause. - Luther's Tischr., 487a. *158 Er soll den Wirth zu Hause finden. Erklärung, dass man auf irgendeinen Angriff gefasst und gerüstet sei. Holl.: Kom, waar gij wilt, gij zult er altijd den waard t' huis vinden. (Harrebomee, II, 430b.) *159 Er will seinem Wirth nichts schenken. Holl.: Hij wil zijnen waard niet schenken. (Harrebomee, II, 630b.)
[Spaltenumbruch] 117 Vor neuen Wirthen und Kaufleuten (Krämern) uns Gott bewahr'. It.: Dio mi guardi da oste e da mercante nuovo. 118 Wann der Wirth ist selber ein Dieb, so würdt der Gast vbel behüt. Lat.: Custodes quis custodiat ipsos. (Zinkgref, IV, 15.) 119 Was den Wirth reich macht, das macht den Gast arm. – Lehmann, 923, 21. 120 Was der wirt schenckt, henckt er am schilt auss. – Franck, II, 60b; Simrock, 11688; Eiselein, 645; Petri, II, 588. 121 Was der Wirth auf dem Speisezettel hat, kann jeder Gast fordern. It.: Ve n' è per tutti se l' hoste ne cuoce. (Pazzaglia, 171, 3.) 122 Weise mir den würdt, ich weise dir den gast. – Tappius, 168a; Lehmann, II, 837, 206; Petri, II, 618. Holl.: Wijs mij den waard, ik wijs u den gast. (Harrebomée, II, 430b.) Lat.: Saepius est hospes talis, qualis suus hospes. (Sutor, 129.) 123 Welcher Wirth kein Gäst will haben, der muss kein schilt ausshencken. – Lehmann, 401, 59. 124 Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu. – Lehmann, 923, 22. Lat.: Vivitur ex rapto non hospes ab hospite tutus. (Chaos, 113.) 125 Wenn der Wirth vor der Thür steht, hat er keine Gäste. – Frischbier, 4063. 126 Wenn nur der Wirth heut warm heizet, er wird nasse Gäste bekommen, sagte der Spitzbube, da man ihn erseuffte. – Mathesy, Postilla, II, CCXVIIa. 127 Wer den Wirt auff das Maul schlegt, der muss zum Haus hinaus. – Petri, II, 693. 128 Wer den Wirth fragt nach seinem Wein, er wird nirgends besser sein. Holl.: Vraagt gij den waard naar zijnen wijn, gewis, hij zal de beste zijn. (Harrebomée, II, 430b.) 129 Wer mit dem Wirth gerechnet hat, der kann wohl schlafen. Wer seine Sachen in gute Ordnung gebracht hat, kann ruhig leben und sterben. It.: Chi hà accordato coll' hoste può andarsene a dormire. 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117 Vor neuen Wirthen und Kaufleuten (Krämern) uns Gott bewahr'.
It.: Dio mi guardi da oste e da mercante nuovo.
118 Wann der Wirth ist selber ein Dieb, so würdt der Gast vbel behüt.
Lat.: Custodes quis custodiat ipsos. (Zinkgref, IV, 15.)
119 Was den Wirth reich macht, das macht den Gast arm. – Lehmann, 923, 21.
120 Was der wirt schenckt, henckt er am schilt auss. – Franck, II, 60b; Simrock, 11688; Eiselein, 645; Petri, II, 588.
121 Was der Wirth auf dem Speisezettel hat, kann jeder Gast fordern.
It.: Ve n' è per tutti se l' hoste ne cuoce. (Pazzaglia, 171, 3.)
122 Weise mir den würdt, ich weise dir den gast. – Tappius, 168a; Lehmann, II, 837, 206; Petri, II, 618.
Holl.: Wijs mij den waard, ik wijs u den gast. (Harrebomée, II, 430b.)
Lat.: Saepius est hospes talis, qualis suus hospes. (Sutor, 129.)
123 Welcher Wirth kein Gäst will haben, der muss kein schilt ausshencken. – Lehmann, 401, 59.
124 Wen der wirth schreibt ein X vor ein V, so kombt er seiner rechnung zu. – Lehmann, 923, 22.
Lat.: Vivitur ex rapto non hospes ab hospite tutus. (Chaos, 113.)
125 Wenn der Wirth vor der Thür steht, hat er keine Gäste. – Frischbier, 4063.
126 Wenn nur der Wirth heut warm heizet, er wird nasse Gäste bekommen, sagte der Spitzbube, da man ihn erseuffte. – Mathesy, Postilla, II, CCXVIIa.
127 Wer den Wirt auff das Maul schlegt, der muss zum Haus hinaus. – Petri, II, 693.
128 Wer den Wirth fragt nach seinem Wein, er wird nirgends besser sein.
Holl.: Vraagt gij den waard naar zijnen wijn, gewis, hij zal de beste zijn. (Harrebomée, II, 430b.)
129 Wer mit dem Wirth gerechnet hat, der kann wohl schlafen.
Wer seine Sachen in gute Ordnung gebracht hat, kann ruhig leben und sterben.
It.: Chi hà accordato coll' hoste può andarsene a dormire. (Pazzaglia, 171, 2.)
130 Wer ohne den Wirth Rechnet, der muss zweymahl Rechnen. – Lehmann, 407, 42.
Engl.: He that reckons without his host, must reckon again. (Bohn II, 127.)
Frz.: Qui compte sans son hôte, compte deux fois. (Cahier, 421.)
Holl.: Die zonder waard rekent, moet tweenmaal rekenen. (Harrebomée, II, 430a.)
It.: Chi fa conto senza l' oste, fa conto due volte. (Bohn II, 127.)
131 Wie der werdt ist, so berett oeck Got die geste. – Tappius, 67b u. 168a.
132 Wie der wirt ist, also beschert ihm Got gäst. – Franck, II, 60b; Gruter, I, 84; Petri, II, 788; Eisenhart, 602; Blum, 640; Henisch, 1370, 47; Pistor., VII, 86; Siebenkees, 36; Eiselein, 645; Sailer, 253; Körte, 6870; Simrock, 11673; für Schlesien: Frommann, III, 412, 477.
Bei Tunnicius (789): Als de wert is, so bereidt em got de geste. (Potorem dolor est sero post facta dolore.)
Niederd.: As de Wêrth is, so berad Gott de Gäste. (Eichwald, 2037.)
Holl.: Nae dien dat die weert is, verleent hem god gasten. (Tunn., 19, 16.) – Zoo als de waard is, beschikt god hem de gasten. (Harrebomée, II, 430b.) – Zoo de waard is, vertrouwt hij zijne gasten. (Harrebomée, II, 430b.)
It.: Qual è la casa tali sono gl' habitanti. (Pazzaglia, 48, 10.)
Lat.: Semper similem ducit Deus ad similem. (Philippi, II, 175; Tappius, 67a; Seybold, 549.) – Si bonus est hospesve malus, similis venit hospes. (Fallersleben, 539.)
Schwed.: Som wären är så finna sig og gjästerna. (Grubb, 750.)
133 Wie der Wirth ist, so hält (kriegt) er seine Gäste. – Gomolcke, 1109.
134 Wie es der Wirth durch den Trichter giesst, so fliesst es ins Fass. – Altmann VI, 455.
135 Wie sollen die Wirthe in Himmel kummen, so unserm Herrgott sin Kunst abgelernt? – Pauli, Postilla; Simrock, 11694; Eiselein, 645.
Aus Wasser Wein zu machen.
136 Wie Wirth, so Gast. – Simrock, 11671.
137 Wirth und Dieb gehören in Ein Sieb.
138 Wirthe und Huren bezahlt man vor dem Zapfen. – Braun, 5201; Graf, 253, 181; Simrock, 11690.
Der Wirth soll nur so lange einschenken, als er baar bezahlt wird.
139 Wirthen und Huren muss man nichts schuldig bleiben, dass man wiederkommen kann. – Simrock, 11691; Meisner, 32; Körte, 6868.
140 Würth ohne Wein, Pfaffen ohn' Latein, Hirten ohne Schwein' mögen wol kein nütz sein. – Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 306; Zinkgref, IV, 381.
141 Würth reymen: wilkomm jhr lüben Gest, vor's gelt gibt man euch das best; wolt jhr aber borgen, so komt übermorgen, dann heut ist der Tag, dass ich nicht borgen mag. – Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 308.
142 Wo der Wirth ein Dieb ist, da ist's schwer stehlen. – Körte, 6878; Schottel, 1113a.
„ ... Da der Wirt ein Dieb ist, nit wird zu stelen sein.“ (Fischart, Gesch. in Kloster VIII, 6.) – „Wo ein Dieb ist selb Wirt im hauss, da tragen die Dieb wenig auss.“ (Loci comm., 73.)
Frz.: Fin contre fin n'est pas bon pour doublure. – Fripons entre eux ne font pas leurs affaires. (Masson, 56.)
Lat.: Fur male furatur, si per domui dominatur. (Loci comm., 73.) – Hospes ubi fur est, durum est, subducere quidquam. (Binder I, 681; II, 1343; Buchler, 140.)
Poln.: Trudno złodzieja okraśé. (Masson, 56.)
143 Wo der Wirth ein Dieb ist, muss man nicht vom Galgen sprechen.
Holl.: Het is niet geraden, van de galg te spreken, daar de waard een dief is. (Harrebomée, II, 430a.)
144 Wo der Wirth stiehlt, findet ein fremder Dieb nichts.
145 Wo der Wirth vor der Thür steht, da sind nicht viel Gäste. – Simrock, 11675.
146 Wo die Wirthe Hahnrei sein, kehren gern die Gäste ein. – Simrock, 11678; Körte, 6869.
147 Wo ist der Wirt, so nicht schirt. – Eiselein, 645.
148 Zeige mir den Wirth, ich zeige dir den Gast. – Simrock, 11672; Körte, 6171.
Holl.: Wijst mi den weert, ic wise u den gast. (Tunn., 25, 22.)
Lat.: Malus cum malo colliquescit voluptate. (Binder I, 945; II, 1785; Tappius, 167b.) – Sepius est hospes talis qualis suus hospes. (Fallersleben, 764b.)
*149 De Wirth hot sin Wii halt vo Wassersdorf. – Sutermeister, 34.
Wortspiel mit Bassersdorf bei Zürich.
*150 Den Wirth nach gutem Weine fragen. – Simrock, 11695.
*151 Der Wirth hat den Wein mit zu viel Wasser Hochzeit machen lassen. – Eiselein, 645.
Lat.: Ranis vinum praeministras? Abi in malam rem ranis pocillare te opportuit. (Eiselein, 645.)
*152 Der Wirth war nicht zu Hause. – Schottel, 1118a; Pauli, Postilla, 117a.
Der eignet sich dazu nicht; er versteht davon nichts.
*153 Du wirst den wirt dort (auch) daheym finden. – Luther's Ms., 14; Eiselein, 645.
Du kommst an den Rechten.
Lat.: Cauponi inest mens, ut quidem visum est mihi. (Eiselein, 645.) – Cornutam petis bestiam. (Seybold, 91.) – Ne in Melam pygum incidas. (Seybold, 337; Philippi, II, 14.)
*154 Er ist ein besserer Wirth als Hirt. – Parömiakon, 1077.
Vom Geistlichen, der mehr für sein Einkommen als für die Seelen derer sorgt, die ihm anvertraut sind.
*155 Er ist ein guter Wirth, er macht aus einem Pumps zwei Schleicher. (Schles.)
*156 Er ist in des Wirthes Kreide.
In Schuldung.
*157 Er ist Wirth im Hause. – Luther's Tischr., 487a.
*158 Er soll den Wirth zu Hause finden.
Erklärung, dass man auf irgendeinen Angriff gefasst und gerüstet sei.
Holl.: Kom, waar gij wilt, gij zult er altijd den waard t' huis vinden. (Harrebomée, II, 430b.)
*159 Er will seinem Wirth nichts schenken.
Holl.: Hij wil zijnen waard niet schenken. (Harrebomée, II, 630b.)
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