Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 24 Der Wirth geneust offt dess Gasts, vnnd der Gast muss offt dess Wirths mit entgelten. - Lehmann, 179, 16. "Der Wirth ist die Weltliche Regierung, der Gast fromme Christen, vmb deren willen Gott Landt vnd Leuten guts thut." 25 Der Wirth ist der best, er muss mehr trinken als die Gäst. - Lehmann, 231, 26. 26 Der Wirth ist der beste, der voller als die Gäste. - Simrock, 11676. "Sieh da, der Würt, der ist der best, wird viel völler dann die Gäst." (Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 14.) 27 Der Wirth ist immer Wirth, wenn auch eine Erle; der Knecht ist immer Knecht, wenn auch eine Eiche. - Bertram, 57. 28 Der Wirth jhrten seindt warhafftiger als der Obrigkeit definitif vrthel, man kan nirgent hin davon appellieren. - Lehmann, 923, 20; Eiselein, 646. 29 Der Wirth lässt die Weine Hochzeit machen. - Simrock, 11693; Eiselein, 645. 30 Der Wirth mag dem Gaste wol die Thüre weisen, er muss ihn aber nicht selbst aus dem Hause führen. - Petri, II, 115. 31 Der Wirth mag sein, wie er will, wenn er nur auf seine Sache acht gibt. - Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239. 32 Der Wirth muss seinen Gast verwarnen. - Graf, 294, 46. Mhd.: Igleich wirt der sol den gast furwarnen. (Gaupp, Stadtrecht, 85, 11.) 33 Der Wirth muss sich nicht eher volltrinken, als die Gäste. 34 Der Wirth muss von Einem Zapfen schenken. - Graf, 253, 180. Bezieht sich auf die Bestimmung, dass kein Wirth gleichzeitig aus mehrern Fässern zapfen solle, weil die Gefahr dann nahe liegt, dass neben gutem Getränk auch schlechtes verschenkt werde. Mhd.: Der wirt sol von ainem zapfen schenken. (Auer, 134, 336.) 35 Der Wirth schiert den Wirth nicht. - Simrock, 11677. 36 Der Wirth soll dem Gast zulegen. - Graf, 390, 578. Er soll dem angegriffenen Gaste Beistand leisten, die Kraft zulegen, die ihm zur Selbstvertheidigung mangelt. Mhd.: Der wirt sol dem gasst zuelegen. (Ruprecht von Freysing, II, 25.) 37 Der Wirth zum dürren Ast bettelt 's Brot und gibt's dem Gast. 38 Des Wirthes Bewillkommnung muss man beim Weggehen mit bezahlen. 39 Die Wirthe geben eine in die Hand vnd zwo an die Wand. - Theatr. Diabol., 218a. 40 Die Wirthe haben alle Christo die List abgelernt, aus Wasser Wein zu machen. - Eiselein, 107. Nur leider nicht ganz, sie machen ihn schlecht. 41 Die Wirthe schreiben mit doppelter Kreide; drum hüte sich der Zecher. 42 Du kommst wohyn du wilt, so wirstu den wirtt daheymen finden. - Agricola I, 715; Latendorf I, 134; III, 157, 464. Holl.: Kom, waar gij wilt, gij zult er altijd den waard t'huis vinden. (Campen, 85.) 43 E gat Wirt ka ned esi veil sumeln, wä en licht Wirthän durchbräinjen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 384. 44 Ein armer Wirth spannt aus, eh's Abend wird. - Nass. Schulbl., XIV, 5. 45 Ein armer Wirth und ein armer Gast ist eine Vberlast. - Henisch, 1368, 52. 46 Ein frölicher Wirth macht fröliche Gäst. - Lehmann, 233, 44. Holl.: Vrolijke waarden maken vrolijke gasten. (Harrebomee, II, 430b.) Schwed.: Lustig wärd gjör gladan gjäst. (Grubb, 470.) 47 Ein guter wirt, ein böse herberg. - Franck, I, 145a. [Spaltenumbruch] 48 Ein guter Wirth begehrt gute Gäste. Bei Tunnicius (787): Ein gaut wert begert gute geste. (Si bonus est hospes, iustos ad prandia concit.) 49 Ein guter Wirth darf für die Zukunft nicht zagen. 50 Ein guter Wirth fragt seine Gäste nicht. Er legt vor ohne zu fragen, denn man sagt: Wer fragt, gibt nicht gern. Schwed.: God wärd fragar intet om gjästen wil. (Grubb, 262.) 51 Ein guter Wirth geht nicht eher zu Stuhl, bis er eine neue Mahlzeit hat. - Frischbier, 4062. 52 Ein guter Wirth ist zuerst auf und geht zuletzt zu Bett. Holl.: Een goede waard is eerst op, en gaat laatst naar bed. (Harrebomee, II, 430a.) 53 Ein guter Wirth lobt sich nicht selbst. Er überlässt dies seinen Gästen. Die Russen: Des Wirthes Lob singen die Gäste. (Altmann VI, 416.) 54 Ein guter Wirth sol einen Nehrpfennig, einen Ehrpfennig1 und einen Nothpfennig haben. - Coler, 1299a. 1) Zur Bewirthung eines Besuchs, für ein Fest u. dgl. In Lauterbeck's Regentenbuch (1557, S. XVIIa) heisst es: "Es sagen die fürsichtigen Hausmütter, es müsse einer dreyerlei pfennig samlen, einen Zerpfennig, einen Ehrpfennig vnd einen Kranckpfennig." 55 Ein guter Wirth verdient nicht so viel, als eine schlechte Wirthin verschwendet. 56 Ein lachender Wirth und eine freundliche Wirthin machen den Gästen die Börsen leicht. Holl.: Een vriendelijke waard en eene vleijende waardin maaken blijde geesten, domme zinnen, kromme leden en slappe beurzen. (Harrebomee, II, 430a.) 57 Ein schlechter Wirth, der nicht eine Zeche borgen kann. - Simrock, 11684; Pistor., VIII, 13. 58 Ein schlimmer Wirth ist ein guter Gast. Holl.: Een kwaad waard is een goed gast. (Harrebomee, II, 430a.) 59 Ein schöner Wirth in schönem Haus. - Eiselein, 645. 60 Ein Wirt sol frölich, geduldig vnd fürsichtig seyn. - Petri, II, 237. 61 Ein wirt soll allzeit frölich sein, gedultig vnd verstendig fein. Lat.: Hospitii rector semper sit laetus, ut Hector, vt Job sit patiens, utque Sibylla sciens. (Loci comm., 86.) 62 Ein Wirth den andern schiert. 63 Ein Wirth den Wirth nicht schiert. Lat.: Clericus clericum non decimat. 64 Ein Wirth, der nicht abends denkt: was ist morgen, dess Wirthschaft geht bald zu Ende. Ill.: Koi domacin ne misli u vece: sta u jutru? tu niti je kuce, ni domacina. (Celakovsky, 419.) 65 Ein Wirth, der nicht nachsieht im Haus, muss bald heraus. 66 Ein Wirth, der Nothdurft heisst, muss nicht Scham zum Schilde machen. 67 Ein Wirth lässt sich sein freundlich Gesicht theuer bezahlen. Die Russen: Ein fröhlicher Wirth lässt sich sein Lachen, ein trauriger seine Thränen von den Gästen bezahlen. (Altmann VI, 393.) 68 Ein Wirth muss immer bahr Gelt im Hause haben. - Coler, 211. 69 Ein Wirth ohne Dose ist ein Bückling ohne Salz. 70 Ein Wirth ohne Wein, ein Doctor ohne Latein, ein Häfner ohne Geschirr, ein Geistlicher ohne Brevier, ein Soldat ohne Degen, bringen wenig zu wegen. - Parömiakon, 2403. Dän.: Vert som er uden öll og viin, praest uden böger og latin, bonde uden faee og sviin er kun aberie og grin. (Prov. dan., 177.) 71 Ein Wirth so lange zu essen und trinken bringt als man hat, das im Beutel klingt. - Zinkgref, IV, 505. 72 Ein wirth soll allzeit geduldig sein, weis, frölich, so kehrt man gerne bey jhm ein. - Zinkgref, 405. 73 Ein Wirth, zu milt mit der kreit und ein Gast, der vor die Zech nit geit, seynd, nach des weisen Mannes Spruch, Hosen gemacht von einem Tuch. - Zinkgref, IV, 342. [Spaltenumbruch] 24 Der Wirth geneust offt dess Gasts, vnnd der Gast muss offt dess Wirths mit entgelten. – Lehmann, 179, 16. „Der Wirth ist die Weltliche Regierung, der Gast fromme Christen, vmb deren willen Gott Landt vnd Leuten guts thut.“ 25 Der Wirth ist der best, er muss mehr trinken als die Gäst. – Lehmann, 231, 26. 26 Der Wirth ist der beste, der voller als die Gäste. – Simrock, 11676. „Sieh da, der Würt, der ist der best, wird viel völler dann die Gäst.“ (Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 14.) 27 Der Wirth ist immer Wirth, wenn auch eine Erle; der Knecht ist immer Knecht, wenn auch eine Eiche. – Bertram, 57. 28 Der Wirth jhrten seindt warhafftiger als der Obrigkeit definitif vrthel, man kan nirgent hin davon appellieren. – Lehmann, 923, 20; Eiselein, 646. 29 Der Wirth lässt die Weine Hochzeit machen. – Simrock, 11693; Eiselein, 645. 30 Der Wirth mag dem Gaste wol die Thüre weisen, er muss ihn aber nicht selbst aus dem Hause führen. – Petri, II, 115. 31 Der Wirth mag sein, wie er will, wenn er nur auf seine Sache acht gibt. – Schles. 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24 Der Wirth geneust offt dess Gasts, vnnd der Gast muss offt dess Wirths mit entgelten. – Lehmann, 179, 16.
„Der Wirth ist die Weltliche Regierung, der Gast fromme Christen, vmb deren willen Gott Landt vnd Leuten guts thut.“
25 Der Wirth ist der best, er muss mehr trinken als die Gäst. – Lehmann, 231, 26.
26 Der Wirth ist der beste, der voller als die Gäste. – Simrock, 11676.
„Sieh da, der Würt, der ist der best, wird viel völler dann die Gäst.“ (Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 14.)
27 Der Wirth ist immer Wirth, wenn auch eine Erle; der Knecht ist immer Knecht, wenn auch eine Eiche. – Bertram, 57.
28 Der Wirth jhrten seindt warhafftiger als der Obrigkeit definitif vrthel, man kan nirgent hin davon appellieren. – Lehmann, 923, 20; Eiselein, 646.
29 Der Wirth lässt die Weine Hochzeit machen. – Simrock, 11693; Eiselein, 645.
30 Der Wirth mag dem Gaste wol die Thüre weisen, er muss ihn aber nicht selbst aus dem Hause führen. – Petri, II, 115.
31 Der Wirth mag sein, wie er will, wenn er nur auf seine Sache acht gibt. – Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239.
32 Der Wirth muss seinen Gast verwarnen. – Graf, 294, 46.
Mhd.: Igleich wirt der sol den gast furwarnen. (Gaupp, Stadtrecht, 85, 11.)
33 Der Wirth muss sich nicht eher volltrinken, als die Gäste.
34 Der Wirth muss von Einem Zapfen schenken. – Graf, 253, 180.
Bezieht sich auf die Bestimmung, dass kein Wirth gleichzeitig aus mehrern Fässern zapfen solle, weil die Gefahr dann nahe liegt, dass neben gutem Getränk auch schlechtes verschenkt werde.
Mhd.: Der wirt sol von ainem zapfen schenken. (Auer, 134, 336.)
35 Der Wirth schiert den Wirth nicht. – Simrock, 11677.
36 Der Wirth soll dem Gast zulegen. – Graf, 390, 578.
Er soll dem angegriffenen Gaste Beistand leisten, die Kraft zulegen, die ihm zur Selbstvertheidigung mangelt.
Mhd.: Der wirt sol dem gasst zuelegen. (Ruprecht von Freysing, II, 25.)
37 Der Wirth zum dürren Ast bettelt 's Brot und gibt's dem Gast.
38 Des Wirthes Bewillkommnung muss man beim Weggehen mit bezahlen.
39 Die Wirthe geben eine in die Hand vnd zwo an die Wand. – Theatr. Diabol., 218a.
40 Die Wirthe haben alle Christo die List abgelernt, aus Wasser Wein zu machen. – Eiselein, 107.
Nur leider nicht ganz, sie machen ihn schlecht.
41 Die Wirthe schreiben mit doppelter Kreide; drum hüte sich der Zecher.
42 Du kommst wohyn du wilt, so wirstu den wirtt daheymen finden. – Agricola I, 715; Latendorf I, 134; III, 157, 464.
Holl.: Kom, waar gij wilt, gij zult er altijd den waard t'huis vinden. (Campen, 85.)
43 E gât Wirt kâ ned esi vîl sumeln, wä en licht Wirthän durchbräinjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 384.
44 Ein armer Wirth spannt aus, eh's Abend wird. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
45 Ein armer Wirth und ein armer Gast ist eine Vberlast. – Henisch, 1368, 52.
46 Ein frölicher Wirth macht fröliche Gäst. – Lehmann, 233, 44.
Holl.: Vrolijke waarden maken vrolijke gasten. (Harrebomée, II, 430b.)
Schwed.: Lustig wärd gjör gladan gjäst. (Grubb, 470.)
47 Ein guter wirt, ein böse herberg. – Franck, I, 145a.
48 Ein guter Wirth begehrt gute Gäste.
Bei Tunnicius (787): Ein gût wert begert gute geste. (Si bonus est hospes, iustos ad prandia concit.)
49 Ein guter Wirth darf für die Zukunft nicht zagen.
50 Ein guter Wirth fragt seine Gäste nicht.
Er legt vor ohne zu fragen, denn man sagt: Wer fragt, gibt nicht gern.
Schwed.: God wärd frågar intet om gjästen wil. (Grubb, 262.)
51 Ein guter Wirth geht nicht eher zu Stuhl, bis er eine neue Mahlzeit hat. – Frischbier, 4062.
52 Ein guter Wirth ist zuerst auf und geht zuletzt zu Bett.
Holl.: Een goede waard is eerst op, en gaat laatst naar bed. (Harrebomée, II, 430a.)
53 Ein guter Wirth lobt sich nicht selbst.
Er überlässt dies seinen Gästen. Die Russen: Des Wirthes Lob singen die Gäste. (Altmann VI, 416.)
54 Ein guter Wirth sol einen Nehrpfennig, einen Ehrpfennig1 und einen Nothpfennig haben. – Coler, 1299a.
1) Zur Bewirthung eines Besuchs, für ein Fest u. dgl. In Lauterbeck's Regentenbuch (1557, S. XVIIa) heisst es: „Es sagen die fürsichtigen Hausmütter, es müsse einer dreyerlei pfennig samlen, einen Zerpfennig, einen Ehrpfennig vnd einen Kranckpfennig.“
55 Ein guter Wirth verdient nicht so viel, als eine schlechte Wirthin verschwendet.
56 Ein lachender Wirth und eine freundliche Wirthin machen den Gästen die Börsen leicht.
Holl.: Een vriendelijke waard en eene vleijende waardin maaken blijde geesten, domme zinnen, kromme leden en slappe beurzen. (Harrebomée, II, 430a.)
57 Ein schlechter Wirth, der nicht eine Zeche borgen kann. – Simrock, 11684; Pistor., VIII, 13.
58 Ein schlimmer Wirth ist ein guter Gast.
Holl.: Een kwaad waard is een goed gast. (Harrebomée, II, 430a.)
59 Ein schöner Wirth in schönem Haus. – Eiselein, 645.
60 Ein Wirt sol frölich, geduldig vnd fürsichtig seyn. – Petri, II, 237.
61 Ein wirt soll allzeit frölich sein, gedultig vnd verstendig fein.
Lat.: Hospitii rector semper sit laetus, ut Hector, vt Job sit patiens, utque Sibylla sciens. (Loci comm., 86.)
62 Ein Wirth den andern schiert.
63 Ein Wirth den Wirth nicht schiert.
Lat.: Clericus clericum non decimat.
64 Ein Wirth, der nicht abends denkt: was ist morgen, dess Wirthschaft geht bald zu Ende.
Ill.: Koi domaćin ne misli u veče: šta u jutru? tu niti je kuće, ni domaćina. (Čelakovsky, 419.)
65 Ein Wirth, der nicht nachsieht im Haus, muss bald heraus.
66 Ein Wirth, der Nothdurft heisst, muss nicht Scham zum Schilde machen.
67 Ein Wirth lässt sich sein freundlich Gesicht theuer bezahlen.
Die Russen: Ein fröhlicher Wirth lässt sich sein Lachen, ein trauriger seine Thränen von den Gästen bezahlen. (Altmann VI, 393.)
68 Ein Wirth muss immer bahr Gelt im Hause haben. – Coler, 211.
69 Ein Wirth ohne Dose ist ein Bückling ohne Salz.
70 Ein Wirth ohne Wein, ein Doctor ohne Latein, ein Häfner ohne Geschirr, ein Geistlicher ohne Brevier, ein Soldat ohne Degen, bringen wenig zu wegen. – Parömiakon, 2403.
Dän.: Vert som er uden öll og viin, praest uden böger og latin, bonde uden fæe og sviin er kun aberie og grin. (Prov. dan., 177.)
71 Ein Wirth so lange zu essen und trinken bringt als man hat, das im Beutel klingt. – Zinkgref, IV, 505.
72 Ein wirth soll allzeit geduldig sein, weis, frölich, so kehrt man gerne bey jhm ein. – Zinkgref, 405.
73 Ein Wirth, zu milt mit der kreit und ein Gast, der vor die Zech nit geit, seynd, nach des weisen Mannes Spruch, Hosen gemacht von einem Tuch. – Zinkgref, IV, 342.
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