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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 35 Dat is en gued Weader vör aus Geastenkerels, sagte Einer, do säggete (säete) he Gearste in 'ne hole Eicke (Eiche). (Westfalen.) - Hoefer, 253.

36 Dat öss schön Wedder, seggt de Müller, wenn 't regnet. (Ostpr.)

37 Dat Weder ward god, de Mand vertehrt alles, harr jener Captain seggt, da harr de Mand dat ganze Vörmarsseil vertehrt. - Diermissen, 242.

38 Die Wetter, die langsam auffziehen, thun gern den grössten Schaden. - Herberger, I, 520.

39 Dos is a Water, sagte der Fuhrmann beim Wolkenbruch, wenn enner (einer) de Krotze (Krätze) hot, und 's beissen 'n de Loise, und a secht sich in de Hosen, doas besst (beisst). (Oberlausitz.)

40 Ei schlag das Wetter die Hacke, sagte der Narr, da ihm der Stiel an die Nase fuhr, vorher wusste er ihren Namen nicht. - Hoefer, 782; Eiselein, 273; Simrock, 4188.

41 Er schlägt manches bei gutem Wetter aus, das er im Regen nicht erlangen kann. - Fabricius, 94.

42 Es folgt gerne ein Wetter darnach, wenn die Sonne heiss scheint. - Petri, II, 245.

43 Es gibt gut Wetter, die Kälber spielen. - Frischbier2, 4038.

Wenn erwachsene Leute Kinderpossen treiben.

44 Es ist bei schlechtem Wetter, wenn Zwei sich behelfen mit Einem Hut.

45 Es ist kein Wetter so graus, der Todte muss hinaus.

Schwed.: Aldrig sa elakt wäder, att ei den döde maste ut. (Wensell, 6.)

46 Es ist nicht immer schön Wetter.

Holl.: Het is niet altijd mooi weer. (Harrebomee, II, 443b.)

47 Es ist schlimmes Wetter, das für keinen gut ist.

48 Es kommt alles, kalt Wetter und keine Schuh. (Schwaben.)

49 Es wil schön wätter werden, siehe die Esel gumpen vnd geylen miteinander.

"So zween vngeschickte menschen mit einander schertzen oder groben schimpff treyben." (Gessner, Thierbuch, LIIIIa.)

50 Es wird ander Wetter werden, die Krähen schreien.

Holl.: Het weder zal veranderen, de geiten niezen. (Harrebomee, II, 443b.)

51 Es wird kein gut Wetter, bevor unser Herrgott nicht die Beine von der Erde hat.

Die Bauern meinen, es werde nicht eher schön, als bis Himmelfahrt.

52 Et es van Dag1 schleg Wer2, de Merzen Bisen3 sind en de Loof4. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 268.

1) Heute.

2) Schlecht Wetter.

3) Regenschauer.

4) Luft.

53 Et gift schlecht Weer (Wetter), de Katten prustet.

Das Prusten, Pfutzen der Katzen soll ein Anzeichen von schlechtem Wetter sein.

54 Et giwt anner Weader, de Isel frangelt (balgen) sick. (Driburg.) - Firmenich, I, 362, 27.

55 Frühe Wetter wiederholen sich des Tags neunmal. - Baumgarten, 57.

56 Grass (grosse) Wetter hört bald auff (vertoben bald). - Petri, II, 362.

Lat.: Nulla tempestas diuturna. (Chaos, 179.)

57 Gut Wetter, das kommt über Nacht, hat's im Sommer nie weit gebracht. - Bair. Hauskalender.

58 Gut Wetter verkündet Abendroth, doch Morgenroth bringt Wind und Koth.

59 Gut Wetter vnd Weiberlachen verkehrt sich in geringen sachen. - Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 109.

Schwed.: Oestanwäder och qvinneträta lychtas sällan uten wäta. (Grubb, 914.)

60 In 't stille Wer is 't got Haver sei'n (säen). - Frommann, VI, 284, 738; Bueren, 735; Eichwald, 2544; Hauskalender, III.

[Spaltenumbruch] 61 Ist das Wetter an Petri Stuhlfeier schön, so soll man Kohl und Erbsen sä'n. - Böbel, 12.

62 Ist das Wetter schön, muss man nicht ohne Mantel gehn; regnet es in Füll', mache man, was man will.

63 Ist schön Wetter auff Egydi Tag, guten Wein man dann zu hoffen hat.

64 Je ärger das Wetter heute, desto schöner das Wetter morgen.

65 Je heisser das Wetter, je mehr stechen die Fliegen.

66 Je schlechter das Wetter, je schlechter der Weg.

67 Je schlechteres Wetter, je schönere Leute. (Niederrhein.)

68 Kalt Wetter und Regen ist des Nordwestwindes Segen.

Engl.: Cold weather and knaves come out of the north. (Bohn II, 15.)

69 Kleine Wetter schlagen auch ein.

70 Man möchte das schöne Wetter in der Apotheke kaufen, wie die Hornussen.

Von den Hornussern im Frickthal erzählen die Aargauer, dass ihnen, als sie bei langem, schlechtem Wetter den Himmel mit Kreuz und Fahne um besseres gebeten hatten, ohne dass es aufhörte, wie mit Mulden zu giessen, ein Spassvogel rieth, sich schönes Wetter in der Apotheke holen zu lassen. Der schalkhafte Apotheker ging auf den Schwank ein, übergab dem Boten eine Pillenschachtel mit der Weisung, sie ja nicht voreilig zu öffnen. Als er indess nahe ans Dorf kam, wollte er doch gern wissen, wie das Wetter aussehe; er öffnete, und eine Horniss flog heraus und gerade aufs Dorf zu. Als man ihn nach dem schönen Wetter fragte, erwiderte er: "Es ist ja gerade zu euch hineingeflogen!" Eine ähnliche Geschichte wird von den Schöppenstädtern erzählt. (S. 93.)

71 Man muss dem Wetter seinen Lauff lassen. - Lehmann, 76, 24.

Dän.: Vi skulle lade os nöge med det veyr som nu blaes, til der kommer en anden Planet paa himmelen. (Prov. dan., 431.)

72 Mildes Wetter lockt aus ihrem Haus Menschen und Thiere heraus.

Schwed.: Blidt wäder lockar barnen ut. (Wensell, 9.)

73 Nach dem Wetter wechselt man den Rock (Pelz). - Schlechta, 413.

74 Nach langem schönen Wetter kombt vngewitter. - Lehmann, 921, 35.

75 Nach trübem Wetter folgt Sonnenschein.

Holl.: Na donker weer breekt de zon door. (Harrebomee, II, 444a.)

76 Neblicht Wetter zeigt Sterben an, Regen und Schnee bringt Thewrung heran.

77 'S fahre gern drü Wätter e-n-angere noh. (Solothurn.) - Schild, 69, 147; Sutermeister, 143.

Wenn man mehrmals nacheinander vom Unglück heimgesucht wird.

78 'S git chald Wätter, der Bärg isch wyss. (Solothurn.) - Schild, 108, 80.

79 'S git guet Wätter, der Jura isch blau und schynt wyss. (Solothurn.) - Schild, 108, 76.

80 'S git guet Wätter, 's isch a de Schorrbärge-n- äne g'wanget. (Solothurn.) - Schild, 108, 77.

Das Gewölk hangt wie eine Wand vor den Alpen.

81 'S git mild' Wätter, der Bärg isch schwarz. (Solothurn.) - Schild, 108, 79.

82 'S git schlächt Wätter, der Bahre-n-isch off. (Solothurn.) - Schild, 109, 81.

Die Alpen sind hell, über denselben ist der Himmel bewölkt bis auf einen länglichen, offenen Streifen. Jener Streifen wird mit dem langen Bahrenladen, Fällladen, Fallthüre der Futtertenne verglichen, der zum Bahren, zur Krippe führt.

83 'S git schlächt Wätter, der Bärg dubacket. (Solothurn.) - Schild, 109, 82.

Es steigt am Jura dichter Nebel auf.

84 Schlecht Wetter ist besser als gar keins.

85 Schlecht Wetter und keine Schuh, viel Hunger und kein Brot dazu.

[Spaltenumbruch] 35 Dat is en gued Weader vör ûs Geastenkerels, sagte Einer, dô säggete (säete) he Gearste in 'ne hôle Eicke (Eiche). (Westfalen.) – Hoefer, 253.

36 Dat öss schön Wedder, seggt de Müller, wenn 't regnet. (Ostpr.)

37 Dat Weder ward god, de Mând vertehrt alles, harr jener Captain seggt, da harr de Mând dat ganze Vörmarsseil vertehrt.Diermissen, 242.

38 Die Wetter, die langsam auffziehen, thun gern den grössten Schaden.Herberger, I, 520.

39 Dos is a Wâter, sagte der Fuhrmann beim Wolkenbruch, wenn enner (einer) de Krotze (Krätze) hôt, und 's beissen 'n de Loise, und a sêcht sich in de Hosen, doas besst (beisst). (Oberlausitz.)

40 Ei schlag das Wetter die Hacke, sagte der Narr, da ihm der Stiel an die Nase fuhr, vorher wusste er ihren Namen nicht.Hoefer, 782; Eiselein, 273; Simrock, 4188.

41 Er schlägt manches bei gutem Wetter aus, das er im Regen nicht erlangen kann.Fabricius, 94.

42 Es folgt gerne ein Wetter darnach, wenn die Sonne heiss scheint.Petri, II, 245.

43 Es gibt gut Wetter, die Kälber spielen.Frischbier2, 4038.

Wenn erwachsene Leute Kinderpossen treiben.

44 Es ist bei schlechtem Wetter, wenn Zwei sich behelfen mit Einem Hut.

45 Es ist kein Wetter so graus, der Todte muss hinaus.

Schwed.: Aldrig så elakt wäder, att ei den döde måste ut. (Wensell, 6.)

46 Es ist nicht immer schön Wetter.

Holl.: Het is niet altijd mooi weêr. (Harrebomée, II, 443b.)

47 Es ist schlimmes Wetter, das für keinen gut ist.

48 Es kommt alles, kalt Wetter und keine Schuh. (Schwaben.)

49 Es wil schön wätter werden, siehe die Esel gumpen vnd geylen miteinander.

„So zween vngeschickte menschen mit einander schertzen oder groben schimpff treyben.“ (Gessner, Thierbuch, LIIIIa.)

50 Es wird ander Wetter werden, die Krähen schreien.

Holl.: Het weder zal veranderen, de geiten niezen. (Harrebomée, II, 443b.)

51 Es wird kein gut Wetter, bevor unser Herrgott nicht die Beine von der Erde hat.

Die Bauern meinen, es werde nicht eher schön, als bis Himmelfahrt.

52 Et es van Dag1 schleg Wêr2, de Merzen Bisen3 sind en de Loof4. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 268.

1) Heute.

2) Schlecht Wetter.

3) Regenschauer.

4) Luft.

53 Et gift schlecht Weer (Wetter), de Katten prustet.

Das Prusten, Pfutzen der Katzen soll ein Anzeichen von schlechtem Wetter sein.

54 Et giwt anner Weader, de Isel frangelt (balgen) sick. (Driburg.) – Firmenich, I, 362, 27.

55 Frühe Wetter wiederholen sich des Tags neunmal.Baumgarten, 57.

56 Grass (grosse) Wetter hört bald auff (vertoben bald).Petri, II, 362.

Lat.: Nulla tempestas diuturna. (Chaos, 179.)

57 Gut Wetter, das kommt über Nacht, hat's im Sommer nie weit gebracht.Bair. Hauskalender.

58 Gut Wetter verkündet Abendroth, doch Morgenroth bringt Wind und Koth.

59 Gut Wetter vnd Weiberlachen verkehrt sich in geringen sachen.Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 109.

Schwed.: Oestanwäder och qvinneträta lychtas sällan uten wäta. (Grubb, 914.)

60 In 't stille Wêr is 't gôt Haver sei'n (säen).Frommann, VI, 284, 738; Bueren, 735; Eichwald, 2544; Hauskalender, III.

[Spaltenumbruch] 61 Ist das Wetter an Petri Stuhlfeier schön, so soll man Kohl und Erbsen sä'n.Böbel, 12.

62 Ist das Wetter schön, muss man nicht ohne Mantel gehn; regnet es in Füll', mache man, was man will.

63 Ist schön Wetter auff Egydi Tag, guten Wein man dann zu hoffen hat.

64 Je ärger das Wetter heute, desto schöner das Wetter morgen.

65 Je heisser das Wetter, je mehr stechen die Fliegen.

66 Je schlechter das Wetter, je schlechter der Weg.

67 Je schlechteres Wetter, je schönere Leute. (Niederrhein.)

68 Kalt Wetter und Regen ist des Nordwestwindes Segen.

Engl.: Cold weather and knaves come out of the north. (Bohn II, 15.)

69 Kleine Wetter schlagen auch ein.

70 Man möchte das schöne Wetter in der Apotheke kaufen, wie die Hornussen.

Von den Hornussern im Frickthal erzählen die Aargauer, dass ihnen, als sie bei langem, schlechtem Wetter den Himmel mit Kreuz und Fahne um besseres gebeten hatten, ohne dass es aufhörte, wie mit Mulden zu giessen, ein Spassvogel rieth, sich schönes Wetter in der Apotheke holen zu lassen. Der schalkhafte Apotheker ging auf den Schwank ein, übergab dem Boten eine Pillenschachtel mit der Weisung, sie ja nicht voreilig zu öffnen. Als er indess nahe ans Dorf kam, wollte er doch gern wissen, wie das Wetter aussehe; er öffnete, und eine Horniss flog heraus und gerade aufs Dorf zu. Als man ihn nach dem schönen Wetter fragte, erwiderte er: „Es ist ja gerade zu euch hineingeflogen!“ Eine ähnliche Geschichte wird von den Schöppenstädtern erzählt. (S. 93.)

71 Man muss dem Wetter seinen Lauff lassen.Lehmann, 76, 24.

Dän.: Vi skulle lade os nøge med det veyr som nu blæs, til der kommer en anden Planet paa himmelen. (Prov. dan., 431.)

72 Mildes Wetter lockt aus ihrem Haus Menschen und Thiere heraus.

Schwed.: Blidt wäder lockar barnen ut. (Wensell, 9.)

73 Nach dem Wetter wechselt man den Rock (Pelz).Schlechta, 413.

74 Nach langem schönen Wetter kombt vngewitter.Lehmann, 921, 35.

75 Nach trübem Wetter folgt Sonnenschein.

Holl.: Na donker weêr breekt de zon door. (Harrebomée, II, 444a.)

76 Neblicht Wetter zeigt Sterben an, Regen und Schnee bringt Thewrung heran.

77 'S fahre gern drü Wätter e-n-angere noh. (Solothurn.) – Schild, 69, 147; Sutermeister, 143.

Wenn man mehrmals nacheinander vom Unglück heimgesucht wird.

78 'S git chald Wätter, der Bärg isch wyss. (Solothurn.) – Schild, 108, 80.

79 'S git guet Wätter, der Jura isch blau und schynt wyss. (Solothurn.) – Schild, 108, 76.

80 'S git guet Wätter, 's isch a de Schorrbärge-n- äne g'wanget. (Solothurn.) – Schild, 108, 77.

Das Gewölk hangt wie eine Wand vor den Alpen.

81 'S git mild' Wätter, der Bärg isch schwarz. (Solothurn.) – Schild, 108, 79.

82 'S git schlächt Wätter, der Bahre-n-isch off. (Solothurn.) – Schild, 109, 81.

Die Alpen sind hell, über denselben ist der Himmel bewölkt bis auf einen länglichen, offenen Streifen. Jener Streifen wird mit dem langen Bahrenladen, Fällladen, Fallthüre der Futtertenne verglichen, der zum Bahren, zur Krippe führt.

83 'S git schlächt Wätter, der Bärg dubacket. (Solothurn.) – Schild, 109, 82.

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[[106]/0118] 35 Dat is en gued Weader vör ûs Geastenkerels, sagte Einer, dô säggete (säete) he Gearste in 'ne hôle Eicke (Eiche). (Westfalen.) – Hoefer, 253. 36 Dat öss schön Wedder, seggt de Müller, wenn 't regnet. (Ostpr.) 37 Dat Weder ward god, de Mând vertehrt alles, harr jener Captain seggt, da harr de Mând dat ganze Vörmarsseil vertehrt. – Diermissen, 242. 38 Die Wetter, die langsam auffziehen, thun gern den grössten Schaden. – Herberger, I, 520. 39 Dos is a Wâter, sagte der Fuhrmann beim Wolkenbruch, wenn enner (einer) de Krotze (Krätze) hôt, und 's beissen 'n de Loise, und a sêcht sich in de Hosen, doas besst (beisst). (Oberlausitz.) 40 Ei schlag das Wetter die Hacke, sagte der Narr, da ihm der Stiel an die Nase fuhr, vorher wusste er ihren Namen nicht. – Hoefer, 782; Eiselein, 273; Simrock, 4188. 41 Er schlägt manches bei gutem Wetter aus, das er im Regen nicht erlangen kann. – Fabricius, 94. 42 Es folgt gerne ein Wetter darnach, wenn die Sonne heiss scheint. – Petri, II, 245. 43 Es gibt gut Wetter, die Kälber spielen. – Frischbier2, 4038. Wenn erwachsene Leute Kinderpossen treiben. 44 Es ist bei schlechtem Wetter, wenn Zwei sich behelfen mit Einem Hut. 45 Es ist kein Wetter so graus, der Todte muss hinaus. Schwed.: Aldrig så elakt wäder, att ei den döde måste ut. (Wensell, 6.) 46 Es ist nicht immer schön Wetter. Holl.: Het is niet altijd mooi weêr. (Harrebomée, II, 443b.) 47 Es ist schlimmes Wetter, das für keinen gut ist. 48 Es kommt alles, kalt Wetter und keine Schuh. (Schwaben.) 49 Es wil schön wätter werden, siehe die Esel gumpen vnd geylen miteinander. „So zween vngeschickte menschen mit einander schertzen oder groben schimpff treyben.“ (Gessner, Thierbuch, LIIIIa.) 50 Es wird ander Wetter werden, die Krähen schreien. Holl.: Het weder zal veranderen, de geiten niezen. (Harrebomée, II, 443b.) 51 Es wird kein gut Wetter, bevor unser Herrgott nicht die Beine von der Erde hat. Die Bauern meinen, es werde nicht eher schön, als bis Himmelfahrt. 52 Et es van Dag1 schleg Wêr2, de Merzen Bisen3 sind en de Loof4. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 268. 1) Heute. 2) Schlecht Wetter. 3) Regenschauer. 4) Luft. 53 Et gift schlecht Weer (Wetter), de Katten prustet. Das Prusten, Pfutzen der Katzen soll ein Anzeichen von schlechtem Wetter sein. 54 Et giwt anner Weader, de Isel frangelt (balgen) sick. (Driburg.) – Firmenich, I, 362, 27. 55 Frühe Wetter wiederholen sich des Tags neunmal. – Baumgarten, 57. 56 Grass (grosse) Wetter hört bald auff (vertoben bald). – Petri, II, 362. Lat.: Nulla tempestas diuturna. (Chaos, 179.) 57 Gut Wetter, das kommt über Nacht, hat's im Sommer nie weit gebracht. – Bair. Hauskalender. 58 Gut Wetter verkündet Abendroth, doch Morgenroth bringt Wind und Koth. 59 Gut Wetter vnd Weiberlachen verkehrt sich in geringen sachen. – Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 109. Schwed.: Oestanwäder och qvinneträta lychtas sällan uten wäta. (Grubb, 914.) 60 In 't stille Wêr is 't gôt Haver sei'n (säen). – Frommann, VI, 284, 738; Bueren, 735; Eichwald, 2544; Hauskalender, III. 61 Ist das Wetter an Petri Stuhlfeier schön, so soll man Kohl und Erbsen sä'n. – Böbel, 12. 62 Ist das Wetter schön, muss man nicht ohne Mantel gehn; regnet es in Füll', mache man, was man will. 63 Ist schön Wetter auff Egydi Tag, guten Wein man dann zu hoffen hat. 64 Je ärger das Wetter heute, desto schöner das Wetter morgen. 65 Je heisser das Wetter, je mehr stechen die Fliegen. 66 Je schlechter das Wetter, je schlechter der Weg. 67 Je schlechteres Wetter, je schönere Leute. (Niederrhein.) 68 Kalt Wetter und Regen ist des Nordwestwindes Segen. Engl.: Cold weather and knaves come out of the north. (Bohn II, 15.) 69 Kleine Wetter schlagen auch ein. 70 Man möchte das schöne Wetter in der Apotheke kaufen, wie die Hornussen. Von den Hornussern im Frickthal erzählen die Aargauer, dass ihnen, als sie bei langem, schlechtem Wetter den Himmel mit Kreuz und Fahne um besseres gebeten hatten, ohne dass es aufhörte, wie mit Mulden zu giessen, ein Spassvogel rieth, sich schönes Wetter in der Apotheke holen zu lassen. Der schalkhafte Apotheker ging auf den Schwank ein, übergab dem Boten eine Pillenschachtel mit der Weisung, sie ja nicht voreilig zu öffnen. Als er indess nahe ans Dorf kam, wollte er doch gern wissen, wie das Wetter aussehe; er öffnete, und eine Horniss flog heraus und gerade aufs Dorf zu. Als man ihn nach dem schönen Wetter fragte, erwiderte er: „Es ist ja gerade zu euch hineingeflogen!“ Eine ähnliche Geschichte wird von den Schöppenstädtern erzählt. (S. 93.) 71 Man muss dem Wetter seinen Lauff lassen. – Lehmann, 76, 24. Dän.: Vi skulle lade os nøge med det veyr som nu blæs, til der kommer en anden Planet paa himmelen. (Prov. dan., 431.) 72 Mildes Wetter lockt aus ihrem Haus Menschen und Thiere heraus. Schwed.: Blidt wäder lockar barnen ut. (Wensell, 9.) 73 Nach dem Wetter wechselt man den Rock (Pelz). – Schlechta, 413. 74 Nach langem schönen Wetter kombt vngewitter. – Lehmann, 921, 35. 75 Nach trübem Wetter folgt Sonnenschein. Holl.: Na donker weêr breekt de zon door. (Harrebomée, II, 444a.) 76 Neblicht Wetter zeigt Sterben an, Regen und Schnee bringt Thewrung heran. 77 'S fahre gern drü Wätter e-n-angere noh. (Solothurn.) – Schild, 69, 147; Sutermeister, 143. Wenn man mehrmals nacheinander vom Unglück heimgesucht wird. 78 'S git chald Wätter, der Bärg isch wyss. (Solothurn.) – Schild, 108, 80. 79 'S git guet Wätter, der Jura isch blau und schynt wyss. (Solothurn.) – Schild, 108, 76. 80 'S git guet Wätter, 's isch a de Schorrbärge-n- äne g'wanget. (Solothurn.) – Schild, 108, 77. Das Gewölk hangt wie eine Wand vor den Alpen. 81 'S git mild' Wätter, der Bärg isch schwarz. (Solothurn.) – Schild, 108, 79. 82 'S git schlächt Wätter, der Bahre-n-isch off. (Solothurn.) – Schild, 109, 81. Die Alpen sind hell, über denselben ist der Himmel bewölkt bis auf einen länglichen, offenen Streifen. Jener Streifen wird mit dem langen Bahrenladen, Fällladen, Fallthüre der Futtertenne verglichen, der zum Bahren, zur Krippe führt. 83 'S git schlächt Wätter, der Bärg dubacket. (Solothurn.) – Schild, 109, 82. Es steigt am Jura dichter Nebel auf. 84 Schlecht Wetter ist besser als gar keins. 85 Schlecht Wetter und keine Schuh, viel Hunger und kein Brot dazu.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [106]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/118>, abgerufen am 23.11.2024.