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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 496 Wer der Welt am besten dient, dem lohnt sie am vbelsten. - Henisch, 699, 44; Petri, II, 694; Simrock, 11536; Gaal, 1707.

Mhd.: Mir behaget diu werlt neiht so wol, ir meiste liep ist herzeleit: daz sei iu für war geseit; ir süezer lon ein bitter not, ir lanc leben ein gaeher tot. (Arm. Heinr.) (Zingerle, 173.)

497 Wer der Welt die Wahrheit sagt, der ist ein Narr und wird von jedem Lügen gestraft. - Opel, 371.

498 Wer der welt dienet, der denck nit, dass man jm dancken werde. - Franck, I, 178a.

499 Wer der Welt dient, dem lohnt die Welt. - Petri, II, 694.

500 Wer der Welt dient, der dient nicht Gott vnd kompt in Noth vnd Spott. - Petri, II, 695.

501 Wer der Welt dient, der scheidt endlich mit hertzleid aussm Hauss. - Lehmann, 128, 95.

502 Wer der Welt dient, der verdient des Teuffels Dank. - Mathesy, 170b.

503 Wer der Welt Freuden traut, hat sein Haus auf Sand gebaut. - Parömiakon, 3163.

504 Wer der Welt freundt ist, der ist Gottes feindt. - Henisch, 1236, 23; Petri, II, 694.

505 Wer der Welt gewogen, findet sich betrogen. - Parömiakon, 2198.

506 Wer die neue Welt will haben, muss die alte erst begraben.

Holl.: Die de geheele wereld wil hebben, moet eerst eene wereld besteden of verslijten. (Harrebomee, II, 450b.)

507 Wer die Welt anlacht, hat die Zeche schon gemacht. - Parömiakon, 2173.

508 Wer die Welt erkiest, dass er Gott verliest, wenn es geht ans Scheiden, dann verliert er alle beiden.

509 Wer die Welt erobern will, muss Feder und Schwert ehren.

510 Wer die Welt kennen lernen will, muss in ein Kloster gehen. - Klosterspiegel, 36, 24.

511 Wer die Welt kennen will, muss in der Welt sein.

It.: Chi e fuor del mondo non conosce il mondo. (Pazzaglia, 232, 10.)

512 Wer die Welt lieb hat, dem wird das Scheiden schwer.

Böhm.: Svet kazdemu mil, ale prijde rozlouciti se s nim. - Svet neomrzi. (Celakovsky, 278.)

513 Wer die welt liebet vnd jhr freud, derselb begert ohn vnderscheid lieber in dem ellend schweben, denn im vatterland ewig leben.

Lat.: Plus amet exilium miseri miser orbis amator quam patriam, semperque cupit uagus esse uiator. (Loci comm., 157.)

514 Wer die Welt liebt, den macht sie zum Sklaven.

It.: E padrone del mondo, chi lo disprezza, e schiavo chi lo stima. (Pazzaglia, 232, 8.)

515 Wer die Welt nicht sieht, kennt sie auch nicht. - Winckler, XVII, 20.

It.: Chi il mondo non vede, qualsia non lo crede. (Pazzaglia, 232, 10.)

516 Wer die Welt sehen will, muss Augen mitbringen. - Struve, 6.

517 Wer die Welt will kennen lernen, muss die Welt sehen. - Schuppius, Trakt.

518 Wer durch die Welt kommen will, muss die Welt kennen.

Holl.: Men moet zijne wereld kennen, om door de wereld te geraken. (Harrebomee, II, 452a.)

519 Wer durch die Welt läuft, lernt leben. - Winckler, XVI, 12.

520 Wer durch die Welt will kummen, der muss sich bücken und krummen. - Klix, 122.

Holl.: Men moet zich krommen, wil men door de wereld kommen. - Met bukken en krommen moet men door de wereld kommen. (Harrebomee, II, 452a.)

521 Wer durch die Welt will mit Ehren, muss es wunderlich anfangen. - Dove, 114.

522 Wer durch die Welt will rücken, der lerne sich hübsch bücken (oder: man sieht so sehr auf krumme Rücken). - Demokritos, II, 57; Lohrengel, I, 804.

[Spaltenumbruch] 523 Wer eine Welt zu sehen wünscht, muss nach Paris gehen. - Beiche, 221.

524 Wer für alle Welt mahlen will, muss eine grosse Mühle haben. - Altmann, VI, 450.

525 Wer heutigs Tags in der Welt wil durchkommen, muss in Rom oder Ruhmberg in die Schul gangen seyn. - Zinkgref, IV, 104.

526 Wer im Buch der Welt lesen kann, der ist ein weiser Mann.

Frz.: Il n'a que faire de liure humain, qui scait lire au liure mondain.

Lat.: Haud libris indiget humanis cui mundus est viuens liber. (Bovill, II, 28.)

527 Wer in der Welt fortkommen will, der halt in allem Mass und Ziel. - Chaos, 380.

528 Wer in der Welt fortkommen will, muss haben vom Esel viel.

"Eurycius Cordus sagt: Was heutiges tages in der Welt will fortkommen, muss entweder ein Esel seyn, oder doch sich lassen angehen, als hätt er Eselsnatur, muss arbeiten als ein Esel, tragen vnd vertragen als ein Esel." (Zinkgref, IV, 64.)

529 Wer in der Welt kein grosses Licht darstellt, taugt wenigstens zum Leuchter.

530 Wer in der Welt nicht will leiden, der muss sie meiden (oder: der gehe zu den Heiden).

It.: Non dovea nascer, chi nel mondo soffrir non vuole. (Pazzaglia, 354, 4.)

531 Wer in der Welt will bleiben, muss List mit List vertreiben.

Dän.: Hvo vil i verden blive, skal list med list fordrive. (Prov. dan., 387.)

532 Wer in der Welt will haben Gewicht, sehe jedem muthig ins Gesicht.

533 Wer in der Welt will mit Gottes fuhrwerck fortkommen, der kan nicht alle stöck vnd stein auss der fahrstrasse räumen, sondern muss mit geduld gemach fahren, biss er zu abend auff die Herberg komme. - Henisch, 1283, 55; Petri, II, 723; Mätzler, 365.

534 Wer in der Welt wohl leben will, der fruchte (fürchte) Gott und halt' ihm still.

535 Wer jetzt in der Welt wil durchkommen, muss ein Placentiner sein.

"D. i. einem jeden zu gefallen suchen." (Zinkgref, IV, 103.)

536 Wer kann sich genug vor der Welt hüten!

Lat.: Omnes laqueos effugere difficile est. (Seybold, 407.)

537 Wer keine neue Welt machen kann, kann doch die alte bessern.

538 Wer mit der welt den breiten weg trollt, der ist wohl dran bei den Leuten. - Lehmann, 892, 8.

539 Wer mit der Welt handelt, bekommt schlechte Waare.

"Nicht handle mit der Welt, sie hat verlegene Waaren, du wirst sonst, wie sie seind, mit Schand und Schaden fahren." (Gerlach, 180.)

540 Wer mit der Welt hindanzt, der kann der Welt thorheit nicht sehen. - Henisch, 648, 13.

"Weil er selbs damit beladen, vnd darin steckt."

541 Wer mit der Welt liegt im Streite, geh' ins Kloster (in den Krieg) oder ins Weite.

Steht als Inschrift an dem Hause 458/459 zu Halberstadt. (Vgl. K. Scheffer, Inschriften und Legenden halberstädter Bauten, Halberstadt 1864, S. 16.)

Lat.: Desperatio aut militem facit, aut monachum. (Binder I, 306; II, 746; Lehmann, 435, 32.)

542 Wer mit der Welt nicht gaukeln (spielen) will, der gehe nicht in ihr Gewühl.

Lat.: Fallere qui nescit, vastae sit cultor eremi. (Binder I, 513; II, 1083; Buchler, 117.)

543 Wer mit der Welt nicht kämpfen kann, der kommt nicht himmelan.

Aehnlich russisch. (Altmann VI, 406.) Ein anderes lautet: Scheide dich von der Welt, willst du dich mit dem Himmel vereinen. (Altmann VI, 440.)

544 Wer mit der Welt unzufrieden ist, wie kann der zufrieden sein mit Gott. - Altmann VI, 464.

545 Wer nach der welt Lüsten, Gelt vnd Ehr tracht, der laufft einem federlein nach in der lufft. - Lehmann, 892, 14.

"Bekompt ers, so ists doch nichts werth."

[Spaltenumbruch] 496 Wer der Welt am besten dient, dem lohnt sie am vbelsten.Henisch, 699, 44; Petri, II, 694; Simrock, 11536; Gaal, 1707.

Mhd.: Mir behaget diu werlt nîht sô wol, ir meiste liep ist herzeleit: daz sî iu für wâr geseit; ir süezer lôn ein bitter nôt, ir lanc leben ein gaeher tôt. (Arm. Heinr.) (Zingerle, 173.)

497 Wer der Welt die Wahrheit sagt, der ist ein Narr und wird von jedem Lügen gestraft.Opel, 371.

498 Wer der welt dienet, der denck nit, dass man jm dancken werde.Franck, I, 178a.

499 Wer der Welt dient, dem lohnt die Welt.Petri, II, 694.

500 Wer der Welt dient, der dient nicht Gott vnd kompt in Noth vnd Spott.Petri, II, 695.

501 Wer der Welt dient, der scheidt endlich mit hertzleid aussm Hauss.Lehmann, 128, 95.

502 Wer der Welt dient, der verdient des Teuffels Dank.Mathesy, 170b.

503 Wer der Welt Freuden traut, hat sein Haus auf Sand gebaut.Parömiakon, 3163.

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506 Wer die neue Welt will haben, muss die alte erst begraben.

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507 Wer die Welt anlacht, hat die Zeche schon gemacht.Parömiakon, 2173.

508 Wer die Welt erkiest, dass er Gott verliest, wenn es geht ans Scheiden, dann verliert er alle beiden.

509 Wer die Welt erobern will, muss Feder und Schwert ehren.

510 Wer die Welt kennen lernen will, muss in ein Kloster gehen.Klosterspiegel, 36, 24.

511 Wer die Welt kennen will, muss in der Welt sein.

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512 Wer die Welt lieb hat, dem wird das Scheiden schwer.

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513 Wer die welt liebet vnd jhr freud, derselb begert ohn vnderscheid lieber in dem ellend schweben, denn im vatterland ewig leben.

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514 Wer die Welt liebt, den macht sie zum Sklaven.

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515 Wer die Welt nicht sieht, kennt sie auch nicht.Winckler, XVII, 20.

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517 Wer die Welt will kennen lernen, muss die Welt sehen.Schuppius, Trakt.

518 Wer durch die Welt kommen will, muss die Welt kennen.

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525 Wer heutigs Tags in der Welt wil durchkommen, muss in Rom oder Ruhmberg in die Schul gangen seyn.Zinkgref, IV, 104.

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527 Wer in der Welt fortkommen will, der halt in allem Mass und Ziel.Chaos, 380.

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529 Wer in der Welt kein grosses Licht darstellt, taugt wenigstens zum Leuchter.

530 Wer in der Welt nicht will leiden, der muss sie meiden (oder: der gehe zu den Heiden).

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„D. i. einem jeden zu gefallen suchen.“ (Zinkgref, IV, 103.)

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538 Wer mit der welt den breiten weg trollt, der ist wohl dran bei den Leuten.Lehmann, 892, 8.

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[[89]/0101] 496 Wer der Welt am besten dient, dem lohnt sie am vbelsten. – Henisch, 699, 44; Petri, II, 694; Simrock, 11536; Gaal, 1707. Mhd.: Mir behaget diu werlt nîht sô wol, ir meiste liep ist herzeleit: daz sî iu für wâr geseit; ir süezer lôn ein bitter nôt, ir lanc leben ein gaeher tôt. (Arm. Heinr.) (Zingerle, 173.) 497 Wer der Welt die Wahrheit sagt, der ist ein Narr und wird von jedem Lügen gestraft. – Opel, 371. 498 Wer der welt dienet, der denck nit, dass man jm dancken werde. – Franck, I, 178a. 499 Wer der Welt dient, dem lohnt die Welt. – Petri, II, 694. 500 Wer der Welt dient, der dient nicht Gott vnd kompt in Noth vnd Spott. – Petri, II, 695. 501 Wer der Welt dient, der scheidt endlich mit hertzleid aussm Hauss. – Lehmann, 128, 95. 502 Wer der Welt dient, der verdient des Teuffels Dank. – Mathesy, 170b. 503 Wer der Welt Freuden traut, hat sein Haus auf Sand gebaut. – Parömiakon, 3163. 504 Wer der Welt freundt ist, der ist Gottes feindt. – Henisch, 1236, 23; Petri, II, 694. 505 Wer der Welt gewogen, findet sich betrogen. – Parömiakon, 2198. 506 Wer die neue Welt will haben, muss die alte erst begraben. Holl.: Die de geheele wereld wil hebben, moet eerst eene wereld besteden of verslijten. (Harrebomée, II, 450b.) 507 Wer die Welt anlacht, hat die Zeche schon gemacht. – Parömiakon, 2173. 508 Wer die Welt erkiest, dass er Gott verliest, wenn es geht ans Scheiden, dann verliert er alle beiden. 509 Wer die Welt erobern will, muss Feder und Schwert ehren. 510 Wer die Welt kennen lernen will, muss in ein Kloster gehen. – Klosterspiegel, 36, 24. 511 Wer die Welt kennen will, muss in der Welt sein. It.: Chi è fuor del mondo non conosce il mondo. (Pazzaglia, 232, 10.) 512 Wer die Welt lieb hat, dem wird das Scheiden schwer. Böhm.: Svĕt každému mil, ale přijde rozloučiti se s ním. – Svĕt neomrzí. (Čelakovsky, 278.) 513 Wer die welt liebet vnd jhr freud, derselb begert ohn vnderscheid lieber in dem ellend schweben, denn im vatterland ewig leben. Lat.: Plus amet exilium miseri miser orbis amator quam patriam, semperque cupit uagus esse uiator. (Loci comm., 157.) 514 Wer die Welt liebt, den macht sie zum Sklaven. It.: E padrone del mondo, chi lo disprezza, e schiavo chi lo stima. (Pazzaglia, 232, 8.) 515 Wer die Welt nicht sieht, kennt sie auch nicht. – Winckler, XVII, 20. It.: Chi il mondo non vede, qualsia non lo crede. (Pazzaglia, 232, 10.) 516 Wer die Welt sehen will, muss Augen mitbringen. – Struve, 6. 517 Wer die Welt will kennen lernen, muss die Welt sehen. – Schuppius, Trakt. 518 Wer durch die Welt kommen will, muss die Welt kennen. Holl.: Men moet zijne wereld kennen, om door de wereld te geraken. (Harrebomée, II, 452a.) 519 Wer durch die Welt läuft, lernt leben. – Winckler, XVI, 12. 520 Wer durch die Welt will kummen, der muss sich bücken und krummen. – Klix, 122. Holl.: Men moet zich krommen, wil men door de wereld kommen. – Met bukken en krommen moet men door de wereld kommen. (Harrebomée, II, 452a.) 521 Wer durch die Welt will mit Ehren, muss es wunderlich anfangen. – Dove, 114. 522 Wer durch die Welt will rücken, der lerne sich hübsch bücken (oder: man sieht so sehr auf krumme Rücken). – Demokritos, II, 57; Lohrengel, I, 804. 523 Wer eine Welt zu sehen wünscht, muss nach Paris gehen. – Beiche, 221. 524 Wer für alle Welt mahlen will, muss eine grosse Mühle haben. – Altmann, VI, 450. 525 Wer heutigs Tags in der Welt wil durchkommen, muss in Rom oder Ruhmberg in die Schul gangen seyn. – Zinkgref, IV, 104. 526 Wer im Buch der Welt lesen kann, der ist ein weiser Mann. Frz.: Il n'a que faire de liure humain, qui scait lire au liure mondain. Lat.: Haud libris indiget humanis cui mundus est viuens liber. (Bovill, II, 28.) 527 Wer in der Welt fortkommen will, der halt in allem Mass und Ziel. – Chaos, 380. 528 Wer in der Welt fortkommen will, muss haben vom Esel viel. „Eurycius Cordus sagt: Was heutiges tages in der Welt will fortkommen, muss entweder ein Esel seyn, oder doch sich lassen angehen, als hätt er Eselsnatur, muss arbeiten als ein Esel, tragen vnd vertragen als ein Esel.“ (Zinkgref, IV, 64.) 529 Wer in der Welt kein grosses Licht darstellt, taugt wenigstens zum Leuchter. 530 Wer in der Welt nicht will leiden, der muss sie meiden (oder: der gehe zu den Heiden). It.: Non dovea nascer, chi nel mondo soffrir non vuole. (Pazzaglia, 354, 4.) 531 Wer in der Welt will bleiben, muss List mit List vertreiben. Dän.: Hvo vil i verden blive, skal list med list fordrive. (Prov. dan., 387.) 532 Wer in der Welt will haben Gewicht, sehe jedem muthig ins Gesicht. 533 Wer in der Welt will mit Gottes fuhrwerck fortkommen, der kan nicht alle stöck vnd stein auss der fahrstrasse räumen, sondern muss mit geduld gemach fahren, biss er zu abend auff die Herberg komme. – Henisch, 1283, 55; Petri, II, 723; Mätzler, 365. 534 Wer in der Welt wohl leben will, der fruchte (fürchte) Gott und halt' ihm still. 535 Wer jetzt in der Welt wil durchkommen, muss ein Placentiner sein. „D. i. einem jeden zu gefallen suchen.“ (Zinkgref, IV, 103.) 536 Wer kann sich genug vor der Welt hüten! Lat.: Omnes laqueos effugere difficile est. (Seybold, 407.) 537 Wer keine neue Welt machen kann, kann doch die alte bessern. 538 Wer mit der welt den breiten weg trollt, der ist wohl dran bei den Leuten. – Lehmann, 892, 8. 539 Wer mit der Welt handelt, bekommt schlechte Waare. „Nicht handle mit der Welt, sie hat verlegene Waaren, du wirst sonst, wie sie seind, mit Schand und Schaden fahren.“ (Gerlach, 180.) 540 Wer mit der Welt hindanzt, der kann der Welt thorheit nicht sehen. – Henisch, 648, 13. „Weil er selbs damit beladen, vnd darin steckt.“ 541 Wer mit der Welt liegt im Streite, geh' ins Kloster (in den Krieg) oder ins Weite. Steht als Inschrift an dem Hause 458/459 zu Halberstadt. (Vgl. K. Scheffer, Inschriften und Legenden halberstädter Bauten, Halberstadt 1864, S. 16.) Lat.: Desperatio aut militem facit, aut monachum. (Binder I, 306; II, 746; Lehmann, 435, 32.) 542 Wer mit der Welt nicht gaukeln (spielen) will, der gehe nicht in ihr Gewühl. Lat.: Fallere qui nescit, vastae sit cultor eremi. (Binder I, 513; II, 1083; Buchler, 117.) 543 Wer mit der Welt nicht kämpfen kann, der kommt nicht himmelan. Aehnlich russisch. (Altmann VI, 406.) Ein anderes lautet: Scheide dich von der Welt, willst du dich mit dem Himmel vereinen. (Altmann VI, 440.) 544 Wer mit der Welt unzufrieden ist, wie kann der zufrieden sein mit Gott. – Altmann VI, 464. 545 Wer nach der welt Lüsten, Gelt vnd Ehr tracht, der laufft einem federlein nach in der lufft. – Lehmann, 892, 14. „Bekompt ers, so ists doch nichts werth.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [89]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/101>, abgerufen am 22.11.2024.