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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 215 Wer am Wege baut, wird getadelt, dass ihm graut. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

216 Wer an Weg bawet, der hat viel Auffmercker. - Occ. rur., I, 1.

Holl.: Die aan den weg timmert, heeft veel meesters raadslieden. - Die aan den weg timmert, lijdt veel aanstoot (of: heeft veel beregts). (Harrebomee, II, 446a.)

217 Wer auf betretenem Wege geht, der verirrt sich nicht.

218 Wer auf dem rechten Wege ist, darf nicht umschauen.

Dän.: Hvo som gaaer ret, skal et see sig tilbage. (Prov. dan., 210.)

219 Wer auf einem falschen (schlechten) Wege ist, hat Mühe davon abzukommen. - Körte, 6542.

Holl.: Die op quade weghe is, pijn hem daer uut te comen. (Tunn., 8, 4; Harrebomee, II, 446b.)

220 Wer auf einem gefährlichen (unsichern) Wege ist, muss wacker umschauen.

Holl.: Die op eenen omveiligen weg is, moet dikwijls omzien. (Harrebomee, II, 446b.)

221 Wer auf falschem Wege ist, dem bringt Eilen mehr Schaden als Nutzen.

"Es ist alles eylen umbsonst, wo man auf unrechtem Wege ist." (Wirth, I, 81.)

Lat.: Si quis calle malo fuerit, festinet ab illo. (Sutor, 92.)

222 Wer auf geradem Wege geht, fällt in keine Grube.

223 Wer auf gutem Wege ist, der gehe auf keinen andern.

224 Wer auff gebantem Weg bleibt, dem schlegt kein Reiss ins Aug. - Petri, II, 683.

225 Wer auff gebantem Weg bleibt, den verzäunt man nicht. - Petri, II, 683.

226 Wer auff halbem weg vmbkehret, der gehet nicht ganz irr (irrt nur zur Hälfte). - Lehmann, II, 839, 232; Günther, 19; Petri, II, 685; Körte, 6544; Simrock, 11257; Winckler, XII, 59; Venedey, 72; Braun, I, 4936.

Frz.: Il ne va pas dutout a honte qui de demi voie retourne. (Masson, 363.)

Holl.: Die te halve keert, en dwaelt niet al. (Tunn., 8, 5.) - Hij gaat niet geheel te schande, die ten halve wederkeert. (Harrebomee, II, 243a.)

It.: Chi torna in dietro a mezza strada non ha fallato tutto 'l camino. (Pazzaglia, 364, 1.)

Lat.: Tramite delirus non sit resipiscere dirus. (Reuterdahl, 1016.)

227 Wer aus dem Wege ist, wäre gern wieder drin. - Simrock, 11260; Körte, 6548; Petri, II, 685.

Bei Tunnicius (285): De ut dem wege is, de were dar gerne wedder inne. (Aggredier rectum callem molitur aberrans.)

Holl.: Die uit den weg is, was er wel weder gaarne in. (Harrebomee, II, 446b.)

228 Wer bey dem weg bawet, der hat vil meister. - Agricola I, 207; Franck, I, 85a; Gruter, I, 78; Eyering, III, 453 u. 512; Henisch, 205, 46; Egenolff, 717b; Petri, II, 681; Lehmann, 59, 19; Lehmann, II, 838, 228; Goler, 989a; Latendorf II, 7; III, 111; Schottel, 1128a; Pistor., III, 14; Chaos, 158; Mayer, II, 125; Beyer, II, 39; Eiselein, 630; Sailer, 288; Körte, 6540; Meinau, 179; Siebenkees, 164; Ramann, Unterr., IV, 22; Steiger, 377; Lohrengel, I, 785.

Dramatisirt findet sich dieses Sprichwort in Sammlung von Prologen, Gesprächen und dramatischen Spielen, Quedlinburg, 1833, S. 232-240. Bei Tunnicius (402): De by dem wege timmert, de heft vele meisters. (Mille docetur homo prope callem limina poneus.) Agricola sagt in seiner Erklärung: "Wer etwas offentlich anfehet vnd handelt, dazu vil leutte kommen, es sey ym regiment, ym bawen, ym bucher schreiben, odder was offentlich gethan werden muss, der muss einen yglichen dauon richten vnd meistern lassen. Ich baw hie mit diesem Buch der deutschen Sprichwörter auch am weg, darumb werd ich mich mussen ym stich geben, dass vil leutte taddeln werden, etlichen wirt es zu gering seyn, an etlichen orten wirt zu uil vnd zu wenig seyn, aber ich hab einen breyten rucken, der ists schier gewonet, ich kanns schier ertragen." - "Wer offentlich am weg will bawen, da jedermann mag frei zu schawen, der muss sichs lan verdrüssen nicht, das jedermann darüber richt." (Waldis, IV, 95, 297.)

Mhd.: Ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mauz ich manegen meister han. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 165.)

[Spaltenumbruch] Böhm.: Kdo stavi na obecne ceste, nalezne opravcuv dve ste. - Kdo u cesty stavi mnoho spravcuv (spravovateluv) miva. (Celakovsky, 286.)

Engl.: He that builds a house by the high-way side, it's either too high or too low. (Masson, 282.)

Holl.: Die bi den weghe timmert, heeft vele berichters. (Tunn., 11, 13.)

It.: Chi fa la casa in piazza, o la fa troppo alta o troppo bassa. - Chi fabbrica vicino alla strada, ha molti sindicatori. (Bohn I, 80; Gaal, 163.)

Kroat.: Koi pri putu zidje, vnogo ima mestrov. (Celakovsky, 286.)

Lat.: Homo non satisfacit, qui in propatulo est. (Gaal, 163.) - Mille docent hominem, prope callem qui struit aedem. - Qui secus viam aedificat, multos habet informatores. (Eiselein, 630.) - Qui struit in callem, multos habet ille magistros. (Masson, 282.)

229 Wer den rechten Weg verfehlt, muss umkehren.

It.: Chi smarritu ha la strada, torni addietro. (Pazzaglia, 364, 6.)

Schwed.: Hwa som gaar aff raet waegh han skal ey wara wandin til at taka thaen raetta i geen. (Reuterdahl, 1016.)

230 Wer den Weg hat, muss Bahn halten.

231 Wer den Weg nicht selber kennt, muss einen Führer suchen.

Holl.: Die den weg zelf niet kent, die zoeke een' leidsman. (Harrebomee, II, 446b.)

232 Wer den Weg zum Meere finden will, darf nur den Flüssen nachgehen. - Simrock, 11262; Eiselein, 630.

Lat.: Viam qui nescit qua deviat ad mare eum opportet amnem quaerere comitem sibi. (Plautus.) (Eiselein, 630.)

233 Wer die Wege nicht weiss, gibt kein guten Fuhrmann. - Lehmann, 623, 86.

234 Wer einen falschen Weg einschlägt, kann ebenso leicht in eine Mistgrube als in ein Gasthaus kommen.

Holl.: Die eenen verkeerden weg inslaat, raakt zoo ligt in het kakhuis als in de spijskamer. (Harrebomee, II, 446b.)

235 Wer einen harten Weg gemach fehret, der kompt offt ehe in die Herberg, als einer, der lest vmbgehen, dass die Reder auffhüpffen. - Petri, II, 701.

236 Wer einen richtigen Weg hat, darf keinen Schlupfwinkel suchen.

237 Wer einen unbekannten Weg geht, bedarf einen Führer.

238 Wer einen vngewissen zweyffelhafften weg gehet, je lenger er gehet, je weiter er vom rechten weg jrr gehet. - Lehmann, 827, 12.

239 Wer einen Weg gehen sol, den er bereits weiss, der darff nicht fragen. - Petri, II, 702.

240 Wer jedem den Weg zeigen will, kommt selbst nicht ans Ziel.

241 Wer jeden Weg geht, erreicht kein Ziel.

It.: A nessun luogo viene, chi ad ogni via si tiene. (Pazzaglia, 405.)

Lat.: Aedificans coniuncta viae, nullo aere magistros inveniet plures, quam velit esse sibi. - Non caret magistris, qui prope viam aedificat. (Glandorp, 108, 268.)

Schwed.: Den som bygger wed allmenne wägen, han far manga mästare. (Grubb, 121.)

242 Wer mitten im Wege bleibt, fällt nicht zur Seite ab.

243 Wer ruhig seines Wegs will ziehen, werfe nicht den Stock (Knochen) unter die Hunde.

244 Wer sich auf jedem Wege aufhält, kommt nicht weit. - Winckler, XII, 52.

245 Wer sich auff falschem weg verirrt, kehrt er nicht vmb, er wird verführt. - Loci comm., 177.

246 Wer sich lest in holen Weg treiben, der hat kein kehr. - Lehmann, 554, 5.

247 Wer Weg und Steg thut bauen, ist Gottes Freund, thu ihm vertrauen. - Birlinger, 1160.

248 Wer zween Weg will gehen, der muss den Arss vnd Bauch zerreissen. - Gruter, III, 113; Lehmann, II, 879, 271.

249 Wer zween Wege will begahn, der muss sehr lange Schenkel ha'n. - Eiselein, 630.

Mhd.: Wer sich zwaien weg wil fleiszen, der muss die pruch (Brok, Beinkleider) oder arsloch zureiszen. (Fastnachtspiel.)

[Spaltenumbruch] 215 Wer am Wege baut, wird getadelt, dass ihm graut.Nass. Schulbl., XIV, 5.

216 Wer an Weg bawet, der hat viel Auffmercker.Occ. rur., I, 1.

Holl.: Die aan den weg timmert, heeft veel meesters raadslieden. – Die aan den weg timmert, lijdt veel aanstoot (of: heeft veel beregts). (Harrebomée, II, 446a.)

217 Wer auf betretenem Wege geht, der verirrt sich nicht.

218 Wer auf dem rechten Wege ist, darf nicht umschauen.

Dän.: Hvo som gaaer ret, skal et see sig tilbage. (Prov. dan., 210.)

219 Wer auf einem falschen (schlechten) Wege ist, hat Mühe davon abzukommen.Körte, 6542.

Holl.: Die op quade weghe is, pijn hem daer uut te comen. (Tunn., 8, 4; Harrebomée, II, 446b.)

220 Wer auf einem gefährlichen (unsichern) Wege ist, muss wacker umschauen.

Holl.: Die op eenen omveiligen weg is, moet dikwijls omzien. (Harrebomée, II, 446b.)

221 Wer auf falschem Wege ist, dem bringt Eilen mehr Schaden als Nutzen.

„Es ist alles eylen umbsonst, wo man auf unrechtem Wege ist.“ (Wirth, I, 81.)

Lat.: Si quis calle malo fuerit, festinet ab illo. (Sutor, 92.)

222 Wer auf geradem Wege geht, fällt in keine Grube.

223 Wer auf gutem Wege ist, der gehe auf keinen andern.

224 Wer auff gebantem Weg bleibt, dem schlegt kein Reiss ins Aug.Petri, II, 683.

225 Wer auff gebantem Weg bleibt, den verzäunt man nicht.Petri, II, 683.

226 Wer auff halbem weg vmbkehret, der gehet nicht ganz irr (irrt nur zur Hälfte).Lehmann, II, 839, 232; Günther, 19; Petri, II, 685; Körte, 6544; Simrock, 11257; Winckler, XII, 59; Venedey, 72; Braun, I, 4936.

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Holl.: Die te halve keert, en dwaelt niet al. (Tunn., 8, 5.) – Hij gaat niet geheel te schande, die ten halve wederkeert. (Harrebomée, II, 243a.)

It.: Chi torna in dietro a mezza strada non hà fallato tutto 'l camino. (Pazzaglia, 364, 1.)

Lat.: Tramite delirus non sit resipiscere dirus. (Reuterdahl, 1016.)

227 Wer aus dem Wege ist, wäre gern wieder drin.Simrock, 11260; Körte, 6548; Petri, II, 685.

Bei Tunnicius (285): De ut dem wege is, de were dâr gêrne wedder inne. (Aggredier rectum callem molitur aberrans.)

Holl.: Die uit den weg is, was er wel weder gaarne in. (Harrebomée, II, 446b.)

228 Wer bey dem weg bawet, der hat vil meister.Agricola I, 207; Franck, I, 85a; Gruter, I, 78; Eyering, III, 453 u. 512; Henisch, 205, 46; Egenolff, 717b; Petri, II, 681; Lehmann, 59, 19; Lehmann, II, 838, 228; Goler, 989a; Latendorf II, 7; III, 111; Schottel, 1128a; Pistor., III, 14; Chaos, 158; Mayer, II, 125; Beyer, II, 39; Eiselein, 630; Sailer, 288; Körte, 6540; Meinau, 179; Siebenkees, 164; Ramann, Unterr., IV, 22; Steiger, 377; Lohrengel, I, 785.

Dramatisirt findet sich dieses Sprichwort in Sammlung von Prologen, Gesprächen und dramatischen Spielen, Quedlinburg, 1833, S. 232-240. Bei Tunnicius (402): De by dem wege timmert, de heft vele meisters. (Mille docetur homo prope callem limina poneus.) Agricola sagt in seiner Erklärung: „Wer etwas offentlich anfehet vnd handelt, dazu vil leutte kommen, es sey ym regiment, ym bawen, ym bucher schreiben, odder was offentlich gethan werden muss, der muss einen yglichen dauon richten vnd meistern lassen. Ich baw hie mit diesem Buch der deutschen Sprichwörter auch am weg, darumb werd ich mich mussen ym stich geben, dass vil leutte taddeln werden, etlichen wirt es zu gering seyn, an etlichen orten wirt zu uil vnd zu wenig seyn, aber ich hab einen breyten rucken, der ists schier gewonet, ich kanns schier ertragen.“ – „Wer offentlich am weg will bawen, da jedermann mag frei zu schawen, der muss sichs lan verdrüssen nicht, das jedermann darüber richt.“ (Waldis, IV, 95, 297.)

Mhd.: Ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister han. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 165.)

[Spaltenumbruch] Böhm.: Kdo staví na obecné cestĕ, nalezne oprávcův dvĕ stĕ. – Kdo u cesty staví mnoho správcův (správovatelův) mívá. (Čelakovsky, 286.)

Engl.: He that builds a house by the high-way side, it's either too high or too low. (Masson, 282.)

Holl.: Die bi den weghe timmert, heeft vele berichters. (Tunn., 11, 13.)

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Kroat.: Koi pri putu zidje, vnogo ima mestrov. (Čelakovsky, 286.)

Lat.: Homo non satisfacit, qui in propatulo est. (Gaal, 163.) – Mille docent hominem, prope callem qui struit aedem. – Qui secus viam aedificat, multos habet informatores. (Eiselein, 630.) – Qui struit in callem, multos habet ille magistros. (Masson, 282.)

229 Wer den rechten Weg verfehlt, muss umkehren.

It.: Chi smarritu hà la strada, torni addietro. (Pazzaglia, 364, 6.)

Schwed.: Hwa som gaar aff raet waegh han skal ey wara wandin til at taka thaen raetta i geen. (Reuterdahl, 1016.)

230 Wer den Weg hat, muss Bahn halten.

231 Wer den Weg nicht selber kennt, muss einen Führer suchen.

Holl.: Die den weg zelf niet kent, die zoeke een' leidsman. (Harrebomée, II, 446b.)

232 Wer den Weg zum Meere finden will, darf nur den Flüssen nachgehen.Simrock, 11262; Eiselein, 630.

Lat.: Viam qui nescit qua deviat ad mare eum opportet amnem quaerere comitem sibi. (Plautus.) (Eiselein, 630.)

233 Wer die Wege nicht weiss, gibt kein guten Fuhrmann.Lehmann, 623, 86.

234 Wer einen falschen Weg einschlägt, kann ebenso leicht in eine Mistgrube als in ein Gasthaus kommen.

Holl.: Die eenen verkeerden weg inslaat, raakt zoo ligt in het kakhuis als in de spijskamer. (Harrebomée, II, 446b.)

235 Wer einen harten Weg gemach fehret, der kompt offt ehe in die Herberg, als einer, der lest vmbgehen, dass die Reder auffhüpffen.Petri, II, 701.

236 Wer einen richtigen Weg hat, darf keinen Schlupfwinkel suchen.

237 Wer einen unbekannten Weg geht, bedarf einen Führer.

238 Wer einen vngewissen zweyffelhafften weg gehet, je lenger er gehet, je weiter er vom rechten weg jrr gehet.Lehmann, 827, 12.

239 Wer einen Weg gehen sol, den er bereits weiss, der darff nicht fragen.Petri, II, 702.

240 Wer jedem den Weg zeigen will, kommt selbst nicht ans Ziel.

241 Wer jeden Weg geht, erreicht kein Ziel.

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Lat.: Aedificans coniuncta viae, nullo aere magistros inveniet plures, quam velit esse sibi. – Non caret magistris, qui prope viam aedificat. (Glandorp, 108, 268.)

Schwed.: Den som bygger wed allmenne wägen, han får många mästare. (Grubb, 121.)

242 Wer mitten im Wege bleibt, fällt nicht zur Seite ab.

243 Wer ruhig seines Wegs will ziehen, werfe nicht den Stock (Knochen) unter die Hunde.

244 Wer sich auf jedem Wege aufhält, kommt nicht weit.Winckler, XII, 52.

245 Wer sich auff falschem weg verirrt, kehrt er nicht vmb, er wird verführt.Loci comm., 177.

246 Wer sich lest in holen Weg treiben, der hat kein kehr.Lehmann, 554, 5.

247 Wer Weg und Steg thut bauen, ist Gottes Freund, thu ihm vertrauen.Birlinger, 1160.

248 Wer zween Weg will gehen, der muss den Arss vnd Bauch zerreissen.Gruter, III, 113; Lehmann, II, 879, 271.

249 Wer zween Wege will begahn, der muss sehr lange Schenkel ha'n.Eiselein, 630.

Mhd.: Wer sich zwaien weg wil fleiszen, der muss die pruch (Brôk, Beinkleider) oder arsloch zureiszen. (Fastnachtspiel.)

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[[926]/0932] 215 Wer am Wege baut, wird getadelt, dass ihm graut. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 216 Wer an Weg bawet, der hat viel Auffmercker. – Occ. rur., I, 1. Holl.: Die aan den weg timmert, heeft veel meesters raadslieden. – Die aan den weg timmert, lijdt veel aanstoot (of: heeft veel beregts). (Harrebomée, II, 446a.) 217 Wer auf betretenem Wege geht, der verirrt sich nicht. 218 Wer auf dem rechten Wege ist, darf nicht umschauen. Dän.: Hvo som gaaer ret, skal et see sig tilbage. (Prov. dan., 210.) 219 Wer auf einem falschen (schlechten) Wege ist, hat Mühe davon abzukommen. – Körte, 6542. Holl.: Die op quade weghe is, pijn hem daer uut te comen. (Tunn., 8, 4; Harrebomée, II, 446b.) 220 Wer auf einem gefährlichen (unsichern) Wege ist, muss wacker umschauen. Holl.: Die op eenen omveiligen weg is, moet dikwijls omzien. (Harrebomée, II, 446b.) 221 Wer auf falschem Wege ist, dem bringt Eilen mehr Schaden als Nutzen. „Es ist alles eylen umbsonst, wo man auf unrechtem Wege ist.“ (Wirth, I, 81.) Lat.: Si quis calle malo fuerit, festinet ab illo. (Sutor, 92.) 222 Wer auf geradem Wege geht, fällt in keine Grube. 223 Wer auf gutem Wege ist, der gehe auf keinen andern. 224 Wer auff gebantem Weg bleibt, dem schlegt kein Reiss ins Aug. – Petri, II, 683. 225 Wer auff gebantem Weg bleibt, den verzäunt man nicht. – Petri, II, 683. 226 Wer auff halbem weg vmbkehret, der gehet nicht ganz irr (irrt nur zur Hälfte). – Lehmann, II, 839, 232; Günther, 19; Petri, II, 685; Körte, 6544; Simrock, 11257; Winckler, XII, 59; Venedey, 72; Braun, I, 4936. Frz.: Il ne va pas dutout à honte qui de demi voie retourne. (Masson, 363.) Holl.: Die te halve keert, en dwaelt niet al. (Tunn., 8, 5.) – Hij gaat niet geheel te schande, die ten halve wederkeert. (Harrebomée, II, 243a.) It.: Chi torna in dietro a mezza strada non hà fallato tutto 'l camino. (Pazzaglia, 364, 1.) Lat.: Tramite delirus non sit resipiscere dirus. (Reuterdahl, 1016.) 227 Wer aus dem Wege ist, wäre gern wieder drin. – Simrock, 11260; Körte, 6548; Petri, II, 685. Bei Tunnicius (285): De ut dem wege is, de were dâr gêrne wedder inne. (Aggredier rectum callem molitur aberrans.) Holl.: Die uit den weg is, was er wel weder gaarne in. (Harrebomée, II, 446b.) 228 Wer bey dem weg bawet, der hat vil meister. – Agricola I, 207; Franck, I, 85a; Gruter, I, 78; Eyering, III, 453 u. 512; Henisch, 205, 46; Egenolff, 717b; Petri, II, 681; Lehmann, 59, 19; Lehmann, II, 838, 228; Goler, 989a; Latendorf II, 7; III, 111; Schottel, 1128a; Pistor., III, 14; Chaos, 158; Mayer, II, 125; Beyer, II, 39; Eiselein, 630; Sailer, 288; Körte, 6540; Meinau, 179; Siebenkees, 164; Ramann, Unterr., IV, 22; Steiger, 377; Lohrengel, I, 785. Dramatisirt findet sich dieses Sprichwort in Sammlung von Prologen, Gesprächen und dramatischen Spielen, Quedlinburg, 1833, S. 232-240. Bei Tunnicius (402): De by dem wege timmert, de heft vele meisters. (Mille docetur homo prope callem limina poneus.) Agricola sagt in seiner Erklärung: „Wer etwas offentlich anfehet vnd handelt, dazu vil leutte kommen, es sey ym regiment, ym bawen, ym bucher schreiben, odder was offentlich gethan werden muss, der muss einen yglichen dauon richten vnd meistern lassen. Ich baw hie mit diesem Buch der deutschen Sprichwörter auch am weg, darumb werd ich mich mussen ym stich geben, dass vil leutte taddeln werden, etlichen wirt es zu gering seyn, an etlichen orten wirt zu uil vnd zu wenig seyn, aber ich hab einen breyten rucken, der ists schier gewonet, ich kanns schier ertragen.“ – „Wer offentlich am weg will bawen, da jedermann mag frei zu schawen, der muss sichs lan verdrüssen nicht, das jedermann darüber richt.“ (Waldis, IV, 95, 297.) Mhd.: Ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister han. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 165.) Böhm.: Kdo staví na obecné cestĕ, nalezne oprávcův dvĕ stĕ. – Kdo u cesty staví mnoho správcův (správovatelův) mívá. (Čelakovsky, 286.) Engl.: He that builds a house by the high-way side, it's either too high or too low. (Masson, 282.) Holl.: Die bi den weghe timmert, heeft vele berichters. (Tunn., 11, 13.) It.: Chi fa la casa in piazza, ò la fa troppo alta ò troppo bassa. – Chi fabbrica vicino alla strada, ha molti sindicatori. (Bohn I, 80; Gaal, 163.) Kroat.: Koi pri putu zidje, vnogo ima mestrov. (Čelakovsky, 286.) Lat.: Homo non satisfacit, qui in propatulo est. (Gaal, 163.) – Mille docent hominem, prope callem qui struit aedem. – Qui secus viam aedificat, multos habet informatores. (Eiselein, 630.) – Qui struit in callem, multos habet ille magistros. (Masson, 282.) 229 Wer den rechten Weg verfehlt, muss umkehren. It.: Chi smarritu hà la strada, torni addietro. (Pazzaglia, 364, 6.) Schwed.: Hwa som gaar aff raet waegh han skal ey wara wandin til at taka thaen raetta i geen. (Reuterdahl, 1016.) 230 Wer den Weg hat, muss Bahn halten. 231 Wer den Weg nicht selber kennt, muss einen Führer suchen. Holl.: Die den weg zelf niet kent, die zoeke een' leidsman. (Harrebomée, II, 446b.) 232 Wer den Weg zum Meere finden will, darf nur den Flüssen nachgehen. – Simrock, 11262; Eiselein, 630. Lat.: Viam qui nescit qua deviat ad mare eum opportet amnem quaerere comitem sibi. (Plautus.) (Eiselein, 630.) 233 Wer die Wege nicht weiss, gibt kein guten Fuhrmann. – Lehmann, 623, 86. 234 Wer einen falschen Weg einschlägt, kann ebenso leicht in eine Mistgrube als in ein Gasthaus kommen. Holl.: Die eenen verkeerden weg inslaat, raakt zoo ligt in het kakhuis als in de spijskamer. (Harrebomée, II, 446b.) 235 Wer einen harten Weg gemach fehret, der kompt offt ehe in die Herberg, als einer, der lest vmbgehen, dass die Reder auffhüpffen. – Petri, II, 701. 236 Wer einen richtigen Weg hat, darf keinen Schlupfwinkel suchen. 237 Wer einen unbekannten Weg geht, bedarf einen Führer. 238 Wer einen vngewissen zweyffelhafften weg gehet, je lenger er gehet, je weiter er vom rechten weg jrr gehet. – Lehmann, 827, 12. 239 Wer einen Weg gehen sol, den er bereits weiss, der darff nicht fragen. – Petri, II, 702. 240 Wer jedem den Weg zeigen will, kommt selbst nicht ans Ziel. 241 Wer jeden Weg geht, erreicht kein Ziel. It.: A nessun luogo viene, chi ad ogni via si tiene. (Pazzaglia, 405.) Lat.: Aedificans coniuncta viae, nullo aere magistros inveniet plures, quam velit esse sibi. – Non caret magistris, qui prope viam aedificat. (Glandorp, 108, 268.) Schwed.: Den som bygger wed allmenne wägen, han får många mästare. (Grubb, 121.) 242 Wer mitten im Wege bleibt, fällt nicht zur Seite ab. 243 Wer ruhig seines Wegs will ziehen, werfe nicht den Stock (Knochen) unter die Hunde. 244 Wer sich auf jedem Wege aufhält, kommt nicht weit. – Winckler, XII, 52. 245 Wer sich auff falschem weg verirrt, kehrt er nicht vmb, er wird verführt. – Loci comm., 177. 246 Wer sich lest in holen Weg treiben, der hat kein kehr. – Lehmann, 554, 5. 247 Wer Weg und Steg thut bauen, ist Gottes Freund, thu ihm vertrauen. – Birlinger, 1160. 248 Wer zween Weg will gehen, der muss den Arss vnd Bauch zerreissen. – Gruter, III, 113; Lehmann, II, 879, 271. 249 Wer zween Wege will begahn, der muss sehr lange Schenkel ha'n. – Eiselein, 630. Mhd.: Wer sich zwaien weg wil fleiszen, der muss die pruch (Brôk, Beinkleider) oder arsloch zureiszen. (Fastnachtspiel.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [926]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/932>, abgerufen am 24.11.2024.