Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 294 Jeder Vogel liebt (lobt) sein Nest. - Sutor, 612; Mayer, II, 1169; Eiselein, 621. Holl.: Elke vogel prijst zijn nest. ( Harrebomee, II, 240a.) 295 Jeder Vogel lobet sein Kautzen. - Petri, II, 203. 296 Jeder Vogel lobt seinen Gesang, wir beide gehen unsern Gang. (Alt-Pillau.) 297 Jeder Vogel rüstert (reinigt u. s. w.) sein Nest. (Westf.) 298 Jeder Vogel singt an seinem Ort, der Fink im Feld, der Pfaff in der Kirche. Holl.: Gelijk de vinken zitten, en kwinken in het veld, zoo liggen de papen in de kerk, en gapen naar 't offergeld. (Harrebomee, II, 382.) 299 Jeder Vogel singt mit seiner Kehle. Engl.: Every cock sings in his marker. 300 Jeder Vogel singt seinen Gesang. - Lehmann, 537, 10; Eiselein, 621; Sailer, 148; Winckler, XVII, 70; Simrock, 11001; Körte, 6324; Braun, I, 4797. "Jeglich vogel singt sin gesang." (Geiler, Alsatia, 1862-67, 444.) Auch die Färöer sagen: Jeder Vogel singt nach seinem Schnabel (hvör fuglur sihgur vid sinum nevi); da sie aber blos Seevögel kennen, deren Gesang auf keiner hohen Stufe steht, so darf man sich nicht wundern, wenn ihre eigene musikalische Cultur nicht besonders vorgeschritten ist. (Westermann, Monatschrift, 1863, V, 174.) In Dänemark selbst lautet das Sprichwort: Hver fugl sjnnger af sit neb, saa gjör og kjaerlingen af sin fleb. (Prov. dan., 206.) Frz.: Chaque oiseau chante sa propre chanson. It.: Ogni ucello canta il suo verso. (Pazzaglia, 386, 5; Gaal, 1627.) Lat.: Et nunc antiquas exeriet aranea velas. (Ovid.) 301 Jeder Vogel singt zu seiner Zeit. Holl.: Ieder vogel zingt op zijn getijde. (Harrebomee, II, 401a.) 302 Jeder Vogel will Hahn im Korbe sein. Holl.: Ieder vogel wil de haan in den korf zijn. (Harrebomee, II, 401a.) 303 Jeglicher Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. - Simrock, 11000. Lat.: Cantat avis quaevis, sicut rostrum sibi crevit. (Binder II, 424; Gartner, 138.) - Cantus avis talis, rostri formatio qualis. (Philippi, I, 72; Eiselein, 621; Masson, 360.) - E cantu dignoscitur avis. 304 Jung vögel haben weych schnabel. - Franck, I, 81b; Gruter, I, 51; Lehmann, 412, 20; Körte, 6330. Dän.: De gamle stude de haarde horn. (Prov. dan., 207.) - De unge fugle habe blöde neb. Holl.: Jonge vogels hebben weeke nebben. (Harrebomee, II, 401b.) 305 Jung vögel sindt glat vmb den schnabel. - Franck, I, 81b; Gruter, I, 51; Körte, 6330; Braun, I, 4815. 306 Kein schlimmerer Vogel als der Greif. 307 Kein Vagel lätt söck ön't Nest schiete. (Dönhofstädt.) 308 Kein Vogel hob sich je so hoch, er fand auf Erden seine Atzung doch. 309 Kein Vogel ist so schnel in Lüfften als die gedancken. - Lehmann, 240, 45. 310 Kein Vogel macht in sein Nest. 311 Kein Vogel schöner als meine Jungen, sagte die Krähe. 312 Kein Vogel weissagt den Sieg so gut als Tapferkeit und Muth. Lat.: Virtus augurium. (Kornmann, III, 169.) 313 Keine Vögel ohne Federn. 314 Kleine vögel bedürffen kleine nester. - Franck, I, 103; Egenolff, 202b; Lehmann, 428, 27; Eiselein, 620. Bei Tunnicius (4): Kleine Vogels hebben klein nest. (Exiguum nidum conquirit parva volucris.) Lat.: Exiguo caballo curta strigilis. 315 Kleine Vögel leben ruiger in jhren Nestlein, als die Storchen im grossen Nest. - Lehmann, 373, 141. 316 Kleine Vögel legen kleine Eier. Schwed.: Sma foglar wärpa sma ägg. (Grubb, 707.) 317 Kleine Vögel machen klein Nestlin. - Tappius, 108a; Schottel, 1134a; Mayer, II, 219; Winckler, XI, 66; Simrock, 11006; Körte2, 7942; Braun, I, 4798; Suringar, LXV. Mhd.: Man sihet bei dem neste wol, wie man den vogel loben sol. (Freidank.) (Zingerle, 160.) Dän.: Liden fugl, liden rede. - Lidet huus, liden sorg. (Prov. dan., 206.) Smaa fugl, smaa reder. (Prov. dan., 513.) [Spaltenumbruch] Lat.: Efficimus pro nostris opibus moenia. (Erasm., 634; Tappius, 108a; Philippi, I, 131; Suringar, LXV.) - Parva avis, parvus nidus. (Eiselein, 621.) - Parva facit parvum nidum quaecunque volucris. (Buchler, 275; Binder II, 2481.) - Parvum parva decent. (Horaz.) (Binder I, 1327; II, 2486; Seybold, 428; Kruse, 810; Fischer, 169, 11; Philippi, II, 83; Schonheim, P, 3.) Schwed.: Sma foglar, sma näste. (Grubb, 740.) 318 Kleine Vögel vnd kleine Fische sind auch gut vnnd kosten nicht so viel, als ein Ochss. - Lehmann, 427, 6. 319 Kleine Vögel, wenig Fleisch. - Lehmann, 548, 33. 320 Kleinen Vögeln ist in jhren Nestlein besser, denn den grossen Storchen auff den hohen Heusern. - Petri, II, 424; Henisch, 323, 15. 321 Kleiner Vogel, klein nest, vnd lebt sowol darinnen alss ein grosser im grossen nest. - Lehmann, 371, 118. 322 Lass die Vögel dir über den Kopf fliegen, wenn sie nur nicht aufsitzen und nisten. - Sailer, 242. In jedes Menschen Herzen steigen böse Begierden auf; niemand kann dies verhindern, aber dass sie sich darin niederlassen und Wohnung darin machen, kann ihnen verwehrt werden. 323 Lass die Vögel sorgen, sie haben kleine Beine. - Chaos, 691; Körte, 6331. 324 Lass mir den geringsten Vogel, behalt du die Feder. - Gruter, III, 62; Lehmann, II, 376, 11; Simrock, 10985; Körte, 6335. 325 Lätsch mache, fehd nid Vögel, aber zuziehen. 326 Liederliche Vögel bauen auch liederliche Nester. - Schmitz, I, 194, 154. 327 Man fängt (schiesst) den Vogel nicht der Federn wegen. - Bertram, 44. 328 Man fängt die Vögel jetzt auf andere Art. 329 Man hat noch keinen Vogel mit Scheitholz gefangen. 330 Man kan den Voglen nicht wehren, dass sie vber einen fliegen, aber man kan jhnen wol wehren, dass sie eim nicht auff den Kopff nisten. - Henisch, 1150, 42. Dän.: Flyver fuglen end over dit hoved, lad den ei bygge i dit haar. - Man kand ei forbyde fuglen at flyve over hovedet, men vel at gjöre rede der adi. (Prov. dan., 208 u. 804.) 331 Man kann nicht jeden Vogel sitzend schiessen. 332 Man kennt de Vögel an sin Flittkes. - Bueren, 825; Hauskalender, I. 333 Man kennt den fogel bey den feddern. - Luther's Ms., 13; Eiselein, 620; Simrock, 10984; Schmitz, I, 197, 202; schlesisch bei Frommann, III, 243, 68. In Waldeck: Me kennt den Vuggel an sinnen Feddern. (Curtze, 332, 223.) In Schlesien: Ma kennt a Vogel an Fadern. (Gomolcke, 732.) Dän.: Man kiender fuglen paa feyrene, löven af klöerne, reven af rumpen, morianen af ansigtet. (Prov. dan., 208.) Frz.: On connaeit l'oiseau a ses plumes. Holl.: Men kent den vogel aan zijne veren. (Harrebomee, II, 401b.) Lat.: Cauda de vulpe testatur. (Cicero.) - E cantu dignoscitur avis. (Erasm., 156.) - Ex plumis cognoscitur avis. (Binder I, 478; II, 908; Buchler, 61.) 334 Man kennt den Vogel an den Federn und den Rabenschnabel am Gesang. - Hollenberg, II, 12; Schuppius, Schr., I, 874. 335 Man kennt den Vogel an der Feder, den Schuster schmeckt man an dem Leder. Lat.: Noscitur ex sociis, qui non cognoscitur ex se. (Chaos, 929.) 336 Man kennt den Vogel aus dem Gesange und den Hafen aus dem Klange. - Mayer, II, 51; Sutor, 564. 337 Man kennt den Vogel aus dem Nest. - Mayer, II, 9. 338 Man kennt die Vögel mit den Schnäbeln auf den Rücken; im Munde bibel, im Herzen übel. - Klosterspiegel, 25, 13. 339 Man lockt den Vogel, bis er auf dem Kloben sitzt. - Eiselein, 382. Enthält die Lehre, dass man verführerischen Reden nicht folgen, überhaupt schmeichlerischen nicht trauen soll, indem hinter denselben meist eine böse Absicht lauert. Lat.: Fistula dulce canit, volucrem dum decipit auceps. (Faselius, 90.)
[Spaltenumbruch] 294 Jeder Vogel liebt (lobt) sein Nest. – Sutor, 612; Mayer, II, 1169; Eiselein, 621. Holl.: Elke vogel prijst zijn nest. ( Harrebomée, II, 240a.) 295 Jeder Vogel lobet sein Kautzen. – Petri, II, 203. 296 Jeder Vogel lobt seinen Gesang, wir beide gehen unsern Gang. (Alt-Pillau.) 297 Jeder Vogel rüstert (reinigt u. s. w.) sein Nest. (Westf.) 298 Jeder Vogel singt an seinem Ort, der Fink im Feld, der Pfaff in der Kirche. Holl.: Gelijk de vinken zitten, en kwinken in het veld, zoo liggen de papen in de kerk, en gapen naar 't offergeld. (Harrebomée, II, 382.) 299 Jeder Vogel singt mit seiner Kehle. Engl.: Every cock sings in his marker. 300 Jeder Vogel singt seinen Gesang. – Lehmann, 537, 10; Eiselein, 621; Sailer, 148; Winckler, XVII, 70; Simrock, 11001; Körte, 6324; Braun, I, 4797. „Jeglich vogel singt sin gesang.“ (Geiler, Alsatia, 1862-67, 444.) 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294 Jeder Vogel liebt (lobt) sein Nest. – Sutor, 612; Mayer, II, 1169; Eiselein, 621.
Holl.: Elke vogel prijst zijn nest. ( Harrebomée, II, 240a.)
295 Jeder Vogel lobet sein Kautzen. – Petri, II, 203.
296 Jeder Vogel lobt seinen Gesang, wir beide gehen unsern Gang. (Alt-Pillau.)
297 Jeder Vogel rüstert (reinigt u. s. w.) sein Nest. (Westf.)
298 Jeder Vogel singt an seinem Ort, der Fink im Feld, der Pfaff in der Kirche.
Holl.: Gelijk de vinken zitten, en kwinken in het veld, zoo liggen de papen in de kerk, en gapen naar 't offergeld. (Harrebomée, II, 382.)
299 Jeder Vogel singt mit seiner Kehle.
Engl.: Every cock sings in his marker.
300 Jeder Vogel singt seinen Gesang. – Lehmann, 537, 10; Eiselein, 621; Sailer, 148; Winckler, XVII, 70; Simrock, 11001; Körte, 6324; Braun, I, 4797.
„Jeglich vogel singt sin gesang.“ (Geiler, Alsatia, 1862-67, 444.)
Auch die Färöer sagen: Jeder Vogel singt nach seinem Schnabel (hvör fuglur sihgur vid sinum nevi); da sie aber blos Seevögel kennen, deren Gesang auf keiner hohen Stufe steht, so darf man sich nicht wundern, wenn ihre eigene musikalische Cultur nicht besonders vorgeschritten ist. (Westermann, Monatschrift, 1863, V, 174.) In Dänemark selbst lautet das Sprichwort: Hver fugl sjnnger af sit neb, saa gjør og kjærlingen af sin fleb. (Prov. dan., 206.)
Frz.: Chaque oiseau chante sa propre chanson.
It.: Ogni ucello canta il suo verso. (Pazzaglia, 386, 5; Gaal, 1627.)
Lat.: Et nunc antiquas exeriet aranea velas. (Ovid.)
301 Jeder Vogel singt zu seiner Zeit.
Holl.: Ieder vogel zingt op zijn getijde. (Harrebomée, II, 401a.)
302 Jeder Vogel will Hahn im Korbe sein.
Holl.: Ieder vogel wil de haan in den korf zijn. (Harrebomée, II, 401a.)
303 Jeglicher Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. – Simrock, 11000.
Lat.: Cantat avis quaevis, sicut rostrum sibi crevit. (Binder II, 424; Gartner, 138.) – Cantus avis talis, rostri formatio qualis. (Philippi, I, 72; Eiselein, 621; Masson, 360.) – E cantu dignoscitur avis.
304 Jung vögel haben weych schnabel. – Franck, I, 81b; Gruter, I, 51; Lehmann, 412, 20; Körte, 6330.
Dän.: De gamle stude de haarde horn. (Prov. dan., 207.) – De unge fugle habe bløde neb.
Holl.: Jonge vogels hebben weeke nebben. (Harrebomée, II, 401b.)
305 Jung vögel sindt glat vmb den schnabel. – Franck, I, 81b; Gruter, I, 51; Körte, 6330; Braun, I, 4815.
306 Kein schlimmerer Vogel als der Greif.
307 Kein Vagel lätt söck ön't Nest schiete. (Dönhofstädt.)
308 Kein Vogel hob sich je so hoch, er fand auf Erden seine Atzung doch.
309 Kein Vogel ist so schnel in Lüfften als die gedancken. – Lehmann, 240, 45.
310 Kein Vogel macht in sein Nest.
311 Kein Vogel schöner als meine Jungen, sagte die Krähe.
312 Kein Vogel weissagt den Sieg so gut als Tapferkeit und Muth.
Lat.: Virtus augurium. (Kornmann, III, 169.)
313 Keine Vögel ohne Federn.
314 Kleine vögel bedürffen kleine nester. – Franck, I, 103; Egenolff, 202b; Lehmann, 428, 27; Eiselein, 620.
Bei Tunnicius (4): Kleine Vogels hebben klein nest. (Exiguum nidum conquirit parva volucris.)
Lat.: Exiguo caballo curta strigilis.
315 Kleine Vögel leben ruiger in jhren Nestlein, als die Storchen im grossen Nest. – Lehmann, 373, 141.
316 Kleine Vögel legen kleine Eier.
Schwed.: Små foglar wärpa små ägg. (Grubb, 707.)
317 Kleine Vögel machen klein Nestlin. – Tappius, 108a; Schottel, 1134a; Mayer, II, 219; Winckler, XI, 66; Simrock, 11006; Körte2, 7942; Braun, I, 4798; Suringar, LXV.
Mhd.: Man sihet bî dem neste wol, wie man den vogel loben sol. (Freidank.) (Zingerle, 160.)
Dän.: Liden fugl, liden rede. – Lidet huus, liden sorg. (Prov. dan., 206.) Smaa fugl, smaa reder. (Prov. dan., 513.)
Lat.: Efficimus pro nostris opibus moenia. (Erasm., 634; Tappius, 108a; Philippi, I, 131; Suringar, LXV.) – Parva avis, parvus nidus. (Eiselein, 621.) – Parva facit parvum nidum quaecunque volucris. (Buchler, 275; Binder II, 2481.) – Parvum parva decent. (Horaz.) (Binder I, 1327; II, 2486; Seybold, 428; Kruse, 810; Fischer, 169, 11; Philippi, II, 83; Schonheim, P, 3.)
Schwed.: Små foglar, små näste. (Grubb, 740.)
318 Kleine Vögel vnd kleine Fische sind auch gut vnnd kosten nicht so viel, als ein Ochss. – Lehmann, 427, 6.
319 Kleine Vögel, wenig Fleisch. – Lehmann, 548, 33.
320 Kleinen Vögeln ist in jhren Nestlein besser, denn den grossen Storchen auff den hohen Heusern. – Petri, II, 424; Henisch, 323, 15.
321 Kleiner Vogel, klein nest, vnd lebt sowol darinnen alss ein grosser im grossen nest. – Lehmann, 371, 118.
322 Lass die Vögel dir über den Kopf fliegen, wenn sie nur nicht aufsitzen und nisten. – Sailer, 242.
In jedes Menschen Herzen steigen böse Begierden auf; niemand kann dies verhindern, aber dass sie sich darin niederlassen und Wohnung darin machen, kann ihnen verwehrt werden.
323 Lass die Vögel sorgen, sie haben kleine Beine. – Chaos, 691; Körte, 6331.
324 Lass mir den geringsten Vogel, behalt du die Feder. – Gruter, III, 62; Lehmann, II, 376, 11; Simrock, 10985; Körte, 6335.
325 Lätsch mache, fehd nid Vögel, aber zuziehen.
326 Liederliche Vögel bauen auch liederliche Nester. – Schmitz, I, 194, 154.
327 Man fängt (schiesst) den Vogel nicht der Federn wegen. – Bertram, 44.
328 Man fängt die Vögel jetzt auf andere Art.
329 Man hat noch keinen Vogel mit Scheitholz gefangen.
330 Man kan den Voglen nicht wehren, dass sie vber einen fliegen, aber man kan jhnen wol wehren, dass sie eim nicht auff den Kopff nisten. – Henisch, 1150, 42.
Dän.: Flyver fuglen end over dit hoved, lad den ei bygge i dit haar. – Man kand ei forbyde fuglen at flyve over hovedet, men vel at gjøre rede der adi. (Prov. dan., 208 u. 804.)
331 Man kann nicht jeden Vogel sitzend schiessen.
332 Man kennt de Vögel an sin Flittkes. – Bueren, 825; Hauskalender, I.
333 Man kennt den fogel bey den feddern. – Luther's Ms., 13; Eiselein, 620; Simrock, 10984; Schmitz, I, 197, 202; schlesisch bei Frommann, III, 243, 68.
In Waldeck: Me kennt den Vuggel an sinnen Feddern. (Curtze, 332, 223.) In Schlesien: Ma kennt a Vogel an Fadern. (Gomolcke, 732.)
Dän.: Man kiender fuglen paa feyrene, løven af kløerne, reven af rumpen, morianen af ansigtet. (Prov. dan., 208.)
Frz.: On connaît l'oiseau à ses plumes.
Holl.: Men kent den vogel aan zijne veren. (Harrebomée, II, 401b.)
Lat.: Cauda de vulpe testatur. (Cicero.) – E cantu dignoscitur avis. (Erasm., 156.) – Ex plumis cognoscitur avis. (Binder I, 478; II, 908; Buchler, 61.)
334 Man kennt den Vogel an den Federn und den Rabenschnabel am Gesang. – Hollenberg, II, 12; Schuppius, Schr., I, 874.
335 Man kennt den Vogel an der Feder, den Schuster schmeckt man an dem Leder.
Lat.: Noscitur ex sociis, qui non cognoscitur ex se. (Chaos, 929.)
336 Man kennt den Vogel aus dem Gesange und den Hafen aus dem Klange. – Mayer, II, 51; Sutor, 564.
337 Man kennt den Vogel aus dem Nest. – Mayer, II, 9.
338 Man kennt die Vögel mit den Schnäbeln auf den Rücken; im Munde bibel, im Herzen übel. – Klosterspiegel, 25, 13.
339 Man lockt den Vogel, bis er auf dem Kloben sitzt. – Eiselein, 382.
Enthält die Lehre, dass man verführerischen Reden nicht folgen, überhaupt schmeichlerischen nicht trauen soll, indem hinter denselben meist eine böse Absicht lauert.
Lat.: Fistula dulce canit, volucrem dum decipit auceps. (Faselius, 90.)
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