Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 241 Fliegt ein Vogel noch so fern, er kommt zu seinem Nest zurück.

Holl.: Hoe ver de vogel vliegt, hij komt op zijn nest terug. (Harrebomee, II, 401a.)

242 Freie (frühe) Vägel kröggt de Katt. - Frischbier2, 3934.

243 Fremde Vögel bedeuten fremdes Volk.

244 Friss, Vogel, oder stirb! - Gruter, III, 39; Lehmann, II, 176, 35; Blum, 486; Bücking, 169; Simrock, 10979; Eiselein, 621; Braun, I, 4792; Masson, 366; für Franken: Frommann, VI, 326, 399; Körte, 6318.

Dän.: Fugl aed, eller döe. (Prov. dan., 7.)

Frz.: Il faut passer par la, ou par la fenetre. - Il n'y a ni cric ni crac, il faut, que tu y passes. (Lendroy, 898 u. 1148.) - Il n'y a pas a reculer. (Gaal, 1628.)

It.: A questo fiasco s'ha a bere. - Qui bisogna bere, o affogare. (Gaal, 1628.)

Lat.: Hic vobis vincendum aut moriendum milites est. (Chaos, 566; Gaal, 1628.)

245 Fröhe Vägel bött der Katt den Kopp af. (Wehlau.)

246 Früh singende Vögel haben bald versungen. - Gaal, 146.

Lat.: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. - Odi puerulum praecoci sapientia. - Praecocia ingenia raro maturescunt. - Qui sapit anto pilos non sapit ille diu. (Suringar, CLVII, 15.)

247 Gebratene Vögel fliegen niemand ins Maul. - Parömiakon, 598.

Böhm.: Peceni ptaci nelitaji do huby. - Zadnemu peceny holub (vrabec, ptak) do ust nevleti. (Celakovsky, 126.)

Poln.: Nieprzyleca do lenia pieczone golabki, by sied zial i nadsiedzial zgotowawszy zabki. (Celakovsky, 126.)

248 Gebratener Vogel fliegt nicht mehr aus der Pfanne.

249 Gemahlte Vögel seynd wol gut zu schiessen, aber böss zu geniessen. - Fischart in Kloster, VIII, 295; Gruter, III, 43; Simrock, 11013; Körte, 6334; Braun, I, 4814.

250 Gleiche Vögel, gleicher Sang.

Holl.: Vogels van eenerlei veren zingen al eens. (Harrebomee, II, 401b.)

251 Gleichwie den Vogel am Gsang, also erkent man an der Rede ein Mann, ein Baum an den Früchten. - Pauli, Schimpff, 360.

252 Gleichig Vögel streichid gern mitenand. - Sutermeister, 136.

253 Gross Vogel wil ein gros Nest haben. - Schottel, 1114b.

In Schlesien: Gruss Vogel müssen gruss Nester hoan. (Gomolcke, 410.)

254 Grosse Vögel beissen sich vmb die nester, der Zaunkönig hat fried. - Henisch, 267, 7; Petri, II, 362.

255 Grosse Vögel fressen keine kleinen Körner.

Hochgestellte Beamte machen grosse Ansprüche. Die Chinesen, welche dasselbe Sprichwort haben, wollen damit sagen, dass sich die Mandarinen nicht mit kleinen Geschenken, mit geringen Bissen begnügen.

Holl.: Groote vogels eten geen kort zaad. (Harrebomee, II, 400b.)

256 Grosse Vögel haben grosse Federn.

Holl.: Grote vogels, groote veren. (Harrebomee, II, 400b.)

257 Grosse Vögel kann man nicht in Sprenkeln fangen.

Böhm.: Velikych ptakuv pod pomec nelapaji. (Celakovsky, 147.)

258 Grosser vogel, gross nest. - Franck, II, 85b u. 109a; Gruter, I, 46; Eiselein, 621; Blum, 316; Braun, I, 4798; für Schlesien: Frommann, III, 248, 66.

Lat.: Magnos magna decent. (Chaos, 1103.)

Poln.: Malych ptakow male gniazda. (Masson, 361.)

259 Guter Vogel legt ein gut Ei.

260 Guter Vogel richtet sich selbst.

261 Hab ich nicht Vögel, so esse ich kraut. - Henisch, 949, 15; Petri, II, 368.

262 Haben wir nicht den Vogel, so braten wir das Nest. - Henisch, 481, 24.

Lat.: Si bovem non habes (possis) asinum agas.

263 Hochfliegende Vögel müssen sich auch von der Erde nähren.

264 Hohe Vögel kommen alle wider nach der erden. - Henisch, 918, 8; Petri, II, 383.

Bei Tunnicius (1099): Hoge vogels komen al wedder na der erden. (Aeriae volucres agros terramque requirunt.)

[Spaltenumbruch] 265 Ich bin der Vogel, der schon davongeflogen ist, ehe der Baum zum Niederstürzen kracht.

Die Neger in Surinam, um zu sagen: Wer mich fangen will, muss schneller bei der Hand sein, ich bin vorsichtig und nicht so leicht zu fassen.

266 Ich bin ein frommer Vogel, sagte die Dohle, ich bin in der Kirche ausgebrütet (geboren und auferzogen).

267 Ich bin ein Vogel aller Dinge, dess Brot ich ess'; dess Lied ich singe. (Westf.)

268 Ich bin eyn vogel wolgemuth, sagte die ewl, wenns auch den andern (Vögeln) we thut. - Werdea, Diiij.

269 Ich bin kein gemeiner Vogel, sagte die Krähe, als sie auf dem Kirchthor sass.

Böhm.: Zaletela vrana na dum velkeho pana. (Celakovsky, 99.)

270 Ich rupfe Vögel, sagte der Advocat, da stand er zwischen zwei Bauern.

271 Ist der Vogel auss der hant, so ist er schwerlich zu bekommen. - Lehmann, 919, 9.

Lat.: Opus perit, cujus perit occasio. (Binder II, 2439; Lehmann, 257, 2.)

272 Ist der Vogel einmal aus dem Garn, so geht er nicht leicht wieder hinein.

273 Ist der Vogel einmal aus der Hand, er ist für immer über Land.

Dän.: Er fuglen af haanden, den er ond at iaae igien. (Prov. dan., 208.)

274 Ist der Vogel einmal im Garn, so kommt er schwer heraus.

275 Ist der Vogel fort, so schliesst man den Käfig.

276 Ist man Vogel, so wird man gerupft; ist man Fisch, so wird man geschuppt.

Was auf Erden ist geboren, wird auch geschoren.

277 Jarag Föggler skal a Neb uf. (Amrum.) - Haupt, VIII, 362, 179.

Bösen Vögeln muss der Schnabel ab.

278 Je älter der Vogel ist, je ungerner verlässt er die Federn.

279 Je älter der Vogel, je fester sitzen die Federn.

Holl.: Hoe ouder de vogel wordt, hoe vaster hij zijne pluimen houdt. (Harrebomee, II, 401a.)

280 Je älter der Vogel, je schwerer läst er sich berupffen. - Lehmann, 10, 69 u. 306, 31; Winckler, II, 384.

281 Je jünger der Vogel, je zarter das Fleisch.

282 Je kleiner der Vogel, je kleiner das Nest.

283 Je kleiner die Vögel, je ärger sie sind. - Winckler, XIV, 39.

284 Je schöner der Vogel an den Federn, desto schlechter schmeckt sein Fleisch. - Winckler, XI, 51.

285 Jedem sein Vogel, sagte Hans, und stahl seines Nachbars Gans.

286 Jedem Vogel gefällt sein Nest. - Gaal, 1213; Simrock, 11003; Schlechta, 453.

Frz.: A chaque oiseau est son nid beau. (Gaal, 1213; Kritzinger, 488b; Lendroy, 1079.)

It.: A ogni ucello il suo nido pare bello. (Pazzaglia, 386, 1; Gaal, 1213.)

Lat.: Omni aui suus nidus pulcher. (Bovill, II, 182.)

287 Jeder Vogel bedarf seiner Federn.

Dän.: Hver fugl haver sine fiere behov. (Prov. dan., 319a.)

288 Jeder Vogel bessert sein Nest. - Frischbier2, 3932.

289 Jeder Vogel fliegt, nachdem er Flügel hat.

Holl.: Ieder vogel vliegt, naar dat hij gevleugeld is. (Harrebomee, II, 401a.)

290 Jeder Vogel hält sein Lied für schön.

Dän.: Hver fugl tykkes at han synger wel. (Prov. dan., 205.)

291 Jeder Vogel hat sein Nest lieb. - Simrock, 11004; Körte, 6328; Braun, I, 4805.

Engl.: Every bird likes its own nest.

Lat.: Domus propria, domus optima.

Schwed.: Eget näste halls för det bäste. (Marin, 11.)

292 Jeder Vogel ist gern in seinem Nest. - Lehmann, 112, 8.

293 Jeder Vogel lebt nach seiner Art.

Holl.: Ieder vogel doet naar zijnen aard. (Harrebomee, II, 401a.)

[Spaltenumbruch] 241 Fliegt ein Vogel noch so fern, er kommt zu seinem Nest zurück.

Holl.: Hoe ver de vogel vliegt, hij komt op zijn nest terug. (Harrebomée, II, 401a.)

242 Freie (frühe) Vägel kröggt de Katt.Frischbier2, 3934.

243 Fremde Vögel bedeuten fremdes Volk.

244 Friss, Vogel, oder stirb!Gruter, III, 39; Lehmann, II, 176, 35; Blum, 486; Bücking, 169; Simrock, 10979; Eiselein, 621; Braun, I, 4792; Masson, 366; für Franken: Frommann, VI, 326, 399; Körte, 6318.

Dän.: Fugl æd, eller døe. (Prov. dan., 7.)

Frz.: Il faut passer par là, ou par la fenêtre. – Il n'y a ni cric ni crac, il faut, que tu y passes. (Lendroy, 898 u. 1148.) – Il n'y a pas à reculer. (Gaal, 1628.)

It.: A questo fiasco s'ha a bere. – Qui bisogna bere, o affogare. (Gaal, 1628.)

Lat.: Hic vobis vincendum aut moriendum milites est. (Chaos, 566; Gaal, 1628.)

245 Fröhe Vägel bött der Katt den Kopp af. (Wehlau.)

246 Früh singende Vögel haben bald versungen.Gaal, 146.

Lat.: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. – Odi puerulum praecoci sapientia. – Praecocia ingenia raro maturescunt. – Qui sapit anto pilos non sapit ille diu. (Suringar, CLVII, 15.)

247 Gebratene Vögel fliegen niemand ins Maul.Parömiakon, 598.

Böhm.: Pečeni ptáci nelítají do huby. – Žádnému pečený holub (vrabec, pták) do úst nevletí. (Čelakovsky, 126.)

Poln.: Nieprzylecą do lenia pieczone gołąbki, by sied ział i nadsiedział zgotowawszy ząbki. (Čelakovsky, 126.)

248 Gebratener Vogel fliegt nicht mehr aus der Pfanne.

249 Gemahlte Vögel seynd wol gut zu schiessen, aber böss zu geniessen.Fischart in Kloster, VIII, 295; Gruter, III, 43; Simrock, 11013; Körte, 6334; Braun, I, 4814.

250 Gleiche Vögel, gleicher Sang.

Holl.: Vogels van eenerlei veren zingen al eens. (Harrebomée, II, 401b.)

251 Gleichwie den Vogel am Gsang, also erkent man an der Rede ein Mann, ein Baum an den Früchten.Pauli, Schimpff, 360.

252 Glîchig Vögel strîchid gern mitenand.Sutermeister, 136.

253 Gross Vogel wil ein gros Nest haben.Schottel, 1114b.

In Schlesien: Gruss Vogel müssen gruss Nester hoan. (Gomolcke, 410.)

254 Grosse Vögel beissen sich vmb die nester, der Zaunkönig hat fried.Henisch, 267, 7; Petri, II, 362.

255 Grosse Vögel fressen keine kleinen Körner.

Hochgestellte Beamte machen grosse Ansprüche. Die Chinesen, welche dasselbe Sprichwort haben, wollen damit sagen, dass sich die Mandarinen nicht mit kleinen Geschenken, mit geringen Bissen begnügen.

Holl.: Groote vogels eten geen kort zaad. (Harrebomée, II, 400b.)

256 Grosse Vögel haben grosse Federn.

Holl.: Grote vogels, groote veren. (Harrebomée, II, 400b.)

257 Grosse Vögel kann man nicht in Sprenkeln fangen.

Böhm.: Velikých ptákův pod pomeč nelapají. (Čelakovsky, 147.)

258 Grosser vogel, gross nest.Franck, II, 85b u. 109a; Gruter, I, 46; Eiselein, 621; Blum, 316; Braun, I, 4798; für Schlesien: Frommann, III, 248, 66.

Lat.: Magnos magna decent. (Chaos, 1103.)

Poln.: Małych ptaków male gniazda. (Masson, 361.)

259 Guter Vogel legt ein gut Ei.

260 Guter Vogel richtet sich selbst.

261 Hab ich nicht Vögel, so esse ich kraut.Henisch, 949, 15; Petri, II, 368.

262 Haben wir nicht den Vogel, so braten wir das Nest.Henisch, 481, 24.

Lat.: Si bovem non habes (possis) asinum agas.

263 Hochfliegende Vögel müssen sich auch von der Erde nähren.

264 Hohe Vögel kommen alle wider nach der erden.Henisch, 918, 8; Petri, II, 383.

Bei Tunnicius (1099): Hoge vogels komen al wedder na der êrden. (Aëriae volucres agros terramque requirunt.)

[Spaltenumbruch] 265 Ich bin der Vogel, der schon davongeflogen ist, ehe der Baum zum Niederstürzen kracht.

Die Neger in Surinam, um zu sagen: Wer mich fangen will, muss schneller bei der Hand sein, ich bin vorsichtig und nicht so leicht zu fassen.

266 Ich bin ein frommer Vogel, sagte die Dohle, ich bin in der Kirche ausgebrütet (geboren und auferzogen).

267 Ich bin ein Vogel aller Dinge, dess Brot ich ess'; dess Lied ich singe. (Westf.)

268 Ich bin eyn vogel wolgemuth, sagte die ewl, wenns auch den andern (Vögeln) we thut.Werdea, Diiij.

269 Ich bin kein gemeiner Vogel, sagte die Krähe, als sie auf dem Kirchthor sass.

Böhm.: Zaletèla vrána na dům velkého pána. (Čelakovsky, 99.)

270 Ich rupfe Vögel, sagte der Advocat, da stand er zwischen zwei Bauern.

271 Ist der Vogel auss der hant, so ist er schwerlich zu bekommen.Lehmann, 919, 9.

Lat.: Opus perit, cujus perit occasio. (Binder II, 2439; Lehmann, 257, 2.)

272 Ist der Vogel einmal aus dem Garn, so geht er nicht leicht wieder hinein.

273 Ist der Vogel einmal aus der Hand, er ist für immer über Land.

Dän.: Er fuglen af haanden, den er ond at íaae igien. (Prov. dan., 208.)

274 Ist der Vogel einmal im Garn, so kommt er schwer heraus.

275 Ist der Vogel fort, so schliesst man den Käfig.

276 Ist man Vogel, so wird man gerupft; ist man Fisch, so wird man geschuppt.

Was auf Erden ist geboren, wird auch geschoren.

277 Jarag Föggler skal a Nêb uf. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 179.

Bösen Vögeln muss der Schnabel ab.

278 Je älter der Vogel ist, je ungerner verlässt er die Federn.

279 Je älter der Vogel, je fester sitzen die Federn.

Holl.: Hoe ouder de vogel wordt, hoe vaster hij zijne pluimen houdt. (Harrebomée, II, 401a.)

280 Je älter der Vogel, je schwerer läst er sich berupffen.Lehmann, 10, 69 u. 306, 31; Winckler, II, 384.

281 Je jünger der Vogel, je zarter das Fleisch.

282 Je kleiner der Vogel, je kleiner das Nest.

283 Je kleiner die Vögel, je ärger sie sind.Winckler, XIV, 39.

284 Je schöner der Vogel an den Federn, desto schlechter schmeckt sein Fleisch.Winckler, XI, 51.

285 Jedem sein Vogel, sagte Hans, und stahl seines Nachbars Gans.

286 Jedem Vogel gefällt sein Nest.Gaal, 1213; Simrock, 11003; Schlechta, 453.

Frz.: A chaque oiseau est son nid beau. (Gaal, 1213; Kritzinger, 488b; Lendroy, 1079.)

It.: A ogni ucello il suo nido pare bello. (Pazzaglia, 386, 1; Gaal, 1213.)

Lat.: Omni aui suus nidus pulcher. (Bovill, II, 182.)

287 Jeder Vogel bedarf seiner Federn.

Dän.: Hver fugl haver sine fiere behov. (Prov. dan., 319a.)

288 Jeder Vogel bessert sein Nest.Frischbier2, 3932.

289 Jeder Vogel fliegt, nachdem er Flügel hat.

Holl.: Ieder vogel vliegt, naar dat hij gevleugeld is. (Harrebomée, II, 401a.)

290 Jeder Vogel hält sein Lied für schön.

Dän.: Hver fugl tykkes at han synger wel. (Prov. dan., 205.)

291 Jeder Vogel hat sein Nest lieb.Simrock, 11004; Körte, 6328; Braun, I, 4805.

Engl.: Every bird likes its own nest.

Lat.: Domus propria, domus optima.

Schwed.: Eget näste hålls för det bäste. (Marin, 11.)

292 Jeder Vogel ist gern in seinem Nest.Lehmann, 112, 8.

293 Jeder Vogel lebt nach seiner Art.

Holl.: Ieder vogel doet naar zijnen aard. (Harrebomée, II, 401a.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0835" n="[829]"/><cb n="1657"/>
241 Fliegt ein Vogel noch so fern, er kommt zu seinem Nest zurück.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hoe ver de vogel vliegt, hij komt op zijn nest terug. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">242 Freie (frühe) Vägel kröggt de Katt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3934.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">243 Fremde Vögel bedeuten fremdes Volk.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">244 Friss, Vogel, oder stirb!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 39; Lehmann, II, 176, 35; Blum, 486; Bücking, 169; Simrock, 10979; Eiselein, 621; Braun, I, 4792; Masson, 366;</hi> für Franken: <hi rendition="#i">Frommann, VI, 326, 399; Körte, 6318.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fugl æd, eller døe. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il faut passer par là, ou par la fenêtre. &#x2013; Il n'y a ni cric ni crac, il faut, que tu y passes. (<hi rendition="#i">Lendroy, 898 u. 1148.</hi>) &#x2013; Il n'y a pas à reculer. (<hi rendition="#i">Gaal, 1628.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A questo fiasco s'ha a bere. &#x2013; Qui bisogna bere, o affogare. (<hi rendition="#i">Gaal, 1628.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hic vobis vincendum aut moriendum milites est. (<hi rendition="#i">Chaos, 566; Gaal, 1628.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">245 Fröhe Vägel bött der Katt den Kopp af.</hi> (<hi rendition="#i">Wehlau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">246 Früh singende Vögel haben bald versungen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. &#x2013; Odi puerulum praecoci sapientia. &#x2013; Praecocia ingenia raro maturescunt. &#x2013; Qui sapit anto pilos non sapit ille diu. (<hi rendition="#i">Suringar, CLVII, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">247 Gebratene Vögel fliegen niemand ins Maul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Pe&#x010D;eni ptáci nelítají do huby. &#x2013; &#x017D;ádnému pe&#x010D;ený holub (vrabec, pták) do úst nevletí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nieprzylec&#x0105; do lenia pieczone go&#x0142;&#x0105;bki, by sied zia&#x0142; i nadsiedzia&#x0142; zgotowawszy z&#x0105;bki. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">248 Gebratener Vogel fliegt nicht mehr aus der Pfanne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">249 Gemahlte Vögel seynd wol gut zu schiessen, aber böss zu geniessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart in Kloster, VIII, 295; Gruter, III, 43; Simrock, 11013; Körte, 6334; Braun, I, 4814.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">250 Gleiche Vögel, gleicher Sang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vogels van eenerlei veren zingen al eens. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 401<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">251 Gleichwie den Vogel am Gsang, also erkent man an der Rede ein Mann, ein Baum an den Früchten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Schimpff, 360.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">252 Glîchig Vögel strîchid gern mitenand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">253 Gross Vogel wil ein gros Nest haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1114<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Schlesien: Gruss Vogel müssen gruss Nester hoan. (<hi rendition="#i">Gomolcke, 410.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">254 Grosse Vögel beissen sich vmb die nester, der Zaunkönig hat fried.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 267, 7; Petri, II, 362.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">255 Grosse Vögel fressen keine kleinen Körner.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hochgestellte Beamte machen grosse Ansprüche. Die Chinesen, welche dasselbe Sprichwort haben, wollen damit sagen, dass sich die Mandarinen nicht mit kleinen Geschenken, mit geringen Bissen begnügen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Groote vogels eten geen kort zaad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 400<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">256 Grosse Vögel haben grosse Federn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Grote vogels, groote veren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 400<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">257 Grosse Vögel kann man nicht in Sprenkeln fangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Velikých pták&#x016F;v pod pome&#x010D; nelapají. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 147.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">258 Grosser vogel, gross nest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 85<hi rendition="#sup">b</hi> u. 109<hi rendition="#sup">a;</hi> Gruter, I, 46; Eiselein, 621; Blum, 316; Braun, I, 4798;</hi> für Schlesien: <hi rendition="#i">Frommann, III, 248, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Magnos magna decent. (<hi rendition="#i">Chaos, 1103.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Ma&#x0142;ych ptaków male gniazda. (<hi rendition="#i">Masson, 361.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">259 Guter Vogel legt ein gut Ei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">260 Guter Vogel richtet sich selbst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">261 Hab ich nicht Vögel, so esse ich kraut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 949, 15; Petri, II, 368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">262 Haben wir nicht den Vogel, so braten wir das Nest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 481, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si bovem non habes (possis) asinum agas.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">263 Hochfliegende Vögel müssen sich auch von der Erde nähren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">264 Hohe Vögel kommen alle wider nach der erden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 918, 8; Petri, II, 383.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1099)</hi>: Hoge vogels komen al wedder na der êrden. (Aëriae volucres agros terramque requirunt.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1658"/>
265 Ich bin der Vogel, der schon davongeflogen ist, ehe der Baum zum Niederstürzen kracht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Neger in Surinam, um zu sagen: Wer mich fangen will, muss schneller bei der Hand sein, ich bin vorsichtig und nicht so leicht zu fassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">266 Ich bin ein frommer Vogel, sagte die Dohle, ich bin in der Kirche ausgebrütet (geboren und auferzogen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">267 Ich bin ein Vogel aller Dinge, dess Brot ich ess'; dess Lied ich singe.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">268 Ich bin eyn vogel wolgemuth, sagte die ewl, wenns auch den andern (Vögeln) we thut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Werdea, Diiij.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">269 Ich bin kein gemeiner Vogel, sagte die Krähe, als sie auf dem Kirchthor sass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Zaletèla vrána na d&#x016F;m velkého pána. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 99.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">270 Ich rupfe Vögel, sagte der Advocat, da stand er zwischen zwei Bauern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">271 Ist der Vogel auss der hant, so ist er schwerlich zu bekommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 919, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Opus perit, cujus perit occasio. (<hi rendition="#i">Binder II, 2439; Lehmann, 257, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">272 Ist der Vogel einmal aus dem Garn, so geht er nicht leicht wieder hinein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">273 Ist der Vogel einmal aus der Hand, er ist für immer über Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Er fuglen af haanden, den er ond at íaae igien. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">274 Ist der Vogel einmal im Garn, so kommt er schwer heraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">275 Ist der Vogel fort, so schliesst man den Käfig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">276 Ist man Vogel, so wird man gerupft; ist man Fisch, so wird man geschuppt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Was auf Erden ist geboren, wird auch geschoren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">277 Jarag Föggler skal a Nêb uf.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 362, 179.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bösen Vögeln muss der Schnabel ab.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">278 Je älter der Vogel ist, je ungerner verlässt er die Federn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">279 Je älter der Vogel, je fester sitzen die Federn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hoe ouder de vogel wordt, hoe vaster hij zijne pluimen houdt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">280 Je älter der Vogel, je schwerer läst er sich berupffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 10, 69 u. 306, 31; Winckler, II, 384.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">281 Je jünger der Vogel, je zarter das Fleisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">282 Je kleiner der Vogel, je kleiner das Nest.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">283 Je kleiner die Vögel, je ärger sie sind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XIV, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">284 Je schöner der Vogel an den Federn, desto schlechter schmeckt sein Fleisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XI, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">285 Jedem sein Vogel, sagte Hans, und stahl seines Nachbars Gans.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">286 Jedem Vogel gefällt sein Nest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1213; Simrock, 11003; Schlechta, 453.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A chaque oiseau est son nid beau. (<hi rendition="#i">Gaal, 1213; Kritzinger, 488<hi rendition="#sup">b</hi>; Lendroy, 1079.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A ogni ucello il suo nido pare bello. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 386, 1; Gaal, 1213.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omni aui suus nidus pulcher. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 182.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">287 Jeder Vogel bedarf seiner Federn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hver fugl haver sine fiere behov. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 319<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">288 Jeder Vogel bessert sein Nest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3932.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">289 Jeder Vogel fliegt, nachdem er Flügel hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ieder vogel vliegt, naar dat hij gevleugeld is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">290 Jeder Vogel hält sein Lied für schön.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hver fugl tykkes at han synger wel. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 205.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">291 Jeder Vogel hat sein Nest lieb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11004; Körte, 6328; Braun, I, 4805.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Every bird likes its own nest.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Domus propria, domus optima.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Eget näste hålls för det bäste. (<hi rendition="#i">Marin, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">292 Jeder Vogel ist gern in seinem Nest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 112, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">293 Jeder Vogel lebt nach seiner Art.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ieder vogel doet naar zijnen aard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[829]/0835] 241 Fliegt ein Vogel noch so fern, er kommt zu seinem Nest zurück. Holl.: Hoe ver de vogel vliegt, hij komt op zijn nest terug. (Harrebomée, II, 401a.) 242 Freie (frühe) Vägel kröggt de Katt. – Frischbier2, 3934. 243 Fremde Vögel bedeuten fremdes Volk. 244 Friss, Vogel, oder stirb! – Gruter, III, 39; Lehmann, II, 176, 35; Blum, 486; Bücking, 169; Simrock, 10979; Eiselein, 621; Braun, I, 4792; Masson, 366; für Franken: Frommann, VI, 326, 399; Körte, 6318. Dän.: Fugl æd, eller døe. (Prov. dan., 7.) Frz.: Il faut passer par là, ou par la fenêtre. – Il n'y a ni cric ni crac, il faut, que tu y passes. (Lendroy, 898 u. 1148.) – Il n'y a pas à reculer. (Gaal, 1628.) It.: A questo fiasco s'ha a bere. – Qui bisogna bere, o affogare. (Gaal, 1628.) Lat.: Hic vobis vincendum aut moriendum milites est. (Chaos, 566; Gaal, 1628.) 245 Fröhe Vägel bött der Katt den Kopp af. (Wehlau.) 246 Früh singende Vögel haben bald versungen. – Gaal, 146. Lat.: Is cadit ante senem, qui sapit ante diem. – Odi puerulum praecoci sapientia. – Praecocia ingenia raro maturescunt. – Qui sapit anto pilos non sapit ille diu. (Suringar, CLVII, 15.) 247 Gebratene Vögel fliegen niemand ins Maul. – Parömiakon, 598. Böhm.: Pečeni ptáci nelítají do huby. – Žádnému pečený holub (vrabec, pták) do úst nevletí. (Čelakovsky, 126.) Poln.: Nieprzylecą do lenia pieczone gołąbki, by sied ział i nadsiedział zgotowawszy ząbki. (Čelakovsky, 126.) 248 Gebratener Vogel fliegt nicht mehr aus der Pfanne. 249 Gemahlte Vögel seynd wol gut zu schiessen, aber böss zu geniessen. – Fischart in Kloster, VIII, 295; Gruter, III, 43; Simrock, 11013; Körte, 6334; Braun, I, 4814. 250 Gleiche Vögel, gleicher Sang. Holl.: Vogels van eenerlei veren zingen al eens. (Harrebomée, II, 401b.) 251 Gleichwie den Vogel am Gsang, also erkent man an der Rede ein Mann, ein Baum an den Früchten. – Pauli, Schimpff, 360. 252 Glîchig Vögel strîchid gern mitenand. – Sutermeister, 136. 253 Gross Vogel wil ein gros Nest haben. – Schottel, 1114b. In Schlesien: Gruss Vogel müssen gruss Nester hoan. (Gomolcke, 410.) 254 Grosse Vögel beissen sich vmb die nester, der Zaunkönig hat fried. – Henisch, 267, 7; Petri, II, 362. 255 Grosse Vögel fressen keine kleinen Körner. Hochgestellte Beamte machen grosse Ansprüche. Die Chinesen, welche dasselbe Sprichwort haben, wollen damit sagen, dass sich die Mandarinen nicht mit kleinen Geschenken, mit geringen Bissen begnügen. Holl.: Groote vogels eten geen kort zaad. (Harrebomée, II, 400b.) 256 Grosse Vögel haben grosse Federn. Holl.: Grote vogels, groote veren. (Harrebomée, II, 400b.) 257 Grosse Vögel kann man nicht in Sprenkeln fangen. Böhm.: Velikých ptákův pod pomeč nelapají. (Čelakovsky, 147.) 258 Grosser vogel, gross nest. – Franck, II, 85b u. 109a; Gruter, I, 46; Eiselein, 621; Blum, 316; Braun, I, 4798; für Schlesien: Frommann, III, 248, 66. Lat.: Magnos magna decent. (Chaos, 1103.) Poln.: Małych ptaków male gniazda. (Masson, 361.) 259 Guter Vogel legt ein gut Ei. 260 Guter Vogel richtet sich selbst. 261 Hab ich nicht Vögel, so esse ich kraut. – Henisch, 949, 15; Petri, II, 368. 262 Haben wir nicht den Vogel, so braten wir das Nest. – Henisch, 481, 24. Lat.: Si bovem non habes (possis) asinum agas. 263 Hochfliegende Vögel müssen sich auch von der Erde nähren. 264 Hohe Vögel kommen alle wider nach der erden. – Henisch, 918, 8; Petri, II, 383. Bei Tunnicius (1099): Hoge vogels komen al wedder na der êrden. (Aëriae volucres agros terramque requirunt.) 265 Ich bin der Vogel, der schon davongeflogen ist, ehe der Baum zum Niederstürzen kracht. Die Neger in Surinam, um zu sagen: Wer mich fangen will, muss schneller bei der Hand sein, ich bin vorsichtig und nicht so leicht zu fassen. 266 Ich bin ein frommer Vogel, sagte die Dohle, ich bin in der Kirche ausgebrütet (geboren und auferzogen). 267 Ich bin ein Vogel aller Dinge, dess Brot ich ess'; dess Lied ich singe. (Westf.) 268 Ich bin eyn vogel wolgemuth, sagte die ewl, wenns auch den andern (Vögeln) we thut. – Werdea, Diiij. 269 Ich bin kein gemeiner Vogel, sagte die Krähe, als sie auf dem Kirchthor sass. Böhm.: Zaletèla vrána na dům velkého pána. (Čelakovsky, 99.) 270 Ich rupfe Vögel, sagte der Advocat, da stand er zwischen zwei Bauern. 271 Ist der Vogel auss der hant, so ist er schwerlich zu bekommen. – Lehmann, 919, 9. Lat.: Opus perit, cujus perit occasio. (Binder II, 2439; Lehmann, 257, 2.) 272 Ist der Vogel einmal aus dem Garn, so geht er nicht leicht wieder hinein. 273 Ist der Vogel einmal aus der Hand, er ist für immer über Land. Dän.: Er fuglen af haanden, den er ond at íaae igien. (Prov. dan., 208.) 274 Ist der Vogel einmal im Garn, so kommt er schwer heraus. 275 Ist der Vogel fort, so schliesst man den Käfig. 276 Ist man Vogel, so wird man gerupft; ist man Fisch, so wird man geschuppt. Was auf Erden ist geboren, wird auch geschoren. 277 Jarag Föggler skal a Nêb uf. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 179. Bösen Vögeln muss der Schnabel ab. 278 Je älter der Vogel ist, je ungerner verlässt er die Federn. 279 Je älter der Vogel, je fester sitzen die Federn. Holl.: Hoe ouder de vogel wordt, hoe vaster hij zijne pluimen houdt. (Harrebomée, II, 401a.) 280 Je älter der Vogel, je schwerer läst er sich berupffen. – Lehmann, 10, 69 u. 306, 31; Winckler, II, 384. 281 Je jünger der Vogel, je zarter das Fleisch. 282 Je kleiner der Vogel, je kleiner das Nest. 283 Je kleiner die Vögel, je ärger sie sind. – Winckler, XIV, 39. 284 Je schöner der Vogel an den Federn, desto schlechter schmeckt sein Fleisch. – Winckler, XI, 51. 285 Jedem sein Vogel, sagte Hans, und stahl seines Nachbars Gans. 286 Jedem Vogel gefällt sein Nest. – Gaal, 1213; Simrock, 11003; Schlechta, 453. Frz.: A chaque oiseau est son nid beau. (Gaal, 1213; Kritzinger, 488b; Lendroy, 1079.) It.: A ogni ucello il suo nido pare bello. (Pazzaglia, 386, 1; Gaal, 1213.) Lat.: Omni aui suus nidus pulcher. (Bovill, II, 182.) 287 Jeder Vogel bedarf seiner Federn. Dän.: Hver fugl haver sine fiere behov. (Prov. dan., 319a.) 288 Jeder Vogel bessert sein Nest. – Frischbier2, 3932. 289 Jeder Vogel fliegt, nachdem er Flügel hat. Holl.: Ieder vogel vliegt, naar dat hij gevleugeld is. (Harrebomée, II, 401a.) 290 Jeder Vogel hält sein Lied für schön. Dän.: Hver fugl tykkes at han synger wel. (Prov. dan., 205.) 291 Jeder Vogel hat sein Nest lieb. – Simrock, 11004; Körte, 6328; Braun, I, 4805. Engl.: Every bird likes its own nest. Lat.: Domus propria, domus optima. Schwed.: Eget näste hålls för det bäste. (Marin, 11.) 292 Jeder Vogel ist gern in seinem Nest. – Lehmann, 112, 8. 293 Jeder Vogel lebt nach seiner Art. Holl.: Ieder vogel doet naar zijnen aard. (Harrebomée, II, 401a.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/835
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [829]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/835>, abgerufen am 24.11.2024.