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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 31 Scherz ohne Salz ist Bauernschmalz. - Eiselein, 548; Simrock, 8974; Braun, I, 3848.

32 Scherz soll Schaf-, nicht Hundezähne haben. - Ramann, Unterr., V, 22; Simrock, 8980.

Die Finnen: Der Scherz ist erlaubt, aber nicht der beleidigende Vorwitz. (Bertram, 72.)

It.: Motti devono mordere come la pecora non come il cane.

33 Scherz soll Schafzorn vnnd nicht Hundszorn haben. - Lehmann, 704, 12.

Böhm.: Hraj, a neurazej; klamej a ne haneje. (Celakovsky, 83.) - Zerty trop a lidi nezlob. (Celakovsky, 82.)

It.: Non scherzar che doglia, ne dir che dispiaccia. (Pazzaglia, 338, 1.)

Lat.: Hae nugae seria ducent. (Horaz.) (Philippi, I, 173.) - Ira parit rixas, rixae vertuntur in ensem, ensis dat vulnus, vulnera saepe necem. - Saepe leves pariunt bella cruenta joci. (Chaos, 412 und 419.)

34 Scherz und Ernst stehen in Einem Buch.

Engl.: He that laughs in the morning, weeps at night. - To day we are glad, to morrow sad. (Gaal, 499.)

It.: Burlando si dice il vero. (Kritzinger, 709b.) - Gli stremi dell' allegrezza occupa il pianto. (Gaal, 499.)

Lat.: Vespere flet crebro, qui risit mane sereno.

Poln.: 'Nie zawsze zart tylko zartem najdzies w nim potowai prawdy.

Ung.: Neha reggel tantz, estve peoig lantz.

35 Scherz will Ernst haben. - Struve, I, 22; Simrock, 8969.

Dän.: Skemt behöves savelsom alvor. (Prov. dan., 505.)

36 So schertz nicht Saltz oder Zucker hat, ist Bawrnwerck. - Lehmann, 704, 13.

37 Von einem Scherz geht der Schädel nicht entzwei.

Böhm.: Od zertu blava neboli. (Celakovsky, 82.)

38 Wahrer Schertz, böser Schertz.

Lat.: Dum jocus est verus, malus est, atque severus. (Sutor, 288.)

39 Wenn der schertz am besten ist, so sol man auffhoren. - Agricola I, 39; Chaos, 399; Guttenstein, I, 8; Schottel, 1129a; Gaal, 1362; Körte, 5362; Siebenkees, 237; Sailer, 282; Simrock, 8972; Braun, I, 3845.

Böhm.: Prestan zertovati, kdyz se tvar pyri. (Celakovsky, 83.)

Frz.: Il fait bien laisser le jeu, quand il est beau.

It.: Lascia la burla, quando piu piace. (Pazzaglia, 39, 6; Bohn I, 107.) - Ogni bel giuoco, vuol durar poco o rincresce. (Körte, 5302.)

Lat.: Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. - Jocus, cum optimus est, cessandum. (Masson, 320.) - Modus in jocis servandus est. (Gaal, 1362.)

Span.: A la burla, dejarla quando mas agrada. (Bohn I, 195.)

Ung.: Jo a' trefa, de nem holtig. (Gaal, 1362.)

40 Wer aus Scherz in den Nil springt, kann leicht im Ernst darin ertrinken. (Abyssinien.)

41 Wer in Scherz und Ernst hält den rechten Ton, ist eines weisen Mannes Sohn.

Dän.: Lad din skjemt vaere lystig og din alvor fornuftig. (Prov. dan., 370.)

42 Wer keinen Scherz will verstehn, muss nicht unter die Leute gehn.

It.: Chi teme le beffe non vada alle feste. (Pazzaglia, 129, 7.)

43 Wer Scherz ausgibt, muss Scherz einnehmen.

Böhm.: Umis-li spicky (zerty) rozdavati, umej tez prijimati. (Celakovsky, 82.)

*44 Aus Scherz Ernst machen.

*45 Er versteht Scherz.

Holl.: Hij kan jok en ernst verstaan. (Harrebomee, I, 362.)

*46 Es war ein unzeitiger Scherz.

Lat.: Jocularium malum. (Seybold, 259.) - Risus Megaricus. (Erasm., 815; Philippi, II, 158.)

*47 Im Scherz gesagt und im Ernst gemeint.

*48 Scherz ausgeben, aber nicht einnehmen wollen.

Andere zu necken sich erlauben, aber keine Neckerei als Scherz annehmen.

*49 Scherz beiseite. - Braun, I, 3846.

Um anzudeuten, dass das, was geschehe oder gesprochen werde, nicht als Scherz, vielmehr als Ernst zu nehmen sei.

*50 Scherz und Ernst. - Struve, I, 22.

*51 Scherz und Ernst mit jemand theilen.

Alles, Freud' und Leid.

*52 Sich auf den Scherz verstehen.

Nämlich auf die Kunst geschickt zu scherzen.


Scherzen.

1 Beim Scherzen ist keine Ehrerbietung. - Simrock, 8979a.

Lat.: Jocus aufert reverentiam. (Seybold, 259.)

[Spaltenumbruch] 2 Ein freundlich schertzen bringt viel tausend Schmertzen. - Petri, II, 185.

3 Es ist nicht gut scherzen mit Heiligen, sie zeichnen gern.

4 Man mag scherzen, aber ohne Schaden, Stank und Schmerzen.

So, dass keine nachtheiligen Folgen entstehen.

It.: La burla sia burla, ma non villania. (Pazzaglia, 38.)

5 Man soll nicht scherzen mit Leuten, auf die man hinabsehen muss.

Ungebildete, gemeine Leute werden unverschämt, wenn man gegen sie vertraulich wird; daher sagen die Aegypter: Scherze du mit dem Sklaven, er wird dir bald den Hintern zeigen. (Burckhardt, 37.)

6 Mancher scherzt über andere und verspottet sich selbst.

It.: Tal si burla, chi si confessa. (Cahier, 2834.)

7 Mit Schertzen vertreibt man die lange Weil.

Lat.: Falluntur multis tempora longa jocis. (Seybold, 172.)

8 Schertz mit deines gleichen, sagte der Schneider zu seinem Sohne. - Lehmann, 704, 9.

Dän.: Skjemt med dine jevulige, sayde skrederen til sin son. (Prov. dan., 506.)

It.: Scherza co fanti, e lascia stare i santi. (Pazzaglia, 338, 2.)

9 Scherze mit deinesgleichen.

Böhm.: Nezertuj s kym jsi neroste. (Celakovsky, 83.)

Dän.: Man skal skiemte med sin lige. (Bohn I, 389.)

10 Scherze nicht mit Ernst. - Simrock, 2118.

Wahlspruch des Markgrafen Ernst zu Brandenburg.

11 Scherzen mit Massen ist wol zuzulassen. - Eiselein, 548; Simrock, 8975; Braun, I, 3849.

Lat.: Innocuis sobriisque jocis licet omnibus uti. (Chaos, 8.)

Schwed.: Den i leken gar maste leeken tola. (Grubb, 101.)

12 Wer fürs Scherz'n geboren ist, muss beim Scherz bleiben. (Oberösterreich.)

Er bringt's nicht zum Laib, Brotlaib.

13 Wer schertzen wil, soll auch Schertz auffnehmen. - Petri, II, 766; Lehmann, II, 850, 318; Simrock, 8979; Chaos, 399.

Dän.: Vil du i leeg, da skal du leeg opholde. (Prov. dan., 379.)

Holl.: Die jokken wil, moet jok verstaan. (Harrebomee, I, 362b; Bohn I, 309.) - Die schertsen wil, moet scherts verstaan. (Harrebomee, II, 247a.)

14 Wer scherzen will, der scherze so, dass nicht zu brennen kommt das Stroh.

Span.: A las burlas asi va a ellas que no se salgen de veras. (Bohn I, 195.)

15 Wer scherzen will, muss sich erst die Leute ansehen.

Ob er auch richtig verstanden wird. Misverstandene Rede kann beleidigen oder als Versprechung u. s. w. aufgefasst werden. In letzterer Beziehung sagen die Aegypter: Sie scherzten mit dem Wasserträger, der hielt es für Ernst. (Burckhardt, 383.) Er glaubte, es sei ernstlich gemeint. Von der Leichtgläubigkeit, mit der untergeordnete Personen Versprechungen ihrer Vorgesetzten anhören, die nichts weniger als solche sind.

Böhm.: Zertujes-li, ohlizej se. (Celakovsky, 82.)

16 Wer viel will scherzen, muss einmal stürtzen.

It.: Chi burla, si confessa. (Bohn I, 72.)

*17 Er lässt nicht mit sich scherzen.

Frz.: Il ne se faut pas jouer a lui. (Kritzinger, 401a.)

*18 Er schertzet so grob wie ein Mertzenkalb. (S. Kalb 34.) - Mathesy, 215a.

*19 Er schertzt mit einem wie ein Katz mit einer Maus. - Gruter, III, 78; Lehmann, II, 573, 27.

*20 Er schertzt wie Gümpff mit seiner Mutter, er kitzelte sie mit einer Hewgabel zu todt. - Gruter, III, 78; Lehmann, II, 573, 27.


Scherzlich.

Wer scherzlich ist in seiner rede, stil und freundlich von geberde, das thu' ich ihn furwahr wol kundt, er ist der jungfraw gutter fr(e)undt. - Töppen, 91, 107.


Schet.

*1 Dat is mit'n Schet besegelt. - Eichwald, 1662.

*2 'N frischen Schet un 'n Stück bi'n Oars weg. (Mecklenburg.) - Dr. Schiller's Ms.

Ein frisches Ei und ein Stück Schinken ist gemeint.


Scheu (Adj.).

* Scheu wie Schafe, die vor ihrem eigenen Schatten fliehen.

Dän.: Raed som faarene der frygter for sin egen skygge. (Prov. dan., 468.)


[Spaltenumbruch] 31 Scherz ohne Salz ist Bauernschmalz.Eiselein, 548; Simrock, 8974; Braun, I, 3848.

32 Scherz soll Schaf-, nicht Hundezähne haben.Ramann, Unterr., V, 22; Simrock, 8980.

Die Finnen: Der Scherz ist erlaubt, aber nicht der beleidigende Vorwitz. (Bertram, 72.)

It.: Motti devono mordere come la pecora non come il cane.

33 Scherz soll Schafzorn vnnd nicht Hundszorn haben.Lehmann, 704, 12.

Böhm.: Hraj, a neurážej; klamej a ne hanĕje. (Čelakovský, 83.) – Žerty trop a lidí nezlob. (Čelakovský, 82.)

It.: Non scherzar che doglia, nè dir che dispiaccia. (Pazzaglia, 338, 1.)

Lat.: Hae nugae seria ducent. (Horaz.) (Philippi, I, 173.) – Ira parit rixas, rixae vertuntur in ensem, ensis dat vulnus, vulnera saepe necem. – Saepe leves pariunt bella cruenta joci. (Chaos, 412 und 419.)

34 Scherz und Ernst stehen in Einem Buch.

Engl.: He that laughs in the morning, weeps at night. – To day we are glad, to morrow sad. (Gaal, 499.)

It.: Burlando si dice il vero. (Kritzinger, 709b.) – Gli stremi dell' allegrezza occupa il pianto. (Gaal, 499.)

Lat.: Vespere flet crebro, qui risit mane sereno.

Poln.: 'Nie zawsze żart tylko żartem najdzieś w nim potowai prawdy.

Ung.: Néha reggel tántz, estve peoig lántz.

35 Scherz will Ernst haben.Struve, I, 22; Simrock, 8969.

Dän.: Skemt behøves savelsom alvor. (Prov. dan., 505.)

36 So schertz nicht Saltz oder Zucker hat, ist Bawrnwerck.Lehmann, 704, 13.

37 Von einem Scherz geht der Schädel nicht entzwei.

Böhm.: Od žertu blava nebolí. (Čelakovský, 82.)

38 Wahrer Schertz, böser Schertz.

Lat.: Dum jocus est verus, malus est, atque severus. (Sutor, 288.)

39 Wenn der schertz am besten ist, so sol man auffhoren.Agricola I, 39; Chaos, 399; Guttenstein, I, 8; Schottel, 1129a; Gaal, 1362; Körte, 5362; Siebenkees, 237; Sailer, 282; Simrock, 8972; Braun, I, 3845.

Böhm.: Přestaň žertovati, když se tvár pýrí. (Čelakovský, 83.)

Frz.: Il fait bien laisser le jeu, quand il est beau.

It.: Lascia la burla, quando più piace. (Pazzaglia, 39, 6; Bohn I, 107.) – Ogni bel giuoco, vuol durar poco o rincresce. (Körte, 5302.)

Lat.: Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. – Jocus, cum optimus est, cessandum. (Masson, 320.) – Modus in jocis servandus est. (Gaal, 1362.)

Span.: A la burla, dejarla quando mas agrada. (Bohn I, 195.)

Ung.: Jó a' tréfa, de nem holtig. (Gaal, 1362.)

40 Wer aus Scherz in den Nil springt, kann leicht im Ernst darin ertrinken. (Abyssinien.)

41 Wer in Scherz und Ernst hält den rechten Ton, ist eines weisen Mannes Sohn.

Dän.: Lad din skjemt være lystig og din alvor fornuftig. (Prov. dan., 370.)

42 Wer keinen Scherz will verstehn, muss nicht unter die Leute gehn.

It.: Chi teme le beffe non vada alle feste. (Pazzaglia, 129, 7.)

43 Wer Scherz ausgibt, muss Scherz einnehmen.

Böhm.: Umís-li špičky (žerty) rozdávati, umĕj též přijímátí. (Čelakovský, 82.)

*44 Aus Scherz Ernst machen.

*45 Er versteht Scherz.

Holl.: Hij kan jok en ernst verstaan. (Harrebomée, I, 362.)

*46 Es war ein unzeitiger Scherz.

Lat.: Jocularium malum. (Seybold, 259.) – Risus Megaricus. (Erasm., 815; Philippi, II, 158.)

*47 Im Scherz gesagt und im Ernst gemeint.

*48 Scherz ausgeben, aber nicht einnehmen wollen.

Andere zu necken sich erlauben, aber keine Neckerei als Scherz annehmen.

*49 Scherz beiseite.Braun, I, 3846.

Um anzudeuten, dass das, was geschehe oder gesprochen werde, nicht als Scherz, vielmehr als Ernst zu nehmen sei.

*50 Scherz und Ernst.Struve, I, 22.

*51 Scherz und Ernst mit jemand theilen.

Alles, Freud' und Leid.

*52 Sich auf den Scherz verstehen.

Nämlich auf die Kunst geschickt zu scherzen.


Scherzen.

1 Beim Scherzen ist keine Ehrerbietung.Simrock, 8979a.

Lat.: Jocus aufert reverentiam. (Seybold, 259.)

[Spaltenumbruch] 2 Ein freundlich schertzen bringt viel tausend Schmertzen.Petri, II, 185.

3 Es ist nicht gut scherzen mit Heiligen, sie zeichnen gern.

4 Man mag scherzen, aber ohne Schaden, Stank und Schmerzen.

So, dass keine nachtheiligen Folgen entstehen.

It.: La burla sia burla, mà non villania. (Pazzaglia, 38.)

5 Man soll nicht scherzen mit Leuten, auf die man hinabsehen muss.

Ungebildete, gemeine Leute werden unverschämt, wenn man gegen sie vertraulich wird; daher sagen die Aegypter: Scherze du mit dem Sklaven, er wird dir bald den Hintern zeigen. (Burckhardt, 37.)

6 Mancher scherzt über andere und verspottet sich selbst.

It.: Tal si burla, chi si confessa. (Cahier, 2834.)

7 Mit Schertzen vertreibt man die lange Weil.

Lat.: Falluntur multis tempora longa jocis. (Seybold, 172.)

8 Schertz mit deines gleichen, sagte der Schneider zu seinem Sohne.Lehmann, 704, 9.

Dän.: Skjemt med dine jevulige, sayde skrederen til sin son. (Prov. dan., 506.)

It.: Scherza co fanti, e lascia stare i santi. (Pazzaglia, 338, 2.)

9 Scherze mit deinesgleichen.

Böhm.: Nežertuj s kým jsi neroste. (Čelakovský, 83.)

Dän.: Man skal skiemte med sin lige. (Bohn I, 389.)

10 Scherze nicht mit Ernst.Simrock, 2118.

Wahlspruch des Markgrafen Ernst zu Brandenburg.

11 Scherzen mit Massen ist wol zuzulassen.Eiselein, 548; Simrock, 8975; Braun, I, 3849.

Lat.: Innocuis sobriisque jocis licet omnibus uti. (Chaos, 8.)

Schwed.: Den i leken gar maste leeken tola. (Grubb, 101.)

12 Wer fürs Scherz'n geboren ist, muss beim Scherz bleiben. (Oberösterreich.)

Er bringt's nicht zum Laib, Brotlaib.

13 Wer schertzen wil, soll auch Schertz auffnehmen.Petri, II, 766; Lehmann, II, 850, 318; Simrock, 8979; Chaos, 399.

Dän.: Vil du i leeg, da skal du leeg opholde. (Prov. dan., 379.)

Holl.: Die jokken wil, moet jok verstaan. (Harrebomée, I, 362b; Bohn I, 309.) – Die schertsen wil, moet scherts verstaan. (Harrebomée, II, 247a.)

14 Wer scherzen will, der scherze so, dass nicht zu brennen kommt das Stroh.

Span.: A las burlas así va a ellas que no se salgén de veras. (Bohn I, 195.)

15 Wer scherzen will, muss sich erst die Leute ansehen.

Ob er auch richtig verstanden wird. Misverstandene Rede kann beleidigen oder als Versprechung u. s. w. aufgefasst werden. In letzterer Beziehung sagen die Aegypter: Sie scherzten mit dem Wasserträger, der hielt es für Ernst. (Burckhardt, 383.) Er glaubte, es sei ernstlich gemeint. Von der Leichtgläubigkeit, mit der untergeordnete Personen Versprechungen ihrer Vorgesetzten anhören, die nichts weniger als solche sind.

Böhm.: Žertujes-li, ohlížej se. (Čelakovský, 82.)

16 Wer viel will scherzen, muss einmal stürtzen.

It.: Chi burla, si confessa. (Bohn I, 72.)

*17 Er lässt nicht mit sich scherzen.

Frz.: Il ne se faut pas jouer à lui. (Kritzinger, 401a.)

*18 Er schertzet so grob wie ein Mertzenkalb. (S. Kalb 34.) – Mathesy, 215a.

*19 Er schertzt mit einem wie ein Katz mit einer Maus.Gruter, III, 78; Lehmann, II, 573, 27.

*20 Er schertzt wie Gümpff mit seiner Mutter, er kitzelte sie mit einer Hewgabel zu todt.Gruter, III, 78; Lehmann, II, 573, 27.


Scherzlich.

Wer scherzlich ist in seiner rede, stil und freundlich von geberde, das thu' ich ihn furwahr wol kundt, er ist der jungfraw gutter fr(e)undt.Töppen, 91, 107.


Schet.

*1 Dat is mit'n Schêt besegelt.Eichwald, 1662.

*2 'N frischen Schet un 'n Stück bi'n Oars weg. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller's Ms.

Ein frisches Ei und ein Stück Schinken ist gemeint.


Scheu (Adj.).

* Scheu wie Schafe, die vor ihrem eigenen Schatten fliehen.

Dän.: Ræd som faarene der frygter for sin egen skygge. (Prov. dan., 468.)


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[[76]/0082] 31 Scherz ohne Salz ist Bauernschmalz. – Eiselein, 548; Simrock, 8974; Braun, I, 3848. 32 Scherz soll Schaf-, nicht Hundezähne haben. – Ramann, Unterr., V, 22; Simrock, 8980. Die Finnen: Der Scherz ist erlaubt, aber nicht der beleidigende Vorwitz. (Bertram, 72.) It.: Motti devono mordere come la pecora non come il cane. 33 Scherz soll Schafzorn vnnd nicht Hundszorn haben. – Lehmann, 704, 12. Böhm.: Hraj, a neurážej; klamej a ne hanĕje. (Čelakovský, 83.) – Žerty trop a lidí nezlob. (Čelakovský, 82.) It.: Non scherzar che doglia, nè dir che dispiaccia. (Pazzaglia, 338, 1.) Lat.: Hae nugae seria ducent. (Horaz.) (Philippi, I, 173.) – Ira parit rixas, rixae vertuntur in ensem, ensis dat vulnus, vulnera saepe necem. – Saepe leves pariunt bella cruenta joci. (Chaos, 412 und 419.) 34 Scherz und Ernst stehen in Einem Buch. Engl.: He that laughs in the morning, weeps at night. – To day we are glad, to morrow sad. (Gaal, 499.) It.: Burlando si dice il vero. (Kritzinger, 709b.) – Gli stremi dell' allegrezza occupa il pianto. (Gaal, 499.) Lat.: Vespere flet crebro, qui risit mane sereno. Poln.: 'Nie zawsze żart tylko żartem najdzieś w nim potowai prawdy. Ung.: Néha reggel tántz, estve peoig lántz. 35 Scherz will Ernst haben. – Struve, I, 22; Simrock, 8969. Dän.: Skemt behøves savelsom alvor. (Prov. dan., 505.) 36 So schertz nicht Saltz oder Zucker hat, ist Bawrnwerck. – Lehmann, 704, 13. 37 Von einem Scherz geht der Schädel nicht entzwei. Böhm.: Od žertu blava nebolí. (Čelakovský, 82.) 38 Wahrer Schertz, böser Schertz. Lat.: Dum jocus est verus, malus est, atque severus. (Sutor, 288.) 39 Wenn der schertz am besten ist, so sol man auffhoren. – Agricola I, 39; Chaos, 399; Guttenstein, I, 8; Schottel, 1129a; Gaal, 1362; Körte, 5362; Siebenkees, 237; Sailer, 282; Simrock, 8972; Braun, I, 3845. Böhm.: Přestaň žertovati, když se tvár pýrí. (Čelakovský, 83.) Frz.: Il fait bien laisser le jeu, quand il est beau. It.: Lascia la burla, quando più piace. (Pazzaglia, 39, 6; Bohn I, 107.) – Ogni bel giuoco, vuol durar poco o rincresce. (Körte, 5302.) Lat.: Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. – Jocus, cum optimus est, cessandum. (Masson, 320.) – Modus in jocis servandus est. (Gaal, 1362.) Span.: A la burla, dejarla quando mas agrada. (Bohn I, 195.) Ung.: Jó a' tréfa, de nem holtig. (Gaal, 1362.) 40 Wer aus Scherz in den Nil springt, kann leicht im Ernst darin ertrinken. (Abyssinien.) 41 Wer in Scherz und Ernst hält den rechten Ton, ist eines weisen Mannes Sohn. Dän.: Lad din skjemt være lystig og din alvor fornuftig. (Prov. dan., 370.) 42 Wer keinen Scherz will verstehn, muss nicht unter die Leute gehn. It.: Chi teme le beffe non vada alle feste. (Pazzaglia, 129, 7.) 43 Wer Scherz ausgibt, muss Scherz einnehmen. Böhm.: Umís-li špičky (žerty) rozdávati, umĕj též přijímátí. (Čelakovský, 82.) *44 Aus Scherz Ernst machen. *45 Er versteht Scherz. Holl.: Hij kan jok en ernst verstaan. (Harrebomée, I, 362.) *46 Es war ein unzeitiger Scherz. Lat.: Jocularium malum. (Seybold, 259.) – Risus Megaricus. (Erasm., 815; Philippi, II, 158.) *47 Im Scherz gesagt und im Ernst gemeint. *48 Scherz ausgeben, aber nicht einnehmen wollen. Andere zu necken sich erlauben, aber keine Neckerei als Scherz annehmen. *49 Scherz beiseite. – Braun, I, 3846. Um anzudeuten, dass das, was geschehe oder gesprochen werde, nicht als Scherz, vielmehr als Ernst zu nehmen sei. *50 Scherz und Ernst. – Struve, I, 22. *51 Scherz und Ernst mit jemand theilen. Alles, Freud' und Leid. *52 Sich auf den Scherz verstehen. Nämlich auf die Kunst geschickt zu scherzen. Scherzen. 1 Beim Scherzen ist keine Ehrerbietung. – Simrock, 8979a. Lat.: Jocus aufert reverentiam. (Seybold, 259.) 2 Ein freundlich schertzen bringt viel tausend Schmertzen. – Petri, II, 185. 3 Es ist nicht gut scherzen mit Heiligen, sie zeichnen gern. 4 Man mag scherzen, aber ohne Schaden, Stank und Schmerzen. So, dass keine nachtheiligen Folgen entstehen. It.: La burla sia burla, mà non villania. (Pazzaglia, 38.) 5 Man soll nicht scherzen mit Leuten, auf die man hinabsehen muss. Ungebildete, gemeine Leute werden unverschämt, wenn man gegen sie vertraulich wird; daher sagen die Aegypter: Scherze du mit dem Sklaven, er wird dir bald den Hintern zeigen. (Burckhardt, 37.) 6 Mancher scherzt über andere und verspottet sich selbst. It.: Tal si burla, chi si confessa. (Cahier, 2834.) 7 Mit Schertzen vertreibt man die lange Weil. Lat.: Falluntur multis tempora longa jocis. (Seybold, 172.) 8 Schertz mit deines gleichen, sagte der Schneider zu seinem Sohne. – Lehmann, 704, 9. Dän.: Skjemt med dine jevulige, sayde skrederen til sin son. (Prov. dan., 506.) It.: Scherza co fanti, e lascia stare i santi. (Pazzaglia, 338, 2.) 9 Scherze mit deinesgleichen. Böhm.: Nežertuj s kým jsi neroste. (Čelakovský, 83.) Dän.: Man skal skiemte med sin lige. (Bohn I, 389.) 10 Scherze nicht mit Ernst. – Simrock, 2118. Wahlspruch des Markgrafen Ernst zu Brandenburg. 11 Scherzen mit Massen ist wol zuzulassen. – Eiselein, 548; Simrock, 8975; Braun, I, 3849. Lat.: Innocuis sobriisque jocis licet omnibus uti. (Chaos, 8.) Schwed.: Den i leken gar maste leeken tola. (Grubb, 101.) 12 Wer fürs Scherz'n geboren ist, muss beim Scherz bleiben. (Oberösterreich.) Er bringt's nicht zum Laib, Brotlaib. 13 Wer schertzen wil, soll auch Schertz auffnehmen. – Petri, II, 766; Lehmann, II, 850, 318; Simrock, 8979; Chaos, 399. Dän.: Vil du i leeg, da skal du leeg opholde. (Prov. dan., 379.) Holl.: Die jokken wil, moet jok verstaan. (Harrebomée, I, 362b; Bohn I, 309.) – Die schertsen wil, moet scherts verstaan. (Harrebomée, II, 247a.) 14 Wer scherzen will, der scherze so, dass nicht zu brennen kommt das Stroh. Span.: A las burlas así va a ellas que no se salgén de veras. (Bohn I, 195.) 15 Wer scherzen will, muss sich erst die Leute ansehen. Ob er auch richtig verstanden wird. Misverstandene Rede kann beleidigen oder als Versprechung u. s. w. aufgefasst werden. In letzterer Beziehung sagen die Aegypter: Sie scherzten mit dem Wasserträger, der hielt es für Ernst. (Burckhardt, 383.) Er glaubte, es sei ernstlich gemeint. Von der Leichtgläubigkeit, mit der untergeordnete Personen Versprechungen ihrer Vorgesetzten anhören, die nichts weniger als solche sind. Böhm.: Žertujes-li, ohlížej se. (Čelakovský, 82.) 16 Wer viel will scherzen, muss einmal stürtzen. It.: Chi burla, si confessa. (Bohn I, 72.) *17 Er lässt nicht mit sich scherzen. Frz.: Il ne se faut pas jouer à lui. (Kritzinger, 401a.) *18 Er schertzet so grob wie ein Mertzenkalb. (S. Kalb 34.) – Mathesy, 215a. *19 Er schertzt mit einem wie ein Katz mit einer Maus. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 573, 27. *20 Er schertzt wie Gümpff mit seiner Mutter, er kitzelte sie mit einer Hewgabel zu todt. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 573, 27. Scherzlich. Wer scherzlich ist in seiner rede, stil und freundlich von geberde, das thu' ich ihn furwahr wol kundt, er ist der jungfraw gutter fr(e)undt. – Töppen, 91, 107. Schet. *1 Dat is mit'n Schêt besegelt. – Eichwald, 1662. *2 'N frischen Schet un 'n Stück bi'n Oars weg. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller's Ms. Ein frisches Ei und ein Stück Schinken ist gemeint. Scheu (Adj.). * Scheu wie Schafe, die vor ihrem eigenen Schatten fliehen. Dän.: Ræd som faarene der frygter for sin egen skygge. (Prov. dan., 468.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [76]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/82>, abgerufen am 23.11.2024.