Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] duim maar in het bed breken met vlooijen knippen. (Harrebomee, II, 136b.) It.: Chi ha a romper il collo, trova la scala al bujo. (Gaal, 1579.) Ung.: A' ki szerencsetlen bottal is agyon lövi magat. (Gaal, 1579.) 406 Wer ein vnglück nicht stillen kan, der soll es nicht anfangen. - Henisch, 1688, 48; Petri, II, 705. 407 Wer eines andern Unglück sucht, findet sein eigenes. - Winckler, XVI, 80. 408 Wer eins andern vnglück nimpt zu hertzen, der hat ein zucht on grossen schmertzen. - Sutor, 99. Lat.: Alterius poenis, fit castigatio lenis. (Loci comm., 37; Gartner, 181; Binder II, 140.) 409 Wer fremdes Unglück sich lässt weisen, der ist ein glücklich Mann zu preisen. - Seybold, 177. 410 Wer im Unglück uns vergessen, wird im Glück nicht mit uns essen. "Ders vnglück nicht hilfft aussessen, desselben wird im Glück vergessen." (Waldis, I, 34, 41.) 411 Wer im vnglück gedultig vnd in armuth reich sein kan, der stehet wol zu leben. - Henisch, 1668, 52. 412 Wer im vnglück ist, der wirt nicht drinnen verloren, man kann jhn baldt drinnen finden. - Henisch, 1668, 54. 413 Wer jhm ein vnglück selb zuricht, der leidt es billig, als man spricht. - Sutor, 997. Lat.: Quae fecit sibimet mala quisque, pati quo que debet. (Loci comm., 38; Sutor, 947.) 414 Wer jhm selbst zum Vnglück hilfft, der hats niemand anders zu klagen. - Petri, II, 722. 415 Wer kan vor vnglück, es ist kein kunst davor. - Lehmann, 832, 56. Engl.: No fence against a flail. 416 Wer kan vor Vnglück, wenn das Hauss foll ist. - Gruter, III, 107; Petri, II, 737; Lehmann, II, 874, 199. Auch mit dem Zusatz: Jeder weiss seins. Holl.: Wie kan tegen ongeluk! (Harrebomee, II, 136b.) 417 Wer kann sich genug vor Unglück hüten. Lat.: Difficile est omnes laqueos effugere. (Seybold, 177.) 418 Wer kann vor Unglück, wenn einem kranken Manne das gesunde Weib stirbt. (Hirschberg.) 419 Wer kann vor Unglück, wenn Haus und Hof voll ist und noch ein Haufen vor der Thür liegt. - Simrock, 10677; Körte, 6152. Schwed.: Hvem kan mot olyckan, när huset är fult. (Grubb, 357.) 420 Wer kein Unglück hat, ist glücklich genug. It.: Chi non ha infortunio, puo dirsi assai fortunato. 421 Wer kein Vnglück gehabt hat, der weiss von keinem Glück zu sagen. - Henisch, 1668, 36; Simrock, 3798; Sailer, 233. 422 Wer kein Vnglück versucht, ist des Glückes nicht werth. - Petri, II, 738. 423 Wer nach Unglück ringt, dem wird's begegnen. - Spr. Sal. 11, 27; Simrock, 10616a; Schulze, 56; Zehner, 70. Engl.: He that seeks trouble, never misses it. Holl.: Die staag voor onheil is beducht, 't is zelden, dat hij het ontvlogt. (Harrebomee, II, 137b.) Lat.: Decipi non censitur ille, qui scit se decipi. - Qui investigator malorum est, apprimetur ab iis. (Sutor, 198.) 424 Wer noch im Unglück sich berathen kann, ist kein ganz geschlag'ner Mann. Lat.: Levis est dolor, qui capere consilium potest. (Philippi, I, 224.) 425 Wer sein vnglück bergen kan, der trägts am leichtesten. - Henisch, 290, 28; Petri, II, 755. 426 Wer seines Unglücks Schmied ist, darff kein andern drumb ansehen. - Sutor, 278. 427 Wer selbst im Unglück steckt, der kann andern (nicht) daraus helfen. Lat.: Hand ignare mali miseris succurrere disco. (Seybold, 211.) 428 Wer sich vber das Vnglück anderer freuet, dem blüht sein eignes schon vor der Thür. - Petri, II, 758; Mathesy, I, 47b. Frz.: Il ne faut pas se moquer d'un mal chausse, il y a des savates pour tout le monde. - Ne vous moquer par des mal chausses, vos souliers peuvent se dechirer. (Masson, 345.) [Spaltenumbruch] Lat.: Non ride, at potius gere te sibi compatientem. (Sutor, 1007.) - Si videos aliquem casurum, sive cadentem. Poln.: Kto sie z nieszczescia swego bizniego cieszy niema serca dobrego. (Lompa, 17.) 429 Wer sich vorm Unglück will beugen vnd bücken, dem fällt's als ewige Last auf den Rücken. 430 Wer sich zu vnglück rüstet, eh es kompt, der kan es am leichtesten tragen vnd vberwinden. - Henisch, 1668, 63. 431 Wer Unglück haben soll, dem gefriert das Brot im Ofen. - Winckler, XIII, 4. Böhm.: Na bidneho Makara i sisky padaji. (Celakovsky, 173.) It.: A chi e disgraziato, gli tempesta il pan del forno. (Gaal, 1579.) - Ad uno sfortunato il pane si sqaglia nel forno. (Pazzaglia, 352, 3.) 432 Wer Unglück haben soll, dem verjagt der Sturm das Brot aus dem Ofen. 433 Wer Unglück haben soll, der kann die Nase im Bette brechen. Holl.: Die maar een ongeluk zal hebben, kan ligt op den rug vallen, en breken den neus. (Harrebomee, II, 136a.) It.: A un disgraziato il pane gli tempesta in forno. - Ei si rompe il collo in un filo di paglia, s'affoga in un bicchiere d'acqua. 434 Wer Unglück haben soll, kann auch in der Taufe ertrinken. 435 Wer Unglück hat, bricht den Finger im Hafer(Hirse-)brei. - Simrock, 10680. Schlesisch: im Arsche. (Weinhold, 6.) In Krefeld: Wä Onglöck häbe sal, terbrekt de Fenger en de Fott. (Frommann, VII, 83, 146.) Frz.: Quand le guignon est a nos trousses, on se noie dans un crachat. (Masson, 343.) It.: A chi e disgraziato, gli tempesta il pan del forno. (Masson, 343.) Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Sutor, 278.) Poln.: Kogo sie nieszczescie imie, ten i ueierajac nos palec wjwinic. (Masson, 343.) 436 Wer Unglück hat, darf für Spott nicht sorgen. Lat.: Nil habet infelix paupertas durius in se quam quod ridicobas homines facit. (Juvenal.) (Philippi, II, 26.) 437 Wer Unglück hat im Spiel, hat Glück in der Liebe. - Eiselein, 573; Simrock, 9734; Braun, I, 4209. 438 Wer Unglück hat im Spiel, hat im Heirathen des Glückes viel. Holl.: Ongelukkig in het spel, gelukkig in de liefde. (Harrebomee, II, 136b.) 439 Wer Unglück hat verschuld't, der trag' es mit Geduld. 440 Wer Unglück hett, breckt den Daumen in de Westentasche aw. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4097. 441 Wer vber ander Leute Vnglück lachet, dem blühet das seinige. "Sagen die Deutschen. Wer da lachet, wenn fromme Leute weinen, der wird einmal auch weinen, wenn andere Leute lachen werden." (Mathesy, 180a.) "Wer eins andern Vnglück sich frewet, dem blühet sein eygens, sagen wir Teutschen." (Chemnitius, Postilla, II, 328.) 442 Wer Vnglück gekostet hat, weiss wie es andern schmeckt. - Henisch, 1668, 64; Petri, II, 774; Müller, 40, 2; Ramann, Unterr., IV, 7; Sailer, 213; Gaal, 1577. It.: Chi non ha mai provata miseria, non sa compatire. - Chi vien della fossa, sa che cosa e il morto. (Gaal, 1577.) 443 Wer Vnglück seet, der samblet vnglück zur Erndt ein. - Lehmann, 856, 23; Sailer, 150; Simrock, 10695. 444 Wer vom Unglück will bleiben fern, der dien' im Thale Gott dem Herrn. Holl.: Om vrij te zijn van ongeval, zoo prijs den berg en houd het dal. (Harrebomee, II, 137a.) 445 Wer vorm Unglück flieht, den jagt es. - Sprichwörtergarten, 244. Frz.: Contre fortune bon coeur. 446 Wer wol kan Vnglück leiden, der kan auch wol gut Tag tragen. - Petri, II, 782. 447 Wer zu vnglück geboren ist, dem gehet es selten wol. - Henisch, 1668, 68. Böhm.: Kdo se st'astnym nenarodi, jedva kdy v svem veku st'astnym bude. (Celakovsky, 159.) Lat.: Equum habet Lyanum, aurum habet Tolosum. (Henisch, 1668, 70.)
[Spaltenumbruch] duim maar in het bed breken met vlooijen knippen. (Harrebomée, II, 136b.) It.: Chi ha a romper il collo, trova la scala al bujo. (Gaal, 1579.) Ung.: A' ki szerencsétlen bottal is agyon lövi magát. (Gaal, 1579.) 406 Wer ein vnglück nicht stillen kan, der soll es nicht anfangen. – Henisch, 1688, 48; Petri, II, 705. 407 Wer eines andern Unglück sucht, findet sein eigenes. – Winckler, XVI, 80. 408 Wer eins andern vnglück nimpt zu hertzen, der hat ein zucht on grossen schmertzen. – Sutor, 99. Lat.: Alterius poenis, fit castigatio lenis. 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duim maar in het bed breken met vlooijen knippen. (Harrebomée, II, 136b.)
It.: Chi ha a romper il collo, trova la scala al bujo. (Gaal, 1579.)
Ung.: A' ki szerencsétlen bottal is agyon lövi magát. (Gaal, 1579.)
406 Wer ein vnglück nicht stillen kan, der soll es nicht anfangen. – Henisch, 1688, 48; Petri, II, 705.
407 Wer eines andern Unglück sucht, findet sein eigenes. – Winckler, XVI, 80.
408 Wer eins andern vnglück nimpt zu hertzen, der hat ein zucht on grossen schmertzen. – Sutor, 99.
Lat.: Alterius poenis, fit castigatio lenis. (Loci comm., 37; Gartner, 181; Binder II, 140.)
409 Wer fremdes Unglück sich lässt weisen, der ist ein glücklich Mann zu preisen. – Seybold, 177.
410 Wer im Unglück uns vergessen, wird im Glück nicht mit uns essen.
„Ders vnglück nicht hilfft aussessen, desselben wird im Glück vergessen.“ (Waldis, I, 34, 41.)
411 Wer im vnglück gedultig vnd in armuth reich sein kan, der stehet wol zu leben. – Henisch, 1668, 52.
412 Wer im vnglück ist, der wirt nicht drinnen verloren, man kann jhn baldt drinnen finden. – Henisch, 1668, 54.
413 Wer jhm ein vnglück selb zuricht, der leidt es billig, als man spricht. – Sutor, 997.
Lat.: Quae fecit sibimet mala quisque, pati quo que debet. (Loci comm., 38; Sutor, 947.)
414 Wer jhm selbst zum Vnglück hilfft, der hats niemand anders zu klagen. – Petri, II, 722.
415 Wer kan vor vnglück, es ist kein kunst davor. – Lehmann, 832, 56.
Engl.: No fence against a flail.
416 Wer kan vor Vnglück, wenn das Hauss foll ist. – Gruter, III, 107; Petri, II, 737; Lehmann, II, 874, 199.
Auch mit dem Zusatz: Jeder weiss seins.
Holl.: Wie kan tegen ongeluk! (Harrebomée, II, 136b.)
417 Wer kann sich genug vor Unglück hüten.
Lat.: Difficile est omnes laqueos effugere. (Seybold, 177.)
418 Wer kann vor Unglück, wenn einem kranken Manne das gesunde Weib stirbt. (Hirschberg.)
419 Wer kann vor Unglück, wenn Haus und Hof voll ist und noch ein Haufen vor der Thür liegt. – Simrock, 10677; Körte, 6152.
Schwed.: Hvem kan mot olyckan, när huset är fult. (Grubb, 357.)
420 Wer kein Unglück hat, ist glücklich genug.
It.: Chi non ha infortunio, puo dirsi assai fortunato.
421 Wer kein Vnglück gehabt hat, der weiss von keinem Glück zu sagen. – Henisch, 1668, 36; Simrock, 3798; Sailer, 233.
422 Wer kein Vnglück versucht, ist des Glückes nicht werth. – Petri, II, 738.
423 Wer nach Unglück ringt, dem wird's begegnen. – Spr. Sal. 11, 27; Simrock, 10616a; Schulze, 56; Zehner, 70.
Engl.: He that seeks trouble, never misses it.
Holl.: Die staâg voor onheil is beducht, 't is zelden, dat hij het ontvlogt. (Harrebomée, II, 137b.)
Lat.: Decipi non censitur ille, qui scit se decipi. – Qui investigator malorum est, apprimetur ab iis. (Sutor, 198.)
424 Wer noch im Unglück sich berathen kann, ist kein ganz geschlag'ner Mann.
Lat.: Levis est dolor, qui capere consilium potest. (Philippi, I, 224.)
425 Wer sein vnglück bergen kan, der trägts am leichtesten. – Henisch, 290, 28; Petri, II, 755.
426 Wer seines Unglücks Schmied ist, darff kein andern drumb ansehen. – Sutor, 278.
427 Wer selbst im Unglück steckt, der kann andern (nicht) daraus helfen.
Lat.: Hand ignare mali miseris succurrere disco. (Seybold, 211.)
428 Wer sich vber das Vnglück anderer freuet, dem blüht sein eignes schon vor der Thür. – Petri, II, 758; Mathesy, I, 47b.
Frz.: Il ne faut pas se moquer d'un mal chaussé, il y a des savates pour tout le monde. – Ne vous moquer par des mal chaussés, vos souliers peuvent se déchirer. (Masson, 345.)
Lat.: Non ride, at potius gere te sibi compatientem. (Sutor, 1007.) – Si videos aliquem casurum, sive cadentem.
Poln.: Kto się z níeszczescia swego bižniego cieszy niema serca dobrego. (Lompa, 17.)
429 Wer sich vorm Unglück will beugen vnd bücken, dem fällt's als ewige Last auf den Rücken.
430 Wer sich zu vnglück rüstet, eh es kompt, der kan es am leichtesten tragen vnd vberwinden. – Henisch, 1668, 63.
431 Wer Unglück haben soll, dem gefriert das Brot im Ofen. – Winckler, XIII, 4.
Böhm.: Na bidného Makara i šišky padaji. (Čelakovsky, 173.)
It.: A chi è disgraziato, gli tempesta il pan del forno. (Gaal, 1579.) – Ad uno sfortunato il pane si sqaglia nel forno. (Pazzaglia, 352, 3.)
432 Wer Unglück haben soll, dem verjagt der Sturm das Brot aus dem Ofen.
433 Wer Unglück haben soll, der kann die Nase im Bette brechen.
Holl.: Die maar een ongeluk zal hebben, kan ligt op den rug vallen, en breken den neus. (Harrebomée, II, 136a.)
It.: A un disgraziato il pane gli tempesta in forno. – Ei si rompe il collo in un filo di paglia, s'affoga in un bicchiere d'acqua.
434 Wer Unglück haben soll, kann auch in der Taufe ertrinken.
435 Wer Unglück hat, bricht den Finger im Hafer(Hirse-)brei. – Simrock, 10680.
Schlesisch: im Arsche. (Weinhold, 6.) In Krefeld: Wä Onglöck häbe sal, terbrekt de Fenger en de Fott. (Frommann, VII, 83, 146.)
Frz.: Quand le guignon est à nos trousses, on se noie dans un crachat. (Masson, 343.)
It.: A chi è disgraziato, gli tempesta il pan del forno. (Masson, 343.)
Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Sutor, 278.)
Poln.: Kogo się nieszczęście imie, ten i ueierajac nos palec wjwinic. (Masson, 343.)
436 Wer Unglück hat, darf für Spott nicht sorgen.
Lat.: Nil habet infelix paupertas durius in se quam quod ridicobas homines facit. (Juvenal.) (Philippi, II, 26.)
437 Wer Unglück hat im Spiel, hat Glück in der Liebe. – Eiselein, 573; Simrock, 9734; Braun, I, 4209.
438 Wer Unglück hat im Spiel, hat im Heirathen des Glückes viel.
Holl.: Ongelukkig in het spel, gelukkig in de liefde. (Harrebomée, II, 136b.)
439 Wer Unglück hat verschuld't, der trag' es mit Geduld.
440 Wer Unglück hett, breckt den Dûmen in de Westentasche aw. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097.
441 Wer vber ander Leute Vnglück lachet, dem blühet das seinige.
„Sagen die Deutschen. Wer da lachet, wenn fromme Leute weinen, der wird einmal auch weinen, wenn andere Leute lachen werden.“ (Mathesy, 180a.) „Wer eins andern Vnglück sich frewet, dem blühet sein eygens, sagen wir Teutschen.“ (Chemnitius, Postilla, II, 328.)
442 Wer Vnglück gekostet hat, weiss wie es andern schmeckt. – Henisch, 1668, 64; Petri, II, 774; Müller, 40, 2; Ramann, Unterr., IV, 7; Sailer, 213; Gaal, 1577.
It.: Chi non ha mai provata miseria, non sà compatire. – Chi vien della fossa, sà che cosa è il morto. (Gaal, 1577.)
443 Wer Vnglück seet, der samblet vnglück zur Erndt ein. – Lehmann, 856, 23; Sailer, 150; Simrock, 10695.
444 Wer vom Unglück will bleiben fern, der dien' im Thale Gott dem Herrn.
Holl.: Om vrij te zijn van ongeval, zoo prijs den berg en houd het dal. (Harrebomée, II, 137a.)
445 Wer vorm Unglück flieht, den jagt es. – Sprichwörtergarten, 244.
Frz.: Contre fortune bon coeur.
446 Wer wol kan Vnglück leiden, der kan auch wol gut Tag tragen. – Petri, II, 782.
447 Wer zu vnglück geboren ist, dem gehet es selten wol. – Henisch, 1668, 68.
Böhm.: Kdo se št'astným nenarodí, jedva kdy v svém vĕku št'astným bude. (Čelakovsky, 159.)
Lat.: Equum habet Lyanum, aurum habet Tolosum. (Henisch, 1668, 70.)
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