Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 18 Bey vnglück ist feyern (müssig gehen) das best, sonst macht man böss noch ärger. - Lehmann, 525, 37 u. 830, 16; Henisch, 1659, 53; Petri, II, 44; Schottel, 1113b; Simrock, 10692.

Frz.: Malheureux a beau etre courageux. (Recueil, 4.)

19 Bey vnglück ist feyren das best. - Franck, I, 71b; Gruter, I, 7; Egenolff, 332a.

Lat.: Nihil agere in felici semper est optimum. (Franck, I, 71b; Sutor, 124 u. 278; Seybold, 347.)

20 Das gegenwärtige Unglück soll uns lehren, ein künftiges Glück ertragen.

Dän.: Brug det närvärendes onde skal lide det tilkommende gode. (Prov. dan., 92.)

21 Das grösste Unglück begegnet einem oft am grössten Festtage.

22 Das grösste Unglück der Kinder ist, ungerathene Aeltern zu haben.

23 Das heisst Unglück, sagte Hans, fiel auf den Rücken und brach die Nase. - Hoefer, 420.

24 Das Unglück darf wol schlagen, aber nicht erschlagen. - Sprichwörtergarten, 235.

25 Das Unglück des Falken ist: zerbrochene Flügel und einen ganzen Schnabel zu haben.

26 Das Unglück frisst um sich, wie der Krebs. - Seybold, 660.

27 Das Unglück geht auf der Erde herum, besucht aber nur die Menschen.

Poln.: Nie chodzi niszczeseie po ziemi, jeno po ludziah. (Lompa, 22.)

28 Das Unglück geht von da aus, wo die Krankheiten eingehen, durch den Mund. (Chin.)

29 Das Unglück hat keinen Stall, sonst sperret man's ein. (Rott-Thal.)

30 Das Unglück hat keinen Trompeter in seinem Gefolge.

31 Das Unglück ist dem Feigen ein Riese, dem Muthigen ein Zwerg. - Witzfunken, Ia, 86.

32 Das Unglück ist im Kriege ebenso wandelbar als das Glück. - Opel, 384.

33 Das Unglück ist kein Kostverächter.

34 Das Unglück ist noch zu ertragen, sagte der Schiffer, ist auch das Schiff verloren, habe ich doch den Schöpfeimer gerettet.

Holl.: Wel beslagen, zei schipper Auke, het schip verloren, maar het hoosvat behouden. (Harrebomee, II, 252.)

35 Das Unglück ist oft die Tochter einer guten Mutter.

36 Das Unglück kehrt beim Armen ein.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Schlimm-Massel (Unglück), wühin gehst dau? Zum Urmmann. Um zu sagen, dass der Arme das meiste Ungemach zu erleiden habe.

37 Das Unglück kehrt nicht immer da ein, wohin man ihm den Pass visirt.

Es geht denen nicht allzeit übel, denen man alles Unheil auf den Hals wünscht.

It.: Il male non sta sempre dove si pone. (Pazzaglia, 207, 4.)

38 Das Unglück kommt immer nur zu der Thür herein, die man ihm offen gelassen hat. - Cibot, 169.

Bei den Slowenen kommt es über die Leute, nicht über die Berge.

Böhm.: Nestesti ne po horach, nez po lidech se tlevce. - Nestesti nechodi po horach, ale po lidech se tluce. (Celakovsky, 156.)

Poln.: Przygody po ludziach, nie po drzewach chodza. (Celakovsky, 156.)

39 Das Unglück kommt ungebeten. - Sailer, 213.

40 Das Unglück kommt uns zwischen die Beine, wie der Knüppel dem Hunde.

Holl.: Het ongeluk komt ons toe, gelijk de knuppels aan de honden. (Harrebomee, II, 136a.)

41 Das Unglück lauert am Wege.

Böhm.: Nestesti vzdycky hotovo. (Celakovsky, 155.)

42 Das Unglück lauert in jedem Winkel.

Holl.: Een ongeluk zit in een klein hoekje. (Harrebomee, II, 136b.)

43 Das Unglück macht zu Weisen. - Zschokke, Dichtungen und Novellen, I.

Lat.: Et calamitas virtutis est occasio. (Philippi, I, 138.)

[Spaltenumbruch] 44 Das Unglück muss man überbösen. - Schottel, 1123a; Sailer, 74; Simrock, 10693; Körte, 6158; Masson, 344.

Tritt ihm muthig entgegen, so fürchtet es dich, fliehe, so jagt es dich!

45 Das Unglück packt seine Pillen in kein bunt Papier.

Sehr viele hadern nur darum mit dem Schicksal, weil es ihnen die Pillen nicht mit der Zierlichkeit eines Apothekers reicht.

46 Das Unglück schickt keine Boten.

47 Das Unglück schlägt aus uns leuchtende Funken.

48 Das Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Thür. - Körte, 6172; Simrock, 10689.

Frz.: Le malheur n'est pas toujours a la porte d'un pauvre homme. (Kritzinger, 434b.)

49 Das Unglück sitzt nicht immer vor Einer Thür. - Körte, 6171.

Frz.: Le malheur n'est pas toujours a la meme porte. (Masson, 347.)

Lat.: Non si male nunc et olim sic erit.

50 Das Unglück zeigt den grossen Mann.

Lat.: Adversa magnos probant. (Plinius.) (Binder II, 77.) - In proclivi mala. (Buchler, 205; Binder II, 1461.)

51 Das Vnglück bringt die Gottlosen vmb. - Henisch, 1666, 34; Petri, II, 70.

52 Das Vnglück gebraucht allzeit sein tück. - Henisch, 1395, 1; Petri, II, 70.

53 Das Vnglück hat breite Füsse. - Schottel, 1113a; Sailer, 212.

54 Das Vnglück hört vnd sieht genaw, man darff nicht laut schrein. - Henisch, 1666, 36; Lehmann, II, 59, 48; Petri, II, 70; Sutor, 277.

Bei Tunnicius (962): Dat ungelucke süt unde hort nouwe. (Lors adversa nimis caute speculatur et audit.)

Engl.: Ill news comes apace.

Frz.: Tout le monde tombe sur le pauvre. (Masson, 342.)

Holl.: Een ongeluk luistert naauw. (Harrebomee, II, 136b.)

55 Das Vnglück kompt bei Hauffen. - Lehmann, II, 59, 49; Henisch, 1666, 35; Simrock, 10676.

56 Das Vnglück thut sich wenden, kompt Glück von allen Enden. - Henisch, 1666, 40; Petri, II, 70.

57 Das vnglück trage mit gedult, daran du weist dein eigen schuld.

Lat.: Quod pateris merito, patienter ferre memento. (Loci comm., 154.)

58 Das vnglück trifft nur den armen. - Gruter, I, 12; Henisch, 1666, 39; Petri, II, 70; Sailer, 157.

Frz.: Le malheur poursuivit l'infortune. (Gaal, 1576.)

Lat.: Canis semper infestat pauperem peregrinum. (Gaal, 1579.)

59 Das Vnglück wechst vber nacht. - Petri, II, 70.

60 Das Vnglück will gerühmt seyn, dass man noch sagen muss, Gottlob, dass es nicht erger ist. - Petri, II, 70.

61 Dat Unglück kann vor eunem ut der Eren springen. (Lippe.)

Wo man es gar nicht befürchtet, kann ein Unglück: aus der Erde springen.

62 De en sin Unglück is de ander sin glück. - Bueren, 130; Eichwald, 646; Frommann, III, 430, 293; Schambach, II, 103; Hauskalender, I.

Lat.: Procax est natura multorum in alienis miseriis. (Seybold, 458.)

63 De sick aver'n ander sin Unglück freut, de sin egens steit vör de Dör un bleiht. (Ostfries.) - Bueren, 171; Frommann, IV, 142, 330; Kern, 1543; Eichwald, 647; Schlingmann, 1380; Hauskalender, I.

64 Dem Unglück kann man nicht entlaufen. - Eiselein, 611; Simrock, 10669; Braun, I, 4659.

Frz.: On ne peut fuir, sa mauvaise destinee. (Masson, 302 u. 341.)

65 Dem Unglück muss man fest entgegentreten.

Lat.: Capienda rebus in malis praeceps via. (Seneca.) (Binder II, 429.)

66 Dem Unglück sucht jeder aus dem Wege zu gehen.

Sogar den Unglücklichen. Die Chinesen sagen: Das Unglück macht von weitem abwendig. (Cibot, 273.)

67 Den geh' alles Unglück an, der's besser will, als er kann. - Heuseler, 379.

68 Der mir Vngluck gan (gönnt), muss die fahr auch bestahn. - Petri, II, 101.

[Spaltenumbruch] 18 Bey vnglück ist feyern (müssig gehen) das best, sonst macht man böss noch ärger.Lehmann, 525, 37 u. 830, 16; Henisch, 1659, 53; Petri, II, 44; Schottel, 1113b; Simrock, 10692.

Frz.: Malheureux à beau être courageux. (Recueil, 4.)

19 Bey vnglück ist feyren das best.Franck, I, 71b; Gruter, I, 7; Egenolff, 332a.

Lat.: Nihil agere in felici semper est optimum. (Franck, I, 71b; Sutor, 124 u. 278; Seybold, 347.)

20 Das gegenwärtige Unglück soll uns lehren, ein künftiges Glück ertragen.

Dän.: Brug det närvärendes onde skal lide det tilkommende gode. (Prov. dan., 92.)

21 Das grösste Unglück begegnet einem oft am grössten Festtage.

22 Das grösste Unglück der Kinder ist, ungerathene Aeltern zu haben.

23 Das heisst Unglück, sagte Hans, fiel auf den Rücken und brach die Nase.Hoefer, 420.

24 Das Unglück darf wol schlagen, aber nicht erschlagen.Sprichwörtergarten, 235.

25 Das Unglück des Falken ist: zerbrochene Flügel und einen ganzen Schnabel zu haben.

26 Das Unglück frisst um sich, wie der Krebs.Seybold, 660.

27 Das Unglück geht auf der Erde herum, besucht aber nur die Menschen.

Poln.: Nie chodzi niszczęśeie po ziemi, jeno po ludziah. (Lompa, 22.)

28 Das Unglück geht von da aus, wo die Krankheiten eingehen, durch den Mund. (Chin.)

29 Das Unglück hat keinen Stall, sonst sperret man's ein. (Rott-Thal.)

30 Das Unglück hat keinen Trompeter in seinem Gefolge.

31 Das Unglück ist dem Feigen ein Riese, dem Muthigen ein Zwerg.Witzfunken, Ia, 86.

32 Das Unglück ist im Kriege ebenso wandelbar als das Glück.Opel, 384.

33 Das Unglück ist kein Kostverächter.

34 Das Unglück ist noch zu ertragen, sagte der Schiffer, ist auch das Schiff verloren, habe ich doch den Schöpfeimer gerettet.

Holl.: Wel beslagen, zei schipper Auke, het schip verloren, maar het hoosvat behouden. (Harrebomée, II, 252.)

35 Das Unglück ist oft die Tochter einer guten Mutter.

36 Das Unglück kehrt beim Armen ein.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Schlimm-Massel (Unglück), wühin gehst dû? Zum Urmmann. Um zu sagen, dass der Arme das meiste Ungemach zu erleiden habe.

37 Das Unglück kehrt nicht immer da ein, wohin man ihm den Pass visirt.

Es geht denen nicht allzeit übel, denen man alles Unheil auf den Hals wünscht.

It.: Il male non stà sempre dove si pone. (Pazzaglia, 207, 4.)

38 Das Unglück kommt immer nur zu der Thür herein, die man ihm offen gelassen hat.Cibot, 169.

Bei den Slowenen kommt es über die Leute, nicht über die Berge.

Böhm.: Neštĕstí ne po horách, než po lidech se tlevce. – Neštĕstí nechodí po horách, ale po lidech se tluče. (Čelakovsky, 156.)

Poln.: Przygody po ludziach, nie po drzewach chodzą. (Čelakovsky, 156.)

39 Das Unglück kommt ungebeten.Sailer, 213.

40 Das Unglück kommt uns zwischen die Beine, wie der Knüppel dem Hunde.

Holl.: Het ongeluk komt ons toe, gelijk de knuppels aan de honden. (Harrebomée, II, 136a.)

41 Das Unglück lauert am Wege.

Böhm.: Neštĕstí vždycky hotovo. (Čelakovsky, 155.)

42 Das Unglück lauert in jedem Winkel.

Holl.: Een ongeluk zit in een klein hoekje. (Harrebomée, II, 136b.)

43 Das Unglück macht zu Weisen.Zschokke, Dichtungen und Novellen, I.

Lat.: Et calamitas virtutis est occasio. (Philippi, I, 138.)

[Spaltenumbruch] 44 Das Unglück muss man überbösen.Schottel, 1123a; Sailer, 74; Simrock, 10693; Körte, 6158; Masson, 344.

Tritt ihm muthig entgegen, so fürchtet es dich, fliehe, so jagt es dich!

45 Das Unglück packt seine Pillen in kein bunt Papier.

Sehr viele hadern nur darum mit dem Schicksal, weil es ihnen die Pillen nicht mit der Zierlichkeit eines Apothekers reicht.

46 Das Unglück schickt keine Boten.

47 Das Unglück schlägt aus uns leuchtende Funken.

48 Das Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Thür.Körte, 6172; Simrock, 10689.

Frz.: Le malheur n'est pas toujours à la porte d'un pauvre homme. (Kritzinger, 434b.)

49 Das Unglück sitzt nicht immer vor Einer Thür.Körte, 6171.

Frz.: Le malheur n'est pas toujours à la même porte. (Masson, 347.)

Lat.: Non si male nunc et olim sic erit.

50 Das Unglück zeigt den grossen Mann.

Lat.: Adversa magnos probant. (Plinius.) (Binder II, 77.) – In proclivi mala. (Buchler, 205; Binder II, 1461.)

51 Das Vnglück bringt die Gottlosen vmb.Henisch, 1666, 34; Petri, II, 70.

52 Das Vnglück gebraucht allzeit sein tück.Henisch, 1395, 1; Petri, II, 70.

53 Das Vnglück hat breite Füsse.Schottel, 1113a; Sailer, 212.

54 Das Vnglück hört vnd sieht genaw, man darff nicht laut schrein.Henisch, 1666, 36; Lehmann, II, 59, 48; Petri, II, 70; Sutor, 277.

Bei Tunnicius (962): Dat ungelucke süt unde hôrt nouwe. (Lors adversa nimis caute speculatur et audit.)

Engl.: Ill news comes apace.

Frz.: Tout le monde tombe sur le pauvre. (Masson, 342.)

Holl.: Een ongeluk luistert naauw. (Harrebomée, II, 136b.)

55 Das Vnglück kompt bei Hauffen.Lehmann, II, 59, 49; Henisch, 1666, 35; Simrock, 10676.

56 Das Vnglück thut sich wenden, kompt Glück von allen Enden.Henisch, 1666, 40; Petri, II, 70.

57 Das vnglück trage mit gedult, daran du weist dein eigen schuld.

Lat.: Quod pateris merito, patienter ferre memento. (Loci comm., 154.)

58 Das vnglück trifft nur den armen.Gruter, I, 12; Henisch, 1666, 39; Petri, II, 70; Sailer, 157.

Frz.: Le malheur poursuivit l'infortune. (Gaal, 1576.)

Lat.: Canis semper infestat pauperem peregrinum. (Gaal, 1579.)

59 Das Vnglück wechst vber nacht.Petri, II, 70.

60 Das Vnglück will gerühmt seyn, dass man noch sagen muss, Gottlob, dass es nicht erger ist.Petri, II, 70.

61 Dat Unglück kann vor eunem ut der Eren springen. (Lippe.)

Wo man es gar nicht befürchtet, kann ein Unglück: aus der Erde springen.

62 De ên sin Unglück is de ander sin glück.Bueren, 130; Eichwald, 646; Frommann, III, 430, 293; Schambach, II, 103; Hauskalender, I.

Lat.: Procax est natura multorum in alienis miseriis. (Seybold, 458.)

63 De sick aver'n ander sin Unglück freut, de sin egens steit vör de Dör un bleiht. (Ostfries.) – Bueren, 171; Frommann, IV, 142, 330; Kern, 1543; Eichwald, 647; Schlingmann, 1380; Hauskalender, I.

64 Dem Unglück kann man nicht entlaufen.Eiselein, 611; Simrock, 10669; Braun, I, 4659.

Frz.: On ne peut fuir, sa mauvaise destinée. (Masson, 302 u. 341.)

65 Dem Unglück muss man fest entgegentreten.

Lat.: Capienda rebus in malis praeceps via. (Seneca.) (Binder II, 429.)

66 Dem Unglück sucht jeder aus dem Wege zu gehen.

Sogar den Unglücklichen. Die Chinesen sagen: Das Unglück macht von weitem abwendig. (Cibot, 273.)

67 Den geh' alles Unglück an, der's besser will, als er kann.Heuseler, 379.

68 Der mir Vngluck gan (gönnt), muss die fahr auch bestahn.Petri, II, 101.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0726" n="[720]"/><cb n="1439"/>
18 Bey vnglück ist feyern (müssig gehen) das best, sonst macht man böss noch ärger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 525, 37 u. 830, 16; Henisch, 1659, 53; Petri, II, 44; Schottel, 1113<hi rendition="#sup">b;</hi> Simrock, 10692.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Malheureux à beau être courageux. (<hi rendition="#i">Recueil, 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Bey vnglück ist feyren das best.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 71<hi rendition="#sup">b;</hi> Gruter, I, 7; Egenolff, 332<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nihil agere in felici semper est optimum. (<hi rendition="#i">Franck, I, 71<hi rendition="#sup">b</hi>; Sutor, 124 u. 278; Seybold, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Das gegenwärtige Unglück soll uns lehren, ein künftiges Glück ertragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Brug det närvärendes onde skal lide det tilkommende gode. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 92.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Das grösste Unglück begegnet einem oft am grössten Festtage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Das grösste Unglück der Kinder ist, ungerathene Aeltern zu haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Das heisst Unglück, sagte Hans, fiel auf den Rücken und brach die Nase.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 420.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Das Unglück darf wol schlagen, aber nicht erschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 235.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Das Unglück des Falken ist: zerbrochene Flügel und einen ganzen Schnabel zu haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Das Unglück frisst um sich, wie der Krebs.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Seybold, 660.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Das Unglück geht auf der Erde herum, besucht aber nur die Menschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nie chodzi niszcz&#x0119;&#x015B;eie po ziemi, jeno po ludziah. (<hi rendition="#i">Lompa, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Das Unglück geht von da aus, wo die Krankheiten eingehen, durch den Mund.</hi> (<hi rendition="#i">Chin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Das Unglück hat keinen Stall, sonst sperret man's ein.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Das Unglück hat keinen Trompeter in seinem Gefolge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Das Unglück ist dem Feigen ein Riese, dem Muthigen ein Zwerg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Witzfunken, I<hi rendition="#sup">a</hi>, 86.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Das Unglück ist im Kriege ebenso wandelbar als das Glück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 384.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Das Unglück ist kein Kostverächter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Das Unglück ist noch zu ertragen, sagte der Schiffer, ist auch das Schiff verloren, habe ich doch den Schöpfeimer gerettet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wel beslagen, zei schipper Auke, het schip verloren, maar het hoosvat behouden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 252.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Das Unglück ist oft die Tochter einer guten Mutter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Das Unglück kehrt beim Armen ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Jüdisch-deutsch in Warschau: Schlimm-Massel (Unglück), wühin gehst dû? Zum Urmmann. Um zu sagen, dass der Arme das meiste Ungemach zu erleiden habe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Das Unglück kehrt nicht immer da ein, wohin man ihm den Pass visirt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es geht denen nicht allzeit übel, denen man alles Unheil auf den Hals wünscht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il male non stà sempre dove si pone. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 207, 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Das Unglück kommt immer nur zu der Thür herein, die man ihm offen gelassen hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Cibot, 169.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei den Slowenen kommt es über die Leute, nicht über die Berge.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ne&#x0161;t&#x0115;stí ne po horách, ne&#x017E; po lidech se tlevce. &#x2013; Ne&#x0161;t&#x0115;stí nechodí po horách, ale po lidech se tlu&#x010D;e. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 156.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Przygody po ludziach, nie po drzewach chodz&#x0105;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 156.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Das Unglück kommt ungebeten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 213.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Das Unglück kommt uns zwischen die Beine, wie der Knüppel dem Hunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het ongeluk komt ons toe, gelijk de knuppels aan de honden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 136<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Das Unglück lauert am Wege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ne&#x0161;t&#x0115;stí v&#x017E;dycky hotovo. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 155.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Das Unglück lauert in jedem Winkel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een ongeluk zit in een klein hoekje. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 136<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Das Unglück macht zu Weisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zschokke, Dichtungen und Novellen, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Et calamitas virtutis est occasio. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 138.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1440"/>
44 Das Unglück muss man überbösen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1123<hi rendition="#sup">a;</hi> Sailer, 74; Simrock, 10693; Körte, 6158; Masson, 344.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Tritt ihm muthig entgegen, so fürchtet es dich, fliehe, so jagt es dich!</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Das Unglück packt seine Pillen in kein bunt Papier.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr viele hadern nur darum mit dem Schicksal, weil es ihnen die Pillen nicht mit der Zierlichkeit eines Apothekers reicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Das Unglück schickt keine Boten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Das Unglück schlägt aus uns leuchtende Funken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Das Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Thür.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6172; Simrock, 10689.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le malheur n'est pas toujours à la porte d'un pauvre homme. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 434<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Das Unglück sitzt nicht immer vor Einer Thür.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6171.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le malheur n'est pas toujours à la même porte. (<hi rendition="#i">Masson, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non si male nunc et olim sic erit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Das Unglück zeigt den grossen Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Adversa magnos probant. (<hi rendition="#i">Plinius.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 77.</hi>) &#x2013; In proclivi mala. (<hi rendition="#i">Buchler, 205; Binder II, 1461.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Das Vnglück bringt die Gottlosen vmb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1666, 34; Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Das Vnglück gebraucht allzeit sein tück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1395, 1; Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Das Vnglück hat breite Füsse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1113<hi rendition="#sup">a;</hi> Sailer, 212.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Das Vnglück hört vnd sieht genaw, man darff nicht laut schrein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1666, 36; Lehmann, II, 59, 48; Petri, II, 70; Sutor, 277.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (962)</hi>: Dat ungelucke süt unde hôrt nouwe. (Lors adversa nimis caute speculatur et audit.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Ill news comes apace.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tout le monde tombe sur le pauvre. (<hi rendition="#i">Masson, 342.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een ongeluk luistert naauw. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 136<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Das Vnglück kompt bei Hauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 59, 49; Henisch, 1666, 35; Simrock, 10676.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Das Vnglück thut sich wenden, kompt Glück von allen Enden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1666, 40; Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Das vnglück trage mit gedult, daran du weist dein eigen schuld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod pateris merito, patienter ferre memento. (<hi rendition="#i">Loci comm., 154.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Das vnglück trifft nur den armen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 12; Henisch, 1666, 39; Petri, II, 70; Sailer, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le malheur poursuivit l'infortune. (<hi rendition="#i">Gaal, 1576.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Canis semper infestat pauperem peregrinum. (<hi rendition="#i">Gaal, 1579.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Das Vnglück wechst vber nacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Das Vnglück will gerühmt seyn, dass man noch sagen muss, Gottlob, dass es nicht erger ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Dat Unglück kann vor eunem ut der Eren springen.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo man es gar nicht befürchtet, kann ein Unglück: aus der Erde springen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 De ên sin Unglück is de ander sin glück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 130; Eichwald, 646; Frommann, III, 430, 293; Schambach, II, 103; Hauskalender, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Procax est natura multorum in alienis miseriis. (<hi rendition="#i">Seybold, 458.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 De sick aver'n ander sin Unglück freut, de sin egens steit vör de Dör un bleiht.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 171; Frommann, IV, 142, 330; Kern, 1543; Eichwald, 647; Schlingmann, 1380; Hauskalender, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Dem Unglück kann man nicht entlaufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 611; Simrock, 10669; Braun, I, 4659.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On ne peut fuir, sa mauvaise destinée. (<hi rendition="#i">Masson, 302 u. 341.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Dem Unglück muss man fest entgegentreten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Capienda rebus in malis praeceps via. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 429.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Dem Unglück sucht jeder aus dem Wege zu gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sogar den Unglücklichen. Die Chinesen sagen: Das Unglück macht von weitem abwendig. (<hi rendition="#i">Cibot, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Den geh' alles Unglück an, der's besser will, als er kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heuseler, 379.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Der mir Vngluck gan (gönnt), muss die fahr auch bestahn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 101.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[720]/0726] 18 Bey vnglück ist feyern (müssig gehen) das best, sonst macht man böss noch ärger. – Lehmann, 525, 37 u. 830, 16; Henisch, 1659, 53; Petri, II, 44; Schottel, 1113b; Simrock, 10692. Frz.: Malheureux à beau être courageux. (Recueil, 4.) 19 Bey vnglück ist feyren das best. – Franck, I, 71b; Gruter, I, 7; Egenolff, 332a. Lat.: Nihil agere in felici semper est optimum. (Franck, I, 71b; Sutor, 124 u. 278; Seybold, 347.) 20 Das gegenwärtige Unglück soll uns lehren, ein künftiges Glück ertragen. Dän.: Brug det närvärendes onde skal lide det tilkommende gode. (Prov. dan., 92.) 21 Das grösste Unglück begegnet einem oft am grössten Festtage. 22 Das grösste Unglück der Kinder ist, ungerathene Aeltern zu haben. 23 Das heisst Unglück, sagte Hans, fiel auf den Rücken und brach die Nase. – Hoefer, 420. 24 Das Unglück darf wol schlagen, aber nicht erschlagen. – Sprichwörtergarten, 235. 25 Das Unglück des Falken ist: zerbrochene Flügel und einen ganzen Schnabel zu haben. 26 Das Unglück frisst um sich, wie der Krebs. – Seybold, 660. 27 Das Unglück geht auf der Erde herum, besucht aber nur die Menschen. Poln.: Nie chodzi niszczęśeie po ziemi, jeno po ludziah. (Lompa, 22.) 28 Das Unglück geht von da aus, wo die Krankheiten eingehen, durch den Mund. (Chin.) 29 Das Unglück hat keinen Stall, sonst sperret man's ein. (Rott-Thal.) 30 Das Unglück hat keinen Trompeter in seinem Gefolge. 31 Das Unglück ist dem Feigen ein Riese, dem Muthigen ein Zwerg. – Witzfunken, Ia, 86. 32 Das Unglück ist im Kriege ebenso wandelbar als das Glück. – Opel, 384. 33 Das Unglück ist kein Kostverächter. 34 Das Unglück ist noch zu ertragen, sagte der Schiffer, ist auch das Schiff verloren, habe ich doch den Schöpfeimer gerettet. Holl.: Wel beslagen, zei schipper Auke, het schip verloren, maar het hoosvat behouden. (Harrebomée, II, 252.) 35 Das Unglück ist oft die Tochter einer guten Mutter. 36 Das Unglück kehrt beim Armen ein. Jüdisch-deutsch in Warschau: Schlimm-Massel (Unglück), wühin gehst dû? Zum Urmmann. Um zu sagen, dass der Arme das meiste Ungemach zu erleiden habe. 37 Das Unglück kehrt nicht immer da ein, wohin man ihm den Pass visirt. Es geht denen nicht allzeit übel, denen man alles Unheil auf den Hals wünscht. It.: Il male non stà sempre dove si pone. (Pazzaglia, 207, 4.) 38 Das Unglück kommt immer nur zu der Thür herein, die man ihm offen gelassen hat. – Cibot, 169. Bei den Slowenen kommt es über die Leute, nicht über die Berge. Böhm.: Neštĕstí ne po horách, než po lidech se tlevce. – Neštĕstí nechodí po horách, ale po lidech se tluče. (Čelakovsky, 156.) Poln.: Przygody po ludziach, nie po drzewach chodzą. (Čelakovsky, 156.) 39 Das Unglück kommt ungebeten. – Sailer, 213. 40 Das Unglück kommt uns zwischen die Beine, wie der Knüppel dem Hunde. Holl.: Het ongeluk komt ons toe, gelijk de knuppels aan de honden. (Harrebomée, II, 136a.) 41 Das Unglück lauert am Wege. Böhm.: Neštĕstí vždycky hotovo. (Čelakovsky, 155.) 42 Das Unglück lauert in jedem Winkel. Holl.: Een ongeluk zit in een klein hoekje. (Harrebomée, II, 136b.) 43 Das Unglück macht zu Weisen. – Zschokke, Dichtungen und Novellen, I. Lat.: Et calamitas virtutis est occasio. (Philippi, I, 138.) 44 Das Unglück muss man überbösen. – Schottel, 1123a; Sailer, 74; Simrock, 10693; Körte, 6158; Masson, 344. Tritt ihm muthig entgegen, so fürchtet es dich, fliehe, so jagt es dich! 45 Das Unglück packt seine Pillen in kein bunt Papier. Sehr viele hadern nur darum mit dem Schicksal, weil es ihnen die Pillen nicht mit der Zierlichkeit eines Apothekers reicht. 46 Das Unglück schickt keine Boten. 47 Das Unglück schlägt aus uns leuchtende Funken. 48 Das Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Thür. – Körte, 6172; Simrock, 10689. Frz.: Le malheur n'est pas toujours à la porte d'un pauvre homme. (Kritzinger, 434b.) 49 Das Unglück sitzt nicht immer vor Einer Thür. – Körte, 6171. Frz.: Le malheur n'est pas toujours à la même porte. (Masson, 347.) Lat.: Non si male nunc et olim sic erit. 50 Das Unglück zeigt den grossen Mann. Lat.: Adversa magnos probant. (Plinius.) (Binder II, 77.) – In proclivi mala. (Buchler, 205; Binder II, 1461.) 51 Das Vnglück bringt die Gottlosen vmb. – Henisch, 1666, 34; Petri, II, 70. 52 Das Vnglück gebraucht allzeit sein tück. – Henisch, 1395, 1; Petri, II, 70. 53 Das Vnglück hat breite Füsse. – Schottel, 1113a; Sailer, 212. 54 Das Vnglück hört vnd sieht genaw, man darff nicht laut schrein. – Henisch, 1666, 36; Lehmann, II, 59, 48; Petri, II, 70; Sutor, 277. Bei Tunnicius (962): Dat ungelucke süt unde hôrt nouwe. (Lors adversa nimis caute speculatur et audit.) Engl.: Ill news comes apace. Frz.: Tout le monde tombe sur le pauvre. (Masson, 342.) Holl.: Een ongeluk luistert naauw. (Harrebomée, II, 136b.) 55 Das Vnglück kompt bei Hauffen. – Lehmann, II, 59, 49; Henisch, 1666, 35; Simrock, 10676. 56 Das Vnglück thut sich wenden, kompt Glück von allen Enden. – Henisch, 1666, 40; Petri, II, 70. 57 Das vnglück trage mit gedult, daran du weist dein eigen schuld. Lat.: Quod pateris merito, patienter ferre memento. (Loci comm., 154.) 58 Das vnglück trifft nur den armen. – Gruter, I, 12; Henisch, 1666, 39; Petri, II, 70; Sailer, 157. Frz.: Le malheur poursuivit l'infortune. (Gaal, 1576.) Lat.: Canis semper infestat pauperem peregrinum. (Gaal, 1579.) 59 Das Vnglück wechst vber nacht. – Petri, II, 70. 60 Das Vnglück will gerühmt seyn, dass man noch sagen muss, Gottlob, dass es nicht erger ist. – Petri, II, 70. 61 Dat Unglück kann vor eunem ut der Eren springen. (Lippe.) Wo man es gar nicht befürchtet, kann ein Unglück: aus der Erde springen. 62 De ên sin Unglück is de ander sin glück. – Bueren, 130; Eichwald, 646; Frommann, III, 430, 293; Schambach, II, 103; Hauskalender, I. Lat.: Procax est natura multorum in alienis miseriis. (Seybold, 458.) 63 De sick aver'n ander sin Unglück freut, de sin egens steit vör de Dör un bleiht. (Ostfries.) – Bueren, 171; Frommann, IV, 142, 330; Kern, 1543; Eichwald, 647; Schlingmann, 1380; Hauskalender, I. 64 Dem Unglück kann man nicht entlaufen. – Eiselein, 611; Simrock, 10669; Braun, I, 4659. Frz.: On ne peut fuir, sa mauvaise destinée. (Masson, 302 u. 341.) 65 Dem Unglück muss man fest entgegentreten. Lat.: Capienda rebus in malis praeceps via. (Seneca.) (Binder II, 429.) 66 Dem Unglück sucht jeder aus dem Wege zu gehen. Sogar den Unglücklichen. Die Chinesen sagen: Das Unglück macht von weitem abwendig. (Cibot, 273.) 67 Den geh' alles Unglück an, der's besser will, als er kann. – Heuseler, 379. 68 Der mir Vngluck gan (gönnt), muss die fahr auch bestahn. – Petri, II, 101.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/726
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [720]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/726>, abgerufen am 25.11.2024.