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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 254 Was ich ihm thue, das mag er meinem Schatten thun. - Graf, 338, 329.

Der Schlag, den ein Mann von einem andern erhält, ist ein Unrecht; und es ist nach dem altdeutschen Wiedervergeltungsrecht recht und billig, dass auch dem Beleidiger gleiches Recht widerfahre. Da der unfreie Mann aber weit unter dem freien Manne stand, so ist durch das obige Sprichwort zwar die Form der Wiedervergeltung, wie sie verdient, in der That aber nur symbolisch ausgedrückt. Den Schlag, den der Unfreie vom Freien selbst erhalten hatte, durfte er nur dem Schatten des letztern zurückgeben. Das Sprichwort drückt also den Grundgedanken des Wiedervergeltungsrechts in den Scheinbussen gegen Leute in beschränkter Rechtsstellung aus. Bei Grimm (Rechtsalt., 740) heisst es in Bezug hierauf: "Spielleuten und all denen, die Gut für Ehre nehmen und sich zu eigen gegeben haben, gibt man eines Mannes Schatten in der Sonne, d. h. wer ihm Leides thut, das man bessern (büssen) soll, der soll zu einer Wand stehen, da die Sonne auf ihn scheint, und dann soll der Spielmann oder der sich so zu eigen hat gegeben, hinzutreten und soll den Schatten an der Wand an den Hals schlagen, und mit dieser Rache soll ihm gebessert sein."

Mhd.: Swaz ich im tuon, daz sol er meinen schatten tuon. (Rochholz, Deutscher Glaube und Brauch, S. 114.)

255 Was ich selber thu', trau' ich andern zu. - Gaal, 1403.

Engl.: Every one measures other peoples corn by his own bushel. (Gaal, 1403.)

256 Was ist hier zu thun, sagte der trunkene Stromer, und lag in der Pfütze.

Holl.: Wat is het hier dun, zei dronken Joor, en hij lag in het water. (Harrebomee, II, 442b.)

257 Was jeder thun soll, thut keiner. - Eiselein, 347.

Engl.: Every bony's work ig nobody's work. (Schles. Zeitung, 1872, Nr. 6.) - What is every man's business, is none's. (Eiselein, 347.)

258 Was leicht zu thun, ist bald gethan.

Engl.: That which is easily done is soon believd. (Bohn II, 6.)

259 Was man andern gethan, muss man von ihnen erwarten.

Dän.: Det du en anden gjör, kand du fra anden vente. (Prov. dan., 234.)

260 Was man dir thun soll, das thue andern auch.

Mhd.: Tuo dem freunt und jedem man, das du von im begerest han. (Ring.) (Zingerle, 198.)

261 Was man durch andere thut, das ist als hätt' man's selbst gethan.

Dän.: Hvad en gjort ved en anden, synes han selv at gjöre. (Prov. dan., 232.)

262 Was man gern thut, davon spricht man auch gern.

Poln.: Co radzi czynimy to i mowimy. (Celakovsky, 70.)

263 Was man gern thut, geht leicht von der Hand.

Engl.: That which a man likes well, is half done.

264 Was man gern thut (gibt), hat doppelten Werth.

Mhd.: Der man hat einen vreien muot, der gerne tuot, daz er tuot. (Welscher Gast.) (Zingerle, 148.)

Lat.: Bis est gratum, quod ultro offeras. (Publ. Syr.) (Binder I, 129; II, 343; Philippi, I, 60.)

265 Was man gern thut, kommt einem nicht sauer an. - Müller, 23, 4; Struve, I, 9.

266 Was man gethan haben will, muss man selber thun, was nicht, einem Diener befehlen.

Die Basken haben den Spruch: Ich befahl's meinem Hunde, der hat's mit Bellen seinem Schweif gegeben zu bestellen. (Westermann, Monatsschrift, IV, 587.)

Engl.: He who goes about a thing himself, has a mind to have it done; who sends another, cares not, whether it be don or not. (Franklin.) - That which a man causes to be done, ho does himself. (Bohn II, 496.)

267 Was man gethan hat, ist nicht mehr zu thun.

268 Was man gezwungen thut, bringt selten gut.

269 Was man gut gethan haben will, muss man selber thun.

It.: Chi vuol presto e ben, faccia da se. (Bohn II, 87.)

270 Was man jetzt thun soll, darf man nicht auf morgen verschieben.

Engl.: Do what you have to do just now, and leave it for to morrow.

271 Was man nicht gern thut, das vergisst man bald.

272 Was man nicht gern thut, soll man zuerst thun. - Simrock, 10304.

273 Was man nicht thun geheissen, dass ist man nicht schuldig gut zu heissen. - Lehmann, 268, 46.

274 Was man nicht zu wohl thun kann, kann man auch nicht zu wohl bedenken.

[Spaltenumbruch] 275 Was man nit thut, das weiss man nit. - Lehmann, 750, 17.

276 Was man selber thun kann, muss man nicht andern übertragen.

Dän.: Hvad man selv kand gjöre, skal man ei lide paa andre udi. (Prov. dan., 236.)

277 Was man thun muss, das geschieht einem wehe.

278 Was man thun muss, das thu man bei Zeit. - Petri, II, 604.

279 Was man thut, das muss man thun.

"Ich will, je nachdem ich bin, daher muss ich sein, je nachdem ich will." (Schopenhauer, Wille in der Natur, 131.)

280 Was man thut, muss man recht thun.

"Was du thust, das thu so, dass es gethan sei."

281 Was man thut, 's ist nicht von nöthen, viel darüber zu trompeten.

Böhm.: Tak delej, cat nevelmi buchne. (Celakovsky, 248.)

282 Was man thut, thut man sich selbst. - Schlechta, 455.

283 Was man ungern und übel thut, achtet man selten für gut.

Lat.: Non laudo factum, nisi sit cito, vel bene factum. (Sutor, 322.)

284 Was man zu thun sich schämt, das soll man auch zu sagen sich schämen.

Poln.: Co sie czynic niegodzi, to tez i mowic szkodzi. - Co zle czynic, to zle i mowic. (Celakovsky, 68.)

285 Was me früih um vieri thut, kummt eine z' Nacht um nüne gut. (Elsass.)

286 Was recht gethan ist, das hat einen Kopf.

Es gewinnt eine Gestalt.

287 Was wir heute haben gethan, das wöll vns Gott vergeben, morgen wollen wirs wieder thun, läst vns Gott das Leben.

"Solches ist unserer Gesellen, wenn sie sich voll vnd voll sauffen, Sprichwort." (Chemnitius, Postille, II, 557.)

288 Was zu thun sich nicht ziemt, soll auch nicht über die Lippen gehen.

Lat.: Quod facere turpe est, dicere honestum ne puta. (Philippi, II, 112.)

289 Wass man nicht thun kan, da ist lassen dass best. - Lehmann, 835, 5.

Lat.: Tentanda non sunt quae non possunt effici. (Lehmann, 835, 5.)

290 Wat de eine nich daun will vor 'n Dreier, dat doit de andere gären vor drei Pennige. - Schambach, II, 407.

291 Wat deit, dat deit, 'n Wicht, of 'n Kind. - Bueren, 1282; Hauskalender, II u. IV.

292 Wat du von dag noch daun kanns, dat sollstu nit op margen verschuwen; Moder, dann lot meh de Riesbrei noch eten, de öwer gebliewen es.

293 Wat man nich daun will, mot man gautwillig vergetten. (Braunschweig.)

294 Wenn du etwas allein thun kannst, so warte auf keinen andern.

295 Wenn du etwas gethan haben willst, so gehe selber, wenn nicht, so schicke einen andern.

Engl.: If you wish a thing done, go; if not, send. (Bohn II, 23.)

296 Wenn du thust das Deine, dann thut Gott das Seine. - Radowitz, 44.

297 Wenn einer thut im Verborgenen, so ist einer, der sieht im Verborgenen.

Die Neger in Surinam: Es wird nichts so heimlich gethan, das nicht offenbar werde.

298 Wenn ener det, wat he wet, denn kann he nich meir (mehr) don, as he det. (Pommern.)

299 Wenn ich so viel thue als ich kann, thue ich so viel als der römische Kaiser. - Coler, 629b; Nass. Schulblatt, XIV, 5.

300 Wenn ich thue, was Gott will, so thut Gott auch, was ich will; thu' ich aber das Widerspill, so thut Gott auch, was er will. - Haussprüche, 23.

301 Wenn ik 't nau dan härr! säd' de Jung, as 't Rothkehlken in de Schöttel schätten härr. (Mecklenburg.) - Hoefer, 513.

Holl.: Dat zou er wel een doen, die onecht is. (Harrebomee, II, 135b.)

[Spaltenumbruch] 254 Was ich ihm thue, das mag er meinem Schatten thun.Graf, 338, 329.

Der Schlag, den ein Mann von einem andern erhält, ist ein Unrecht; und es ist nach dem altdeutschen Wiedervergeltungsrecht recht und billig, dass auch dem Beleidiger gleiches Recht widerfahre. Da der unfreie Mann aber weit unter dem freien Manne stand, so ist durch das obige Sprichwort zwar die Form der Wiedervergeltung, wie sie verdient, in der That aber nur symbolisch ausgedrückt. Den Schlag, den der Unfreie vom Freien selbst erhalten hatte, durfte er nur dem Schatten des letztern zurückgeben. Das Sprichwort drückt also den Grundgedanken des Wiedervergeltungsrechts in den Scheinbussen gegen Leute in beschränkter Rechtsstellung aus. Bei Grimm (Rechtsalt., 740) heisst es in Bezug hierauf: „Spielleuten und all denen, die Gut für Ehre nehmen und sich zu eigen gegeben haben, gibt man eines Mannes Schatten in der Sonne, d. h. wer ihm Leides thut, das man bessern (büssen) soll, der soll zu einer Wand stehen, da die Sonne auf ihn scheint, und dann soll der Spielmann oder der sich so zu eigen hat gegeben, hinzutreten und soll den Schatten an der Wand an den Hals schlagen, und mit dieser Rache soll ihm gebessert sein.“

Mhd.: Swaz ich im tuon, daz sol er mînen schatten tuon. (Rochholz, Deutscher Glaube und Brauch, S. 114.)

255 Was ich selber thu', trau' ich andern zu.Gaal, 1403.

Engl.: Every one measures other peoples corn by his own bushel. (Gaal, 1403.)

256 Was ist hier zu thun, sagte der trunkene Stromer, und lag in der Pfütze.

Holl.: Wat is het hier dun, zei dronken Joor, en hij lag in het water. (Harrebomée, II, 442b.)

257 Was jeder thun soll, thut keiner.Eiselein, 347.

Engl.: Every bony's work ig nobody's work. (Schles. Zeitung, 1872, Nr. 6.) – What is every man's business, is none's. (Eiselein, 347.)

258 Was leicht zu thun, ist bald gethan.

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259 Was man andern gethan, muss man von ihnen erwarten.

Dän.: Det du en anden gjør, kand du fra anden vente. (Prov. dan., 234.)

260 Was man dir thun soll, das thue andern auch.

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261 Was man durch andere thut, das ist als hätt' man's selbst gethan.

Dän.: Hvad en gjort ved en anden, synes han selv at gjøre. (Prov. dan., 232.)

262 Was man gern thut, davon spricht man auch gern.

Poln.: Co radzi czynimy to i mówimy. (Čelakovsky, 70.)

263 Was man gern thut, geht leicht von der Hand.

Engl.: That which a man likes well, is half done.

264 Was man gern thut (gibt), hat doppelten Werth.

Mhd.: Der man hât einen vrîen muot, der gerne tuot, daz er tuot. (Welscher Gast.) (Zingerle, 148.)

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265 Was man gern thut, kommt einem nicht sauer an.Müller, 23, 4; Struve, I, 9.

266 Was man gethan haben will, muss man selber thun, was nicht, einem Diener befehlen.

Die Basken haben den Spruch: Ich befahl's meinem Hunde, der hat's mit Bellen seinem Schweif gegeben zu bestellen. (Westermann, Monatsschrift, IV, 587.)

Engl.: He who goes about a thing himself, has a mind to have it done; who sends another, cares not, whether it be don or not. (Franklin.) – That which a man causes to be done, ho does himself. (Bohn II, 496.)

267 Was man gethan hat, ist nicht mehr zu thun.

268 Was man gezwungen thut, bringt selten gut.

269 Was man gut gethan haben will, muss man selber thun.

It.: Chi vuol presto e ben, faccia da se. (Bohn II, 87.)

270 Was man jetzt thun soll, darf man nicht auf morgen verschieben.

Engl.: Do what you have to do just now, and leave it for to morrow.

271 Was man nicht gern thut, das vergisst man bald.

272 Was man nicht gern thut, soll man zuerst thun.Simrock, 10304.

273 Was man nicht thun geheissen, dass ist man nicht schuldig gut zu heissen.Lehmann, 268, 46.

274 Was man nicht zu wohl thun kann, kann man auch nicht zu wohl bedenken.

[Spaltenumbruch] 275 Was man nit thut, das weiss man nit.Lehmann, 750, 17.

276 Was man selber thun kann, muss man nicht andern übertragen.

Dän.: Hvad man selv kand gjøre, skal man ei lide paa andre udi. (Prov. dan., 236.)

277 Was man thun muss, das geschieht einem wehe.

278 Was man thun muss, das thu man bei Zeit.Petri, II, 604.

279 Was man thut, das muss man thun.

„Ich will, je nachdem ich bin, daher muss ich sein, je nachdem ich will.“ (Schopenhauer, Wille in der Natur, 131.)

280 Was man thut, muss man recht thun.

„Was du thust, das thu so, dass es gethan sei.“

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Böhm.: Tak dĕlej, cát nevelmi buchne. (Čelakovsky, 248.)

282 Was man thut, thut man sich selbst.Schlechta, 455.

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284 Was man zu thun sich schämt, das soll man auch zu sagen sich schämen.

Poln.: Co się czynić niegodzi, to teź i mówić szkodzi. – Co źle czynić, to źle i mówić. (Čelakovsky, 68.)

285 Was me früih um vieri thut, kummt eine z' Nacht um nüne gut. (Elsass.)

286 Was recht gethan ist, das hat einen Kopf.

Es gewinnt eine Gestalt.

287 Was wir heute haben gethan, das wöll vns Gott vergeben, morgen wollen wirs wieder thun, läst vns Gott das Leben.

„Solches ist unserer Gesellen, wenn sie sich voll vnd voll sauffen, Sprichwort.“ (Chemnitius, Postille, II, 557.)

288 Was zu thun sich nicht ziemt, soll auch nicht über die Lippen gehen.

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289 Wass man nicht thun kan, da ist lassen dass best.Lehmann, 835, 5.

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291 Wat deit, dat deit, 'n Wicht, of 'n Kind.Bueren, 1282; Hauskalender, II u. IV.

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293 Wat man nich daun will, mot man gautwillig vergetten. (Braunschweig.)

294 Wenn du etwas allein thun kannst, so warte auf keinen andern.

295 Wenn du etwas gethan haben willst, so gehe selber, wenn nicht, so schicke einen andern.

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296 Wenn du thust das Deine, dann thut Gott das Seine.Radowitz, 44.

297 Wenn einer thut im Verborgenen, so ist einer, der sieht im Verborgenen.

Die Neger in Surinam: Es wird nichts so heimlich gethan, das nicht offenbar werde.

298 Wenn êner dêt, wat he wêt, denn kann he nich mîr (mehr) dôn, as he dêt. (Pommern.)

299 Wenn ich so viel thue als ich kann, thue ich so viel als der römische Kaiser.Coler, 629b; Nass. Schulblatt, XIV, 5.

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301 Wenn ik 't nû dân härr! säd' de Jung, as 't Rothkehlken in de Schöttel schätten härr. (Mecklenburg.) – Hoefer, 513.

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[[589]/0595] 254 Was ich ihm thue, das mag er meinem Schatten thun. – Graf, 338, 329. Der Schlag, den ein Mann von einem andern erhält, ist ein Unrecht; und es ist nach dem altdeutschen Wiedervergeltungsrecht recht und billig, dass auch dem Beleidiger gleiches Recht widerfahre. Da der unfreie Mann aber weit unter dem freien Manne stand, so ist durch das obige Sprichwort zwar die Form der Wiedervergeltung, wie sie verdient, in der That aber nur symbolisch ausgedrückt. Den Schlag, den der Unfreie vom Freien selbst erhalten hatte, durfte er nur dem Schatten des letztern zurückgeben. Das Sprichwort drückt also den Grundgedanken des Wiedervergeltungsrechts in den Scheinbussen gegen Leute in beschränkter Rechtsstellung aus. Bei Grimm (Rechtsalt., 740) heisst es in Bezug hierauf: „Spielleuten und all denen, die Gut für Ehre nehmen und sich zu eigen gegeben haben, gibt man eines Mannes Schatten in der Sonne, d. h. wer ihm Leides thut, das man bessern (büssen) soll, der soll zu einer Wand stehen, da die Sonne auf ihn scheint, und dann soll der Spielmann oder der sich so zu eigen hat gegeben, hinzutreten und soll den Schatten an der Wand an den Hals schlagen, und mit dieser Rache soll ihm gebessert sein.“ Mhd.: Swaz ich im tuon, daz sol er mînen schatten tuon. (Rochholz, Deutscher Glaube und Brauch, S. 114.) 255 Was ich selber thu', trau' ich andern zu. – Gaal, 1403. Engl.: Every one measures other peoples corn by his own bushel. (Gaal, 1403.) 256 Was ist hier zu thun, sagte der trunkene Stromer, und lag in der Pfütze. Holl.: Wat is het hier dun, zei dronken Joor, en hij lag in het water. (Harrebomée, II, 442b.) 257 Was jeder thun soll, thut keiner. – Eiselein, 347. Engl.: Every bony's work ig nobody's work. (Schles. Zeitung, 1872, Nr. 6.) – What is every man's business, is none's. (Eiselein, 347.) 258 Was leicht zu thun, ist bald gethan. Engl.: That which is easily done is soon believd. (Bohn II, 6.) 259 Was man andern gethan, muss man von ihnen erwarten. Dän.: Det du en anden gjør, kand du fra anden vente. (Prov. dan., 234.) 260 Was man dir thun soll, das thue andern auch. Mhd.: Tuo dem freunt und jedem man, das du von im begerest han. (Ring.) (Zingerle, 198.) 261 Was man durch andere thut, das ist als hätt' man's selbst gethan. Dän.: Hvad en gjort ved en anden, synes han selv at gjøre. (Prov. dan., 232.) 262 Was man gern thut, davon spricht man auch gern. Poln.: Co radzi czynimy to i mówimy. (Čelakovsky, 70.) 263 Was man gern thut, geht leicht von der Hand. Engl.: That which a man likes well, is half done. 264 Was man gern thut (gibt), hat doppelten Werth. Mhd.: Der man hât einen vrîen muot, der gerne tuot, daz er tuot. (Welscher Gast.) (Zingerle, 148.) Lat.: Bis est gratum, quod ultro offeras. (Publ. Syr.) (Binder I, 129; II, 343; Philippi, I, 60.) 265 Was man gern thut, kommt einem nicht sauer an. – Müller, 23, 4; Struve, I, 9. 266 Was man gethan haben will, muss man selber thun, was nicht, einem Diener befehlen. Die Basken haben den Spruch: Ich befahl's meinem Hunde, der hat's mit Bellen seinem Schweif gegeben zu bestellen. (Westermann, Monatsschrift, IV, 587.) Engl.: He who goes about a thing himself, has a mind to have it done; who sends another, cares not, whether it be don or not. (Franklin.) – That which a man causes to be done, ho does himself. (Bohn II, 496.) 267 Was man gethan hat, ist nicht mehr zu thun. 268 Was man gezwungen thut, bringt selten gut. 269 Was man gut gethan haben will, muss man selber thun. It.: Chi vuol presto e ben, faccia da se. (Bohn II, 87.) 270 Was man jetzt thun soll, darf man nicht auf morgen verschieben. Engl.: Do what you have to do just now, and leave it for to morrow. 271 Was man nicht gern thut, das vergisst man bald. 272 Was man nicht gern thut, soll man zuerst thun. – Simrock, 10304. 273 Was man nicht thun geheissen, dass ist man nicht schuldig gut zu heissen. – Lehmann, 268, 46. 274 Was man nicht zu wohl thun kann, kann man auch nicht zu wohl bedenken. 275 Was man nit thut, das weiss man nit. – Lehmann, 750, 17. 276 Was man selber thun kann, muss man nicht andern übertragen. Dän.: Hvad man selv kand gjøre, skal man ei lide paa andre udi. (Prov. dan., 236.) 277 Was man thun muss, das geschieht einem wehe. 278 Was man thun muss, das thu man bei Zeit. – Petri, II, 604. 279 Was man thut, das muss man thun. „Ich will, je nachdem ich bin, daher muss ich sein, je nachdem ich will.“ (Schopenhauer, Wille in der Natur, 131.) 280 Was man thut, muss man recht thun. „Was du thust, das thu so, dass es gethan sei.“ 281 Was man thut, 's ist nicht von nöthen, viel darüber zu trompeten. Böhm.: Tak dĕlej, cát nevelmi buchne. (Čelakovsky, 248.) 282 Was man thut, thut man sich selbst. – Schlechta, 455. 283 Was man ungern und übel thut, achtet man selten für gut. Lat.: Non laudo factum, nisi sit cito, vel bene factum. (Sutor, 322.) 284 Was man zu thun sich schämt, das soll man auch zu sagen sich schämen. Poln.: Co się czynić niegodzi, to teź i mówić szkodzi. – Co źle czynić, to źle i mówić. (Čelakovsky, 68.) 285 Was me früih um vieri thut, kummt eine z' Nacht um nüne gut. (Elsass.) 286 Was recht gethan ist, das hat einen Kopf. Es gewinnt eine Gestalt. 287 Was wir heute haben gethan, das wöll vns Gott vergeben, morgen wollen wirs wieder thun, läst vns Gott das Leben. „Solches ist unserer Gesellen, wenn sie sich voll vnd voll sauffen, Sprichwort.“ (Chemnitius, Postille, II, 557.) 288 Was zu thun sich nicht ziemt, soll auch nicht über die Lippen gehen. Lat.: Quod facere turpe est, dicere honestum ne puta. (Philippi, II, 112.) 289 Wass man nicht thun kan, da ist lassen dass best. – Lehmann, 835, 5. Lat.: Tentanda non sunt quae non possunt effici. (Lehmann, 835, 5.) 290 Wat de eine nich daun will vor 'n Drîer, dat doit de andere gären vor drei Pennige. – Schambach, II, 407. 291 Wat deit, dat deit, 'n Wicht, of 'n Kind. – Bueren, 1282; Hauskalender, II u. IV. 292 Wat du von dag noch dûn kanns, dat sollstu nit op margen verschuwen; Moder, dann lot meh de Riesbrei noch eten, de öwer gebliewen es. 293 Wat man nich daun will, mot man gautwillig vergetten. (Braunschweig.) 294 Wenn du etwas allein thun kannst, so warte auf keinen andern. 295 Wenn du etwas gethan haben willst, so gehe selber, wenn nicht, so schicke einen andern. Engl.: If you wish a thing done, go; if not, send. (Bohn II, 23.) 296 Wenn du thust das Deine, dann thut Gott das Seine. – Radowitz, 44. 297 Wenn einer thut im Verborgenen, so ist einer, der sieht im Verborgenen. Die Neger in Surinam: Es wird nichts so heimlich gethan, das nicht offenbar werde. 298 Wenn êner dêt, wat he wêt, denn kann he nich mîr (mehr) dôn, as he dêt. (Pommern.) 299 Wenn ich so viel thue als ich kann, thue ich so viel als der römische Kaiser. – Coler, 629b; Nass. Schulblatt, XIV, 5. 300 Wenn ich thue, was Gott will, so thut Gott auch, was ich will; thu' ich aber das Widerspill, so thut Gott auch, was er will. – Haussprüche, 23. 301 Wenn ik 't nû dân härr! säd' de Jung, as 't Rothkehlken in de Schöttel schätten härr. (Mecklenburg.) – Hoefer, 513. Holl.: Dat zou er wel een doen, die onecht is. (Harrebomée, II, 135b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [589]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/595>, abgerufen am 25.11.2024.