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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 208 Vill dohn un woll dohn kümmt sallen te häupe gohn. (Soest.)

209 Vill gedonn und god gedonn kann selden zosammegonn. (Bedburg.)

210 Wä 't mi deit, dem do ick 't wedder, söä' de Deer'n und flickte 'n Knecht 't Hemd. - Schlingmann, 308.

211 Wann wir theten, was wir solten, so thet auch Gott, was wir wolten; weil wir nicht thun, was wir sollen, so thut auch Gott nicht, was wir wollen. - Gruter, III, 97; Petri, II, 677; Lehmann, II, 863, 47; Opel, 376.

Lat.: In terra pax hominibus, bonae voluntatis. (Chaos, 1083.)

212 Wär nits doit, dei kan nits äten. - Schambach, II, 582.

Wer nicht arbeitet, der kann nichts essen.

Dän.: Et föe-nöd, foer-nöd, det er en aeder. (Prov. dan., 191.)

213 War nits tau daune hat, de klage med Edellüen un Pfaffen1; het hei denn nits tau daune, so krigt he wat to schaffen. - Schambach, 79.

1) Des Reimes wegen das hochdeutsche Wort statt des plattdeutschen Pape.

214 Wäre Thun und Reden einerlei, es wäre heilig die ganze Klerisei.

215 Was alle thun sollen, thut niemand.

Engl.: Every body's is nobody's business. (Bohn II, 349.)

216 Was deines Thuns nicht ist, da lass deinen Vorwitz. - Bücking, 123.

217 Was dir andere thun sollen, das thue ihnen auch.

Dän.: Hvad du praetenderer hos andre, lad andre ei savne hos dig. (Prov. dan., 459.)

218 Was du andern thust, das thut man dir zuletst wider. - Lehmann, 72, 16.

219 Was du eim andern thuest, thu auch von einem andern gewarten. - Gruter, III, 98; Egenolff, 329b; Grubb, 255.

Engl.: Do unto others as you would be done unto. (Bohn II, 345.)

Frz.: Faites aux autres ce que vous voulez que les autres vous fassent.

It.: Non fare agli altri quello che non vorresti che fosse fatto ate.

Lat.: Ab altero exspectes, alteri quod feceris. (Sutor, 84.) - Ne facias cuiquam quae nolis facta tibi.

Schwed.: Gör som du will ha gjort igen.

220 Was du kannst thun, da lass dich an. - Körte, 6467.

221 Was du mir thust, werde ich dir thun, sagte die Ziege dem Zicklein.

Frz. Schweiz.: To te me fa, to te fari dejec la tschivra vu tsevri. (Schweiz, II, 120, 10.)

222 Was du nicht gethan haben möchtest, das thue nicht.

Engl.: If you would not have a thing known of you, never do it.

223 Was du nicht selbst kannst thun, das soltu auff dein Freund nicht lahn. - Lehmann, II, 833, 124.

224 Was du nit selbs wöllst thun, das begere nit. - Franck, I, 72b.

225 Was du selbs kanst thun, das soltu auff dein freund nit lon. - Franck, I, 147a.

226 Was du selbst nicht thun würdest, das begehre nicht von andern. - Lehmann, II, 883, 123; Simrock, 10301; Körte, 6469.

227 Was du selbst thun kannst, dabei verlass dich nicht auf andere.

Engl.: For what thou canst do thyself rely not an another. (Bohn II, 1.)

228 Was du thun must, das lass nicht vnterwegen. - Wachter.

229 Was du thun must, das thue gern. - Lehmann, II, 833, 119; Simrock, 10303; Franck, I, 158a.

230 Was du thun willst (sollst), das thue bald. - Joh. 13, 27; Lehmann, II, 833, 120; Egenolff, 27a; Eiselein, 595; Simrock, 10305; Schulze, 246; Braun, I, 4501.

Böhm.: Co ciniti mas, tim neodkladej. - Co se dli, to se mdli. - Odkladki jsou odpadky. (Celakovsky, 131.)

Krain.: Odkladki so odpadki. (Celakovsky, 131.)

Lat.: Fac si quid facis. (Seneca.) (Philippi, I, 149.) - Quod agis, id agas. (Plautus.) (Philippi, II, 141.) - Quod facis, fac citius. - Quod vis facere, fac cito. (Eiselein, 595.)

[Spaltenumbruch] 231 Was du thun willst, thu mit Bedacht und den Aussgang vor betracht. - Froschm., Eeiii.

232 Was du thust, das thue bescheid, dass es dich nicht reut in der Zeit. - Parömiakon, 2994.

233 Was du thust, das thue mit Fleiss.

Frz.: Il faut faire ce qu'on fait. (Bohn I, 212.)

Lat.: Hoc age. (Philippi, I, 178.)

234 Was du thust, fah weisslich an, betracht das end, wies wird ergahn. - Henisch, 1431, 19.

235 Was du thust, so bedenke das Ende. - Sir. 7, 40; Schulze, 145.

Was den nachstehenden lateinischen Spruch betrifft, so soll nicht Sirach, sondern die Aesopische Fabel (Nr. 45) bei Halm seine Quelle sein. (Vgl. Büchmann, 8. Aufl., S. 210.)

Lat.: Si quid agis, prudenter agas et respice finem. (Anonius.) (Binder II, 3129; Frob., 547; Philippi, II, 127; Schonheim, Q, 7.)

236 Was du willst gethan haben, da sei dein eigener Knecht.

Derselben Ansicht war auch Wellington; sein sprichwörtlicher Grundsatz war: If you want a thing well don, do it yourself. (Mair, 47.)

237 Was du willst thun und geben, das thu' und gib im Leben. - Eiselein, 414.

238 Was du wilt thun, bedenck das end, greiffs weisslich an, biss nit zu behend, sonst vbereilt sich zwar ein mann, der nicht mit sitten handeln kan. Biss fürsichtig vnd halt dich schlecht, biss nit zu gäch, bedenck dich recht. - Franck, I, 143b; Agricola I, 87; Latendorf II, 32.

Mhd.: Wasz du thust, das fah weiszlich aan, Betrachts End, wies hernoch wirdt gahn, bisz heimlich, sorgsam, halt dich schlecht, disc hab dir vonn Eim weisen knecht. (Latendorf, Jahrbuch, 264.)

Lat.: Qui bene distinguit, bene docet, qui male distinguit, male docet. (Chaos, 140.)

239 Was du wilt thun, das sag niemandt; dann gerath es nit, so musst den spot zum schaden han. - Franck, I, 157b.

240 Was du wilt thun, das verschweig, so kann dich niemand hindern noch verrathen. - Wirth, II, 424.

Schwed.: Hwad tu haver i sinnet, uppenbapenbara ingen, pa det du icke warder bespottat, om thet mis gäs. (Törning, 72.)

241 Was einer gern thut, das ist kein Last. - Lehmann, 750, 20.

242 Was einer gern thut, das thut er zum ersten. - Petri, II, 593.

243 Was einer nicht gern thut, ist jhm schwer; vnd was er will thun, ist leicht. - Comedia Vgolini.

244 Was einer nicht thun mag öffentlich, soll er auch la'n heimlich. - Friedrich der Schöne.

245 Was einer nicht thun will, das wird nur schlecht (oder gar nicht) gethan.

Frz.: On n'obtient guere d'un homme ce qu'il ne veut pas faire. (Cahier, 3376.)

246 Was einer thun darf, das dürfen andere sagen. - Simrock, 10298; Körte, 5969; Braun, I, 4506.

247 Was einer thun darf, davon dürfen andere reden.

Dän.: Tör hand gjöre det, da tör andre tale derom. (Prov. dan., 552.)

248 Was einer thun muss, da sagt man jhm kein Danck vmb. - Henisch, 644, 62; Pauli, Schimpff, LVIb.

249 Was erst halb gethan ist, soll man weder loben noch schelten.

Dän.: Halv-gjort gjerning bör hverken at roses eller lustes. - Narren bör ei at see halv-gjört arbeyde. (Prov. dan., 228.)

250 Was gethan ist, ist gethan, geht mich weiter gar nichts an. - Faselius, 84.

251 Was gethan ist, muss gethan bleiben. - Henisch, 414, 27; Graf, 229, 49.

Lat.: Quod factum est, fieri infectum non potest. (Henisch, 414, 28.)

252 Was gut gethan, ist bald gethan.

It.: Assai presto si fa quel che si fa bene. (Bohn I, 73.)

253 Was ich gestern hab' gethan, will mir Gott vergeben; morgen will ich wieder dran, so ich hab' das Leben.

"Singen die leichtsinnigen Weltleut." (Herberger, Hertzpostille, I b, 231.)

[Spaltenumbruch] 208 Vill dohn un woll dohn kümmt sallen te häupe gohn. (Soest.)

209 Vill gedonn und god gedonn kann selden zosammegonn. (Bedburg.)

210 Wä 't mi deit, dem do ick 't wedder, söä' de Deer'n und flickte 'n Knecht 't Hemd.Schlingmann, 308.

211 Wann wir theten, was wir solten, so thet auch Gott, was wir wolten; weil wir nicht thun, was wir sollen, so thut auch Gott nicht, was wir wollen.Gruter, III, 97; Petri, II, 677; Lehmann, II, 863, 47; Opel, 376.

Lat.: In terra pax hominibus, bonae voluntatis. (Chaos, 1083.)

212 Wär nits doit, dei kan nits äten.Schambach, II, 582.

Wer nicht arbeitet, der kann nichts essen.

Dän.: Et føe-nød, fœr-nød, det er en æder. (Prov. dan., 191.)

213 War nits tau daune hat, de klâge med Edellüen un Pfaffen1; het hei denn nits tau daune, so krigt he wat to schaffen.Schambach, 79.

1) Des Reimes wegen das hochdeutsche Wort statt des plattdeutschen Pàpe.

214 Wäre Thun und Reden einerlei, es wäre heilig die ganze Klerisei.

215 Was alle thun sollen, thut niemand.

Engl.: Every body's is nobody's business. (Bohn II, 349.)

216 Was deines Thuns nicht ist, da lass deinen Vorwitz.Bücking, 123.

217 Was dir andere thun sollen, das thue ihnen auch.

Dän.: Hvad du prætenderer hos andre, lad andre ei savne hos dig. (Prov. dan., 459.)

218 Was du andern thust, das thut man dir zuletst wider.Lehmann, 72, 16.

219 Was du eim andern thuest, thu auch von einem andern gewarten.Gruter, III, 98; Egenolff, 329b; Grubb, 255.

Engl.: Do unto others as you would be done unto. (Bohn II, 345.)

Frz.: Faites aux autres ce que vous voulez que les autres vous fassent.

It.: Non fare agli altri quello che non vorresti che fosse fatto ate.

Lat.: Ab altero exspectes, alteri quod feceris. (Sutor, 84.) – Ne facias cuiquam quae nolis facta tibi.

Schwed.: Gör som du will ha gjort igen.

220 Was du kannst thun, da lass dich an.Körte, 6467.

221 Was du mir thust, werde ich dir thun, sagte die Ziege dem Zicklein.

Frz. Schweiz.: Tô te mè fâ, tô té fari dejec la tschivra vu tsevri. (Schweiz, II, 120, 10.)

222 Was du nicht gethan haben möchtest, das thue nicht.

Engl.: If you would not have a thing known of you, never do it.

223 Was du nicht selbst kannst thun, das soltu auff dein Freund nicht lahn.Lehmann, II, 833, 124.

224 Was du nit selbs wöllst thun, das begere nit.Franck, I, 72b.

225 Was du selbs kanst thun, das soltu auff dein freund nit lon.Franck, I, 147a.

226 Was du selbst nicht thun würdest, das begehre nicht von andern.Lehmann, II, 883, 123; Simrock, 10301; Körte, 6469.

227 Was du selbst thun kannst, dabei verlass dich nicht auf andere.

Engl.: For what thou canst do thyself rely not an another. (Bohn II, 1.)

228 Was du thun must, das lass nicht vnterwegen.Wachter.

229 Was du thun must, das thue gern.Lehmann, II, 833, 119; Simrock, 10303; Franck, I, 158a.

230 Was du thun willst (sollst), das thue bald.Joh. 13, 27; Lehmann, II, 833, 120; Egenolff, 27a; Eiselein, 595; Simrock, 10305; Schulze, 246; Braun, I, 4501.

Böhm.: Co činiti máš, tim neodkladej. – Co se dlí, to se mdli. – Odkladki jsou odpadky. (Čelakovsky, 131.)

Krain.: Odkladki so odpadki. (Čelakovsky, 131.)

Lat.: Fac si quid facis. (Seneca.) (Philippi, I, 149.) – Quod agis, id agas. (Plautus.) (Philippi, II, 141.) – Quod facis, fac citius. – Quod vis facere, fac cito. (Eiselein, 595.)

[Spaltenumbruch] 231 Was du thun willst, thu mit Bedacht und den Aussgang vor betracht.Froschm., Eeiii.

232 Was du thust, das thue bescheid, dass es dich nicht reut in der Zeit.Parömiakon, 2994.

233 Was du thust, das thue mit Fleiss.

Frz.: Il faut faire ce qu'on fait. (Bohn I, 212.)

Lat.: Hoc age. (Philippi, I, 178.)

234 Was du thust, fah weisslich an, betracht das end, wies wird ergahn.Henisch, 1431, 19.

235 Was du thust, so bedenke das Ende.Sir. 7, 40; Schulze, 145.

Was den nachstehenden lateinischen Spruch betrifft, so soll nicht Sirach, sondern die Aesopische Fabel (Nr. 45) bei Halm seine Quelle sein. (Vgl. Büchmann, 8. Aufl., S. 210.)

Lat.: Si quid agis, prudenter agas et respice finem. (Anonius.) (Binder II, 3129; Frob., 547; Philippi, II, 127; Schonheim, Q, 7.)

236 Was du willst gethan haben, da sei dein eigener Knecht.

Derselben Ansicht war auch Wellington; sein sprichwörtlicher Grundsatz war: If you want a thing well don, do it yourself. (Mair, 47.)

237 Was du willst thun und geben, das thu' und gib im Leben.Eiselein, 414.

238 Was du wilt thun, bedenck das end, greiffs weisslich an, biss nit zu behend, sonst vbereilt sich zwar ein mann, der nicht mit sitten handeln kan. Biss fürsichtig vnd halt dich schlecht, biss nit zu gäch, bedenck dich recht.Franck, I, 143b; Agricola I, 87; Latendorf II, 32.

Mhd.: Wasz du thust, das fah weiszlich aan, Betrachts End, wies hernoch wirdt gahn, bisz heimlich, sorgsam, halt dich schlecht, disc hab dir vonn Eim weisen knecht. (Latendorf, Jahrbuch, 264.)

Lat.: Qui bene distinguit, bene docet, qui male distinguit, male docet. (Chaos, 140.)

239 Was du wilt thun, das sag niemandt; dann gerath es nit, so musst den spot zum schaden han.Franck, I, 157b.

240 Was du wilt thun, das verschweig, so kann dich niemand hindern noch verrathen.Wirth, II, 424.

Schwed.: Hwad tu haver i sinnet, uppenbapenbara ingen, på det du icke warder bespottat, om thet mis gäs. (Törning, 72.)

241 Was einer gern thut, das ist kein Last.Lehmann, 750, 20.

242 Was einer gern thut, das thut er zum ersten.Petri, II, 593.

243 Was einer nicht gern thut, ist jhm schwer; vnd was er will thun, ist leicht.Comedia Vgolini.

244 Was einer nicht thun mag öffentlich, soll er auch la'n heimlich.Friedrich der Schöne.

245 Was einer nicht thun will, das wird nur schlecht (oder gar nicht) gethan.

Frz.: On n'obtient guère d'un homme ce qu'il ne veut pas faire. (Cahier, 3376.)

246 Was einer thun darf, das dürfen andere sagen.Simrock, 10298; Körte, 5969; Braun, I, 4506.

247 Was einer thun darf, davon dürfen andere reden.

Dän.: Tør hand gjøre det, da tør andre tale derom. (Prov. dan., 552.)

248 Was einer thun muss, da sagt man jhm kein Danck vmb.Henisch, 644, 62; Pauli, Schimpff, LVIb.

249 Was erst halb gethan ist, soll man weder loben noch schelten.

Dän.: Halv-gjort gjerning bør hverken at roses eller lustes. – Narren bør ei at see halv-gjørt arbeyde. (Prov. dan., 228.)

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251 Was gethan ist, muss gethan bleiben.Henisch, 414, 27; Graf, 229, 49.

Lat.: Quod factum est, fieri infectum non potest. (Henisch, 414, 28.)

252 Was gut gethan, ist bald gethan.

It.: Assai presto si fa quel che si fa bene. (Bohn I, 73.)

253 Was ich gestern hab' gethan, will mir Gott vergeben; morgen will ich wieder dran, so ich hab' das Leben.

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[[588]/0594] 208 Vill dohn un woll dohn kümmt sallen te häupe gohn. (Soest.) 209 Vill gedonn und god gedonn kann selden zosammegonn. (Bedburg.) 210 Wä 't mi deit, dem do ick 't wedder, söä' de Deer'n und flickte 'n Knecht 't Hemd. – Schlingmann, 308. 211 Wann wir theten, was wir solten, so thet auch Gott, was wir wolten; weil wir nicht thun, was wir sollen, so thut auch Gott nicht, was wir wollen. – Gruter, III, 97; Petri, II, 677; Lehmann, II, 863, 47; Opel, 376. Lat.: In terra pax hominibus, bonae voluntatis. (Chaos, 1083.) 212 Wär nits doit, dei kan nits äten. – Schambach, II, 582. Wer nicht arbeitet, der kann nichts essen. Dän.: Et føe-nød, fœr-nød, det er en æder. (Prov. dan., 191.) 213 War nits tau daune hat, de klâge med Edellüen un Pfaffen1; het hei denn nits tau daune, so krigt he wat to schaffen. – Schambach, 79. 1) Des Reimes wegen das hochdeutsche Wort statt des plattdeutschen Pàpe. 214 Wäre Thun und Reden einerlei, es wäre heilig die ganze Klerisei. 215 Was alle thun sollen, thut niemand. Engl.: Every body's is nobody's business. (Bohn II, 349.) 216 Was deines Thuns nicht ist, da lass deinen Vorwitz. – Bücking, 123. 217 Was dir andere thun sollen, das thue ihnen auch. Dän.: Hvad du prætenderer hos andre, lad andre ei savne hos dig. (Prov. dan., 459.) 218 Was du andern thust, das thut man dir zuletst wider. – Lehmann, 72, 16. 219 Was du eim andern thuest, thu auch von einem andern gewarten. – Gruter, III, 98; Egenolff, 329b; Grubb, 255. Engl.: Do unto others as you would be done unto. (Bohn II, 345.) Frz.: Faites aux autres ce que vous voulez que les autres vous fassent. It.: Non fare agli altri quello che non vorresti che fosse fatto ate. Lat.: Ab altero exspectes, alteri quod feceris. (Sutor, 84.) – Ne facias cuiquam quae nolis facta tibi. Schwed.: Gör som du will ha gjort igen. 220 Was du kannst thun, da lass dich an. – Körte, 6467. 221 Was du mir thust, werde ich dir thun, sagte die Ziege dem Zicklein. Frz. Schweiz.: Tô te mè fâ, tô té fari dejec la tschivra vu tsevri. (Schweiz, II, 120, 10.) 222 Was du nicht gethan haben möchtest, das thue nicht. Engl.: If you would not have a thing known of you, never do it. 223 Was du nicht selbst kannst thun, das soltu auff dein Freund nicht lahn. – Lehmann, II, 833, 124. 224 Was du nit selbs wöllst thun, das begere nit. – Franck, I, 72b. 225 Was du selbs kanst thun, das soltu auff dein freund nit lon. – Franck, I, 147a. 226 Was du selbst nicht thun würdest, das begehre nicht von andern. – Lehmann, II, 883, 123; Simrock, 10301; Körte, 6469. 227 Was du selbst thun kannst, dabei verlass dich nicht auf andere. Engl.: For what thou canst do thyself rely not an another. (Bohn II, 1.) 228 Was du thun must, das lass nicht vnterwegen. – Wachter. 229 Was du thun must, das thue gern. – Lehmann, II, 833, 119; Simrock, 10303; Franck, I, 158a. 230 Was du thun willst (sollst), das thue bald. – Joh. 13, 27; Lehmann, II, 833, 120; Egenolff, 27a; Eiselein, 595; Simrock, 10305; Schulze, 246; Braun, I, 4501. Böhm.: Co činiti máš, tim neodkladej. – Co se dlí, to se mdli. – Odkladki jsou odpadky. (Čelakovsky, 131.) Krain.: Odkladki so odpadki. (Čelakovsky, 131.) Lat.: Fac si quid facis. (Seneca.) (Philippi, I, 149.) – Quod agis, id agas. (Plautus.) (Philippi, II, 141.) – Quod facis, fac citius. – Quod vis facere, fac cito. (Eiselein, 595.) 231 Was du thun willst, thu mit Bedacht und den Aussgang vor betracht. – Froschm., Eeiii. 232 Was du thust, das thue bescheid, dass es dich nicht reut in der Zeit. – Parömiakon, 2994. 233 Was du thust, das thue mit Fleiss. Frz.: Il faut faire ce qu'on fait. (Bohn I, 212.) Lat.: Hoc age. (Philippi, I, 178.) 234 Was du thust, fah weisslich an, betracht das end, wies wird ergahn. – Henisch, 1431, 19. 235 Was du thust, so bedenke das Ende. – Sir. 7, 40; Schulze, 145. Was den nachstehenden lateinischen Spruch betrifft, so soll nicht Sirach, sondern die Aesopische Fabel (Nr. 45) bei Halm seine Quelle sein. (Vgl. Büchmann, 8. Aufl., S. 210.) Lat.: Si quid agis, prudenter agas et respice finem. (Anonius.) (Binder II, 3129; Frob., 547; Philippi, II, 127; Schonheim, Q, 7.) 236 Was du willst gethan haben, da sei dein eigener Knecht. Derselben Ansicht war auch Wellington; sein sprichwörtlicher Grundsatz war: If you want a thing well don, do it yourself. (Mair, 47.) 237 Was du willst thun und geben, das thu' und gib im Leben. – Eiselein, 414. 238 Was du wilt thun, bedenck das end, greiffs weisslich an, biss nit zu behend, sonst vbereilt sich zwar ein mann, der nicht mit sitten handeln kan. 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(Törning, 72.) 241 Was einer gern thut, das ist kein Last. – Lehmann, 750, 20. 242 Was einer gern thut, das thut er zum ersten. – Petri, II, 593. 243 Was einer nicht gern thut, ist jhm schwer; vnd was er will thun, ist leicht. – Comedia Vgolini. 244 Was einer nicht thun mag öffentlich, soll er auch la'n heimlich. – Friedrich der Schöne. 245 Was einer nicht thun will, das wird nur schlecht (oder gar nicht) gethan. Frz.: On n'obtient guère d'un homme ce qu'il ne veut pas faire. (Cahier, 3376.) 246 Was einer thun darf, das dürfen andere sagen. – Simrock, 10298; Körte, 5969; Braun, I, 4506. 247 Was einer thun darf, davon dürfen andere reden. Dän.: Tør hand gjøre det, da tør andre tale derom. (Prov. dan., 552.) 248 Was einer thun muss, da sagt man jhm kein Danck vmb. – Henisch, 644, 62; Pauli, Schimpff, LVIb. 249 Was erst halb gethan ist, soll man weder loben noch schelten. Dän.: Halv-gjort gjerning bør hverken at roses eller lustes. – Narren bør ei at see halv-gjørt arbeyde. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [588]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/594>, abgerufen am 22.11.2024.