Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
83 Thaten sprechen mehr als Worte. Holl.: Daden spreken luider dan woorden. (Harrebomee, I, 111a.) 84 Ueble Thaten mehr verkehren, als die besten Worte lehren. - Eiselein, 593; Simrock, 10242. Lat.: Plus male facta nocent, quam bene dicta docent. (Eiselein, 593.) 85 Von geschehener That soll man das Beste reden. Dän.: Gjort gjerning skal tales det beste om. (Prov. dan., 228.) 86 Vor böser That wahre deinen Pfad. Böhm.: Modli se, a zlych skutkuv varuj se. (Celakovsky, 8.) 87 Vor der That halte Rath. - Eiselein, 593; Simrock, 10234; Braun, I, 4472. Lat.: Priedie caveas, ne facias cujus te pigeat postridie. (Plautus.) 88 Vor der That kann wol ein anderer Wind werden. 89 Vor der That macht der Teuffel die Sünd klein vnd gering, nach der That macht er sie gross vnd schwer. - Henisch, 1519, 27. 90 Vor der That sollen Junge sich holen bei Alten Rath. Lat.: Consilia senum, juvenum lanceae. (Philippi, I, 90.) 91 Vor die that gehet der raht. - Tappius, 180a; Lehmann, II, 791, 151; Körte, 5913. 92 Was von der That verwundet ist, lässt sich nicht mit Worten heilen. 93 Wenn die That nicht da sein kann, so wird der Will gekrönt. - Petri, II, 646. 94 Wenn man grosse Thaten könnte thun mit dem Munde, es gäbe so viel Helden als Hunde. It.: Dove bisognano fatti le parole sono d' avanzo. (Pazzaglia, 264, 17.) 95 Wer böse Thaten thut, wird wegen böser Thaten bestraft. Frz.: Noble convainen d'un vilain cas, est puni comme vilain. (Cahier, 1155.) 96 Wer die That richtet, hat Gewalt, Gnade zu thun. - Graf, 397, 609. Das Sprichwort trifft nur dann zu, wenn der König oder Landesherr selbst zu Gericht sitzt, weil in seiner Hand sich Recht und Gnade vereinigt. Alle andern Richter aber, denen das Richteramt verliehen oder übertragen ist, können gegen den klaren Ausspruch der Schöffen nicht Gnade für Recht eintreten lassen. (S. Gnade 10, 28 u. 51.) Mhd.: Wer di tat richten sal, der hat gewalt gnade zu tun. (Kl. Kaisserrecht, II, 119.) 97 Wer durch die That sein Wort bewährt, hat, wie er soll, gelehrt. 98 Wer edel thaten thut, der ist ein (hat) Edelblut. - Henisch, 436, 57; Lehmann, II, 840, 253; Simrock, 1763. Holl.: Hij is wel edel, de edele werken doet. (Bohn I, 326.) Lat.: Nobilitas morum magis ornat quam genitorum. (Chaos, 627, 8; Sutor, 140.) 99 Wer jeder That sich unterfängt, der kommt zu keinem Rath. 100 Wer schöne Thaten thut, der ist schön genug. - Henisch, 500, 2; Petri, II, 766. 101 Wer sich hütet vor böser That, derselb bey Gott thut finden Gnad. - Lehmann, II, 877, 236. 102 Wer sich hütet vor der That, Böses nicht zu fürchten hat. Lat.: Nullum magnum malum praeter culpam. (Sutor, 994.) 103 Wer sich nicht hütet vor der That, schafft der Lüge reichlich Rath. 104 Wie die That, so der Lohn. - Simrock, 10244; Sprichwörterschatz, 174. Lat.: Hinc labor, hinc messis. (Radowitz, 64.) 105 Willst du steinerne Thaten vollführen, so sprich nicht sammtene Worte. 106 Wo du nicht That kannst senden aus, da halt' auch klug das Maul zu Haus. 107 Wo spricht die That, der Worte man nicht nöthig hat. Lat.: Ubi rerum testimonia adsunt, non opus et verbis. (Seybold, 620.) 108 Wo Thaten sind, da braucht's nicht vieler Worte. Dän.: Vigtige gjerninger ville drives med faa ord. (Prov. dan., 230.) [Spaltenumbruch] 109 Wo Thaten sprechen, bedarf es keiner Worte. Holl.: Waar daden spreken, behoeft men geene woorden. (Harrebomee, I, 111a.) It.: Dove il fatto accusa ogni difesa offenda. 110 Zu geschehenen Thaten ist nicht mehr zu rathen. - Lehmann, 273, 13. 111 Zu herrlichen Thaten gehört ein grosser Muth. - Petri, II, 823. *112 Auf frischer That ergriffen werden. *113 Die That wird's weisen. - Eiselein, 593. Holl.: De daad moet getuigen. (Harrebomee, I, 111b.) Lat.: Res indicabit. (Eiselein, 593.) *114 Faule (schofle) Thaten in schöne Berichte packen. Frz.: A mal exploiter, bien ecrire. (Lendroy, 651.) *115 Man muss ihn auf der That ertappen, sonst leugnet er. Lat.: Saepe nega concede raro, distingue frequentur. (Chaos, 829.) *116 Man soll sich nicht nach seinen Thaten, sondern nach seinen Worten richten. - Dove, 822. *117 Nach der That klug werden. Frz.: Etre sage apres le coup. (Kritzinger, 180b.) *118 Nach der That Rath halten. Frz.: A chose faite, conseil pris. (Cahier, 650.) *119 Seine Thaten haben Hand und Fuss. Dän.: Hans gjerning har haender og födder. (Prov. dan., 229.) Thaten (Verb.). 1 Soll ich mit thaten, so will ich mit rathen. Holl.: Het geen iederen gelden zal, daar moet elk zijne stem toe geven. (Harrebomee, II, 304b.) 2 Thaten vnnd gerathen stehn nit in Menschen, sondern in Gottes Händen vnnd in seinem voto. - Lehmann, 598, 74. Thäter. 1 An des Thäters Kopf hängt die That den Zopf. 2 Der Thäter reinigt die Stätte. (S. That 17.) - Graf, 437, 307; Normann, 58, 49. 3 Der Thäter soll Friede haben, wo man ihn weder sieht noch hört. - Graf, 343. Der vom Landrecht gethane, d. h. verurtheilte Thäter soll nirgends mehr Friede haben. Thätig. Wer thätig ist, der kommt zu was, sagte der Schneider, der umsonst arbeitete und den Zwirn dazu gab. Span.: Vendre a ser como el sastre del cantillo que cosia de balde y poma el hilo de su casa. (Don Quixote.) Thätigkeit. Thätigkeit ist das Salz des Lebens. Engl.: Business is the salt of life. (Bohn II, 75.) Thatsache. 1 Eine Thatsache wiegt schwerer als ein Fuder Beweise. Engl.: A single fact is worth a shipsload of argument. 2 Thatsachen sind harte Nüsse. - Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien vom 16. Aug. 1854. Thau. 1 Der Thau fällt nur, wenn Windstille ist. - Parömiakon, 1805. Des Himmels Segen auf solche Häuser und Familien, in dem Ruhe und Frieden herrscht. Im Morgenlande heisst es: Wenn dich der Thau des Himmels erquicken soll, dann muss dein Herz eine Oase und kein Sahel sein. 2 Ein guter Thau ist so viel werth als ein schlechter Regen. 3 Kommt der Thau, so kommt an Tag, was unterm Schnee verborgen lag. - Körte, 5927. 4 Ohne Thau kein Regen, heisst's im Juli allerwegen. - Bair. Hauskalender. 5 So viel Thau im März, so viel Frost im Mai. - Schmitz, 171, 30. 6 So viel Thau im März, so viel Regen1 nach Ostern und so viel Nebel im August. 1) In Luzern sagt man dafür Reifen, auch in Baiern. 7 Viel Thau im Monat März bringt Reif um Pfingsten, den Feldern Schmerz. - Medau. 8 Wer den Thau nicht streift, wird kein Brot essen. (Lit.)
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83 Thaten sprechen mehr als Worte. Holl.: Daden spreken luider dan woorden. (Harrebomée, I, 111a.) 84 Ueble Thaten mehr verkehren, als die besten Worte lehren. – Eiselein, 593; Simrock, 10242. Lat.: Plus male facta nocent, quam bene dicta docent. (Eiselein, 593.) 85 Von geschehener That soll man das Beste reden. Dän.: Gjort gjerning skal tales det beste om. (Prov. dan., 228.) 86 Vor böser That wahre deinen Pfad. Böhm.: Modli se, a zlých skutkův varuj se. (Čelakovsky, 8.) 87 Vor der That halte Rath. – Eiselein, 593; Simrock, 10234; Braun, I, 4472. Lat.: Priedie caveas, ne facias cujus te pigeat postridie. (Plautus.) 88 Vor der That kann wol ein anderer Wind werden. 89 Vor der That macht der Teuffel die Sünd klein vnd gering, nach der That macht er sie gross vnd schwer. – Henisch, 1519, 27. 90 Vor der That sollen Junge sich holen bei Alten Rath. Lat.: Consilia senum, juvenum lanceae. 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Mhd.: Wer di tat richten sal, der hat gewalt gnade zu tun. (Kl. Kaisserrecht, II, 119.) 97 Wer durch die That sein Wort bewährt, hat, wie er soll, gelehrt. 98 Wer edel thaten thut, der ist ein (hat) Edelblut. – Henisch, 436, 57; Lehmann, II, 840, 253; Simrock, 1763. Holl.: Hij is wel edel, de edele werken doet. (Bohn I, 326.) Lat.: Nobilitas morum magis ornat quam genitorum. (Chaos, 627, 8; Sutor, 140.) 99 Wer jeder That sich unterfängt, der kommt zu keinem Rath. 100 Wer schöne Thaten thut, der ist schön genug. – Henisch, 500, 2; Petri, II, 766. 101 Wer sich hütet vor böser That, derselb bey Gott thut finden Gnad. – Lehmann, II, 877, 236. 102 Wer sich hütet vor der That, Böses nicht zu fürchten hat. Lat.: Nullum magnum malum praeter culpam. (Sutor, 994.) 103 Wer sich nicht hütet vor der That, schafft der Lüge reichlich Rath. 104 Wie die That, so der Lohn. – Simrock, 10244; Sprichwörterschatz, 174. Lat.: Hinc labor, hinc messis. 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83 Thaten sprechen mehr als Worte.
Holl.: Daden spreken luider dan woorden. (Harrebomée, I, 111a.)
84 Ueble Thaten mehr verkehren, als die besten Worte lehren. – Eiselein, 593; Simrock, 10242.
Lat.: Plus male facta nocent, quam bene dicta docent. (Eiselein, 593.)
85 Von geschehener That soll man das Beste reden.
Dän.: Gjort gjerning skal tales det beste om. (Prov. dan., 228.)
86 Vor böser That wahre deinen Pfad.
Böhm.: Modli se, a zlých skutkův varuj se. (Čelakovsky, 8.)
87 Vor der That halte Rath. – Eiselein, 593; Simrock, 10234; Braun, I, 4472.
Lat.: Priedie caveas, ne facias cujus te pigeat postridie. (Plautus.)
88 Vor der That kann wol ein anderer Wind werden.
89 Vor der That macht der Teuffel die Sünd klein vnd gering, nach der That macht er sie gross vnd schwer. – Henisch, 1519, 27.
90 Vor der That sollen Junge sich holen bei Alten Rath.
Lat.: Consilia senum, juvenum lanceae. (Philippi, I, 90.)
91 Vor die that gehet der raht. – Tappius, 180a; Lehmann, II, 791, 151; Körte, 5913.
92 Was von der That verwundet ist, lässt sich nicht mit Worten heilen.
93 Wenn die That nicht da sein kann, so wird der Will gekrönt. – Petri, II, 646.
94 Wenn man grosse Thaten könnte thun mit dem Munde, es gäbe so viel Helden als Hunde.
It.: Dove bisognano fatti le parole sono d' avanzo. (Pazzaglia, 264, 17.)
95 Wer böse Thaten thut, wird wegen böser Thaten bestraft.
Frz.: Noble convainen d'un vilain cas, est puni comme vilain. (Cahier, 1155.)
96 Wer die That richtet, hat Gewalt, Gnade zu thun. – Graf, 397, 609.
Das Sprichwort trifft nur dann zu, wenn der König oder Landesherr selbst zu Gericht sitzt, weil in seiner Hand sich Recht und Gnade vereinigt. Alle andern Richter aber, denen das Richteramt verliehen oder übertragen ist, können gegen den klaren Ausspruch der Schöffen nicht Gnade für Recht eintreten lassen. (S. Gnade 10, 28 u. 51.)
Mhd.: Wer di tat richten sal, der hat gewalt gnade zu tun. (Kl. Kaisserrecht, II, 119.)
97 Wer durch die That sein Wort bewährt, hat, wie er soll, gelehrt.
98 Wer edel thaten thut, der ist ein (hat) Edelblut. – Henisch, 436, 57; Lehmann, II, 840, 253; Simrock, 1763.
Holl.: Hij is wel edel, de edele werken doet. (Bohn I, 326.)
Lat.: Nobilitas morum magis ornat quam genitorum. (Chaos, 627, 8; Sutor, 140.)
99 Wer jeder That sich unterfängt, der kommt zu keinem Rath.
100 Wer schöne Thaten thut, der ist schön genug. – Henisch, 500, 2; Petri, II, 766.
101 Wer sich hütet vor böser That, derselb bey Gott thut finden Gnad. – Lehmann, II, 877, 236.
102 Wer sich hütet vor der That, Böses nicht zu fürchten hat.
Lat.: Nullum magnum malum praeter culpam. (Sutor, 994.)
103 Wer sich nicht hütet vor der That, schafft der Lüge reichlich Rath.
104 Wie die That, so der Lohn. – Simrock, 10244; Sprichwörterschatz, 174.
Lat.: Hinc labor, hinc messis. (Radowitz, 64.)
105 Willst du steinerne Thaten vollführen, so sprich nicht sammtene Worte.
106 Wo du nicht That kannst senden aus, da halt' auch klug das Maul zu Haus.
107 Wo spricht die That, der Worte man nicht nöthig hat.
Lat.: Ubi rerum testimonia adsunt, non opus et verbis. (Seybold, 620.)
108 Wo Thaten sind, da braucht's nicht vieler Worte.
Dän.: Vigtige gjerninger ville drives med faa ord. (Prov. dan., 230.)
109 Wo Thaten sprechen, bedarf es keiner Worte.
Holl.: Waar daden spreken, behoeft men geene woorden. (Harrebomée, I, 111a.)
It.: Dove il fatto accusa ogni difesa offenda.
110 Zu geschehenen Thaten ist nicht mehr zu rathen. – Lehmann, 273, 13.
111 Zu herrlichen Thaten gehört ein grosser Muth. – Petri, II, 823.
*112 Auf frischer That ergriffen werden.
*113 Die That wird's weisen. – Eiselein, 593.
Holl.: De daad moet getuigen. (Harrebomée, I, 111b.)
Lat.: Res indicabit. (Eiselein, 593.)
*114 Faule (schofle) Thaten in schöne Berichte packen.
Frz.: A mal exploiter, bien écrire. (Lendroy, 651.)
*115 Man muss ihn auf der That ertappen, sonst leugnet er.
Lat.: Saepe nega concede raro, distingue frequentur. (Chaos, 829.)
*116 Man soll sich nicht nach seinen Thaten, sondern nach seinen Worten richten. – Dove, 822.
*117 Nach der That klug werden.
Frz.: Être sage aprés le coup. (Kritzinger, 180b.)
*118 Nach der That Rath halten.
Frz.: A chose faite, conseil pris. (Cahier, 650.)
*119 Seine Thaten haben Hand und Fuss.
Dän.: Hans gjerning har hænder og fødder. (Prov. dan., 229.)
Thaten (Verb.).
1 Soll ich mit thaten, so will ich mit rathen.
Holl.: Het geen iederen gelden zal, daar moet elk zijne stem toe geven. (Harrebomée, II, 304b.)
2 Thaten vnnd gerathen stehn nit in Menschen, sondern in Gottes Händen vnnd in seinem voto. – Lehmann, 598, 74.
Thäter.
1 An des Thäters Kopf hängt die That den Zopf.
2 Der Thäter reinigt die Stätte. (S. That 17.) – Graf, 437, 307; Normann, 58, 49.
3 Der Thäter soll Friede haben, wo man ihn weder sieht noch hört. – Graf, 343.
Der vom Landrecht gethane, d. h. verurtheilte Thäter soll nirgends mehr Friede haben.
Thätig.
Wer thätig ist, der kommt zu was, sagte der Schneider, der umsonst arbeitete und den Zwirn dazu gab.
Span.: Vendré á ser como el sastre del cantillo que cosia de balde y poma el hilo de su casa. (Don Quixote.)
Thätigkeit.
Thätigkeit ist das Salz des Lebens.
Engl.: Business is the salt of life. (Bohn II, 75.)
Thatsache.
1 Eine Thatsache wiegt schwerer als ein Fuder Beweise.
Engl.: A single fact is worth a shipsload of argument.
2 Thatsachen sind harte Nüsse. – Morgenstern, Doylestown, Pennsylvanien vom 16. Aug. 1854.
Thau.
1 Der Thau fällt nur, wenn Windstille ist. – Parömiakon, 1805.
Des Himmels Segen auf solche Häuser und Familien, in dem Ruhe und Frieden herrscht. Im Morgenlande heisst es: Wenn dich der Thau des Himmels erquicken soll, dann muss dein Herz eine Oase und kein Sahel sein.
2 Ein guter Thau ist so viel werth als ein schlechter Regen.
3 Kommt der Thau, so kommt an Tag, was unterm Schnee verborgen lag. – Körte, 5927.
4 Ohne Thau kein Regen, heisst's im Juli allerwegen. – Bair. Hauskalender.
5 So viel Thau im März, so viel Frost im Mai. – Schmitz, 171, 30.
6 So viel Thau im März, so viel Regen1 nach Ostern und so viel Nebel im August.
1) In Luzern sagt man dafür Reifen, auch in Baiern.
7 Viel Thau im Monat März bringt Reif um Pfingsten, den Feldern Schmerz. – Medau.
8 Wer den Thau nicht streift, wird kein Brot essen. (Lit.)
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