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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *1204 Dem Teufel einen Wächter einbrocken.

"Da seyn Gesinde nicht Butter oder Käse machen kundten (weil das Vieh behext war), streifet er seine Hosen abe und brockte dem Teuffel einen Wächter in einen Asch voller Milch, und rührts umb und gesegnet ihm der Mahlzeit und sagte: Nu fret Teuffel." (Coler, 401b.)

*1205 Dem Teufel in den Arsch. - Eiselein, 318.

*1206 Dem Teufel in die Hölle helfen.

Holl.: Den duivel in de hel helpen. (Harrebomee, I, 164a.)

*1207 Dem Teufel rufen.

Frz.: Se donner au diable en jurant. ( Kritzinger, 233b.)

*1208 Dem Teufel vom Karren gefallen sein. - Gotthelf, Erzählungen, I, 278.

*1209 Dem Teufel zwei Lichter anzünden. - Murner, Nb., 63.

*1210 Dem Teuffel etwas in den Rachen stossen. - Luther's Tischr., 137b.

*1211 Dem Teuffel in der Höllen ein stul im Himmel stellen.

Fischart in Bewärung und Erklärung des Sprichworts: Die Gelehrten die Verkehrten, 1574.

*1212 Dem Teuffel sein Boltzen fiddern. - Theatrum Diabolorum, 233a.

*1213 Dem Tüfel is F. jo woll. - Sutermeister, 22.

*1214 Dem Tüfel uf e Schwanz trampe. (Luzern.)

Sich selbst überwinden.

*1215 Den Deibel och.

Diese Redensart drückt eine mit Erstaunen vermischte, ärgerliche Bejahung oder Zustimmung aus. (Trachsel, 11.)

*1216 Den Deuwel en Bein afbieten. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 26.

*1217 Den Döwel en Ben afsweren. - Eichwald, 336.

*1218 Den Düwel in roden Hasen danzen seen. - Dähnert, 383b.

"Ein altes Sprichwort von Beschwerlichkeiten des Frauenzimmers."

*1219 Den Düwel to Vaddern bidden. - Dähnert, 94a.

Sich den Verführungen aussetzen, blosstellen.

*1220 Den hat der Teufel gewiegt.

Frz.: Mal enfant berse qui le diable en dort. - Quand il dort le diable le berse. (Leroux, I, 9.)

*1221 Den hat der Teufel hergesandt.

Dän.: Fanden har fört os alle disse narrer paa. (Prov. dan., 154.)

*1222 Den mag selber der Teufel nicht.

Lat.: Orci fastidium est. (Apulejus.) (Binder II, 2443.)

*1223 Den ritt de Düwel. - Dähnert, 90b.

Der verübt böse Dinge.

*1224 Den soll der Teufel holen.

Holl.: De droes zal hem halen. (Harrebomee, I, 155b.)

*1225 Den sollte der Teufel lothweis holen. (Rottenburg.)

*1226 Den Teufel am (beim) Schwanze ziehen.

"Um meinen Wohlthätigkeitsgelüsten zu genügen, musste ich sehr oft den Teufel am Schwanze ziehen." (H. Heine, Verm. Schriften, Hamburg 1834, I, 69.) Diese Redensart, welche so viel heisst, als es sich sehr sauer werden lassen, ist französisch: Tirer le diable par la queue (Bohn I, 58; Leroux, I, 19), und soll folgenden Ursprung haben. Gegen das Ende der Regierung Franz I. um das Jahr 1546 wurden die ersten Kutschen in Frankreich eingeführt. Die Königin Eleonore von Oesterreich hatte die erste, Diana, Herzogin von Angouleme, die zweite, und die dritte der Präsident. Der letztere, ein speculativer Kopf, jede Gelegenheit, Geld zu machen benutzend und voraussetzend, dass die neuen Wagen die ältern verdrängen würden, kaufte die letztern so weit auf, als er sie unterbringen konnte, und beauftragte einen Bildhauer, an dem Vordertheil derselben einen Teufel zu befestigen, dessen Schwanz, drei Ringe bildend, bis auf die Deichsel hinabreichten. Als seine Wagenräume reichlich damit versehen waren, befahl er, dass alle vierzehn Tage der Unrath der Stadt in die Seine geschafft wer den solle. Damit nun aber die für diesen Zweck bestimmten Wagen erkannt und nicht für andere Dinge in Gebrauch kämen, gab er den Befehl, dass sie alle mit einem Teufel nach dem Muster der in seiner Wagenstatt befindlichen versehen sein sollten. Sein Schuppen war natürlich bald ausgeleert. Jeder, der sich dieser Arbeit widmete, bediente sich seiner Wagen, um sich nicht misliebig zu machen. Die Unglücklichen, die man Maeitres des basses-oeuvres nannte, zu arm, um sich Pferde zu kaufen, zogen einen Strick durch die Ringe, die der Schwanz des Teufels bildete, und auf diese Weise den Wagen an die Seine. Diese Art Wagen gab zu der obigen Redensart Veranlassung, um eine Person zu bezeichnen, die sich ihren Lebensunterhalt sehr sauer erwerben muss.

[Spaltenumbruch] *1227 Den Teufel an die Wand malen.

"Mancher glaubt genug gethan zu haben, wenn er den Teufel nicht an die Wand malt." (Dove, 740.)

*1228 Den Teufel auf den Buckel kriegen.

*1229 Den Teufel barfuss laufen sehen.

So sagt man in Thüringen für: der Teufel macht seinen Besuch. (Vgl. Gartenlaube, Leipzig 1868, Nr. 38, S. 608.)

*1230 Den Teufel bei der Nase ziehen.

"Nun kann man dem Teufel Trotz bieten und ihn bei der Nase ziehen, weil, ihn zu verjagen, nur Herz nöthig ist." (Parömiakon, 885.)

*1231 Den Teufel bei seiner Mutter verklagen. - Masson, 323.

D. h. bei einem parteiischen Richter, der für den Gegner eingenommen ist, und bei dem folglich nichts zu gewinnen ist. Sinnverwandt mit: Leeres Stroh dreschen (s. d.).

*1232 Den Teufel beten lehren. - Eiselein, 592.

*1233 Den Teufel durch Beelzebub austreiben. - Masson, 211.

D. h. ein Uebel durch ein anderes vertreiben.

Frz.: Reprendre du poil de la bete.

Lat.: Clavus clavo pellitur. - Lutum luto purgare. - Malum malo mederi. (Binder I, 942; II, 1781; Steinmeyer, 17.) - Similia similibus curantur. (Masson, 211.)

*1234 Den Teufel fromm machen wollen. - Luther's Werke, VIII, 325a.

*1235 Den Teufel gegen seine Mutter hetzen.

Holl.: De donder tegen zijne moeder. (Harrebomee, I, 143a.)

*1236 Den Teufel in den Haaren sitzen haben.

" ...Aber der Teufel hätte mit ihm fechten mögen, den er auch, wie mir gesagt wurde, in Haaren sitzen hatte." (Simplic., 639.)

*1237 Den Teufel in der Börse haben.

Die Schotten sagen auch: Der ärgste Teufel sei der, welcher in der Börse tanze. Beide Sprichwörter stammen aus der Zeit der Münzen, welche mit einem Kreuz bezeichnet waren. Anspielungen auf solche Kreuzer finden sich besonders bei Shakspeare, z. B.: "Wo das Kreuz ist, hält sich der Teufel nicht auf". Also heisst obiges Sprichwort: Eine leere Börse haben. Wie die Spanier den Ursprung dieser Redensart erzählen, findet man bei Wurzbach, II, 350 fg.

*1238 Den Teufel in die Hölle jagen.

"Möge den tapfern schwarzen Leibkürassieren noch oft Gelegenheit geboten sein, nach dem Ausspruch des General Dünewaldt den Teufel zum Ruhme Preussens in die Hölle zu jagen." (Gesch. des Leibkürassierregiments in der Schles. Presse, 1874, Nr. 378.)

*1239 Den Teufel in ein Glas bannen.

Lat.: Homo utatur mundo, non fruatur. (Chaos, 608.)

*1240 Den Teufel ohne Klauen malen.

Frz.: On ne peut pas peigner un diable qui n'a pas de cheveux. (Cahier, 1322.)

*1241 Den Teufel spielen.

Frz.: Il fait le diable. (Kritzinger, 233a.)

*1242 Den Teufel verabschieden und seine Grossmutter einlassen.

"D. i. vngereimbt, vnmöglich Ding thun."

Dän.: Al slippe fanden og tage ved hans oldemoder. (Prov. dan., 512.)

*1243 Den Teufel verklagen. - Körte, 5915c; Eiselein, 589.

*1244 Den Teufel will ich dir geben, aber kein Geld.

In den sprichwörtlichen Redensarten ist der Teufel fast heimischer als in den Sprichwörtern selbst; in den mannichfachsten Beziehungen und für die verschiedensten Zwecke tritt er dort auf. Wer vom Glück nicht begünstigt worden ist, wird als "armer Teufel" bedauert. Wer zu ehrlieh ist, um bei günstiger Gelegenheit einen guten Schnitt zu machen, ist ein "dummer Teufel". Ist einem andern ein Betrug oder ein anderer Streich gelungen, so nennt man ihn einen "verteufelten Kerl" oder einen "Teufelskerl". Wenn jemand etwas nicht vermag, oder wenn es ihm besondere Schwierigkeiten macht, so ruft er aus: "Das ist doch des Teufels". Wenn ein Schuldner an Zahlung erinnert wird, so bedient er sich der obigen Redensart. Und der erbärmlichste Wicht, den der Teufel gar nicht in der Hölle gebrauchen kann, spricht: "Der Teufel soll mich holen", weil er weiss, dass er ihn nicht holt. (Vgl. Dove, 281.)

*1245 Den Teufel zu Gevatter bitten.

In einem Briefe, den Luther unter dem 8. Dec. 1532 an Hans Kohlhas richtete, empfahl er dem letztern "Frieden anzunehmen, den Teufel nicht zu Gevatter zu bitten, und den ihm zugefügten Schaden zu verbeissen." (C. A. H. Burckhardt, Der historische Kohlhase und Heinrich von Kleist's Michael Kohlhas, Leipzig 1864.)

*1246 Den Teufel zu Hause laden.

[Spaltenumbruch] *1204 Dem Teufel einen Wächter einbrocken.

„Da seyn Gesinde nicht Butter oder Käse machen kundten (weil das Vieh behext war), streifet er seine Hosen abe und brockte dem Teuffel einen Wächter in einen Asch voller Milch, und rührts umb und gesegnet ihm der Mahlzeit und sagte: Nu fret Teuffel.“ (Coler, 401b.)

*1205 Dem Teufel in den Arsch.Eiselein, 318.

*1206 Dem Teufel in die Hölle helfen.

Holl.: Den duivel in de hel helpen. (Harrebomée, I, 164a.)

*1207 Dem Teufel rufen.

Frz.: Se donner au diable en jurant. ( Kritzinger, 233b.)

*1208 Dem Teufel vom Karren gefallen sein.Gotthelf, Erzählungen, I, 278.

*1209 Dem Teufel zwei Lichter anzünden.Murner, Nb., 63.

*1210 Dem Teuffel etwas in den Rachen stossen.Luther's Tischr., 137b.

*1211 Dem Teuffel in der Höllen ein stul im Himmel stellen.

Fischart in Bewärung und Erklärung des Sprichworts: Die Gelehrten die Verkehrten, 1574.

*1212 Dem Teuffel sein Boltzen fiddern.Theatrum Diabolorum, 233a.

*1213 Dem Tüfel is F. jo woll.Sutermeister, 22.

*1214 Dem Tüfel uf e Schwanz trampe. (Luzern.)

Sich selbst überwinden.

*1215 Den Deibel ôch.

Diese Redensart drückt eine mit Erstaunen vermischte, ärgerliche Bejahung oder Zustimmung aus. (Trachsel, 11.)

*1216 Den Deuwel en Bein afbieten. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 26.

*1217 Den Döwel ên Ben afsweren.Eichwald, 336.

*1218 Den Düwel in roden Hasen danzen seen.Dähnert, 383b.

„Ein altes Sprichwort von Beschwerlichkeiten des Frauenzimmers.“

*1219 Den Düwel to Vaddern bidden.Dähnert, 94a.

Sich den Verführungen aussetzen, blosstellen.

*1220 Den hat der Teufel gewiegt.

Frz.: Mal enfant berse qui le diable en dort. – Quand il dort le diable le berse. (Leroux, I, 9.)

*1221 Den hat der Teufel hergesandt.

Dän.: Fanden har ført os alle disse narrer paa. (Prov. dan., 154.)

*1222 Den mag selber der Teufel nicht.

Lat.: Orci fastidium est. (Apulejus.) (Binder II, 2443.)

*1223 Den ritt de Düwel.Dähnert, 90b.

Der verübt böse Dinge.

*1224 Den soll der Teufel holen.

Holl.: De droes zal hem halen. (Harrebomée, I, 155b.)

*1225 Den sollte der Teufel lothweis holen. (Rottenburg.)

*1226 Den Teufel am (beim) Schwanze ziehen.

„Um meinen Wohlthätigkeitsgelüsten zu genügen, musste ich sehr oft den Teufel am Schwanze ziehen.“ (H. Heine, Verm. Schriften, Hamburg 1834, I, 69.) Diese Redensart, welche so viel heisst, als es sich sehr sauer werden lassen, ist französisch: Tirer le diable par la queue (Bohn I, 58; Leroux, I, 19), und soll folgenden Ursprung haben. Gegen das Ende der Regierung Franz I. um das Jahr 1546 wurden die ersten Kutschen in Frankreich eingeführt. Die Königin Eleonore von Oesterreich hatte die erste, Diana, Herzogin von Angoulême, die zweite, und die dritte der Präsident. Der letztere, ein speculativer Kopf, jede Gelegenheit, Geld zu machen benutzend und voraussetzend, dass die neuen Wagen die ältern verdrängen würden, kaufte die letztern so weit auf, als er sie unterbringen konnte, und beauftragte einen Bildhauer, an dem Vordertheil derselben einen Teufel zu befestigen, dessen Schwanz, drei Ringe bildend, bis auf die Deichsel hinabreichten. Als seine Wagenräume reichlich damit versehen waren, befahl er, dass alle vierzehn Tage der Unrath der Stadt in die Seine geschafft wer den solle. Damit nun aber die für diesen Zweck bestimmten Wagen erkannt und nicht für andere Dinge in Gebrauch kämen, gab er den Befehl, dass sie alle mit einem Teufel nach dem Muster der in seiner Wagenstatt befindlichen versehen sein sollten. Sein Schuppen war natürlich bald ausgeleert. Jeder, der sich dieser Arbeit widmete, bediente sich seiner Wagen, um sich nicht misliebig zu machen. Die Unglücklichen, die man Maîtres des basses-oeuvres nannte, zu arm, um sich Pferde zu kaufen, zogen einen Strick durch die Ringe, die der Schwanz des Teufels bildete, und auf diese Weise den Wagen an die Seine. Diese Art Wagen gab zu der obigen Redensart Veranlassung, um eine Person zu bezeichnen, die sich ihren Lebensunterhalt sehr sauer erwerben muss.

[Spaltenumbruch] *1227 Den Teufel an die Wand malen.

„Mancher glaubt genug gethan zu haben, wenn er den Teufel nicht an die Wand malt.“ (Dove, 740.)

*1228 Den Teufel auf den Buckel kriegen.

*1229 Den Teufel barfuss laufen sehen.

So sagt man in Thüringen für: der Teufel macht seinen Besuch. (Vgl. Gartenlaube, Leipzig 1868, Nr. 38, S. 608.)

*1230 Den Teufel bei der Nase ziehen.

„Nun kann man dem Teufel Trotz bieten und ihn bei der Nase ziehen, weil, ihn zu verjagen, nur Herz nöthig ist.“ (Parömiakon, 885.)

*1231 Den Teufel bei seiner Mutter verklagen.Masson, 323.

D. h. bei einem parteiischen Richter, der für den Gegner eingenommen ist, und bei dem folglich nichts zu gewinnen ist. Sinnverwandt mit: Leeres Stroh dreschen (s. d.).

*1232 Den Teufel beten lehren.Eiselein, 592.

*1233 Den Teufel durch Beelzebub austreiben.Masson, 211.

D. h. ein Uebel durch ein anderes vertreiben.

Frz.: Reprendre du poil de la bête.

Lat.: Clavus clavo pellitur. – Lutum luto purgare. – Malum malo mederi. (Binder I, 942; II, 1781; Steinmeyer, 17.) – Similia similibus curantur. (Masson, 211.)

*1234 Den Teufel fromm machen wollen.Luther's Werke, VIII, 325a.

*1235 Den Teufel gegen seine Mutter hetzen.

Holl.: De donder tegen zijne moeder. (Harrebomée, I, 143a.)

*1236 Den Teufel in den Haaren sitzen haben.

„ ...Aber der Teufel hätte mit ihm fechten mögen, den er auch, wie mir gesagt wurde, in Haaren sitzen hatte.“ (Simplic., 639.)

*1237 Den Teufel in der Börse haben.

Die Schotten sagen auch: Der ärgste Teufel sei der, welcher in der Börse tanze. Beide Sprichwörter stammen aus der Zeit der Münzen, welche mit einem Kreuz bezeichnet waren. Anspielungen auf solche Kreuzer finden sich besonders bei Shakspeare, z. B.: „Wo das Kreuz ist, hält sich der Teufel nicht auf“. Also heisst obiges Sprichwort: Eine leere Börse haben. Wie die Spanier den Ursprung dieser Redensart erzählen, findet man bei Wurzbach, II, 350 fg.

*1238 Den Teufel in die Hölle jagen.

„Möge den tapfern schwarzen Leibkürassieren noch oft Gelegenheit geboten sein, nach dem Ausspruch des General Dünewaldt den Teufel zum Ruhme Preussens in die Hölle zu jagen.“ (Gesch. des Leibkürassierregiments in der Schles. Presse, 1874, Nr. 378.)

*1239 Den Teufel in ein Glas bannen.

Lat.: Homo utatur mundo, non fruatur. (Chaos, 608.)

*1240 Den Teufel ohne Klauen malen.

Frz.: On ne peut pas peigner un diable qui n'a pas de cheveux. (Cahier, 1322.)

*1241 Den Teufel spielen.

Frz.: Il fait le diable. (Kritzinger, 233a.)

*1242 Den Teufel verabschieden und seine Grossmutter einlassen.

„D. i. vngereimbt, vnmöglich Ding thun.“

Dän.: Al slippe fanden og tage ved hans oldemoder. (Prov. dan., 512.)

*1243 Den Teufel verklagen.Körte, 5915c; Eiselein, 589.

*1244 Den Teufel will ich dir geben, aber kein Geld.

In den sprichwörtlichen Redensarten ist der Teufel fast heimischer als in den Sprichwörtern selbst; in den mannichfachsten Beziehungen und für die verschiedensten Zwecke tritt er dort auf. Wer vom Glück nicht begünstigt worden ist, wird als „armer Teufel“ bedauert. Wer zu ehrlieh ist, um bei günstiger Gelegenheit einen guten Schnitt zu machen, ist ein „dummer Teufel“. Ist einem andern ein Betrug oder ein anderer Streich gelungen, so nennt man ihn einen „verteufelten Kerl“ oder einen „Teufelskerl“. Wenn jemand etwas nicht vermag, oder wenn es ihm besondere Schwierigkeiten macht, so ruft er aus: „Das ist doch des Teufels“. Wenn ein Schuldner an Zahlung erinnert wird, so bedient er sich der obigen Redensart. Und der erbärmlichste Wicht, den der Teufel gar nicht in der Hölle gebrauchen kann, spricht: „Der Teufel soll mich holen“, weil er weiss, dass er ihn nicht holt. (Vgl. Dove, 281.)

*1245 Den Teufel zu Gevatter bitten.

In einem Briefe, den Luther unter dem 8. Dec. 1532 an Hans Kohlhas richtete, empfahl er dem letztern „Frieden anzunehmen, den Teufel nicht zu Gevatter zu bitten, und den ihm zugefügten Schaden zu verbeissen.“ (C. A. H. Burckhardt, Der historische Kohlhase und Heinrich von Kleist's Michael Kohlhas, Leipzig 1864.)

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[[556]/0562] *1204 Dem Teufel einen Wächter einbrocken. „Da seyn Gesinde nicht Butter oder Käse machen kundten (weil das Vieh behext war), streifet er seine Hosen abe und brockte dem Teuffel einen Wächter in einen Asch voller Milch, und rührts umb und gesegnet ihm der Mahlzeit und sagte: Nu fret Teuffel.“ (Coler, 401b.) *1205 Dem Teufel in den Arsch. – Eiselein, 318. *1206 Dem Teufel in die Hölle helfen. Holl.: Den duivel in de hel helpen. (Harrebomée, I, 164a.) *1207 Dem Teufel rufen. Frz.: Se donner au diable en jurant. ( Kritzinger, 233b.) *1208 Dem Teufel vom Karren gefallen sein. – Gotthelf, Erzählungen, I, 278. *1209 Dem Teufel zwei Lichter anzünden. – Murner, Nb., 63. *1210 Dem Teuffel etwas in den Rachen stossen. – Luther's Tischr., 137b. *1211 Dem Teuffel in der Höllen ein stul im Himmel stellen. Fischart in Bewärung und Erklärung des Sprichworts: Die Gelehrten die Verkehrten, 1574. *1212 Dem Teuffel sein Boltzen fiddern. – Theatrum Diabolorum, 233a. *1213 Dem Tüfel is F. jo woll. – Sutermeister, 22. *1214 Dem Tüfel uf e Schwanz trampe. (Luzern.) Sich selbst überwinden. *1215 Den Deibel ôch. Diese Redensart drückt eine mit Erstaunen vermischte, ärgerliche Bejahung oder Zustimmung aus. (Trachsel, 11.) *1216 Den Deuwel en Bein afbieten. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 26. *1217 Den Döwel ên Ben afsweren. – Eichwald, 336. *1218 Den Düwel in roden Hasen danzen seen. – Dähnert, 383b. „Ein altes Sprichwort von Beschwerlichkeiten des Frauenzimmers.“ *1219 Den Düwel to Vaddern bidden. – Dähnert, 94a. Sich den Verführungen aussetzen, blosstellen. *1220 Den hat der Teufel gewiegt. Frz.: Mal enfant berse qui le diable en dort. – Quand il dort le diable le berse. (Leroux, I, 9.) *1221 Den hat der Teufel hergesandt. Dän.: Fanden har ført os alle disse narrer paa. (Prov. dan., 154.) *1222 Den mag selber der Teufel nicht. Lat.: Orci fastidium est. (Apulejus.) (Binder II, 2443.) *1223 Den ritt de Düwel. – Dähnert, 90b. Der verübt böse Dinge. *1224 Den soll der Teufel holen. Holl.: De droes zal hem halen. (Harrebomée, I, 155b.) *1225 Den sollte der Teufel lothweis holen. (Rottenburg.) *1226 Den Teufel am (beim) Schwanze ziehen. „Um meinen Wohlthätigkeitsgelüsten zu genügen, musste ich sehr oft den Teufel am Schwanze ziehen.“ (H. Heine, Verm. Schriften, Hamburg 1834, I, 69.) Diese Redensart, welche so viel heisst, als es sich sehr sauer werden lassen, ist französisch: Tirer le diable par la queue (Bohn I, 58; Leroux, I, 19), und soll folgenden Ursprung haben. Gegen das Ende der Regierung Franz I. um das Jahr 1546 wurden die ersten Kutschen in Frankreich eingeführt. Die Königin Eleonore von Oesterreich hatte die erste, Diana, Herzogin von Angoulême, die zweite, und die dritte der Präsident. Der letztere, ein speculativer Kopf, jede Gelegenheit, Geld zu machen benutzend und voraussetzend, dass die neuen Wagen die ältern verdrängen würden, kaufte die letztern so weit auf, als er sie unterbringen konnte, und beauftragte einen Bildhauer, an dem Vordertheil derselben einen Teufel zu befestigen, dessen Schwanz, drei Ringe bildend, bis auf die Deichsel hinabreichten. Als seine Wagenräume reichlich damit versehen waren, befahl er, dass alle vierzehn Tage der Unrath der Stadt in die Seine geschafft wer den solle. Damit nun aber die für diesen Zweck bestimmten Wagen erkannt und nicht für andere Dinge in Gebrauch kämen, gab er den Befehl, dass sie alle mit einem Teufel nach dem Muster der in seiner Wagenstatt befindlichen versehen sein sollten. Sein Schuppen war natürlich bald ausgeleert. Jeder, der sich dieser Arbeit widmete, bediente sich seiner Wagen, um sich nicht misliebig zu machen. Die Unglücklichen, die man Maîtres des basses-oeuvres nannte, zu arm, um sich Pferde zu kaufen, zogen einen Strick durch die Ringe, die der Schwanz des Teufels bildete, und auf diese Weise den Wagen an die Seine. Diese Art Wagen gab zu der obigen Redensart Veranlassung, um eine Person zu bezeichnen, die sich ihren Lebensunterhalt sehr sauer erwerben muss. *1227 Den Teufel an die Wand malen. „Mancher glaubt genug gethan zu haben, wenn er den Teufel nicht an die Wand malt.“ (Dove, 740.) *1228 Den Teufel auf den Buckel kriegen. *1229 Den Teufel barfuss laufen sehen. So sagt man in Thüringen für: der Teufel macht seinen Besuch. (Vgl. Gartenlaube, Leipzig 1868, Nr. 38, S. 608.) *1230 Den Teufel bei der Nase ziehen. „Nun kann man dem Teufel Trotz bieten und ihn bei der Nase ziehen, weil, ihn zu verjagen, nur Herz nöthig ist.“ (Parömiakon, 885.) *1231 Den Teufel bei seiner Mutter verklagen. – Masson, 323. D. h. bei einem parteiischen Richter, der für den Gegner eingenommen ist, und bei dem folglich nichts zu gewinnen ist. Sinnverwandt mit: Leeres Stroh dreschen (s. d.). *1232 Den Teufel beten lehren. – Eiselein, 592. *1233 Den Teufel durch Beelzebub austreiben. – Masson, 211. D. h. ein Uebel durch ein anderes vertreiben. Frz.: Reprendre du poil de la bête. Lat.: Clavus clavo pellitur. – Lutum luto purgare. – Malum malo mederi. (Binder I, 942; II, 1781; Steinmeyer, 17.) – Similia similibus curantur. (Masson, 211.) *1234 Den Teufel fromm machen wollen. – Luther's Werke, VIII, 325a. *1235 Den Teufel gegen seine Mutter hetzen. Holl.: De donder tegen zijne moeder. (Harrebomée, I, 143a.) *1236 Den Teufel in den Haaren sitzen haben. „ ...Aber der Teufel hätte mit ihm fechten mögen, den er auch, wie mir gesagt wurde, in Haaren sitzen hatte.“ (Simplic., 639.) *1237 Den Teufel in der Börse haben. Die Schotten sagen auch: Der ärgste Teufel sei der, welcher in der Börse tanze. Beide Sprichwörter stammen aus der Zeit der Münzen, welche mit einem Kreuz bezeichnet waren. Anspielungen auf solche Kreuzer finden sich besonders bei Shakspeare, z. B.: „Wo das Kreuz ist, hält sich der Teufel nicht auf“. Also heisst obiges Sprichwort: Eine leere Börse haben. Wie die Spanier den Ursprung dieser Redensart erzählen, findet man bei Wurzbach, II, 350 fg. *1238 Den Teufel in die Hölle jagen. „Möge den tapfern schwarzen Leibkürassieren noch oft Gelegenheit geboten sein, nach dem Ausspruch des General Dünewaldt den Teufel zum Ruhme Preussens in die Hölle zu jagen.“ (Gesch. des Leibkürassierregiments in der Schles. Presse, 1874, Nr. 378.) *1239 Den Teufel in ein Glas bannen. Lat.: Homo utatur mundo, non fruatur. (Chaos, 608.) *1240 Den Teufel ohne Klauen malen. Frz.: On ne peut pas peigner un diable qui n'a pas de cheveux. (Cahier, 1322.) *1241 Den Teufel spielen. Frz.: Il fait le diable. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [556]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/562>, abgerufen am 25.11.2024.