Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 1055 Wo der Teufel nicht hinkommen kann, da schickt er seine Mutter hin. - Meisner, 112.

It.: Dove il diavolo non puol andar lui, vi manda la madre. (Pazzaglia, 86, 3.)

1056 Wo der Teufel nichts ausrichten (oder: nicht selber kommen) kann, dahin schickt er ein altes Weib. - Pistor., II, 24; Riehl, Familie, 36; für Düren: Firmenich, I, 489, 68; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 27.

In ganz besonders verwickelten und schwierigen Angelegenheiten wählt er wol auch ein junges, schönes Weib. Auch J. Weber (Demokritos, II, 571) bemerkt: "Das Sprichwort ist nur halb wahr; der Teufel ist klüger und weiss, dass er weiter kommt mit jungen Weibern. Der Hass gegen die alten Weiber scheint aus dem Verdachte, in dem man sie wegen der Hexerei hatte, zu entspringen. Darüber, weshalb es der Teufel nur mit alten Weibern halte, hat König Jakob I. von England, dem gewiss alle Mittel zu Gebote gestanden haben, eine ausführliche Untersuchung geschrieben, und Christo zugeeignet. Eine allegorische Erklärung ist bei Satan 22 gegeben. Nach einem alten Schwanke fürchtet sich der Teufel selbst vor einem alten betrügerischen Weibe. Als er einmal eine solche Vettel abgesendet, um zwischen zwei Eheleuten Zwietracht zu stiften, und sie diesen Auftrag ausgerichtet, gab er ihr den versprochenen Lohn: ein paar Schuhe, an einer sehr langen Hopfenstange über das Haus hinausgestreckt, weil er ihr, da sie listiger als er war, nicht traute." - "Hie gat es, als ich han vernommen, war der Tiufel nit mag kommen, da send er sinen Boten hin; das Wib mag Tiufels Bote sin."

Frz.: Ce que diable ne peut, femme le fait. (Masson, 95.)

Lat.: Daemon quo mire nulla valet arte venire, illuc le gatos destinat ire suos. (Liedersaal, III, 543.)

Ung.: A' hol az ördög valamit veghez nem vihet, oda ven babat igazit. (Gaal, 1510.)

1057 Wo der Teufel sein Jagdrevier hat, da fehlt's ihm nicht an Beute.

Auf Tanzböden, in Spielhöllen, Sauf- u. dgl. Spelunken ist sein besonderes Jagdgebiet.

Böhm.: Volno certu ve svych bahnech orati. (Celakovsky, 21.)

1058 Wo der Teufel sein Panier aussteckt, da schneit es zu von Taugenichtsen. - Allgem. Familienzeitung (Stuttgart 1869), 351a.

1059 Wo der Teufel sich eingenistet, lässt er sich nicht ausräuchern.

Böhm.: Nezpomohlo babe ani koureni. (Celakovsky, 302.)

1060 Wo der Teufel und die Schlange den Kopf durchbringen, da folget der gantz Leib.

"Also auch, wer leicht schweret, der leuget auch; wer leuget, der stilt." (Wirth, II, 439.)

1061 Wo der Teuffel in ist, da ist er schwerlich ausszutreiben. - Petri, II, 801.

1062 Wo der Teuffel mit dem Kopff hinein kompt, da kriecht er mit dem gantzen Leib hinnach. - Petri, II, 801.

1063 Wo der Teuffel nicht hin darf (will), da schickt er einen Mönch oder ein alt Weib hin. - Gruter, III, 116; Henisch, 470, 62; Richter, II, 301; Simrock, 10223; Körte, 5902; Klosterspiegel, 17, 1; Lehmann, II, 833, 316; Braun, I, 4446.

Im 14. Jahrhundert lautet dies Sprichwort nach der gratzer Handschrift (Hoffmann's Mittheilung): "Do der tiufel nit hin mog, to sent er seinen botten hin." "Wie die Fabel von dem alten Weibe mit den rothen Schuhen, die ihr der Teuffel an einer Stange zulangte, vermag." (Mathesy, 185a.)

Frz.: Ou le diable ne peut aller, sa mere tache d'y envoier. (Kritzinger, 233a.)

Holl.: Daar de duivel zelf niet darft (kan) komen, zendt hij een oud wijf of een' monnik (oder: zijn bode). (Harrebomee, I, 163a.)

It.: Il diavolo dove non puo mettere il capo vi mette la coda.

Lat.: De rugis crimina multa cadunt. (Ovid.) (Binder II, 718.) - Non audet stygius satanas tentare audet effrenus monachus plenaque fraudis anus. - Praeco venit Satanae, que non valet, ipse venire. (Sutor, 184 u. 665.)

1064 Wo der Teuffel nicht kan zur rechten Seite mit Fürwitz vnd List wehren, so wil ers zur lincken mit Mühe vnd Widerwärtigkeit hindern. - Petri, III, 15.

1065 Wo der Teuffel nichts aussrichten kan, da schickt er sein boten hin. - Petri, II, 801.

"Nemlich ein altes böses Weib oder böse Zung."

1066 Wo der teuffel nit hin mag, da schicket er sein botten (knecht). - Franck, I, 86b; II, 164b; [Spaltenumbruch] Gruter, I, 86; Henisch, 470, 62; Hofmann, 36, 32; Egenolff, 222a; Gaal, 1509; Eiselein, 392; Simrock, 10223.

Bei Tumnicius (195): War de duvel nicht en kumt, dar sent he synen boden. (Quo nequit ire Sathan transmittit saepe ministrum.)

Mhd.: Da der tiufel niht hin mac, da sent er seinen boten hin. (Diutisca.) - Der tewffel seinen boten sendet, da er nit mag kummen. (M. Falkner.)

Holl.: Daer de duvel niet comen en can, sent hi sinen bode. (Tunn., 5, 1.)

Schwed.: Hwar den onde icke är sjelf, der har han sitt ombud. (Grubb, 353.)

1067 Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein. - Luther's Werke, 1.

1068 Wo hett di denn de Deuwel? harr de Jung segt, künn'n Abendsegen nich finnen. (Mecklenburg.) - Hoefer, 512.

1069 Wo man dess teufels gedenckt, da will er seyn. - Franck, II, 81a; Lehmann, II, 858, 452; Lange, 415; Simrock, 10149; Körte, 5882; Braun, I, 4425.

Holl.: Daar men van den donder kalt, daar is hij gaarne bij. - Daar men van den duivel vermaant, daar is hij gaarne bij. (Harrebomee, I, 143a u. 163a.)

1070 Wo man vor dem Teufel kniet, hat Gott keinen Altar.

Frz.: Malheureux est le pays au quel le diable est en haut prix. (Leroux, I, 9.)

1071 Wo wird der Teufel wieder los sein, sagte Hans, der Telegraph schlägt die Hände über'm Kopf zusammen.

1072 Woas schert mi des, wenn den der Teuf'l hault, ei' mouss 's Fouherlouh (Fuhrlohn) zohl'n. (Nürnberg.) - Frommann, III, 418, 31.

1073 Wollen Sie nicht den Teufel bitten, dass er bei meinem Vater die Kohlen nimmt, sagte des Kohlenhändlers Tochter zum Pfarrer, als er die Glut der Hölle geschildert hatte.

1074 Zieh vor dem Tüfel de Huet ab, so nimmt er de Huet und de Hand derzue. - Sutermeister, 130.

1075 Zum Teufel laufen die Leute, zu Gott hinken sie.

1076 Zum Teufel mit so vielen Herren, sagte die Kröte zur Egge.

Wenn sie einer Zinke entrann, kam sie unter eine andere.

Frz.: Au diable tant de maeitres, dit le crapaud a la herse. (Bohn I, 6.)

*1077 A feihrt a Teiffel salber uff a Sand. (Hirschberg.)

Von einem listigen Diebe, einem schlauen, durchtriebenen Betrüger.

*1078 A fräss a Toifel nei, wenn a nich zoppelte. - Robinson, 258.

*1079 A hot immer a Toifel ze broate (s. d.). - Robinson, 51; Frommann, II, 242, 35.

*1080 Allen Teufeln trotz bieten.

*1081 Als der Teufel noch ein kleiner Junge war.

D. h. vor langer Zeit.

Holl.: Toen de duivel een klein kind was. (Harrebomee, I, 166b.)

*1082 Ar is'n Teuf'l aus d'r Kätz'n1 g'hopfet. (Franken.) - Frommann, III, 329, 238.

1) Ein Rückentragkorb mit Armbändern. - Es ist ein gefährlicher Mensch.

*1083 Auf dem Teufel reiten.

"Alle Schwüre muss bereits der Teufel versiegeln und glaubt man, die Wahrheit könne nicht gehen, sie müsse auf dem Teufel reiten." (Parömiakon, 814.)

*1084 Bei dem sitzt der Teufel fest (tief).

Holl.: De ondeugd zit hem tot in het gebeente. (Harrebomee, II, 135a.)

*1085 Beim Teufel zur Beichte kommen. - Körte, 5912.

Uebel anlaufen.

*1086 Bi dem Düvel tor Bigt kommen. (Holst.) - Schütze, I, 278.

*1087 Bist du der Teufel, ich bin seine Grossmutter.

Holl.: Ben jis de duivel, ik zal je moer zijn. (Harrebomee, I, 163a.)

*1088 Bu küend der Deiwel an 'n Papen nit. - Frommann, III, 489, 3.

In der Grafschaft Mark als Antwort auf die (naseweise, unberechtigte) Frage, wie man zu irgendetwas gekommen sei.

[Spaltenumbruch] 1055 Wo der Teufel nicht hinkommen kann, da schickt er seine Mutter hin.Meisner, 112.

It.: Dove il diavolo non puol andar lui, vi manda la madre. (Pazzaglia, 86, 3.)

1056 Wo der Teufel nichts ausrichten (oder: nicht selber kommen) kann, dahin schickt er ein altes Weib.Pistor., II, 24; Riehl, Familie, 36; für Düren: Firmenich, I, 489, 68; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 27.

In ganz besonders verwickelten und schwierigen Angelegenheiten wählt er wol auch ein junges, schönes Weib. Auch J. Weber (Demokritos, II, 571) bemerkt: „Das Sprichwort ist nur halb wahr; der Teufel ist klüger und weiss, dass er weiter kommt mit jungen Weibern. Der Hass gegen die alten Weiber scheint aus dem Verdachte, in dem man sie wegen der Hexerei hatte, zu entspringen. Darüber, weshalb es der Teufel nur mit alten Weibern halte, hat König Jakob I. von England, dem gewiss alle Mittel zu Gebote gestanden haben, eine ausführliche Untersuchung geschrieben, und Christo zugeeignet. Eine allegorische Erklärung ist bei Satan 22 gegeben. Nach einem alten Schwanke fürchtet sich der Teufel selbst vor einem alten betrügerischen Weibe. Als er einmal eine solche Vettel abgesendet, um zwischen zwei Eheleuten Zwietracht zu stiften, und sie diesen Auftrag ausgerichtet, gab er ihr den versprochenen Lohn: ein paar Schuhe, an einer sehr langen Hopfenstange über das Haus hinausgestreckt, weil er ihr, da sie listiger als er war, nicht traute.“ – „Hie gat es, als ich han vernommen, war der Tiufel nit mag kommen, da send er sinen Boten hin; das Wib mag Tiufels Bote sin.“

Frz.: Ce que diable ne peut, femme le fait. (Masson, 95.)

Lat.: Daemon quo mire nulla valet arte venire, illuc le gatos destinat ire suos. (Liedersaal, III, 543.)

Ung.: A' hol az ördög valamit véghez nem vihet, oda vén bábát igazít. (Gaal, 1510.)

1057 Wo der Teufel sein Jagdrevier hat, da fehlt's ihm nicht an Beute.

Auf Tanzböden, in Spielhöllen, Sauf- u. dgl. Spelunken ist sein besonderes Jagdgebiet.

Böhm.: Volno čertu ve svých bahnech orati. (Čelakovsky, 21.)

1058 Wo der Teufel sein Panier aussteckt, da schneit es zu von Taugenichtsen.Allgem. Familienzeitung (Stuttgart 1869), 351a.

1059 Wo der Teufel sich eingenistet, lässt er sich nicht ausräuchern.

Böhm.: Nezpomohlo babĕ ani kouřeni. (Čelakovsky, 302.)

1060 Wo der Teufel und die Schlange den Kopf durchbringen, da folget der gantz Leib.

„Also auch, wer leicht schweret, der leuget auch; wer leuget, der stilt.“ (Wirth, II, 439.)

1061 Wo der Teuffel in ist, da ist er schwerlich ausszutreiben.Petri, II, 801.

1062 Wo der Teuffel mit dem Kopff hinein kompt, da kriecht er mit dem gantzen Leib hinnach.Petri, II, 801.

1063 Wo der Teuffel nicht hin darf (will), da schickt er einen Mönch oder ein alt Weib hin.Gruter, III, 116; Henisch, 470, 62; Richter, II, 301; Simrock, 10223; Körte, 5902; Klosterspiegel, 17, 1; Lehmann, II, 833, 316; Braun, I, 4446.

Im 14. Jahrhundert lautet dies Sprichwort nach der gratzer Handschrift (Hoffmann's Mittheilung): „Do der tiufel nit hin mog, tô sent er sînen botten hin.“ „Wie die Fabel von dem alten Weibe mit den rothen Schuhen, die ihr der Teuffel an einer Stange zulangte, vermag.“ (Mathesy, 185a.)

Frz.: Où le diable ne peut aller, sa mère tâche d'y envoïer. (Kritzinger, 233a.)

Holl.: Daar de duivel zelf niet darft (kan) komen, zendt hij een oud wijf of een' monnik (oder: zijn bode). (Harrebomée, I, 163a.)

It.: Il diavolo dove non può mettere il capo vi mette la coda.

Lat.: De rugis crimina multa cadunt. (Ovid.) (Binder II, 718.) – Non audet stygius satanas tentare audet effrenus monachus plenaque fraudis anus. – Praeco venit Satanae, que non valet, ipse venire. (Sutor, 184 u. 665.)

1064 Wo der Teuffel nicht kan zur rechten Seite mit Fürwitz vnd List wehren, so wil ers zur lincken mit Mühe vnd Widerwärtigkeit hindern.Petri, III, 15.

1065 Wo der Teuffel nichts aussrichten kan, da schickt er sein boten hin.Petri, II, 801.

„Nemlich ein altes böses Weib oder böse Zung.“

1066 Wo der teuffel nit hin mag, da schicket er sein botten (knecht).Franck, I, 86b; II, 164b; [Spaltenumbruch] Gruter, I, 86; Henisch, 470, 62; Hofmann, 36, 32; Egenolff, 222a; Gaal, 1509; Eiselein, 392; Simrock, 10223.

Bei Tumnicius (195): Wâr de duvel nicht en kumt, dâr sent he synen boden. (Quo nequit ire Sathan transmittit saepe ministrum.)

Mhd.: Dâ der tiufel niht hin mac, dâ sent er sînen boten hin. (Diutisca.) – Der tewffel seinen boten sendet, dâ er nit mag kummen. (M. Falkner.)

Holl.: Daer de duvel niet comen en can, sent hi sinen bode. (Tunn., 5, 1.)

Schwed.: Hwar den onde icke är sjelf, der har han sitt ombud. (Grubb, 353.)

1067 Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein.Luther's Werke, 1.

1068 Wo hett di denn de Deuwel? harr de Jung segt, künn'n Abendsêgen nich finnen. (Mecklenburg.) – Hoefer, 512.

1069 Wo man dess teufels gedenckt, da will er seyn.Franck, II, 81a; Lehmann, II, 858, 452; Lange, 415; Simrock, 10149; Körte, 5882; Braun, I, 4425.

Holl.: Daar men van den donder kalt, daar is hij gaarne bij. – Daar men van den duivel vermaant, daar is híj gaarne bij. (Harrebomée, I, 143a u. 163a.)

1070 Wo man vor dem Teufel kniet, hat Gott keinen Altar.

Frz.: Malheureux est le pays au quel le diable est en haut prix. (Leroux, I, 9.)

1071 Wo wird der Teufel wieder los sein, sagte Hans, der Telegraph schlägt die Hände über'm Kopf zusammen.

1072 Woas schert mi dês, wenn den der Teuf'l hûlt, î' mouss 's Fouherlouh (Fuhrlohn) zohl'n. (Nürnberg.) – Frommann, III, 418, 31.

1073 Wollen Sie nicht den Teufel bitten, dass er bei meinem Vater die Kohlen nimmt, sagte des Kohlenhändlers Tochter zum Pfarrer, als er die Glut der Hölle geschildert hatte.

1074 Zieh vor dem Tüfel de Huet ab, so nimmt er de Huet und de Hand derzue.Sutermeister, 130.

1075 Zum Teufel laufen die Leute, zu Gott hinken sie.

1076 Zum Teufel mit so vielen Herren, sagte die Kröte zur Egge.

Wenn sie einer Zinke entrann, kam sie unter eine andere.

Frz.: Au diable tant de maîtres, dit le crapaud à la herse. (Bohn I, 6.)

*1077 A fîhrt a Teiffel salber uff a Sand. (Hirschberg.)

Von einem listigen Diebe, einem schlauen, durchtriebenen Betrüger.

*1078 A fräss a Toifel nei, wenn a nich zoppelte.Robinson, 258.

*1079 A hôt immer a Toifel ze broate (s. d.).Robinson, 51; Frommann, II, 242, 35.

*1080 Allen Teufeln trotz bieten.

*1081 Als der Teufel noch ein kleiner Junge war.

D. h. vor langer Zeit.

Holl.: Toen de duivel een klein kind was. (Harrebomée, I, 166b.)

*1082 Ar is'n Teuf'l aus d'r Kätz'n1 g'hopfet. (Franken.) – Frommann, III, 329, 238.

1) Ein Rückentragkorb mit Armbändern. – Es ist ein gefährlicher Mensch.

*1083 Auf dem Teufel reiten.

„Alle Schwüre muss bereits der Teufel versiegeln und glaubt man, die Wahrheit könne nicht gehen, sie müsse auf dem Teufel reiten.“ (Parömiakon, 814.)

*1084 Bei dem sitzt der Teufel fest (tief).

Holl.: De ondeugd zit hem tot in het gebeente. (Harrebomée, II, 135a.)

*1085 Beim Teufel zur Beichte kommen.Körte, 5912.

Uebel anlaufen.

*1086 Bi dem Düvel tor Bigt kommen. (Holst.) – Schütze, I, 278.

*1087 Bist du der Teufel, ich bin seine Grossmutter.

Holl.: Ben jis de duivel, ik zal je moêr zijn. (Harrebomée, I, 163a.)

*1088 Bu küend der Dèiwel an 'n Pâpen nit.Frommann, III, 489, 3.

In der Grafschaft Mark als Antwort auf die (naseweise, unberechtigte) Frage, wie man zu irgendetwas gekommen sei.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0559" n="[553]"/><cb n="1105"/>
1055 Wo der Teufel nicht hinkommen kann, da schickt er seine Mutter hin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Meisner, 112.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dove il diavolo non puol andar lui, vi manda la madre. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 86, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1056 Wo der Teufel nichts ausrichten (oder: nicht selber kommen) kann, dahin schickt er ein altes Weib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., II, 24; Riehl, Familie, 36;</hi> für Düren: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 489, 68;</hi> für Lippstadt: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 344, 3;</hi> für Steiermark: <hi rendition="#i">Firmenich, II, 765, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In ganz besonders verwickelten und schwierigen Angelegenheiten wählt er wol auch ein junges, schönes Weib. Auch <hi rendition="#i">J. Weber</hi> (<hi rendition="#i">Demokritos, II, 571</hi>) bemerkt: &#x201E;Das Sprichwort ist nur halb wahr; der Teufel ist klüger und weiss, dass er weiter kommt mit jungen Weibern. Der Hass gegen die alten Weiber scheint aus dem Verdachte, in dem man sie wegen der Hexerei hatte, zu entspringen. Darüber, weshalb es der Teufel nur mit alten Weibern halte, hat König Jakob I. von England, dem gewiss alle Mittel zu Gebote gestanden haben, eine ausführliche Untersuchung geschrieben, und Christo zugeeignet. Eine allegorische Erklärung ist bei Satan 22 gegeben. Nach einem alten Schwanke fürchtet sich der Teufel selbst vor einem alten betrügerischen Weibe. Als er einmal eine solche Vettel abgesendet, um zwischen zwei Eheleuten Zwietracht zu stiften, und sie diesen Auftrag ausgerichtet, gab er ihr den versprochenen Lohn: ein paar Schuhe, an einer sehr langen Hopfenstange über das Haus hinausgestreckt, weil er ihr, da sie listiger als er war, nicht traute.&#x201C; &#x2013; &#x201E;Hie gat es, als ich han vernommen, war der Tiufel nit mag kommen, da send er sinen Boten hin; das Wib mag Tiufels Bote sin.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce que diable ne peut, femme le fait. (<hi rendition="#i">Masson, 95.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Daemon quo mire nulla valet arte venire, illuc le gatos destinat ire suos. (<hi rendition="#i">Liedersaal, III, 543.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' hol az ördög valamit véghez nem vihet, oda vén bábát igazít. (<hi rendition="#i">Gaal, 1510.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1057 Wo der Teufel sein Jagdrevier hat, da fehlt's ihm nicht an Beute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf Tanzböden, in Spielhöllen, Sauf- u. dgl. Spelunken ist sein besonderes Jagdgebiet.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Volno &#x010D;ertu ve svých bahnech orati. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 21.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1058 Wo der Teufel sein Panier aussteckt, da schneit es zu von Taugenichtsen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Allgem. Familienzeitung (Stuttgart 1869), 351<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1059 Wo der Teufel sich eingenistet, lässt er sich nicht ausräuchern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nezpomohlo bab&#x0115; ani kou&#x0159;eni. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 302.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1060 Wo der Teufel und die Schlange den Kopf durchbringen, da folget der gantz Leib.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Also auch, wer leicht schweret, der leuget auch; wer leuget, der stilt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Wirth, II, 439.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1061 Wo der Teuffel in ist, da ist er schwerlich ausszutreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 801.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1062 Wo der Teuffel mit dem Kopff hinein kompt, da kriecht er mit dem gantzen Leib hinnach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 801.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1063 Wo der Teuffel nicht hin darf (will), da schickt er einen Mönch oder ein alt Weib hin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 116; Henisch, 470, 62; Richter, II, 301; Simrock, 10223; Körte, 5902; Klosterspiegel, 17, 1; Lehmann, II, 833, 316; Braun, I, 4446.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Im 14. Jahrhundert lautet dies Sprichwort nach der gratzer Handschrift (<hi rendition="#i">Hoffmann's Mittheilung</hi>): &#x201E;Do der tiufel nit hin mog, tô sent er sînen botten hin.&#x201C; &#x201E;Wie die Fabel von dem alten Weibe mit den rothen Schuhen, die ihr der Teuffel an einer Stange zulangte, vermag.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, 185<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Où le diable ne peut aller, sa mère tâche d'y envoïer. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 233<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar de duivel zelf niet darft (kan) komen, zendt hij een oud wijf of een' monnik (oder: zijn bode). (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 163<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il diavolo dove non può mettere il capo vi mette la coda.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: De rugis crimina multa cadunt. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 718.</hi>) &#x2013; Non audet stygius satanas tentare audet effrenus monachus plenaque fraudis anus. &#x2013; Praeco venit Satanae, que non valet, ipse venire. (<hi rendition="#i">Sutor, 184 u. 665.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1064 Wo der Teuffel nicht kan zur rechten Seite mit Fürwitz vnd List wehren, so wil ers zur lincken mit Mühe vnd Widerwärtigkeit hindern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1065 Wo der Teuffel nichts aussrichten kan, da schickt er sein boten hin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 801.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Nemlich ein altes böses Weib oder böse Zung.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1066 Wo der teuffel nit hin mag, da schicket er sein botten (knecht).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 86<hi rendition="#sup">b</hi>; II, 164<hi rendition="#sup">b</hi>; <cb n="1106"/>
Gruter, I, 86; Henisch, 470, 62; Hofmann, 36, 32; Egenolff, 222<hi rendition="#sup">a</hi>; Gaal, 1509; Eiselein, 392; Simrock, 10223.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tumnicius (195)</hi>: Wâr de duvel nicht en kumt, dâr sent he synen boden. (Quo nequit ire Sathan transmittit saepe ministrum.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Dâ der tiufel niht hin mac, dâ sent er sînen boten hin. (<hi rendition="#i">Diutisca.</hi>) &#x2013; Der tewffel seinen boten sendet, dâ er nit mag kummen. (<hi rendition="#i">M. Falkner.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daer de duvel niet comen en can, sent hi sinen bode. (<hi rendition="#i">Tunn., 5, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Hwar den onde icke är sjelf, der har han sitt ombud. (<hi rendition="#i">Grubb, 353.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1067 Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1068 Wo hett di denn de Deuwel? harr de Jung segt, künn'n Abendsêgen nich finnen.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 512.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1069 Wo man dess teufels gedenckt, da will er seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 81<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 858, 452; Lange, 415; Simrock, 10149; Körte, 5882; Braun, I, 4425.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar men van den donder kalt, daar is hij gaarne bij. &#x2013; Daar men van den duivel vermaant, daar is híj gaarne bij. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 143<hi rendition="#sup">a</hi> u. 163<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1070 Wo man vor dem Teufel kniet, hat Gott keinen Altar.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Malheureux est le pays au quel le diable est en haut prix. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 9.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1071 Wo wird der Teufel wieder los sein, sagte Hans, der Telegraph schlägt die Hände über'm Kopf zusammen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1072 Woas schert mi dês, wenn den der Teuf'l hûlt, î' mouss 's Fouherlouh (Fuhrlohn) zohl'n.</hi> (<hi rendition="#i">Nürnberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 418, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1073 Wollen Sie nicht den Teufel bitten, dass er bei meinem Vater die Kohlen nimmt, sagte des Kohlenhändlers Tochter zum Pfarrer, als er die Glut der Hölle geschildert hatte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1074 Zieh vor dem Tüfel de Huet ab, so nimmt er de Huet und de Hand derzue.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 130.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1075 Zum Teufel laufen die Leute, zu Gott hinken sie.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1076 Zum Teufel mit so vielen Herren, sagte die Kröte zur Egge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn sie einer Zinke entrann, kam sie unter eine andere.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Au diable tant de maîtres, dit le crapaud à la herse. (<hi rendition="#i">Bohn I, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1077 A fîhrt a Teiffel salber uff a Sand.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem listigen Diebe, einem schlauen, durchtriebenen Betrüger.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1078 A fräss a Toifel nei, wenn a nich zoppelte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 258.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1079 A hôt immer a Toifel ze broate (s. d.).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 51; Frommann, II, 242, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1080 Allen Teufeln trotz bieten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1081 Als der Teufel noch ein kleiner Junge war.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. vor langer Zeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Toen de duivel een klein kind was. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 166<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1082 Ar is'n Teuf'l aus d'r Kätz'n<hi rendition="#sup">1</hi> g'hopfet.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 329, 238.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein Rückentragkorb mit Armbändern. &#x2013; Es ist ein gefährlicher Mensch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1083 Auf dem Teufel reiten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Alle Schwüre muss bereits der Teufel versiegeln und glaubt man, die Wahrheit könne nicht gehen, sie müsse auf dem Teufel reiten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Parömiakon, 814.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1084 Bei dem sitzt der Teufel fest (tief).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De ondeugd zit hem tot in het gebeente. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 135<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1085 Beim Teufel zur Beichte kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5912.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Uebel anlaufen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1086 Bi dem Düvel tor Bigt kommen.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 278.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1087 Bist du der Teufel, ich bin seine Grossmutter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ben jis de duivel, ik zal je moêr zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 163<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1088 Bu küend der Dèiwel an 'n Pâpen nit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 489, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Grafschaft Mark als Antwort auf die (naseweise, unberechtigte) Frage, wie man zu irgendetwas gekommen sei.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[553]/0559] 1055 Wo der Teufel nicht hinkommen kann, da schickt er seine Mutter hin. – Meisner, 112. It.: Dove il diavolo non puol andar lui, vi manda la madre. (Pazzaglia, 86, 3.) 1056 Wo der Teufel nichts ausrichten (oder: nicht selber kommen) kann, dahin schickt er ein altes Weib. – Pistor., II, 24; Riehl, Familie, 36; für Düren: Firmenich, I, 489, 68; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 27. In ganz besonders verwickelten und schwierigen Angelegenheiten wählt er wol auch ein junges, schönes Weib. Auch J. Weber (Demokritos, II, 571) bemerkt: „Das Sprichwort ist nur halb wahr; der Teufel ist klüger und weiss, dass er weiter kommt mit jungen Weibern. Der Hass gegen die alten Weiber scheint aus dem Verdachte, in dem man sie wegen der Hexerei hatte, zu entspringen. Darüber, weshalb es der Teufel nur mit alten Weibern halte, hat König Jakob I. von England, dem gewiss alle Mittel zu Gebote gestanden haben, eine ausführliche Untersuchung geschrieben, und Christo zugeeignet. Eine allegorische Erklärung ist bei Satan 22 gegeben. Nach einem alten Schwanke fürchtet sich der Teufel selbst vor einem alten betrügerischen Weibe. Als er einmal eine solche Vettel abgesendet, um zwischen zwei Eheleuten Zwietracht zu stiften, und sie diesen Auftrag ausgerichtet, gab er ihr den versprochenen Lohn: ein paar Schuhe, an einer sehr langen Hopfenstange über das Haus hinausgestreckt, weil er ihr, da sie listiger als er war, nicht traute.“ – „Hie gat es, als ich han vernommen, war der Tiufel nit mag kommen, da send er sinen Boten hin; das Wib mag Tiufels Bote sin.“ Frz.: Ce que diable ne peut, femme le fait. (Masson, 95.) Lat.: Daemon quo mire nulla valet arte venire, illuc le gatos destinat ire suos. (Liedersaal, III, 543.) Ung.: A' hol az ördög valamit véghez nem vihet, oda vén bábát igazít. (Gaal, 1510.) 1057 Wo der Teufel sein Jagdrevier hat, da fehlt's ihm nicht an Beute. Auf Tanzböden, in Spielhöllen, Sauf- u. dgl. Spelunken ist sein besonderes Jagdgebiet. Böhm.: Volno čertu ve svých bahnech orati. (Čelakovsky, 21.) 1058 Wo der Teufel sein Panier aussteckt, da schneit es zu von Taugenichtsen. – Allgem. Familienzeitung (Stuttgart 1869), 351a. 1059 Wo der Teufel sich eingenistet, lässt er sich nicht ausräuchern. Böhm.: Nezpomohlo babĕ ani kouřeni. (Čelakovsky, 302.) 1060 Wo der Teufel und die Schlange den Kopf durchbringen, da folget der gantz Leib. „Also auch, wer leicht schweret, der leuget auch; wer leuget, der stilt.“ (Wirth, II, 439.) 1061 Wo der Teuffel in ist, da ist er schwerlich ausszutreiben. – Petri, II, 801. 1062 Wo der Teuffel mit dem Kopff hinein kompt, da kriecht er mit dem gantzen Leib hinnach. – Petri, II, 801. 1063 Wo der Teuffel nicht hin darf (will), da schickt er einen Mönch oder ein alt Weib hin. – Gruter, III, 116; Henisch, 470, 62; Richter, II, 301; Simrock, 10223; Körte, 5902; Klosterspiegel, 17, 1; Lehmann, II, 833, 316; Braun, I, 4446. Im 14. Jahrhundert lautet dies Sprichwort nach der gratzer Handschrift (Hoffmann's Mittheilung): „Do der tiufel nit hin mog, tô sent er sînen botten hin.“ „Wie die Fabel von dem alten Weibe mit den rothen Schuhen, die ihr der Teuffel an einer Stange zulangte, vermag.“ (Mathesy, 185a.) Frz.: Où le diable ne peut aller, sa mère tâche d'y envoïer. (Kritzinger, 233a.) Holl.: Daar de duivel zelf niet darft (kan) komen, zendt hij een oud wijf of een' monnik (oder: zijn bode). (Harrebomée, I, 163a.) It.: Il diavolo dove non può mettere il capo vi mette la coda. Lat.: De rugis crimina multa cadunt. (Ovid.) (Binder II, 718.) – Non audet stygius satanas tentare audet effrenus monachus plenaque fraudis anus. – Praeco venit Satanae, que non valet, ipse venire. (Sutor, 184 u. 665.) 1064 Wo der Teuffel nicht kan zur rechten Seite mit Fürwitz vnd List wehren, so wil ers zur lincken mit Mühe vnd Widerwärtigkeit hindern. – Petri, III, 15. 1065 Wo der Teuffel nichts aussrichten kan, da schickt er sein boten hin. – Petri, II, 801. „Nemlich ein altes böses Weib oder böse Zung.“ 1066 Wo der teuffel nit hin mag, da schicket er sein botten (knecht). – Franck, I, 86b; II, 164b; Gruter, I, 86; Henisch, 470, 62; Hofmann, 36, 32; Egenolff, 222a; Gaal, 1509; Eiselein, 392; Simrock, 10223. Bei Tumnicius (195): Wâr de duvel nicht en kumt, dâr sent he synen boden. (Quo nequit ire Sathan transmittit saepe ministrum.) Mhd.: Dâ der tiufel niht hin mac, dâ sent er sînen boten hin. (Diutisca.) – Der tewffel seinen boten sendet, dâ er nit mag kummen. (M. Falkner.) Holl.: Daer de duvel niet comen en can, sent hi sinen bode. (Tunn., 5, 1.) Schwed.: Hwar den onde icke är sjelf, der har han sitt ombud. (Grubb, 353.) 1067 Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein. – Luther's Werke, 1. 1068 Wo hett di denn de Deuwel? harr de Jung segt, künn'n Abendsêgen nich finnen. (Mecklenburg.) – Hoefer, 512. 1069 Wo man dess teufels gedenckt, da will er seyn. – Franck, II, 81a; Lehmann, II, 858, 452; Lange, 415; Simrock, 10149; Körte, 5882; Braun, I, 4425. Holl.: Daar men van den donder kalt, daar is hij gaarne bij. – Daar men van den duivel vermaant, daar is híj gaarne bij. (Harrebomée, I, 143a u. 163a.) 1070 Wo man vor dem Teufel kniet, hat Gott keinen Altar. Frz.: Malheureux est le pays au quel le diable est en haut prix. (Leroux, I, 9.) 1071 Wo wird der Teufel wieder los sein, sagte Hans, der Telegraph schlägt die Hände über'm Kopf zusammen. 1072 Woas schert mi dês, wenn den der Teuf'l hûlt, î' mouss 's Fouherlouh (Fuhrlohn) zohl'n. (Nürnberg.) – Frommann, III, 418, 31. 1073 Wollen Sie nicht den Teufel bitten, dass er bei meinem Vater die Kohlen nimmt, sagte des Kohlenhändlers Tochter zum Pfarrer, als er die Glut der Hölle geschildert hatte. 1074 Zieh vor dem Tüfel de Huet ab, so nimmt er de Huet und de Hand derzue. – Sutermeister, 130. 1075 Zum Teufel laufen die Leute, zu Gott hinken sie. 1076 Zum Teufel mit so vielen Herren, sagte die Kröte zur Egge. Wenn sie einer Zinke entrann, kam sie unter eine andere. Frz.: Au diable tant de maîtres, dit le crapaud à la herse. (Bohn I, 6.) *1077 A fîhrt a Teiffel salber uff a Sand. (Hirschberg.) Von einem listigen Diebe, einem schlauen, durchtriebenen Betrüger. *1078 A fräss a Toifel nei, wenn a nich zoppelte. – Robinson, 258. *1079 A hôt immer a Toifel ze broate (s. d.). – Robinson, 51; Frommann, II, 242, 35. *1080 Allen Teufeln trotz bieten. *1081 Als der Teufel noch ein kleiner Junge war. D. h. vor langer Zeit. Holl.: Toen de duivel een klein kind was. (Harrebomée, I, 166b.) *1082 Ar is'n Teuf'l aus d'r Kätz'n1 g'hopfet. (Franken.) – Frommann, III, 329, 238. 1) Ein Rückentragkorb mit Armbändern. – Es ist ein gefährlicher Mensch. *1083 Auf dem Teufel reiten. „Alle Schwüre muss bereits der Teufel versiegeln und glaubt man, die Wahrheit könne nicht gehen, sie müsse auf dem Teufel reiten.“ (Parömiakon, 814.) *1084 Bei dem sitzt der Teufel fest (tief). Holl.: De ondeugd zit hem tot in het gebeente. (Harrebomée, II, 135a.) *1085 Beim Teufel zur Beichte kommen. – Körte, 5912. Uebel anlaufen. *1086 Bi dem Düvel tor Bigt kommen. (Holst.) – Schütze, I, 278. *1087 Bist du der Teufel, ich bin seine Grossmutter. Holl.: Ben jis de duivel, ik zal je moêr zijn. (Harrebomée, I, 163a.) *1088 Bu küend der Dèiwel an 'n Pâpen nit. – Frommann, III, 489, 3. In der Grafschaft Mark als Antwort auf die (naseweise, unberechtigte) Frage, wie man zu irgendetwas gekommen sei.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/559
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [553]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/559>, abgerufen am 25.11.2024.