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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 502 Ein grosser Teufel braucht eine grosse Hölle.

503 Ein ieder hat seinen Teuffel, der jhn plagt. - Lehmann, 744, 14.

504 Ein jeglicher muss seinen Teuffel haben. - Petri, II, 204.

505 Ein kniender Teufel hat auch Hörner.

506 Ein Teufel allein macht keine Hölle.

It.: Un demonio non fa l'inferno. (Bohn I, 131.)

507 Ein Teufel beklagt den andern nicht.

Holl.: De eene duivel deert den anderen niet. (Harrebomee, I, 164b.)

508 Ein Teufel jagt den andern nicht aus.

Bekriegt den andern nicht. "Sünde", sagt Luther, "verklagt ihresgleichen nicht."

Frz.: Les loups ne se mangent pas l'un l'autre.

Holl.: De donder verdrijft den nikker niet. (Harrebomee, I, 143a.)

Lat.: Dominus morborum et morbus dominorum. (Chaos, 966.)

509 Ein Teufel kennt den andern.

It.: Un diavolo conosce l'altro. (Gaal, 1352; Bohn I, 130.)

510 Ein Teufel rauft den andern. - Eiselein, 591.

Böhm.: Holic lazebnika drbe, cert dabla sklube. (Celakovsky, 92.)

511 Ein Teufel thut dem andern nichts. - Grubb, 184.

Bei Tunnicius (1028): De eine Duvel en doet dem anderen nicht. (Non aper horret aprum, non ursum territat urtus.)

512 Ein Teufel vertreibt (treibt) den andern (aus).

It.: Un diavolo scaccia l'altro. (Bohn I, 130; Pazzaglia, 84, 1.)

513 Ein Teufel will den andern schelten.

514 Ein teuffel dem andern die schuld aufflegt, bey buben sichs gleich so zutregt.

Lat.: Neptuno Sathanas nunc uult imponere culpam. (Loci comm., 145; Sutor, 665.)

515 Ein Teuffel ist so gut als der ander. - Petri, II, 229; Coler, 1018b; Herberger, Hertzpostille, I, 296.

516 Ein Teuffel krieget nicht wider den andern. - Lehmann, 435, 30.

"Das gilt aber nicht von den Statthaltern Christi." Calixtus II. bekam durch das Glück des Kriegs seinen Gegenpapst Gregor VIII. gefangen, liess ihn auf ein Kamel setzen, sodass er das Gesicht gegen den Schwanz des Thieres kehrte, und durch die Strassen der Stadt führen, von dem Pöbel verhöhnen und beschimpfen und dann auf ewig verbannen. (Wagenseil, 136.)

517 Einen klugen Teufel kennt man nicht, auch wenn er keine Larve trägt.

518 Einen Teufel jagt man 'naus und zwei kommen hinten ins Haus.

Frz.: Faire d'ung diable deux. (Leroux, I, 8.)

519 Einen Teufel schlägt man heraus und zwei hinein.

"Es ist ein gemeines Sprichwort, wenn man einen Teuffel mit Schlägen will ausbannen, so treibet man zehen wieder ein." (Schuppius, Tract.)

520 Einer ist des andern Teufel. - Simrock, 10205.

"Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiss, die Menschen machen selbst die Hölle einander heiss." (Rückert.) In Aegypten hat man das Sprichwort: Wie das Schaf es macht mit der Akazienschote, so macht es die Akazienschote mit dem Felle des Schafs. Die betreffende Schote, welche der des Johannisbrotbaums gleicht, enthält einige Bohnen und gibt frisch ein vortreffliches Futter für das Vieh. Getrocknet nehmen sie die Gerber in Oberägypten und alle Beduinen Arabiens zum Gerben der Schaffelle. (Burckhardt, 659.)

Frz.: Faire le diable contre quelqu'un. (Starschedel, 142.)

521 Ek wol (wollte), sagte der Kohlentreiber, dat hunnerd dausend glaintige Döüwels kömen un di, Junge, an deäm ek so füöl Stocke kaput gehauen höffe as Böime in minem Bearge stad (stehen), so daipe in de Aerde trampelden as deärtig (dreissig) Hasen in draihunnerd Joaren loupen kond. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 64, 49.

Als Beispiel was die märkischen Kohlentreiber im Fluchen leisten, worin sie einen Ruf haben. (S. Schwören 9.) Ein anderes Beispiel findet sich Firmenich (I, 366b): "Nu woll eck dat jetzunner en gleiniger (glühender) Donnerkiel vam Hiemmel schööt herunner, un näöm mie Hiärte toam Ziel! Un dat hä vam Hiemmel, dem hoogen mi Troast herunner dreug, un dat hä füär dinen Oogen, mi in den Erdbuan (Erdboden) schleug. Eck woll, das eck niegn un niegnzig (99) oaltprüsssche Klafter deip (tief) un niegen moal niegn un niegenzig (9 x 99) Joahrhunnerde lägg un schleip."

522 Elk sin's, denn krigt de Düwel nicks. - Goldschmidt, 57.

[Spaltenumbruch] 523 En Duvel het den annern glepoge1. - Lübben; für Hamburg: Schütze, II, 39; Eichwald, 341; Richey, 75.

1) Glippogen, böse Augen, die sich verdrehen, verschiessen, von glippen = gleiten. - Wenn jemand einem andern den Fehler vorrückt, den er selber hat.

524 En Düvel is immer üober den annern. (Süderdithmarschen.)

525 En Teifel hot's, wenn a ormer Moan an Henn' isst, entweder is de Henn' krank oder der Moan.

So pflegte ein Bauer in Petersdorf bei Warmbrunn zu sagen.

526 Es fehlt dem Teufel nicht an Honig, wenn er seine Suppe süss machen will.

Böhm.: Cert ma mnoho cukru, a proto i hrich zini sladkym. (Celakovsky, 22.)

527 Es fehlt dem Teufel nie an Schubkarren, seine Hölle zu befahren.

528 Es gibt faule Teufel, sagte jener Kriegsmann.

"Wer will mich straffen? Es bleibt wol heimlich; hab' ich noch so lange Frist zum jüngsten Tag, so gib den Mantel auch her, sagte jener Kriegsmann." (Mathesy, 174b.)

529 Es hat ein yeder seinn eygen teuffel. - Franck, I, 86b; Körte, 5895.

530 Es is an Teufel, der die Leut' holt. (Steiermark.)

Es ist einerlei, was daran geschieht; es ist ein Aergerniss, ob so, ob so.

531 Es ist besser, dem Teufel zwei, als dem lieben Herrgott Ein Licht anzünden. - Schles. Provinzialbl., 1862, S. 394.

532 Es ist besser, wir betrügen den Teufel als dass der Teufel uns betrügt.

Frz.: Il vaut mieux tuer le diable que le diable nous tue. (Lendroy, 604; Cahier, 520.)

533 Es ist des Teufels Brauch, angenehm zu pfeifen und hart zu kratzen.

It.: Cantar bene, e ruspar male, e l'arte del diavolo.

534 Es ist ein armer Teufel, der nichts zu versprechen (vorzureden) weiss.

Holl.: Het is een arme duivel, die niet te beloven heeft. (Harrebomee, II, 164b.)

535 Es ist ein frecher Teufel, der sich am hellen Tage sehen lässt.

Dän.: Det er en dristig dievel, som lader sig see om höge middag. (Prov. dan., 109.)

536 Es ist ein Teufel wie der andere. - Körte, 5894; Theatrum Diabolorum, 222a.

In Waldeck: Et is en Düwel osse de andere.

Böhm.: Cert jako d'abel, oba jsta cerna (oba jsou cerni). (Celakovsky, 20.)

537 Es ist gut, den teuffel zu hauss laden, aber böss (übel) sein abzukommen. - Franck, I, 64; Egenolff, 329b; Lehmann, II, 142, 162; Schottel, 1126b.

Dän.: Det er let at byde fanden, til gjaest, men ond at faae ham. (Bohn I, 361.)

538 Es ist immer ein Teufel über den andern.

It.: Il diavolo vuol tentar Lucifero. (Bohn I, 102.)

539 Es ist kein Teufel so schwarz als ihn die Leute malen.

540 Es ist nicht leicht auf des Teufels Eis zu gehen.

Dän.: Det er ikke godt at skride paa Fandens Jis. (Bohn I, 360.)

541 Es ist nit not, dass man den teuffel an das hauss mal, er kumpt on dass daryn. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 428.

542 Es kann der Teufel sterben, ich werde seine Hörner nicht erben.

Frz.: Le diable pourrait mourir que je n'heriterais pas de ses cornes. (Bohn I, 32.)

543 Es klopfen nicht alle Teufel an Eine Thür.

Holl.: Altijd zullen de duivels niet aan eene deur kloppen. (Harrebomee, I, 162b.)

544 Es kommt dem Teufel auf eine Lüge nicht an, wenn er Unfrieden stiften kann zwischen Weib und Mann.

Holl.: De duivel geeft luttel om eene leugen, als hij kwaad kan stoken tuschen man en vrouw. (Harrebomee, I, 163a.)

545 Es kostet dem Teufel wenig Mühe, einen Faulen zu fangen.

[Spaltenumbruch] 502 Ein grosser Teufel braucht eine grosse Hölle.

503 Ein ieder hat seinen Teuffel, der jhn plagt.Lehmann, 744, 14.

504 Ein jeglicher muss seinen Teuffel haben.Petri, II, 204.

505 Ein kniender Teufel hat auch Hörner.

506 Ein Teufel allein macht keine Hölle.

It.: Un demonio non fa l'inferno. (Bohn I, 131.)

507 Ein Teufel beklagt den andern nicht.

Holl.: De eene duivel deert den anderen niet. (Harrebomée, I, 164b.)

508 Ein Teufel jagt den andern nicht aus.

Bekriegt den andern nicht. „Sünde“, sagt Luther, „verklagt ihresgleichen nicht.“

Frz.: Les loups ne se mangent pas l'un l'autre.

Holl.: De donder verdrijft den nikker niet. (Harrebomée, I, 143a.)

Lat.: Dominus morborum et morbus dominorum. (Chaos, 966.)

509 Ein Teufel kennt den andern.

It.: Un diavolo conosce l'altro. (Gaal, 1352; Bohn I, 130.)

510 Ein Teufel rauft den andern.Eiselein, 591.

Böhm.: Holič lazebníka drbe, čert dábla šklube. (Čelakovsky, 92.)

511 Ein Teufel thut dem andern nichts.Grubb, 184.

Bei Tunnicius (1028): De eine Duvel en doet dem anderen nicht. (Non aper horret aprum, non ursum territat urtus.)

512 Ein Teufel vertreibt (treibt) den andern (aus).

It.: Un diavolo scaccia l'altro. (Bohn I, 130; Pazzaglia, 84, 1.)

513 Ein Teufel will den andern schelten.

514 Ein teuffel dem andern die schuld aufflegt, bey buben sichs gleich so zutregt.

Lat.: Neptuno Sathanas nunc uult imponere culpam. (Loci comm., 145; Sutor, 665.)

515 Ein Teuffel ist so gut als der ander.Petri, II, 229; Coler, 1018b; Herberger, Hertzpostille, I, 296.

516 Ein Teuffel krieget nicht wider den andern.Lehmann, 435, 30.

„Das gilt aber nicht von den Statthaltern Christi.“ Calixtus II. bekam durch das Glück des Kriegs seinen Gegenpapst Gregor VIII. gefangen, liess ihn auf ein Kamel setzen, sodass er das Gesicht gegen den Schwanz des Thieres kehrte, und durch die Strassen der Stadt führen, von dem Pöbel verhöhnen und beschimpfen und dann auf ewig verbannen. (Wagenseil, 136.)

517 Einen klugen Teufel kennt man nicht, auch wenn er keine Larve trägt.

518 Einen Teufel jagt man 'naus und zwei kommen hinten ins Haus.

Frz.: Faire d'ung diable deux. (Leroux, I, 8.)

519 Einen Teufel schlägt man heraus und zwei hinein.

„Es ist ein gemeines Sprichwort, wenn man einen Teuffel mit Schlägen will ausbannen, so treibet man zehen wieder ein.“ (Schuppius, Tract.)

520 Einer ist des andern Teufel.Simrock, 10205.

„Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiss, die Menschen machen selbst die Hölle einander heiss.“ (Rückert.) In Aegypten hat man das Sprichwort: Wie das Schaf es macht mit der Akazienschote, so macht es die Akazienschote mit dem Felle des Schafs. Die betreffende Schote, welche der des Johannisbrotbaums gleicht, enthält einige Bohnen und gibt frisch ein vortreffliches Futter für das Vieh. Getrocknet nehmen sie die Gerber in Oberägypten und alle Beduinen Arabiens zum Gerben der Schaffelle. (Burckhardt, 659.)

Frz.: Faire le diable contre quelqu'un. (Starschedel, 142.)

521 Ek wol (wollte), sagte der Kohlentreiber, dat hunnerd dûsend glaintige Döüwels kömen un di, Junge, an deäm ek so füöl Stôcke kaput gehauen höffe as Böime in minem Bearge stad (stehen), so daipe in de Aerde trampelden as deärtig (dreissig) Hâsen in draihunnerd Joaren loupen kônd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 64, 49.

Als Beispiel was die märkischen Kohlentreiber im Fluchen leisten, worin sie einen Ruf haben. (S. Schwören 9.) Ein anderes Beispiel findet sich Firmenich (I, 366b): „Nu woll eck dat jetzunner en gleiniger (glühender) Donnerkiel vam Hiëmmel schööt herunner, un näöm mie Hiärte toam Ziel! Un dat hä vam Hiëmmel, dem hoogen mi Troast herunner dreug, un dat hä füär dinen Oogen, mi in den Erdbuan (Erdboden) schleug. Eck woll, das eck niëgn un niëgnzig (99) oaltprüsssche Klafter deip (tief) un niëgen moal niëgn un niëgenzig (9 x 99) Joahrhunnerde lägg un schleip.“

522 Elk sin's, denn krigt de Düwel nicks.Goldschmidt, 57.

[Spaltenumbruch] 523 En Duvel hêt den annern glepoge1.Lübben; für Hamburg: Schütze, II, 39; Eichwald, 341; Richey, 75.

1) Glippogen, böse Augen, die sich verdrehen, verschiessen, von glippen = gleiten. – Wenn jemand einem andern den Fehler vorrückt, den er selber hat.

524 Ên Düvel is immer üober den annern. (Süderdithmarschen.)

525 En Teifel hôt's, wenn a ormer Moan an Henn' isst, entweder is de Henn' krank oder der Moan.

So pflegte ein Bauer in Petersdorf bei Warmbrunn zu sagen.

526 Es fehlt dem Teufel nicht an Honig, wenn er seine Suppe süss machen will.

Böhm.: Čert má mnoho cukru, a proto i hřích žiní sladkým. (Čelakovsky, 22.)

527 Es fehlt dem Teufel nie an Schubkarren, seine Hölle zu befahren.

528 Es gibt faule Teufel, sagte jener Kriegsmann.

„Wer will mich straffen? Es bleibt wol heimlich; hab' ich noch so lange Frist zum jüngsten Tag, so gib den Mantel auch her, sagte jener Kriegsmann.“ (Mathesy, 174b.)

529 Es hat ein yeder seinn eygen teuffel.Franck, I, 86b; Körte, 5895.

530 Es is ân Teufel, der die Leut' holt. (Steiermark.)

Es ist einerlei, was daran geschieht; es ist ein Aergerniss, ob so, ob so.

531 Es ist besser, dem Teufel zwei, als dem lieben Herrgott Ein Licht anzünden.Schles. Provinzialbl., 1862, S. 394.

532 Es ist besser, wir betrügen den Teufel als dass der Teufel uns betrügt.

Frz.: Il vaut mieux tuer le diable que le diable nous tue. (Lendroy, 604; Cahier, 520.)

533 Es ist des Teufels Brauch, angenehm zu pfeifen und hart zu kratzen.

It.: Cantar bene, e ruspar male, è l'arte del diavolo.

534 Es ist ein armer Teufel, der nichts zu versprechen (vorzureden) weiss.

Holl.: Het is een arme duivel, die niet te beloven heeft. (Harrebomée, II, 164b.)

535 Es ist ein frecher Teufel, der sich am hellen Tage sehen lässt.

Dän.: Det er en dristig dievel, som lader sig see om høge middag. (Prov. dan., 109.)

536 Es ist ein Teufel wie der andere.Körte, 5894; Theatrum Diabolorum, 222a.

In Waldeck: Et is en Düwel osse de andere.

Böhm.: Čert jako d'ábel, oba jsta černa (oba jsou černi). (Čelakovsky, 20.)

537 Es ist gut, den teuffel zu hauss laden, aber böss (übel) sein abzukommen.Franck, I, 64; Egenolff, 329b; Lehmann, II, 142, 162; Schottel, 1126b.

Dän.: Det er let at byde fanden, til gjæst, men ond at faae ham. (Bohn I, 361.)

538 Es ist immer ein Teufel über den andern.

It.: Il diavolo vuol tentar Lucifero. (Bohn I, 102.)

539 Es ist kein Teufel so schwarz als ihn die Leute malen.

540 Es ist nicht leicht auf des Teufels Eis zu gehen.

Dän.: Det er ikke godt at skride paa Fandens Jis. (Bohn I, 360.)

541 Es ist nit not, dass man den teuffel an das hûss mal, er kumpt on dass daryn.Geiler, Alsatia, 1862-67, 428.

542 Es kann der Teufel sterben, ich werde seine Hörner nicht erben.

Frz.: Le diable pourrait mourir que je n'hériterais pas de ses cornes. (Bohn I, 32.)

543 Es klopfen nicht alle Teufel an Eine Thür.

Holl.: Altijd zullen de duivels niet aan eene deur kloppen. (Harrebomée, I, 162b.)

544 Es kommt dem Teufel auf eine Lüge nicht an, wenn er Unfrieden stiften kann zwischen Weib und Mann.

Holl.: De duivel geeft luttel om eene leugen, als hij kwaad kan stoken tuschen man en vrouw. (Harrebomée, I, 163a.)

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[[541]/0547] 502 Ein grosser Teufel braucht eine grosse Hölle. 503 Ein ieder hat seinen Teuffel, der jhn plagt. – Lehmann, 744, 14. 504 Ein jeglicher muss seinen Teuffel haben. – Petri, II, 204. 505 Ein kniender Teufel hat auch Hörner. 506 Ein Teufel allein macht keine Hölle. It.: Un demonio non fa l'inferno. (Bohn I, 131.) 507 Ein Teufel beklagt den andern nicht. Holl.: De eene duivel deert den anderen niet. (Harrebomée, I, 164b.) 508 Ein Teufel jagt den andern nicht aus. Bekriegt den andern nicht. „Sünde“, sagt Luther, „verklagt ihresgleichen nicht.“ Frz.: Les loups ne se mangent pas l'un l'autre. Holl.: De donder verdrijft den nikker niet. (Harrebomée, I, 143a.) Lat.: Dominus morborum et morbus dominorum. (Chaos, 966.) 509 Ein Teufel kennt den andern. It.: Un diavolo conosce l'altro. (Gaal, 1352; Bohn I, 130.) 510 Ein Teufel rauft den andern. – Eiselein, 591. Böhm.: Holič lazebníka drbe, čert dábla šklube. (Čelakovsky, 92.) 511 Ein Teufel thut dem andern nichts. – Grubb, 184. Bei Tunnicius (1028): De eine Duvel en doet dem anderen nicht. (Non aper horret aprum, non ursum territat urtus.) 512 Ein Teufel vertreibt (treibt) den andern (aus). It.: Un diavolo scaccia l'altro. (Bohn I, 130; Pazzaglia, 84, 1.) 513 Ein Teufel will den andern schelten. 514 Ein teuffel dem andern die schuld aufflegt, bey buben sichs gleich so zutregt. Lat.: Neptuno Sathanas nunc uult imponere culpam. (Loci comm., 145; Sutor, 665.) 515 Ein Teuffel ist so gut als der ander. – Petri, II, 229; Coler, 1018b; Herberger, Hertzpostille, I, 296. 516 Ein Teuffel krieget nicht wider den andern. – Lehmann, 435, 30. „Das gilt aber nicht von den Statthaltern Christi.“ Calixtus II. bekam durch das Glück des Kriegs seinen Gegenpapst Gregor VIII. gefangen, liess ihn auf ein Kamel setzen, sodass er das Gesicht gegen den Schwanz des Thieres kehrte, und durch die Strassen der Stadt führen, von dem Pöbel verhöhnen und beschimpfen und dann auf ewig verbannen. (Wagenseil, 136.) 517 Einen klugen Teufel kennt man nicht, auch wenn er keine Larve trägt. 518 Einen Teufel jagt man 'naus und zwei kommen hinten ins Haus. Frz.: Faire d'ung diable deux. (Leroux, I, 8.) 519 Einen Teufel schlägt man heraus und zwei hinein. „Es ist ein gemeines Sprichwort, wenn man einen Teuffel mit Schlägen will ausbannen, so treibet man zehen wieder ein.“ (Schuppius, Tract.) 520 Einer ist des andern Teufel. – Simrock, 10205. „Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiss, die Menschen machen selbst die Hölle einander heiss.“ (Rückert.) In Aegypten hat man das Sprichwort: Wie das Schaf es macht mit der Akazienschote, so macht es die Akazienschote mit dem Felle des Schafs. Die betreffende Schote, welche der des Johannisbrotbaums gleicht, enthält einige Bohnen und gibt frisch ein vortreffliches Futter für das Vieh. Getrocknet nehmen sie die Gerber in Oberägypten und alle Beduinen Arabiens zum Gerben der Schaffelle. (Burckhardt, 659.) Frz.: Faire le diable contre quelqu'un. (Starschedel, 142.) 521 Ek wol (wollte), sagte der Kohlentreiber, dat hunnerd dûsend glaintige Döüwels kömen un di, Junge, an deäm ek so füöl Stôcke kaput gehauen höffe as Böime in minem Bearge stad (stehen), so daipe in de Aerde trampelden as deärtig (dreissig) Hâsen in draihunnerd Joaren loupen kônd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 64, 49. Als Beispiel was die märkischen Kohlentreiber im Fluchen leisten, worin sie einen Ruf haben. (S. Schwören 9.) Ein anderes Beispiel findet sich Firmenich (I, 366b): „Nu woll eck dat jetzunner en gleiniger (glühender) Donnerkiel vam Hiëmmel schööt herunner, un näöm mie Hiärte toam Ziel! Un dat hä vam Hiëmmel, dem hoogen mi Troast herunner dreug, un dat hä füär dinen Oogen, mi in den Erdbuan (Erdboden) schleug. Eck woll, das eck niëgn un niëgnzig (99) oaltprüsssche Klafter deip (tief) un niëgen moal niëgn un niëgenzig (9 x 99) Joahrhunnerde lägg un schleip.“ 522 Elk sin's, denn krigt de Düwel nicks. – Goldschmidt, 57. 523 En Duvel hêt den annern glepoge1. – Lübben; für Hamburg: Schütze, II, 39; Eichwald, 341; Richey, 75. 1) Glippogen, böse Augen, die sich verdrehen, verschiessen, von glippen = gleiten. – Wenn jemand einem andern den Fehler vorrückt, den er selber hat. 524 Ên Düvel is immer üober den annern. (Süderdithmarschen.) 525 En Teifel hôt's, wenn a ormer Moan an Henn' isst, entweder is de Henn' krank oder der Moan. So pflegte ein Bauer in Petersdorf bei Warmbrunn zu sagen. 526 Es fehlt dem Teufel nicht an Honig, wenn er seine Suppe süss machen will. Böhm.: Čert má mnoho cukru, a proto i hřích žiní sladkým. (Čelakovsky, 22.) 527 Es fehlt dem Teufel nie an Schubkarren, seine Hölle zu befahren. 528 Es gibt faule Teufel, sagte jener Kriegsmann. „Wer will mich straffen? Es bleibt wol heimlich; hab' ich noch so lange Frist zum jüngsten Tag, so gib den Mantel auch her, sagte jener Kriegsmann.“ (Mathesy, 174b.) 529 Es hat ein yeder seinn eygen teuffel. – Franck, I, 86b; Körte, 5895. 530 Es is ân Teufel, der die Leut' holt. (Steiermark.) Es ist einerlei, was daran geschieht; es ist ein Aergerniss, ob so, ob so. 531 Es ist besser, dem Teufel zwei, als dem lieben Herrgott Ein Licht anzünden. – Schles. Provinzialbl., 1862, S. 394. 532 Es ist besser, wir betrügen den Teufel als dass der Teufel uns betrügt. Frz.: Il vaut mieux tuer le diable que le diable nous tue. (Lendroy, 604; Cahier, 520.) 533 Es ist des Teufels Brauch, angenehm zu pfeifen und hart zu kratzen. It.: Cantar bene, e ruspar male, è l'arte del diavolo. 534 Es ist ein armer Teufel, der nichts zu versprechen (vorzureden) weiss. Holl.: Het is een arme duivel, die niet te beloven heeft. (Harrebomée, II, 164b.) 535 Es ist ein frecher Teufel, der sich am hellen Tage sehen lässt. Dän.: Det er en dristig dievel, som lader sig see om høge middag. (Prov. dan., 109.) 536 Es ist ein Teufel wie der andere. – Körte, 5894; Theatrum Diabolorum, 222a. In Waldeck: Et is en Düwel osse de andere. Böhm.: Čert jako d'ábel, oba jsta černa (oba jsou černi). (Čelakovsky, 20.) 537 Es ist gut, den teuffel zu hauss laden, aber böss (übel) sein abzukommen. – Franck, I, 64; Egenolff, 329b; Lehmann, II, 142, 162; Schottel, 1126b. Dän.: Det er let at byde fanden, til gjæst, men ond at faae ham. (Bohn I, 361.) 538 Es ist immer ein Teufel über den andern. It.: Il diavolo vuol tentar Lucifero. (Bohn I, 102.) 539 Es ist kein Teufel so schwarz als ihn die Leute malen. 540 Es ist nicht leicht auf des Teufels Eis zu gehen. Dän.: Det er ikke godt at skride paa Fandens Jis. (Bohn I, 360.) 541 Es ist nit not, dass man den teuffel an das hûss mal, er kumpt on dass daryn. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 428. 542 Es kann der Teufel sterben, ich werde seine Hörner nicht erben. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [541]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/547>, abgerufen am 22.11.2024.