Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 332 Der Teufel verlässt sich auf die Frauen. 333 Der Teufel versteckt sich hinter das Kreuz. 334 Der Teufel verstelle sich, wie er wolle, der Bocksfuss schaut doch hervor. - Eiselein, 592; Braun, I, 4457. Dän.: Fanden stiller sig an saa smuk som han vil, saa röber dog klöerne kam. (Prov. dan., 154.) 335 Der Teufel versteht alle Sprachen, aber unser Herrgott auch. - Altmann VI, 398. 336 Der Teufel versucht die Leute und der Müssiggänger den Teufel. It.: Il diavolo tenta tutti, ma l' oziosi tenta il diavolo. (Bohn I, 102; Cahier, 3030.) 337 Der Teufel versucht nur die Arbeiter, die Müssiggänger sind ihm sicher. - Altmann VI, 449. 338 Der Teufel versucht uns auf alle Weise. - Eiselein, 589. 339 Der Teufel weint nicht, wenn Nonnen tanzen. 340 Der Teufel weiss nit, was Gottes Will ist. (Neresheim.) - Birlinger, 488. 341 Der Teufel weiss seine Trümpfe gut auszuspielen. Böhm.: Cert vzdy musi svou kralku provesti. (Celakovsky, 21.) 342 Der Teufel weiss, was, wie, woher und wohin. 343 Der Teufel will das Ei aussaufen und uns die Schale lassen. - Heuseler, 31. Luther im Sermon von dem Sakrament des Leibes und Blutes Christi wider die Schwarmgeister. 344 Der Teufel will die ganze Welt regieren und ist nicht Herr über eine Sau. Böhm.: Chlubil se cert 'ze vsechen svet opanuje, a buh mu ani nad svini vule nedal. (Celakovsky, 21.) 345 Der Teufel will nach Cornwall nicht, weil er sich fürchtet, in eine Pastete gebacken zu werden. - Bohn II, 200. 346 Der Teufel wird sein Kerbholz aufweisen. Wird seinerzeit wissen, wer ihm gehört. Kommt in einer Kirchenpredigt des A. Fr. Spörer in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor. 347 Der Teufel wird selig, wenn's Eichenlaub fällt. Nach dem Volksglauben kann der Teufel das Eichenlaub nicht leiden, weil es nicht abfällt. Er fragte nämlich einst den Herrgott, wann er werde selig werden, und erhielt die Antwort: "Wenn das Eichenlaub abfällt." Belaubte Eichenzweige schützen daher auch gegen Zauberei und den Satan. Nach Grimm (Myth., 617) war Eiche oder Buche die arbor fragifera beim Losen. (Tacitus, Germ., 10.) Auch in Beziehung zu Doma stand sie so gut als die Hasel; daher durften auch im gemeinen Walde Eichen wie Haseln nicht ohne Busse gehauen werden. (Vgl. Baumgarten, Progr., 16.) Vielleicht hängt auch der Glaube, dass der Blitz besonders in Eichen fahre, damit zusammen. 348 Der Teufel wirft kein Ei nach einem Spatzen. 349 Der Teufel wischt seinen Schwanz an des armen Mannes Hoffart. Engl.: The devil wipes his tail witte the poor man's pride. (Bohn II, 125.) 350 Der Teufel zahlt mit falscher Münze. Frz.: La monnaie du diable est de faux or. (Cahier, 521.) 351 Der Teufel zerstört nicht sein eigenes Haus. - Burckhardt, 67. Frz.: Le diable ne detruit pas sa maison. (Cahier, 2590.) 352 Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. (Baiern.) Es gibt schlechte Geschäfte, wenn man die Leute dazu zwingen muss. 353 Der Teuffel bawet allezeit seine Capell vnd Nobiskrug (s. d.), wo Gott seine Kirche hat. - Theatrum Diabolorum, 433a; Eiselein, 494. 354 Der Teuffel behält den, der jhme bleibt vnd jagt den, der da fleucht, das jhme niemand entläufft. - Lehmann, 745, 26. 355 Der Teuffel beschmeist gern, was rein vnnd sauber ist. - Lehmann, 745, 26. 356 Der Teuffel bleibt mit seinem Geschlecht bis auff das letzte Gericht vnd Recht. - Petri, II, 108; Gaal, 1517. Frz.: Le diable na sera pas toujours diable. (Leroux, I, 9.) Ung.: Ne felesd az ördögöt, hogy a' toba vesz. (Gaal, 1517.) 357 Der Teuffel bringet seine schwartzen Register und saget: was hast du gethan? - Herberger, II, 326. [Spaltenumbruch] 358 Der Teuffel brüllet nicht allzeit wie ein Löwe, sondern schleicht auch wol wie ein kätzlein, dass er einen durch süsse wort vmb die fichten führe. - Henisch, 532, 60. 359 Der Teuffel danck jhm der Wolthat, der nichts denn tod im topffe hat. - Petri, III, 3. 360 Der Teuffel darff die Leut nicht holen, sie lauffen jhme selbst in Schoss. - Lehmann, 744, 11. 361 Der Teuffel dencket, bringe ich dich nur zum Kauff, zur Zahlung will ich dich schon bringen. - Herberger, I, 334. 362 Der Teuffel, einmal geladen, lässt sich schwerlich vertreiben. Lat.: Veterem ferendo injuriam in vitas novam. (Sutor, 37.) 363 Der Teuffel feyert (schläft) nicht. - Henisch, 1090, 39; Petri, 108; Simrock, 10150. 364 Der Teuffel flieht vor dem Creutz des Pfaffen wie ein Hund vor dem Brotkorb vnnd ein Saw vor den Nüssen im Kübel. - Zinkgref, VI, 79. Er scheint mithin das Kreuz der Priester nicht sonderlich zu fürchten. 365 Der Teuffel fürcht sich vor dem Wort Gottes, er kanns nicht beissen, die Zähne werden ihm bucklicht davon. - Luther's Tischr., 214b. 366 Der Teuffel geusst gern, wos zuvor nass ist. - Henisch, 1589, 55; Herberger, I, 270; Körte, 5868; Eiselein, 592; Braun, I, 4418. 367 Der Teuffel gibt nichts auff Ablassbrieff. - Henisch, 507, 23. 368 Der Teuffel greifft gemeiniglich die Leut am Bauch an, da sie am weichsten sind. - Lehmann, 743, 5; Simrock, 773. "D. i. mit sorg der nahrung vnd vnzucht." Dän.: Dievelen griber gemeenlig bugen an. (Prov. dan., 110.) 369 Der Teuffel hat allweg hundert dienst bey den seinen, da Christus bey den seinen kaum einen hat. - Henisch, 706, 63; Petri, II, 108. 370 Der Teuffel hat Büchsen voller Gifft. "Er ist ein solcher Meister, der aus einem Baumblättlein kan den Tod machen; er hat mehr Gefäss und Büchsen voller Gifft, da er die Leute mit tödtet, denn alle Apotecker in der gantzen Welt; hilfft ein Gifft nicht, so hilfft die andere." (Luther, Tischr., 91a.) 371 Der Teuffel hat das fragen geschaffen. - Henisch, 948, 29; Petri, III, 4. "Als Antwort, so einer fragt: wiltu essen, trinken?" 372 Der Teuffel hat den Christen den Todt geschworen, aber er beist in eine taube nuss. - Henisch, 266, 62. 373 Der Teuffel hat die Welt in Händen und menget sie in einander. - Luther's Werke, III, 130a. 374 Der Teuffel hat ein gespannet Armbrust und zielet nach uns. "Darum lasset uns lernen, dass wir in grosser Fahr Tag und Nacht schweben und dem Teuffel gleich als zum Ziel sitzen; der hat immer ein gespanntes Armbrust und geladene Büchsen und zielet auf uns, dass er uns schiesse mit Pestilenz, Franzosen, mit Krieg u. s. w." (Luther, Hauspostille.) 375 Der Teuffel hat ein verleckert Maul, er frist gern das allerbest wie der Beer das Honig. - Lehmann, 745, 25; Petri, II, 108. D. i. "die heylige Gleissner, die gelehrte vnd reiche, seynd dess Teuffels leckerbisslein, was arm, veracht gering vnd einfältig ist, das gehört Gott." 376 Der Teuffel hat ein Weib genommen, hiess Gottlosigkeit, mit der er sieben Töchter gezeugt: Arrogantia, eigen- oder gut dünckel genannt, die er an reiche grosse Leut dieser Welt verheirathet; Avaritice oder Geitz, an die Kauffleute; Fallaci, betrug, an die bawren; Invidia, missgunst, an die Handwercker; Hypocrisis an die Geistlichen; Superbia, die er so lange in das Weibervolck gesteckt, bis er eine bequeme heyrath finde; Scortatio, die hat so viel Männer als sandt in der Welt. - Zinkgref, IV, 83.
[Spaltenumbruch] 332 Der Teufel verlässt sich auf die Frauen. 333 Der Teufel versteckt sich hinter das Kreuz. 334 Der Teufel verstelle sich, wie er wolle, der Bocksfuss schaut doch hervor. – Eiselein, 592; Braun, I, 4457. Dän.: Fanden stiller sig an saa smuk som han vil, saa røber dog kløerne kam. (Prov. dan., 154.) 335 Der Teufel versteht alle Sprachen, aber unser Herrgott auch. – Altmann VI, 398. 336 Der Teufel versucht die Leute und der Müssiggänger den Teufel. It.: Il diavolo tenta tutti, mà l' oziosi tenta il diavolo. (Bohn I, 102; Cahier, 3030.) 337 Der Teufel versucht nur die Arbeiter, die Müssiggänger sind ihm sicher. – Altmann VI, 449. 338 Der Teufel versucht uns auf alle Weise. – Eiselein, 589. 339 Der Teufel weint nicht, wenn Nonnen tanzen. 340 Der Teufel weiss nit, was Gottes Will ist. (Neresheim.) – Birlinger, 488. 341 Der Teufel weiss seine Trümpfe gut auszuspielen. Böhm.: Čert vždy musí svou králku provesti. 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Er fragte nämlich einst den Herrgott, wann er werde selig werden, und erhielt die Antwort: „Wenn das Eichenlaub abfällt.“ Belaubte Eichenzweige schützen daher auch gegen Zauberei und den Satan. Nach Grimm (Myth., 617) war Eiche oder Buche die arbor fragifera beim Losen. (Tacitus, Germ., 10.) Auch in Beziehung zu Doma stand sie so gut als die Hasel; daher durften auch im gemeinen Walde Eichen wie Haseln nicht ohne Busse gehauen werden. (Vgl. Baumgarten, Progr., 16.) Vielleicht hängt auch der Glaube, dass der Blitz besonders in Eichen fahre, damit zusammen. 348 Der Teufel wirft kein Ei nach einem Spatzen. 349 Der Teufel wischt seinen Schwanz an des armen Mannes Hoffart. Engl.: The devil wipes his tail witte the poor man's pride. (Bohn II, 125.) 350 Der Teufel zahlt mit falscher Münze. Frz.: La monnaie du diable est de faux or. (Cahier, 521.) 351 Der Teufel zerstört nicht sein eigenes Haus. – Burckhardt, 67. Frz.: Le diable ne detruit pas sa maison. 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332 Der Teufel verlässt sich auf die Frauen.
333 Der Teufel versteckt sich hinter das Kreuz.
334 Der Teufel verstelle sich, wie er wolle, der Bocksfuss schaut doch hervor. – Eiselein, 592; Braun, I, 4457.
Dän.: Fanden stiller sig an saa smuk som han vil, saa røber dog kløerne kam. (Prov. dan., 154.)
335 Der Teufel versteht alle Sprachen, aber unser Herrgott auch. – Altmann VI, 398.
336 Der Teufel versucht die Leute und der Müssiggänger den Teufel.
It.: Il diavolo tenta tutti, mà l' oziosi tenta il diavolo. (Bohn I, 102; Cahier, 3030.)
337 Der Teufel versucht nur die Arbeiter, die Müssiggänger sind ihm sicher. – Altmann VI, 449.
338 Der Teufel versucht uns auf alle Weise. – Eiselein, 589.
339 Der Teufel weint nicht, wenn Nonnen tanzen.
340 Der Teufel weiss nit, was Gottes Will ist. (Neresheim.) – Birlinger, 488.
341 Der Teufel weiss seine Trümpfe gut auszuspielen.
Böhm.: Čert vždy musí svou králku provesti. (Čelakovsky, 21.)
342 Der Teufel weiss, was, wie, woher und wohin.
343 Der Teufel will das Ei aussaufen und uns die Schale lassen. – Heuseler, 31.
Luther im Sermon von dem Sakrament des Leibes und Blutes Christi wider die Schwarmgeister.
344 Der Teufel will die ganze Welt regieren und ist nicht Herr über eine Sau.
Böhm.: Chlubil se čert 'že všechen svĕt opanuje, a bůh mu ani nad sviní vůle nedal. (Čelakovsky, 21.)
345 Der Teufel will nach Cornwall nicht, weil er sich fürchtet, in eine Pastete gebacken zu werden. – Bohn II, 200.
346 Der Teufel wird sein Kerbholz aufweisen.
Wird seinerzeit wissen, wer ihm gehört. Kommt in einer Kirchenpredigt des A. Fr. Spörer in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor.
347 Der Teufel wird selig, wenn's Eichenlaub fällt.
Nach dem Volksglauben kann der Teufel das Eichenlaub nicht leiden, weil es nicht abfällt. Er fragte nämlich einst den Herrgott, wann er werde selig werden, und erhielt die Antwort: „Wenn das Eichenlaub abfällt.“ Belaubte Eichenzweige schützen daher auch gegen Zauberei und den Satan. Nach Grimm (Myth., 617) war Eiche oder Buche die arbor fragifera beim Losen. (Tacitus, Germ., 10.) Auch in Beziehung zu Doma stand sie so gut als die Hasel; daher durften auch im gemeinen Walde Eichen wie Haseln nicht ohne Busse gehauen werden. (Vgl. Baumgarten, Progr., 16.) Vielleicht hängt auch der Glaube, dass der Blitz besonders in Eichen fahre, damit zusammen.
348 Der Teufel wirft kein Ei nach einem Spatzen.
349 Der Teufel wischt seinen Schwanz an des armen Mannes Hoffart.
Engl.: The devil wipes his tail witte the poor man's pride. (Bohn II, 125.)
350 Der Teufel zahlt mit falscher Münze.
Frz.: La monnaie du diable est de faux or. (Cahier, 521.)
351 Der Teufel zerstört nicht sein eigenes Haus. – Burckhardt, 67.
Frz.: Le diable ne detruit pas sa maison. (Cahier, 2590.)
352 Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. (Baiern.)
Es gibt schlechte Geschäfte, wenn man die Leute dazu zwingen muss.
353 Der Teuffel bawet allezeit seine Capell vnd Nobiskrug (s. d.), wo Gott seine Kirche hat. – Theatrum Diabolorum, 433a; Eiselein, 494.
354 Der Teuffel behält den, der jhme bleibt vnd jagt den, der da fleucht, das jhme niemand entläufft. – Lehmann, 745, 26.
355 Der Teuffel beschmeist gern, was rein vnnd sauber ist. – Lehmann, 745, 26.
356 Der Teuffel bleibt mit seinem Geschlecht bis auff das letzte Gericht vnd Recht. – Petri, II, 108; Gaal, 1517.
Frz.: Le diable na sera pas toujours diable. (Leroux, I, 9.)
Ung.: Ne félesd az ördögöt, hogy a' tóba vész. (Gaal, 1517.)
357 Der Teuffel bringet seine schwartzen Register und saget: was hast du gethan? – Herberger, II, 326.
358 Der Teuffel brüllet nicht allzeit wie ein Löwe, sondern schleicht auch wol wie ein kätzlein, dass er einen durch süsse wort vmb die fichten führe. – Henisch, 532, 60.
359 Der Teuffel danck jhm der Wolthat, der nichts denn tod im topffe hat. – Petri, III, 3.
360 Der Teuffel darff die Leut nicht holen, sie lauffen jhme selbst in Schoss. – Lehmann, 744, 11.
361 Der Teuffel dencket, bringe ich dich nur zum Kauff, zur Zahlung will ich dich schon bringen. – Herberger, I, 334.
362 Der Teuffel, einmal geladen, lässt sich schwerlich vertreiben.
Lat.: Veterem ferendo injuriam in vitas novam. (Sutor, 37.)
363 Der Teuffel feyert (schläft) nicht. – Henisch, 1090, 39; Petri, 108; Simrock, 10150.
364 Der Teuffel flieht vor dem Creutz des Pfaffen wie ein Hund vor dem Brotkorb vnnd ein Saw vor den Nüssen im Kübel. – Zinkgref, VI, 79.
Er scheint mithin das Kreuz der Priester nicht sonderlich zu fürchten.
365 Der Teuffel fürcht sich vor dem Wort Gottes, er kanns nicht beissen, die Zähne werden ihm bucklicht davon. – Luther's Tischr., 214b.
366 Der Teuffel geusst gern, wos zuvor nass ist. – Henisch, 1589, 55; Herberger, I, 270; Körte, 5868; Eiselein, 592; Braun, I, 4418.
367 Der Teuffel gibt nichts auff Ablassbrieff. – Henisch, 507, 23.
368 Der Teuffel greifft gemeiniglich die Leut am Bauch an, da sie am weichsten sind. – Lehmann, 743, 5; Simrock, 773.
„D. i. mit sorg der nahrung vnd vnzucht.“
Dän.: Dievelen griber gemeenlig bugen an. (Prov. dan., 110.)
369 Der Teuffel hat allweg hundert dienst bey den seinen, da Christus bey den seinen kaum einen hat. – Henisch, 706, 63; Petri, II, 108.
370 Der Teuffel hat Büchsen voller Gifft.
„Er ist ein solcher Meister, der aus einem Baumblättlein kan den Tod machen; er hat mehr Gefäss und Büchsen voller Gifft, da er die Leute mit tödtet, denn alle Apotecker in der gantzen Welt; hilfft ein Gifft nicht, so hilfft die andere.“ (Luther, Tischr., 91a.)
371 Der Teuffel hat das fragen geschaffen. – Henisch, 948, 29; Petri, III, 4.
„Als Antwort, so einer fragt: wiltu essen, trinken?“
372 Der Teuffel hat den Christen den Todt geschworen, aber er beist in eine taube nuss. – Henisch, 266, 62.
373 Der Teuffel hat die Welt in Händen und menget sie in einander. – Luther's Werke, III, 130a.
374 Der Teuffel hat ein gespannet Armbrust und zielet nach uns.
„Darum lasset uns lernen, dass wir in grosser Fahr Tag und Nacht schweben und dem Teuffel gleich als zum Ziel sitzen; der hat immer ein gespanntes Armbrust und geladene Büchsen und zielet auf uns, dass er uns schiesse mit Pestilenz, Franzosen, mit Krieg u. s. w.“ (Luther, Hauspostille.)
375 Der Teuffel hat ein verleckert Maul, er frist gern das allerbest wie der Beer das Honig. – Lehmann, 745, 25; Petri, II, 108.
D. i. „die heylige Gleissner, die gelehrte vnd reiche, seynd dess Teuffels leckerbisslein, was arm, veracht gering vnd einfältig ist, das gehört Gott.“
376 Der Teuffel hat ein Weib genommen, hiess Gottlosigkeit, mit der er sieben Töchter gezeugt: Arrogantia, eigen- oder gut dünckel genannt, die er an reiche grosse Leut dieser Welt verheirathet; Avaritice oder Geitz, an die Kauffleute; Fallaci, betrug, an die bawren; Invidia, missgunst, an die Handwercker; Hypocrisis an die Geistlichen; Superbia, die er so lange in das Weibervolck gesteckt, bis er eine bequeme heyrath finde; Scortatio, die hat so viel Männer als sandt in der Welt. – Zinkgref, IV, 83.
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