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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 115 Der Teufel bescheisst uns wol mit Pfaffen. - Eiselein, 591.

116 Der Teufel bezahlt den letzten.

In Beziehung auf Leute, die gewohnt sind, bei einem folgenden zu borgen, um einen frühern Gläubiger zu bezahlen; der letzte bleibt dann eben für den Teufel übrig.

Dän.: At laane af en og betale en anden, men fanden betale den sidste. (Prov. dan., 369.)

117 Der Teufel bietet überall (stets) seine Dienste an.

Lat.: Noctes atque dies patet atri jauna Ditis. (Virgil.) (Binder I, 1142; II, 2114; Seybold, 359.)

118 Der Teufel braucht viel Handlanger, wenn er baut.

119 Der Teufel braucht zehn Stunden, um einen Mann, das Weib eine Stunde, um zehn Männer zu betrügen (überreden). - Altmann V, 102.

120 Der Teufel bringt die Klauen nicht eher heraus, bis er sie braucht. (Charlottenbrunn.)

Der Volksglaube ist über Gestalt und Aussehen des Teufels, über dessen liebste Aufenthaltsörter, wie über die Formen, in denen er erscheint, sehr genau unterrichtet. Nach demselben hat der Teufel Pflugradlaugen, einen Bocks- oder Pferdefuss, trägt er einen grünen oder spitzen Hut, geht er gern als Jäger, treibt als Schweintreiber sein Spiel; er fährt zwischen 12 und 1 Uhr des Nachts auf einen Todtenwagen, erscheint als Bock, Hund, Ochs, schwarzer Vogel, wie es ihm gerade passt. (Vgl. Baumgarten, II, 30.)

121 Der Teufel brütet oft sein Ei mitten im Winter aus.

122 Der Teufel den Geizigen verhext, dass sein Geiz mit dem Gelde wächst. - Gaal, 634.

123 Der Teufel, die Jesuiten und die Spanier sind wie die Schlange; wo sie den Kopf durchbringt, da zeucht sie das ganz Corpus nach. - Opel, 391.

124 Der Teufel erfasst bei einem Haar und hält mit seinen Klauen fest.

Böhm.: Cert za vlasek lapne, a pazourem drzi. (Celakovsky, 24.)

125 Der Teufel erfindet die Moden.

Böhm.: Sedi cert v bahne a place, ze nestaci lidem mody delati. (Celakovsky, 99.)

126 Der Teufel fährt gern in ungebundene Fässer.

"Ein solches Fass ist auch ein Mensch ohne Ring; daher tragen die Leute gern Ringe." (Baumgarten, II, 26.)

127 Der Teufel fängt am meisten in der Einsamkeit.

Wenn der Mensch allein ist, wenn er in der Wüste, in einer Klosterzelle u. s. w. lebt, ist er der Versuchung am meisten ausgesetzt.

Böhm.: Cert po samotach nejvic ulovi.

128 Der Teufel fängt (lockt) die Jugend mit Schönheit, die Geizigen mit Gold, die Ehrsüchtigen mit Macht und die Gelehrten mit falschen Lehren.

Engl.: The devil ent angles youth with beauty, the miser with gold, the ambitious with power, the learned with false doctrine. (Bohn II, 501.)

129 Der Teufel fängt die meisten Seelen in goldenen Netzen.

130 Der Teufel findet bald eine Feder, wenn er schreiben will.

131 Der Teufel freuet sich schier, wenn die Pfaffen spielen und sitzen bei Wein und Bier.

Die Russen: Die Pfaffen weinen nicht, wenn die Nonnen tanzen. (Altmann V, 70.)

132 Der Teufel frisst Mücken, wenn er keine Seele haben kann.

133 Der Teufel führt immer dahin, was einem Mann das Liebste ist, sagte der Schweizer, als ihm die Pest Frau und Kinder geholt. - Eiselein, 589.

Lat.: Perditur exiguo quaestum tempore longo. - Res quaesita mora, parva consumitur hora. (Eiselein, 589.)

134 Der Teufel fürchtet sich vor dem Händerühren mehr als vor dem Händefalten.

Böhm.: Cert se kadidla neboji. - Rikaje amen certa nezapudis. (Celakovsky, 21.)

135 Der Teufel geht auch durch eine geschlossene Thür davon.

Frz.: Porte fermee, le diable s'en va. (Cahier, 1430.)

[Spaltenumbruch] 136 Der Teufel geht umher und verführt die Welt.

Böhm.: Kde jsi chodil, satane? "Svet jsem svodil, muj pane." (Celakovsky, 21.)

Poln.: Kedis bywal, szatanie? "Zwodzilem swiat, moj panie." (Celakovsky, 21.)

137 Der Teufel gibt die Hölle theurer als Gott den Himmel. - Parömiakon, 1694.

138 Der Teufel gibt die Karten.

Engl.: The devil goes shares in gaming. (Bohn I, 501.)

139 Der Teufel gibt keine Seele mehr heraus.

140 Der Teufel gräbt nicht.

Dann thäte er ja etwas Nützliches, Graben (d. i. Arbeiten) hält vom Bösen ab.

Böhm.: Dabel neore ani kopa, a proto vzdy o zlem premysli. (Celakovsky, 134.)

141 Der Teufel greift Mönche und Pfaffen am Bauche an, wo sie am wärmsten sind. - Klosterspiegel, 24, 24.

142 Der Teufel hält das Seine fest.

Span.: O demo a os suyos quiere. (Bohn I, 238.)

143 Der Teufel hält keine Ziegen und verkauft doch Käse. - Sanders, 38.

144 Der Teufel hält keinen Zahltag.

145 Der Teufel härmt sich mehr um eine Seele, die er verliert, als er sich über zehn Seelen freut, die er gewinnt. - Altmann VI, 408.

146 Der Teufel hat auch seine Märtyrer.

147 Der Teufel hat bald ein Paar Schuhe zerrissen.

Dän.: Fanden har slit et par skoe för han sick dem sanket. (Prov. dan., 153.)

148 Der Teufel hat das Fragen erdacht.

Holl.: De duivel heeft het vragen gemaakt. (Harrebomee, I, 163b.)

149 Der Teufel hat das Geschütz erdacht, das manches Schloss heruntergebracht.

150 Der Teufel hat das Spiel erdacht.

151 Der Teufel hat den Doctor Faust und der Doctor Faust die Mönche1 geholt. - Klosterspiegel, 47, 2.

1) Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst.

152 Der Teufel hat den Tanz erdacht, auf Kirchweih und erst Mess' gebracht.

153 Der Teufel hat des Fuchsen Sprengkessel. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

"Weilen der Fuchs ein garstiger Unflat ist, so beser seinen schwantz und sprützet damit die Hunde, so ihm zu nahe kommen, unter die Nasen und in die Augen."

154 Der Teufel hat die Arbeit erdacht. - Gerber, 97, 10.

"Wie die faulen Knechte vnd Mägde pflegen zu reden." (Mathesy, I, 36b.) Wird von Leuten gebraucht, die sich nicht anstrengen wollen; aber nicht die Arbeit, den Müssiggang hat der Teufel erdacht.

155 Der Teufel hat die Arbeit nicht erdacht. - Schuppius, Schr., I, 924.

156 Der Teufel hat die Jesuiten als Sau-As zum letzten Stich aufbewahrt. - Klosterspiegel, 53, 6.

157 Der Teufel hat die Mönche vom Galgen geschissen und den Arsch an Nonnenkutten gewischt.

" ...Wie ein Predigkantischer Brieffmaler malet vnd dicht, dass der Teuffel die Mönch von eim Galgen hab geschissen vnd den hindern an Nonnenkutten gewischt." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 87.)

158 Der Teufel hat ein Schafskleid an, wenn er auf Raub ausgeht.

159 Der Teufel hat einst alle Sprachen zusammengekocht, dann den Höllenkessel abgeschäumt und daraus das Englische gemacht.

160 Der Teufel hat gesagt: er möchte kein Lehrbube und kein Küchenjunge in einem Kloster sein.

161 Der Teufel hat gewonnen Spiel. - Simrock, 10215.

162 Der Teufel hat grosse Macht, aber alles kann er doch nicht.

Böhm.: Mnoho ma cert sily, ale malo zvule. (Celakovsky, 21.)

163 Der Teufel hat gute Lockvögel auf seinem Finkenherde.

Frz.: Le diable y en a tant boule. (Leroux, I, 9.)

[Spaltenumbruch] 115 Der Teufel bescheisst uns wol mit Pfaffen.Eiselein, 591.

116 Der Teufel bezahlt den letzten.

In Beziehung auf Leute, die gewohnt sind, bei einem folgenden zu borgen, um einen frühern Gläubiger zu bezahlen; der letzte bleibt dann eben für den Teufel übrig.

Dän.: At laane af en og betale en anden, men fanden betale den sidste. (Prov. dan., 369.)

117 Der Teufel bietet überall (stets) seine Dienste an.

Lat.: Noctes atque dies patet atri jauna Ditis. (Virgil.) (Binder I, 1142; II, 2114; Seybold, 359.)

118 Der Teufel braucht viel Handlanger, wenn er baut.

119 Der Teufel braucht zehn Stunden, um einen Mann, das Weib eine Stunde, um zehn Männer zu betrügen (überreden).Altmann V, 102.

120 Der Teufel bringt die Klauen nicht eher heraus, bis er sie braucht. (Charlottenbrunn.)

Der Volksglaube ist über Gestalt und Aussehen des Teufels, über dessen liebste Aufenthaltsörter, wie über die Formen, in denen er erscheint, sehr genau unterrichtet. Nach demselben hat der Teufel Pflugradlaugen, einen Bocks- oder Pferdefuss, trägt er einen grünen oder spitzen Hut, geht er gern als Jäger, treibt als Schweintreiber sein Spiel; er fährt zwischen 12 und 1 Uhr des Nachts auf einen Todtenwagen, erscheint als Bock, Hund, Ochs, schwarzer Vogel, wie es ihm gerade passt. (Vgl. Baumgarten, II, 30.)

121 Der Teufel brütet oft sein Ei mitten im Winter aus.

122 Der Teufel den Geizigen verhext, dass sein Geiz mit dem Gelde wächst.Gaal, 634.

123 Der Teufel, die Jesuiten und die Spanier sind wie die Schlange; wo sie den Kopf durchbringt, da zeucht sie das ganz Corpus nach.Opel, 391.

124 Der Teufel erfasst bei einem Haar und hält mit seinen Klauen fest.

Böhm.: Čert za vlásek lapne, a pazourem drží. (Čelakovsky, 24.)

125 Der Teufel erfindet die Moden.

Böhm.: Sedí čert v bahnĕ a pláče, že nestači lidem mody dĕlati. (Čelakovsky, 99.)

126 Der Teufel fährt gern in ungebundene Fässer.

„Ein solches Fass ist auch ein Mensch ohne Ring; daher tragen die Leute gern Ringe.“ (Baumgarten, II, 26.)

127 Der Teufel fängt am meisten in der Einsamkeit.

Wenn der Mensch allein ist, wenn er in der Wüste, in einer Klosterzelle u. s. w. lebt, ist er der Versuchung am meisten ausgesetzt.

Böhm.: Čert po samotách nejvíc ulovi.

128 Der Teufel fängt (lockt) die Jugend mit Schönheit, die Geizigen mit Gold, die Ehrsüchtigen mit Macht und die Gelehrten mit falschen Lehren.

Engl.: The devil ent angles youth with beauty, the miser with gold, the ambitious with power, the learned with false doctrine. (Bohn II, 501.)

129 Der Teufel fängt die meisten Seelen in goldenen Netzen.

130 Der Teufel findet bald eine Feder, wenn er schreiben will.

131 Der Teufel freuet sich schier, wenn die Pfaffen spielen und sitzen bei Wein und Bier.

Die Russen: Die Pfaffen weinen nicht, wenn die Nonnen tanzen. (Altmann V, 70.)

132 Der Teufel frisst Mücken, wenn er keine Seele haben kann.

133 Der Teufel führt immer dahin, was einem Mann das Liebste ist, sagte der Schweizer, als ihm die Pest Frau und Kinder geholt.Eiselein, 589.

Lat.: Perditur exiguo quaestum tempore longo. – Res quaesita mora, parva consumitur hora. (Eiselein, 589.)

134 Der Teufel fürchtet sich vor dem Händerühren mehr als vor dem Händefalten.

Böhm.: Čert se kadidla nebojí. – Říkaje amen čerta nezapudíš. (Čelakovsky, 21.)

135 Der Teufel geht auch durch eine geschlossene Thür davon.

Frz.: Porte fermée, le diable s'en va. (Cahier, 1430.)

[Spaltenumbruch] 136 Der Teufel geht umher und verführt die Welt.

Böhm.: Kde jsi chodil, satane? „Svĕt jsem svodil, můj pane.“ (Čelakovsky, 21.)

Poln.: Kędiś bywał, szatanie? „Zwodziłem świat, mój panie.“ (Čelakovsky, 21.)

137 Der Teufel gibt die Hölle theurer als Gott den Himmel.Parömiakon, 1694.

138 Der Teufel gibt die Karten.

Engl.: The devil goes shares in gaming. (Bohn I, 501.)

139 Der Teufel gibt keine Seele mehr heraus.

140 Der Teufel gräbt nicht.

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Böhm.: Dábel neoře ani kopá, a proto vždy o zlém přemýšlí. (Čelakovsky, 134.)

141 Der Teufel greift Mönche und Pfaffen am Bauche an, wo sie am wärmsten sind.Klosterspiegel, 24, 24.

142 Der Teufel hält das Seine fest.

Span.: O demo á os suyos quiere. (Bohn I, 238.)

143 Der Teufel hält keine Ziegen und verkauft doch Käse.Sanders, 38.

144 Der Teufel hält keinen Zahltag.

145 Der Teufel härmt sich mehr um eine Seele, die er verliert, als er sich über zehn Seelen freut, die er gewinnt.Altmann VI, 408.

146 Der Teufel hat auch seine Märtyrer.

147 Der Teufel hat bald ein Paar Schuhe zerrissen.

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148 Der Teufel hat das Fragen erdacht.

Holl.: De duivel heeft het vragen gemaakt. (Harrebomée, I, 163b.)

149 Der Teufel hat das Geschütz erdacht, das manches Schloss heruntergebracht.

150 Der Teufel hat das Spiel erdacht.

151 Der Teufel hat den Doctor Faust und der Doctor Faust die Mönche1 geholt.Klosterspiegel, 47, 2.

1) Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst.

152 Der Teufel hat den Tanz erdacht, auf Kirchweih und erst Mess' gebracht.

153 Der Teufel hat des Fuchsen Sprengkessel.Nass. Schulbl., XIV, 5.

„Weilen der Fuchs ein garstiger Unflat ist, so beser seinen schwantz und sprützet damit die Hunde, so ihm zu nahe kommen, unter die Nasen und in die Augen.“

154 Der Teufel hat die Arbeit erdacht.Gerber, 97, 10.

„Wie die faulen Knechte vnd Mägde pflegen zu reden.“ (Mathesy, I, 36b.) Wird von Leuten gebraucht, die sich nicht anstrengen wollen; aber nicht die Arbeit, den Müssiggang hat der Teufel erdacht.

155 Der Teufel hat die Arbeit nicht erdacht.Schuppius, Schr., I, 924.

156 Der Teufel hat die Jesuiten als Sau-As zum letzten Stich aufbewahrt.Klosterspiegel, 53, 6.

157 Der Teufel hat die Mönche vom Galgen geschissen und den Arsch an Nonnenkutten gewischt.

„ ...Wie ein Predigkantischer Brieffmaler malet vnd dicht, dass der Teuffel die Mönch von eim Galgen hab geschissen vnd den hindern an Nonnenkutten gewischt.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 87.)

158 Der Teufel hat ein Schafskleid an, wenn er auf Raub ausgeht.

159 Der Teufel hat einst alle Sprachen zusammengekocht, dann den Höllenkessel abgeschäumt und daraus das Englische gemacht.

160 Der Teufel hat gesagt: er möchte kein Lehrbube und kein Küchenjunge in einem Kloster sein.

161 Der Teufel hat gewonnen Spiel.Simrock, 10215.

162 Der Teufel hat grosse Macht, aber alles kann er doch nicht.

Böhm.: Mnoho má čert síly, ale málo zvůle. (Čelakovsky, 21.)

163 Der Teufel hat gute Lockvögel auf seinem Finkenherde.

Frz.: Le diable y en a tant boulé. (Leroux, I, 9.)

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[[532]/0538] 115 Der Teufel bescheisst uns wol mit Pfaffen. – Eiselein, 591. 116 Der Teufel bezahlt den letzten. In Beziehung auf Leute, die gewohnt sind, bei einem folgenden zu borgen, um einen frühern Gläubiger zu bezahlen; der letzte bleibt dann eben für den Teufel übrig. Dän.: At laane af en og betale en anden, men fanden betale den sidste. (Prov. dan., 369.) 117 Der Teufel bietet überall (stets) seine Dienste an. Lat.: Noctes atque dies patet atri jauna Ditis. (Virgil.) (Binder I, 1142; II, 2114; Seybold, 359.) 118 Der Teufel braucht viel Handlanger, wenn er baut. 119 Der Teufel braucht zehn Stunden, um einen Mann, das Weib eine Stunde, um zehn Männer zu betrügen (überreden). – Altmann V, 102. 120 Der Teufel bringt die Klauen nicht eher heraus, bis er sie braucht. (Charlottenbrunn.) Der Volksglaube ist über Gestalt und Aussehen des Teufels, über dessen liebste Aufenthaltsörter, wie über die Formen, in denen er erscheint, sehr genau unterrichtet. Nach demselben hat der Teufel Pflugradlaugen, einen Bocks- oder Pferdefuss, trägt er einen grünen oder spitzen Hut, geht er gern als Jäger, treibt als Schweintreiber sein Spiel; er fährt zwischen 12 und 1 Uhr des Nachts auf einen Todtenwagen, erscheint als Bock, Hund, Ochs, schwarzer Vogel, wie es ihm gerade passt. (Vgl. Baumgarten, II, 30.) 121 Der Teufel brütet oft sein Ei mitten im Winter aus. 122 Der Teufel den Geizigen verhext, dass sein Geiz mit dem Gelde wächst. – Gaal, 634. 123 Der Teufel, die Jesuiten und die Spanier sind wie die Schlange; wo sie den Kopf durchbringt, da zeucht sie das ganz Corpus nach. – Opel, 391. 124 Der Teufel erfasst bei einem Haar und hält mit seinen Klauen fest. Böhm.: Čert za vlásek lapne, a pazourem drží. (Čelakovsky, 24.) 125 Der Teufel erfindet die Moden. Böhm.: Sedí čert v bahnĕ a pláče, že nestači lidem mody dĕlati. (Čelakovsky, 99.) 126 Der Teufel fährt gern in ungebundene Fässer. „Ein solches Fass ist auch ein Mensch ohne Ring; daher tragen die Leute gern Ringe.“ (Baumgarten, II, 26.) 127 Der Teufel fängt am meisten in der Einsamkeit. Wenn der Mensch allein ist, wenn er in der Wüste, in einer Klosterzelle u. s. w. lebt, ist er der Versuchung am meisten ausgesetzt. Böhm.: Čert po samotách nejvíc ulovi. 128 Der Teufel fängt (lockt) die Jugend mit Schönheit, die Geizigen mit Gold, die Ehrsüchtigen mit Macht und die Gelehrten mit falschen Lehren. Engl.: The devil ent angles youth with beauty, the miser with gold, the ambitious with power, the learned with false doctrine. (Bohn II, 501.) 129 Der Teufel fängt die meisten Seelen in goldenen Netzen. 130 Der Teufel findet bald eine Feder, wenn er schreiben will. 131 Der Teufel freuet sich schier, wenn die Pfaffen spielen und sitzen bei Wein und Bier. Die Russen: Die Pfaffen weinen nicht, wenn die Nonnen tanzen. (Altmann V, 70.) 132 Der Teufel frisst Mücken, wenn er keine Seele haben kann. 133 Der Teufel führt immer dahin, was einem Mann das Liebste ist, sagte der Schweizer, als ihm die Pest Frau und Kinder geholt. – Eiselein, 589. Lat.: Perditur exiguo quaestum tempore longo. – Res quaesita mora, parva consumitur hora. (Eiselein, 589.) 134 Der Teufel fürchtet sich vor dem Händerühren mehr als vor dem Händefalten. Böhm.: Čert se kadidla nebojí. – Říkaje amen čerta nezapudíš. (Čelakovsky, 21.) 135 Der Teufel geht auch durch eine geschlossene Thür davon. Frz.: Porte fermée, le diable s'en va. (Cahier, 1430.) 136 Der Teufel geht umher und verführt die Welt. Böhm.: Kde jsi chodil, satane? „Svĕt jsem svodil, můj pane.“ (Čelakovsky, 21.) Poln.: Kędiś bywał, szatanie? „Zwodziłem świat, mój panie.“ (Čelakovsky, 21.) 137 Der Teufel gibt die Hölle theurer als Gott den Himmel. – Parömiakon, 1694. 138 Der Teufel gibt die Karten. Engl.: The devil goes shares in gaming. (Bohn I, 501.) 139 Der Teufel gibt keine Seele mehr heraus. 140 Der Teufel gräbt nicht. Dann thäte er ja etwas Nützliches, Graben (d. i. Arbeiten) hält vom Bösen ab. Böhm.: Dábel neoře ani kopá, a proto vždy o zlém přemýšlí. (Čelakovsky, 134.) 141 Der Teufel greift Mönche und Pfaffen am Bauche an, wo sie am wärmsten sind. – Klosterspiegel, 24, 24. 142 Der Teufel hält das Seine fest. Span.: O demo á os suyos quiere. (Bohn I, 238.) 143 Der Teufel hält keine Ziegen und verkauft doch Käse. – Sanders, 38. 144 Der Teufel hält keinen Zahltag. 145 Der Teufel härmt sich mehr um eine Seele, die er verliert, als er sich über zehn Seelen freut, die er gewinnt. – Altmann VI, 408. 146 Der Teufel hat auch seine Märtyrer. 147 Der Teufel hat bald ein Paar Schuhe zerrissen. Dän.: Fanden har slit et par skoe før han sick dem sanket. (Prov. dan., 153.) 148 Der Teufel hat das Fragen erdacht. Holl.: De duivel heeft het vragen gemaakt. (Harrebomée, I, 163b.) 149 Der Teufel hat das Geschütz erdacht, das manches Schloss heruntergebracht. 150 Der Teufel hat das Spiel erdacht. 151 Der Teufel hat den Doctor Faust und der Doctor Faust die Mönche1 geholt. – Klosterspiegel, 47, 2. 1) Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst. 152 Der Teufel hat den Tanz erdacht, auf Kirchweih und erst Mess' gebracht. 153 Der Teufel hat des Fuchsen Sprengkessel. – Nass. Schulbl., XIV, 5. „Weilen der Fuchs ein garstiger Unflat ist, so beser seinen schwantz und sprützet damit die Hunde, so ihm zu nahe kommen, unter die Nasen und in die Augen.“ 154 Der Teufel hat die Arbeit erdacht. – Gerber, 97, 10. „Wie die faulen Knechte vnd Mägde pflegen zu reden.“ (Mathesy, I, 36b.) Wird von Leuten gebraucht, die sich nicht anstrengen wollen; aber nicht die Arbeit, den Müssiggang hat der Teufel erdacht. 155 Der Teufel hat die Arbeit nicht erdacht. – Schuppius, Schr., I, 924. 156 Der Teufel hat die Jesuiten als Sau-As zum letzten Stich aufbewahrt. – Klosterspiegel, 53, 6. 157 Der Teufel hat die Mönche vom Galgen geschissen und den Arsch an Nonnenkutten gewischt. „ ...Wie ein Predigkantischer Brieffmaler malet vnd dicht, dass der Teuffel die Mönch von eim Galgen hab geschissen vnd den hindern an Nonnenkutten gewischt.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 87.) 158 Der Teufel hat ein Schafskleid an, wenn er auf Raub ausgeht. 159 Der Teufel hat einst alle Sprachen zusammengekocht, dann den Höllenkessel abgeschäumt und daraus das Englische gemacht. 160 Der Teufel hat gesagt: er möchte kein Lehrbube und kein Küchenjunge in einem Kloster sein. 161 Der Teufel hat gewonnen Spiel. – Simrock, 10215. 162 Der Teufel hat grosse Macht, aber alles kann er doch nicht. Böhm.: Mnoho má čert síly, ale málo zvůle. (Čelakovsky, 21.) 163 Der Teufel hat gute Lockvögel auf seinem Finkenherde. Frz.: Le diable y en a tant boulé. (Leroux, I, 9.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [532]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/538>, abgerufen am 25.11.2024.