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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 21 Jeder tanzt lieber in einem andern Hause. - Winckler, XII, 2.

It.: A ciascun piace ballare in casa d' altri. (Pazzaglia, 26.)

22 Jeder tanzt, wie er kann.

23 Man kann nicht zugleich tanzen und aufspielen.

Die Russen: Zugleich tanzen, singen und die Balalaika spielen. (Altmann VI, 518.)

24 Man tanzt am besten mit seinesgleichen.

Schwed.: Bäst med sin lijke danza. (Grubb, 63; Törning, 27.)

25 Man tanzt nicht nach jeder Pfeife. - Winckler, XVII, 32.

26 Mancher tanzt noch, während das Unglück vor der Thür steht.

Dän.: Mangen glaedes mod sin egen ulykke. (Prov. dan., 241.)

27 Mit tantzen, pfeiffen und springen, mit spielen, löfflen und singen, wanns nutz und gut den Alten, wer wirds den Jung verhalten?

Lat.: Si damnosa senem juvit alea ludit et haeres. (Sutor, 291.)

28 Mit Tanzen und Springen geht's sanft zur Hölle. - Simrock, 10097.

Mit Tanzen und Singen schaffen sich andere aber den Himmel, denn es sind Künste, die höher geachtet und besser bezahlt werden, als alle Wissenschaften. Daher sagt C. F. von Schweitzer in einem seiner Epigramme: "Rath', Vetter, mir zu einem Stand'; ich möcht' es gern zu etwas bringen." "Mein Gott, das liegt ja auf der Hand: lerne tanzen, fideln oder singen." (L. Schücking, 549.)

29 Mit Tanzen verdoppelt man die Schuhe nicht. - Parömiakon, 1317.

30 Nüchtern tanzen und nüchtern weinen, ist wol bekommen noch gar keinem.

31 Tantzen lernt man nit vom Pfeiffer, sondern vom Tantzmeister, fechten vom Fechter, schmidten vom Schmidt. - Lehmann, 475, 52.

32 Tanz mit mir, tanz mit mir, hab 'ne bunte Schürze für. Mit mi ok, mit mi ok, meine is van Kammerdok. (Lübeck.) - Deecke, 13.

33 Tanze, wenn das Glück dir pfeift. - Gaal, 1504; Simrock, 3776.

It.: Bisogna pigliar le venture, quando Iddio le manda. (Gaal, 1504.)

34 Tanzen bringt Unkeuschheit, Hoffart und Schaden.

Bei Tunnicius (1265): Dansen brinkt unkauscheit, hoverdye unde schaden. (Luxuriam, fastus pariunt et damna choreae.) Murner (Nb, 47, in Kloster, IV, 767) schildert: "Wir dantzen nit mit frummen kindern, Frumbkeit hört nit an den reyen: es kum an dantz Pfaff oder Leyen, so hatt die erbarkeit ein end. Das kritzen kratzen in der hend, das winkellauffen, heimlich fragen, freundlich grüss hernider sagen, als ich verstand vnd ist auch war, kein frumen thochter hört nit har."

35 Tanzen lernt man nicht vom Pfeifer. - Braun, I, 4389.

36 Tanzen mag i nit allein, es muss no öppert bei mir sein. (Schweiz.) - Simrock, 10996a.

37 Tanzen, singen und springen, mit schönen jungfrawen ringen; wer das der Carthuser orden, so were ich lengst ein münch geworden. - Töppen, 92.

38 Tanzt die Frau, so hüpft die Magd.

39 Tanzt ein Alter, so macht er grossen Staub.

40 Taum Danzen hät Twoi. (Sauerland.)

41 Tüchtig tanzen und tüchtig singen hindern nicht, vorwärts zu dringen.

Frz. Schweiz.: Bin tsanta et bin danhii ne gravon pas d'avanhii.

42 Wär gären danzet, dän mag et sachte 'ne Musik (sein). - Schambach, II, 535.

Wer gern tanzt, dem mag es leicht eine Musik sein. Wer eine bestimmte Neigung zu etwas hat, findet leicht Anlass und Gelegenheit sie zu befriedigen.

43 We ömmer danzt en ömmer sprengt, si Enkd bau fengt. (Aachen.) - Firmenich, III, 233.

Wer immer tanzt und immer springt, sein Ende bald findet.

44 Wei gedansset hät, betalt de Musekanten. (Waldeck.) - Firmenich, I, 326, 60.

45 Wei gerne danzet, demme is lichte te spillen. (Waldeck.) - Curtze, 357, 542; für Iserlohn: Woeste,[Spaltenumbruch] 69, 99; für Aachen: Firmenich, I, 494, 147; für Eifel: Schmitz, 183, 8; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 15.

Dän.: Den er god at faae til at dandse som selv hopper. - Den er god at lokke som medhopper. - Godt at pibe for den som gierne dandser. (Prov. dan., 105.)

Holl.: Het is licht ghenrech ghepepen die gheern danst. (Tunn., 15, 12.)

Lat.: Quis leve musat here si prona sit ipsa chorei. (Fallersleben, 425.)

Span.: Quien bien bayla, de boda en boda se anda. (Bohn I, 246.)

46 Wei nit danssen kann, mot dotten1. (Westf.)

1) Sich steif und wackelig bewegen.

47 Wen gelüstet zu Tantzen, dem mag man leicht pfeiffen. - Lehmann, II, 838, 18.

48 Wenn die einen tanzen, müssen die andern schanzen.

Holl.: Des eenen rei is de anderen schrei. (Harrebomee, II, 215a.)

49 Wenn du gut tanzest, sollst du Kuhkopf essen. (Surinam.)

Es soll dich nicht gereuen, wenn du deine Sache gut machst.

50 Wenn ich zum Tanzen geh', thut mir mein Fuss nicht weh'. O weh mein Fuss, wenn ich arbeiten muss. (Sauerland.)

51 Wer da gern tantzet, der ist gut an den reyen zu bringen. - Hofmann, 28, 19.

52 Wer gern tantzt, (dem) mag man leicht pfeiffen. - Franck, I, 39; Lehmann, II, 841, 272; Luther's Ms., S. 9; Luther, 47; Petri, II, 712; Egenolff, 191b; Latendorf II, 28; Gaal, 1505; Mayer, II, 201; Siebenkees, 76; Körte, 6730; Simrock, 10098; Lohrengel, I, 409; Birlinger, 414.

"Wer gerne tanzt, dem pfeifft man bald." (Froschm., YyIIII.) "Wer gerne tantzt, mag man leicht pfeiffen." (Waldis, VI, 37, 21.) "Wer gerne tantzt, dem ist leicht gefiedelt." (Tappert, Nr. 6.) In Aachen: Wer ger danzt, dem is gau (schnell) vörgespelt. In Wien: Wer gern tanzt, dem ist bald pfiff'n.

Böhm.: Snadno tomu hrati, kdo rad skaze. - Snadno tomu piskati, kdo rad tancuje. (Celakovsky, 112.)

Kroat.: Koi rad plese, lehko mu se igra. (Celakovsky, 112.)

Lat.: Audiens non audit, nisi bene placita sibi. - Facile trahas volentem. (Altdorf, 260; Binder I, 502; II, 1070.) - Musicam docet amor. (Hauer, 51.) - Sat facit indoctus tibicen saltare volenti. (Altdorf, 134; Binder I, 1585; II, 3027; Sutor, 2931; Gaal, 1505.)

Schwed.: Got pijpa för den som gärna danzar. - Han är god locka som med will hoppa. (Grubb, 291 u. 469.)

53 Wer gern tanzt, dem pfeifft man bald, dem Wollenden schiht kein Gewalt. - Altmodische Politici, I, 81.

54 Wer gern tanzt, möcht leicht einen Pfeifer haben. (Altaugsburg.) - Birlinger, 415.

Die englischen Neger in Surinam sprechen denselben Gedanken in verneinender Form aus, indem sie sagen: Wer das Tanzen nicht versteht, sagt: die Trommel klinge schlecht. Die Odschineger, ein westafrikanischer Negerstamm, sagt nahe ebenso: Wenn du nicht tanzen kannst, sagst du: Ich mag die Trommel nicht.

55 Wer immer tanzt und singt, hat ein Geschäft, das wenig vorwärts bringt.

Die Russen: Wer immer tanzt, der tanzt sich alt dabei. (Altmann VI, 427.)

Frz.: Qui toujours chante et toujours danse fait un metier qui peu avance. (Cahier, 482.)

56 Wer mit sich selber tanzt, hat einen Narren zum Gesellen. - Altmann VI, 428.

57 Wer nicht mehr tanzen kann, heisst's eine Teufelskunst.

Die Russen: Wer nicht tanzen kann, der gehe nur ins Tanzhaus, wenn er ein Spielmann ist. (Altmann VI, 428.)

58 Wer nicht tanzen kann, bleibe vom Raine. - Winckler, XVII, 11.

59 Wer nicht tanzen kann (will), gehe nicht auf den Ball.

Vgl. Erzählungen und Sprichwörter, Altona 1791, Nr. 35.

Frz.: Ne doit pas se mettre en danse, qui ne veut pas danser. (Recueil, 4; Cahier, 483.)

It.: Chi non vuol ballare non vada al ballo. (Pazzaglia, 26.) - Chi non vuol la festa, levi l'altoro.

60 Wer nicht tanzen kann, sagt, dass der Boden nicht eben sei.

Die Osmanen lassen den, der nicht tanzen kann, sagen, der Raum sei zu enge. (Schlechta, 103.)

[Spaltenumbruch] 21 Jeder tanzt lieber in einem andern Hause.Winckler, XII, 2.

It.: A ciascun piace ballare in casa d' altri. (Pazzaglia, 26.)

22 Jeder tanzt, wie er kann.

23 Man kann nicht zugleich tanzen und aufspielen.

Die Russen: Zugleich tanzen, singen und die Balalaika spielen. (Altmann VI, 518.)

24 Man tanzt am besten mit seinesgleichen.

Schwed.: Bäst med sin lijke danza. (Grubb, 63; Törning, 27.)

25 Man tanzt nicht nach jeder Pfeife.Winckler, XVII, 32.

26 Mancher tanzt noch, während das Unglück vor der Thür steht.

Dän.: Mangen glædes mod sin egen ulykke. (Prov. dan., 241.)

27 Mit tantzen, pfeiffen und springen, mit spielen, löfflen und singen, wanns nutz und gut den Alten, wer wirds den Jung verhalten?

Lat.: Si damnosa senem juvit alea ludit et haeres. (Sutor, 291.)

28 Mit Tanzen und Springen geht's sanft zur Hölle.Simrock, 10097.

Mit Tanzen und Singen schaffen sich andere aber den Himmel, denn es sind Künste, die höher geachtet und besser bezahlt werden, als alle Wissenschaften. Daher sagt C. F. von Schweitzer in einem seiner Epigramme: „Rath', Vetter, mir zu einem Stand'; ich möcht' es gern zu etwas bringen.“ „Mein Gott, das liegt ja auf der Hand: lerne tanzen, fideln oder singen.“ (L. Schücking, 549.)

29 Mit Tanzen verdoppelt man die Schuhe nicht.Parömiakon, 1317.

30 Nüchtern tanzen und nüchtern weinen, ist wol bekommen noch gar keinem.

31 Tantzen lernt man nit vom Pfeiffer, sondern vom Tantzmeister, fechten vom Fechter, schmidten vom Schmidt.Lehmann, 475, 52.

32 Tanz mit mir, tanz mit mir, hab 'ne bunte Schürze für. Mit mi ôk, mit mi ôk, mîne is van Kammerdôk. (Lübeck.) – Deecke, 13.

33 Tanze, wenn das Glück dir pfeift.Gaal, 1504; Simrock, 3776.

It.: Bisogna pigliar le venture, quando Iddio le manda. (Gaal, 1504.)

34 Tanzen bringt Unkeuschheit, Hoffart und Schaden.

Bei Tunnicius (1265): Dansen brinkt unkûscheit, hoverdye unde schaden. (Luxuriam, fastus pariunt et damna choreae.) Murner (Nb, 47, in Kloster, IV, 767) schildert: „Wir dantzen nit mit frummen kindern, Frumbkeit hört nit an den reyen: es kum an dantz Pfaff oder Leyen, so hatt die erbarkeit ein end. Das kritzen kratzen in der hend, das winkellauffen, heimlich fragen, freundlich grüss hernider sagen, als ich verstand vnd ist auch war, kein frumen thochter hört nit har.“

35 Tanzen lernt man nicht vom Pfeifer.Braun, I, 4389.

36 Tanzen mag i nit allein, es muss no öppert bei mir sein. (Schweiz.) – Simrock, 10996a.

37 Tanzen, singen und springen, mit schönen jungfrawen ringen; wer das der Carthuser orden, so were ich lengst ein münch geworden.Töppen, 92.

38 Tanzt die Frau, so hüpft die Magd.

39 Tanzt ein Alter, so macht er grossen Staub.

40 Taum Danzen hät Twoi. (Sauerland.)

41 Tüchtig tanzen und tüchtig singen hindern nicht, vorwärts zu dringen.

Frz. Schweiz.: Bin tsanta et bin danhii ne grâvon pas d'avanhii.

42 Wär gären danzet, dän mag et sachte 'ne Musik (sîn).Schambach, II, 535.

Wer gern tanzt, dem mag es leicht eine Musik sein. Wer eine bestimmte Neigung zu etwas hat, findet leicht Anlass und Gelegenheit sie zu befriedigen.

43 We ömmer danzt en ömmer sprengt, si Enkd bau fengt. (Aachen.) – Firmenich, III, 233.

Wer immer tanzt und immer springt, sein Ende bald findet.

44 Wei gedansset hät, betalt de Musekanten. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 60.

45 Wei gêrne danzet, demme is lichte te spillen. (Waldeck.) – Curtze, 357, 542; für Iserlohn: Woeste,[Spaltenumbruch] 69, 99; für Aachen: Firmenich, I, 494, 147; für Eifel: Schmitz, 183, 8; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 15.

Dän.: Den er god at faae til at dandse som selv hopper. – Den er god at lokke som medhopper. – Godt at pibe for den som gierne dandser. (Prov. dan., 105.)

Holl.: Het is licht ghenrech ghepepen die gheern danst. (Tunn., 15, 12.)

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46 Wei nit danssen kann, mot dotten1. (Westf.)

1) Sich steif und wackelig bewegen.

47 Wen gelüstet zu Tantzen, dem mag man leicht pfeiffen.Lehmann, II, 838, 18.

48 Wenn die einen tanzen, müssen die andern schanzen.

Holl.: Des eenen rei is de anderen schrei. (Harrebomée, II, 215a.)

49 Wenn du gut tanzest, sollst du Kuhkopf essen. (Surinam.)

Es soll dich nicht gereuen, wenn du deine Sache gut machst.

50 Wenn ich zum Tanzen geh', thut mir mein Fuss nicht weh'. O weh mein Fuss, wenn ich arbeiten muss. (Sauerland.)

51 Wer da gern tantzet, der ist gut an den reyen zu bringen.Hofmann, 28, 19.

52 Wer gern tantzt, (dem) mag man leicht pfeiffen.Franck, I, 39; Lehmann, II, 841, 272; Luther's Ms., S. 9; Luther, 47; Petri, II, 712; Egenolff, 191b; Latendorf II, 28; Gaal, 1505; Mayer, II, 201; Siebenkees, 76; Körte, 6730; Simrock, 10098; Lohrengel, I, 409; Birlinger, 414.

„Wer gerne tanzt, dem pfeifft man bald.“ (Froschm., YyIIII.) „Wer gerne tantzt, mag man leicht pfeiffen.“ (Waldis, VI, 37, 21.) „Wer gerne tantzt, dem ist leicht gefiedelt.“ (Tappert, Nr. 6.) In Aachen: Wer gêr danzt, dem is gau (schnell) vörgespêlt. In Wien: Wer gern tanzt, dem ist bald pfiff'n.

Böhm.: Snadno tomu hráti, kdo rád skáže. – Snadno tomu pískati, kdo rád tancuje. (Čelakovsky, 112.)

Kroat.: Koi rad pleše, lehko mu se igra. (Čelakovsky, 112.)

Lat.: Audiens non audit, nisi bene placita sibi. – Facile trahas volentem. (Altdorf, 260; Binder I, 502; II, 1070.) – Musicam docet amor. (Hauer, 51.) – Sat facit indoctus tibicen saltare volenti. (Altdorf, 134; Binder I, 1585; II, 3027; Sutor, 2931; Gaal, 1505.)

Schwed.: Got pijpa för den som gärna danzar. – Han är god locka som med will hoppa. (Grubb, 291 u. 469.)

53 Wer gern tanzt, dem pfeifft man bald, dem Wollenden schiht kein Gewalt.Altmodische Politici, I, 81.

54 Wer gern tanzt, möcht leicht einen Pfeifer haben. (Altaugsburg.) – Birlinger, 415.

Die englischen Neger in Surinam sprechen denselben Gedanken in verneinender Form aus, indem sie sagen: Wer das Tanzen nicht versteht, sagt: die Trommel klinge schlecht. Die Odschineger, ein westafrikanischer Negerstamm, sagt nahe ebenso: Wenn du nicht tanzen kannst, sagst du: Ich mag die Trommel nicht.

55 Wer immer tanzt und singt, hat ein Geschäft, das wenig vorwärts bringt.

Die Russen: Wer immer tanzt, der tanzt sich alt dabei. (Altmann VI, 427.)

Frz.: Qui toujours chante et toujours danse fait un metier qui peu avance. (Cahier, 482.)

56 Wer mit sich selber tanzt, hat einen Narren zum Gesellen.Altmann VI, 428.

57 Wer nicht mehr tanzen kann, heisst's eine Teufelskunst.

Die Russen: Wer nicht tanzen kann, der gehe nur ins Tanzhaus, wenn er ein Spielmann ist. (Altmann VI, 428.)

58 Wer nicht tanzen kann, bleibe vom Raine.Winckler, XVII, 11.

59 Wer nicht tanzen kann (will), gehe nicht auf den Ball.

Vgl. Erzählungen und Sprichwörter, Altona 1791, Nr. 35.

Frz.: Ne doit pas se mettre en danse, qui ne veut pas danser. (Recueil, 4; Cahier, 483.)

It.: Chi non vuol ballare non vada al ballo. (Pazzaglia, 26.) – Chi non vuol la festa, levi l'altoro.

60 Wer nicht tanzen kann, sagt, dass der Boden nicht eben sei.

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[[515]/0521] 21 Jeder tanzt lieber in einem andern Hause. – Winckler, XII, 2. It.: A ciascun piace ballare in casa d' altri. (Pazzaglia, 26.) 22 Jeder tanzt, wie er kann. 23 Man kann nicht zugleich tanzen und aufspielen. Die Russen: Zugleich tanzen, singen und die Balalaika spielen. (Altmann VI, 518.) 24 Man tanzt am besten mit seinesgleichen. Schwed.: Bäst med sin lijke danza. (Grubb, 63; Törning, 27.) 25 Man tanzt nicht nach jeder Pfeife. – Winckler, XVII, 32. 26 Mancher tanzt noch, während das Unglück vor der Thür steht. Dän.: Mangen glædes mod sin egen ulykke. (Prov. dan., 241.) 27 Mit tantzen, pfeiffen und springen, mit spielen, löfflen und singen, wanns nutz und gut den Alten, wer wirds den Jung verhalten? Lat.: Si damnosa senem juvit alea ludit et haeres. (Sutor, 291.) 28 Mit Tanzen und Springen geht's sanft zur Hölle. – Simrock, 10097. Mit Tanzen und Singen schaffen sich andere aber den Himmel, denn es sind Künste, die höher geachtet und besser bezahlt werden, als alle Wissenschaften. Daher sagt C. F. von Schweitzer in einem seiner Epigramme: „Rath', Vetter, mir zu einem Stand'; ich möcht' es gern zu etwas bringen.“ „Mein Gott, das liegt ja auf der Hand: lerne tanzen, fideln oder singen.“ (L. Schücking, 549.) 29 Mit Tanzen verdoppelt man die Schuhe nicht. – Parömiakon, 1317. 30 Nüchtern tanzen und nüchtern weinen, ist wol bekommen noch gar keinem. 31 Tantzen lernt man nit vom Pfeiffer, sondern vom Tantzmeister, fechten vom Fechter, schmidten vom Schmidt. – Lehmann, 475, 52. 32 Tanz mit mir, tanz mit mir, hab 'ne bunte Schürze für. Mit mi ôk, mit mi ôk, mîne is van Kammerdôk. (Lübeck.) – Deecke, 13. 33 Tanze, wenn das Glück dir pfeift. – Gaal, 1504; Simrock, 3776. It.: Bisogna pigliar le venture, quando Iddio le manda. (Gaal, 1504.) 34 Tanzen bringt Unkeuschheit, Hoffart und Schaden. Bei Tunnicius (1265): Dansen brinkt unkûscheit, hoverdye unde schaden. (Luxuriam, fastus pariunt et damna choreae.) Murner (Nb, 47, in Kloster, IV, 767) schildert: „Wir dantzen nit mit frummen kindern, Frumbkeit hört nit an den reyen: es kum an dantz Pfaff oder Leyen, so hatt die erbarkeit ein end. Das kritzen kratzen in der hend, das winkellauffen, heimlich fragen, freundlich grüss hernider sagen, als ich verstand vnd ist auch war, kein frumen thochter hört nit har.“ 35 Tanzen lernt man nicht vom Pfeifer. – Braun, I, 4389. 36 Tanzen mag i nit allein, es muss no öppert bei mir sein. (Schweiz.) – Simrock, 10996a. 37 Tanzen, singen und springen, mit schönen jungfrawen ringen; wer das der Carthuser orden, so were ich lengst ein münch geworden. – Töppen, 92. 38 Tanzt die Frau, so hüpft die Magd. 39 Tanzt ein Alter, so macht er grossen Staub. 40 Taum Danzen hät Twoi. (Sauerland.) 41 Tüchtig tanzen und tüchtig singen hindern nicht, vorwärts zu dringen. Frz. Schweiz.: Bin tsanta et bin danhii ne grâvon pas d'avanhii. 42 Wär gären danzet, dän mag et sachte 'ne Musik (sîn). – Schambach, II, 535. Wer gern tanzt, dem mag es leicht eine Musik sein. Wer eine bestimmte Neigung zu etwas hat, findet leicht Anlass und Gelegenheit sie zu befriedigen. 43 We ömmer danzt en ömmer sprengt, si Enkd bau fengt. (Aachen.) – Firmenich, III, 233. Wer immer tanzt und immer springt, sein Ende bald findet. 44 Wei gedansset hät, betalt de Musekanten. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 60. 45 Wei gêrne danzet, demme is lichte te spillen. (Waldeck.) – Curtze, 357, 542; für Iserlohn: Woeste, 69, 99; für Aachen: Firmenich, I, 494, 147; für Eifel: Schmitz, 183, 8; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 15. Dän.: Den er god at faae til at dandse som selv hopper. – Den er god at lokke som medhopper. – Godt at pibe for den som gierne dandser. (Prov. dan., 105.) Holl.: Het is licht ghenrech ghepepen die gheern danst. (Tunn., 15, 12.) Lat.: Quis leve musat here si prona sit ipsa chorei. (Fallersleben, 425.) Span.: Quien bien bayla, de boda en boda se anda. (Bohn I, 246.) 46 Wei nit danssen kann, mot dotten1. (Westf.) 1) Sich steif und wackelig bewegen. 47 Wen gelüstet zu Tantzen, dem mag man leicht pfeiffen. – Lehmann, II, 838, 18. 48 Wenn die einen tanzen, müssen die andern schanzen. Holl.: Des eenen rei is de anderen schrei. (Harrebomée, II, 215a.) 49 Wenn du gut tanzest, sollst du Kuhkopf essen. (Surinam.) Es soll dich nicht gereuen, wenn du deine Sache gut machst. 50 Wenn ich zum Tanzen geh', thut mir mein Fuss nicht weh'. O weh mein Fuss, wenn ich arbeiten muss. (Sauerland.) 51 Wer da gern tantzet, der ist gut an den reyen zu bringen. – Hofmann, 28, 19. 52 Wer gern tantzt, (dem) mag man leicht pfeiffen. – Franck, I, 39; Lehmann, II, 841, 272; Luther's Ms., S. 9; Luther, 47; Petri, II, 712; Egenolff, 191b; Latendorf II, 28; Gaal, 1505; Mayer, II, 201; Siebenkees, 76; Körte, 6730; Simrock, 10098; Lohrengel, I, 409; Birlinger, 414. „Wer gerne tanzt, dem pfeifft man bald.“ (Froschm., YyIIII.) „Wer gerne tantzt, mag man leicht pfeiffen.“ (Waldis, VI, 37, 21.) „Wer gerne tantzt, dem ist leicht gefiedelt.“ (Tappert, Nr. 6.) In Aachen: Wer gêr danzt, dem is gau (schnell) vörgespêlt. In Wien: Wer gern tanzt, dem ist bald pfiff'n. Böhm.: Snadno tomu hráti, kdo rád skáže. – Snadno tomu pískati, kdo rád tancuje. (Čelakovsky, 112.) Kroat.: Koi rad pleše, lehko mu se igra. (Čelakovsky, 112.) Lat.: Audiens non audit, nisi bene placita sibi. – Facile trahas volentem. (Altdorf, 260; Binder I, 502; II, 1070.) – Musicam docet amor. (Hauer, 51.) – Sat facit indoctus tibicen saltare volenti. (Altdorf, 134; Binder I, 1585; II, 3027; Sutor, 2931; Gaal, 1505.) Schwed.: Got pijpa för den som gärna danzar. – Han är god locka som med will hoppa. (Grubb, 291 u. 469.) 53 Wer gern tanzt, dem pfeifft man bald, dem Wollenden schiht kein Gewalt. – Altmodische Politici, I, 81. 54 Wer gern tanzt, möcht leicht einen Pfeifer haben. (Altaugsburg.) – Birlinger, 415. Die englischen Neger in Surinam sprechen denselben Gedanken in verneinender Form aus, indem sie sagen: Wer das Tanzen nicht versteht, sagt: die Trommel klinge schlecht. Die Odschineger, ein westafrikanischer Negerstamm, sagt nahe ebenso: Wenn du nicht tanzen kannst, sagst du: Ich mag die Trommel nicht. 55 Wer immer tanzt und singt, hat ein Geschäft, das wenig vorwärts bringt. Die Russen: Wer immer tanzt, der tanzt sich alt dabei. (Altmann VI, 427.) Frz.: Qui toujours chante et toujours danse fait un metier qui peu avance. (Cahier, 482.) 56 Wer mit sich selber tanzt, hat einen Narren zum Gesellen. – Altmann VI, 428. 57 Wer nicht mehr tanzen kann, heisst's eine Teufelskunst. Die Russen: Wer nicht tanzen kann, der gehe nur ins Tanzhaus, wenn er ein Spielmann ist. (Altmann VI, 428.) 58 Wer nicht tanzen kann, bleibe vom Raine. – Winckler, XVII, 11. 59 Wer nicht tanzen kann (will), gehe nicht auf den Ball. Vgl. Erzählungen und Sprichwörter, Altona 1791, Nr. 35. Frz.: Ne doit pas se mettre en danse, qui ne veut pas danser. (Recueil, 4; Cahier, 483.) It.: Chi non vuol ballare non vada al ballo. (Pazzaglia, 26.) – Chi non vuol la festa, levi l'altoro. 60 Wer nicht tanzen kann, sagt, dass der Boden nicht eben sei. Die Osmanen lassen den, der nicht tanzen kann, sagen, der Raum sei zu enge. (Schlechta, 103.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [515]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/521>, abgerufen am 22.11.2024.