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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 391 Neuen Dag, neue Roth. (Bedburg.)

392 Nicht jeder Tag fugt jedem Werck. - Petri, II, 497.

393 Niemand weiss, was der morgende Tag bringen wird.

Holl.: Men weet niet, wat de dag van morgen geven zal. (Harrebomee, I, 116b.)

394 Nu hebb ik mein Dage nog niks krummer eten, as 'n Wurst. - Bueren, 947.

395 Ob der Tag schon morgens schön ist, kan es doch wol abends Donnern vnd regnen. - Lehmann, 941, 7.

396 Ob du mich bei Tage auch noch so gut kennst, kommt die Nacht, so hebst du den Feuerbrand über mich auf (mich zu beleuchten).

Die Neger von Surinam von Freunden während des Glücks. Echte Freundschaft muss sich in der Noth bewähren, man muss seine Freunde auch im Unglück kennen.

397 Obschon der Tag schön ist, so soll man jhn doch nicht loben, denn vor dem Abend. - Lehmann, 7, 14.

398 Obschon viel trüb Tag sind im Jahr, so ist der mehrerteil doch klar. - Gruter, III, 73; Lehmann, II, 489, 7.

399 Oft bringt ein Tag, was ein Jahr nicht bringen mag.

Mhd.: It velt ducke einen dach, dat alle dat jair neit gedair enmaick. (Groote, Kirchenrecht, 4048.)

It.: Un giorno da spesse volte quello che tutto l'anno nega. (Pazzaglia, 150, 7.)

400 Schön tag lob zu abent vnd schön weiber früh. - Franck, I, 162b; Lehmann, 705, 15; Wirth, I, 478; Eiselein, 586; Simrock, 9180; Körte, 5830.

Lat.: A solis occasu, non ab ortu describe diem. - Finis docet, principium fuisse bonum. - Pulchra mulier pulchrior est nuda quam purpurata. (Eiselein, 586.)

401 Schöne Tage lobe des Abends. - Simrock, 10064; Lehmann, II, 567, 39.

Mhd.: Vespere laudari debet amoena dies. (Reinardus.) (Zingerle, 198.)

402 Sechs Tage isst man Zuckerschoten, am siebenten will man Erbsen essen. - Altmann V, 96.

Er verlangt nach Kartoffeln, der lange Artischocken ass.

403 Sieben Tage sind kein Jahr. (Surinam.)

Geduld, es wird nicht ewig währen.

404 So oft der Tag wird neu, denk', ob's der letzte sei.

Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) (Seybold, 406.)

405 So viel Tage es vor Michaelis reiffet, so viel Tage reiffet es nach S. Georgen Tag. - Oec. rur., 43.

406 So viel Tage vor Marien (25. März) die Bienen summen, so viel Wochen müssen sie nachher wieder brummen. - Boebel, 17.

D. h. eingeschlossen sitzen.

407 So viel Tage vor Marien die Frösche schwimmen, so viel Wochen müssen sie nachher fleihen (schweigen). - Boebel, 17.

408 So viel Tage vor Paulus die Lerchen anstimmen ihren Reigen, so viel Wochen müssen sie danach schweigen. (Ostpreuss.) - Boebel, 3.

409 So viel Tage vor Valentin (14. Febr.) die Lerchen singen, so viel Tage müssen sie danach schweigen. (Ostpreuss.) - Boebel, 11.

Man hat denselben Spruch auch mit Bezug auf Petri Stuhlfeier (22. Febr.).

410 'T is all Dag nein Sonndag. (Oevelgönne.) - Firmenich, III, 24, 12.

411 'T is hüt 'n heten Dag, säd de Hex, doar sal se up de Holtricht (Holzhof, Scheiterhaufen). - Hoefer, 442b.

412 'T is hüt 'n heten Dag, säd' de Hex, dor süll se brennen. - Hoefer, 442.

413 Tag für Tag gelangt der Mensch zu neuer Erkenntniss. - Burckhardt, 486.

414 Tag ist Tag.

Bei Tage verrichten sich die meisten Geschäfte und Arbeiten leichter als zu Nacht bei künstlichem Licht.

[Spaltenumbruch] 415 Tag und Nacht chund Rath. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 59.

Zeit und Nachdenken bringen reiferes Urtheil.

416 Tag und Nacht händ Roth, drum mach, doss 's öppe gohd und nüd am G'schirr lohd (gebricht). (Luzern.)

417 Tag und Nacht sind sich immer entgegen.

Bei Tunnicius: Dach unde nacht sint sik alle entegen. (Lumen obest tenebris, fatis et vita resistit.)

418 Tag und Nacht währt ebig. (Solothurn.) - Schild, 58, 33; Eiselein, 586; Simrock, 10055a.

419 Tage und Stunden sind nicht immer gleich.

Frz.: Les jours se suivent, mais il's ne ressemblent pas.

420 Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste. - Düsseldorf, II.

421 Thue nicht den einen Tag, was dich den andern reuen mag.

Lat.: Pridie caveas, ne facias, cujus te pigeat postridie. (Philippi, II, 106.)

422 Toag a Noacht it ewi. (Franken.) - Frommann, VI, 325, 377.

423 Tok un Stunne is net immer gleich. - Lohrengel, II, 640.

424 Trübe Tage haben auch ihren Abend.

Dän.: Dagen kommer vel, om end hanen ei galer. (Prov. dan., 103.)

425 Um guter Tage willen darf niemand Christ werden.

"Es ist eine alte neue Zeitung, dass niemandt um guter Tage u. s. w." (Herberger, Hertzpostille, 71a.)

426 Un em jeden Dach geit de San eist angder. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 715b.

427 Unser ist der Tag. - Hoefer, 442b; Eiselein, 586.

Lat.: Mortales sumus, haud sunt nobis crastinum cural. (Eiselein, 586.)

428 Van Dage roth, mörgen dod. - Hauskalender, I.

429 Vierzehn Tage auf dem Bauche und vierzehn Tage auf dem Strauche.

Sagen die Frauen in Schlesien, wenn sie zum Abtrocknen der Wäsche ungefähr so viel Zeit bedürfen, als sie im Gebrauch gewesen ist.

430 Vierzehn Tage blüht's, vierzehn Tage kernt's, vierzehn Tage milcht's, vierzehn Tage reift's. (Thüringen.)

Vom Getreide. Das Wort "kernen" bezeichnet hier Kern ansetzen, bilden. (Vgl. Grimm, V, 604, 2b.)

431 Vierzehn Tage ist keine Zeit noch Ziel. - Pistor., VIII, 74.

432 Virzäh' Tag schoss'n, virzäh' Tag blüeh'n, virzäh' Tag ei' Kirna, virzäh' Tag azeiting. - Baumgarten, 49.

Damit spricht man in Oberösterreich die Entwickelungsgeschichte des Korns aus.

433 Vom Dage will 'k, mörgen kann 'k. - Hauskalender, IV.

434 Von Tagen kommen Monate und ganze Jahre.

Bei Tunnicius (198): Van dagen komen manden unde hele jar. (Lux mensem profert, surgunt ex mensibus anni.)

435 Vor dem jungsten tage werden funfftzehent zeichen vorhergehn. - Agricola I, 711.

Alter Aberglaube.

436 Vor Tage aus, vor Abend heim.

Holl.: Voor dag uit, voor nacht in. (Bohn I, 341.)

437 Wan a Dar began tu ling'en, begant a Wonter tu string'en. (Amrum.) - Haupt, VIII, 370, 328.

Engl.: As the days lengthen, so the cold strengthens. (Bohn II, 36.)

Frz.: Quand le jour croist aussi fait le froid. (Leroux, I, 69.)

Holl.: De dagen, die lengen, zijn dagen, die strengen. (Harrebomee, I, 113a.)

It.: Cresce di cresce 'l freddo dice il pescatore. (Bohn II, 36.)

438 Wann der Tag beginnt zu langen, kommt der Frost erst angegangen. - Eiselein, 586.

Man pflegt diese Zeit auch wol die kalten Hundstage zu nennen.

439 Wann der Tag lang ist, so kan man vil lügen. - Chaos, 558.

440 Wär en'n gauen Dag hem will, dei maut 'ne sek maken. - Schambach, II, 529.

Um zu sagen, dass das Wohlergehen eines Menschen wesentlich von seinem eigenen Verhalten abhängt.

[Spaltenumbruch] 391 Neuen Dag, neue Roth. (Bedburg.)

392 Nicht jeder Tag fugt jedem Werck.Petri, II, 497.

393 Niemand weiss, was der morgende Tag bringen wird.

Holl.: Men weet niet, wat de dag van morgen geven zal. (Harrebomée, I, 116b.)

394 Nu hebb ik mîn Dage nog niks krummer eten, as 'n Wurst.Bueren, 947.

395 Ob der Tag schon morgens schön ist, kan es doch wol abends Donnern vnd regnen.Lehmann, 941, 7.

396 Ob du mich bei Tage auch noch so gut kennst, kommt die Nacht, so hebst du den Feuerbrand über mich auf (mich zu beleuchten).

Die Neger von Surinam von Freunden während des Glücks. Echte Freundschaft muss sich in der Noth bewähren, man muss seine Freunde auch im Unglück kennen.

397 Obschon der Tag schön ist, so soll man jhn doch nicht loben, denn vor dem Abend.Lehmann, 7, 14.

398 Obschon viel trüb Tag sind im Jahr, so ist der mehrerteil doch klar.Gruter, III, 73; Lehmann, II, 489, 7.

399 Oft bringt ein Tag, was ein Jahr nicht bringen mag.

Mhd.: It velt ducke einen dach, dat alle dat jair neit gedair enmaick. (Groote, Kirchenrecht, 4048.)

It.: Un giorno dà spesse volte quello che tutto l'anno nega. (Pazzaglia, 150, 7.)

400 Schön tag lob zu abent vnd schön weiber früh.Franck, I, 162b; Lehmann, 705, 15; Wirth, I, 478; Eiselein, 586; Simrock, 9180; Körte, 5830.

Lat.: A solis occasu, non ab ortu describe diem. – Finis docet, principium fuisse bonum. – Pulchra mulier pulchrior est nuda quam purpurata. (Eiselein, 586.)

401 Schöne Tage lobe des Abends.Simrock, 10064; Lehmann, II, 567, 39.

Mhd.: Vespere laudari debet amoena dies. (Reinardus.) (Zingerle, 198.)

402 Sechs Tage isst man Zuckerschoten, am siebenten will man Erbsen essen.Altmann V, 96.

Er verlangt nach Kartoffeln, der lange Artischocken ass.

403 Sieben Tage sind kein Jahr. (Surinam.)

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404 So oft der Tag wird neu, denk', ob's der letzte sei.

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405 So viel Tage es vor Michaelis reiffet, so viel Tage reiffet es nach S. Georgen Tag.Oec. rur., 43.

406 So viel Tage vor Marien (25. März) die Bienen summen, so viel Wochen müssen sie nachher wieder brummen.Boebel, 17.

D. h. eingeschlossen sitzen.

407 So viel Tage vor Marien die Frösche schwimmen, so viel Wochen müssen sie nachher fleihen (schweigen).Boebel, 17.

408 So viel Tage vor Paulus die Lerchen anstimmen ihren Reigen, so viel Wochen müssen sie danach schweigen. (Ostpreuss.) – Boebel, 3.

409 So viel Tage vor Valentin (14. Febr.) die Lerchen singen, so viel Tage müssen sie danach schweigen. (Ostpreuss.) – Boebel, 11.

Man hat denselben Spruch auch mit Bezug auf Petri Stuhlfeier (22. Febr.).

410 'T is all Dag nîn Sonndag. (Oevelgönne.) – Firmenich, III, 24, 12.

411 'T is hüt 'n heten Dag, säd de Hex, doar sâl se up de Holtricht (Holzhof, Scheiterhaufen).Hoefer, 442b.

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413 Tag für Tag gelangt der Mensch zu neuer Erkenntniss.Burckhardt, 486.

414 Tag ist Tag.

Bei Tage verrichten sich die meisten Geschäfte und Arbeiten leichter als zu Nacht bei künstlichem Licht.

[Spaltenumbruch] 415 Tag und Nacht chund Rath. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 59.

Zeit und Nachdenken bringen reiferes Urtheil.

416 Tag und Nacht händ Roth, drum mach, doss 's öppe gohd und nüd am G'schirr lohd (gebricht). (Luzern.)

417 Tag und Nacht sind sich immer entgegen.

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420 Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste.Düsseldorf, II.

421 Thue nicht den einen Tag, was dich den andern reuen mag.

Lat.: Pridie caveas, ne facias, cujus te pigeat postridie. (Philippi, II, 106.)

422 Toag a Noacht it ewi. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 377.

423 Tok un Stunne is net immer gleich.Lohrengel, II, 640.

424 Trübe Tage haben auch ihren Abend.

Dän.: Dagen kommer vel, om end hanen ei galer. (Prov. dan., 103.)

425 Um guter Tage willen darf niemand Christ werden.

„Es ist eine alte neue Zeitung, dass niemandt um guter Tage u. s. w.“ (Herberger, Hertzpostille, 71a.)

426 Un em jêden Dâch gît de San îst angder. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 715b.

427 Unser ist der Tag.Hoefer, 442b; Eiselein, 586.

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428 Van Dage roth, mörgen dôd.Hauskalender, I.

429 Vierzehn Tage auf dem Bauche und vierzehn Tage auf dem Strauche.

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430 Vierzehn Tage blüht's, vierzehn Tage kernt's, vierzehn Tage milcht's, vierzehn Tage reift's. (Thüringen.)

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431 Vierzehn Tage ist keine Zeit noch Ziel.Pistor., VIII, 74.

432 Virzäh' Tag schoss'n, virzäh' Tag blüeh'n, virzäh' Tag ei' Kirna, virzäh' Tag azeiting.Baumgarten, 49.

Damit spricht man in Oberösterreich die Entwickelungsgeschichte des Korns aus.

433 Vom Dage will 'k, mörgen kann 'k.Hauskalender, IV.

434 Von Tagen kommen Monate und ganze Jahre.

Bei Tunnicius (198): Van dagen komen mânden unde hele jâr. (Lux mensem profert, surgunt ex mensibus anni.)

435 Vor dem jungsten tage werden funfftzehent zeichen vorhergehn.Agricola I, 711.

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436 Vor Tage aus, vor Abend heim.

Holl.: Voor dag uit, voor nacht in. (Bohn I, 341.)

437 Wan a Dâr began tu ling'en, begant a Wonter tu string'en. (Amrum.) – Haupt, VIII, 370, 328.

Engl.: As the days lengthen, so the cold strengthens. (Bohn II, 36.)

Frz.: Quand le jour croist aussi fait le froid. (Leroux, I, 69.)

Holl.: De dagen, die lengen, zijn dagen, die strengen. (Harrebomée, I, 113a.)

It.: Cresce di cresce 'l freddo dice il pescatore. (Bohn II, 36.)

438 Wann der Tag beginnt zu langen, kommt der Frost erst angegangen.Eiselein, 586.

Man pflegt diese Zeit auch wol die kalten Hundstage zu nennen.

439 Wann der Tag lang ist, so kan man vil lügen.Chaos, 558.

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[[505]/0511] 391 Neuen Dag, neue Roth. (Bedburg.) 392 Nicht jeder Tag fugt jedem Werck. – Petri, II, 497. 393 Niemand weiss, was der morgende Tag bringen wird. Holl.: Men weet niet, wat de dag van morgen geven zal. (Harrebomée, I, 116b.) 394 Nu hebb ik mîn Dage nog niks krummer eten, as 'n Wurst. – Bueren, 947. 395 Ob der Tag schon morgens schön ist, kan es doch wol abends Donnern vnd regnen. – Lehmann, 941, 7. 396 Ob du mich bei Tage auch noch so gut kennst, kommt die Nacht, so hebst du den Feuerbrand über mich auf (mich zu beleuchten). Die Neger von Surinam von Freunden während des Glücks. Echte Freundschaft muss sich in der Noth bewähren, man muss seine Freunde auch im Unglück kennen. 397 Obschon der Tag schön ist, so soll man jhn doch nicht loben, denn vor dem Abend. – Lehmann, 7, 14. 398 Obschon viel trüb Tag sind im Jahr, so ist der mehrerteil doch klar. – Gruter, III, 73; Lehmann, II, 489, 7. 399 Oft bringt ein Tag, was ein Jahr nicht bringen mag. Mhd.: It velt ducke einen dach, dat alle dat jair neit gedair enmaick. (Groote, Kirchenrecht, 4048.) It.: Un giorno dà spesse volte quello che tutto l'anno nega. (Pazzaglia, 150, 7.) 400 Schön tag lob zu abent vnd schön weiber früh. – Franck, I, 162b; Lehmann, 705, 15; Wirth, I, 478; Eiselein, 586; Simrock, 9180; Körte, 5830. Lat.: A solis occasu, non ab ortu describe diem. – Finis docet, principium fuisse bonum. – Pulchra mulier pulchrior est nuda quam purpurata. (Eiselein, 586.) 401 Schöne Tage lobe des Abends. – Simrock, 10064; Lehmann, II, 567, 39. Mhd.: Vespere laudari debet amoena dies. (Reinardus.) (Zingerle, 198.) 402 Sechs Tage isst man Zuckerschoten, am siebenten will man Erbsen essen. – Altmann V, 96. Er verlangt nach Kartoffeln, der lange Artischocken ass. 403 Sieben Tage sind kein Jahr. (Surinam.) Geduld, es wird nicht ewig währen. 404 So oft der Tag wird neu, denk', ob's der letzte sei. Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) (Seybold, 406.) 405 So viel Tage es vor Michaelis reiffet, so viel Tage reiffet es nach S. Georgen Tag. – Oec. rur., 43. 406 So viel Tage vor Marien (25. März) die Bienen summen, so viel Wochen müssen sie nachher wieder brummen. – Boebel, 17. D. h. eingeschlossen sitzen. 407 So viel Tage vor Marien die Frösche schwimmen, so viel Wochen müssen sie nachher fleihen (schweigen). – Boebel, 17. 408 So viel Tage vor Paulus die Lerchen anstimmen ihren Reigen, so viel Wochen müssen sie danach schweigen. (Ostpreuss.) – Boebel, 3. 409 So viel Tage vor Valentin (14. Febr.) die Lerchen singen, so viel Tage müssen sie danach schweigen. (Ostpreuss.) – Boebel, 11. Man hat denselben Spruch auch mit Bezug auf Petri Stuhlfeier (22. Febr.). 410 'T is all Dag nîn Sonndag. (Oevelgönne.) – Firmenich, III, 24, 12. 411 'T is hüt 'n heten Dag, säd de Hex, doar sâl se up de Holtricht (Holzhof, Scheiterhaufen). – Hoefer, 442b. 412 'T is hüt 'n heten Dag, säd' de Hêx, dôr süll se brennen. – Hoefer, 442. 413 Tag für Tag gelangt der Mensch zu neuer Erkenntniss. – Burckhardt, 486. 414 Tag ist Tag. Bei Tage verrichten sich die meisten Geschäfte und Arbeiten leichter als zu Nacht bei künstlichem Licht. 415 Tag und Nacht chund Rath. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 59. Zeit und Nachdenken bringen reiferes Urtheil. 416 Tag und Nacht händ Roth, drum mach, doss 's öppe gohd und nüd am G'schirr lohd (gebricht). (Luzern.) 417 Tag und Nacht sind sich immer entgegen. Bei Tunnicius: Dach unde nacht sint sik alle entegen. (Lumen obest tenebris, fatis et vita resistit.) 418 Tag und Nacht währt ebig. (Solothurn.) – Schild, 58, 33; Eiselein, 586; Simrock, 10055a. 419 Tage und Stunden sind nicht immer gleich. Frz.: Les jours se suivent, mais il's ne ressemblent pas. 420 Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste. – Düsseldorf, II. 421 Thue nicht den einen Tag, was dich den andern reuen mag. Lat.: Pridie caveas, ne facias, cujus te pigeat postridie. (Philippi, II, 106.) 422 Toag a Noacht it ewi. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 377. 423 Tok un Stunne is net immer gleich. – Lohrengel, II, 640. 424 Trübe Tage haben auch ihren Abend. Dän.: Dagen kommer vel, om end hanen ei galer. (Prov. dan., 103.) 425 Um guter Tage willen darf niemand Christ werden. „Es ist eine alte neue Zeitung, dass niemandt um guter Tage u. s. w.“ (Herberger, Hertzpostille, 71a.) 426 Un em jêden Dâch gît de San îst angder. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 715b. 427 Unser ist der Tag. – Hoefer, 442b; Eiselein, 586. Lat.: Mortales sumus, haud sunt nobis crastinum cural. (Eiselein, 586.) 428 Van Dage roth, mörgen dôd. – Hauskalender, I. 429 Vierzehn Tage auf dem Bauche und vierzehn Tage auf dem Strauche. Sagen die Frauen in Schlesien, wenn sie zum Abtrocknen der Wäsche ungefähr so viel Zeit bedürfen, als sie im Gebrauch gewesen ist. 430 Vierzehn Tage blüht's, vierzehn Tage kernt's, vierzehn Tage milcht's, vierzehn Tage reift's. (Thüringen.) Vom Getreide. Das Wort „kernen“ bezeichnet hier Kern ansetzen, bilden. (Vgl. Grimm, V, 604, 2b.) 431 Vierzehn Tage ist keine Zeit noch Ziel. – Pistor., VIII, 74. 432 Virzäh' Tag schoss'n, virzäh' Tag blüeh'n, virzäh' Tag ei' Kirna, virzäh' Tag azeiting. – Baumgarten, 49. Damit spricht man in Oberösterreich die Entwickelungsgeschichte des Korns aus. 433 Vom Dage will 'k, mörgen kann 'k. – Hauskalender, IV. 434 Von Tagen kommen Monate und ganze Jahre. Bei Tunnicius (198): Van dagen komen mânden unde hele jâr. (Lux mensem profert, surgunt ex mensibus anni.) 435 Vor dem jungsten tage werden funfftzehent zeichen vorhergehn. – Agricola I, 711. Alter Aberglaube. 436 Vor Tage aus, vor Abend heim. Holl.: Voor dag uit, voor nacht in. (Bohn I, 341.) 437 Wan a Dâr began tu ling'en, begant a Wonter tu string'en. (Amrum.) – Haupt, VIII, 370, 328. Engl.: As the days lengthen, so the cold strengthens. (Bohn II, 36.) Frz.: Quand le jour croist aussi fait le froid. (Leroux, I, 69.) Holl.: De dagen, die lengen, zijn dagen, die strengen. (Harrebomée, I, 113a.) It.: Cresce di cresce 'l freddo dice il pescatore. (Bohn II, 36.) 438 Wann der Tag beginnt zu langen, kommt der Frost erst angegangen. – Eiselein, 586. Man pflegt diese Zeit auch wol die kalten Hundstage zu nennen. 439 Wann der Tag lang ist, so kan man vil lügen. – Chaos, 558. 440 Wär en'n gauen Dag hem will, dei maut 'ne sek maken. – Schambach, II, 529. Um zu sagen, dass das Wohlergehen eines Menschen wesentlich von seinem eigenen Verhalten abhängt.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [505]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/511>, abgerufen am 25.11.2024.