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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 258 Es volgen ymmerzu böser tag. - Franck, I, 51a; Henisch, 1171, 40; Petri, II, 245.

259 Es wird doch Tag, wenn auch der Hahn nicht kräht. - Lehmann, 920, 28; Eiselein, 586; Simrock, 10860; Körte, 5842; Braun, I, 4372.

Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraajen, zal het toch wel dag worden. (Harrebomee, I, 278b.)

Schwed.: Dagen kommer wäl, fastän icke hanen gal. (Wensell, 13; Grubb, 79.)

260 Es wird nicht eher Tag, auch wenn die Vögel singen.

Dän.: Det er ikke dag förend fugl sinuger, uden det er kragen. (Prov. dan., 206.)

261 Es wird noch einmal ein Tag kommen, an dem meine Rache wird genommen.

Frz.: Un jour viendra qui n'est venu, que je mordrai qui m'a mordu. (Kritzinger, 402b.)

262 Et äs net aller Doag Seangtog (Sonntag). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 177, 199.

263 Et es alle Dage niene Kiärmisse. (Iserlohn.) - Woeste, 72, 170.

264 Et es nich alle Tage Hochteit. (Lippe.)

Es ist nicht alle Tage Hochzeit.

Frz.: Tous les jours ne sont pas noces.

265 Et es nit alle Dags Kirmess. (Köln.)

266 Et giet van Dage 'n heten Dag, hedde de Häckse sacht, as se verbrannt wären soll. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 63, 34.

267 Et is kein Dag ein'n Jare, hei kümt. - Schambach, II, 139.

268 Et is nach nit oller Dage Owend. (Waldeck.) - Curtze, 353, 483; für Köln: Firmenich, I, 475, 189; für Holstein: Schütze, I, 12; hochdeutsch bei Mayer, I, 218; Sailer, 230; Körte, 5817.

Der Abend des letzten der Tage ist noch da, sagt man, um auszudrücken, dass noch erfolgen könne, was bisher nicht erfolgt ist, dass die letzte Folge einer Handlung noch nicht eingetreten sei.

269 Et is nit alle Dage Kattenkearmiss. (Büren.)

270 Et kit ales en Dach. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 634a.

271 Et ward all' Dag slimmer, säd' de Krei, as man den Galgen arbrük. (Hildesheim.)

272 Et ziemt nit alle Dage Broatbearen. (Westf.)

273 Eth is noch nicht aller daghe auendt gefyret. - Tappius, 106a u 140a; für Hannover: Schambach, II, 99.

274 Fanget de Dage an to lengen, dann fanget se euk (auch) an to strengen. (Marsberg.) - Firmenich, I, 320, 1; für Lippe: Firmenich, I, 274; für Köln: Firmenich, I, 472, 37.

275 Fragt nicht nach dem gestrigen tag. - Hauer, M.

276 Faule Dage sint swar to dragen. - Schambach, II, 170.

277 Gedenck an den Tag, den niemand meiden mag. - Lehmann, 172, 6; Lehmann, II, 224, 17; Masson, 331; Simrock, 10076; Sutor, 498.

Dän.: Tank paa den dag som ingen kand undgaae. (Prov. dan., 102.)

Frz.: Nous mourons tous les jours. (Masson, 311.)

Holl.: Denk om den dag dien niemand kan ontgaan. (of voorbig mag). (Harrebomee, II, 113a.)

Lat.: Memento mori. (Masson, 331.) - Respice principium potius sed prospice finem, coelum suspiciens, despiciensque solum. (Chaos, 789.)

278 Go'n Dag, harr de Voss seggt, do harr he in'n Goskab'n (Gänsekoben) kek'n. - Frommann, V, 429, 300; Eichwald, 2000; Hoefer, 367.

279 Guete Tag, biisst eue Hund händ er au b'bache? seit d' gattiker Vree, und thuet 's Neujohr aweusche. - Sutermeister, 40.

280 Gut tag fallen einen, so mans nit tregt, darnüder. - Franck, I, 66b.

Lat.: Bona nisi sustineantur, cadunt ut opprimant. (Franck, I, 66b.)

281 Gut tag kan niemandt tragen. - Gruter, I, 46; Petri, II, 366; Schottel, 1122b.

Holl.: Dagen van weelde zijn zorgelijker en zwarder te dragen dan kwade dagen. (Harrebomee, I, 312b.)

282 Gut tag wöllen starck beyn haben. - Franck, I, 71b; Lehmann, II, 233, 192; Latendorf II, 14; Mayer,[Spaltenumbruch] II, 199; Blum, 415; Bücking, 27; Gaal, 1501; Rugenroth, 1, 8; Simrock, 10056; Braun, I, 4369; Dove, 383.

Glück und Wohlleben machen leicht übermüthig. "Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von guten Tagen." Polen und Russen meinen zwar: Viel Gutes langweile nicht.

Böhm.: Dobre bydlo rohy ma. - Kdo chce dobre bydlo snesti, musi silne nohy miti. - Ma chleb rohy. - Rohy v cas stesti prilis rostou. - Vsecko clovek snaze strpi, nezli dobre bydlo. (Celakovsky, 152.)

Dän.: Der höre staerke been til at baere gode dage. (Prov. dan., 307.) - Gode dage starke beene. (Prov. dan., 103.)

Holl.: De goede dagen kan men allerminst verdragen. (Harrebomee, I, 213a.)

It.: Ogni cosa si supporta eccetto il buon tempo. (Gaal, 1501.)

Lat.: In magna fortuna minima est licentia. - Non facile est aequa commoda mente pati. (Gaal, 1501.)

Schwed.: Goda dagar behöfwer starka been. (Grubb, 258.)

283 Gut tag zu tragen müssen starck beyn sein. - Egenolff, 135b.

284 Gute Tage fordern Schweiss.

"Ein jeder strebt nach guten Tagen, doch wil niemandt die arbeit wagen, damit man dazu kommen mucht. Denn was durch ander wege sucht vnd mit müssig gehn erlangen, bleibt offt auff halbem weg behangen, das auch die Zimmerleut an jn setzen, welch d Bindaxt auff den Dachern wetzen." (Waldis, VI, 58.)

285 Gute Tage, gute Werke.

Frz.: A bon jour bonne oeuvre et bonnes paroles. (Leroux, I, 68; Bohn I, 8.)

Holl.: Op goede dagen doet men goed werke. (Harrebomee, II, 117a.)

Span.: En buen dia buenas obros. (Bohn I, 221.)

286 Gute tage kosten gelt. - Henisch, 396, 6; Petri, II, 366; Simrock, 10058; Körte, 5822; Körte2, 7291; Braun, I, 4376.

Dän.: Gode dage koster penge. - Hvo der vil have en good kaal, faaer at koste den. (Prov. dan., 245.)

Holl.: Goeden dag en goeden avond kosten geen duizend pond. (Harrebomee, I, 114b.)

Schwed.: Goda dagar kosta mynt. (Grubb, 262.)

287 Gute Tage machen keine Christen. - Henisch, 603, 18.

288 Gute Tage machen zerrissene Schuhe und Löcher in den Beutel.

Lat.: Cum fatuis chari pueri nolite jocari. (Sutor, 289.)

289 Gute Tage nehmen das Herz hin. - Körte, 5821.

290 Gute Tage sind wol anzunehmen, wer sie haben kann. - Petri, II, 366.

291 Gute Tage stehlen das Herz. - Simrock, 10057; Sailer, 156.

292 Gute Tage werden den Regenten wol gesaltzen. - Petri, II, 366.

293 Guten Tag, Bruder, sagte der Krebs zum Seiler, wir gehören beide zur Fortschrittspartei.

294 Guten Tag, Bruder, sagte der Wolf zum Schuster, wir verzehren beide Fleisch und Leder.

295 Guten Tag lass ein, der böse folgt wol ohn' Herein.

Frz.: Ouvre la porte au bon jour, et prinieres-toi pour le mauvais.

296 Guten Tag miteinander, sagte der Bauer zum Feldhüter und dessen Hunde.

Holl.: Goeden dag zaam, zei de boer tegen den veldwachter en zijn hond. (Harrebomee, I, 114b.)

297 Guten Tag zusammen, sagte der Fuchs, als er in den Gänsestall kam.

Scherzend von denen, die unter dem Schein der Freundschaft ihre schlechten Zwecke zu erreichen streben.

Holl.: Goeden dag, a allen, zei de vos, en hij kwam in het ganzenhok. (Harrebomee, I, 114b; Bohn I, 320.)

298 Guten Tagen ist niemand feind. - Henisch, 1053, 50; Petri, II, 364.

299 Guter Tage gewohnt man bald. - Petri, II, 365; Mathesy, 359a.

Die alten Römer behaupten das Gegentheil, sie sagen: Bonarum rerum consuetudo pessima. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 62.)

300 Guter Tage wird man bald müd. - Petri, II, 365.

301 Hat wart an hiaten Dai, sad jü Wüf, jü skul brandwes. (Amrum.) - Haupt, VIII, 360, 144; Johansen, 151.

Es wird ein heisser Tag, sagte die Frau, sie sollte verbrannt werden.

302 Heisse Tage, schwere Wetter.

[Spaltenumbruch] 258 Es volgen ymmerzu böser tag.Franck, I, 51a; Henisch, 1171, 40; Petri, II, 245.

259 Es wird doch Tag, wenn auch der Hahn nicht kräht.Lehmann, 920, 28; Eiselein, 586; Simrock, 10860; Körte, 5842; Braun, I, 4372.

Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraajen, zal het toch wel dag worden. (Harrebomée, I, 278b.)

Schwed.: Dagen kommer wäl, fastän icke hanen gal. (Wensell, 13; Grubb, 79.)

260 Es wird nicht eher Tag, auch wenn die Vögel singen.

Dän.: Det er ikke dag førend fugl sinuger, uden det er kragen. (Prov. dan., 206.)

261 Es wird noch einmal ein Tag kommen, an dem meine Rache wird genommen.

Frz.: Un jour viendra qui n'est venu, que je mordrai qui m'a mordu. (Kritzinger, 402b.)

262 Et äs net aller Doag Seangtog (Sonntag). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 199.

263 Et es alle Dage niene Kiärmisse. (Iserlohn.) – Woeste, 72, 170.

264 Et es nich alle Tage Hochtît. (Lippe.)

Es ist nicht alle Tage Hochzeit.

Frz.: Tous les jours ne sont pas noces.

265 Et es nit alle Dags Kirmess. (Köln.)

266 Et giet van Dage 'n heten Dag, hedde de Häckse sacht, as se verbrannt wären soll. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 63, 34.

267 Et is kein Dag în'n Jâre, hei kümt.Schambach, II, 139.

268 Et is nach nit oller Dâge Owend. (Waldeck.) – Curtze, 353, 483; für Köln: Firmenich, I, 475, 189; für Holstein: Schütze, I, 12; hochdeutsch bei Mayer, I, 218; Sailer, 230; Körte, 5817.

Der Abend des letzten der Tage ist noch da, sagt man, um auszudrücken, dass noch erfolgen könne, was bisher nicht erfolgt ist, dass die letzte Folge einer Handlung noch nicht eingetreten sei.

269 Et is nit alle Dage Kattenkearmiss. (Büren.)

270 Et kit ales en Dâch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 634a.

271 Et ward all' Dag slimmer, säd' de Krei, as man den Galgen arbrük. (Hildesheim.)

272 Et ziemt nit alle Dage Broatbearen. (Westf.)

273 Eth is noch nicht aller daghe auendt gefyret.Tappius, 106a u 140a; für Hannover: Schambach, II, 99.

274 Fanget de Dage an to lengen, dann fanget se euk (auch) an to strengen. (Marsberg.) – Firmenich, I, 320, 1; für Lippe: Firmenich, I, 274; für Köln: Firmenich, I, 472, 37.

275 Fragt nicht nach dem gestrigen tag.Hauer, M.

276 Fûle Dâge sint swâr to drâgen.Schambach, II, 170.

277 Gedenck an den Tag, den niemand meiden mag.Lehmann, 172, 6; Lehmann, II, 224, 17; Masson, 331; Simrock, 10076; Sutor, 498.

Dän.: Tank paa den dag som ingen kand undgaae. (Prov. dan., 102.)

Frz.: Nous mourons tous les jours. (Masson, 311.)

Holl.: Denk om den dag dien niemand kan ontgaan. (of voorbig mag). (Harrebomée, II, 113a.)

Lat.: Memento mori. (Masson, 331.) – Respice principium potius sed prospice finem, coelum suspiciens, despiciensque solum. (Chaos, 789.)

278 Go'n Dag, harr de Voss seggt, do harr he in'n Gôskâb'n (Gänsekoben) kêk'n.Frommann, V, 429, 300; Eichwald, 2000; Hoefer, 367.

279 Guete Tag, biisst eue Hund händ er au b'bache? seit d' gattiker Vree, und thuet 's Neujohr aweusche.Sutermeister, 40.

280 Gut tag fallen einen, so mans nit tregt, darnüder.Franck, I, 66b.

Lat.: Bona nisi sustineantur, cadunt ut opprimant. (Franck, I, 66b.)

281 Gut tag kan niemandt tragen.Gruter, I, 46; Petri, II, 366; Schottel, 1122b.

Holl.: Dagen van weelde zijn zorgelijker en zwarder te dragen dan kwade dagen. (Harrebomée, I, 312b.)

282 Gut tag wöllen starck beyn haben.Franck, I, 71b; Lehmann, II, 233, 192; Latendorf II, 14; Mayer,[Spaltenumbruch] II, 199; Blum, 415; Bücking, 27; Gaal, 1501; Rugenroth, 1, 8; Simrock, 10056; Braun, I, 4369; Dove, 383.

Glück und Wohlleben machen leicht übermüthig. „Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von guten Tagen.“ Polen und Russen meinen zwar: Viel Gutes langweile nicht.

Böhm.: Dobré bydlo rohy má. – Kdo chce dobré bydlo snésti, musí silné nohy míti. – Má chléb rohy. – Rohy v čás štĕstí příliš rostou. – Všecko človĕk snáze strpí, nežli dobré bydlo. (Čelakovsky, 152.)

Dän.: Der høre stærke been til at bære gode dage. (Prov. dan., 307.) – Gode dage starke beene. (Prov. dan., 103.)

Holl.: De goede dagen kan men allerminst verdragen. (Harrebomée, I, 213a.)

It.: Ogni cosa si supporta eccetto il buon tempo. (Gaal, 1501.)

Lat.: In magna fortuna minima est licentia. – Non facile est aequa commoda mente pati. (Gaal, 1501.)

Schwed.: Goda dagar behöfwer starka been. (Grubb, 258.)

283 Gut tag zu tragen müssen starck beyn sein.Egenolff, 135b.

284 Gute Tage fordern Schweiss.

„Ein jeder strebt nach guten Tagen, doch wil niemandt die arbeit wagen, damit man dazu kommen mucht. Denn was durch ander wege sucht vnd mit müssig gehn erlangen, bleibt offt auff halbem weg behangen, das auch die Zimmerleut an jn setzen, welch d Bindaxt auff den Dachern wetzen.“ (Waldis, VI, 58.)

285 Gute Tage, gute Werke.

Frz.: A bon jour bonne oeuvre et bonnes paroles. (Leroux, I, 68; Bohn I, 8.)

Holl.: Op goede dagen doet men goed werke. (Harrebomée, II, 117a.)

Span.: En buen dia buenas obros. (Bohn I, 221.)

286 Gute tage kosten gelt.Henisch, 396, 6; Petri, II, 366; Simrock, 10058; Körte, 5822; Körte2, 7291; Braun, I, 4376.

Dän.: Gode dage koster penge. – Hvo der vil have en good kaal, faaer at koste den. (Prov. dan., 245.)

Holl.: Goeden dag en goeden avond kosten geen duizend pond. (Harrebomée, I, 114b.)

Schwed.: Goda dagar kosta mynt. (Grubb, 262.)

287 Gute Tage machen keine Christen.Henisch, 603, 18.

288 Gute Tage machen zerrissene Schuhe und Löcher in den Beutel.

Lat.: Cum fatuis chari pueri nolite jocari. (Sutor, 289.)

289 Gute Tage nehmen das Herz hin.Körte, 5821.

290 Gute Tage sind wol anzunehmen, wer sie haben kann.Petri, II, 366.

291 Gute Tage stehlen das Herz.Simrock, 10057; Sailer, 156.

292 Gute Tage werden den Regenten wol gesaltzen.Petri, II, 366.

293 Guten Tag, Bruder, sagte der Krebs zum Seiler, wir gehören beide zur Fortschrittspartei.

294 Guten Tag, Bruder, sagte der Wolf zum Schuster, wir verzehren beide Fleisch und Leder.

295 Guten Tag lass ein, der böse folgt wol ohn' Herein.

Frz.: Ouvre la porte au bon jour, et prinieres-toi pour le mauvais.

296 Guten Tag miteinander, sagte der Bauer zum Feldhüter und dessen Hunde.

Holl.: Goeden dag zaâm, zei de boer tegen den veldwachter en zijn hond. (Harrebomée, I, 114b.)

297 Guten Tag zusammen, sagte der Fuchs, als er in den Gänsestall kam.

Scherzend von denen, die unter dem Schein der Freundschaft ihre schlechten Zwecke zu erreichen streben.

Holl.: Goeden dag, a allen, zei de vos, en hij kwam in het ganzenhok. (Harrebomée, I, 114b; Bohn I, 320.)

298 Guten Tagen ist niemand feind.Henisch, 1053, 50; Petri, II, 364.

299 Guter Tage gewohnt man bald.Petri, II, 365; Mathesy, 359a.

Die alten Römer behaupten das Gegentheil, sie sagen: Bonarum rerum consuetudo pessima. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 62.)

300 Guter Tage wird man bald müd.Petri, II, 365.

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[[502]/0508] 258 Es volgen ymmerzu böser tag. – Franck, I, 51a; Henisch, 1171, 40; Petri, II, 245. 259 Es wird doch Tag, wenn auch der Hahn nicht kräht. – Lehmann, 920, 28; Eiselein, 586; Simrock, 10860; Körte, 5842; Braun, I, 4372. Holl.: Hoewel men den haan niet hoorde kraajen, zal het toch wel dag worden. (Harrebomée, I, 278b.) Schwed.: Dagen kommer wäl, fastän icke hanen gal. (Wensell, 13; Grubb, 79.) 260 Es wird nicht eher Tag, auch wenn die Vögel singen. Dän.: Det er ikke dag førend fugl sinuger, uden det er kragen. (Prov. dan., 206.) 261 Es wird noch einmal ein Tag kommen, an dem meine Rache wird genommen. Frz.: Un jour viendra qui n'est venu, que je mordrai qui m'a mordu. (Kritzinger, 402b.) 262 Et äs net aller Doag Seangtog (Sonntag). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 199. 263 Et es alle Dage niene Kiärmisse. (Iserlohn.) – Woeste, 72, 170. 264 Et es nich alle Tage Hochtît. (Lippe.) Es ist nicht alle Tage Hochzeit. Frz.: Tous les jours ne sont pas noces. 265 Et es nit alle Dags Kirmess. (Köln.) 266 Et giet van Dage 'n heten Dag, hedde de Häckse sacht, as se verbrannt wären soll. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 63, 34. 267 Et is kein Dag în'n Jâre, hei kümt. – Schambach, II, 139. 268 Et is nach nit oller Dâge Owend. (Waldeck.) – Curtze, 353, 483; für Köln: Firmenich, I, 475, 189; für Holstein: Schütze, I, 12; hochdeutsch bei Mayer, I, 218; Sailer, 230; Körte, 5817. Der Abend des letzten der Tage ist noch da, sagt man, um auszudrücken, dass noch erfolgen könne, was bisher nicht erfolgt ist, dass die letzte Folge einer Handlung noch nicht eingetreten sei. 269 Et is nit alle Dage Kattenkearmiss. (Büren.) 270 Et kit ales en Dâch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 634a. 271 Et ward all' Dag slimmer, säd' de Krei, as man den Galgen arbrük. (Hildesheim.) 272 Et ziemt nit alle Dage Broatbearen. (Westf.) 273 Eth is noch nicht aller daghe auendt gefyret. – Tappius, 106a u 140a; für Hannover: Schambach, II, 99. 274 Fanget de Dage an to lengen, dann fanget se euk (auch) an to strengen. (Marsberg.) – Firmenich, I, 320, 1; für Lippe: Firmenich, I, 274; für Köln: Firmenich, I, 472, 37. 275 Fragt nicht nach dem gestrigen tag. – Hauer, M. 276 Fûle Dâge sint swâr to drâgen. – Schambach, II, 170. 277 Gedenck an den Tag, den niemand meiden mag. – Lehmann, 172, 6; Lehmann, II, 224, 17; Masson, 331; Simrock, 10076; Sutor, 498. Dän.: Tank paa den dag som ingen kand undgaae. (Prov. dan., 102.) Frz.: Nous mourons tous les jours. (Masson, 311.) Holl.: Denk om den dag dien niemand kan ontgaan. (of voorbig mag). (Harrebomée, II, 113a.) Lat.: Memento mori. (Masson, 331.) – Respice principium potius sed prospice finem, coelum suspiciens, despiciensque solum. (Chaos, 789.) 278 Go'n Dag, harr de Voss seggt, do harr he in'n Gôskâb'n (Gänsekoben) kêk'n. – Frommann, V, 429, 300; Eichwald, 2000; Hoefer, 367. 279 Guete Tag, biisst eue Hund händ er au b'bache? seit d' gattiker Vree, und thuet 's Neujohr aweusche. – Sutermeister, 40. 280 Gut tag fallen einen, so mans nit tregt, darnüder. – Franck, I, 66b. Lat.: Bona nisi sustineantur, cadunt ut opprimant. (Franck, I, 66b.) 281 Gut tag kan niemandt tragen. – Gruter, I, 46; Petri, II, 366; Schottel, 1122b. Holl.: Dagen van weelde zijn zorgelijker en zwarder te dragen dan kwade dagen. (Harrebomée, I, 312b.) 282 Gut tag wöllen starck beyn haben. – Franck, I, 71b; Lehmann, II, 233, 192; Latendorf II, 14; Mayer, II, 199; Blum, 415; Bücking, 27; Gaal, 1501; Rugenroth, 1, 8; Simrock, 10056; Braun, I, 4369; Dove, 383. Glück und Wohlleben machen leicht übermüthig. „Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von guten Tagen.“ Polen und Russen meinen zwar: Viel Gutes langweile nicht. Böhm.: Dobré bydlo rohy má. – Kdo chce dobré bydlo snésti, musí silné nohy míti. – Má chléb rohy. – Rohy v čás štĕstí příliš rostou. – Všecko človĕk snáze strpí, nežli dobré bydlo. (Čelakovsky, 152.) Dän.: Der høre stærke been til at bære gode dage. (Prov. dan., 307.) – Gode dage starke beene. (Prov. dan., 103.) Holl.: De goede dagen kan men allerminst verdragen. (Harrebomée, I, 213a.) It.: Ogni cosa si supporta eccetto il buon tempo. (Gaal, 1501.) Lat.: In magna fortuna minima est licentia. – Non facile est aequa commoda mente pati. (Gaal, 1501.) Schwed.: Goda dagar behöfwer starka been. (Grubb, 258.) 283 Gut tag zu tragen müssen starck beyn sein. – Egenolff, 135b. 284 Gute Tage fordern Schweiss. „Ein jeder strebt nach guten Tagen, doch wil niemandt die arbeit wagen, damit man dazu kommen mucht. Denn was durch ander wege sucht vnd mit müssig gehn erlangen, bleibt offt auff halbem weg behangen, das auch die Zimmerleut an jn setzen, welch d Bindaxt auff den Dachern wetzen.“ (Waldis, VI, 58.) 285 Gute Tage, gute Werke. Frz.: A bon jour bonne oeuvre et bonnes paroles. (Leroux, I, 68; Bohn I, 8.) Holl.: Op goede dagen doet men goed werke. (Harrebomée, II, 117a.) Span.: En buen dia buenas obros. (Bohn I, 221.) 286 Gute tage kosten gelt. – Henisch, 396, 6; Petri, II, 366; Simrock, 10058; Körte, 5822; Körte2, 7291; Braun, I, 4376. Dän.: Gode dage koster penge. – Hvo der vil have en good kaal, faaer at koste den. (Prov. dan., 245.) Holl.: Goeden dag en goeden avond kosten geen duizend pond. (Harrebomée, I, 114b.) Schwed.: Goda dagar kosta mynt. (Grubb, 262.) 287 Gute Tage machen keine Christen. – Henisch, 603, 18. 288 Gute Tage machen zerrissene Schuhe und Löcher in den Beutel. Lat.: Cum fatuis chari pueri nolite jocari. (Sutor, 289.) 289 Gute Tage nehmen das Herz hin. – Körte, 5821. 290 Gute Tage sind wol anzunehmen, wer sie haben kann. – Petri, II, 366. 291 Gute Tage stehlen das Herz. – Simrock, 10057; Sailer, 156. 292 Gute Tage werden den Regenten wol gesaltzen. – Petri, II, 366. 293 Guten Tag, Bruder, sagte der Krebs zum Seiler, wir gehören beide zur Fortschrittspartei. 294 Guten Tag, Bruder, sagte der Wolf zum Schuster, wir verzehren beide Fleisch und Leder. 295 Guten Tag lass ein, der böse folgt wol ohn' Herein. Frz.: Ouvre la porte au bon jour, et prinieres-toi pour le mauvais. 296 Guten Tag miteinander, sagte der Bauer zum Feldhüter und dessen Hunde. Holl.: Goeden dag zaâm, zei de boer tegen den veldwachter en zijn hond. (Harrebomée, I, 114b.) 297 Guten Tag zusammen, sagte der Fuchs, als er in den Gänsestall kam. Scherzend von denen, die unter dem Schein der Freundschaft ihre schlechten Zwecke zu erreichen streben. Holl.: Goeden dag, a allen, zei de vos, en hij kwam in het ganzenhok. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [502]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/508>, abgerufen am 22.11.2024.