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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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61 Wer immer überm Spiel leit, gewinnet Sünd und verliert die Zeit. - Körte, 5658; Körte2, 7078.

Böhm.: Cim pohravas, tim se ukoles. (Celakovsky, 294.)

62 Wer mit spielen will, muss mit aufsetzen. (S. Kegeln 3.) - Simrock, 9735; Egenolff, 341b.

Dän.: Hvo lege vil, maae saette til. (Prov. dan., 380.)

63 Wer nicht redlich spielt, der erschleicht die gewonheit zu liegen vnd triegen. - Lehmann, 724, 16.

64 Wer nicht spielen kann, der lasse sein Klimpern.

Span.: Quien las sabe las tanne. (Don Quixote.)

65 Wer nicht spielt, gewinnt nicht.

66 Wer nicht spielt, kann nichts verspielen.

Böhm.: Kdo nehra, ne prohra. - Pravi svaty Barnabas: Nehrej, neprohras. (Celakovsky, 142.)

Poln.: Kto niegra, niestraci. - Niegraj, nieprzegrasz. (Celakovsky, 142.)

67 Wer nicht weiter spielt, gibt das Spiel verloren.

Frz.: Il est aujourd'hui Saint-Lambert, qui quitte sa place la perd.

68 Wer nit spilen kan, soll zusehen. - Franck, II, 114b; Petri, II, 543; Lehmann, II, 850, 312; Eiselein, 573; Körte, 5659; Braun, I, 4191; Masson, 319.

Lat.: Ludere qui nescit ludum spectando quiescit. (Frob., 422; Philippi, I, 230; Seybold, 284.) - Ludere qui nescit, campestribus abstinet armis. (Eiselein, 573.)

69 Wer sich selber spielt, kann tanzen, wie er will.

Böhm.: Sam sobe hudes, sam vesel budes. (Celakovsky, 161.)

Poln.: Sam sobie gede, sam wesol bede. (Celakovsky, 161.)

70 Wer spielen will, der suche Spieler.

Frz.: Il n'est jouer qu'a joueurs. (Leroux, II, 68.)

71 Wer spielen will, muss die Augen im Kopff vnnd nicht in Füssen haben. - Lehmann, 724, 22.

72 Wer spielen will, muss wissen, was Trumpf ist.

73 Wer spielt aus Noth, gewinnt selten sein Brot.

It.: Chi giuoca per bisogno perde per necessita. (Pazzaglia, 154, 11.)

74 Wer spielt, dem gefällt spielen.

Frz.: Qui en jeu est jouer lui convient. (Leroux, II, 67.)

75 Wer spielt, der verliert Ehre, Ruhe, Zeit, Geld und Gewissen.

Xenophanes, Sohn des Ptolemäus Philadelphus, weigerte sich, ein verbotenes Spiel zu spielen. "Ich fürchte nicht, das Geld zu verlieren", sagte er, "aber die Ehre." (Kornmann, V, 199.)

76 Wer spielt, hat wenig Ehre. - Schweiz, I, 216, 143.

77 Wer spielt in der Lotterie, verliert sein Geld, er weiss nicht wie. (Köthen.)

78 Wer spielt mit Trug, der hat bald genug.

Engl.: He that plays more than he sees, forfeits his eyes to the king. (Bohn II, 125.)

79 Wer spielt ohne Verstand, der kommt auf den Sand.

It.: Ragion e buona in qual si voglia giuoca. (Pazzaglia, 154, 9.)

80 Wer spielt um grosse Summen, kann leicht darum kummen.

It.: Fallisce chi giuoca un buon dato.

81 Wer spielt und nichts gewinnt, hat so viel als wer arbeitet und nichts verdient.

Engl.: As good play for nothing as work for nothing. (Bohn II, 125.)

82 Wer spielt, verspielt. - Parömiakon, 1394.

"Er verspielt die goldene Zeit, er verspielt den guten Namen, das gute Gewissen, die Gnade Gottes, die zeitlichen Mittel u. s. w." (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, III.)

83 Wer spielt zu gewinnen, der ist kein Bidermann. - Petri, II, 767.

84 Wer spilen, huren, sauffen thut, mag wol verlieren grosses Gut.

Lat.: Diues eram dudum, me fecerunt tria nudum, alea, uina, Venus, tribus his sum factus egenus. (Loci comm., 53.)

85 Wer spilen wil, setz auff. - Franck, I, 82a; Gruter, I, 83; Petri, II, 767; Körte, 5655.

"Eyner der do spilen wil, der muss auffsetzen pfennig vil." (Werdea, Biiij.) - Bei Tunnicius (1294): De wil spelen, de zette gelt up. (Ludere deposcens nummos apponere debet.)

86 Wer spilen will, der muss nicht der Gänse hüten. - Henisch, 1497, 21; Petri, II, 767.

87 Wer stetigs ob dem Spielen leit, der gewint Sünd vnd verliert die Zeit. - Petri, II, 768.

[Spaltenumbruch] 88 Wer zu spielen aufhört, wenn er die Hälfte verloren hat, gewinnt viel.

Die Armenier: Hast du die Hälfte verloren, und hörst dann auf, so ist's schon Gewinn. (Ausland, 1871, 404a.)

89 Wer zu spielen beginnt, ist ein halb verloren Kind.

"Weh dem der sich nimpt spilens an, dan es verfürt gar manchen man."

Lat.: Ludo falluntur, ludum qui saepe sequuntur. (Loci comm., 109.)

90 Wie man spielt, so tanzt man.

91 Wo zween spielen, da muss einer verlieren. - Petri, III, 16.

92 Wucherig spilen erfordert drei Galgen: ein vor den Gewinner, den andern vor den Verspieler, und den dritten vor den, der den Spielplatz gibt.

Lat.: Ludi stultorum, dominorum, atque luporum, non bene luduntur, sed seria saepe sequuntur. (Sutor, 299.)

*93 Diu speilst oasse dai Purre (kleines Kind). (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 47.

*94 Er macht es spielend.

Von dem, was leicht, ohne Mühe, geschwind verrichtet wird.

Engl.: To do a thing with a wet finger.

*95 Er spielt auch im Traum.

Frz.: Il jouerait les pieds dans l'eau. (Leroux, II, 67.)

*96 Er spielt damit, wie der Hanswurst mit seiner Mütze.

Holl.: Hij speelt ermede als Jan Potage met zijne muts. (Harrebomee, II, 355b.) - Hij speelt met zijn gat, als een boer met zijn dorschvlegel. (Harrebomee, II, 155a.)

*97 Er spielt damit wie der Wind mit dem Laube.

Holl.: Hij speelt ermede als de wind met de najaarsbladeren. - Hij speelt met het leven der landzaten als de wind met de bladeren des wouds. (Harrebomee, II, 117a u. 471a.)

*98 Er spielt der Liebe, der blinden Mäuse. (Steinhövel.)

*99 Er spielt ein gewagtes Spiel. - Braun, I, 4192.

*100 Er spielt ein sicher Spiel.

Holl.: Hij speelt zeker (groot, rein) spel. (Harrebomee, II, 286b.)

*101 Er spielt gegen hundert Augen.

Gefahr eines übeln Ausgangs.

*102 Er spielt ihn in den Sack und wieder heraus.

*103 Er spielt mit Ein(oder: Um-)sicht.

Von jemand, der beim Kartenspiel in die Karte der Mitspieler zu blicken sucht.

*104 Er spielt mit ihm, wie die Katze mit der Maus.

Dän.: Han leger med hannem som katten med muusen. (Prov. dan., 380.)

*105 Er spielt nicht, weil ihm der Einsatz fehlt.

Span.: No juega Mose, porque no tiene que. (Bohn I, 236.)

*106 Er spielt Nummer Sicher. - Mayer, I, 144.

*107 Er spielt um die Sonne, ehe es Tag wird. (Wien.)

*108 Er spielt wie ein Schneider. (Köthen.)

*109 Er spielt wie Karl der Grosse.

Er hört auf, wenn er gewonnen hat.

Frz.: Faire Charlemagne. (Leroux, II, 31.)

*110 He spelt as en Türk. (Holst.) - Schütze, IV, 164.

Gut, stark.

*111 He spelt der moi Wer mit. - Eichwald, 2043; Bueren, 621; Frommann, VI, 281, 666.

Moi wör spaölen = den Angenehmen machen, schmeichelnd hinhalten (vgl. Frommann, IV, 358, 16); Moi = schön (vgl. Frommann, IV, 29; Stürenburg, 152b); Wer = Wetter.

*112 He spelt mit uns as Kurfürst mit sinem Narren. (Holst.) - Schütze, IV, 764.

In Elmshorn und andern Marschgegenden.

*113 He spelt Visiten. (Holst.) - Schütze, IV, 164.

Macht kleine, kurze Besuche.

*114 He spielt de Ogen.

Sieht scharf auf.

*115 He spölt mit hum as de Katt mit de Mus. - Kern, 698.

*116 Man spielt ihm etwas auf dem Aermel.

*117 Se spelen unner ene Decke. - Dähnert, 446a.

*118 Se spelt um des Kaisers Bart. - Schütze, I, 70.

Sie spielen um nichts.

[Spaltenumbruch]

61 Wer immer überm Spiel leit, gewinnet Sünd und verliert die Zeit.Körte, 5658; Körte2, 7078.

Böhm.: Čím pohrávás, tím se ukoleš. (Čelakovsky, 294.)

62 Wer mit spielen will, muss mit aufsetzen. (S. Kegeln 3.) – Simrock, 9735; Egenolff, 341b.

Dän.: Hvo lege vil, maae sætte til. (Prov. dan., 380.)

63 Wer nicht redlich spielt, der erschleicht die gewonheit zu liegen vnd triegen.Lehmann, 724, 16.

64 Wer nicht spielen kann, der lasse sein Klimpern.

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65 Wer nicht spielt, gewinnt nicht.

66 Wer nicht spielt, kann nichts verspielen.

Böhm.: Kdo nehrá, ne prohrá. – Praví svatý Barnabas: Nehréj, neprohráš. (Čelakovsky, 142.)

Poln.: Kto niegra, niestraci. – Niegraj, nieprzegrasz. (Čelakovsky, 142.)

67 Wer nicht weiter spielt, gibt das Spiel verloren.

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68 Wer nit spilen kan, soll zusehen.Franck, II, 114b; Petri, II, 543; Lehmann, II, 850, 312; Eiselein, 573; Körte, 5659; Braun, I, 4191; Masson, 319.

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69 Wer sich selber spielt, kann tanzen, wie er will.

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Poln.: Sam sobie gędę, sam wesoł będę. (Čelakovsky, 161.)

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72 Wer spielen will, muss wissen, was Trumpf ist.

73 Wer spielt aus Noth, gewinnt selten sein Brot.

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74 Wer spielt, dem gefällt spielen.

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Xenophanes, Sohn des Ptolemäus Philadelphus, weigerte sich, ein verbotenes Spiel zu spielen. „Ich fürchte nicht, das Geld zu verlieren“, sagte er, „aber die Ehre.“ (Kornmann, V, 199.)

76 Wer spielt, hat wenig Ehre.Schweiz, I, 216, 143.

77 Wer spielt in der Lotterie, verliert sein Geld, er weiss nicht wie. (Köthen.)

78 Wer spielt mit Trug, der hat bald genug.

Engl.: He that plays more than he sees, forfeits his eyes to the king. (Bohn II, 125.)

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Die Armenier: Hast du die Hälfte verloren, und hörst dann auf, so ist's schon Gewinn. (Ausland, 1871, 404a.)

89 Wer zu spielen beginnt, ist ein halb verloren Kind.

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90 Wie man spielt, so tanzt man.

91 Wo zween spielen, da muss einer verlieren.Petri, III, 16.

92 Wucherig spilen erfordert drei Galgen: ein vor den Gewinner, den andern vor den Verspieler, und den dritten vor den, der den Spielplatz gibt.

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*94 Er macht es spielend.

Von dem, was leicht, ohne Mühe, geschwind verrichtet wird.

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*95 Er spielt auch im Traum.

Frz.: Il jouerait les pieds dans l'eau. (Leroux, II, 67.)

*96 Er spielt damit, wie der Hanswurst mit seiner Mütze.

Holl.: Hij speelt ermede als Jan Potage met zijne muts. (Harrebomée, II, 355b.) – Hij speelt met zijn gat, als een boer met zijn dorschvlegel. (Harrebomée, II, 155a.)

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*99 Er spielt ein gewagtes Spiel.Braun, I, 4192.

*100 Er spielt ein sicher Spiel.

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*107 Er spielt um die Sonne, ehe es Tag wird. (Wien.)

*108 Er spielt wie ein Schneider. (Köthen.)

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Frz.: Faire Charlemagne. (Leroux, II, 31.)

*110 He spêlt as en Türk. (Holst.) – Schütze, IV, 164.

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*111 He spelt der moi Wêr mit.Eichwald, 2043; Bueren, 621; Frommann, VI, 281, 666.

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*113 He spêlt Visiten. (Holst.) – Schütze, IV, 164.

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*114 He spielt de Ôgen.

Sieht scharf auf.

*115 He spölt mit hum as de Katt mit de Mus.Kern, 698.

*116 Man spielt ihm etwas auf dem Aermel.

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[[354]/0360] 61 Wer immer überm Spiel leit, gewinnet Sünd und verliert die Zeit. – Körte, 5658; Körte2, 7078. Böhm.: Čím pohrávás, tím se ukoleš. (Čelakovsky, 294.) 62 Wer mit spielen will, muss mit aufsetzen. (S. Kegeln 3.) – Simrock, 9735; Egenolff, 341b. Dän.: Hvo lege vil, maae sætte til. (Prov. dan., 380.) 63 Wer nicht redlich spielt, der erschleicht die gewonheit zu liegen vnd triegen. – Lehmann, 724, 16. 64 Wer nicht spielen kann, der lasse sein Klimpern. Span.: Quien las sabe las tañe. (Don Quixote.) 65 Wer nicht spielt, gewinnt nicht. 66 Wer nicht spielt, kann nichts verspielen. Böhm.: Kdo nehrá, ne prohrá. – Praví svatý Barnabas: Nehréj, neprohráš. (Čelakovsky, 142.) Poln.: Kto niegra, niestraci. – Niegraj, nieprzegrasz. (Čelakovsky, 142.) 67 Wer nicht weiter spielt, gibt das Spiel verloren. Frz.: Il est aujourd'hui Saint-Lambert, qui quitte sa place la perd. 68 Wer nit spilen kan, soll zusehen. – Franck, II, 114b; Petri, II, 543; Lehmann, II, 850, 312; Eiselein, 573; Körte, 5659; Braun, I, 4191; Masson, 319. Lat.: Ludere qui nescit ludum spectando quiescit. (Frob., 422; Philippi, I, 230; Seybold, 284.) – Ludere qui nescit, campestribus abstinet armis. (Eiselein, 573.) 69 Wer sich selber spielt, kann tanzen, wie er will. Böhm.: Sám sobĕ hudeš, sám vesel budeš. (Čelakovsky, 161.) Poln.: Sam sobie gędę, sam wesoł będę. (Čelakovsky, 161.) 70 Wer spielen will, der suche Spieler. Frz.: Il n'est jouer qu'à joueurs. (Leroux, II, 68.) 71 Wer spielen will, muss die Augen im Kopff vnnd nicht in Füssen haben. – Lehmann, 724, 22. 72 Wer spielen will, muss wissen, was Trumpf ist. 73 Wer spielt aus Noth, gewinnt selten sein Brot. It.: Chi giuoca per bisogno perde per necessità. (Pazzaglia, 154, 11.) 74 Wer spielt, dem gefällt spielen. Frz.: Qui en jeu est jouer lui convient. (Leroux, II, 67.) 75 Wer spielt, der verliert Ehre, Ruhe, Zeit, Geld und Gewissen. Xenophanes, Sohn des Ptolemäus Philadelphus, weigerte sich, ein verbotenes Spiel zu spielen. „Ich fürchte nicht, das Geld zu verlieren“, sagte er, „aber die Ehre.“ (Kornmann, V, 199.) 76 Wer spielt, hat wenig Ehre. – Schweiz, I, 216, 143. 77 Wer spielt in der Lotterie, verliert sein Geld, er weiss nicht wie. (Köthen.) 78 Wer spielt mit Trug, der hat bald genug. Engl.: He that plays more than he sees, forfeits his eyes to the king. (Bohn II, 125.) 79 Wer spielt ohne Verstand, der kommt auf den Sand. It.: Ragion è buona in qual si voglia giuoca. (Pazzaglia, 154, 9.) 80 Wer spielt um grosse Summen, kann leicht darum kummen. It.: Fallisce chi giuoca un buon dato. 81 Wer spielt und nichts gewinnt, hat so viel als wer arbeitet und nichts verdient. Engl.: As good play for nothing as work for nothing. (Bohn II, 125.) 82 Wer spielt, verspielt. – Parömiakon, 1394. „Er verspielt die goldene Zeit, er verspielt den guten Namen, das gute Gewissen, die Gnade Gottes, die zeitlichen Mittel u. s. w.“ (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, III.) 83 Wer spielt zu gewinnen, der ist kein Bidermann. – Petri, II, 767. 84 Wer spilen, huren, sauffen thut, mag wol verlieren grosses Gut. Lat.: Diues eram dudum, me fecerunt tria nudum, alea, uina, Venus, tribus his sum factus egenus. (Loci comm., 53.) 85 Wer spilen wil, setz auff. – Franck, I, 82a; Gruter, I, 83; Petri, II, 767; Körte, 5655. „Eyner der do spilen wil, der muss auffsetzen pfennig vil.“ (Werdea, Biiij.) – Bei Tunnicius (1294): De wil spelen, de zette gelt up. (Ludere deposcens nummos apponere debet.) 86 Wer spilen will, der muss nicht der Gänse hüten. – Henisch, 1497, 21; Petri, II, 767. 87 Wer stetigs ob dem Spielen leit, der gewint Sünd vnd verliert die Zeit. – Petri, II, 768. 88 Wer zu spielen aufhört, wenn er die Hälfte verloren hat, gewinnt viel. Die Armenier: Hast du die Hälfte verloren, und hörst dann auf, so ist's schon Gewinn. (Ausland, 1871, 404a.) 89 Wer zu spielen beginnt, ist ein halb verloren Kind. „Weh dem der sich nimpt spilens an, dan es verfürt gar manchen man.“ Lat.: Ludo falluntur, ludum qui saepe sequuntur. (Loci comm., 109.) 90 Wie man spielt, so tanzt man. 91 Wo zween spielen, da muss einer verlieren. – Petri, III, 16. 92 Wucherig spilen erfordert drei Galgen: ein vor den Gewinner, den andern vor den Verspieler, und den dritten vor den, der den Spielplatz gibt. Lat.: Ludi stultorum, dominorum, atque luporum, non bene luduntur, sed seria saepe sequuntur. (Sutor, 299.) *93 Diu spîlst oasse dai Purre (kleines Kind). (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 47. *94 Er macht es spielend. Von dem, was leicht, ohne Mühe, geschwind verrichtet wird. Engl.: To do a thing with a wet finger. *95 Er spielt auch im Traum. Frz.: Il jouerait les pieds dans l'eau. (Leroux, II, 67.) *96 Er spielt damit, wie der Hanswurst mit seiner Mütze. Holl.: Hij speelt ermede als Jan Potage met zijne muts. (Harrebomée, II, 355b.) – Hij speelt met zijn gat, als een boer met zijn dorschvlegel. (Harrebomée, II, 155a.) *97 Er spielt damit wie der Wind mit dem Laube. Holl.: Hij speelt ermede als de wind met de najaarsbladeren. – Hij speelt met het leven der landzaten als de wind met de bladeren des wouds. (Harrebomée, II, 117a u. 471a.) *98 Er spielt der Liebe, der blinden Mäuse. (Steinhövel.) *99 Er spielt ein gewagtes Spiel. – Braun, I, 4192. *100 Er spielt ein sicher Spiel. Holl.: Hij speelt zeker (groot, rein) spel. (Harrebomée, II, 286b.) *101 Er spielt gegen hundert Augen. Gefahr eines übeln Ausgangs. *102 Er spielt ihn in den Sack und wieder heraus. *103 Er spielt mit Ein(oder: Um-)sicht. Von jemand, der beim Kartenspiel in die Karte der Mitspieler zu blicken sucht. *104 Er spielt mit ihm, wie die Katze mit der Maus. Dän.: Han leger med hannem som katten med muusen. (Prov. dan., 380.) *105 Er spielt nicht, weil ihm der Einsatz fehlt. Span.: No juega Mosé, porque no tiene que. (Bohn I, 236.) *106 Er spielt Nummer Sicher. – Mayer, I, 144. *107 Er spielt um die Sonne, ehe es Tag wird. (Wien.) *108 Er spielt wie ein Schneider. (Köthen.) *109 Er spielt wie Karl der Grosse. Er hört auf, wenn er gewonnen hat. Frz.: Faire Charlemagne. (Leroux, II, 31.) *110 He spêlt as en Türk. (Holst.) – Schütze, IV, 164. Gut, stark. *111 He spelt der moi Wêr mit. – Eichwald, 2043; Bueren, 621; Frommann, VI, 281, 666. Môi wör spaölen = den Angenehmen machen, schmeichelnd hinhalten (vgl. Frommann, IV, 358, 16); Môi = schön (vgl. Frommann, IV, 29; Stürenburg, 152b); Wêr = Wetter. *112 He spêlt mit uns as Kurfürst mit sinem Narren. (Holst.) – Schütze, IV, 764. In Elmshorn und andern Marschgegenden. *113 He spêlt Visiten. (Holst.) – Schütze, IV, 164. Macht kleine, kurze Besuche. *114 He spielt de Ôgen. Sieht scharf auf. *115 He spölt mit hum as de Katt mit de Mus. – Kern, 698. *116 Man spielt ihm etwas auf dem Aermel. *117 Se spêlen unner êne Decke. – Dähnert, 446a. *118 Se spêlt um des Kaisers Bart. – Schütze, I, 70. Sie spielen um nichts.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [354]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/360>, abgerufen am 25.11.2024.