Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 159 Wer beim Spiel borgt, gewinnt. - Simrock, 9735a. 160 Wer beim Spiel wegleiht, verliert. - Simrock, 9735b. 161 Wer das Spiel gewinnt, muss das Licht bezahlen. Holl.: Die het spel wint, moet de kaarten betalen. (Harrebomee, II, 285b.) 162 Wer das spiel gewinnt, verleurt die huld vnd ist eins andern vnglück schuld. - Lehmann, 726, 40. 163 Wer das Spiel mit anfängt, muss es mit fortsetzen. Frz.: Quand le vin est tire, il faut le boire. 164 Wer das Spiel nicht versteht, soll die Karten nicht mengen. - Rabener, Satiren, IV. Holl.: Die het spel niet verstaat, moet de kaart niet schudden. - Die het spel niet verstaat, moet het niet spelen. (Harrebomee, II, 285b.) 165 Wer das Spiel verlässt, verliert es. Frz.: Qui quitte la partie la perd. (Kritzinger, 512b.) 166 Wer dat Spill nig versteit, de blive davun. (Holst.) - Schütze, IV, 165. Warnt davor, sich in fremde Händel zu mischen, oder etwas zu unternehmen, dem man nicht gewachsen ist. It.: Chi non sa fare, lasci stare. Lat.: Remum ducat, qui nihil didicit. (Philippi, II, 154.) 167 Wer dem Spiel nachhenget, der wird am ersten auff dem Spiel betrogen. - Petri, II, 690. Frz.: Qui au jeu s'amuse, se trompe et abuse. (Kritzinger, 388b.) 168 Wer dem spiel zusiehet, der kans am best(en). - Lehmann, 724, 10; Petri, II, 691; Simrock, 9708; Eiselein, 564; Körte, 5853; Braun, I, 4186. 169 Wer dem Spiel zusiehet, kan besser sehen, wie die Streich gehen, als die Spieler selbst. - Lehmann, 724, 10. Frz.: De deux regardeurs il y en a toujours un qui devient joueur. 170 Wer des Spiels nicht acht, der gewinnt nichts. - Lehmann, 724, 1. 171 Wer des spiels nit kan, der soll zu sehen. - Tappius, 179a; Lehmann, II, 840, 249. Lat.: Oportet remum ducere qui didicit. (Erasm., 908; Tappius, 178b.) 172 Wer des Spiels nit recht weyss, der sol daruon bleiben. - Suringar, CLXII, 3, 4 u. 8; Tappius, 179a. 173 Wer des Spiels weise nicht weis, gehe seiner müssig. - Gruter, III, 105; Lehmann, II, 871, 163. In Westfalen: Die nicht en kan des Spyls recht, die holde sich daer aff. (Suringar, CLXII, 1.) Mische dich nicht in fremde Händel; oder unternimm nichts, dem du nicht gewachsen bist. 174 Wer des spils recht nit weyss, der sol nit spilen. - Franck, II, 114b; Petri, II, 694. 175 Wer durchs Spiel wird reich (warm), wird an guter Sitte bleich (arm). (Finn.) 176 Wer ein spiel nicht spielen kan, der soll zusehen. - Lehmann, 724, 17; Lehmann, II, 840, 248; Schottel, 1120a; Gaal, 1436; Simrock, 9705. Lat.: Ludere qui nescit, ludum spectando quiescit. (Gaal, 1436.) Ung.: A ki nem tud jatszani, nezze a jatekot. (Gaal, 1436.) 177 Wer einem auff dem Spiel kan erzürnen, der hat halb gewannen. - Petri, II, 700; Henisch, 1609, 51. 178 Wer gut spiel hat, der darffs wol pieten; hast dus gut, so piets. - Lehmann, 724, 20 u. 947, 17. 179 Wer in dem Spiel ist, der wolt gern herauss. - Schuppius, Tract. 180 Wer ins Spiel kommt, muss spielen. Holl.: Die in het spel komt, moet spelen. (Harrebomee, II, 285b.) 181 Wer jhme ins Spiel sehen lesset, der kan leicht sein Schantz verlieren. (S. Karte 33.) - Lehmann, 580, 12. 182 Wer Spiel sucht, wird Aerger (Verdruss u. s. w.) finden. Böhm.: Komu mila hra, neuzri dobra. (Celakovsky, 142.) Holl.: Spel zoeken is jok vinden. ( Harrebomee, II, 287a.) 183 Wer zuerst das Spiel gewann, ward zuletzt ein Bettelmann. 184 Wie Spiel, so Tanz. It.: Tal sonata, tal ballata. (Gaal, 478.) [Spaltenumbruch] 185 Zu bösem Spiel muss man gute Miene machen. - Eiselein, 573; Gaal, 1439; Braun, I, 4184. Frz.: Il faut faire bonne mine a mauvais jeu. (Leroux, II, 66; Bohn I, 17.) 186 Zu gutem Spiel gehört gut Geld. Frz.: A bon jeu bon argent. (Leroux, II, 66.) 187 Zum Spiel gehören zwei. - Bücking, 53; Struve, I, 43. *188 Alles aufs Spiel setzen. Frz.: Jouer a tout perdre. (Kritzinger, 401a.) Lat.: Omnem jacere aleam. (Binder I, 1276; II, 2382; Erasm., 289.) *189 Altes Spiel gewinnen. *190 Dar hei wi dat Spill gan. - Eichwald, 1807. *191 Das erste Spiel gemacht haben. Frz.: Avoir le premier jeu de la partie. (Kritzinger, 512a.) *192 Das ist das alte Spiel. Die alte Gewohnheit, ein aufgewärmter Spass. *193 Das ist jm eben ein spiel vnnd gemähet wiesen. - Aventin, CCLIIIa. *194 Das ist jm ein eben spiel vnd rechter Tantz. - Aventin, CCXXIIb. *195 Das macht böses Spiel. Holl.: Dat zal kwaad spel maken. (Harrebomee, II, 285b.) *196 Das macht das ganze Spiel zu Schanden. Holl.: Dat maakt al 't spel te schande. (Harrebomee, II, 285b.) *197 Das Spiel bringt's so mit sich. Frz.: C'est le droit du jeu. (Kritzinger, 615b.) *198 Das Spiel gehet dich an. - Henisch, 1428, 68. Ich werde von der Sache nicht berührt, ich habe dabei weder etwas zu gewinnen, noch zu verlieren. *199 Das Spiel geht dich an, mir geht da weder ab noch zu. Lat.: Tibi luditur, mihi istie neque seritur, neque melitur. (Aus einem Ms. vom Jahre 1624.) *200 Das Spiel gewonnen geben. "So hon wir dan das spil gewunnen, wie suer milch die da ist zerrunnen." (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 85.) Holl.: Het spel gewonnen geven. (Harrebomee, II, 286a.) *201 Das Spiel hast du dir selbst gemacht. *202 Das Spiel hat ein schlimmes Ende genommen. Frz.: Le jeu s'est tourne en merde. (Kritzinger, 388b.) *203 Das Spiel heisst: Sieh dich vor. Diese Angelegenheit, dies Geschäft, Unternehmen erfordert besondere Vorsicht. Holl.: Het spel is: zich voor dich. (Harrebomee, II, 286b.) *204 Das Spiel ist zu Ende. Frz.: Il faut tirer le rideau. - La farce est jouee. (Kritzinger, 303a.) Lat.: Lusus habet finem. (Ovid.) (Binder II, 1719.) *205 Das Spiel verblättern. - Eiselein, 573. *206 Das Spiel verloren geben. Um auszudrücken, dass das Spiel, dass alles verloren ist, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Dus Spiel is var'n Tauvel (Teufel.) Holl.: Het spel verloren geven. (Harrebomee, II, 286a.) *207 Das spiel wil sich machen. - Luther's Ms., 10. *208 Das Spiel will vorwärts. Die Angelegenheit steht gut und will durchgeführt sein. Holl.: Het spel wil voorwaarts. (Harrebomee, II, 286b.) *209 Das Spiel wird über mich auslaufen (hinausgehen). Lat.: In me cudentur haec fata. (Terenz.) (Tappius, 96b; Philippi, I, 200; Seybold, 246.) *210 Das spil ist auff meinn seckel angesehen. - Franck, II, 81a; Sailer, 78. Ich werde dabei zu leiden haben. (S. Gelten 20.) *211 Das spil ist mir zugericht. (S. Gelten 20.) - Franck, II, 81a. *212 Dat Spil in Händen hebben. - Dähnert, 448a. Seiner Sache gewiss sein. *213 Dat Spil verlopen. - Dähnert, 447b. Eine angefangene Sache nicht ausführen helfen. *214 Dat Spill kann Hemm Mink ok spelen. (Holst.) - Schütze, IV, 165. Ein Spiel, das sicher und leicht ist, zu dem nicht viel Geschick und Verstand gehört. Von einem schlechten Spieler dieses Namens. *215 Dies (das) Spiel hat der Teufel erdacht. *216 Dies Spiel hat er sich selbst gemacht. *217 Dies (das) Spiel ist des Lichts nicht werth. - Eiselein, 573. Es lohnt der Mühe, trägt die Kosten nicht. Frz.: Tel jeu ne vaut pas la chandelle. (Cahier, 894.) Holl.: Het spel is de kaars niet waardig. (Harrebomee, II, 286a.)
[Spaltenumbruch] 159 Wer beim Spiel borgt, gewinnt. – Simrock, 9735a. 160 Wer beim Spiel wegleiht, verliert. – Simrock, 9735b. 161 Wer das Spiel gewinnt, muss das Licht bezahlen. Holl.: Die het spel wint, moet de kaarten betalen. (Harrebomée, II, 285b.) 162 Wer das spiel gewinnt, verleurt die huld vnd ist eins andern vnglück schuld. – Lehmann, 726, 40. 163 Wer das Spiel mit anfängt, muss es mit fortsetzen. Frz.: Quand le vin est tiré, il faut le boire. 164 Wer das Spiel nicht versteht, soll die Karten nicht mengen. – Rabener, Satiren, IV. Holl.: Die het spel niet verstaat, moet de kaart niet schudden. – Die het spel niet verstaat, moet het niet spelen. (Harrebomée, II, 285b.) 165 Wer das Spiel verlässt, verliert es. Frz.: Qui quitte la partie la perd. (Kritzinger, 512b.) 166 Wer dat Spill nig versteit, de blive davun. (Holst.) – Schütze, IV, 165. Warnt davor, sich in fremde Händel zu mischen, oder etwas zu unternehmen, dem man nicht gewachsen ist. It.: Chi non sa fare, lasci stare. 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159 Wer beim Spiel borgt, gewinnt. – Simrock, 9735a.
160 Wer beim Spiel wegleiht, verliert. – Simrock, 9735b.
161 Wer das Spiel gewinnt, muss das Licht bezahlen.
Holl.: Die het spel wint, moet de kaarten betalen. (Harrebomée, II, 285b.)
162 Wer das spiel gewinnt, verleurt die huld vnd ist eins andern vnglück schuld. – Lehmann, 726, 40.
163 Wer das Spiel mit anfängt, muss es mit fortsetzen.
Frz.: Quand le vin est tiré, il faut le boire.
164 Wer das Spiel nicht versteht, soll die Karten nicht mengen. – Rabener, Satiren, IV.
Holl.: Die het spel niet verstaat, moet de kaart niet schudden. – Die het spel niet verstaat, moet het niet spelen. (Harrebomée, II, 285b.)
165 Wer das Spiel verlässt, verliert es.
Frz.: Qui quitte la partie la perd. (Kritzinger, 512b.)
166 Wer dat Spill nig versteit, de blive davun. (Holst.) – Schütze, IV, 165.
Warnt davor, sich in fremde Händel zu mischen, oder etwas zu unternehmen, dem man nicht gewachsen ist.
It.: Chi non sa fare, lasci stare.
Lat.: Remum ducat, qui nihil didicit. (Philippi, II, 154.)
167 Wer dem Spiel nachhenget, der wird am ersten auff dem Spiel betrogen. – Petri, II, 690.
Frz.: Qui au jeu s'amuse, se trompe et abuse. (Kritzinger, 388b.)
168 Wer dem spiel zusiehet, der kans am best(en). – Lehmann, 724, 10; Petri, II, 691; Simrock, 9708; Eiselein, 564; Körte, 5853; Braun, I, 4186.
169 Wer dem Spiel zusiehet, kan besser sehen, wie die Streich gehen, als die Spieler selbst. – Lehmann, 724, 10.
Frz.: De deux regardeurs il y en a toujours un qui devient joueur.
170 Wer des Spiels nicht acht, der gewinnt nichts. – Lehmann, 724, 1.
171 Wer des spiels nit kan, der soll zu sehen. – Tappius, 179a; Lehmann, II, 840, 249.
Lat.: Oportet remum ducere qui didicit. (Erasm., 908; Tappius, 178b.)
172 Wer des Spiels nit recht weyss, der sol daruon bleiben. – Suringar, CLXII, 3, 4 u. 8; Tappius, 179a.
173 Wer des Spiels weise nicht weis, gehe seiner müssig. – Gruter, III, 105; Lehmann, II, 871, 163.
In Westfalen: Die nicht en kan des Spyls recht, die holde sich daer aff. (Suringar, CLXII, 1.) Mische dich nicht in fremde Händel; oder unternimm nichts, dem du nicht gewachsen bist.
174 Wer des spils recht nit weyss, der sol nit spilen. – Franck, II, 114b; Petri, II, 694.
175 Wer durchs Spiel wird reich (warm), wird an guter Sitte bleich (arm). (Finn.)
176 Wer ein spiel nicht spielen kan, der soll zusehen. – Lehmann, 724, 17; Lehmann, II, 840, 248; Schottel, 1120a; Gaal, 1436; Simrock, 9705.
Lat.: Ludere qui nescit, ludum spectando quiescit. (Gaal, 1436.)
Ung.: A ki nem tud játszani, nezzé a játékot. (Gaal, 1436.)
177 Wer einem auff dem Spiel kan erzürnen, der hat halb gewannen. – Petri, II, 700; Henisch, 1609, 51.
178 Wer gut spiel hat, der darffs wol pieten; hast dus gut, so piets. – Lehmann, 724, 20 u. 947, 17.
179 Wer in dem Spiel ist, der wolt gern herauss. – Schuppius, Tract.
180 Wer ins Spiel kommt, muss spielen.
Holl.: Die in het spel komt, moet spelen. (Harrebomée, II, 285b.)
181 Wer jhme ins Spiel sehen lesset, der kan leicht sein Schantz verlieren. (S. Karte 33.) – Lehmann, 580, 12.
182 Wer Spiel sucht, wird Aerger (Verdruss u. s. w.) finden.
Böhm.: Komu mila hra, neuzří dobra. (Čelakovsky, 142.)
Holl.: Spel zoeken is jok vinden. ( Harrebomée, II, 287a.)
183 Wer zuerst das Spiel gewann, ward zuletzt ein Bettelmann.
184 Wie Spiel, so Tanz.
It.: Tal sonata, tal ballata. (Gaal, 478.)
185 Zu bösem Spiel muss man gute Miene machen. – Eiselein, 573; Gaal, 1439; Braun, I, 4184.
Frz.: Il faut faire bonne mine à mauvais jeu. (Leroux, II, 66; Bohn I, 17.)
186 Zu gutem Spiel gehört gut Geld.
Frz.: A bon jeu bon argent. (Leroux, II, 66.)
187 Zum Spiel gehören zwei. – Bücking, 53; Struve, I, 43.
*188 Alles aufs Spiel setzen.
Frz.: Jouer à tout perdre. (Kritzinger, 401a.)
Lat.: Omnem jacere aleam. (Binder I, 1276; II, 2382; Erasm., 289.)
*189 Altes Spiel gewinnen.
*190 Dar hei wi dat Spill gan. – Eichwald, 1807.
*191 Das erste Spiel gemacht haben.
Frz.: Avoir le premier jeu de la partie. (Kritzinger, 512a.)
*192 Das ist das alte Spiel.
Die alte Gewohnheit, ein aufgewärmter Spass.
*193 Das ist jm eben ein spiel vnnd gemähet wiesen. – Aventin, CCLIIIa.
*194 Das ist jm ein eben spiel vnd rechter Tantz. – Aventin, CCXXIIb.
*195 Das macht böses Spiel.
Holl.: Dat zal kwaad spel maken. (Harrebomée, II, 285b.)
*196 Das macht das ganze Spiel zu Schanden.
Holl.: Dat maakt al 't spel te schande. (Harrebomée, II, 285b.)
*197 Das Spiel bringt's so mit sich.
Frz.: C'est le droit du jeu. (Kritzinger, 615b.)
*198 Das Spiel gehet dich an. – Henisch, 1428, 68.
Ich werde von der Sache nicht berührt, ich habe dabei weder etwas zu gewinnen, noch zu verlieren.
*199 Das Spiel geht dich an, mir geht da weder ab noch zu.
Lat.: Tibi luditur, mihi istie neque seritur, neque melitur. (Aus einem Ms. vom Jahre 1624.)
*200 Das Spiel gewonnen geben.
„So hon wir dan das spil gewunnen, wie suer milch die da ist zerrunnen.“ (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 85.)
Holl.: Het spel gewonnen geven. (Harrebomée, II, 286a.)
*201 Das Spiel hast du dir selbst gemacht.
*202 Das Spiel hat ein schlimmes Ende genommen.
Frz.: Le jeu s'est tourné en merde. (Kritzinger, 388b.)
*203 Das Spiel heisst: Sieh dich vor.
Diese Angelegenheit, dies Geschäft, Unternehmen erfordert besondere Vorsicht.
Holl.: Het spel is: zich voor dich. (Harrebomée, II, 286b.)
*204 Das Spiel ist zu Ende.
Frz.: Il faut tirer le rideau. – La farce est jouée. (Kritzinger, 303a.)
Lat.: Lusus habet finem. (Ovid.) (Binder II, 1719.)
*205 Das Spiel verblättern. – Eiselein, 573.
*206 Das Spiel verloren geben.
Um auszudrücken, dass das Spiel, dass alles verloren ist, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Dus Spiél is var'n Tauvel (Teufel.)
Holl.: Het spel verloren geven. (Harrebomée, II, 286a.)
*207 Das spiel wil sich machen. – Luther's Ms., 10.
*208 Das Spiel will vorwärts.
Die Angelegenheit steht gut und will durchgeführt sein.
Holl.: Het spel wil voorwaarts. (Harrebomée, II, 286b.)
*209 Das Spiel wird über mich auslaufen (hinausgehen).
Lat.: In me cudentur haec fata. (Terenz.) (Tappius, 96b; Philippi, I, 200; Seybold, 246.)
*210 Das spil ist auff meinn seckel angesehen. – Franck, II, 81a; Sailer, 78.
Ich werde dabei zu leiden haben. (S. Gelten 20.)
*211 Das spil ist mir zugericht. (S. Gelten 20.) – Franck, II, 81a.
*212 Dat Spil in Händen hebben. – Dähnert, 448a.
Seiner Sache gewiss sein.
*213 Dat Spil verlopen. – Dähnert, 447b.
Eine angefangene Sache nicht ausführen helfen.
*214 Dat Spill kann Hemm Mink ôk spêlen. (Holst.) – Schütze, IV, 165.
Ein Spiel, das sicher und leicht ist, zu dem nicht viel Geschick und Verstand gehört. Von einem schlechten Spieler dieses Namens.
*215 Dies (das) Spiel hat der Teufel erdacht.
*216 Dies Spiel hat er sich selbst gemacht.
*217 Dies (das) Spiel ist des Lichts nicht werth. – Eiselein, 573.
Es lohnt der Mühe, trägt die Kosten nicht.
Frz.: Tel jeu ne vaut pas la chandelle. (Cahier, 894.)
Holl.: Het spel is de kaars niet waardig. (Harrebomée, II, 286a.)
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [351]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/357>, abgerufen am 16.02.2025. |