Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *198 Den Schaden mit Salz abschaben. - Körte, 5237. *199 Den Schaden zu der Schande gewinnen. - Eiselein, 542. Ueber die nahe verbale Verwandtschaft von Schade und Schande (vgl. Grimm, Grammatik, II, 11.) *200 Der Schaden ist gross wie ein Meer. - Klagel, Jer, 2, 12; Fabricius, 24. *201 Der Schaden wird über ihn hinauslaufen. Der Verlust wird ihn treffen. Frz.: Cela tombera sur ses coffres. (Kritzinger, 153a.) *202 Der wirt mit seinem schaden weyss. - Hauer, Kij. *203 Dos is ä Schoden von Leiwe. - Lohrengel, II, 159. *204 Dös ist für älle Schäde guat. (Ulm.) *205 Durch eignen Schaden klug werden. - Eyering, I, 131. *206 Durch fremden Schaden klug werden. - Luther's Tischr., 11a. *207 Einen mit Schaden klug machen. - Kritzinger, 587a. Ihn überlisten, übervortheilen, betrügen. *208 Er hat alle Schäden wie ein Judengaul. Lat.: Maculosum ut nutricis pallium. (Plautus.) (Binder II, 1732.) *209 Er bat den Schaden zum Gewinn. Frz.: La boire tout du long. (Kritzinger, 75b.) Holl.: Hij heeft er de schade van, en den spot daaren boven. (Harrebomee, II, 241a.) *210 Er hat en alten Schade(n). (Ulm.) *211 Er muss seinen Schaden selbst lecken und hüten wie ein Hund. *212 Er wird durch fremden Schaden klug. Engl.: He profits by the pain and suffering of others. *213 Es ist ein alter Schaden. Lat.: Ogygia mala. (Erasm., 460; Philippi, II, 64.) *214 Es wäre schade, dass ihm Leid widerfahren sollte. - Agricola I, 534. *215 Et wär scha'e, wann dai nitt opfott wär. (Iserlohn.) - Frommann, III, 188, 101; Woeste, 88, 146. Er wäre schade, wenn der nicht aufgefüttert wäre. Wird auch von einem tüchtigen Esser gesagt. *216 Etwas für Schaden und Koth achten. - Luther's Tischr., 157b. *217 Fort mit Schaden, der Profit kommt nach. - Frischbier2, 3233. *218 Für den Schaden stehen. Frz.: Repondre du dommage. (Kritzinger, 244a.) *219 Ich werde meines (deines) Schadens nicht begehren. *220 Ihr hant Schaden unde Spott sam mir von Schafhusen der gross Got. - Liedersaal, II, 526. Er war ein Standbild von Holz, bemalt und 27 Fuss hoch. Ueblicher: "Sam mir von Schafhusen der gross Hergott." (Eiselein, 543.) *221 Ihr wart meines Schoadens nicht begahren. - Robinson, 656; Gomolcke, 639. "O ihr werd men Schoaden nich begahren." (Keller, 171b.) *222 Mir ohne Schaden. - Schamelius, 83, 1. Will sagen: Man kann dem Nächsten dienen, so lange man selbst keinen Schaden dabei hat. Lat.: Officium suum nemini debet esse damnosum. (Schamelius, 83, l.) *223 Mit andrer Leut schaden weiss werden. - Franck, Chronik, I. Frz.: Faire son profit du mal d'autruy. (Kritzinger, 567a.) *224 Mit seinem schaden gewitzigt werden. - Mathesy, 191b; Pauli, Schimpff, XXVIb. *225 Mit seim schaden weiss (klug) werden. - Franck, II, 9a. "Wer gern vorn vor das Maul in allem führet, würd, wenn er den Credit bey aller Welt verlieret, mit seinem Schaden klug." (Keller, 164b.) *226 'S leid a kein wachsige Schade. - Sutermeister, 20. Man kann die Sache ansehen, abwarten, sie eilt nicht, es ist keine Gefahr im Verzuge. *227 Schad' wat de Wulf opfrett. (Stallupönen.) - Frischbier2, 3234. Trostwort für jemand, der einen geringen Schaden bedauert. *228 Schaden und Schiffbruch leiden. " ...Durch welchen Verlust (der Ptolemäischen Bibliothek) die Studia vnd freyen Künste einen vnerlöschlichen Schaden vnd Schiffbruch erlitten" (Friedeb., III, 27.) [Spaltenumbruch] *229 Seines Schadens wieder beikommen. Wieder gewinnen, was man verloren hat. Frz.: Se raquiter de ses pertes. (Kritzinger, 584.) *230 Uhn' dein Schuden. (Warschau.) Nicht zu deinem Schaden sei es gesagt. Wird bei Erwähnung von Unglücksfällen hinzugefügt. *231 Zu dem Schaden han den Spott. Lat.: Habent damnum sequitur ludibrium. (Eiselein, 542.) Schädel. 1 Am Schädel sieht man niemals recht, wer war der Herr, wer war der Knecht. Die Grabschrift auf einen Junker und seinen alten Knecht lautet: "Gott ist wahrhaftig und gerecht. Hier liegt der Herr und auch der Knecht. Ihr Weltweisen, tretet nur herbei und sagt, wer Herr, wer Knecht da sei." (Witzfunken, IVa, 21.) 2 Weicher Schädel geht durch kein eisern Thor. 3 Wem der Schädel juckt, der darf nur in die Schenke gehen oder in den Krieg ziehen. Böhm.: Koho lebka svrbi tomu se chce na vojnu. (Celakovsky, 368.) Poln.: Kto w leb niebieral, temu sie chce na wojne. (Celakovsky, 368.) *4 'S eis a äjasennij'r Schad'l wei a v'rschlän'r Sauschtal. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 451. Schaden (Verb.). 1 Der schadet nicht, der wider seinen Willen schadet. Mhd.: Wan niemen kan geschaden, swer für guot hat swaz er tuot. (Singenberg.) (Zingerle, 128.) Frz.: Celui-la ne nuit point qui nuit contre sa volonte. (Kritzinger, 482b.) 2 Der schadet sich, der sich selber betrügt. Bei Tunnicius (927): Schädelik is de, de sik sulven bedrücht. (Perniciosa nimis res a se fallier ipso.) 3 Es schadet nichts, sagte der Schneider, als er die Hosen verschnitten; nur neu Tuch her. - Simrock, 9147; Hoefer, 946; Körte, 5376. 4 Es schadt nicht, wann die hund bellen, wann sie nur nit beissen. - Franck, I, 78b; Gruter, I, 37; Petri, II, 296; Henisch, 275, 30; Lehmann, 135, 13 u. 700, 36; Suringar, XXXIV, 6. 5 Jü, dat schad't dem Schelm nix, segt de Schriver, wenn de Baur Släg krigt. (S. Schön.) - Hoefer, 953. 6 Man schadet sich oft selbst. Schwed.: Man skymmer sig ofta sjelf. - Man taar sig ofta sjelf til skada. (Grubb, 552.) 7 No schadt nicht; up enen Schlag geft der Bauer de Dochter nich furt, sagte der Zimmermann, als er einen Keil einsetzen wollte, welcher bei dem Schlage wieder herausprallte. (Magdeburg.) - Hoefer, 1150. 8 Schaden kann jeder, aber nicht jeder nützen. - Simrock, 8794; Braun, I, 3781. 9 Schad't nuscht, brad man Mutterke, brad; wenn 't ock e Bruck öss, et öss doch wat Gesottnet. (Ostpreuss.) 10 Schadt's nix - batt's nix. - Tendlau, 511. Infolge Zusammenziehung der Anfangsbuchstaben (jüdisch-deutsch): Schan ban. Wenn es nicht schadet, so nützt es auch nichts. Baten, batten, für helfen, nützen. 11 Was einem schadet, das nützt dem andern. Frz.: Ce qui nuit a l'un, nuit a l'autre. (Bohn I, 11; Cahier, 1172; Kritzinger, 482b.) It.: Il danno dell' uno fa pro all' altro. 12 Was schadet dann ein solches ding, das keinem menschen schaden bringt. Lat.: Quod nihil et nulli nocet, utique non nocet ulli. (Loci comm., 37.) 13 Was schadet ein gutes Wort, darf man es doch nicht kaufen. 14 Was schadt ein gut wort auss eim falschen hertzen. - Franck, I, 80b; Gruter, III, 100; Petri, III, 12. 15 Was schadt einem die Narrenweis, wann sie einen nur speist. - Gruter, III, 100. 16 Was schadt einem reichen Mann ein Aug. - Petri, III, 12. 17 Was schadt es, das nicht schadet. - Lehmann, II, 836, 166. 18 Was schadt versuchens. - Franck, I, 145.
[Spaltenumbruch] *198 Den Schaden mit Salz abschaben. – Körte, 5237. *199 Den Schaden zu der Schande gewinnen. – Eiselein, 542. Ueber die nahe verbale Verwandtschaft von Schade und Schande (vgl. Grimm, Grammatik, II, 11.) *200 Der Schaden ist gross wie ein Meer. – Klagel, Jer, 2, 12; Fabricius, 24. *201 Der Schaden wird über ihn hinauslaufen. Der Verlust wird ihn treffen. Frz.: Cela tombera sur ses coffres. (Kritzinger, 153a.) *202 Der wirt mit seinem schaden weyss. – Hauer, Kij. *203 Dos is ä Schoden von Leiwe. – Lohrengel, II, 159. *204 Dös ist für älle Schäde guat. (Ulm.) *205 Durch eignen Schaden klug werden. – Eyering, I, 131. *206 Durch fremden Schaden klug werden. – Luther's Tischr., 11a. *207 Einen mit Schaden klug machen. – Kritzinger, 587a. Ihn überlisten, übervortheilen, betrügen. *208 Er hat alle Schäden wie ein Judengaul. Lat.: Maculosum ut nutricis pallium. (Plautus.) (Binder II, 1732.) *209 Er bat den Schaden zum Gewinn. Frz.: La boire tout du long. (Kritzinger, 75b.) 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Hier liegt der Herr und auch der Knecht. Ihr Weltweisen, tretet nur herbei und sagt, wer Herr, wer Knecht da sei.“ (Witzfunken, IVa, 21.) 2 Weicher Schädel geht durch kein eisern Thor. 3 Wem der Schädel juckt, der darf nur in die Schenke gehen oder in den Krieg ziehen. Böhm.: Koho lebka svrbí tomu se chce na vojnu. (Čelakovsky, 368.) Poln.: Kto w łeb niebierał, temu się chce na wojnę. (Čelakovsky, 368.) *4 'S îs a äjasennij'r Schâd'l wî a v'rschlän'r Sauschtâl. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 451. Schaden (Verb.). 1 Der schadet nicht, der wider seinen Willen schadet. Mhd.: Wan niemen kan geschaden, swer für guot hât swaz er tuot. (Singenberg.) (Zingerle, 128.) Frz.: Celui-là ne nuit point qui nuit contre sa volonté. (Kritzinger, 482b.) 2 Der schadet sich, der sich selber betrügt. Bei Tunnicius (927): Schädelik is de, de sik sulven bedrücht. 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*198 Den Schaden mit Salz abschaben. – Körte, 5237.
*199 Den Schaden zu der Schande gewinnen. – Eiselein, 542.
Ueber die nahe verbale Verwandtschaft von Schade und Schande (vgl. Grimm, Grammatik, II, 11.)
*200 Der Schaden ist gross wie ein Meer. – Klagel, Jer, 2, 12; Fabricius, 24.
*201 Der Schaden wird über ihn hinauslaufen.
Der Verlust wird ihn treffen.
Frz.: Cela tombera sur ses coffres. (Kritzinger, 153a.)
*202 Der wirt mit seinem schaden weyss. – Hauer, Kij.
*203 Dos is ä Schoden von Leiwe. – Lohrengel, II, 159.
*204 Dös ist für älle Schäde guat. (Ulm.)
*205 Durch eignen Schaden klug werden. – Eyering, I, 131.
*206 Durch fremden Schaden klug werden. – Luther's Tischr., 11a.
*207 Einen mit Schaden klug machen. – Kritzinger, 587a.
Ihn überlisten, übervortheilen, betrügen.
*208 Er hat alle Schäden wie ein Judengaul.
Lat.: Maculosum ut nutricis pallium. (Plautus.) (Binder II, 1732.)
*209 Er bat den Schaden zum Gewinn.
Frz.: La boire tout du long. (Kritzinger, 75b.)
Holl.: Hij heeft er de schade van, en den spot daaren boven. (Harrebomée, II, 241a.)
*210 Er hat en alten Schade(n). (Ulm.)
*211 Er muss seinen Schaden selbst lecken und hüten wie ein Hund.
*212 Er wird durch fremden Schaden klug.
Engl.: He profits by the pain and suffering of others.
*213 Es ist ein alter Schaden.
Lat.: Ogygia mala. (Erasm., 460; Philippi, II, 64.)
*214 Es wäre schade, dass ihm Leid widerfahren sollte. – Agricola I, 534.
*215 Et wär scha'e, wann dai nitt opfott wär. (Iserlohn.) – Frommann, III, 188, 101; Woeste, 88, 146.
Er wäre schade, wenn der nicht aufgefüttert wäre. Wird auch von einem tüchtigen Esser gesagt.
*216 Etwas für Schaden und Koth achten. – Luther's Tischr., 157b.
*217 Fort mit Schaden, der Profit kommt nach. – Frischbier2, 3233.
*218 Für den Schaden stehen.
Frz.: Répondre du dommage. (Kritzinger, 244a.)
*219 Ich werde meines (deines) Schadens nicht begehren.
*220 Ihr hant Schaden unde Spott sam mir von Schafhusen der gross Got. – Liedersaal, II, 526.
Er war ein Standbild von Holz, bemalt und 27 Fuss hoch. Ueblicher: „Sam mir von Schafhusen der gross Hergott.“ (Eiselein, 543.)
*221 Ihr wart meines Schoadens nicht begahren. – Robinson, 656; Gomolcke, 639.
„O ihr werd men Schoaden nich begahren.“ (Keller, 171b.)
*222 Mir ohne Schaden. – Schamelius, 83, 1.
Will sagen: Man kann dem Nächsten dienen, so lange man selbst keinen Schaden dabei hat.
Lat.: Officium suum nemini debet esse damnosum. (Schamelius, 83, l.)
*223 Mit andrer Leut schaden weiss werden. – Franck, Chronik, I.
Frz.: Faire son profit du mal d'autruy. (Kritzinger, 567a.)
*224 Mit seinem schaden gewitzigt werden. – Mathesy, 191b; Pauli, Schimpff, XXVIb.
*225 Mit seim schaden weiss (klug) werden. – Franck, II, 9a.
„Wer gern vorn vor das Maul in allem führet, würd, wenn er den Credit bey aller Welt verlieret, mit seinem Schaden klug.“ (Keller, 164b.)
*226 'S lîd a kein wachsige Schade. – Sutermeister, 20.
Man kann die Sache ansehen, abwarten, sie eilt nicht, es ist keine Gefahr im Verzuge.
*227 Schad' wat de Wulf opfrett. (Stallupönen.) – Frischbier2, 3234.
Trostwort für jemand, der einen geringen Schaden bedauert.
*228 Schaden und Schiffbruch leiden.
„ ...Durch welchen Verlust (der Ptolemäischen Bibliothek) die Studia vnd freyen Künste einen vnerlöschlichen Schaden vnd Schiffbruch erlitten“ (Friedeb., III, 27.)
*229 Seines Schadens wieder beikommen.
Wieder gewinnen, was man verloren hat.
Frz.: Se raquiter de ses pertes. (Kritzinger, 584.)
*230 Uhn' dein Schuden. (Warschau.)
Nicht zu deinem Schaden sei es gesagt. Wird bei Erwähnung von Unglücksfällen hinzugefügt.
*231 Zu dem Schaden han den Spott.
Lat.: Habent damnum sequitur ludibrium. (Eiselein, 542.)
Schädel.
1 Am Schädel sieht man niemals recht, wer war der Herr, wer war der Knecht.
Die Grabschrift auf einen Junker und seinen alten Knecht lautet: „Gott ist wahrhaftig und gerecht. Hier liegt der Herr und auch der Knecht. Ihr Weltweisen, tretet nur herbei und sagt, wer Herr, wer Knecht da sei.“ (Witzfunken, IVa, 21.)
2 Weicher Schädel geht durch kein eisern Thor.
3 Wem der Schädel juckt, der darf nur in die Schenke gehen oder in den Krieg ziehen.
Böhm.: Koho lebka svrbí tomu se chce na vojnu. (Čelakovsky, 368.)
Poln.: Kto w łeb niebierał, temu się chce na wojnę. (Čelakovsky, 368.)
*4 'S îs a äjasennij'r Schâd'l wî a v'rschlän'r Sauschtâl. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 451.
Schaden (Verb.).
1 Der schadet nicht, der wider seinen Willen schadet.
Mhd.: Wan niemen kan geschaden, swer für guot hât swaz er tuot. (Singenberg.) (Zingerle, 128.)
Frz.: Celui-là ne nuit point qui nuit contre sa volonté. (Kritzinger, 482b.)
2 Der schadet sich, der sich selber betrügt.
Bei Tunnicius (927): Schädelik is de, de sik sulven bedrücht. (Perniciosa nimis res a se fallier ipso.)
3 Es schadet nichts, sagte der Schneider, als er die Hosen verschnitten; nur neu Tuch her. – Simrock, 9147; Hoefer, 946; Körte, 5376.
4 Es schadt nicht, wann die hund bellen, wann sie nur nit beissen. – Franck, I, 78b; Gruter, I, 37; Petri, II, 296; Henisch, 275, 30; Lehmann, 135, 13 u. 700, 36; Suringar, XXXIV, 6.
5 Jü, dat schad't dem Schelm nix, segt de Schriver, wenn de Bûr Släg krigt. (S. Schön.) – Hoefer, 953.
6 Man schadet sich oft selbst.
Schwed.: Man skymmer sig ofta sjelf. – Man taar sig ofta sjelf til skada. (Grubb, 552.)
7 No schadt nicht; up enen Schlag geft der Bûer de Dochter nich furt, sagte der Zimmermann, als er einen Keil einsetzen wollte, welcher bei dem Schlage wieder herausprallte. (Magdeburg.) – Hoefer, 1150.
8 Schaden kann jeder, aber nicht jeder nützen. – Simrock, 8794; Braun, I, 3781.
9 Schad't nuscht, brad man Mutterke, brad; wenn 't ock e Bruck öss, et öss doch wat Gesottnet. (Ostpreuss.)
10 Schadt's nix – batt's nix. – Tendlau, 511.
Infolge Zusammenziehung der Anfangsbuchstaben (jüdisch-deutsch): Schan ban. Wenn es nicht schadet, so nützt es auch nichts. Baten, batten, für helfen, nützen.
11 Was einem schadet, das nützt dem andern.
Frz.: Ce qui nuit à l'un, nuit à l'autre. (Bohn I, 11; Cahier, 1172; Kritzinger, 482b.)
It.: Il danno dell' uno fa pro all' altro.
12 Was schadet dann ein solches ding, das keinem menschen schaden bringt.
Lat.: Quod nihil et nulli nocet, utique non nocet ulli. (Loci comm., 37.)
13 Was schadet ein gutes Wort, darf man es doch nicht kaufen.
14 Was schadt ein gut wort auss eim falschen hertzen. – Franck, I, 80b; Gruter, III, 100; Petri, III, 12.
15 Was schadt einem die Narrenweis, wann sie einen nur speist. – Gruter, III, 100.
16 Was schadt einem reichen Mann ein Aug. – Petri, III, 12.
17 Was schadt es, das nicht schadet. – Lehmann, II, 836, 166.
18 Was schadt versuchens. – Franck, I, 145.
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