Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 40 Wade ni soass, dar kreijte woas. - Peter, 448. 41 Wat buten, sitt, dat mi nig bitt. (Holst.) - Schütze, IV, 99. Was aussen sitzt, beisst mich nicht. Ausschlag im Gesicht oder sonst ein ungefälliges Aeussere soll, meint das Sprichwort, dem innerlich gesunden oder guten Menschen nicht schaden. 42 Wecker wol sitt, loat sein Rücken. - Danneil, 276; Schwerin, 23. 43 Weit gesessen, bald vergessen. - Petri, II, 619. 44 Wer allzeit hinden offen sitzt, vnd grillen vnd holzlin spitzt, und frembde Land nicht beschaut, der ist ein Aff in seiner Haut. - Henisch, 1744, 15. 45 Wer god sitt, lat dat Rucken. (Oldenburg.) - Goldschmidt, 151; Weserzeitung, 4097; hochdeutsch bei Simrock, 8568. Das Hauptstreben des Besitzers eines (oldenburger) Bauerngutes geht dahin, dasselbe seinen Erben in demselben, womöglich noch besserm Zustande zu überlassen. 46 Wer gut sitzt, erhält bald gute Gesellen. Port.: Quem tem bom ninho, tem bom amigo. (Bohn I, 293.) 47 Wer hoch sitzt, soll nicht über sich, sondern vnter sich sehen vnd helffen, wo hülff von nöthen ist. - Lehmann, 660, 91. 48 Wer nicht sass, der kriegte was. Wer nicht gehorcht, wird bestraft. Wol aus der Schule entlehnt, wo jeder Schüler auf seinem Platze sein soll. 49 Wer niedrig sitzt, der sitzt gut. Engl.: Lowly sit richly warm. (Gaal, 147.) 50 Wer warm (wohl) sitzt, lasse das Rücken. - Oec. rur., 179; Coler, 294a; Petri, II, 782; Eiselein, 570; Lehmann, 146, 18; Lehmann, II, 853, 366; Hollenberg, I, 78; Körte, 6764; Pistor., VII, 43; Simrock, 9551; Moscherosch, 276; Lohrengel, I, 704; Steiger, 182; Braun, I, 4112; für Waldeck: Curtze, 310, 330; für Iserlohn: Woeste, 76, 270. "Man dit mark di uk: Dear well set, de mei sin rukkin let." (Hansen, 4.) "Es ist ein Sprichwort, das ist wahr, wer wol sitzt, sey nit wandelbar." (Jechenhofer, Mirakelbuch, 4, 1659; Beeren, 331.) Die Armenier sagen: Bleibe da, wo's Brot gibt. (Ausland, 1871, 404b.) Engl.: As good sit still, an rise up and fall. (Gaal, 1320.) Frz.: Le trop changer empire. - Quand on est bien, il faut s'y tenir. (Lendroy, 98.) - Qui bien est, s'il se meut, il erre. (Cahier, 1092.) - Qui est bien ne se meuve. - Tel change qui ne gagne pas. Holl.: Die een goed plaatsje heeft, doet best, stil te blijven zitten. (Harrebomee, II, 186a.) It.: Chi muta stato, muta fortuna. (Bohn II, 83.) - Chi sta bene, non si muove. (Bohn I, 86; Cahier, 2825.) - Chi vuole star bene, non bisogna spartirsi di casa sua. (Masson, 352.) Lat.: Qua positus fueris in statione, mane. (Gaal, 1320; Seybold, 476.) - Regula certa datur: bene qui stat, non moveatur. (Binder II, 2944; Gaal, 1320; Lehmann, 175, 2; Sutor, 85.) - Si qua sede sedes, et erit tibi commoda sedes, illa sede sede, nec ab illa sede recede. (Binder I, 1653; II, 3127; Frob., 572; Philippi, II, 190; Seybold, 566; Egeria, 273; Fischer, 215, 94.) - Si sede qua sedes bona, eritque sedes commoda, hac sede tu sede, nec hac recede sede commoda. (Seybold, 566.) - Sorte tua contentus abi. (Fischer, 215, 94.) Poln.: Kamien vresto poruszuny mihem nie obrosnie. - Kto ma chleb niech nieszuka kataczow. - Przesadzana plonka niesporo roscie. (Masson, 352.) Schwed.: Den wäl sitter, han sitte, om han kan. (Grubb, 128; Marin, 9; Wensell, 21.) Span.: Quien bien esta y mal escoge, por mal que venga no se enoje. (Cahier, 3409.) Ung.: Ülly vesztig, ha jol vagyon dolgod. (Gaal, 1320.) 51 Wer wohl sitzt, der hat böse Gedanken. (S. Erleiden 3.) - Lehmann, 346, 75. 52 Wir sitzen hier und lauern wie der Schnürmacher auf den Reis. 53 Wir sitzen und rathen, es wäre besser, wir wüssten es, sagte der Rathsherr, als man ihn fragte, was sie so lange im Rathe machten. 54 Wo du sitzest, kann auch ein ordentlicher Mann sitzen. Holl.: Daar hij zit, kan een ordentelijk man ook zitten. (Harrebomee, II, 53a.) 55 Wol gesessen ist halb gegessen. - Petri, II, 809; Henisch, 950, 47. [Spaltenumbruch] *56 Ar sitzt wi d'r Teif'l in der Dornheck'n. - Frommann, VI, 235, 379. Um eine schlimme, unbehagliche Stellung zu bezeichnen. *57 Da sässen wir; wenn wir was hätten, so ässen wir. *58 Da sitt he vör feif Mark ver Schilling. (Holst.) - Schütze, I, 96; III, 83; IV, 98. Da sitzt er wie auf dem Staupbesen, wie ein armer Sünder. Von einem, der sehr niedergeschlagen und betäubt ist. Ein Stubessen (Staupbesen) nennt man in Hamburg den Betrag von 5 Mark 4 Schillinge, welche der Stäuper für eine Auspeitschung erhielt. *59 Da sitzt der Knoten. *60 Da sitzt ein Habicht auf der Hecke. Nehmt euch in Acht, es ist ein Aufpasser u. s. w. da. *61 Da sitzt's und hat ein Hütle auf. (Meiningen.) Um zu sagen: Man hat das Geld nicht immer so da, um zu kaufen und zu geben; es fällt nicht aus dem Aermel. *62 Dai sittet as 'ne Meus im Meäldüppen (Mehltopf). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 138. *63 Dai sittet sik im Lechte as en Holskenmeäker1. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 138. 1) Holzschuhmacher. *64 Das sitzt wie ein Hopfensack. Von unpassenden, plumpen u. s. w. Kleidungsstücken. *65 Dat sittet säu ful as Kaf (Spreu) an der Wand. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 58. *66 Die wird nicht lange sitzen bleiben. Das Mädchen wird bald einen Mann finden. Frz.: C'est une fille de belle defaite. (Kritzinger, 208a.) *67 Do sitzt si uf em Mist, nimm si, wie sie ist. - Sutermeister, 102. *68 Du sitzest wie ein Bussard. "Der Bushard ist so faul, traag vnnd gemach, dass er noch nit abstatt weycht, ob man schon zwey oder drey mal nach jm geschossen hat. Dannach här das sprüchwort van den faulen leuten gesagt werden, da man spricht: Du sitzest wie ein Bushard." (Gessner, Vogelbuch, 143a.) *69 Er bleibt sitzen wie eine Häslaus (Kleiderlaus). (Rottenburg.) *70 Er hat ihn sitzen lassen. - Mayer, II, 143. Hat ihm in der Verlegenheit keinen Beistand gewährt. *71 Er hat sie sitzen lassen. - Braun, I, 4111. Hat sie nach gegebenem Eheversprechen nicht geheirathet. In Pommern: He hett se sitten laten. (Dähnert, 424b.) *72 Er sitzt. D. h. er duldet eine Gefängnissstrafe ab. *73 Er sitzt, als ob er Stränge scheissen wollte. - Frischbier2, 3507. *74 Er sitzt, als wenn er auf Eiern sässe. Von denen, die ungern aufstehen. *75 Er sitzt am Schmandkasten. (Tolkemit.) - Frischbier2, 3508. Nämlich an der Quelle, sodass es ihm nicht fehlen kann. *76 Er sitzt auf dem Hause Talkenstein bei Welkersdorf. (Schles.) - Berndt, 59. *77 Er sitzt auf dem Kynast. - Berndt, 59. *78 Er sitzt auf dem Pferde, wie die Kneifzange auf der Sau. - Frischbier2, 3515. *79 Er sitzt auf dem Pferde, wie ein Frosch auf dem Kuhschiss. (Westf.) *80 Er sitzt auf den Götzen mit dem Arsch wie Rachel. - Eiselein, 255. *81 Er sitzt auf der Schlagbank. Ohrfeigenplatze. Poln.: Siedza jak zaby na roznie. (Lompa, 29.) *82 Er sitzt auf'm Esse-Bett. (Jüd.-deutsch. Warschau.) D. i. er macht es sich sehr bequem. Am Pessachabend wird die Mahlzeit, zum Zeichen der Freiheit, sehr bequem auf einem Sofa (Essebett) eingenommen. *83 Er sitzt beim Bret. *84 Er sitzt da oben, wie eine Kuh auf dem Kirschbaum. Holl.: Daar zit zoo hoog als eene koe in een' kersenboom. (Harrebomee, I, 422b.) *85 Er sitzt darauf wie der Hund auf dem Heu. - Eiselein, 327. *86 Er sitzt drauff, wie die henn auffn eiern. - Waldis, III, 26, 30. Vom Geizigen, der auf seinem Gelde sitzt.
[Spaltenumbruch] 40 Wade ni soass, dar krîjte woas. – Peter, 448. 41 Wat buten, sitt, dat mi nig bitt. (Holst.) – Schütze, IV, 99. Was aussen sitzt, beisst mich nicht. Ausschlag im Gesicht oder sonst ein ungefälliges Aeussere soll, meint das Sprichwort, dem innerlich gesunden oder guten Menschen nicht schaden. 42 Wecker wol sitt, loat sîn Rücken. – Danneil, 276; Schwerin, 23. 43 Weit gesessen, bald vergessen. – Petri, II, 619. 44 Wer allzeit hinden offen sitzt, vnd grillen vnd holzlin spitzt, und frembde Land nicht beschaut, der ist ein Aff in seiner Haut. – Henisch, 1744, 15. 45 Wer gôd sitt, lat dat Rucken. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 151; Weserzeitung, 4097; hochdeutsch bei Simrock, 8568. Das Hauptstreben des Besitzers eines (oldenburger) Bauerngutes geht dahin, dasselbe seinen Erben in demselben, womöglich noch besserm Zustande zu überlassen. 46 Wer gut sitzt, erhält bald gute Gesellen. Port.: Quem tem bom ninho, tem bom amigo. (Bohn I, 293.) 47 Wer hoch sitzt, soll nicht über sich, sondern vnter sich sehen vnd helffen, wo hülff von nöthen ist. – Lehmann, 660, 91. 48 Wer nicht sass, der kriegte was. Wer nicht gehorcht, wird bestraft. Wol aus der Schule entlehnt, wo jeder Schüler auf seinem Platze sein soll. 49 Wer niedrig sitzt, der sitzt gut. Engl.: Lowly sit richly warm. (Gaal, 147.) 50 Wer warm (wohl) sitzt, lasse das Rücken. – Oec. rur., 179; Coler, 294a; Petri, II, 782; Eiselein, 570; Lehmann, 146, 18; Lehmann, II, 853, 366; Hollenberg, I, 78; Körte, 6764; Pistor., VII, 43; Simrock, 9551; Moscherosch, 276; Lohrengel, I, 704; Steiger, 182; Braun, I, 4112; für Waldeck: Curtze, 310, 330; für Iserlohn: Woeste, 76, 270. „Man dit mark di uk: Dear well set, de mei sin rukkin let.“ (Hansen, 4.) „Es ist ein Sprichwort, das ist wahr, wer wol sitzt, sey nit wandelbar.“ (Jechenhofer, Mirakelbuch, 4, 1659; Beeren, 331.) Die Armenier sagen: Bleibe da, wo's Brot gibt. (Ausland, 1871, 404b.) Engl.: As good sit still, an rise up and fall. (Gaal, 1320.) Frz.: Le trop changer empire. – Quand on est bien, il faut s'y tenir. (Lendroy, 98.) – Qui bien est, s'il se meut, il erre. (Cahier, 1092.) – Qui est bien ne se meuve. – Tel change qui ne gagne pas. Holl.: Die een goed plaatsje heeft, doet best, stil te blijven zitten. (Harrebomée, II, 186a.) It.: Chi muta stato, muta fortuna. (Bohn II, 83.) – Chi sta bene, non si muove. (Bohn I, 86; Cahier, 2825.) – Chi vuole star bene, non bisogna spartirsi di casa sua. (Masson, 352.) Lat.: Qua positus fueris in statione, mane. (Gaal, 1320; Seybold, 476.) – Regula certa datur: bene qui stat, non moveatur. (Binder II, 2944; Gaal, 1320; Lehmann, 175, 2; Sutor, 85.) – Si qua sede sedes, et erit tibi commoda sedes, illa sede sede, nec ab illa sede recede. (Binder I, 1653; II, 3127; Frob., 572; Philippi, II, 190; Seybold, 566; Egeria, 273; Fischer, 215, 94.) – Si sede qua sedes bona, eritque sedes commoda, hac sede tu sede, nec hac recede sede commoda. (Seybold, 566.) – Sorte tua contentus abi. (Fischer, 215, 94.) Poln.: Kamień vręsto poruszuny mihem nie obrośnie. – Kto ma chléb niech nieszuka kataczów. – Przesadzana plonka niesporo roście. (Masson, 352.) Schwed.: Den wäl sitter, han sitte, om han kan. (Grubb, 128; Marin, 9; Wensell, 21.) Span.: Quien bien esta y mal escoge, por mal que venga no se enoje. (Cahier, 3409.) Ung.: Ülly vesztig, ha jol vagyon dolgod. (Gaal, 1320.) 51 Wer wohl sitzt, der hat böse Gedanken. (S. Erleiden 3.) – Lehmann, 346, 75. 52 Wir sitzen hier und lauern wie der Schnürmacher auf den Reis. 53 Wir sitzen und rathen, es wäre besser, wir wüssten es, sagte der Rathsherr, als man ihn fragte, was sie so lange im Rathe machten. 54 Wo du sitzest, kann auch ein ordentlicher Mann sitzen. 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Dannach här das sprüchwort van den faulen leuten gesagt werden, da man spricht: Du sitzest wie ein Bushard.“ (Gessner, Vogelbuch, 143a.) *69 Er bleibt sitzen wie eine Häslaus (Kleiderlaus). (Rottenburg.) *70 Er hat ihn sitzen lassen. – Mayer, II, 143. Hat ihm in der Verlegenheit keinen Beistand gewährt. *71 Er hat sie sitzen lassen. – Braun, I, 4111. Hat sie nach gegebenem Eheversprechen nicht geheirathet. In Pommern: He hett se sitten laten. (Dähnert, 424b.) *72 Er sitzt. D. h. er duldet eine Gefängnissstrafe ab. *73 Er sitzt, als ob er Stränge scheissen wollte. – Frischbier2, 3507. *74 Er sitzt, als wenn er auf Eiern sässe. Von denen, die ungern aufstehen. *75 Er sitzt am Schmandkasten. (Tolkemit.) – Frischbier2, 3508. Nämlich an der Quelle, sodass es ihm nicht fehlen kann. *76 Er sitzt auf dem Hause Talkenstein bei Welkersdorf. 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40 Wade ni soass, dar krîjte woas. – Peter, 448.
41 Wat buten, sitt, dat mi nig bitt. (Holst.) – Schütze, IV, 99.
Was aussen sitzt, beisst mich nicht. Ausschlag im Gesicht oder sonst ein ungefälliges Aeussere soll, meint das Sprichwort, dem innerlich gesunden oder guten Menschen nicht schaden.
42 Wecker wol sitt, loat sîn Rücken. – Danneil, 276; Schwerin, 23.
43 Weit gesessen, bald vergessen. – Petri, II, 619.
44 Wer allzeit hinden offen sitzt, vnd grillen vnd holzlin spitzt, und frembde Land nicht beschaut, der ist ein Aff in seiner Haut. – Henisch, 1744, 15.
45 Wer gôd sitt, lat dat Rucken. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 151; Weserzeitung, 4097; hochdeutsch bei Simrock, 8568.
Das Hauptstreben des Besitzers eines (oldenburger) Bauerngutes geht dahin, dasselbe seinen Erben in demselben, womöglich noch besserm Zustande zu überlassen.
46 Wer gut sitzt, erhält bald gute Gesellen.
Port.: Quem tem bom ninho, tem bom amigo. (Bohn I, 293.)
47 Wer hoch sitzt, soll nicht über sich, sondern vnter sich sehen vnd helffen, wo hülff von nöthen ist. – Lehmann, 660, 91.
48 Wer nicht sass, der kriegte was.
Wer nicht gehorcht, wird bestraft. Wol aus der Schule entlehnt, wo jeder Schüler auf seinem Platze sein soll.
49 Wer niedrig sitzt, der sitzt gut.
Engl.: Lowly sit richly warm. (Gaal, 147.)
50 Wer warm (wohl) sitzt, lasse das Rücken. – Oec. rur., 179; Coler, 294a; Petri, II, 782; Eiselein, 570; Lehmann, 146, 18; Lehmann, II, 853, 366; Hollenberg, I, 78; Körte, 6764; Pistor., VII, 43; Simrock, 9551; Moscherosch, 276; Lohrengel, I, 704; Steiger, 182; Braun, I, 4112; für Waldeck: Curtze, 310, 330; für Iserlohn: Woeste, 76, 270.
„Man dit mark di uk: Dear well set, de mei sin rukkin let.“ (Hansen, 4.) „Es ist ein Sprichwort, das ist wahr, wer wol sitzt, sey nit wandelbar.“ (Jechenhofer, Mirakelbuch, 4, 1659; Beeren, 331.) Die Armenier sagen: Bleibe da, wo's Brot gibt. (Ausland, 1871, 404b.)
Engl.: As good sit still, an rise up and fall. (Gaal, 1320.)
Frz.: Le trop changer empire. – Quand on est bien, il faut s'y tenir. (Lendroy, 98.) – Qui bien est, s'il se meut, il erre. (Cahier, 1092.) – Qui est bien ne se meuve. – Tel change qui ne gagne pas.
Holl.: Die een goed plaatsje heeft, doet best, stil te blijven zitten. (Harrebomée, II, 186a.)
It.: Chi muta stato, muta fortuna. (Bohn II, 83.) – Chi sta bene, non si muove. (Bohn I, 86; Cahier, 2825.) – Chi vuole star bene, non bisogna spartirsi di casa sua. (Masson, 352.)
Lat.: Qua positus fueris in statione, mane. (Gaal, 1320; Seybold, 476.) – Regula certa datur: bene qui stat, non moveatur. (Binder II, 2944; Gaal, 1320; Lehmann, 175, 2; Sutor, 85.) – Si qua sede sedes, et erit tibi commoda sedes, illa sede sede, nec ab illa sede recede. (Binder I, 1653; II, 3127; Frob., 572; Philippi, II, 190; Seybold, 566; Egeria, 273; Fischer, 215, 94.) – Si sede qua sedes bona, eritque sedes commoda, hac sede tu sede, nec hac recede sede commoda. (Seybold, 566.) – Sorte tua contentus abi. (Fischer, 215, 94.)
Poln.: Kamień vręsto poruszuny mihem nie obrośnie. – Kto ma chléb niech nieszuka kataczów. – Przesadzana plonka niesporo roście. (Masson, 352.)
Schwed.: Den wäl sitter, han sitte, om han kan. (Grubb, 128; Marin, 9; Wensell, 21.)
Span.: Quien bien esta y mal escoge, por mal que venga no se enoje. (Cahier, 3409.)
Ung.: Ülly vesztig, ha jol vagyon dolgod. (Gaal, 1320.)
51 Wer wohl sitzt, der hat böse Gedanken. (S. Erleiden 3.) – Lehmann, 346, 75.
52 Wir sitzen hier und lauern wie der Schnürmacher auf den Reis.
53 Wir sitzen und rathen, es wäre besser, wir wüssten es, sagte der Rathsherr, als man ihn fragte, was sie so lange im Rathe machten.
54 Wo du sitzest, kann auch ein ordentlicher Mann sitzen.
Holl.: Daar hij zit, kan een ordentelijk man ook zitten. (Harrebomée, II, 53a.)
55 Wol gesessen ist halb gegessen. – Petri, II, 809; Henisch, 950, 47.
*56 Ar sitzt wi d'r Teif'l in der Dornheck'n. – Frommann, VI, 235, 379.
Um eine schlimme, unbehagliche Stellung zu bezeichnen.
*57 Da sässen wir; wenn wir was hätten, so ässen wir.
*58 Da sitt he vör fîf Mark vêr Schilling. (Holst.) – Schütze, I, 96; III, 83; IV, 98.
Da sitzt er wie auf dem Staupbesen, wie ein armer Sünder. Von einem, der sehr niedergeschlagen und betäubt ist. Ein Stubessen (Staupbesen) nennt man in Hamburg den Betrag von 5 Mark 4 Schillinge, welche der Stäuper für eine Auspeitschung erhielt.
*59 Da sitzt der Knoten.
*60 Da sitzt ein Habicht auf der Hecke.
Nehmt euch in Acht, es ist ein Aufpasser u. s. w. da.
*61 Da sitzt's und hat ein Hütle auf. (Meiningen.)
Um zu sagen: Man hat das Geld nicht immer so da, um zu kaufen und zu geben; es fällt nicht aus dem Aermel.
*62 Dai sittet as 'ne Méus im Méäldüppen (Mehltopf). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 138.
*63 Dai sittet sik im Lechte as en Holskenméäker1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 138.
1) Holzschuhmacher.
*64 Das sitzt wie ein Hopfensack.
Von unpassenden, plumpen u. s. w. Kleidungsstücken.
*65 Dat sittet säu ful as Kaf (Spreu) an der Wand. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 58.
*66 Die wird nicht lange sitzen bleiben.
Das Mädchen wird bald einen Mann finden.
Frz.: C'est une fille de belle défaite. (Kritzinger, 208a.)
*67 Do sitzt si uf em Mist, nimm si, wie sie ist. – Sutermeister, 102.
*68 Du sitzest wie ein Bussard.
„Der Bushard ist so faul, traag vnnd gemach, dass er noch nit abstatt weycht, ob man schon zwey oder drey mal nach jm geschossen hat. Dannach här das sprüchwort van den faulen leuten gesagt werden, da man spricht: Du sitzest wie ein Bushard.“ (Gessner, Vogelbuch, 143a.)
*69 Er bleibt sitzen wie eine Häslaus (Kleiderlaus). (Rottenburg.)
*70 Er hat ihn sitzen lassen. – Mayer, II, 143.
Hat ihm in der Verlegenheit keinen Beistand gewährt.
*71 Er hat sie sitzen lassen. – Braun, I, 4111.
Hat sie nach gegebenem Eheversprechen nicht geheirathet. In Pommern: He hett se sitten laten. (Dähnert, 424b.)
*72 Er sitzt.
D. h. er duldet eine Gefängnissstrafe ab.
*73 Er sitzt, als ob er Stränge scheissen wollte. – Frischbier2, 3507.
*74 Er sitzt, als wenn er auf Eiern sässe.
Von denen, die ungern aufstehen.
*75 Er sitzt am Schmandkasten. (Tolkemit.) – Frischbier2, 3508.
Nämlich an der Quelle, sodass es ihm nicht fehlen kann.
*76 Er sitzt auf dem Hause Talkenstein bei Welkersdorf. (Schles.) – Berndt, 59.
*77 Er sitzt auf dem Kynast. – Berndt, 59.
*78 Er sitzt auf dem Pferde, wie die Kneifzange auf der Sau. – Frischbier2, 3515.
*79 Er sitzt auf dem Pferde, wie ein Frosch auf dem Kuhschiss. (Westf.)
*80 Er sitzt auf den Götzen mit dem Arsch wie Rachel. – Eiselein, 255.
*81 Er sitzt auf der Schlagbank.
Ohrfeigenplatze.
Poln.: Siedzą jak źaby na roźnie. (Lompa, 29.)
*82 Er sitzt auf'm Esse-Bett. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
D. i. er macht es sich sehr bequem. Am Pessachabend wird die Mahlzeit, zum Zeichen der Freiheit, sehr bequem auf einem Sofa (Essebett) eingenommen.
*83 Er sitzt beim Bret.
*84 Er sitzt da oben, wie eine Kuh auf dem Kirschbaum.
Holl.: Daar zit zoo hoog als eene koe in een' kersenboom. (Harrebomée, I, 422b.)
*85 Er sitzt darauf wie der Hund auf dem Heu. – Eiselein, 327.
*86 Er sitzt drauff, wie die henn auffn eiern. – Waldis, III, 26, 30.
Vom Geizigen, der auf seinem Gelde sitzt.
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