Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 19 De den Schaden hot, hot uch de Schpot. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 770. 20 De Schaden doit, mott Schaden betern. - Eichwald, 647; Frommann, IV, 143, 356. 21 De Schaed gaht vor de Baat. - Schottel, 1131a. Holl.: De schade gaat voor de baat. (Harrebomee, II, 240b.) 22 Den müsse Schad vnd Schand bestahn, der mehr sagt, als er hat gethan. - Petri, II, 79. 23 Den Schaden büsst der Reiter. - Graf, 191, 51. Im allgemeinen galt in den deutschen Rechten der Grundsatz, dass kein Thier (s. d.) Gewette (Strafgeld) zahle; doch gab es Fälle, wo man den Schaden auf den Herrn des Thieres wies, wenn dieser ihn abwehren konnte, aber dennoch geschehen liess. So zahlte, so lange Ross und Mann beisammen waren, der Reiter, nicht das Pferd die Busse u. s. w. "Verletzt eines Mannes Ross, darauf er reitet, einen andern Mann, so soll er es so thun büssen, als habe er es selbst gethan. Verwundet das Ross einen Mann im Stalle, so braucht man nichts zu geben." (Hettema, Wetten, I, 42, 108; II, 90.) 24 Den schaden empfind niemand, ohn der jhn tragen muss. - Henisch, 880, 59; Petri, II, 79. 25 Der erste Schaden warnt vor dem zweiten (einem grössern). Schwed.: Första skadan är bäst at styra. (Grubb, 237.) 26 Der im schaden fehlet, trifft zu nutzen. - Lehmann, 756, 20. 27 Der kleinste Schaden und der nächste Weg sind am besten. Holl.: Ter minste schade en ten naasten weg. (Harrebomee, II, 241b.) 28 Der letzte schad wird immer ärger, denn der dritt. - Henisch, 931, 33. 29 Der letzte Schaden ist ärger als der erste. - Petri, II, 99. 30 Der schad betrübt vnnd läst nach. - Lehmann, 852, 16. 31 Der Schade bleibt, wo er ist. - Graf, 467, 573. Der Schwächste erliegt. Mhd.: De schade sy, wor he sy. (Westphalen, III, 1753, 235.) 32 Der Schade macht in't klach. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1079 a. 33 Der schaden hat, muss auch das gespött tragen. - Werdea, Bi; Suringar, CXI, 2. 34 Der Schaden ist gut, der zwei Nutzen bringt. Mhd.: Ein schade is guot, der zwene frumen gewinnet. (Walther.) (Zingerle, 128.) 35 Der Schaden kommt zum Schaden. 36 Des einen schaden (Verderben) ist des andern glück (Nutzen). - Henisch, 1661, 23; Petri, II, 116; Simrock, 8793; Braun, I, 3777. Holl.: Des eenen kleine hinder helpt den anderen veel. (Harrebomee, I, 308a.) 37 Die alten schaden sol man nit wider auffkratzen. - Tappius, 114a. 38 Döör Skas ward'm klauk, an nimmer wis (reik). (Amrum.) - Haupt, VIII, 367, 273; Johansen, 151. Durch Schaden wird man klug, aber niemals reich. Schwed.: Af skadan blijr man wijs, och ick rijk. (Wensell, 5; Grubb, 7.) 39 Doppelt Schad', wenn de Oss ent Wate schett. (Jerentowitz.) Der Bauer verliert den Dung, und das Wasser wird unrein. 40 Dor Schaden werd men klauk. - Schambach, II, 107. 41 Drey schaden bringt vbel studieren: erstlich thut man die zeit verlieren, demnach hat man das gelt verzert, vnd zu dem dritten wenig glehrt. Lat.: In stadio tria damna luo, si non bene disco nummos consumo, modicum scio tempora perdero. (Loci comm., 49.) 42 Duich Schoan bit man geschaid. (Ungar. Bergland.) - Schröer. 43 Durch fremden Schaden ist wohlfeil klug werden. - Braun, I, 3779. 44 Durch Schaden wird der Narr klug. - Blum, 426. Der Kluge wird durchs Unglück und Erfahrung klüger, aber den Thoren verwirren und verstocken sie gänzlich. - "Widerwärtigkeiten machen auf den Dummkopf denselben Eindruck, wie Prügel auf den Esel, nur [Spaltenumbruch] so lange die Schläge noch brennen, lässt er seine Streiche." Böhm.: Skoda i hloupemu nekdy oci otvira. (Celakovsky, 156.) Engl.: Wise men learn by other harms, fools by their own. (Gaal, 1347.) Lat.: Nunquam sapiunt stulti, nisi in angustiis. (Gaal, 1347.) 45 Durch Schaden wird man klug. - Bücking, 162; Blum, 424; Broma, II, 2; Siebenkees, 147; Körte, 5228; Latendorf II, 22; Gaal, 1345; Simrock, 8779; Ramann, Unterr., II, 3; Steiger, 173; Schlechta, 447; Lohrengel, I, 186; Suringar, CVI, 2, 5 u. 16; schlesisch bei Frommann, III, 412, 484; für Waldeck: Firmenich, I, 325, 9. "Mit Schaden werden wir all glert." (Waldis, IV, 99, 522.) Die Russen dagegen: Schaden macht die Narren wol mistrauisch, aber nicht vorsichtig. (Altmann VI, 492.) Mhd.: Von schaden, giht man, manger weise werde. (Zingerle, 128.) Böhm.: Co k skode bylo, to priucilo. (Celakovsky, 156.) Engl.: Bought wit is best. (Gaal, 1345.) Frz.: Apres dommaige chascun est saige. - Belle doctrine prent en luy qui se chastie par aultruy. (Bovill, II, 133; III, 6; Bohn I, 4.) - Dommage fait (rend) sage. (Cahier, 1585; Kritzinger, 244a.) Holl.: Door schade en schande wordt men wijs. - Men moet leeren met schade of met schande. (Harrebomee, II, 241a.) It.: D' un disordine nasce un' ordine. - Il danno fa il savio. (Pazzaglia, 76, 1.) Lat.: Calamitate docemur. (Philippi, I, 68.) - Cumani sero sapiunt. (Philippi, I, 101.) - Egregia doctrina alieno sese corrigere malo. (Bovill, III, 6.) - Nocumenta sunt documenta. (Binder I, 1144; II, 2117; Weber, I, 85; Philippi, II, 30; Schonheim, N, 22.) - Piscator ictus sapiet. (Frob., 531; Hauer, Kij, Philippi, II, 96; Hanzely, 109; Tappius, 10a.) - Post acerba prudentior. (Philippi, II, 102.) - Post jacturam quis non sapit? (Binder II, 2620.) - Post iacturam sapiens quilibet. (Bovill, II, 133.) - Rem factam stultis cognoscit. (Philippi, II, 154.) - Scitum est, periculum ex aliis facere, tibi quod ex usu siet. (Terenz.) (Philippi, II, 170.) Poln.: Co bardziej dokuczy, to rychlej nauczy. - Co zaszkodzilo, to nauczylo. - Skoda vtipu dodava. (Celakovsky, 156.) Schwed.: Af skadan blir man wis. (Rhodin, 1.) 46 Durch Schaden wird man klug, ist aber theueres Lehrgeld. - Simrock, 8784; Braun, I, 3773. 47 Durch Schaden wird man selten klug. - Simrock, 8789. 48 Ein alter Schaden ist bös zu heilen. - Parömiakon, 2527. 49 Ein gemeiner Schad ist gut zu wagen. - Waldis, III, 95, 49; Petri, II, 189. Woran viele zu tragen haben, das erdrückt den einzelnen nicht. (S. Bürde 13 u. 15.) 50 Ein kleiner schad bringt offt ein grossen frommen mit sich. - Henisch, 1252, 23; Petri, II, 208. 51 Ein kleiner schad ist besser als ein grosser. - Lehmann, 693, 33; Eyering, I, 191. "Besser du leidst einen kleinen schaden, denn das du sollst in grösserm baden." (Waldis, I, 18, 53.) Dän.: Liden skade bedre end stor. (Prov. dan., 500.) 52 Ein kleiner Schaden macht oft grosses Wehe. Böhm.: Mala skoda, rovny zel. (Celakovsky, 157.) 53 Ein schad bringt den andern vnd wechst auss dem andern. - Petri, II, 223. Mhd.: Ein alt Sprichwort han ich vernomen, das manigem ze tiure ist komen: wenn es dem manne missegat, daz, note ein schade eine stat, er enbringe zwene oder drei. (Livl. Chronik.) - Ein schade dicke den andern bringet, ein tugent nach der andern dringet. (Haslan.) (Zingerle, 128.) 54 Ein Schaden geschieht, wenn man sich's am wenigsten versieht. Schwed.: När man minst troer är skadan närmast. (Grubb, 582.) 55 Ein Schaden ist gut, der zween Frumen (Vortheile) gewinnt. - Eiselein, 542. 56 Ein Schaden ist leicht geschehen, aber schwer gut gemacht. Dän.: Skade es snarere gjort end forsvaret. (Prov. dan., 499.) Frz.: Dommage rend sage. - On devient sage a ses depens. (Masson, 107.) Schwed.: Skadan är snart gjord, men ej sa snart botad. (Grubb, 719; Rhodin, 110; Wensell, 67.) 57 Einen alten Schaden curiren, heisst Binde und Salbe verlieren. - Parömiakon, 470.
[Spaltenumbruch] 19 De den Schaden hôt, hôt uch de Schpôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 770. 20 De Schaden doit, mott Schaden betern. – Eichwald, 647; Frommann, IV, 143, 356. 21 De Schaed gaht vor de Baat. – Schottel, 1131a. Holl.: De schade gaat vóór de baat. (Harrebomée, II, 240b.) 22 Den müsse Schad vnd Schand bestahn, der mehr sagt, als er hat gethan. – Petri, II, 79. 23 Den Schaden büsst der Reiter. – Graf, 191, 51. Im allgemeinen galt in den deutschen Rechten der Grundsatz, dass kein Thier (s. d.) Gewette (Strafgeld) zahle; doch gab es Fälle, wo man den Schaden auf den Herrn des Thieres wies, wenn dieser ihn abwehren konnte, aber dennoch geschehen liess. So zahlte, so lange Ross und Mann beisammen waren, der Reiter, nicht das Pferd die Busse u. s. w. „Verletzt eines Mannes Ross, darauf er reitet, einen andern Mann, so soll er es so thun büssen, als habe er es selbst gethan. 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Lat.: Nunquam sapiunt stulti, nisi in angustiis. (Gaal, 1347.) 45 Durch Schaden wird man klug. – Bücking, 162; Blum, 424; Broma, II, 2; Siebenkees, 147; Körte, 5228; Latendorf II, 22; Gaal, 1345; Simrock, 8779; Ramann, Unterr., II, 3; Steiger, 173; Schlechta, 447; Lohrengel, I, 186; Suringar, CVI, 2, 5 u. 16; schlesisch bei Frommann, III, 412, 484; für Waldeck: Firmenich, I, 325, 9. „Mit Schaden werden wir all glert.“ (Waldis, IV, 99, 522.) Die Russen dagegen: Schaden macht die Narren wol mistrauisch, aber nicht vorsichtig. (Altmann VI, 492.) Mhd.: Von schaden, giht man, manger wîse werde. (Zingerle, 128.) Böhm.: Co k škodĕ bylo, to přiučilo. (Čelakovsky, 156.) Engl.: Bought wit is best. (Gaal, 1345.) Frz.: Apres dommaige chascun est saige. – Belle doctrine prent en luy qui se chastie par aultruy. (Bovill, II, 133; III, 6; Bohn I, 4.) – Dommage fait (rend) sage. (Cahier, 1585; Kritzinger, 244a.) Holl.: Door schade en schande wordt men wijs. – Men moet leeren met schade of met schande. 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19 De den Schaden hôt, hôt uch de Schpôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 770.
20 De Schaden doit, mott Schaden betern. – Eichwald, 647; Frommann, IV, 143, 356.
21 De Schaed gaht vor de Baat. – Schottel, 1131a.
Holl.: De schade gaat vóór de baat. (Harrebomée, II, 240b.)
22 Den müsse Schad vnd Schand bestahn, der mehr sagt, als er hat gethan. – Petri, II, 79.
23 Den Schaden büsst der Reiter. – Graf, 191, 51.
Im allgemeinen galt in den deutschen Rechten der Grundsatz, dass kein Thier (s. d.) Gewette (Strafgeld) zahle; doch gab es Fälle, wo man den Schaden auf den Herrn des Thieres wies, wenn dieser ihn abwehren konnte, aber dennoch geschehen liess. So zahlte, so lange Ross und Mann beisammen waren, der Reiter, nicht das Pferd die Busse u. s. w. „Verletzt eines Mannes Ross, darauf er reitet, einen andern Mann, so soll er es so thun büssen, als habe er es selbst gethan. Verwundet das Ross einen Mann im Stalle, so braucht man nichts zu geben.“ (Hettema, Wetten, I, 42, 108; II, 90.)
24 Den schaden empfind niemand, ohn der jhn tragen muss. – Henisch, 880, 59; Petri, II, 79.
25 Der erste Schaden warnt vor dem zweiten (einem grössern).
Schwed.: Första skadan är bäst at styra. (Grubb, 237.)
26 Der im schaden fehlet, trifft zu nutzen. – Lehmann, 756, 20.
27 Der kleinste Schaden und der nächste Weg sind am besten.
Holl.: Ter minste schade en ten naasten weg. (Harrebomée, II, 241b.)
28 Der letzte schad wird immer ärger, denn der dritt. – Henisch, 931, 33.
29 Der letzte Schaden ist ärger als der erste. – Petri, II, 99.
30 Der schad betrübt vnnd läst nach. – Lehmann, 852, 16.
31 Der Schade bleibt, wo er ist. – Graf, 467, 573.
Der Schwächste erliegt.
Mhd.: De schade sy, wor he sy. (Westphalen, III, 1753, 235.)
32 Der Schade mâcht in't klâch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1079 a.
33 Der schaden hat, muss auch das gespött tragen. – Werdea, Bi; Suringar, CXI, 2.
34 Der Schaden ist gut, der zwei Nutzen bringt.
Mhd.: Ein schade is guot, der zwêne frumen gewinnet. (Walther.) (Zingerle, 128.)
35 Der Schaden kommt zum Schaden.
36 Des einen schaden (Verderben) ist des andern glück (Nutzen). – Henisch, 1661, 23; Petri, II, 116; Simrock, 8793; Braun, I, 3777.
Holl.: Des eenen kleine hinder helpt den anderen veel. (Harrebomée, I, 308a.)
37 Die alten schaden sol man nit wider auffkratzen. – Tappius, 114a.
38 Döör Skâs wârd'm klûk, an nimmer wis (rîk). (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 273; Johansen, 151.
Durch Schaden wird man klug, aber niemals reich.
Schwed.: Af skadan blijr man wijs, och ick rijk. (Wensell, 5; Grubb, 7.)
39 Doppelt Schad', wenn de Oss ent Wate schett. (Jerentowitz.)
Der Bauer verliert den Dung, und das Wasser wird unrein.
40 Dôr Schaden werd men klauk. – Schambach, II, 107.
41 Drey schaden bringt vbel studieren: erstlich thut man die zeit verlieren, demnach hat man das gelt verzert, vnd zu dem dritten wenig glehrt.
Lat.: In stadio tria damna luo, si non bene disco nummos consumo, modicum scio tempora perdero. (Loci comm., 49.)
42 Duich Schoan bit man geschaid. (Ungar. Bergland.) – Schröer.
43 Durch fremden Schaden ist wohlfeil klug werden. – Braun, I, 3779.
44 Durch Schaden wird der Narr klug. – Blum, 426.
Der Kluge wird durchs Unglück und Erfahrung klüger, aber den Thoren verwirren und verstocken sie gänzlich. – „Widerwärtigkeiten machen auf den Dummkopf denselben Eindruck, wie Prügel auf den Esel, nur
so lange die Schläge noch brennen, lässt er seine Streiche.“
Böhm.: Škoda i hloupému nĕkdy oči otvirá. (Čelakovsky, 156.)
Engl.: Wise men learn by other harms, fools by their own. (Gaal, 1347.)
Lat.: Nunquam sapiunt stulti, nisi in angustiis. (Gaal, 1347.)
45 Durch Schaden wird man klug. – Bücking, 162; Blum, 424; Broma, II, 2; Siebenkees, 147; Körte, 5228; Latendorf II, 22; Gaal, 1345; Simrock, 8779; Ramann, Unterr., II, 3; Steiger, 173; Schlechta, 447; Lohrengel, I, 186; Suringar, CVI, 2, 5 u. 16; schlesisch bei Frommann, III, 412, 484; für Waldeck: Firmenich, I, 325, 9.
„Mit Schaden werden wir all glert.“ (Waldis, IV, 99, 522.) Die Russen dagegen: Schaden macht die Narren wol mistrauisch, aber nicht vorsichtig. (Altmann VI, 492.)
Mhd.: Von schaden, giht man, manger wîse werde. (Zingerle, 128.)
Böhm.: Co k škodĕ bylo, to přiučilo. (Čelakovsky, 156.)
Engl.: Bought wit is best. (Gaal, 1345.)
Frz.: Apres dommaige chascun est saige. – Belle doctrine prent en luy qui se chastie par aultruy. (Bovill, II, 133; III, 6; Bohn I, 4.) – Dommage fait (rend) sage. (Cahier, 1585; Kritzinger, 244a.)
Holl.: Door schade en schande wordt men wijs. – Men moet leeren met schade of met schande. (Harrebomée, II, 241a.)
It.: D' un disordine nasce un' ordine. – Il danno fà il savio. (Pazzaglia, 76, 1.)
Lat.: Calamitate docemur. (Philippi, I, 68.) – Cumani sero sapiunt. (Philippi, I, 101.) – Egregia doctrina alieno sese corrigere malo. (Bovill, III, 6.) – Nocumenta sunt documenta. (Binder I, 1144; II, 2117; Weber, I, 85; Philippi, II, 30; Schonheim, N, 22.) – Piscator ictus sapiet. (Frob., 531; Hauer, Kij, Philippi, II, 96; Hanzely, 109; Tappius, 10a.) – Post acerba prudentior. (Philippi, II, 102.) – Post jacturam quis non sapit? (Binder II, 2620.) – Post iacturam sapiens quilibet. (Bovill, II, 133.) – Rem factam stultis cognoscit. (Philippi, II, 154.) – Scitum est, periculum ex aliis facere, tibi quod ex usu siet. (Terenz.) (Philippi, II, 170.)
Poln.: Co bardziéj dokuczy, to rychléj nauczy. – Co zaszkodziło, to nauczyło. – Škoda vtipu dodáva. (Čelakovsky, 156.)
Schwed.: Af skadan blir man wis. (Rhodin, 1.)
46 Durch Schaden wird man klug, ist aber theueres Lehrgeld. – Simrock, 8784; Braun, I, 3773.
47 Durch Schaden wird man selten klug. – Simrock, 8789.
48 Ein alter Schaden ist bös zu heilen. – Parömiakon, 2527.
49 Ein gemeiner Schad ist gut zu wagen. – Waldis, III, 95, 49; Petri, II, 189.
Woran viele zu tragen haben, das erdrückt den einzelnen nicht. (S. Bürde 13 u. 15.)
50 Ein kleiner schad bringt offt ein grossen frommen mit sich. – Henisch, 1252, 23; Petri, II, 208.
51 Ein kleiner schad ist besser als ein grosser. – Lehmann, 693, 33; Eyering, I, 191.
„Besser du leidst einen kleinen schaden, denn das du sollst in grösserm baden.“ (Waldis, I, 18, 53.)
Dän.: Liden skade bedre end stor. (Prov. dan., 500.)
52 Ein kleiner Schaden macht oft grosses Wehe.
Böhm.: Mala skoda, rovný žel. (Čelakovsky, 157.)
53 Ein schad bringt den andern vnd wechst auss dem andern. – Petri, II, 223.
Mhd.: Ein alt Sprichwort hân ich vernomen, das manigem ze tiure ist komen: wenn es dem manne missegât, daz, nôte ein schade eine stât, er enbringe zwêne oder drî. (Livl. Chronik.) – Ein schade dicke den andern bringet, ein tugent nâch der andern dringet. (Haslan.) (Zingerle, 128.)
54 Ein Schaden geschieht, wenn man sich's am wenigsten versieht.
Schwed.: När man minst troer är skadan närmast. (Grubb, 582.)
55 Ein Schaden ist gut, der zween Frumen (Vortheile) gewinnt. – Eiselein, 542.
56 Ein Schaden ist leicht geschehen, aber schwer gut gemacht.
Dän.: Skade es snarere gjort end forsvaret. (Prov. dan., 499.)
Frz.: Dommage rend sage. – On devient sage à ses dépens. (Masson, 107.)
Schwed.: Skadan är snart gjord, men ej så snart botad. (Grubb, 719; Rhodin, 110; Wensell, 67.)
57 Einen alten Schaden curiren, heisst Binde und Salbe verlieren. – Parömiakon, 470.
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