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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 138 Verspricht dir jemand ein Schwein; so thu's sofort in den Sack hinein! (Böhmen.)

139 Viel Schweine machen den Trank dünn. - Blum, 183; Bücking, 254; Körte, 5492; Braun, I, 4042.

Wo viele dazu sind, etwas unter sich zu theilen, da bekommt keiner sehr viel, z. B. viel Erben zu einer Hinterlassenschaft. (S. Ferkel 2 u. 17 und Mönch 241.)

Holl.: Vele zwijnen maken dunnen drank. (Harrebomee, II, 517b.)

Schwed.: Män swin giör dranken tun. (Grubb, 550.)

140 Viel Schweine machen dünnen Trank, sagte der Bauer in der Schenke, als er schlechten Kaffee bekam und drei schmuzige Mägde in der Küche sah.

141 Viel Schweine, viel Speck; viel Tauben, viel Dreck. (Sachsen.) - Boebel, 138.

142 Vor den Schweinen des Müllers und den Töchtern der Gastwirthe muss man sich hüten.

143 Vum Schweinj lird em Mores. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 153.

144 Wann hat das Schwein nach der Wolke gesehen! (Lit.)

Von einem Unverschämten.

145 War lepe1 Schweinen fröten2 is 't hard. - Stürenburg, 61b.

1) Lep = schlecht, schlimm, krank, schwach; 'n lep Wark = eine schlechte, misliche Sache; 'n lepen Schojen = ein arger Taugenichts; he is hes lep = er (der Kranke) ist sehr elend.

2) Auch wröten = wühlen, aufwühlen, schlechte Arbeit, besonders Erdarbeit verrichten. - Dem Pfuscher wird die Arbeit schwer. Kern (838) gibt als Sinn an: Eigensinnige Leute stossen überall auf Hindernisse.

146 Was das Schwein verbrochen, wird am Ferkel (Hunde) gerochen.

Lat.: Canis peccatum suis dependet. (Gaal, 366.) - Culpam majorum posteri luunt. (Curtius.) (Philippi, I, 101.)

147 Was ist es nutz, der eim feisten Schwein den ars smirt. - Fastnachtspiel, 527, 22.

148 Was man seinem Schweine gibt, ist nicht weggeworfen.

Dän.: Det er intet borte man giver sin griis. (Prov. dan., 239.)

149 Was soll ein Schwein, das weder Speck noch Wurst gibt!

150 Wasch' und bügle ein Schwein, es bringt dir's hundertfach (zehnfach) ein. (Herford.) - Boebel, 138; Wunderlich, 9.

151 Wat en gaud Swein is, fret alles. - Schambach, II, 417.

Es wird dadurch die Forderung ausgesprochen, zu essen, was auf den Tisch kommt, was es auch sei.

152 Wat en Swein is, werd sein Lewe kein Osse. (S. Esel 386.) - Schambach, II, 418.

153 Wat frocht de Schweinj no lateinjescher Kächen? (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 149.

Engl.: What can you expect of a hog but his bristles? (Bohn II, 166.)

154 Wat wiss det Schweinj vu wat et fät wirt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 155.

155 Wei sik ächter de Schweine vermed, mot sei heien. (Sauerland.)

156 Wem das Schwein gehört, der macht die Würste, wie er will.

157 Wem ein Schwein verloren gegangen, der hört es hinterm Busche grunzen.

Böhm.: Komu prase zahyne, tomu dlouho v usich kvici. (Celakovsky, 187.)

Poln.: Komu prosie zginie, temu w uszy piszczy. (Celakovsky, 187.)

158 Wem 'n Swein anbaen wart, mot den Sack nich toholen. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036.

Man muss glückliche Umstände rasch benutzen.

159 Wenn das Schwein am besten gemästet ist, hat es den Metzger zu fürchten. - Parömiakon, 609.

Traue dem Glück nicht! Wenn das dir am meisten schmeichelt, sieht es dich mit drohenden Augen an!

160 Wenn de Sweine satt sind, stöt'n se' Trogg üm. (Ostfries.) - Bueren, 1276; Kern, 841; Hauskalender, III; für Altmark: Danneil, 279; für Bremen: Köster, 255.

Böhm.: Syte prase vechtem hra. (Celakovsky, 167.)

Frz.: Quand les cochons sont soauls, ils renversent le baquet. (Cahier, 1660.)

Holl.: Als 't varken zat is, zoo stoot het de trog om. (Bohn I, 299.)


[Spaltenumbruch]

161 Wenn die Schweine frieren (hungern) und die Bauern trinken (voll sind), wird viel Lärm.

Frz.: Les pourceaux avec le froid et les hommes avec le vin, font grand bruit. (Kritzinger, 555.)

Port.: Porcos com frio, e homens com vinho, fazem grande ruido. (Bohn I, 291.)

162 Wenn die Schweine Hörner hätten, möchte der Teufel Sautreiber sein.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Wenn a Chaser (Schwein) soll huben Hörner, wollt die Welt kein Kijem gehot. Die Welt wird dann keinen Bestand haben.

Poln.: Nie dal Pan Bog swini rogow, boby niemi bardzo bodla. (Lompa, 25.)

163 Wenn die Schweine schlafen, träumt ihnen von Träbern.

"Wenn die schwein entschlaffen nur, kompt jhn'n im traum von trebern für."

Lat.: Somnia de siliquis sus cernit, quando quiescit. (Loci comm., 185; Sutor, 583.)

164 Wenn die Schweine sich beissen, macht der Wolf Friede.

Erscheint der Wolf, so lassen die Schweine ihren Streit unter sich ruhen. So tritt häuslicher Unfriede vor äussern Angriffen zurück.

Dän.: Ulf gjör sviin saate. (Prov. dan., 564.)

165 Wenn du sähest, was das Schwein alles frisst, du würdest seine Eingeweide nicht essen. (Surinam.)

Um zu sagen: Es ist gut, dass man nicht alles weiss.

166 Wenn ein Schwein heisse Milch bekommt, geht's caput.

167 Wenn gebraten ist das Schwein, so gehört dazu ein guter Wein. - Petri, II, 660.

168 Wenn ich Schweine hüten (treiben) soll, lieber eine ganze Heerde als eins.

Sehr oft ist ein grosses Uebel einem scheinbar kleinern vorzuziehen. Neulich hörte ich es in Bezug auf die Stellung eines Lehrers an öffentlichen Schulen und eines Privatlehrers anwenden.

Böhm.: Mam-li svine pasti, radse hned cele stado. (Celakovsky, 158.)

Poln.: Mam-li swinie pasc, wole cala trzode. (Celakovsky, 158.)

169 Wenn man die Schwein kutzelt oder krawet, so legen sie sich in den Dreck. - Lehmann, 360, 18; 489, 26 u. 906, 9; Chaos, 399.

Dän.: Naar man klöer svinet, legger det sig i skarnen. (Prov. dan., 349.)

170 Wenn man dir das Schwein anbeut, so sei mit dem Sacke bereit.

"Will man dir schenken ein gutes schwein, so lass am sack kein mangel sein."

Böhm.: Kdyz slibi prase, vezmi hned pytel na se. (Celakovsky, 94.)

Engl.: When the pig's proffer'd, hold up the poke. (Bohn II, 124.)

Lat.: Dum sus praebetur, tunc saccus pontificetur. (Loci comm., 138.)

Span.: Quando te dieren la cochinilla, acude con la soguilla. (Celakovsky, 94.)

Tschud.: Kui porsas pakkutakse, siis pea kot lahti. (Celakovsky, 94.)

171 Wenn man Ein Schwein beim Schwanze zieht, so schreien sie alle.

Holl.: Trekt men een varken bij den staart, dan schreeuwen zij allen. (Bohn I, 339.)

172 Wenn man ein Schwein durch die Schule jagt, so wird es verständiger als alle andern Schweine.

173 Wenn man Schwein käufft, da sehe man sich wol vor, dass nicht ein Schalcksauge dabey sey. - Coler, 463b.

"Denn man findet in der Welt schalck über schalck."

Lat.: Inventa lege, invenitur etiam fraus legis. (Coler, 463b.)

174 Wenn sich das Schwein verlaufen hat, findet man es im Düngerhaufen.

175 Wer das Schwein kauft, muss auch die Schinken (den Speck) mit bezahlen. - Altmann V, 96; VI, 395.

176 Wer das Schwein Taja (eine Erdfrucht) im Maule herumtragen sieht, kann wissen, dass es satt ist. (Surinam.)

Sinn: Wenn die Maus satt ist, so ist das Mehl bitter.

[Spaltenumbruch] 138 Verspricht dir jemand ein Schwein; so thu's sofort in den Sack hinein! (Böhmen.)

139 Viel Schweine machen den Trank dünn.Blum, 183; Bücking, 254; Körte, 5492; Braun, I, 4042.

Wo viele dazu sind, etwas unter sich zu theilen, da bekommt keiner sehr viel, z. B. viel Erben zu einer Hinterlassenschaft. (S. Ferkel 2 u. 17 und Mönch 241.)

Holl.: Vele zwijnen maken dunnen drank. (Harrebomée, II, 517b.)

Schwed.: Män swin giør dranken tun. (Grubb, 550.)

140 Viel Schweine machen dünnen Trank, sagte der Bauer in der Schenke, als er schlechten Kaffee bekam und drei schmuzige Mägde in der Küche sah.

141 Viel Schweine, viel Speck; viel Tauben, viel Dreck. (Sachsen.) – Boebel, 138.

142 Vor den Schweinen des Müllers und den Töchtern der Gastwirthe muss man sich hüten.

143 Vum Schwéinj lird em Mores. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 153.

144 Wann hat das Schwein nach der Wolke gesehen! (Lit.)

Von einem Unverschämten.

145 Wâr lêpe1 Schwînen fröten2 is 't hard.Stürenburg, 61b.

1) Lêp = schlecht, schlimm, krank, schwach; 'n lêp Wark = eine schlechte, misliche Sache; 'n lêpen Schojen = ein arger Taugenichts; he is hês lêp = er (der Kranke) ist sehr elend.

2) Auch wröten = wühlen, aufwühlen, schlechte Arbeit, besonders Erdarbeit verrichten. – Dem Pfuscher wird die Arbeit schwer. Kern (838) gibt als Sinn an: Eigensinnige Leute stossen überall auf Hindernisse.

146 Was das Schwein verbrochen, wird am Ferkel (Hunde) gerochen.

Lat.: Canis peccatum suis dependet. (Gaal, 366.) – Culpam majorum posteri luunt. (Curtius.) (Philippi, I, 101.)

147 Was ist es nutz, der eim feisten Schwein den ars smirt.Fastnachtspiel, 527, 22.

148 Was man seinem Schweine gibt, ist nicht weggeworfen.

Dän.: Det er intet borte man giver sin griis. (Prov. dan., 239.)

149 Was soll ein Schwein, das weder Speck noch Wurst gibt!

150 Wasch' und bügle ein Schwein, es bringt dir's hundertfach (zehnfach) ein. (Herford.) – Boebel, 138; Wunderlich, 9.

151 Wat en gaud Swîn is, fret alles.Schambach, II, 417.

Es wird dadurch die Forderung ausgesprochen, zu essen, was auf den Tisch kommt, was es auch sei.

152 Wat en Swîn is, werd sîn Lêwe kein Osse. (S. Esel 386.) – Schambach, II, 418.

153 Wat frôcht de Schwéinj no latèinjescher Kächen? (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 149.

Engl.: What can you expect of a hog but his bristles? (Bohn II, 166.)

154 Wat wiss det Schwéinj vu wat et fät wirt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 155.

155 Wei sik ächter de Schweine vermed, mot sei hêien. (Sauerland.)

156 Wem das Schwein gehört, der macht die Würste, wie er will.

157 Wem ein Schwein verloren gegangen, der hört es hinterm Busche grunzen.

Böhm.: Komu prase zahyne, tomu dlouho v uších kvičí. (Čelakovsky, 187.)

Poln.: Komu prosię zginie, temu w uszy piszczy. (Čelakovsky, 187.)

158 Wem 'n Swîn anbaen wart, môt den Sack nich toholen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.

Man muss glückliche Umstände rasch benutzen.

159 Wenn das Schwein am besten gemästet ist, hat es den Metzger zu fürchten.Parömiakon, 609.

Traue dem Glück nicht! Wenn das dir am meisten schmeichelt, sieht es dich mit drohenden Augen an!

160 Wenn de Swîne satt sind, stöt'n se' Trogg üm. (Ostfries.) – Bueren, 1276; Kern, 841; Hauskalender, III; für Altmark: Danneil, 279; für Bremen: Köster, 255.

Böhm.: Syté prase vĕchtem hrá. (Čelakovsky, 167.)

Frz.: Quand les cochons sont soûls, ils renversent le baquet. (Cahier, 1660.)

Holl.: Als 't varken zat is, zoo stoot het de trog om. (Bohn I, 299.)


[Spaltenumbruch]

161 Wenn die Schweine frieren (hungern) und die Bauern trinken (voll sind), wird viel Lärm.

Frz.: Les pourceaux avec le froid et les hommes avec le vin, font grand bruit. (Kritzinger, 555.)

Port.: Porcos com frio, e homens com vinho, fazem grande ruido. (Bohn I, 291.)

162 Wenn die Schweine Hörner hätten, möchte der Teufel Sautreiber sein.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Wenn a Chaser (Schwein) soll huben Hörner, wollt die Welt kein Kijem gehot. Die Welt wird dann keinen Bestand haben.

Poln.: Nie dal Pan Bóg świni rogów, boby niemi bardzo bodła. (Lompa, 25.)

163 Wenn die Schweine schlafen, träumt ihnen von Träbern.

„Wenn die schwein entschlaffen nur, kompt jhn'n im traum von trebern für.“

Lat.: Somnia de siliquis sus cernit, quando quiescit. (Loci comm., 185; Sutor, 583.)

164 Wenn die Schweine sich beissen, macht der Wolf Friede.

Erscheint der Wolf, so lassen die Schweine ihren Streit unter sich ruhen. So tritt häuslicher Unfriede vor äussern Angriffen zurück.

Dän.: Ulf gjør sviin saate. (Prov. dan., 564.)

165 Wenn du sähest, was das Schwein alles frisst, du würdest seine Eingeweide nicht essen. (Surinam.)

Um zu sagen: Es ist gut, dass man nicht alles weiss.

166 Wenn ein Schwein heisse Milch bekommt, geht's caput.

167 Wenn gebraten ist das Schwein, so gehört dazu ein guter Wein.Petri, II, 660.

168 Wenn ich Schweine hüten (treiben) soll, lieber eine ganze Heerde als eins.

Sehr oft ist ein grosses Uebel einem scheinbar kleinern vorzuziehen. Neulich hörte ich es in Bezug auf die Stellung eines Lehrers an öffentlichen Schulen und eines Privatlehrers anwenden.

Böhm.: Mám-li svinĕ pásti, radše hned celé stádo. (Čelakovsky, 158.)

Poln.: Mam-li świnie paść, wolę całą trzodę. (Čelakovsky, 158.)

169 Wenn man die Schwein kutzelt oder krawet, so legen sie sich in den Dreck.Lehmann, 360, 18; 489, 26 u. 906, 9; Chaos, 399.

Dän.: Naar man kløer svinet, legger det sig i skarnen. (Prov. dan., 349.)

170 Wenn man dir das Schwein anbeut, so sei mit dem Sacke bereit.

„Will man dir schenken ein gutes schwein, so lass am sack kein mangel sein.“

Böhm.: Když slíbí prase, vezmi hned pytel na se. (Čelakovsky, 94.)

Engl.: When the pig's proffer'd, hold up the poke. (Bohn II, 124.)

Lat.: Dum sus praebetur, tunc saccus pontificetur. (Loci comm., 138.)

Span.: Quando te dieren la cochinilla, acude con la soguilla. (Čelakovsky, 94.)

Tschud.: Kui porsas pakkutakse, siis pea kot lahti. (Čelakovsky, 94.)

171 Wenn man Ein Schwein beim Schwanze zieht, so schreien sie alle.

Holl.: Trekt men één varken bij den staart, dan schreeuwen zij allen. (Bohn I, 339.)

172 Wenn man ein Schwein durch die Schule jagt, so wird es verständiger als alle andern Schweine.

173 Wenn man Schwein käufft, da sehe man sich wol vor, dass nicht ein Schalcksauge dabey sey.Coler, 463b.

„Denn man findet in der Welt schalck über schalck.“

Lat.: Inventa lege, invenitur etiam fraus legis. (Coler, 463b.)

174 Wenn sich das Schwein verlaufen hat, findet man es im Düngerhaufen.

175 Wer das Schwein kauft, muss auch die Schinken (den Speck) mit bezahlen.Altmann V, 96; VI, 395.

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[[227]/0233] 138 Verspricht dir jemand ein Schwein; so thu's sofort in den Sack hinein! (Böhmen.) 139 Viel Schweine machen den Trank dünn. – Blum, 183; Bücking, 254; Körte, 5492; Braun, I, 4042. Wo viele dazu sind, etwas unter sich zu theilen, da bekommt keiner sehr viel, z. B. viel Erben zu einer Hinterlassenschaft. (S. Ferkel 2 u. 17 und Mönch 241.) Holl.: Vele zwijnen maken dunnen drank. (Harrebomée, II, 517b.) Schwed.: Män swin giør dranken tun. (Grubb, 550.) 140 Viel Schweine machen dünnen Trank, sagte der Bauer in der Schenke, als er schlechten Kaffee bekam und drei schmuzige Mägde in der Küche sah. 141 Viel Schweine, viel Speck; viel Tauben, viel Dreck. (Sachsen.) – Boebel, 138. 142 Vor den Schweinen des Müllers und den Töchtern der Gastwirthe muss man sich hüten. 143 Vum Schwéinj lird em Mores. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 153. 144 Wann hat das Schwein nach der Wolke gesehen! (Lit.) 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(Herford.) – Boebel, 138; Wunderlich, 9. 151 Wat en gaud Swîn is, fret alles. – Schambach, II, 417. Es wird dadurch die Forderung ausgesprochen, zu essen, was auf den Tisch kommt, was es auch sei. 152 Wat en Swîn is, werd sîn Lêwe kein Osse. (S. Esel 386.) – Schambach, II, 418. 153 Wat frôcht de Schwéinj no latèinjescher Kächen? (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 149. Engl.: What can you expect of a hog but his bristles? (Bohn II, 166.) 154 Wat wiss det Schwéinj vu wat et fät wirt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 155. 155 Wei sik ächter de Schweine vermed, mot sei hêien. (Sauerland.) 156 Wem das Schwein gehört, der macht die Würste, wie er will. 157 Wem ein Schwein verloren gegangen, der hört es hinterm Busche grunzen. Böhm.: Komu prase zahyne, tomu dlouho v uších kvičí. (Čelakovsky, 187.) Poln.: Komu prosię zginie, temu w uszy piszczy. (Čelakovsky, 187.) 158 Wem 'n Swîn anbaen wart, môt den Sack nich toholen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036. Man muss glückliche Umstände rasch benutzen. 159 Wenn das Schwein am besten gemästet ist, hat es den Metzger zu fürchten. – Parömiakon, 609. Traue dem Glück nicht! Wenn das dir am meisten schmeichelt, sieht es dich mit drohenden Augen an! 160 Wenn de Swîne satt sind, stöt'n se' Trogg üm. (Ostfries.) – Bueren, 1276; Kern, 841; Hauskalender, III; für Altmark: Danneil, 279; für Bremen: Köster, 255. Böhm.: Syté prase vĕchtem hrá. (Čelakovsky, 167.) Frz.: Quand les cochons sont soûls, ils renversent le baquet. (Cahier, 1660.) Holl.: Als 't varken zat is, zoo stoot het de trog om. (Bohn I, 299.) 161 Wenn die Schweine frieren (hungern) und die Bauern trinken (voll sind), wird viel Lärm. Frz.: Les pourceaux avec le froid et les hommes avec le vin, font grand bruit. (Kritzinger, 555.) Port.: Porcos com frio, e homens com vinho, fazem grande ruido. (Bohn I, 291.) 162 Wenn die Schweine Hörner hätten, möchte der Teufel Sautreiber sein. Jüdisch-deutsch in Warschau: Wenn a Chaser (Schwein) soll huben Hörner, wollt die Welt kein Kijem gehot. Die Welt wird dann keinen Bestand haben. Poln.: Nie dal Pan Bóg świni rogów, boby niemi bardzo bodła. (Lompa, 25.) 163 Wenn die Schweine schlafen, träumt ihnen von Träbern. „Wenn die schwein entschlaffen nur, kompt jhn'n im traum von trebern für.“ Lat.: Somnia de siliquis sus cernit, quando quiescit. (Loci comm., 185; Sutor, 583.) 164 Wenn die Schweine sich beissen, macht der Wolf Friede. Erscheint der Wolf, so lassen die Schweine ihren Streit unter sich ruhen. So tritt häuslicher Unfriede vor äussern Angriffen zurück. Dän.: Ulf gjør sviin saate. (Prov. dan., 564.) 165 Wenn du sähest, was das Schwein alles frisst, du würdest seine Eingeweide nicht essen. (Surinam.) Um zu sagen: Es ist gut, dass man nicht alles weiss. 166 Wenn ein Schwein heisse Milch bekommt, geht's caput. 167 Wenn gebraten ist das Schwein, so gehört dazu ein guter Wein. – Petri, II, 660. 168 Wenn ich Schweine hüten (treiben) soll, lieber eine ganze Heerde als eins. Sehr oft ist ein grosses Uebel einem scheinbar kleinern vorzuziehen. Neulich hörte ich es in Bezug auf die Stellung eines Lehrers an öffentlichen Schulen und eines Privatlehrers anwenden. Böhm.: Mám-li svinĕ pásti, radše hned celé stádo. (Čelakovsky, 158.) Poln.: Mam-li świnie paść, wolę całą trzodę. (Čelakovsky, 158.) 169 Wenn man die Schwein kutzelt oder krawet, so legen sie sich in den Dreck. – Lehmann, 360, 18; 489, 26 u. 906, 9; Chaos, 399. Dän.: Naar man kløer svinet, legger det sig i skarnen. (Prov. dan., 349.) 170 Wenn man dir das Schwein anbeut, so sei mit dem Sacke bereit. „Will man dir schenken ein gutes schwein, so lass am sack kein mangel sein.“ Böhm.: Když slíbí prase, vezmi hned pytel na se. (Čelakovsky, 94.) Engl.: When the pig's proffer'd, hold up the poke. (Bohn II, 124.) Lat.: Dum sus praebetur, tunc saccus pontificetur. (Loci comm., 138.) Span.: Quando te dieren la cochinilla, acude con la soguilla. (Čelakovsky, 94.) Tschud.: Kui porsas pakkutakse, siis pea kot lahti. (Čelakovsky, 94.) 171 Wenn man Ein Schwein beim Schwanze zieht, so schreien sie alle. Holl.: Trekt men één varken bij den staart, dan schreeuwen zij allen. (Bohn I, 339.) 172 Wenn man ein Schwein durch die Schule jagt, so wird es verständiger als alle andern Schweine. 173 Wenn man Schwein käufft, da sehe man sich wol vor, dass nicht ein Schalcksauge dabey sey. – Coler, 463b. „Denn man findet in der Welt schalck über schalck.“ Lat.: Inventa lege, invenitur etiam fraus legis. (Coler, 463b.) 174 Wenn sich das Schwein verlaufen hat, findet man es im Düngerhaufen. 175 Wer das Schwein kauft, muss auch die Schinken (den Speck) mit bezahlen. – Altmann V, 96; VI, 395. 176 Wer das Schwein Taja (eine Erdfrucht) im Maule herumtragen sieht, kann wissen, dass es satt ist. (Surinam.) Sinn: Wenn die Maus satt ist, so ist das Mehl bitter.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [227]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/233>, abgerufen am 22.11.2024.