Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 39 Was schwarz ist, bleibt schwarz.

Holl.: Het zwart zal wel zwart blijven. (Harrebomee, II, 515b.)

Lat.: Lanarum nigrae nullum colorem bibunt. (Plinius.)

40 Was schwarz ist, muss man nicht weiss nennen.

41 Wer andere schwarz macht, ist selber noch nicht weiss.

Holl.: Die anderen zwart maakt, is zelf daarom nog niet wit. (Harrebomee, II, 475a.)

42 Wer einmal schwarz gebrannt, wird nie mehr weiss von Bleichers Hand. - Eiselein, 562.

Lat.: Quem fortuna pinxerit (nigrum scripserit), hunc non universum aevum candidum reddere potest. (Eiselein, 562.)

43 Wer schwarz ist geboren, bei dem ist alles Waschen verloren. - Schmitz, 190, 102; Schulfreund, 87, 116.

44 Wer selber schwarz ist, muss andere nicht bleichen wollen.

It.: Non biasimar mai un altro del tuo uizio. (Pazzaglia, 32.)

45 Wer sich schwarz trägt, muss immer eine Bürste an der Seite haben.

Wer Arges im Sinne hat, mit Bösem umgeht, muss beständig darauf sinnen, es zu verbergen.

Engl.: He that wears black, must hang a brush at his back. (Bohn II, 72.)

46 Wer überall schwarz ist, bei dem sieht man keine Flecken.

47 Wie schwarz bist du, sprach der russige Kessel zu dem Hafen. - Parömiakon, 2381.

Wer übel über andere urtheilt und seine eigenen Mängel übersieht. In ähnlichem Sinne sagen die Aegypter: Papagai und Pfau sagen zueinander: Mir misfällt dein buntes Gefieder.

Dän.: Vee dig, saa soort est du, sagde gryden til leerpotten. (Prov. dan., 560.)

*48 A eis su schwortz wie a Zigäuner. - Robinson, 629; Gomolcke, 128.

*49 Einem schwarz für weiss vormachen.

*50 Einen schwarz anlaufen lassen.

*51 Einen schwarz machen (brennen). - Eiselein, 562; Braun, I, 4034.

Bei Sechsundsechzig eine Partie, bei welcher der Gegner nicht zum Anlegen kommt. Man sagt auch: einen geistlich machen.

*52 Einen so schwarz machen wie der Teufel.

Frz.: Distiller sur la vie de quelqu'un un venin dangereux. (Kritzinger, 705b.)

Holl.: Hij veegt hem zoo zwart, dat zijns vaders varkens niet van hem zouden lusten. (Harrebomee, II, 356a.)

*53 Einer sagte schwarz, der andere weiss.

Bei sehr entgegengesetzten Meinungen.

*54 Er hat es mir schwarz auf weiss gegeben.

D. h. schriftlich.

Dän.: Han har sort paa hvidt. (Prov. dan., 521.)

Holl.: Hij heeft zwart op wit. (Harrebomee, II, 515b.)

*55 Er is schwarz wie ein Koimenkehrer. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Holl.: Het is zwarter dan de kagcheloven (schoorsteen). (Harrebomee, I, 374.)

*56 Er ist schwarz gemacht. - Schottel, 1118a.

*57 Er ist schwarz vor Hunger.

Holl.: Dat is iemand, die zwart van den honger is, zei Roelof, en hij zag een moor gaan. (Harrebomee, II, 515a.)

*58 Er ist schwarz wie ein Essenkehrer.

Holl.: Hij is zwart en hard. - Hij is zwart van magerheid.

*59 Er ist schwarz wie ein Schornstein geboren. (Nordamerika.)

Zunächst um anzudeuten, dass in einem Neger unvermischtes afrikanisches Blut sei, denn aber auch zur Bezeichnung von Gesinnung und Charakter. (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 24. Jan. 1863.)

*60 Er ist schwarz wie eine Heidelbeere.

*61 Er ist schwärzer als der Himmel blau.

Lat.: Fama super aethera notus. (Chaos, 159.)

*62 Er ist so schwarz wie der Teufel.

Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomee, II, 515a.) - Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit, als of hij famille van Lucifer was. - Hij ziet zoo zwart als een nikker. - Zoo zwart als eene raaf (tor). (Harrebomee, II, 39, 127b u. 340b.)

*63 Er ist so schwarz wie Schulzens Thürhenkel.

Die Redensart ist aus Neundorf (Kreis Löwenberg) und soll daher kommen, dass der Griff an der Thür des dortigen Schulzen, wo, da er auch Polizeiverwalter ist, viel Leute, auch der untern Schicht, aus- und eingehen, sich in der angegebenen Weise auszeichnet.

[Spaltenumbruch] *64 Er ist weder schwarz noch weiss.

Holl.: Hij slacht den drek van den sperwer, die riekt noch wel noch kwalijk. (Harrebomee, II, 287b.)

*65 Er kann schwarz und weiss wol unterscheiden. - Eiselein, 562.

Manche können es nicht. Die Russen sagen: Hältst du die Kreide für schwarz, so halte die Kohle für weiss. (Altmann VI, 402 u. 477.) Wer die Kohlen für weiss ansieht, dem wird die Asche schwarz erscheinen. (Altmann VI, 419.)

*66 Er sieht alles schwarz.

*67 Es muss ihm allezeit weiss schwarz und schwarz weiss sein.

"Das Herbe, sagt er, sei zu leis; und was uns schwarz, das ist ihm weiss."

Lat.: Nil intra est oleam, nil extra est in nuce duri. (Seybold, 353.)

*68 Et is sau schwart as en Haul up'n Herde.

Haul = eisernes Instrument, woran die kochenden Töpfe gehangen werden.

*69 Etwas schwarz auf weiss geben (haben). - Eiselein, 562; ostfriesisch bei Eichwald, 1877.

Geschrieben, unanfechtbar. In Goethe's Faust sagt der Schüler: "Denn was man schwarz auf weiss besitzt, kann man getrost nach Hause tragen." (Büchmann, 48.) Jüdisch-deutsch in Warschau: Er hot es gewiesen schwarz auf weiss. "Wir tatarischen Kinder der Natur", sagte der Khan Krim-Girai zu dem Gesandten Friedrich's des Grossen, der mit ihm ein Bündniss zu Stande bringen wollte, "brauchen unser Wort nicht zu verschreiben, denn unsere Religion befiehlt uns schon Treue und Glauben zu halten, die auf das blosse Wort eines Gläubigen sicher sind. Bei euch aber wächst alles aus dem Geschriebenen auf, und darum traut bei euch keiner dem andern. Denn die Schrift ist geduldig und nimmt, ohne zu erröthen, jede Lüge auf; aber das Wort stockt, wenn es durch den Athem der Lüge verunreinigt wird." (Mundt, Krim-Girai, Berlin 1855, S. 112.)

*70 Hä wäld en schwaz mache. (Bedburg.)

Verfährt parteiisch, ungerecht gegen ihn.

*71 Schwartz vnd freundlich. - Lehmann, II, 575, 52.

*72 Schwartz wie die erde. - Agricola I, 600.

*73 Schwartz wie ein kole (kolschwartz). - Agricola I, 605.

Holl.: Het is zoo zwart als eene kool. (Harrebomee, I, 430a.)

*74 Schwartz wie ein rabe. - Agricola I, 604.

In Ostfriesland: Swart as 'n Rave. (Kern, 811.)

Holl.: Zoo zwaart als eene raaf. (Harrebomee, II, 208a.)

*75 Schwarz für weiss.

Lat.: Pilus pro lana. (Seybold, 442.)

*76 Schwartz wie pech. - Agricola I, 619.

*77 Schwarz gehen.

Trauerkleider tragen.

*78 Schwarz wie a Kuter. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Es ist zweifelhaft, ob hier ein schwarzer Kater oder ein Tuter gemeint ist, da beide Formen üblich sind.

*79 Schwarz wie a Ziganer (oder Tuter = Tatar). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Dän.: Sort som en Tatter (Morian). (Prov. dan., 521.)

Lat.: Chiropraphum albo exhibere. (Bovill, II, 149.)

*80 Schwarz wie die (nasse) Erd. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

*81 Schwarz und weiss aus Einem Tiegel malen. (S. Mantel 48.) - Simrock, 10323; Körte, 5983; Masson, 246; Braun, I, 4521; Frost, 136.

*82 Schwarz weiss nennen.

*83 Schwärzer als ein Mistkäfer.

Von dem misfällig Schwarzen.

*84 Schwertzer denn der kachelofen. - Agricola I, 606.

Fischart (Gesch.) travestirt die Redensart in einem Buhlerliede, in dem es heisst: "lichter denn ein kachelofen hat sie einen klaren Schein."

*85 Sie sind schwartz, ich mag sie nicht. - Luther's Ms., S. 9.

*86 So schwarz wie ein Cyklop.

Frz.: Etre noir comme un cyclope. (Kritzinger, 197b.)

*87 So schwarz wie ein Pechjunge.

*88 So suart üüs an Pakjong. (Amrum.) - Haupt, VIII, 357, 97.

*89 So swart as 'ne Kuale (oder: en Muiter, 'ne Hucke, en Pot). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 163, 164.

*90 So swart as nit wuat1. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 163, 164.

1) Wie nicht etwas; die Phrase dient, um jede beliebige Eigenschaft superlativisch auszudrücken.

[Spaltenumbruch] 39 Was schwarz ist, bleibt schwarz.

Holl.: Het zwart zal wel zwart blijven. (Harrebomée, II, 515b.)

Lat.: Lanarum nigrae nullum colorem bibunt. (Plinius.)

40 Was schwarz ist, muss man nicht weiss nennen.

41 Wer andere schwarz macht, ist selber noch nicht weiss.

Holl.: Die anderen zwart maakt, is zelf daarom nog niet wit. (Harrebomée, II, 475a.)

42 Wer einmal schwarz gebrannt, wird nie mehr weiss von Bleichers Hand.Eiselein, 562.

Lat.: Quem fortuna pinxerit (nigrum scripserit), hunc non universum aevum candidum reddere potest. (Eiselein, 562.)

43 Wer schwarz ist geboren, bei dem ist alles Waschen verloren.Schmitz, 190, 102; Schulfreund, 87, 116.

44 Wer selber schwarz ist, muss andere nicht bleichen wollen.

It.: Non biasimar mai un altro del tuo uizio. (Pazzaglia, 32.)

45 Wer sich schwarz trägt, muss immer eine Bürste an der Seite haben.

Wer Arges im Sinne hat, mit Bösem umgeht, muss beständig darauf sinnen, es zu verbergen.

Engl.: He that wears black, must hang a brush at his back. (Bohn II, 72.)

46 Wer überall schwarz ist, bei dem sieht man keine Flecken.

47 Wie schwarz bist du, sprach der russige Kessel zu dem Hafen.Parömiakon, 2381.

Wer übel über andere urtheilt und seine eigenen Mängel übersieht. In ähnlichem Sinne sagen die Aegypter: Papagai und Pfau sagen zueinander: Mir misfällt dein buntes Gefieder.

Dän.: Vee dig, saa soort est du, sagde gryden til leerpotten. (Prov. dan., 560.)

*48 A îs su schwortz wie a Zigäuner.Robinson, 629; Gomolcke, 128.

*49 Einem schwarz für weiss vormachen.

*50 Einen schwarz anlaufen lassen.

*51 Einen schwarz machen (brennen).Eiselein, 562; Braun, I, 4034.

Bei Sechsundsechzig eine Partie, bei welcher der Gegner nicht zum Anlegen kommt. Man sagt auch: einen geistlich machen.

*52 Einen so schwarz machen wie der Teufel.

Frz.: Distiller sur la vie de quelqu'un un venin dangereux. (Kritzinger, 705b.)

Holl.: Hij veegt hem zoo zwart, dat zijns vaders varkens niet van hem zouden lusten. (Harrebomée, II, 356a.)

*53 Einer sagte schwarz, der andere weiss.

Bei sehr entgegengesetzten Meinungen.

*54 Er hat es mir schwarz auf weiss gegeben.

D. h. schriftlich.

Dän.: Han har sort paa hvidt. (Prov. dan., 521.)

Holl.: Hij heeft zwart op wit. (Harrebomée, II, 515b.)

*55 Er is schwarz wie ein Koimenkehrer. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Holl.: Het is zwarter dan de kagcheloven (schoorsteen). (Harrebomée, I, 374.)

*56 Er ist schwarz gemacht.Schottel, 1118a.

*57 Er ist schwarz vor Hunger.

Holl.: Dat is iemand, die zwart van den honger is, zei Roelof, en hij zag een moor gaan. (Harrebomée, II, 515a.)

*58 Er ist schwarz wie ein Essenkehrer.

Holl.: Hij is zwart en hard. – Hij is zwart van magerheid.

*59 Er ist schwarz wie ein Schornstein geboren. (Nordamerika.)

Zunächst um anzudeuten, dass in einem Neger unvermischtes afrikanisches Blut sei, denn aber auch zur Bezeichnung von Gesinnung und Charakter. (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 24. Jan. 1863.)

*60 Er ist schwarz wie eine Heidelbeere.

*61 Er ist schwärzer als der Himmel blau.

Lat.: Fama super aethera notus. (Chaos, 159.)

*62 Er ist so schwarz wie der Teufel.

Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomée, II, 515a.) – Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit, als of hij famille van Lucifer was. – Hij ziet zoo zwart als een nikker. – Zoo zwart als eene raaf (tor). (Harrebomée, II, 39, 127b u. 340b.)

*63 Er ist so schwarz wie Schulzens Thürhenkel.

Die Redensart ist aus Neundorf (Kreis Löwenberg) und soll daher kommen, dass der Griff an der Thür des dortigen Schulzen, wo, da er auch Polizeiverwalter ist, viel Leute, auch der untern Schicht, aus- und eingehen, sich in der angegebenen Weise auszeichnet.

[Spaltenumbruch] *64 Er ist weder schwarz noch weiss.

Holl.: Hij slacht den drek van den sperwer, die riekt noch wel noch kwalijk. (Harrebomée, II, 287b.)

*65 Er kann schwarz und weiss wol unterscheiden.Eiselein, 562.

Manche können es nicht. Die Russen sagen: Hältst du die Kreide für schwarz, so halte die Kohle für weiss. (Altmann VI, 402 u. 477.) Wer die Kohlen für weiss ansieht, dem wird die Asche schwarz erscheinen. (Altmann VI, 419.)

*66 Er sieht alles schwarz.

*67 Es muss ihm allezeit weiss schwarz und schwarz weiss sein.

„Das Herbe, sagt er, sei zu leis; und was uns schwarz, das ist ihm weiss.“

Lat.: Nil intra est oleam, nil extra est in nuce duri. (Seybold, 353.)

*68 Et is sau schwart as ên Haul up'n Herde.

Haul = eisernes Instrument, woran die kochenden Töpfe gehangen werden.

*69 Etwas schwarz auf weiss geben (haben).Eiselein, 562; ostfriesisch bei Eichwald, 1877.

Geschrieben, unanfechtbar. In Goethe's Faust sagt der Schüler: „Denn was man schwarz auf weiss besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“ (Büchmann, 48.) Jüdisch-deutsch in Warschau: Er hot es gewiesen schwarz auf weiss. „Wir tatarischen Kinder der Natur“, sagte der Khan Krim-Girai zu dem Gesandten Friedrich's des Grossen, der mit ihm ein Bündniss zu Stande bringen wollte, „brauchen unser Wort nicht zu verschreiben, denn unsere Religion befiehlt uns schon Treue und Glauben zu halten, die auf das blosse Wort eines Gläubigen sicher sind. Bei euch aber wächst alles aus dem Geschriebenen auf, und darum traut bei euch keiner dem andern. Denn die Schrift ist geduldig und nimmt, ohne zu erröthen, jede Lüge auf; aber das Wort stockt, wenn es durch den Athem der Lüge verunreinigt wird.“ (Mundt, Krim-Girai, Berlin 1855, S. 112.)

*70 Hä wäld en schwaz mâche. (Bedburg.)

Verfährt parteiisch, ungerecht gegen ihn.

*71 Schwartz vnd freundlich.Lehmann, II, 575, 52.

*72 Schwartz wie die erde.Agricola I, 600.

*73 Schwartz wie ein kole (kolschwartz).Agricola I, 605.

Holl.: Het is zoo zwart als eene kool. (Harrebomée, I, 430a.)

*74 Schwartz wie ein rabe.Agricola I, 604.

In Ostfriesland: Swart as 'n Rave. (Kern, 811.)

Holl.: Zoo zwaart als eene raaf. (Harrebomée, II, 208a.)

*75 Schwarz für weiss.

Lat.: Pilus pro lana. (Seybold, 442.)

*76 Schwartz wie pech.Agricola I, 619.

*77 Schwarz gehen.

Trauerkleider tragen.

*78 Schwarz wie a Kuter. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Es ist zweifelhaft, ob hier ein schwarzer Kater oder ein Tuter gemeint ist, da beide Formen üblich sind.

*79 Schwarz wie a Ziganer (oder Tuter = Tatar). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Dän.: Sort som en Tatter (Morian). (Prov. dan., 521.)

Lat.: Chiropraphum albo exhibere. (Bovill, II, 149.)

*80 Schwarz wie die (nasse) Erd. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

*81 Schwarz und weiss aus Einem Tiegel malen. (S. Mantel 48.) – Simrock, 10323; Körte, 5983; Masson, 246; Braun, I, 4521; Frost, 136.

*82 Schwarz weiss nennen.

*83 Schwärzer als ein Mistkäfer.

Von dem misfällig Schwarzen.

*84 Schwertzer denn der kachelofen.Agricola I, 606.

Fischart (Gesch.) travestirt die Redensart in einem Buhlerliede, in dem es heisst: „lichter denn ein kachelofen hat sie einen klaren Schein.“

*85 Sie sind schwartz, ich mag sie nicht.Luther's Ms., S. 9.

*86 So schwarz wie ein Cyklop.

Frz.: Être noir comme un cyclope. (Kritzinger, 197b.)

*87 So schwarz wie ein Pechjunge.

*88 So suart üüs an Pakjong. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97.

*89 So swart as 'ne Kuàle (oder: en Muiter, 'ne Hucke, en Pot). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 164.

*90 So swart as nit wuàt1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 164.

1) Wie nicht etwas; die Phrase dient, um jede beliebige Eigenschaft superlativisch auszudrücken.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0219" n="[213]"/><cb n="425"/>
39 Was schwarz ist, bleibt schwarz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het zwart zal wel zwart blijven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 515<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lanarum nigrae nullum colorem bibunt. (<hi rendition="#i">Plinius.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Was schwarz ist, muss man nicht weiss nennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Wer andere schwarz macht, ist selber noch nicht weiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die anderen zwart maakt, is zelf daarom nog niet wit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 475<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Wer einmal schwarz gebrannt, wird nie mehr weiss von Bleichers Hand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 562.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quem fortuna pinxerit (nigrum scripserit), hunc non universum aevum candidum reddere potest. (<hi rendition="#i">Eiselein, 562.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Wer schwarz ist geboren, bei dem ist alles Waschen verloren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schmitz, 190, 102; Schulfreund, 87, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Wer selber schwarz ist, muss andere nicht bleichen wollen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non biasimar mai un altro del tuo uizio. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 32.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Wer sich schwarz trägt, muss immer eine Bürste an der Seite haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer Arges im Sinne hat, mit Bösem umgeht, muss beständig darauf sinnen, es zu verbergen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He that wears black, must hang a brush at his back. (<hi rendition="#i">Bohn II, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Wer überall schwarz ist, bei dem sieht man keine Flecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Wie schwarz bist du, sprach der russige Kessel zu dem Hafen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2381.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer übel über andere urtheilt und seine eigenen Mängel übersieht. In ähnlichem Sinne sagen die Aegypter: Papagai und Pfau sagen zueinander: Mir misfällt dein buntes Gefieder.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Vee dig, saa soort est du, sagde gryden til leerpotten. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 560.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*48 A îs su schwortz wie a Zigäuner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 629; Gomolcke, 128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*49 Einem schwarz für weiss vormachen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*50 Einen schwarz anlaufen lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Einen schwarz machen (brennen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 562; Braun, I, 4034.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Sechsundsechzig eine Partie, bei welcher der Gegner nicht zum Anlegen kommt. Man sagt auch: einen geistlich machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*52 Einen so schwarz machen wie der Teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Distiller sur la vie de quelqu'un un venin dangereux. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 705<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij veegt hem zoo zwart, dat zijns vaders varkens niet van hem zouden lusten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 356<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*53 Einer sagte schwarz, der andere weiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei sehr entgegengesetzten Meinungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*54 Er hat es mir schwarz auf weiss gegeben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. schriftlich.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han har sort paa hvidt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 521.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft zwart op wit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 515<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*55 Er is schwarz wie ein Koimenkehrer.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is zwarter dan de kagcheloven (schoorsteen). (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 374.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*56 Er ist schwarz gemacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1118<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*57 Er ist schwarz vor Hunger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is iemand, die zwart van den honger is, zei Roelof, en hij zag een moor gaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 515<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*58 Er ist schwarz wie ein Essenkehrer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is zwart en hard. &#x2013; Hij is zwart van magerheid.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*59 Er ist schwarz wie ein Schornstein geboren.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Zunächst um anzudeuten, dass in einem Neger unvermischtes afrikanisches Blut sei, denn aber auch zur Bezeichnung von Gesinnung und Charakter. (<hi rendition="#i">Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 24. Jan. 1863.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*60 Er ist schwarz wie eine Heidelbeere.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*61 Er ist schwärzer als der Himmel blau.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fama super aethera notus. (<hi rendition="#i">Chaos, 159.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*62 Er ist so schwarz wie der Teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 515<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) &#x2013; Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit, als of hij famille van Lucifer was. &#x2013; Hij ziet zoo zwart als een nikker. &#x2013; Zoo zwart als eene raaf (tor). (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39, 127<hi rendition="#sup">b</hi> u. 340<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*63 Er ist so schwarz wie Schulzens Thürhenkel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Redensart ist aus Neundorf (Kreis Löwenberg) und soll daher kommen, dass der Griff an der Thür des dortigen Schulzen, wo, da er auch Polizeiverwalter ist, viel Leute, auch der untern Schicht, aus- und eingehen, sich in der angegebenen Weise auszeichnet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="426"/>
*64 Er ist weder schwarz noch weiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij slacht den drek van den sperwer, die riekt noch wel noch kwalijk. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 287<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*65 Er kann schwarz und weiss wol unterscheiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 562.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Manche können es nicht. Die Russen sagen: Hältst du die Kreide für schwarz, so halte die Kohle für weiss. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 402 u. 477.</hi>) Wer die Kohlen für weiss ansieht, dem wird die Asche schwarz erscheinen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 419.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*66 Er sieht alles schwarz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*67 Es muss ihm allezeit weiss schwarz und schwarz weiss sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das Herbe, sagt er, sei zu leis; und was uns schwarz, das ist ihm weiss.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nil intra est oleam, nil extra est in nuce duri. (<hi rendition="#i">Seybold, 353.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*68 Et is sau schwart as ên Haul up'n Herde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Haul = eisernes Instrument, woran die kochenden Töpfe gehangen werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*69 Etwas schwarz auf weiss geben (haben).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 562; ostfriesisch bei Eichwald, 1877.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Geschrieben, unanfechtbar. In <hi rendition="#i">Goethe's Faust</hi> sagt der Schüler: &#x201E;Denn was man schwarz auf weiss besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Büchmann, 48.</hi>) Jüdisch-deutsch in Warschau: Er hot es gewiesen schwarz auf weiss. &#x201E;Wir tatarischen Kinder der Natur&#x201C;, sagte der Khan Krim-Girai zu dem Gesandten Friedrich's des Grossen, der mit ihm ein Bündniss zu Stande bringen wollte, &#x201E;brauchen unser Wort nicht zu verschreiben, denn unsere Religion befiehlt uns schon Treue und Glauben zu halten, die auf das blosse Wort eines Gläubigen sicher sind. Bei euch aber wächst alles aus dem Geschriebenen auf, und darum traut bei euch keiner dem andern. Denn die Schrift ist geduldig und nimmt, ohne zu erröthen, jede Lüge auf; aber das Wort stockt, wenn es durch den Athem der Lüge verunreinigt wird.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mundt, Krim-Girai, Berlin 1855, S. 112.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*70 Hä wäld en schwaz mâche.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Verfährt parteiisch, ungerecht gegen ihn.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*71 Schwartz vnd freundlich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 575, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*72 Schwartz wie die erde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 600.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*73 Schwartz wie ein kole (kolschwartz).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 605.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is zoo zwart als eene kool. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 430<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*74 Schwartz wie ein rabe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 604.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Ostfriesland: Swart as 'n Rave. (<hi rendition="#i">Kern, 811.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zoo zwaart als eene raaf. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 208<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*75 Schwarz für weiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pilus pro lana. (<hi rendition="#i">Seybold, 442.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*76 Schwartz wie pech.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 619.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*77 Schwarz gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Trauerkleider tragen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*78 Schwarz wie a Kuter.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist zweifelhaft, ob hier ein schwarzer Kater oder ein Tuter gemeint ist, da beide Formen üblich sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*79 Schwarz wie a Ziganer (oder Tuter = Tatar).</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Sort som en Tatter (Morian). (<hi rendition="#i">Prov. dan., 521.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Chiropraphum albo exhibere. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 149.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*80 Schwarz wie die (nasse) Erd.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*81 Schwarz und weiss aus Einem Tiegel malen.</hi> (S.  Mantel 48.) &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10323; Körte, 5983; Masson, 246; Braun, I, 4521; Frost, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*82 Schwarz weiss nennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*83 Schwärzer als ein Mistkäfer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von dem misfällig Schwarzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*84 Schwertzer denn der kachelofen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 606.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Fischart (Gesch.)</hi> travestirt die Redensart in einem Buhlerliede, in dem es heisst: &#x201E;lichter denn ein kachelofen hat sie einen klaren Schein.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*85 Sie sind schwartz, ich mag sie nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Ms., S. 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*86 So schwarz wie ein Cyklop.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Être noir comme un cyclope. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 197<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*87 So schwarz wie ein Pechjunge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*88 So suart üüs an Pakjong.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 357, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*89 So swart as 'ne Kuàle (oder: en Muiter, 'ne Hucke, en Pot).</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 163, 164.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*90 So swart as nit wuàt<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 163, 164.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Wie nicht etwas; die Phrase dient, um jede beliebige Eigenschaft superlativisch auszudrücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[213]/0219] 39 Was schwarz ist, bleibt schwarz. Holl.: Het zwart zal wel zwart blijven. (Harrebomée, II, 515b.) Lat.: Lanarum nigrae nullum colorem bibunt. (Plinius.) 40 Was schwarz ist, muss man nicht weiss nennen. 41 Wer andere schwarz macht, ist selber noch nicht weiss. Holl.: Die anderen zwart maakt, is zelf daarom nog niet wit. (Harrebomée, II, 475a.) 42 Wer einmal schwarz gebrannt, wird nie mehr weiss von Bleichers Hand. – Eiselein, 562. Lat.: Quem fortuna pinxerit (nigrum scripserit), hunc non universum aevum candidum reddere potest. (Eiselein, 562.) 43 Wer schwarz ist geboren, bei dem ist alles Waschen verloren. – Schmitz, 190, 102; Schulfreund, 87, 116. 44 Wer selber schwarz ist, muss andere nicht bleichen wollen. It.: Non biasimar mai un altro del tuo uizio. (Pazzaglia, 32.) 45 Wer sich schwarz trägt, muss immer eine Bürste an der Seite haben. Wer Arges im Sinne hat, mit Bösem umgeht, muss beständig darauf sinnen, es zu verbergen. Engl.: He that wears black, must hang a brush at his back. (Bohn II, 72.) 46 Wer überall schwarz ist, bei dem sieht man keine Flecken. 47 Wie schwarz bist du, sprach der russige Kessel zu dem Hafen. – Parömiakon, 2381. Wer übel über andere urtheilt und seine eigenen Mängel übersieht. In ähnlichem Sinne sagen die Aegypter: Papagai und Pfau sagen zueinander: Mir misfällt dein buntes Gefieder. Dän.: Vee dig, saa soort est du, sagde gryden til leerpotten. (Prov. dan., 560.) *48 A îs su schwortz wie a Zigäuner. – Robinson, 629; Gomolcke, 128. *49 Einem schwarz für weiss vormachen. *50 Einen schwarz anlaufen lassen. *51 Einen schwarz machen (brennen). – Eiselein, 562; Braun, I, 4034. Bei Sechsundsechzig eine Partie, bei welcher der Gegner nicht zum Anlegen kommt. Man sagt auch: einen geistlich machen. *52 Einen so schwarz machen wie der Teufel. Frz.: Distiller sur la vie de quelqu'un un venin dangereux. (Kritzinger, 705b.) Holl.: Hij veegt hem zoo zwart, dat zijns vaders varkens niet van hem zouden lusten. (Harrebomée, II, 356a.) *53 Einer sagte schwarz, der andere weiss. Bei sehr entgegengesetzten Meinungen. *54 Er hat es mir schwarz auf weiss gegeben. D. h. schriftlich. Dän.: Han har sort paa hvidt. (Prov. dan., 521.) Holl.: Hij heeft zwart op wit. (Harrebomée, II, 515b.) *55 Er is schwarz wie ein Koimenkehrer. (Jüd.-deutsch. Brody.) Holl.: Het is zwarter dan de kagcheloven (schoorsteen). (Harrebomée, I, 374.) *56 Er ist schwarz gemacht. – Schottel, 1118a. *57 Er ist schwarz vor Hunger. Holl.: Dat is iemand, die zwart van den honger is, zei Roelof, en hij zag een moor gaan. (Harrebomée, II, 515a.) *58 Er ist schwarz wie ein Essenkehrer. Holl.: Hij is zwart en hard. – Hij is zwart van magerheid. *59 Er ist schwarz wie ein Schornstein geboren. (Nordamerika.) Zunächst um anzudeuten, dass in einem Neger unvermischtes afrikanisches Blut sei, denn aber auch zur Bezeichnung von Gesinnung und Charakter. (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 24. Jan. 1863.) *60 Er ist schwarz wie eine Heidelbeere. *61 Er ist schwärzer als der Himmel blau. Lat.: Fama super aethera notus. (Chaos, 159.) *62 Er ist so schwarz wie der Teufel. Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomée, II, 515a.) – Hij ziet er zoo zwart en verbrand uit, als of hij famille van Lucifer was. – Hij ziet zoo zwart als een nikker. – Zoo zwart als eene raaf (tor). (Harrebomée, II, 39, 127b u. 340b.) *63 Er ist so schwarz wie Schulzens Thürhenkel. Die Redensart ist aus Neundorf (Kreis Löwenberg) und soll daher kommen, dass der Griff an der Thür des dortigen Schulzen, wo, da er auch Polizeiverwalter ist, viel Leute, auch der untern Schicht, aus- und eingehen, sich in der angegebenen Weise auszeichnet. *64 Er ist weder schwarz noch weiss. Holl.: Hij slacht den drek van den sperwer, die riekt noch wel noch kwalijk. (Harrebomée, II, 287b.) *65 Er kann schwarz und weiss wol unterscheiden. – Eiselein, 562. Manche können es nicht. Die Russen sagen: Hältst du die Kreide für schwarz, so halte die Kohle für weiss. (Altmann VI, 402 u. 477.) Wer die Kohlen für weiss ansieht, dem wird die Asche schwarz erscheinen. (Altmann VI, 419.) *66 Er sieht alles schwarz. *67 Es muss ihm allezeit weiss schwarz und schwarz weiss sein. „Das Herbe, sagt er, sei zu leis; und was uns schwarz, das ist ihm weiss.“ Lat.: Nil intra est oleam, nil extra est in nuce duri. (Seybold, 353.) *68 Et is sau schwart as ên Haul up'n Herde. Haul = eisernes Instrument, woran die kochenden Töpfe gehangen werden. *69 Etwas schwarz auf weiss geben (haben). – Eiselein, 562; ostfriesisch bei Eichwald, 1877. Geschrieben, unanfechtbar. In Goethe's Faust sagt der Schüler: „Denn was man schwarz auf weiss besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“ (Büchmann, 48.) Jüdisch-deutsch in Warschau: Er hot es gewiesen schwarz auf weiss. „Wir tatarischen Kinder der Natur“, sagte der Khan Krim-Girai zu dem Gesandten Friedrich's des Grossen, der mit ihm ein Bündniss zu Stande bringen wollte, „brauchen unser Wort nicht zu verschreiben, denn unsere Religion befiehlt uns schon Treue und Glauben zu halten, die auf das blosse Wort eines Gläubigen sicher sind. Bei euch aber wächst alles aus dem Geschriebenen auf, und darum traut bei euch keiner dem andern. Denn die Schrift ist geduldig und nimmt, ohne zu erröthen, jede Lüge auf; aber das Wort stockt, wenn es durch den Athem der Lüge verunreinigt wird.“ (Mundt, Krim-Girai, Berlin 1855, S. 112.) *70 Hä wäld en schwaz mâche. (Bedburg.) Verfährt parteiisch, ungerecht gegen ihn. *71 Schwartz vnd freundlich. – Lehmann, II, 575, 52. *72 Schwartz wie die erde. – Agricola I, 600. *73 Schwartz wie ein kole (kolschwartz). – Agricola I, 605. Holl.: Het is zoo zwart als eene kool. (Harrebomée, I, 430a.) *74 Schwartz wie ein rabe. – Agricola I, 604. In Ostfriesland: Swart as 'n Rave. (Kern, 811.) Holl.: Zoo zwaart als eene raaf. (Harrebomée, II, 208a.) *75 Schwarz für weiss. Lat.: Pilus pro lana. (Seybold, 442.) *76 Schwartz wie pech. – Agricola I, 619. *77 Schwarz gehen. Trauerkleider tragen. *78 Schwarz wie a Kuter. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Es ist zweifelhaft, ob hier ein schwarzer Kater oder ein Tuter gemeint ist, da beide Formen üblich sind. *79 Schwarz wie a Ziganer (oder Tuter = Tatar). (Jüd.-deutsch. Warschau.) Dän.: Sort som en Tatter (Morian). (Prov. dan., 521.) Lat.: Chiropraphum albo exhibere. (Bovill, II, 149.) *80 Schwarz wie die (nasse) Erd. (Jüd.-deutsch. Warschau.) *81 Schwarz und weiss aus Einem Tiegel malen. (S. Mantel 48.) – Simrock, 10323; Körte, 5983; Masson, 246; Braun, I, 4521; Frost, 136. *82 Schwarz weiss nennen. *83 Schwärzer als ein Mistkäfer. Von dem misfällig Schwarzen. *84 Schwertzer denn der kachelofen. – Agricola I, 606. Fischart (Gesch.) travestirt die Redensart in einem Buhlerliede, in dem es heisst: „lichter denn ein kachelofen hat sie einen klaren Schein.“ *85 Sie sind schwartz, ich mag sie nicht. – Luther's Ms., S. 9. *86 So schwarz wie ein Cyklop. Frz.: Être noir comme un cyclope. (Kritzinger, 197b.) *87 So schwarz wie ein Pechjunge. *88 So suart üüs an Pakjong. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97. *89 So swart as 'ne Kuàle (oder: en Muiter, 'ne Hucke, en Pot). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 164. *90 So swart as nit wuàt1. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 164. 1) Wie nicht etwas; die Phrase dient, um jede beliebige Eigenschaft superlativisch auszudrücken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/219
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [213]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/219>, abgerufen am 22.11.2024.