Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 11 Wenn man satt ist, soll man gleich wol gedencken, dass man wieder hungern könne. - Petri, II, 668. 12 Wer früh vnd spat ist allweg sat, weiss nicht, was Noth der Hunger hat. - Lehmann, II, 841, 269; Zinkgref, IV, 363. Lat.: Non vult scire satur, quid ieiunus patiatur. (Loci comm., 180.) 13 Wer satt, für den Hungrigen keinen Glauben hat. (Böhmen.) 14 Wer satt ist, dem schmecken alle Kirschen sauer. Böhm.: Tezko syteho castovati, a bohatemu darovati. (Celakovsky, 169.) 15 Wer satt ist, dem schmeckt die beste Suppe nicht. 16 Wer satt ist, dem sind gebratene Vögel nicht gesund. 17 Wer satt ist, den nöthigt man umsonst. 18 Wer satt ist, der soll denken, dass er wieder hungern kann. - Petri, II, 750. 19 Wer satt ist, hat gut fasten. Die Odschineger der Vogt-Plantage in Westafrika sagen: Wer sich satt gegessen hat, sagt: Wer nachts isst, ist eine Hexe. 20 Wer satt ist, lobt das Fasten. Lat.: Qui satur est, pleno laudat jejunia ventre. (Mant.) (Binder II, 2803; Philippi, II, 137; Seybold, 497.) 21 Wer si ni satt itt, kann si ok ni satt licken (lecken). (Rendsburg.) - Hochdeutsch bei Henisch, 950, 19; Simrock, 8712. 22 Wer sich satt gegessen hat, findet leicht einen Trunk. Böhm.: Syty vody dotece. (Celakovsky, 190.) 23 Zu satt macht Ekel. 24 Zu satt macht matt. - Simrock, 8711; Körte, 5812; Masson, 34. 25 Zwei werden nicht satt: wer Weisheit und wer Reichthum sucht. *26 Er ässe sich nicht satt und wenn's vier Wochen Butterbrot und Knackwurst regnete. *27 Er wird satt von einer Froschleber. *28 Ich bin so satt wie von der Purim-Sude (Purimmahl). - Tendlau, 532. Das Purimmahl wurde bei den Alten sehr reich gefeiert. [Spaltenumbruch] *29 Ich hab's satt. - Braun, I, 3716. *30 Ich hosen a su sott, as wenn ich's mit Löffeln frassen hätte. - Robinson, 39; Gomolcke, 519; für Altmark: Danneil, 122; hochdeutsch bei Eiselein, 433; Simrock, 6593; Braun, I, 2386; Lohrengel, II, 286. "Ich bin's so satt, als wenn ich's mit Löffeln gefressen hätte." (Pauli, Postilla, I, 560a.) *31 Man kann sich auch mehr als satt essen. - Altmann V, 110. Satte (der). 1 Der Satte gläubt nit dem Hüngerigen. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Böhm.: Syty lacnemu nerozumi. (Celakovsky, 185.) It.: Il satello non crede al digiuno. (Biber.) Lit.: Sotus alkana ne pazyst. (Celakovsky, 185.) Poln.: Syty glodnego nierozumie. (Celakovsky, 185.) 2 Der Satte und Hungrige singen ungleich miteinander. - Simrock, 8708. Die Russen: Der Satte redet eine andere Sprache als der Hungrige, darum verstehen sich beide nicht. (Altmann VI, 464.) 3 Der Satte versteht den (glaubt dem) Hungrigen nicht. - Eiselein, 8709. Ebenso russisch Cahier, 1999. 4 Der Satte weiss nicht, wie dem Hungrigen zu Muthe ist (wie Hunger thut). - Eiselein, 539; Simrock, 8710; Braun, I, 3718. "Bei dem der satt, der Hungrige nicht Glauben hat." (Wenzig, 84.) Böhm.: Syty lacnemu (hladovemu) neveri. (Celakovsky, 168.) Dän.: Den maette og hungrige, glade og sorrigfulde siunge uliig tilsammen. - Den maette veed ei, hvad den hungrige lider. (Prov. dan., 408.) Engl.: The replenished understands not the pain of the starving. Frz.: Qui a la panse pleine, il lui semble que les autres sont soauls. (Masson, 296.) It.: Il satollo non crede al digiuno. (Masson, 296.) Lat.: Non vult scire satur, quid jejunus patiatur. (Eiselein, 539.) Poln.: Syty glodnego nierozumie. (Masson, 296.) 5 Ein Satter glaubt dem Hungrigen nicht. - Eiselein, 539; Braun, I, 3717. *6 Den Satten speisen wollen. - Altmann VI, 523. [Spaltenumbruch] 11 Wenn man satt ist, soll man gleich wol gedencken, dass man wieder hungern könne. – Petri, II, 668. 12 Wer früh vnd spat ist allweg sat, weiss nicht, was Noth der Hunger hat. – Lehmann, II, 841, 269; Zinkgref, IV, 363. Lat.: Non vult scire satur, quid ieiunus patiatur. (Loci comm., 180.) 13 Wer satt, für den Hungrigen keinen Glauben hat. (Böhmen.) 14 Wer satt ist, dem schmecken alle Kirschen sauer. Böhm.: Tĕžko sytého častovati, a bohatému darovati. (Čelakovský, 169.) 15 Wer satt ist, dem schmeckt die beste Suppe nicht. 16 Wer satt ist, dem sind gebratene Vögel nicht gesund. 17 Wer satt ist, den nöthigt man umsonst. 18 Wer satt ist, der soll denken, dass er wieder hungern kann. – Petri, II, 750. 19 Wer satt ist, hat gut fasten. Die Odschineger der Vogt-Plantage in Westafrika sagen: Wer sich satt gegessen hat, sagt: Wer nachts isst, ist eine Hexe. 20 Wer satt ist, lobt das Fasten. Lat.: Qui satur est, pleno laudat jejunia ventre. (Mant.) (Binder II, 2803; Philippi, II, 137; Seybold, 497.) 21 Wer si ni satt itt, kann si ok ni satt licken (lecken). (Rendsburg.) – Hochdeutsch bei Henisch, 950, 19; Simrock, 8712. 22 Wer sich satt gegessen hat, findet leicht einen Trunk. Böhm.: Sytý vody doteče. (Čelakovský, 190.) 23 Zu satt macht Ekel. 24 Zu satt macht matt. – Simrock, 8711; Körte, 5812; Masson, 34. 25 Zwei werden nicht satt: wer Weisheit und wer Reichthum sucht. *26 Er ässe sich nicht satt und wenn's vier Wochen Butterbrot und Knackwurst regnete. *27 Er wird satt von einer Froschleber. *28 Ich bin so satt wie von der Purim-Sude (Purimmahl). – Tendlau, 532. Das Purimmahl wurde bei den Alten sehr reich gefeiert. [Spaltenumbruch] *29 Ich hab's satt. – Braun, I, 3716. *30 Ich hosen a su sott, as wenn ich's mit Löffeln frassen hätte. – Robinson, 39; Gomolcke, 519; für Altmark: Danneil, 122; hochdeutsch bei Eiselein, 433; Simrock, 6593; Braun, I, 2386; Lohrengel, II, 286. „Ich bin's so satt, als wenn ich's mit Löffeln gefressen hätte.“ (Pauli, Postilla, I, 560a.) *31 Man kann sich auch mehr als satt essen. – Altmann V, 110. Satte (der). 1 Der Satte gläubt nit dem Hüngerigen. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Böhm.: Sytý lačnému nerozumí. (Čelakovský, 185.) It.: Il satello non crede al digiuno. (Biber.) Lit.: Sotus alkaną ne pažyst. (Čelakovský, 185.) Poln.: Syty glodnego nierozumié. (Čelakovský, 185.) 2 Der Satte und Hungrige singen ungleich miteinander. – Simrock, 8708. Die Russen: Der Satte redet eine andere Sprache als der Hungrige, darum verstehen sich beide nicht. (Altmann VI, 464.) 3 Der Satte versteht den (glaubt dem) Hungrigen nicht. – Eiselein, 8709. Ebenso russisch Cahier, 1999. 4 Der Satte weiss nicht, wie dem Hungrigen zu Muthe ist (wie Hunger thut). – Eiselein, 539; Simrock, 8710; Braun, I, 3718. „Bei dem der satt, der Hungrige nicht Glauben hat.“ (Wenzig, 84.) Böhm.: Sytý lačnému (hladovému) nevĕří. (Čelakovský, 168.) Dän.: Den mætte og hungrige, glade og sorrigfulde siunge uliig tilsammen. – Den mætte veed ei, hvad den hungrige lider. (Prov. dan., 408.) Engl.: The replenished understands not the pain of the starving. Frz.: Qui a la panse pleine, il lui semble que les autres sont soûls. (Masson, 296.) It.: Il satollo non crede al digiuno. (Masson, 296.) Lat.: Non vult scire satur, quid jejunus patiatur. (Eiselein, 539.) Poln.: Syty głodnego nierozumié. 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11 Wenn man satt ist, soll man gleich wol gedencken, dass man wieder hungern könne. – Petri, II, 668.
12 Wer früh vnd spat ist allweg sat, weiss nicht, was Noth der Hunger hat. – Lehmann, II, 841, 269; Zinkgref, IV, 363.
Lat.: Non vult scire satur, quid ieiunus patiatur. (Loci comm., 180.)
13 Wer satt, für den Hungrigen keinen Glauben hat. (Böhmen.)
14 Wer satt ist, dem schmecken alle Kirschen sauer.
Böhm.: Tĕžko sytého častovati, a bohatému darovati. (Čelakovský, 169.)
15 Wer satt ist, dem schmeckt die beste Suppe nicht.
16 Wer satt ist, dem sind gebratene Vögel nicht gesund.
17 Wer satt ist, den nöthigt man umsonst.
18 Wer satt ist, der soll denken, dass er wieder hungern kann. – Petri, II, 750.
19 Wer satt ist, hat gut fasten.
Die Odschineger der Vogt-Plantage in Westafrika sagen: Wer sich satt gegessen hat, sagt: Wer nachts isst, ist eine Hexe.
20 Wer satt ist, lobt das Fasten.
Lat.: Qui satur est, pleno laudat jejunia ventre. (Mant.) (Binder II, 2803; Philippi, II, 137; Seybold, 497.)
21 Wer si ni satt itt, kann si ok ni satt licken (lecken). (Rendsburg.) – Hochdeutsch bei Henisch, 950, 19; Simrock, 8712.
22 Wer sich satt gegessen hat, findet leicht einen Trunk.
Böhm.: Sytý vody doteče. (Čelakovský, 190.)
23 Zu satt macht Ekel.
24 Zu satt macht matt. – Simrock, 8711; Körte, 5812; Masson, 34.
25 Zwei werden nicht satt: wer Weisheit und wer Reichthum sucht.
*26 Er ässe sich nicht satt und wenn's vier Wochen Butterbrot und Knackwurst regnete.
*27 Er wird satt von einer Froschleber.
*28 Ich bin so satt wie von der Purim-Sude (Purimmahl). – Tendlau, 532.
Das Purimmahl wurde bei den Alten sehr reich gefeiert.
*29 Ich hab's satt. – Braun, I, 3716.
*30 Ich hosen a su sott, as wenn ich's mit Löffeln frassen hätte. – Robinson, 39; Gomolcke, 519; für Altmark: Danneil, 122; hochdeutsch bei Eiselein, 433; Simrock, 6593; Braun, I, 2386; Lohrengel, II, 286.
„Ich bin's so satt, als wenn ich's mit Löffeln gefressen hätte.“ (Pauli, Postilla, I, 560a.)
*31 Man kann sich auch mehr als satt essen. – Altmann V, 110.
Satte (der).
1 Der Satte gläubt nit dem Hüngerigen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Böhm.: Sytý lačnému nerozumí. (Čelakovský, 185.)
It.: Il satello non crede al digiuno. (Biber.)
Lit.: Sotus alkaną ne pažyst. (Čelakovský, 185.)
Poln.: Syty glodnego nierozumié. (Čelakovský, 185.)
2 Der Satte und Hungrige singen ungleich miteinander. – Simrock, 8708.
Die Russen: Der Satte redet eine andere Sprache als der Hungrige, darum verstehen sich beide nicht. (Altmann VI, 464.)
3 Der Satte versteht den (glaubt dem) Hungrigen nicht. – Eiselein, 8709.
Ebenso russisch Cahier, 1999.
4 Der Satte weiss nicht, wie dem Hungrigen zu Muthe ist (wie Hunger thut). – Eiselein, 539; Simrock, 8710; Braun, I, 3718.
„Bei dem der satt, der Hungrige nicht Glauben hat.“ (Wenzig, 84.)
Böhm.: Sytý lačnému (hladovému) nevĕří. (Čelakovský, 168.)
Dän.: Den mætte og hungrige, glade og sorrigfulde siunge uliig tilsammen. – Den mætte veed ei, hvad den hungrige lider. (Prov. dan., 408.)
Engl.: The replenished understands not the pain of the starving.
Frz.: Qui a la panse pleine, il lui semble que les autres sont soûls. (Masson, 296.)
It.: Il satollo non crede al digiuno. (Masson, 296.)
Lat.: Non vult scire satur, quid jejunus patiatur. (Eiselein, 539.)
Poln.: Syty głodnego nierozumié. (Masson, 296.)
5 Ein Satter glaubt dem Hungrigen nicht. – Eiselein, 539; Braun, I, 3717.
*6 Den Satten speisen wollen. – Altmann VI, 523.
Schluss des dritten Bandes.
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