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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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62 Rosen blühen, Dornen stechen.

Holl.: Zijn 't rozen, zij zullen bloeijen, zijn 't doornen, zij zullen steken. (Harrebomee, II, 231a.)

63 Rosen blühen nicht immer.

Die Russen: Auch die Lotosblume blüht nicht immer. (Altmann V, 119.) Und die Chinesen: Es gibt keine Rose von hundert Tagen. (Cibot, 157; Cahier, 2031.)

64 Rosen kann nicht jeder brechen. - Simrock, 8528.

65 Rosen lieben die Dornen.

66 Rosen mus man brechen, weils Frühling ist. - Gruter, III, 77; Lehmann, II, 536, 32.

67 Rosen pflücke, ehe sie verblühen. - Gaal, 1318.

68 Rosen sind nicht für Saunasen.

Holl.: Strooid geene rozen voor varkens. (Bohn I, 338; Harrebomee, I, 360b.)

69 Rosen und Jungfrauen sind bald entblättert. - Eiselein, 582; Simrock, 8530; Lohrengel, I, 571.

70 Rosen und Lilien sind schöne Blumen, aber sie bringen keine Frucht. (S. Weizen.) - Eiselein, 532.

71 Rosen und Nesseln stehen oft beisammen.

Böhm.: Ne vsude kde ruze roste, kopriva take vyroste. (Celakovsky, 380.)

Lat.: Urticae proxima saepe rosa est. (Gaal, 300.)

72 Rosen wachsen unter Dornen, das gut vnter dem bösen. - Lehmann, 98, 21.

73 Späte Rosen im Garten lassen schönen Herbst erwarten.

74 Sub rosa, redete der Mönch mit der Nonne im Garten, dass sie es neun Monate lang unter ihrem Herzen bewahrte. - Klosterspiegel, 39, 21.

75 Unter den Rosen sind viel Dornen.

Mhd.: Diu rose ist in deme touwe ein liehte aneschouwe ir stam ist dannoch dorne vol. (Georg.) (Zingerle, 123.)

Frz.: Parmi les roses il y a beaucoup d'epines. (Kritzinger, 623a.)

76 Verblühte Rosen pflückt (bricht) man nicht.

Böhm.: Dokud ruze voni, kazdy stoji o ni. (Celakovsky, 303.)

77 Vergiss die Rosen vber dem Tisch nicht! - Herberger, Hertzpostille, Ib, 743.

D. h. schweige über das, was gesprochen und vorgekommen ist.

Lat.: Ad mensam quasi ad aram.

78 Viel Rosen, scharfes Wintertosen. - Bair. Hauskalender.

79 Vmb weniger rosen willen heget man einen grossen Dornstrauch. - Mathesy, CCXIXa; Petri, II, 556.

80 Wann de Rause stett up 'me Dorne, dann gett den Köggen de Milk te Horne. (Waldeck.) - Curtze, 315, 24.

81 Was ein Rohs will werden, das blühet, was ein Dorn will werden, das sticht. - Lehmann, 537, 11; Sailer, 149.

It.: Se sara rosa, florira, s'ella e spina, pugnera. (Gaal, 358.)

82 Was kan die Rose dazu, dass jhr süsser Honig der Spinnen zu Gifft wird. - Petri, II, 601.

83 Was kann die Rose dafür, wenn ein Hund daran pisst.

In Abyssinien: Was kann die weisse Palme dafür, wenn der schwarze Tiger sie mit seinem Kothe besudelt. (Altmann II.)

84 Wegen der Rosen begiesst man die Dornen.

85 Wem die Rose nicht gefällt, der gibt für keine Nessel Geld.

Die Russen: Wer die Rose schmäht, wird der die Nessel ehren? (Altmann VI, 471.)

86 Wenn die Rose aufgeblüht ist, sieht man wol, dass sie kein blosser Dorn.

Im Frühjahr wird sich's zeigen, sagen die Czechen, sind es Rosen, so werden sie blühen. (Skola, 39.)

87 Wenn die Rose einmal vergangen, musst du nicht das zweite mal danach langen.

Jugend, Schönheit, einmal dahin, kehren nie wieder zurück.

88 Wenn die Rose Früchte trägt, sind's Hagebutten.

89 Wenn die Rose sich schmückt, so schmückt sie auch den Garten. - Voss. Zeitung vom 23. Juni 1867.

[Spaltenumbruch] 90 Wenn die Rose verblüht, bleiben die Dornen zurück.

Die Letten: Die letzte Rose, welche abfällt, macht den Rosenstrauch zum Strauche. (Altmann V, 109.)

Lat.: Nec semper violae nec semper lilia florent et riget amissa spina relicta rosa. (Egeria, 150.)

91 Wenn die Rosen in den Korb kommen, so kommen die eyer darauss (oder: werden wenig zum Marckt gebracht). - Henisch, 963, 32; Petri, II, 645.

92 Wenn die Rosen vergangen, so wünscht man sie vergebens. - Lehmann, 947, 22.

93 Wenn die schönste Rose auf den Markt tritt, fällt der Preis der andern.

94 Wenn eine Rose verblüht, so springt eine andere Knospe auf.

Holl.: Zulke schoone rozen wassen, als er vergaan. (Harrebomee, II, 230a.)

95 Wenn man die Rose haben kann, greift man nicht nach der Distel. - Marlitt, Goldelse (Leipzig 1868).

96 Wer de Räouse breckt, mott luien (muss leiden), dat se en steckt (sticht). (Lippe.) - Firmenich, I, 267; hochdeutsch bei Simrock, 8522.

97 Wer die Rose will, muss die Dornen mitnehmen. - Schlechta, 392.

98 Wer Rosen bricht, die Finger sticht. - Petri, II, 799; Froschm., V. v.VIII; Simrock, 8523; Körte, 5096; Körte2, 6383.

Mhd.: Dern darf deheine sorge haben, daz in der hagen iht ange, so er nach den bluomen lange, daz in der zorn iht steche so er die rosen breche. (Tristan.)

Dän.: Den der vil plukke roser, maae vare sig for torne. (Prov. dan., 480.)

99 Wer Rosen nicht im Sommer bricht, der bricht sie auch im Winter nicht. - Gruter, I, 109; Lehmann, II, 876, 223; Sailer, 156; Simrock, 8521; Körte, 5097.

Man soll die rechte Stunde nicht versäumen. Ein Gedicht von A. Kaufmann hat diesen Spruch zur Ueberschrift. (Düsseldorf, II.) "Die Röslin sind zu brechen zeit, derhalben brecht sie heut, und wer sie nicht im Sommer bricht, der bricht's im Winter nicht." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 132.)

Frz.: A Penthecouste roses sont, a la saint Jehan s'en vont. (Leroux, I, 74.) - Si l'on n'aime pas au printemps, l'hiver viendra sans qu'on y pense. (Masson, 243.)

Holl.: Die de roos wil plukken, moet de doornen niet ontzien. (Harrebomee, II, 230a; Bohn I, 343.)

100 Wer will haben die Rosen, muss die Dornen kosen. - Parömiakon, 2361.

Lat.: Nulla est sincera voluptas.

101 Wer will Rosen brechen, der muss die Dornen nicht fürchten. - Lehmann, 534, 16 u. 559, 22.

Schwed.: Den roser wil plocka, han maste intet rädas för törnet. (Grubb, 142.) - Den som wil plocka roser maste lida törnet. (Törning, 18.)

102 Wer will Rosen brechen, muss nicht fürchten der Dornen Stechen. - Hermann, III, 14.

Mhd.: Sumeleiche rosen kunnen stechen, rehte rosen die sint aller wandelunge vrei. (Neidhart.)

103 Wer will Rosen pflücken gehen, lasse hübsch die Dornen stehen.

Geniesse das Gute und weiche dem Schlechten aus.

It.: Cogli la rosa, e lascia star la spina. ( Cahier, 3082.)

104 Wer zu viel Rosen im Garten hat, pflanzt sich auch wol eine Distel hinein.

105 Wie die Rosen blühen, so blühen die Trauben.

106 Wo e Rösi is, is aach e Dörnche. (Kinzigthal.)

107 Wo man Rosen streut, da fleucht die Zeit. - Sprichwörtergarten, 462.

108 Wo Rosen sind, da sind auch Dornen. - Parömiakon, 1916.

109 Zerzupfte Rose lobt niemand mehr.

110 Zwischen Rosen blüht auch eine Distel schön.

Die Russen: Wer zu viel Rosen im Garten hat, pflanzt auch wol eine Distel hinein. (Altmann V, 82.)

111 Zwischet zwei Rosa gehört a G'schoss. (Weingarten.) - Birlinger, 201.

112 Zwischet zwei Rosa g'hört a Knopf. - Birlinger, 876.

In Bezug auf geschlechtlichen Verkehr.

*113 Allhie vnder der rosen gesagt. - Tappius, 103a; Lehmann, II, 25, 1.


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62 Rosen blühen, Dornen stechen.

Holl.: Zijn 't rozen, zij zullen bloeijen, zijn 't doornen, zij zullen steken. (Harrebomée, II, 231a.)

63 Rosen blühen nicht immer.

Die Russen: Auch die Lotosblume blüht nicht immer. (Altmann V, 119.) Und die Chinesen: Es gibt keine Rose von hundert Tagen. (Cibot, 157; Cahier, 2031.)

64 Rosen kann nicht jeder brechen.Simrock, 8528.

65 Rosen lieben die Dornen.

66 Rosen mus man brechen, weils Frühling ist.Gruter, III, 77; Lehmann, II, 536, 32.

67 Rosen pflücke, ehe sie verblühen.Gaal, 1318.

68 Rosen sind nicht für Saunasen.

Holl.: Strooid geene rozen voor varkens. (Bohn I, 338; Harrebomée, I, 360b.)

69 Rosen und Jungfrauen sind bald entblättert.Eiselein, 582; Simrock, 8530; Lohrengel, I, 571.

70 Rosen und Lilien sind schöne Blumen, aber sie bringen keine Frucht. (S. Weizen.) – Eiselein, 532.

71 Rosen und Nesseln stehen oft beisammen.

Böhm.: Ne všude kde růže roste, kopřiva také vyroste. (Čelakovský, 380.)

Lat.: Urticae proxima saepe rosa est. (Gaal, 300.)

72 Rosen wachsen unter Dornen, das gut vnter dem bösen.Lehmann, 98, 21.

73 Späte Rosen im Garten lassen schönen Herbst erwarten.

74 Sub rosa, redete der Mönch mit der Nonne im Garten, dass sie es neun Monate lang unter ihrem Herzen bewahrte.Klosterspiegel, 39, 21.

75 Unter den Rosen sind viel Dornen.

Mhd.: Diu rôse ist in deme touwe ein liehte aneschouwe ir stam ist dannoch dorne vol. (Georg.) (Zingerle, 123.)

Frz.: Parmi les roses il y a beaucoup d'épines. (Kritzinger, 623a.)

76 Verblühte Rosen pflückt (bricht) man nicht.

Böhm.: Dokud růže voní, každý stojí o ni. (Čelakovský, 303.)

77 Vergiss die Rosen vber dem Tisch nicht!Herberger, Hertzpostille, Ib, 743.

D. h. schweige über das, was gesprochen und vorgekommen ist.

Lat.: Ad mensam quasi ad aram.

78 Viel Rosen, scharfes Wintertosen.Bair. Hauskalender.

79 Vmb weniger rosen willen heget man einen grossen Dornstrauch.Mathesy, CCXIXa; Petri, II, 556.

80 Wann de Rause stett up 'me Dorne, dann gett den Köggen de Milk te Horne. (Waldeck.) – Curtze, 315, 24.

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It.: Se sarà rosa, florirà, s'ella è spina, pugnerà. (Gaal, 358.)

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83 Was kann die Rose dafür, wenn ein Hund daran pisst.

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84 Wegen der Rosen begiesst man die Dornen.

85 Wem die Rose nicht gefällt, der gibt für keine Nessel Geld.

Die Russen: Wer die Rose schmäht, wird der die Nessel ehren? (Altmann VI, 471.)

86 Wenn die Rose aufgeblüht ist, sieht man wol, dass sie kein blosser Dorn.

Im Frühjahr wird sich's zeigen, sagen die Czechen, sind es Rosen, so werden sie blühen. (Skola, 39.)

87 Wenn die Rose einmal vergangen, musst du nicht das zweite mal danach langen.

Jugend, Schönheit, einmal dahin, kehren nie wieder zurück.

88 Wenn die Rose Früchte trägt, sind's Hagebutten.

89 Wenn die Rose sich schmückt, so schmückt sie auch den Garten.Voss. Zeitung vom 23. Juni 1867.

[Spaltenumbruch] 90 Wenn die Rose verblüht, bleiben die Dornen zurück.

Die Letten: Die letzte Rose, welche abfällt, macht den Rosenstrauch zum Strauche. (Altmann V, 109.)

Lat.: Nec semper violae nec semper lilia florent et riget amissa spina relicta rosa. (Egeria, 150.)

91 Wenn die Rosen in den Korb kommen, so kommen die eyer darauss (oder: werden wenig zum Marckt gebracht).Henisch, 963, 32; Petri, II, 645.

92 Wenn die Rosen vergangen, so wünscht man sie vergebens.Lehmann, 947, 22.

93 Wenn die schönste Rose auf den Markt tritt, fällt der Preis der andern.

94 Wenn eine Rose verblüht, so springt eine andere Knospe auf.

Holl.: Zulke schoone rozen wassen, als er vergaan. (Harrebomée, II, 230a.)

95 Wenn man die Rose haben kann, greift man nicht nach der Distel.Marlitt, Goldelse (Leipzig 1868).

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97 Wer die Rose will, muss die Dornen mitnehmen.Schlechta, 392.

98 Wer Rosen bricht, die Finger sticht.Petri, II, 799; Froschm., V. v.VIII; Simrock, 8523; Körte, 5096; Körte2, 6383.

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Dän.: Den der vil plukke roser, maae vare sig for torne. (Prov. dan., 480.)

99 Wer Rosen nicht im Sommer bricht, der bricht sie auch im Winter nicht.Gruter, I, 109; Lehmann, II, 876, 223; Sailer, 156; Simrock, 8521; Körte, 5097.

Man soll die rechte Stunde nicht versäumen. Ein Gedicht von A. Kaufmann hat diesen Spruch zur Ueberschrift. (Düsseldorf, II.) „Die Röslin sind zu brechen zeit, derhalben brecht sie heut, und wer sie nicht im Sommer bricht, der bricht's im Winter nicht.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 132.)

Frz.: A Penthecouste roses sont, a la saint Jehan s'en vont. (Leroux, I, 74.) – Si l'on n'aime pas au printemps, l'hiver viendra sans qu'on y pense. (Masson, 243.)

Holl.: Die de roos wil plukken, moet de doornen niet ontzien. (Harrebomée, II, 230a; Bohn I, 343.)

100 Wer will haben die Rosen, muss die Dornen kosen.Parömiakon, 2361.

Lat.: Nulla est sincera voluptas.

101 Wer will Rosen brechen, der muss die Dornen nicht fürchten.Lehmann, 534, 16 u. 559, 22.

Schwed.: Den roser wil plocka, han måste intet rädas för törnet. (Grubb, 142.) – Den som wil plocka roser måste lida törnet. (Törning, 18.)

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Mhd.: Sumelîche rôsen kunnen stechen, rehte rôsen die sint aller wandelunge vrî. (Neidhart.)

103 Wer will Rosen pflücken gehen, lasse hübsch die Dornen stehen.

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104 Wer zu viel Rosen im Garten hat, pflanzt sich auch wol eine Distel hinein.

105 Wie die Rosen blühen, so blühen die Trauben.

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107 Wo man Rosen streut, da fleucht die Zeit.Sprichwörtergarten, 462.

108 Wo Rosen sind, da sind auch Dornen.Parömiakon, 1916.

109 Zerzupfte Rose lobt niemand mehr.

110 Zwischen Rosen blüht auch eine Distel schön.

Die Russen: Wer zu viel Rosen im Garten hat, pflanzt auch wol eine Distel hinein. (Altmann V, 82.)

111 Zwischet zwei Rosa gehört a G'schoss. (Weingarten.) – Birlinger, 201.

112 Zwischet zwei Rosa g'hört a Knopf.Birlinger, 876.

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[[864]/0878] 62 Rosen blühen, Dornen stechen. Holl.: Zijn 't rozen, zij zullen bloeijen, zijn 't doornen, zij zullen steken. (Harrebomée, II, 231a.) 63 Rosen blühen nicht immer. Die Russen: Auch die Lotosblume blüht nicht immer. (Altmann V, 119.) Und die Chinesen: Es gibt keine Rose von hundert Tagen. (Cibot, 157; Cahier, 2031.) 64 Rosen kann nicht jeder brechen. – Simrock, 8528. 65 Rosen lieben die Dornen. 66 Rosen mus man brechen, weils Frühling ist. – Gruter, III, 77; Lehmann, II, 536, 32. 67 Rosen pflücke, ehe sie verblühen. – Gaal, 1318. 68 Rosen sind nicht für Saunasen. Holl.: Strooid geene rozen voor varkens. (Bohn I, 338; Harrebomée, I, 360b.) 69 Rosen und Jungfrauen sind bald entblättert. – Eiselein, 582; Simrock, 8530; Lohrengel, I, 571. 70 Rosen und Lilien sind schöne Blumen, aber sie bringen keine Frucht. (S. Weizen.) – Eiselein, 532. 71 Rosen und Nesseln stehen oft beisammen. Böhm.: Ne všude kde růže roste, kopřiva také vyroste. (Čelakovský, 380.) Lat.: Urticae proxima saepe rosa est. (Gaal, 300.) 72 Rosen wachsen unter Dornen, das gut vnter dem bösen. – Lehmann, 98, 21. 73 Späte Rosen im Garten lassen schönen Herbst erwarten. 74 Sub rosa, redete der Mönch mit der Nonne im Garten, dass sie es neun Monate lang unter ihrem Herzen bewahrte. – Klosterspiegel, 39, 21. 75 Unter den Rosen sind viel Dornen. Mhd.: Diu rôse ist in deme touwe ein liehte aneschouwe ir stam ist dannoch dorne vol. (Georg.) (Zingerle, 123.) Frz.: Parmi les roses il y a beaucoup d'épines. (Kritzinger, 623a.) 76 Verblühte Rosen pflückt (bricht) man nicht. Böhm.: Dokud růže voní, každý stojí o ni. (Čelakovský, 303.) 77 Vergiss die Rosen vber dem Tisch nicht! – Herberger, Hertzpostille, Ib, 743. D. h. schweige über das, was gesprochen und vorgekommen ist. Lat.: Ad mensam quasi ad aram. 78 Viel Rosen, scharfes Wintertosen. – Bair. Hauskalender. 79 Vmb weniger rosen willen heget man einen grossen Dornstrauch. – Mathesy, CCXIXa; Petri, II, 556. 80 Wann de Rause stett up 'me Dorne, dann gett den Köggen de Milk te Horne. (Waldeck.) – Curtze, 315, 24. 81 Was ein Rohs will werden, das blühet, was ein Dorn will werden, das sticht. – Lehmann, 537, 11; Sailer, 149. It.: Se sarà rosa, florirà, s'ella è spina, pugnerà. (Gaal, 358.) 82 Was kan die Rose dazu, dass jhr süsser Honig der Spinnen zu Gifft wird. – Petri, II, 601. 83 Was kann die Rose dafür, wenn ein Hund daran pisst. In Abyssinien: Was kann die weisse Palme dafür, wenn der schwarze Tiger sie mit seinem Kothe besudelt. (Altmann II.) 84 Wegen der Rosen begiesst man die Dornen. 85 Wem die Rose nicht gefällt, der gibt für keine Nessel Geld. Die Russen: Wer die Rose schmäht, wird der die Nessel ehren? (Altmann VI, 471.) 86 Wenn die Rose aufgeblüht ist, sieht man wol, dass sie kein blosser Dorn. Im Frühjahr wird sich's zeigen, sagen die Czechen, sind es Rosen, so werden sie blühen. (Skola, 39.) 87 Wenn die Rose einmal vergangen, musst du nicht das zweite mal danach langen. Jugend, Schönheit, einmal dahin, kehren nie wieder zurück. 88 Wenn die Rose Früchte trägt, sind's Hagebutten. 89 Wenn die Rose sich schmückt, so schmückt sie auch den Garten. – Voss. Zeitung vom 23. Juni 1867. 90 Wenn die Rose verblüht, bleiben die Dornen zurück. Die Letten: Die letzte Rose, welche abfällt, macht den Rosenstrauch zum Strauche. (Altmann V, 109.) Lat.: Nec semper violae nec semper lilia florent et riget amissa spina relicta rosa. 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Mhd.: Dern darf deheine sorge haben, daz in der hagen iht ange, so er nâch den bluomen lange, daz in der zorn iht steche sô er die rôsen breche. (Tristan.) Dän.: Den der vil plukke roser, maae vare sig for torne. (Prov. dan., 480.) 99 Wer Rosen nicht im Sommer bricht, der bricht sie auch im Winter nicht. – Gruter, I, 109; Lehmann, II, 876, 223; Sailer, 156; Simrock, 8521; Körte, 5097. Man soll die rechte Stunde nicht versäumen. Ein Gedicht von A. Kaufmann hat diesen Spruch zur Ueberschrift. (Düsseldorf, II.) „Die Röslin sind zu brechen zeit, derhalben brecht sie heut, und wer sie nicht im Sommer bricht, der bricht's im Winter nicht.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 132.) Frz.: A Penthecouste roses sont, a la saint Jehan s'en vont. (Leroux, I, 74.) – Si l'on n'aime pas au printemps, l'hiver viendra sans qu'on y pense. (Masson, 243.) Holl.: Die de roos wil plukken, moet de doornen niet ontzien. (Harrebomée, II, 230a; Bohn I, 343.) 100 Wer will haben die Rosen, muss die Dornen kosen. – Parömiakon, 2361. Lat.: Nulla est sincera voluptas. 101 Wer will Rosen brechen, der muss die Dornen nicht fürchten. – Lehmann, 534, 16 u. 559, 22. Schwed.: Den roser wil plocka, han måste intet rädas för törnet. (Grubb, 142.) – Den som wil plocka roser måste lida törnet. (Törning, 18.) 102 Wer will Rosen brechen, muss nicht fürchten der Dornen Stechen. – Hermann, III, 14. Mhd.: Sumelîche rôsen kunnen stechen, rehte rôsen die sint aller wandelunge vrî. (Neidhart.) 103 Wer will Rosen pflücken gehen, lasse hübsch die Dornen stehen. Geniesse das Gute und weiche dem Schlechten aus. It.: Cogli la rosa, e lascia star la spina. ( Cahier, 3082.) 104 Wer zu viel Rosen im Garten hat, pflanzt sich auch wol eine Distel hinein. 105 Wie die Rosen blühen, so blühen die Trauben. 106 Wo e Rösi is, is aach e Dörnche. (Kinzigthal.) 107 Wo man Rosen streut, da fleucht die Zeit. – Sprichwörtergarten, 462. 108 Wo Rosen sind, da sind auch Dornen. – Parömiakon, 1916. 109 Zerzupfte Rose lobt niemand mehr. 110 Zwischen Rosen blüht auch eine Distel schön. Die Russen: Wer zu viel Rosen im Garten hat, pflanzt auch wol eine Distel hinein. (Altmann V, 82.) 111 Zwischet zwei Rosa gehört a G'schoss. (Weingarten.) – Birlinger, 201. 112 Zwischet zwei Rosa g'hört a Knopf. – Birlinger, 876. In Bezug auf geschlechtlichen Verkehr. *113 Allhie vnder der rosen gesagt. – Tappius, 103a; Lehmann, II, 25, 1.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [864]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/878>, abgerufen am 23.11.2024.