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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] Wird im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, (1854, 271) ausdrücklich als ein "merkwürdiges Sprichwort" bezeichnet.

Lat.: Hic jacet in tumba Rosa mundi, non Rosa mundi, non redolet, sed olet, quae redolere solet. (Loci communes; Nopitsch, 205; Anzeiger a. a. O. 1854, 271.)

25 Eine einzige Rose hat viel Dornen. - Cibot, 162.

26 Eine gebrochene Rose verwelkt bald.

Holl.: Is het roosje eenmaal geplukt, dan verliest het spoedig haren geur. (Harrebomee, II, 230b.)

27 Eine Rose, die man lang in den Händen trägt und daran riecht, bleibt nicht. - Simrock, 8531.

28 Eine Rose ist leicht geziert.

29 Eine Rose macht keinen Kranz (Frühling).

30 Eine Rose verwelkt so gut wie eine Kornblume. Parömiakon, 1976.

Hinfälligkeit ist das Los alles Irdischen.

31 Eine verblühte Rose erblüht nicht wieder.

Verblühte Schönheit kehrt nie wieder (auch durch kein Kunstmittel) zurück.

32 Es blühen nicht alle Rosen roth.

Aehnlich die Russen Altmann VI, 474.

33 Es ist kein Ros, es ist ein Dorn dabei. - Petri, II, 269.

Die Chinesen versichern aber: Die Rosen hat nur für den Dornen, der sie pflücken will. (Cahier, 2079; Cibot, 160.) Die Neugriechen sagen: Von den Dornen kommen Rosen, von den Rosen wieder Dornen. (Sanders, 225, 66.)

34 Es ist kein Rose ohne dück. - Henisch, 762, 2; Petri, II, 269.

35 Es ist kein Rose, sie ist zuvor ein knopff gewesen. - Lehmann, 410, 38.

36 Es ist keine Rose so schön, sie welkt zuletzt. - Gaal, 1319; Simrock, 8526.

Frz.: Comme la rose enfin devient un gratte-cul, et tout avec le temps, par le temps est vaincu. (Leroux, I, 56.)

Holl.: Nooit zulk eene schoone roos, of zij verliest eens haren glans. (Harrebomee, II, 230b.)

Ung.: Nincs oly ssep virag, mely el ne hervadgyon. (Gaal, 1319.)

37 Es riecht nicht nach Rosen, wenn man Kloaken räumt (Mist schaufelt).

Frz.: Sentir un peu plus fort, mais non pas mieux que roses. (Leroux, I, 57.)

38 Es soll bleiben unter der Rosen, was wir hier treiben und kosen. - Körte, 5095.

39 Frische Rosen vnnd Blumen hat man lieber als welcke. - Lehmann, 143, 55.

40 Gebrochene Rose verwelkt.

41 Gemalte Rosen duften nicht.

Aehnlich die Russen Altmann VI, 400. Und: Eine gemalte Rose hat wol Blüte, aber nicht Duft. Die Rose der Wollust hat wol Farbe aber sie entbehrt des Duftes. (Altmann VI, 432 u. 457.)

42 Hätte die Rose keine Dornen, plünderte jeder Knabe den Stock (Strauch).

Dem entgegen sagen die Russen: Die Rose schützt sich selbst mehr als der Dorn sie schützt. (Altmann VI, 483.)

43 Hinter den Rosen steckt die Schlange.

44 Ist's eine Rose, so wird sie blühen, ist's ein Dorn, so wird er stechen.

Der Ausgang der Sache wird über die Natur und den Charakter derselben belehren.

It.: S'ella e rosa, ella fiorira; S'ella e spina, ella pugnera.

45 Keine Rose ohne Dorn, keine Liebe ohne Dorn.

Dies Sprichwort findet sich von R. Pruts (vgl. Schad's Musenalmanach, 1859) in einem Gedicht gegen die "Syrupigen" sehr gut angewandt.

46 Keine Rose ohne Dornen. (S. Haus 306.) - Hollenberg, I, 89; Körte, 5099; Simrock, 8520; Gaal, 1317; Müller, 21, 7; Parömiakon, 298; Schlechta, 389; Lohrengel, I, 433; Dove, 747; Stettler, I, 194b.

"Kein Ross ist ohne Stachel." (Lehmann, II, 321, 48.) Ungetrübte Freude ist nicht hienieden. Das Sprichwort ist wahr, allein das Leben würde sehr dadurch gewinnen, wenn man mit ebenso viel Wahrheit sagen könnte: Keine Dornen ohne Rosen. - Keine Freude ohne Leid. Keine Liebe ohne Nebenbuhler, fügen die Osmanen hinzu. (Schlechta, 388-389.) Rosen, wachsen auf Dornen, Dornen auf Rosen. (Cahier, 2605.)

Mhd.: Swa sich diu rose erzeiget, da reiget der dorn an daz zwei. (Marner.) - Wan diu rose ist hie niht ane dorn. (Krone.) - Wa wehset ane spriu ein korn, ros ane dorn? (Frauenlob.) (Zingerle, 123.)

[Spaltenumbruch] Böhm.: Neni ruze bez trnu. - Buze pri trni se rodi, ra dost po zalosti chodi. (Celakovsky, 186 u. 195.)

Engl.: Every bean has its black. - No rose without a thorn. (Gaal, 1317; Bohn II, 129.)

Frz.: Il n'est point de roses sans epines. (Gaal, 1317; Kritzinger, 282b; Bohn I, 46; Lendroy, 677; Leroux, I, 44 u. 56) - Les plaisirs portent ordinairement les douleurs en croupe. - Rose ne naeit pas sans piquerons. (Leroux, I, 56.) - Toute joie finit en tristesse. (Masson, 292.)

Holl.: Geene rozen zonder doornen. (Harrebomee, II, 230a; Bohn I, 318.)

Ill.: Svaka ruza ima dracu. (Celakovsky, 186.)

It.: Non si puo aver il mele senza le mosche. (Masson, 292.) - Non v' e rosa senza spina. (Bohn, I, 115.; Kritzinger, 623a.) - Ogni rosa ha le sue spine. (Pazzaglia, 318, 1; Bohn I, 117; Gaal, 2317.)

Lat.: Gaudii moeror comes. (Philippi, I, 167.) - Miscentur tristia laetis. (Masson, 292.) - Nulla est sincera voluptas. (Gaal, 1317.)

Poln.: Nie masz rozy bez ciernia. (Lompa, 23.)

Schwed.: Ingen ros utan törne. (Marin, 17.)

Ung.: Nincs oly szep, kiben gancsot ne lellyenek. (Gaal, 1317.)

47 Keine Rose so schön, die nicht zuletzt eine Hagebutte würde.

It.: Non vi e si bella rosa, che non venga un grattacula. (Pazzaglia, 328, 3.)

48 Man bringt die Rose an die Nase, wenn man riecht.

Holl.: Die aan eene witte roos ruckt, krijgt de roos aan den neus. (Harrebomee, II, 230a.)

49 Man find keine Rosen ohn Dornen. - Lehmann, 506, 42.

"Keine Rose ohne Dornen, sagte Fräulein Else, als man sie wegen eines Ausschlags an ihrem Munde bedauerte." (Witzfunken, IIb, 125.)

50 Man kann nicht immer Rosen pflücken (auf Rosen gehen). - Simrock, 8524.

51 Man muss die Rose auf dem Stiel nicht verwelken lassen.

Es wird damit den Aeltern empfohlen, die Verheirathung ihrer Töchter nicht ungebührlich zu verzögern.

Holl.: Men behoeft de roos op den steel niet te laten verwelken. (Harrebomee, II, 230b.)

52 Man muss die Rosen pflücken, wann sie blühn.

Böhm.: Ruze trhaji, kdyz kvetou. (Celakovsky, 260.)

Slow.: Vtedy roze trhaju, ked' kvitnu. (Celakovsky, 260.)

53 Man muss nicht von Rosen träumen, wenn der April wettert.

Holl.: Man moet van geene rozen droomen, als de oogst is gekomen. (Harrebomee, II, 230b.)

54 Man riecht lieber frische Rosen. - Parömiakon, 2661.

55 Mancher will Rosen brechen und lässt sich von Hagebutten stechen.

Engl.: For the rose the thorn is often plucked. (Bohn II, 129.)

It.: Per la rosa, spesso il spin se coglie.

56 Mit frischen Rosen und Jungfern darf man nicht lange scherzen. - Simrock, 8529; Körte, 5098.

57 Neben den Rosen darf auch wol eine Tulpe blühen (stehen).

Holl.: Die de roos heeft, zal de tulp wel krijgen. (Harrebomee, II, 230a.)

58 Pflück' die Rose wenn sie blüht, schmiede wenn das Eisen glüht. (S. Eisen 36, Ferkel 21, Gelegenheit 26-36, Glück 741-742, Heu 22, Kuh 457 und Pfeife 21.) - Simrock, 8525.

Frz.: Il faut prendre la balle an bond (entre bond et volee). - Il faut puiser, tandis que la corde est au puits. - Quand la fortune est a la porte, il faut lui ouvrir, sans la faire attendre. (Masson, 71.)

It.: Bisogna corre la rosa per tempo. (Gaal, 1318.)

Lat.: Quae fugiunt celeri carpite poma manu. (Ovid.) (Philippi, II, 117.)

Span.: Cuando el hierro esta encendido, entonces ha de ser batido. (Masson, 71.)

Schwed.: Roser waxa bland törne. (Celakovsky, 692.)

Ung.: Addig hancsd a' harsfat, meg hamlik. - A' rozsat akkor kell szedni, mikor viragzik. (Gaal, 1318.)

59 Rosen auf den Lippen, den Schelm im Nacken.

60 Rosen auf den Wangen und Dornen im Gewissen (Gemüth). - Parömiakon, 1770.

61 Rosen blühen aus den Dornen.

Mhd.: Nu siht man doch bekomen rosen von dem dorne. (Zingerle, 123.)


[Spaltenumbruch] Wird im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, (1854, 271) ausdrücklich als ein „merkwürdiges Sprichwort“ bezeichnet.

Lat.: Hic jacet in tumba Rosa mundi, non Rosa mundi, non redolet, sed olet, quae redolere solet. (Loci communes; Nopitsch, 205; Anzeiger a. a. O. 1854, 271.)

25 Eine einzige Rose hat viel Dornen.Cibot, 162.

26 Eine gebrochene Rose verwelkt bald.

Holl.: Is het roosje eenmaal geplukt, dan verliest het spoedig haren geur. (Harrebomée, II, 230b.)

27 Eine Rose, die man lang in den Händen trägt und daran riecht, bleibt nicht.Simrock, 8531.

28 Eine Rose ist leicht geziert.

29 Eine Rose macht keinen Kranz (Frühling).

30 Eine Rose verwelkt so gut wie eine Kornblume. Parömiakon, 1976.

Hinfälligkeit ist das Los alles Irdischen.

31 Eine verblühte Rose erblüht nicht wieder.

Verblühte Schönheit kehrt nie wieder (auch durch kein Kunstmittel) zurück.

32 Es blühen nicht alle Rosen roth.

Aehnlich die Russen Altmann VI, 474.

33 Es ist kein Ros, es ist ein Dorn dabei.Petri, II, 269.

Die Chinesen versichern aber: Die Rosen hat nur für den Dornen, der sie pflücken will. (Cahier, 2079; Cibot, 160.) Die Neugriechen sagen: Von den Dornen kommen Rosen, von den Rosen wieder Dornen. (Sanders, 225, 66.)

34 Es ist kein Rose ohne dück.Henisch, 762, 2; Petri, II, 269.

35 Es ist kein Rose, sie ist zuvor ein knopff gewesen.Lehmann, 410, 38.

36 Es ist keine Rose so schön, sie welkt zuletzt.Gaal, 1319; Simrock, 8526.

Frz.: Comme la rose enfin devient un gratte-cul, et tout avec le temps, par le temps est vaincu. (Leroux, I, 56.)

Holl.: Nooit zulk eene schoone roos, of zij verliest eens haren glans. (Harrebomée, II, 230b.)

Ung.: Nincs oly ssép virág, mely el ne hervadgyon. (Gaal, 1319.)

37 Es riecht nicht nach Rosen, wenn man Kloaken räumt (Mist schaufelt).

Frz.: Sentir un peu plus fort, mais non pas mieux que roses. (Leroux, I, 57.)

38 Es soll bleiben unter der Rosen, was wir hier treiben und kosen.Körte, 5095.

39 Frische Rosen vnnd Blumen hat man lieber als welcke.Lehmann, 143, 55.

40 Gebrochene Rose verwelkt.

41 Gemalte Rosen duften nicht.

Aehnlich die Russen Altmann VI, 400. Und: Eine gemalte Rose hat wol Blüte, aber nicht Duft. Die Rose der Wollust hat wol Farbe aber sie entbehrt des Duftes. (Altmann VI, 432 u. 457.)

42 Hätte die Rose keine Dornen, plünderte jeder Knabe den Stock (Strauch).

Dem entgegen sagen die Russen: Die Rose schützt sich selbst mehr als der Dorn sie schützt. (Altmann VI, 483.)

43 Hinter den Rosen steckt die Schlange.

44 Ist's eine Rose, so wird sie blühen, ist's ein Dorn, so wird er stechen.

Der Ausgang der Sache wird über die Natur und den Charakter derselben belehren.

It.: S'ella è rosa, ella fiorira; S'ella e spina, ella pugnera.

45 Keine Rose ohne Dorn, keine Liebe ohne Dorn.

Dies Sprichwort findet sich von R. Pruts (vgl. Schad's Musenalmanach, 1859) in einem Gedicht gegen die „Syrupigen“ sehr gut angewandt.

46 Keine Rose ohne Dornen. (S. Haus 306.) – Hollenberg, I, 89; Körte, 5099; Simrock, 8520; Gaal, 1317; Müller, 21, 7; Parömiakon, 298; Schlechta, 389; Lohrengel, I, 433; Dove, 747; Stettler, I, 194b.

„Kein Ross ist ohne Stachel.“ (Lehmann, II, 321, 48.) Ungetrübte Freude ist nicht hienieden. Das Sprichwort ist wahr, allein das Leben würde sehr dadurch gewinnen, wenn man mit ebenso viel Wahrheit sagen könnte: Keine Dornen ohne Rosen. – Keine Freude ohne Leid. Keine Liebe ohne Nebenbuhler, fügen die Osmanen hinzu. (Schlechta, 388-389.) Rosen, wachsen auf Dornen, Dornen auf Rosen. (Cahier, 2605.)

Mhd.: Swâ sich diu rôse erzeiget, dâ reiget der dorn an daz zwî. (Marner.) – Wan diu rôse ist hie niht âne dorn. (Krone.) – Wâ wehset âne spriu ein korn, rôs ane dorn? (Frauenlob.) (Zingerle, 123.)

[Spaltenumbruch] Böhm.: Není růže bez trnu. – Bůže při trní se rodí, ra dost po žalosti chodí. (Čelakovský, 186 u. 195.)

Engl.: Every bean has its black. – No rose without a thorn. (Gaal, 1317; Bohn II, 129.)

Frz.: Il n'est point de roses sans épines. (Gaal, 1317; Kritzinger, 282b; Bohn I, 46; Lendroy, 677; Leroux, I, 44 u. 56) – Les plaisirs portent ordinairement les douleurs en croupe. – Rose ne naît pas sans piquerons. (Leroux, I, 56.) – Toute joie finit en tristesse. (Masson, 292.)

Holl.: Geene rozen zonder doornen. (Harrebomée, II, 230a; Bohn I, 318.)

Ill.: Svaka ruża ima draču. (Čelakovský, 186.)

It.: Non si può aver il mele senza le mosche. (Masson, 292.) – Non v' è rosa senza spina. (Bohn, I, 115.; Kritzinger, 623a.) – Ogni rosa ha le sue spine. (Pazzaglia, 318, 1; Bohn I, 117; Gaal, 2317.)

Lat.: Gaudii moeror comes. (Philippi, I, 167.) – Miscentur tristia laetis. (Masson, 292.) – Nulla est sincera voluptas. (Gaal, 1317.)

Poln.: Nie masz róży bez ciernia. (Lompa, 23.)

Schwed.: Ingen ros utan törne. (Marin, 17.)

Ung.: Nincs oly szép, kiben gáncsot ne lellyenek. (Gaal, 1317.)

47 Keine Rose so schön, die nicht zuletzt eine Hagebutte würde.

It.: Non vi è si bella rosa, che non venga un grattacula. (Pazzaglia, 328, 3.)

48 Man bringt die Rose an die Nase, wenn man riecht.

Holl.: Die aan eene witte roos ruckt, krijgt de roos aan den neus. (Harrebomée, II, 230a.)

49 Man find keine Rosen ohn Dornen.Lehmann, 506, 42.

„Keine Rose ohne Dornen, sagte Fräulein Else, als man sie wegen eines Ausschlags an ihrem Munde bedauerte.“ (Witzfunken, IIb, 125.)

50 Man kann nicht immer Rosen pflücken (auf Rosen gehen).Simrock, 8524.

51 Man muss die Rose auf dem Stiel nicht verwelken lassen.

Es wird damit den Aeltern empfohlen, die Verheirathung ihrer Töchter nicht ungebührlich zu verzögern.

Holl.: Men behoeft de roos op den steel niet te laten verwelken. (Harrebomée, II, 230b.)

52 Man muss die Rosen pflücken, wann sie blühn.

Böhm.: Růže trhají, když kvĕtou. (Čelakovský, 260.)

Slow.: Vtedy róže trhajú, ked' kvitnú. (Čelakovský, 260.)

53 Man muss nicht von Rosen träumen, wenn der April wettert.

Holl.: Man moet van geene rozen droomen, als de oogst is gekomen. (Harrebomée, II, 230b.)

54 Man riecht lieber frische Rosen.Parömiakon, 2661.

55 Mancher will Rosen brechen und lässt sich von Hagebutten stechen.

Engl.: For the rose the thorn is often plucked. (Bohn II, 129.)

It.: Per la rosa, spesso il spin se coglie.

56 Mit frischen Rosen und Jungfern darf man nicht lange scherzen.Simrock, 8529; Körte, 5098.

57 Neben den Rosen darf auch wol eine Tulpe blühen (stehen).

Holl.: Die de roos heeft, zal de tulp wel krijgen. (Harrebomée, II, 230a.)

58 Pflück' die Rose wenn sie blüht, schmiede wenn das Eisen glüht. (S. Eisen 36, Ferkel 21, Gelegenheit 26-36, Glück 741-742, Heu 22, Kuh 457 und Pfeife 21.) – Simrock, 8525.

Frz.: Il faut prendre la balle an bond (entre bond et volée). – Il faut puiser, tandis que la corde est au puits. – Quand la fortune est à la porte, il faut lui ouvrir, sans la faire attendre. (Masson, 71.)

It.: Bisogna corre la rosa per tempo. (Gaal, 1318.)

Lat.: Quae fugiunt celeri carpite poma manu. (Ovid.) (Philippi, II, 117.)

Span.: Cuando el hierro está encendido, entónces ha de ser batido. (Masson, 71.)

Schwed.: Roser wăxa bland törne. (Čelakovský, 692.)

Ung.: Addig háncsd a' hársfát, még hámlik. – A' rozsát akkor kell szedni, mikor virágzik. (Gaal, 1318.)

59 Rosen auf den Lippen, den Schelm im Nacken.

60 Rosen auf den Wangen und Dornen im Gewissen (Gemüth).Parömiakon, 1770.

61 Rosen blühen aus den Dornen.

Mhd.: Nu siht man doch bekomen rôsen von dem dorne. (Zingerle, 123.)


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[[863]/0877] Wird im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, (1854, 271) ausdrücklich als ein „merkwürdiges Sprichwort“ bezeichnet. Lat.: Hic jacet in tumba Rosa mundi, non Rosa mundi, non redolet, sed olet, quae redolere solet. (Loci communes; Nopitsch, 205; Anzeiger a. a. O. 1854, 271.) 25 Eine einzige Rose hat viel Dornen. – Cibot, 162. 26 Eine gebrochene Rose verwelkt bald. Holl.: Is het roosje eenmaal geplukt, dan verliest het spoedig haren geur. (Harrebomée, II, 230b.) 27 Eine Rose, die man lang in den Händen trägt und daran riecht, bleibt nicht. – Simrock, 8531. 28 Eine Rose ist leicht geziert. 29 Eine Rose macht keinen Kranz (Frühling). 30 Eine Rose verwelkt so gut wie eine Kornblume. Parömiakon, 1976. Hinfälligkeit ist das Los alles Irdischen. 31 Eine verblühte Rose erblüht nicht wieder. Verblühte Schönheit kehrt nie wieder (auch durch kein Kunstmittel) zurück. 32 Es blühen nicht alle Rosen roth. Aehnlich die Russen Altmann VI, 474. 33 Es ist kein Ros, es ist ein Dorn dabei. – Petri, II, 269. Die Chinesen versichern aber: Die Rosen hat nur für den Dornen, der sie pflücken will. (Cahier, 2079; Cibot, 160.) Die Neugriechen sagen: Von den Dornen kommen Rosen, von den Rosen wieder Dornen. (Sanders, 225, 66.) 34 Es ist kein Rose ohne dück. – Henisch, 762, 2; Petri, II, 269. 35 Es ist kein Rose, sie ist zuvor ein knopff gewesen. – Lehmann, 410, 38. 36 Es ist keine Rose so schön, sie welkt zuletzt. – Gaal, 1319; Simrock, 8526. Frz.: Comme la rose enfin devient un gratte-cul, et tout avec le temps, par le temps est vaincu. (Leroux, I, 56.) Holl.: Nooit zulk eene schoone roos, of zij verliest eens haren glans. (Harrebomée, II, 230b.) Ung.: Nincs oly ssép virág, mely el ne hervadgyon. (Gaal, 1319.) 37 Es riecht nicht nach Rosen, wenn man Kloaken räumt (Mist schaufelt). Frz.: Sentir un peu plus fort, mais non pas mieux que roses. 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Schad's Musenalmanach, 1859) in einem Gedicht gegen die „Syrupigen“ sehr gut angewandt. 46 Keine Rose ohne Dornen. (S. Haus 306.) – Hollenberg, I, 89; Körte, 5099; Simrock, 8520; Gaal, 1317; Müller, 21, 7; Parömiakon, 298; Schlechta, 389; Lohrengel, I, 433; Dove, 747; Stettler, I, 194b. „Kein Ross ist ohne Stachel.“ (Lehmann, II, 321, 48.) Ungetrübte Freude ist nicht hienieden. Das Sprichwort ist wahr, allein das Leben würde sehr dadurch gewinnen, wenn man mit ebenso viel Wahrheit sagen könnte: Keine Dornen ohne Rosen. – Keine Freude ohne Leid. Keine Liebe ohne Nebenbuhler, fügen die Osmanen hinzu. (Schlechta, 388-389.) Rosen, wachsen auf Dornen, Dornen auf Rosen. (Cahier, 2605.) Mhd.: Swâ sich diu rôse erzeiget, dâ reiget der dorn an daz zwî. (Marner.) – Wan diu rôse ist hie niht âne dorn. (Krone.) – Wâ wehset âne spriu ein korn, rôs ane dorn? (Frauenlob.) (Zingerle, 123.) Böhm.: Není růže bez trnu. – Bůže při trní se rodí, ra dost po žalosti chodí. (Čelakovský, 186 u. 195.) Engl.: Every bean has its black. – No rose without a thorn. (Gaal, 1317; Bohn II, 129.) Frz.: Il n'est point de roses sans épines. (Gaal, 1317; Kritzinger, 282b; Bohn I, 46; Lendroy, 677; Leroux, I, 44 u. 56) – Les plaisirs portent ordinairement les douleurs en croupe. – Rose ne naît pas sans piquerons. (Leroux, I, 56.) – Toute joie finit en tristesse. (Masson, 292.) Holl.: Geene rozen zonder doornen. (Harrebomée, II, 230a; Bohn I, 318.) Ill.: Svaka ruża ima draču. (Čelakovský, 186.) It.: Non si può aver il mele senza le mosche. (Masson, 292.) – Non v' è rosa senza spina. (Bohn, I, 115.; Kritzinger, 623a.) – Ogni rosa ha le sue spine. (Pazzaglia, 318, 1; Bohn I, 117; Gaal, 2317.) Lat.: Gaudii moeror comes. (Philippi, I, 167.) – Miscentur tristia laetis. (Masson, 292.) – Nulla est sincera voluptas. (Gaal, 1317.) Poln.: Nie masz róży bez ciernia. (Lompa, 23.) Schwed.: Ingen ros utan törne. (Marin, 17.) Ung.: Nincs oly szép, kiben gáncsot ne lellyenek. (Gaal, 1317.) 47 Keine Rose so schön, die nicht zuletzt eine Hagebutte würde. It.: Non vi è si bella rosa, che non venga un grattacula. (Pazzaglia, 328, 3.) 48 Man bringt die Rose an die Nase, wenn man riecht. Holl.: Die aan eene witte roos ruckt, krijgt de roos aan den neus. (Harrebomée, II, 230a.) 49 Man find keine Rosen ohn Dornen. – Lehmann, 506, 42. „Keine Rose ohne Dornen, sagte Fräulein Else, als man sie wegen eines Ausschlags an ihrem Munde bedauerte.“ (Witzfunken, IIb, 125.) 50 Man kann nicht immer Rosen pflücken (auf Rosen gehen). – Simrock, 8524. 51 Man muss die Rose auf dem Stiel nicht verwelken lassen. Es wird damit den Aeltern empfohlen, die Verheirathung ihrer Töchter nicht ungebührlich zu verzögern. Holl.: Men behoeft de roos op den steel niet te laten verwelken. (Harrebomée, II, 230b.) 52 Man muss die Rosen pflücken, wann sie blühn. Böhm.: Růže trhají, když kvĕtou. (Čelakovský, 260.) Slow.: Vtedy róže trhajú, ked' kvitnú. (Čelakovský, 260.) 53 Man muss nicht von Rosen träumen, wenn der April wettert. Holl.: Man moet van geene rozen droomen, als de oogst is gekomen. (Harrebomée, II, 230b.) 54 Man riecht lieber frische Rosen. – Parömiakon, 2661. 55 Mancher will Rosen brechen und lässt sich von Hagebutten stechen. Engl.: For the rose the thorn is often plucked. (Bohn II, 129.) It.: Per la rosa, spesso il spin se coglie. 56 Mit frischen Rosen und Jungfern darf man nicht lange scherzen. – Simrock, 8529; Körte, 5098. 57 Neben den Rosen darf auch wol eine Tulpe blühen (stehen). Holl.: Die de roos heeft, zal de tulp wel krijgen. (Harrebomée, II, 230a.) 58 Pflück' die Rose wenn sie blüht, schmiede wenn das Eisen glüht. (S. Eisen 36, Ferkel 21, Gelegenheit 26-36, Glück 741-742, Heu 22, Kuh 457 und Pfeife 21.) – Simrock, 8525. Frz.: Il faut prendre la balle an bond (entre bond et volée). – Il faut puiser, tandis que la corde est au puits. – Quand la fortune est à la porte, il faut lui ouvrir, sans la faire attendre. (Masson, 71.) It.: Bisogna corre la rosa per tempo. (Gaal, 1318.) Lat.: Quae fugiunt celeri carpite poma manu. (Ovid.) (Philippi, II, 117.) Span.: Cuando el hierro está encendido, entónces ha de ser batido. (Masson, 71.) Schwed.: Roser wăxa bland törne. (Čelakovský, 692.) Ung.: Addig háncsd a' hársfát, még hámlik. – A' rozsát akkor kell szedni, mikor virágzik. (Gaal, 1318.) 59 Rosen auf den Lippen, den Schelm im Nacken. 60 Rosen auf den Wangen und Dornen im Gewissen (Gemüth). – Parömiakon, 1770. 61 Rosen blühen aus den Dornen. Mhd.: Nu siht man doch bekomen rôsen von dem dorne. (Zingerle, 123.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [863]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/877>, abgerufen am 23.11.2024.