Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 6 Reinlichkeit erhält (stärkt) die Gesundheit.

Frz.: Nettete nourrist la sante. (Leroux, II, 269.)

7 Reinlichkeit fordert wenig und befriedigt viel. - Pestalozzi's Werke, VII, 445.

8 Reinlichkeit gilt weit und breit.

9 Reinlichkeit ist das halbe Futter (Leben). - Beyer, I, 182; Blum, 184; Bücking, 154; Struve, I, 37; Simrock, 8392a; Körte, 5048; Ramann, I, Pred., IV, 4; für Waldeck: Curtze, 365, 624.

Bei dem Vieh, weil es dabei besser gedeiht, und bei Menschen nebst der Ordnung das halbe Leben. Unreinlichkeit hindert das Gedeihen bei Menschen und Vieh.

Böhm.: Cistota pul zdravi. (Celakovsky, 295.)

Frz.: Nettete nourrit la sante. (Celakovsky, 295.)

10 Reinlichkeit ist die erste Tugend nach Gottseligkeit.

So sagt auch der Engländer. (Vgl. H. Beta, Die Bewirthschaftung des Wassers u. s. w., Leipzig 1868, S. 256.)

11 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte Hans Klepper, und bestrich sich die Löcher in den Stiefeln mit Kuhmist.

12 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte jener Lehrbub, und fegte mit dem Besen den Tisch ab. - Frost, 157.

13 Reinlichkeit ist halbe Frömmigkeit.

Der Hindu stärkster Fluch ist: "Dass du die ganze Woche nur einerlei Geschirr gebrauchen mögst." So sehr ist Reinlichkeit ihre zweite Natur. (Vgl. Vaerst, Tischgespräche und hist. Glossen aus dem Esszimmer.)

Engl.: Cleanliness is next to Godliness.

14 Reinlichkeit ist halbe Gesundheit. - Bohemia, 1872, Nr. 271.

15 Reinlichkeit ist keine Hoffart. - Simrock, 8393; Körte, 5049; Körte2, 6321.

Obgleich sie von gemeinen Leuten oft mit Hochmuth verwechselt wird. In Holstein: Rennlichkeit is ken Hoffart. (Schütze, III, 289.)

16 Reinlichkeit ist's halbe Leben, sagte die Magd, spie sich in die Hände und wusch das Gesicht. - Frost, 157.

17 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Jung, hal den Spaden rön, wi wölle den Dösch afstete. - Frischbier2, 3116.

18 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Mutter, nömm e Bessem on wösch den Dösch af. - Frischbier2, 3117.

19 Reinlichkeit, verlass mich nicht. - Simrock, 8394.

In Schlesien: Renlichket, verlass mich nich. (Robinson, 684; Gomolcke, 867.)

20 Reinlichkeit ziert Knecht und Maid.

21 Rendlichket ist's halbe Leben, sagte Frau Dreckruschel, und kehrte den Tisch mit einem alten Besen ab. (Altenburg.)

22 Renlichkeit is dat halwe Leben, Jung, hal den Bessen rin, ick will den Disch fegen, wi mät gleik eten. - Plattd. Volkskalender, II.

23 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de Bur, Jung, hal'n Bessen un feg'n Disch av. - Hoefer, 175; Peik, 48.

24 Renlichkeit is de Hauptsak, säd' de oll Frau, un fegt'n Disch mit'n Bessen av. - Hoefer, 318.

25 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de oll Fru, wenn ik jichtens kann, rühr 'k de Klüten in 'n Schweinstrog an. - Diermissen, 204; Hoefer, 319; Globus, VIII, 6, 177b.

Züchtigung solcher Verhältnisse, in denen säuische Wirthschaft herrscht und dabei viel von Reinlichkeit die Rede ist.

26 Renlichkeit i't halwe Lewen, säd' dat Mäten, snöw sick de Näs' aut un wascht sich's Gesicht dormit. - Hoefer, 699.

27 Rennalkhaid is a armen Mans Rikdum. (Amrum.) - Haupt, VIII, 351, 13.

Reinlichkeit ist eines armen Mannes Reichthum. Die Finnen: Die Reinlichkeit ist besser als Arbeit. (Bertram, 66.)

28 Rentlichket ist halwe Leäwen, Fru, schippen Disch af (oder: schippen Drek van Disch). (Neumark.) - Engelien, 219, 83.

[Spaltenumbruch] 29 'S got nunz über d' Reinlichkeit, hot d' Müllern allemol g'sait, und hot voar 'm Brunza in Soachhafa blosa, damit der Staub 'rausg'floga ist. (Oberschwaben.) - Birlinger, 429.

30 Zur Reinlichkeit gibt es kein besseres Instrument als Menschenbeine. - Sailer, 266; Simrock, 8396; Dove, 50.

*31 He es e Friend von Rendlichkeit und wescht de Nas' am Aermel.

*32 Holländische Reinlichkeit. - Hesekiel, 53.


Reiren.

* Se reird1 asse Broadbeären. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 128.

1) In Menge fallen. De Kau reird fan Milke, d. h. sie gibt viel Milch.


Reis (das).

1 Aus einem kleinen Reis wird ein grosser Baum.

Böhm.: Z proutku veliky strom byva. (Celakovsky, 266.)

2 Aus Einem Reis wird kein Besen. - Simrock, 943.

3 Aus kleinen Reisern wird oft ein grosses Feuer.

Dän.: Af liden qvist vorder ofte stor ild. (Prov. dan., 463.)

4 Auss vilen Reissern macht mann ein starcken besen. - Lehmann, 106, 7.

It.: Un flor non fa ghirlanda. (Masson, 310.)

5 Besser in den rysern, dann in den ysern. - Franck, II, 7b; Tappius, 9a u. 12b; Gruter, I, 8; Eyering, I, 143 u. 217; Henisch, 866, 16; Latendorf II, 6; Schottel, 1113a; Sutor, 272; Simrock, 8400; Körte, 5054; Grubb, 481; Curtze, 831, 465.

Unter Reisern ist Gesträuch oder irgend ein buschiger Ort zu verstehen. (S. Vogelsang.) Lieber Vogel in den Reisern bleiben alss in den Eysern sein wollen. (Corb. Chronik, 46.)

Dän.: Bedre at gaae ledig i en grön eng, end staae bunden ved en torne-busk. (Prov. dan., 378.) - Bedre at tinge ved busken end ved boyen. - Bedre i busken end boyen. (Prov. dan., 54.)

Frz.: Il vaut mieux etre dans un bois qu'en prison. - Il vaut mieux faire son accord dans un bois qu'en prison.

Holl.: Beter in de rijzeren dan in de ijzeren. (Harrebomee, I, 452b.)

6 Dürres Reis gibt rasches Feuer.

Dän.: Tör vedd giör snart (rasker) ild. (Prov. dan., 552.)

7 Ein Reis gesellt sich zum andern.

8 Ein Reis ist ein schwach Ding, aber viele machen einen Besen.

9 Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder Bu(b); der eine trägt es frei, der andre deckt es zu.

10 Fallende reisen gerahten offt am besten. - Petri, II, 308.

11 In den rysern ist gut taidingen. - Tappius, 12b.

Wer frei ist, hat gut Bedingungen zu machen.

12 Jonck Rijs is te buijen; maar gen ouwde boomen. - Archiv, 48, 365.

13 Junge Reiser pfropft man nicht auf alte Stämme. - Simrock, 8399; Mayer, II, 155.

14 Könnte ein Reis das andere tragen, so wären sie stark. - Eiselein, 526; Simrock, 8397.

Lat.: Durus durum si ferret, se defendere possent. (Eiselein, 526.)

15 Man muss das Reis biegen, wenn's ein Baum geworden, ist's zu spät.

Holl.: Buig het rijsje, terwijl het jong is; als het een boom' geworden is, is het te laat. (Harrebomee, II, 222a.)

16 Man muss sich oft am schwächsten Reise halten.

17 Man siehet schon am Reis, was für Frucht der Baum bringen wird.

18 Viel Reiser machen einen Besen. - Simrock, 8398.

Dän.: Mange riis giör en staerk koost. (Prov. dan., 516.)

Holl.: Veel rijsjes maken een' bezem. (Harrebomee, II, 222b.)

*19 Eim ein reiss vber den weg ziehen. - Ayrer, III, 2037, 30.

"Er zieh mir ein reiss übern weg." (Ayrer, II, 896, 6.)

*20 He hett sück'n Reis (Reis, Ruthe) to sein egen Ners bunden. - Kern, 518.

*21 Hi bant an Ris tu san anj Ers. (Nordfries.)

Er bindet Reiser, eine Ruthe für seinen eigenen Hintern.

*22 Sich aus den Reisern (durch die Reiser) machen. - Horn, Spinnstube, 1849, S 50.

Auf die Socken.


[Spaltenumbruch] 6 Reinlichkeit erhält (stärkt) die Gesundheit.

Frz.: Netteté nourrist la santé. (Leroux, II, 269.)

7 Reinlichkeit fordert wenig und befriedigt viel.Pestalozzi's Werke, VII, 445.

8 Reinlichkeit gilt weit und breit.

9 Reinlichkeit ist das halbe Futter (Leben).Beyer, I, 182; Blum, 184; Bücking, 154; Struve, I, 37; Simrock, 8392a; Körte, 5048; Ramann, I, Pred., IV, 4; für Waldeck: Curtze, 365, 624.

Bei dem Vieh, weil es dabei besser gedeiht, und bei Menschen nebst der Ordnung das halbe Leben. Unreinlichkeit hindert das Gedeihen bei Menschen und Vieh.

Böhm.: Čistota půl zdraví. (Čelakovsky, 295.)

Frz.: Netteté nourrit la santé. (Čelakovsky, 295.)

10 Reinlichkeit ist die erste Tugend nach Gottseligkeit.

So sagt auch der Engländer. (Vgl. H. Beta, Die Bewirthschaftung des Wassers u. s. w., Leipzig 1868, S. 256.)

11 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte Hans Klepper, und bestrich sich die Löcher in den Stiefeln mit Kuhmist.

12 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte jener Lehrbub, und fegte mit dem Besen den Tisch ab.Frost, 157.

13 Reinlichkeit ist halbe Frömmigkeit.

Der Hindu stärkster Fluch ist: „Dass du die ganze Woche nur einerlei Geschirr gebrauchen mögst.“ So sehr ist Reinlichkeit ihre zweite Natur. (Vgl. Vaërst, Tischgespräche und hist. Glossen aus dem Esszimmer.)

Engl.: Cleanliness is next to Godliness.

14 Reinlichkeit ist halbe Gesundheit.Bohemia, 1872, Nr. 271.

15 Reinlichkeit ist keine Hoffart.Simrock, 8393; Körte, 5049; Körte2, 6321.

Obgleich sie von gemeinen Leuten oft mit Hochmuth verwechselt wird. In Holstein: Rennlichkeit is kên Hoffart. (Schütze, III, 289.)

16 Reinlichkeit ist's halbe Leben, sagte die Magd, spie sich in die Hände und wusch das Gesicht.Frost, 157.

17 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Jung, hal den Spaden rön, wi wölle den Dösch afstête.Frischbier2, 3116.

18 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Mutter, nömm e Bessem on wösch den Dösch af.Frischbier2, 3117.

19 Reinlichkeit, verlass mich nicht.Simrock, 8394.

In Schlesien: Rênlichkêt, verlass mich nich. (Robinson, 684; Gomolcke, 867.)

20 Reinlichkeit ziert Knecht und Maid.

21 Rendlichkêt ist's halbe Leben, sagte Frau Dreckruschel, und kehrte den Tisch mit einem alten Besen ab. (Altenburg.)

22 Renlichkeit is dat halwe Leben, Jung, hal den Bessen rin, ick will den Disch fegen, wi mät glîk êten.Plattd. Volkskalender, II.

23 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de Bur, Jung, hal'n Bessen un feg'n Disch av.Hoefer, 175; Peik, 48.

24 Renlichkeit is de Hauptsâk, säd' de oll Frû, un fegt'n Disch mit'n Bessen av.Hoefer, 318.

25 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de oll Fru, wenn ik jichtens kann, rühr 'k de Klüten in 'n Schwînstrôg an.Diermissen, 204; Hoefer, 319; Globus, VIII, 6, 177b.

Züchtigung solcher Verhältnisse, in denen säuische Wirthschaft herrscht und dabei viel von Reinlichkeit die Rede ist.

26 Renlichkeit i't halwe Lêwen, säd' dat Mäten, snöw sick de Näs' ût un wascht sich's Gesicht dôrmit.Hoefer, 699.

27 Rennalkhaid is a ârmen Mâns Rikdum. (Amrum.) – Haupt, VIII, 351, 13.

Reinlichkeit ist eines armen Mannes Reichthum. Die Finnen: Die Reinlichkeit ist besser als Arbeit. (Bertram, 66.)

28 Rentlichkêt ist halwe Leäwen, Fru, schippen Disch af (oder: schippen Drek van Disch). (Neumark.) – Engelien, 219, 83.

[Spaltenumbruch] 29 'S got nunz über d' Reinlichkeit, hot d' Müllern allemol g'sait, und hot voar 'm Brunza in Soachhafa blosa, damit der Staub 'rausg'floga ist. (Oberschwaben.) – Birlinger, 429.

30 Zur Reinlichkeit gibt es kein besseres Instrument als Menschenbeine.Sailer, 266; Simrock, 8396; Dove, 50.

*31 He es e Friend von Rendlichkeit und wescht de Nas' am Aermel.

*32 Holländische Reinlichkeit.Hesekiel, 53.


Rèiren.

* Se rèird1 asse Broadbeären. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 128.

1) In Menge fallen. De Kau reird fan Milke, d. h. sie gibt viel Milch.


Reis (das).

1 Aus einem kleinen Reis wird ein grosser Baum.

Böhm.: Z proutku veliký strom bývá. (Čelakovsky, 266.)

2 Aus Einem Reis wird kein Besen.Simrock, 943.

3 Aus kleinen Reisern wird oft ein grosses Feuer.

Dän.: Af liden qvist vorder ofte stor ild. (Prov. dan., 463.)

4 Auss vilen Reissern macht mann ein starcken besen.Lehmann, 106, 7.

It.: Un flor non fa ghirlanda. (Masson, 310.)

5 Besser in den rysern, dann in den ysern.Franck, II, 7b; Tappius, 9a u. 12b; Gruter, I, 8; Eyering, I, 143 u. 217; Henisch, 866, 16; Latendorf II, 6; Schottel, 1113a; Sutor, 272; Simrock, 8400; Körte, 5054; Grubb, 481; Curtze, 831, 465.

Unter Reisern ist Gesträuch oder irgend ein buschiger Ort zu verstehen. (S. Vogelsang.) Lieber Vogel in den Reisern bleiben alss in den Eysern sein wollen. (Corb. Chronik, 46.)

Dän.: Bedre at gaae ledig i en grøn eng, end staae bunden ved en torne-busk. (Prov. dan., 378.) – Bedre at tinge ved busken end ved boyen. – Bedre i busken end boyen. (Prov. dan., 54.)

Frz.: Il vaut mieux être dans un bois qu'en prison. – Il vaut mieux faire son accord dans un bois qu'en prison.

Holl.: Beter in de rijzeren dan in de ijzeren. (Harrebomée, I, 452b.)

6 Dürres Reis gibt rasches Feuer.

Dän.: Tør vedd giør snart (rasker) ild. (Prov. dan., 552.)

7 Ein Reis gesellt sich zum andern.

8 Ein Reis ist ein schwach Ding, aber viele machen einen Besen.

9 Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder Bu(b); der eine trägt es frei, der andre deckt es zu.

10 Fallende reisen gerahten offt am besten.Petri, II, 308.

11 In den rysern ist gut taidingen.Tappius, 12b.

Wer frei ist, hat gut Bedingungen zu machen.

12 Jonck Rijs is te buijen; maar gen ouwde boomen.Archiv, 48, 365.

13 Junge Reiser pfropft man nicht auf alte Stämme.Simrock, 8399; Mayer, II, 155.

14 Könnte ein Reis das andere tragen, so wären sie stark.Eiselein, 526; Simrock, 8397.

Lat.: Durus durum si ferret, se defendere possent. (Eiselein, 526.)

15 Man muss das Reis biegen, wenn's ein Baum geworden, ist's zu spät.

Holl.: Buig het rijsje, terwijl het jong is; als het een boom' geworden is, is het te laat. (Harrebomée, II, 222a.)

16 Man muss sich oft am schwächsten Reise halten.

17 Man siehet schon am Reis, was für Frucht der Baum bringen wird.

18 Viel Reiser machen einen Besen.Simrock, 8398.

Dän.: Mange riis giør en stærk koost. (Prov. dan., 516.)

Holl.: Veel rijsjes maken een' bezem. (Harrebomée, II, 222b.)

*19 Eim ein reiss vber den weg ziehen.Ayrer, III, 2037, 30.

„Er zieh mir ein reiss übern weg.“ (Ayrer, II, 896, 6.)

*20 He hett sück'n Rîs (Reis, Ruthe) to sîn egen Nêrs bunden.Kern, 518.

*21 Hi bant an Ris tu san anj Êrs. (Nordfries.)

Er bindet Reiser, eine Ruthe für seinen eigenen Hintern.

*22 Sich aus den Reisern (durch die Reiser) machen.Horn, Spinnstube, 1849, S 50.

Auf die Socken.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0835" n="[821]"/><cb n="1641"/>
6 Reinlichkeit erhält (stärkt) die Gesundheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Netteté nourrist la santé. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 269.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Reinlichkeit fordert wenig und befriedigt viel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pestalozzi's Werke, VII, 445.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Reinlichkeit gilt weit und breit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Reinlichkeit ist das halbe Futter (Leben).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Beyer, I, 182; Blum, 184; Bücking, 154; Struve, I, 37; Simrock, 8392<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 5048; Ramann, I, Pred., IV, 4;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 365, 624.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei dem Vieh, weil es dabei besser gedeiht, und bei Menschen nebst der Ordnung das halbe Leben. Unreinlichkeit hindert das Gedeihen bei Menschen und Vieh.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: &#x010C;istota p&#x016F;l zdraví. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 295.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Netteté nourrit la santé. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 295.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Reinlichkeit ist die erste Tugend nach Gottseligkeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagt auch der Engländer. (Vgl. <hi rendition="#i">H. Beta, Die Bewirthschaftung des Wassers u. s. w., Leipzig 1868, S. 256.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte Hans Klepper, und bestrich sich die Löcher in den Stiefeln mit Kuhmist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte jener Lehrbub, und fegte mit dem Besen den Tisch ab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frost, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Reinlichkeit ist halbe Frömmigkeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Hindu stärkster Fluch ist: &#x201E;Dass du die ganze Woche nur einerlei Geschirr gebrauchen mögst.&#x201C; So sehr ist Reinlichkeit ihre zweite Natur. (Vgl. <hi rendition="#i">Vaërst, Tischgespräche und hist. Glossen aus dem Esszimmer.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Cleanliness is next to Godliness.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Reinlichkeit ist halbe Gesundheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bohemia, 1872, Nr. 271.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Reinlichkeit ist keine Hoffart.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8393; Körte, 5049; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 6321.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Obgleich sie von gemeinen Leuten oft mit Hochmuth verwechselt wird. In Holstein: Rennlichkeit is kên Hoffart. (<hi rendition="#i">Schütze, III, 289.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Reinlichkeit ist's halbe Leben, sagte die Magd, spie sich in die Hände und wusch das Gesicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frost, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Jung, hal den Spaden rön, wi wölle den Dösch afstête.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Mutter, nömm e Bessem on wösch den Dösch af.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Reinlichkeit, verlass mich nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8394.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Schlesien: Rênlichkêt, verlass mich nich. (<hi rendition="#i">Robinson, 684; Gomolcke, 867.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Reinlichkeit ziert Knecht und Maid.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Rendlichkêt ist's halbe Leben, sagte Frau Dreckruschel, und kehrte den Tisch mit einem alten Besen ab.</hi> (<hi rendition="#i">Altenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Renlichkeit is dat halwe Leben, Jung, hal den Bessen rin, ick will den Disch fegen, wi mät glîk êten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattd. Volkskalender, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de Bur, Jung, hal'n Bessen un feg'n Disch av.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 175; Peik, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Renlichkeit is de Hauptsâk, säd' de oll Frû, un fegt'n Disch mit'n Bessen av.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 318.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de oll Fru, wenn ik jichtens kann, rühr 'k de Klüten in 'n Schwînstrôg an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 204; Hoefer, 319; Globus, VIII, 6, 177<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Züchtigung solcher Verhältnisse, in denen säuische Wirthschaft herrscht und dabei viel von Reinlichkeit die Rede ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Renlichkeit i't halwe Lêwen, säd' dat Mäten, snöw sick de Näs' ût un wascht sich's Gesicht dôrmit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 699.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Rennalkhaid is a ârmen Mâns Rikdum.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 351, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Reinlichkeit ist eines armen Mannes Reichthum. Die Finnen: Die Reinlichkeit ist besser als Arbeit. (<hi rendition="#i">Bertram, 66.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Rentlichkêt ist halwe Leäwen, Fru, schippen Disch af (oder: schippen Drek van Disch).</hi> (<hi rendition="#i">Neumark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Engelien, 219, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1642"/>
29 'S got nunz über d' Reinlichkeit, hot d' Müllern allemol g'sait, und hot voar 'm Brunza in Soachhafa blosa, damit der Staub 'rausg'floga ist.</hi> (<hi rendition="#i">Oberschwaben.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 429.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Zur Reinlichkeit gibt es kein besseres Instrument als Menschenbeine.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 266; Simrock, 8396; Dove, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*31 He es e Friend von Rendlichkeit und wescht de Nas' am Aermel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 Holländische Reinlichkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hesekiel, 53.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rèiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Se rèird<hi rendition="#sup">1</hi> asse Broadbeären.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) In Menge fallen. De Kau reird fan Milke, d. h. sie gibt viel Milch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Reis</hi> (das).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Aus einem kleinen Reis wird ein grosser Baum.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Z proutku veliký strom bývá. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Aus Einem Reis wird kein Besen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 943.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Aus kleinen Reisern wird oft ein grosses Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Af liden qvist vorder ofte stor ild. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 463.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Auss vilen Reissern macht mann ein starcken besen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 106, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Un flor non fa ghirlanda. (<hi rendition="#i">Masson, 310.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Besser in den rysern, dann in den ysern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 7<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 9<hi rendition="#sup">a</hi> u. 12<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 8; Eyering, I, 143 u. 217; Henisch, 866, 16; Latendorf II, 6; Schottel, 1113<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 272; Simrock, 8400; Körte, 5054; Grubb, 481; Curtze, 831, 465.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unter Reisern ist Gesträuch oder irgend ein buschiger Ort zu verstehen. (S.  Vogelsang.) Lieber Vogel in den Reisern bleiben alss in den Eysern sein wollen. (<hi rendition="#i">Corb. Chronik, 46.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre at gaae ledig i en grøn eng, end staae bunden ved en torne-busk. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 378.</hi>) &#x2013; Bedre at tinge ved busken end ved boyen. &#x2013; Bedre i busken end boyen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 54.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il vaut mieux être dans un bois qu'en prison. &#x2013; Il vaut mieux faire son accord dans un bois qu'en prison.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Beter in de rijzeren dan in de ijzeren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 452<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Dürres Reis gibt rasches Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Tør vedd giør snart (rasker) ild. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 552.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Ein Reis gesellt sich zum andern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Ein Reis ist ein schwach Ding, aber viele machen einen Besen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder Bu(b); der eine trägt es frei, der andre deckt es zu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Fallende reisen gerahten offt am besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 308.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 In den rysern ist gut taidingen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 12<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer frei ist, hat gut Bedingungen zu machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Jonck Rijs is te buijen; maar gen ouwde boomen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Archiv, 48, 365.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Junge Reiser pfropft man nicht auf alte Stämme.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8399; Mayer, II, 155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Könnte ein Reis das andere tragen, so wären sie stark.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 526; Simrock, 8397.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Durus durum si ferret, se defendere possent. (<hi rendition="#i">Eiselein, 526.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Man muss das Reis biegen, wenn's ein Baum geworden, ist's zu spät.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Buig het rijsje, terwijl het jong is; als het een boom' geworden is, is het te laat. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 222<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Man muss sich oft am schwächsten Reise halten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Man siehet schon am Reis, was für Frucht der Baum bringen wird.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Viel Reiser machen einen Besen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8398.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mange riis giør en stærk koost. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 516.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Veel rijsjes maken een' bezem. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 222<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Eim ein reiss vber den weg ziehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, III, 2037, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Er zieh mir ein reiss übern weg.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, II, 896, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 He hett sück'n Rîs (Reis, Ruthe) to sîn egen Nêrs bunden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 518.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Hi bant an Ris tu san anj Êrs.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er bindet Reiser, eine Ruthe für seinen eigenen Hintern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Sich aus den Reisern (durch die Reiser) machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1849, S 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf die Socken.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[821]/0835] 6 Reinlichkeit erhält (stärkt) die Gesundheit. Frz.: Netteté nourrist la santé. (Leroux, II, 269.) 7 Reinlichkeit fordert wenig und befriedigt viel. – Pestalozzi's Werke, VII, 445. 8 Reinlichkeit gilt weit und breit. 9 Reinlichkeit ist das halbe Futter (Leben). – Beyer, I, 182; Blum, 184; Bücking, 154; Struve, I, 37; Simrock, 8392a; Körte, 5048; Ramann, I, Pred., IV, 4; für Waldeck: Curtze, 365, 624. Bei dem Vieh, weil es dabei besser gedeiht, und bei Menschen nebst der Ordnung das halbe Leben. Unreinlichkeit hindert das Gedeihen bei Menschen und Vieh. Böhm.: Čistota půl zdraví. (Čelakovsky, 295.) Frz.: Netteté nourrit la santé. (Čelakovsky, 295.) 10 Reinlichkeit ist die erste Tugend nach Gottseligkeit. So sagt auch der Engländer. (Vgl. H. Beta, Die Bewirthschaftung des Wassers u. s. w., Leipzig 1868, S. 256.) 11 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte Hans Klepper, und bestrich sich die Löcher in den Stiefeln mit Kuhmist. 12 Reinlichkeit ist die Hauptsache, sagte jener Lehrbub, und fegte mit dem Besen den Tisch ab. – Frost, 157. 13 Reinlichkeit ist halbe Frömmigkeit. Der Hindu stärkster Fluch ist: „Dass du die ganze Woche nur einerlei Geschirr gebrauchen mögst.“ So sehr ist Reinlichkeit ihre zweite Natur. (Vgl. Vaërst, Tischgespräche und hist. Glossen aus dem Esszimmer.) Engl.: Cleanliness is next to Godliness. 14 Reinlichkeit ist halbe Gesundheit. – Bohemia, 1872, Nr. 271. 15 Reinlichkeit ist keine Hoffart. – Simrock, 8393; Körte, 5049; Körte2, 6321. Obgleich sie von gemeinen Leuten oft mit Hochmuth verwechselt wird. In Holstein: Rennlichkeit is kên Hoffart. (Schütze, III, 289.) 16 Reinlichkeit ist's halbe Leben, sagte die Magd, spie sich in die Hände und wusch das Gesicht. – Frost, 157. 17 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Jung, hal den Spaden rön, wi wölle den Dösch afstête. – Frischbier2, 3116. 18 Reinlichkeit öss dat halwe Lewe, Mutter, nömm e Bessem on wösch den Dösch af. – Frischbier2, 3117. 19 Reinlichkeit, verlass mich nicht. – Simrock, 8394. In Schlesien: Rênlichkêt, verlass mich nich. (Robinson, 684; Gomolcke, 867.) 20 Reinlichkeit ziert Knecht und Maid. 21 Rendlichkêt ist's halbe Leben, sagte Frau Dreckruschel, und kehrte den Tisch mit einem alten Besen ab. (Altenburg.) 22 Renlichkeit is dat halwe Leben, Jung, hal den Bessen rin, ick will den Disch fegen, wi mät glîk êten. – Plattd. Volkskalender, II. 23 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de Bur, Jung, hal'n Bessen un feg'n Disch av. – Hoefer, 175; Peik, 48. 24 Renlichkeit is de Hauptsâk, säd' de oll Frû, un fegt'n Disch mit'n Bessen av. – Hoefer, 318. 25 Renlichkeit is de Hauptsak, säd de oll Fru, wenn ik jichtens kann, rühr 'k de Klüten in 'n Schwînstrôg an. – Diermissen, 204; Hoefer, 319; Globus, VIII, 6, 177b. Züchtigung solcher Verhältnisse, in denen säuische Wirthschaft herrscht und dabei viel von Reinlichkeit die Rede ist. 26 Renlichkeit i't halwe Lêwen, säd' dat Mäten, snöw sick de Näs' ût un wascht sich's Gesicht dôrmit. – Hoefer, 699. 27 Rennalkhaid is a ârmen Mâns Rikdum. (Amrum.) – Haupt, VIII, 351, 13. Reinlichkeit ist eines armen Mannes Reichthum. Die Finnen: Die Reinlichkeit ist besser als Arbeit. (Bertram, 66.) 28 Rentlichkêt ist halwe Leäwen, Fru, schippen Disch af (oder: schippen Drek van Disch). (Neumark.) – Engelien, 219, 83. 29 'S got nunz über d' Reinlichkeit, hot d' Müllern allemol g'sait, und hot voar 'm Brunza in Soachhafa blosa, damit der Staub 'rausg'floga ist. (Oberschwaben.) – Birlinger, 429. 30 Zur Reinlichkeit gibt es kein besseres Instrument als Menschenbeine. – Sailer, 266; Simrock, 8396; Dove, 50. *31 He es e Friend von Rendlichkeit und wescht de Nas' am Aermel. *32 Holländische Reinlichkeit. – Hesekiel, 53. Rèiren. * Se rèird1 asse Broadbeären. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 128. 1) In Menge fallen. De Kau reird fan Milke, d. h. sie gibt viel Milch. Reis (das). 1 Aus einem kleinen Reis wird ein grosser Baum. Böhm.: Z proutku veliký strom bývá. (Čelakovsky, 266.) 2 Aus Einem Reis wird kein Besen. – Simrock, 943. 3 Aus kleinen Reisern wird oft ein grosses Feuer. Dän.: Af liden qvist vorder ofte stor ild. (Prov. dan., 463.) 4 Auss vilen Reissern macht mann ein starcken besen. – Lehmann, 106, 7. It.: Un flor non fa ghirlanda. (Masson, 310.) 5 Besser in den rysern, dann in den ysern. – Franck, II, 7b; Tappius, 9a u. 12b; Gruter, I, 8; Eyering, I, 143 u. 217; Henisch, 866, 16; Latendorf II, 6; Schottel, 1113a; Sutor, 272; Simrock, 8400; Körte, 5054; Grubb, 481; Curtze, 831, 465. Unter Reisern ist Gesträuch oder irgend ein buschiger Ort zu verstehen. (S. Vogelsang.) Lieber Vogel in den Reisern bleiben alss in den Eysern sein wollen. (Corb. Chronik, 46.) Dän.: Bedre at gaae ledig i en grøn eng, end staae bunden ved en torne-busk. (Prov. dan., 378.) – Bedre at tinge ved busken end ved boyen. – Bedre i busken end boyen. (Prov. dan., 54.) Frz.: Il vaut mieux être dans un bois qu'en prison. – Il vaut mieux faire son accord dans un bois qu'en prison. Holl.: Beter in de rijzeren dan in de ijzeren. (Harrebomée, I, 452b.) 6 Dürres Reis gibt rasches Feuer. Dän.: Tør vedd giør snart (rasker) ild. (Prov. dan., 552.) 7 Ein Reis gesellt sich zum andern. 8 Ein Reis ist ein schwach Ding, aber viele machen einen Besen. 9 Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder Bu(b); der eine trägt es frei, der andre deckt es zu. 10 Fallende reisen gerahten offt am besten. – Petri, II, 308. 11 In den rysern ist gut taidingen. – Tappius, 12b. Wer frei ist, hat gut Bedingungen zu machen. 12 Jonck Rijs is te buijen; maar gen ouwde boomen. – Archiv, 48, 365. 13 Junge Reiser pfropft man nicht auf alte Stämme. – Simrock, 8399; Mayer, II, 155. 14 Könnte ein Reis das andere tragen, so wären sie stark. – Eiselein, 526; Simrock, 8397. Lat.: Durus durum si ferret, se defendere possent. (Eiselein, 526.) 15 Man muss das Reis biegen, wenn's ein Baum geworden, ist's zu spät. Holl.: Buig het rijsje, terwijl het jong is; als het een boom' geworden is, is het te laat. (Harrebomée, II, 222a.) 16 Man muss sich oft am schwächsten Reise halten. 17 Man siehet schon am Reis, was für Frucht der Baum bringen wird. 18 Viel Reiser machen einen Besen. – Simrock, 8398. Dän.: Mange riis giør en stærk koost. (Prov. dan., 516.) Holl.: Veel rijsjes maken een' bezem. (Harrebomée, II, 222b.) *19 Eim ein reiss vber den weg ziehen. – Ayrer, III, 2037, 30. „Er zieh mir ein reiss übern weg.“ (Ayrer, II, 896, 6.) *20 He hett sück'n Rîs (Reis, Ruthe) to sîn egen Nêrs bunden. – Kern, 518. *21 Hi bant an Ris tu san anj Êrs. (Nordfries.) Er bindet Reiser, eine Ruthe für seinen eigenen Hintern. *22 Sich aus den Reisern (durch die Reiser) machen. – Horn, Spinnstube, 1849, S 50. Auf die Socken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/835
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [821]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/835>, abgerufen am 22.11.2024.