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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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56 Ist man reich, geht man mit der Leich'; ist man arm, so heisst's, dass Gott erbarm! - Birlinger, 25.

Lat.: Si moritur dives, concurrunt undique cives: si moritur pauper, veniet vix unus et alter. (Chaos, 598.)

57 Je reicher einer ist, je mehr er vergelten vnd tragen kann. - Petri, II, 395.

58 Je reicher, je ärmer.

Dän.: Jo riigere, jo armere. - Rigdom skader sin eyere. (Prov. dan., 477.)

59 Je reicher, je karger; je ärmer, je ärger. - Petri, II, 395; Simrock, 8353; Körte, 5016.

Böhm.: Bohatec byva rad skupec. (Celakovsky, 166.)

Dän.: Jo rigere, jo karrigere, jo aeldre, jo argere. (Prov. dan., 12 u. 478.)

Holl.: Hoe rijker, hoe gieriger. (Harrebomee, II, 221b.)

Krain.: Bogatic je rad skopic. (Celakovsky, 166.)

Schwed.: Jw meer man har, jw mindre man gier. - Jw rijkare, jw armare. (Grubb, 408.)

60 Je reicher, je mehr Sorge. - Lehmann, II, 276, 14.

61 Je reicher, je verständiger (klüger, weiser).

Böhm.: Jeden rubl, jeden rozum; dva ruble, dva rozumy; kolik rubluv, tolik rozumuv. (Celakovsky, 168.)

62 Je reicher und je kärger, so schnöder und so ärger. - Eiselein, 525.

Mhd.: Der reiche gewinnt nimmer ze vil, wan die nataure hat daz guot, daz ez machet gireschen muot. (Welscher Gast.) (Zingerle, 120.)

Böhm.: Bohatstvi pribyva, ctnosti ubyva. (Celakovsky, 166.)

Lat.: Crescit amor nummi, quantum ipsa pecunia crescit. (Juvenal.) (Chaos, 186.) - Quo quis fit ditior, hoc illiberalior. (Seybold, 516; Sutor, 657.) - Vix est in mundo dives, qui dicit abundo. (Chaos, 183.)

Poln.: Bogactw przybywa, cnoty ubywa. (Celakovsky, 166.)

63 Man fragt wol, wie reich, aber nicht, wie fromm.

Dän.: Alle spörge om man er rig, faae spörge hvor from man er. (Prov. dan., 476.)

Lat.: An dives? Omnes quaerimus, nemo an bonus. (Sutor, 465.)

64 Mancher ist reich an Geld und arm im Beutel - bei seiner Frau. - Eiselein, 525; Simrock, 8343.

Frz.: On n'est jamais si riche que quand on demenage. (Bohn I, 43.)

65 Mun ist nie reicher als bim Fürherroben1. (Wallis.) - Sutermeister, 117.

1) Man bemerkt nie so gut, wie viel man besitzt, als wenn man die Wohnung wechselt, beim Ausräumen.

66 Nichts reicher als der Bettelorden, er kauft Grafen und Herren aus. - Klosterspiegel, 25, 12.

67 Reich an Adel, arm an Gut. - Petri, II, 512.

68 Reich an Gold, reich an Sorgen. - Winckler, XI, 51.

69 Reich an Gut, gros an Muht, schön am Leib, junge Lebzeit; das sind vier sonderlich Sachen, die ein Menschen hoffertig machen. - Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 16; Zinkgref, IV, 411; Chaos, 96.

70 Reich an Vermögen, reich an Kummer. - Winckler, XVIII, 25.

71 Reich genug ist derjenige, welcher in steter Gesundheit lebt. - Lehmann, II, 532, 45.

72 Reich heissen und reich sein ist zweierlei.

73 Reich im Sinn, arm im Beutel.

74 Reich ist, der mit der armut eins ist. - Franck, I, 116b; Lehmann, II, 532, 34; Körte, 5013; Simrock, 8326.

75 Reich ist ein Herr, Armuth ein Knecht.

"Die armut predigt einsmals den Bawrn vnd wolt dieselben vberreden, sie were besser als Reichthumb. Die Bawren gaben zur antwort: wir seynd alle eines Kopffes vnnd einer meinung, das Reich ein Herr vnnd Armuth Knecht sey." (Lehmann, 768, 13.)

76 Reich ist nicht, wer den Beutel besitzt, sondern wer ihn zu gebrauchen weiss.

Frz.: Il n'est pas riche qui est chiche. (Leroux, II, 237.)

It.: Quegli soltanto puo dirse ricco, che impiega bene il suo danaro. (Biber.)

77 Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig bedarf.

78 Reich ist schön genug.

It.: Quando una donna e ricca, pare bella, e tutti le corrono dietro. (Biber.)

79 Reich ist, wem dient sein gelt; arm ist, wer dient dem gelt. - Henisch, 1475, 19; Petri, II, 511.

80 Reich ist, wer einen gnädigen Gott hat.

[Spaltenumbruch] 81 Reich ist, wer nichts mehr begehrt.

Bei Tunnicius (1176): Ryk is he, de nicht mer en begehrt. (Qui non plura petit vere ditissimus ille.)

Lat.: Quis dives? qui nihil cupiat. (Ausonius.)

82 Reich ist, wer seine Hoffnung auf Gott setzt.

83 Reich ist, wer tugendhaft (vergnügt) ist.

Frz.: Celui-la est riche qui est content. (Kritzinger, 615a.)

It.: Ricco e colui ch' e senza difetti. (Pazzaglia, 322, 20.)

84 Reich machen ist königlicher als reich werden.

Holl.: Het is ligter rijk dan edel te worden. - Rijk worden is geene kunst, maar vroom worden. (Harrebomee, II, 221b.)

85 Reich macht arm. - Petri, II, 511.

86 Reich oder arm, der Hund scheisst jedem aufs Grab.

Schwed.: Rijk och arm, alt en malm. (Grubb, 684.)

87 Reich ohne Ehre ist ärmer viel, denn arm mit Ehren, wer's merken will.

88 Reich sein vnd auch gerecht, reimt sich wie krumb vnnd schlecht. - Lehmann, 682, 28; Eiselein, 524; Simrock, 8347; Faselius, 66.

89 Reich und dumm vertragen sich wohl.

Dän.: Jo rigere en daare er, jo meere dorsk er han. (Prov. dan., 478.)

90 Reich und faul sind gern beisammen.

Bei dem berühmten Engländer Hume war es damit noch nicht abgethan. Als ihn seine Freunde baten, sein englisches Geschichtswerk bis auf sein Zeitalter fortzusetzen, antwortete er: "Ich sollte es wol thun, aber ich bin leider zu alt, zu fett, zu faul und - zu reich." (Witzfunken, Vb, 30.)

91 Reich und fromm sind selten beieinander.

"Ein armer kan wol auch reich werden, wirt aber nichts frömmer auff erden."

Lat.: Diuitiae mores mutant non in meliores. (Loci comm., 44.) - Divitiae non semper optimis contingunt. (Binder I, 353; II, 823; Erasm., 259; Seybold, 132.)

92 Reich vnd fromb sein ist ein guter ruhm. - Henisch, 1256, 68; Petri, II, 512.

93 Reich werden ist ein glück, fromb werden ist kunst. - Lehmann, 683, 43.

Böhm.: Bohatnouti neni nejvetsi umeni, ale s bazni bozi bohatnouti, to jest neco. (Celakovsky, 167.)

94 Reich werden ist kein Sünden, aber man darf andere nicht schinden.

Böhm.: Bohatnouti neni hrich, kdyz se deje bez neciho ochuzeni. (Celakovsky, 167.)

Holl.: Niemand moet rijk worden uit eens anders schade. (Harrebomee, II, 221b.)

95 Reich werden ist Kunst, aber fromb werden ist sehr ein grosse Kunst. - Petri, II, 512; Lehmann, II, 532, 35.

Holl.: Rijk worden is geene kunst, maar vroom worden. (Harrebomee, I, 458b.)

Lat.: Scurra multo facilius dives quam paterfamilias fieri potest. (Cicero.) ( Philippi, II, 248.)

96 Reich werden kostet Müh, reich bleiben kostet furcht vnd Sorg. - Petri, II, 512.

Die Finnen behaupten: Reich wird man nicht dadurch, dass man viel bekommt, sondern durch Sparsamkeit. (Bertram, 47.)

It.: Chi vuol diventare ricco, deve faticare molto. (Biber.)

97 Reich werden mit ander Leut schaden thut gemeinen fluch auf sich laden. - Petri, II, 512.

98 Reich werden vnd dazu gerecht, das reimpt sich gleich als krumm vnd schlecht. - Petri, II, 512.

Böhm.: Bohac zridka spravedliv, bud' sam, bud' predek jeho. (Celakovsky, 167.)

Poln.: Bogaty rzadko sprawiedliwy, abo sam, abo jego przodek. (Celakovsky, 167.)

99 Reich wird man nicht vom Arbeiten allein, sonst müsste der Esel reicher als der Müller sein. (Eifel.) - Schulfreund, 87, 115.

100 Reicher ist, der reichtumb verachtet, dann der, so reichtumb besitzt. - Franck, I, 118a; Lehmann, II, 532, 38; Simrock, 8327.

101 Reych werden ist kein kunst, aber from werden ist ein sehr grosse kunst. - Agricola I, 303; Tappius, 198b; Henisch, 1256, 66; Eyering, III, 287, 319 u. 519; Simrock, 8358.

Lat.: Melius est ditare quam ditescere. (Egeria, 134.)

102 Reik seien, arm meien, 't Land hör 't Hahn nich kreien. (Ostfries.) - Hauskalender, III.

103 Reik wern is kene Kunst, man reik bleiben. (Bremen.) - Köster, 254.

[Spaltenumbruch]

56 Ist man reich, geht man mit der Leich'; ist man arm, so heisst's, dass Gott erbarm!Birlinger, 25.

Lat.: Si moritur dives, concurrunt undique cives: si moritur pauper, veniet vix unus et alter. (Chaos, 598.)

57 Je reicher einer ist, je mehr er vergelten vnd tragen kann.Petri, II, 395.

58 Je reicher, je ärmer.

Dän.: Jo riigere, jo armere. – Rigdom skader sin eyere. (Prov. dan., 477.)

59 Je reicher, je karger; je ärmer, je ärger.Petri, II, 395; Simrock, 8353; Körte, 5016.

Böhm.: Bohatec bývá rád skupec. (Čelakovsky, 166.)

Dän.: Jo rigere, jo karrigere, jo ældre, jo argere. (Prov. dan., 12 u. 478.)

Holl.: Hoe rijker, hoe gieriger. (Harrebomée, II, 221b.)

Krain.: Bogátic je rád skópic. (Čelakovsky, 166.)

Schwed.: Jw meer man har, jw mindre man gier. – Jw rijkare, jw armare. (Grubb, 408.)

60 Je reicher, je mehr Sorge.Lehmann, II, 276, 14.

61 Je reicher, je verständiger (klüger, weiser).

Böhm.: Jeden rubl, jeden rozum; dva ruble, dva rozumy; kolik rublův, tolik rozumův. (Čelakovsky, 168.)

62 Je reicher und je kärger, so schnöder und so ärger.Eiselein, 525.

Mhd.: Der rîche gewinnt nimmer ze vil, wan die natûre hât daz guot, daz ez machet gireschen muot. (Welscher Gast.) (Zingerle, 120.)

Böhm.: Bohatství přibývá, ctnosti ubývá. (Čelakovsky, 166.)

Lat.: Crescit amor nummi, quantum ipsa pecunia crescit. (Juvenal.) (Chaos, 186.) – Quo quis fit ditior, hoc illiberalior. (Seybold, 516; Sutor, 657.) – Vix est in mundo dives, qui dicit abundo. (Chaos, 183.)

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63 Man fragt wol, wie reich, aber nicht, wie fromm.

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Lat.: An dives? Omnes quaerimus, nemo an bonus. (Sutor, 465.)

64 Mancher ist reich an Geld und arm im Beutel – bei seiner Frau.Eiselein, 525; Simrock, 8343.

Frz.: On n'est jamais si riche que quand on déménage. (Bohn I, 43.)

65 Mun ist nie rîcher als bim Fürherroben1. (Wallis.) – Sutermeister, 117.

1) Man bemerkt nie so gut, wie viel man besitzt, als wenn man die Wohnung wechselt, beim Ausräumen.

66 Nichts reicher als der Bettelorden, er kauft Grafen und Herren aus.Klosterspiegel, 25, 12.

67 Reich an Adel, arm an Gut.Petri, II, 512.

68 Reich an Gold, reich an Sorgen.Winckler, XI, 51.

69 Reich an Gut, gros an Muht, schön am Leib, junge Lebzeit; das sind vier sonderlich Sachen, die ein Menschen hoffertig machen.Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 16; Zinkgref, IV, 411; Chaos, 96.

70 Reich an Vermögen, reich an Kummer.Winckler, XVIII, 25.

71 Reich genug ist derjenige, welcher in steter Gesundheit lebt.Lehmann, II, 532, 45.

72 Reich heissen und reich sein ist zweierlei.

73 Reich im Sinn, arm im Beutel.

74 Reich ist, der mit der armut eins ist.Franck, I, 116b; Lehmann, II, 532, 34; Körte, 5013; Simrock, 8326.

75 Reich ist ein Herr, Armuth ein Knecht.

„Die armut predigt einsmals den Bawrn vnd wolt dieselben vberreden, sie were besser als Reichthumb. Die Bawren gaben zur antwort: wir seynd alle eines Kopffes vnnd einer meinung, das Reich ein Herr vnnd Armuth Knecht sey.“ (Lehmann, 768, 13.)

76 Reich ist nicht, wer den Beutel besitzt, sondern wer ihn zu gebrauchen weiss.

Frz.: Il n'est pas riche qui est chiche. (Leroux, II, 237.)

It.: Quegli soltanto può dirse ricco, che impiega bene il suo danaro. (Biber.)

77 Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig bedarf.

78 Reich ist schön genug.

It.: Quando una donna è ricca, pare bella, e tutti le corrono dietro. (Biber.)

79 Reich ist, wem dient sein gelt; arm ist, wer dient dem gelt.Henisch, 1475, 19; Petri, II, 511.

80 Reich ist, wer einen gnädigen Gott hat.

[Spaltenumbruch] 81 Reich ist, wer nichts mehr begehrt.

Bei Tunnicius (1176): Ryk is he, de nicht mer en begehrt. (Qui non plura petit vere ditissimus ille.)

Lat.: Quis dives? qui nihil cupiat. (Ausonius.)

82 Reich ist, wer seine Hoffnung auf Gott setzt.

83 Reich ist, wer tugendhaft (vergnügt) ist.

Frz.: Celui-là est riche qui est content. (Kritzinger, 615a.)

It.: Ricco è colui ch' è senza difetti. (Pazzaglia, 322, 20.)

84 Reich machen ist königlicher als reich werden.

Holl.: Het is ligter rijk dan edel te worden. – Rijk worden is geene kunst, maar vroom worden. (Harrebomée, II, 221b.)

85 Reich macht arm.Petri, II, 511.

86 Reich oder arm, der Hund scheisst jedem aufs Grab.

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87 Reich ohne Ehre ist ärmer viel, denn arm mit Ehren, wer's merken will.

88 Reich sein vnd auch gerecht, reimt sich wie krumb vnnd schlecht.Lehmann, 682, 28; Eiselein, 524; Simrock, 8347; Faselius, 66.

89 Reich und dumm vertragen sich wohl.

Dän.: Jo rigere en daare er, jo meere dorsk er han. (Prov. dan., 478.)

90 Reich und faul sind gern beisammen.

Bei dem berühmten Engländer Hume war es damit noch nicht abgethan. Als ihn seine Freunde baten, sein englisches Geschichtswerk bis auf sein Zeitalter fortzusetzen, antwortete er: „Ich sollte es wol thun, aber ich bin leider zu alt, zu fett, zu faul und – zu reich.“ (Witzfunken, Vb, 30.)

91 Reich und fromm sind selten beieinander.

„Ein armer kan wol auch reich werden, wirt aber nichts frömmer auff erden.“

Lat.: Diuitiae mores mutant non in meliores. (Loci comm., 44.) – Divitiae non semper optimis contingunt. (Binder I, 353; II, 823; Erasm., 259; Seybold, 132.)

92 Reich vnd fromb sein ist ein guter ruhm.Henisch, 1256, 68; Petri, II, 512.

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Böhm.: Bohatnouti není nejvĕtší umĕní, ale s bazní boží bohatnouti, to jest nĕco. (Čelakovsky, 167.)

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Lat.: Scurra multo facilius dives quam paterfamilias fieri potest. (Cicero.) ( Philippi, II, 248.)

96 Reich werden kostet Müh, reich bleiben kostet furcht vnd Sorg.Petri, II, 512.

Die Finnen behaupten: Reich wird man nicht dadurch, dass man viel bekommt, sondern durch Sparsamkeit. (Bertram, 47.)

It.: Chi vuol diventare ricco, deve faticare molto. (Biber.)

97 Reich werden mit ander Leut schaden thut gemeinen fluch auf sich laden.Petri, II, 512.

98 Reich werden vnd dazu gerecht, das reimpt sich gleich als krumm vnd schlecht.Petri, II, 512.

Böhm.: Boháč zřídka spravedliv, bud' sám, bud' předek jeho. (Čelakovsky, 167.)

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99 Reich wird man nicht vom Arbeiten allein, sonst müsste der Esel reicher als der Müller sein. (Eifel.) – Schulfreund, 87, 115.

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101 Reych werden ist kein kunst, aber from werden ist ein sehr grosse kunst.Agricola I, 303; Tappius, 198b; Henisch, 1256, 66; Eyering, III, 287, 319 u. 519; Simrock, 8358.

Lat.: Melius est ditare quam ditescere. (Egeria, 134.)

102 Rîk seien, arm meien, 't Land hör 't Hahn nich kreien. (Ostfries.) – Hauskalender, III.

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[[803]/0817] 56 Ist man reich, geht man mit der Leich'; ist man arm, so heisst's, dass Gott erbarm! – Birlinger, 25. Lat.: Si moritur dives, concurrunt undique cives: si moritur pauper, veniet vix unus et alter. (Chaos, 598.) 57 Je reicher einer ist, je mehr er vergelten vnd tragen kann. – Petri, II, 395. 58 Je reicher, je ärmer. Dän.: Jo riigere, jo armere. – Rigdom skader sin eyere. (Prov. dan., 477.) 59 Je reicher, je karger; je ärmer, je ärger. – Petri, II, 395; Simrock, 8353; Körte, 5016. Böhm.: Bohatec bývá rád skupec. (Čelakovsky, 166.) Dän.: Jo rigere, jo karrigere, jo ældre, jo argere. (Prov. dan., 12 u. 478.) Holl.: Hoe rijker, hoe gieriger. (Harrebomée, II, 221b.) Krain.: Bogátic je rád skópic. (Čelakovsky, 166.) Schwed.: Jw meer man har, jw mindre man gier. – Jw rijkare, jw armare. (Grubb, 408.) 60 Je reicher, je mehr Sorge. – Lehmann, II, 276, 14. 61 Je reicher, je verständiger (klüger, weiser). Böhm.: Jeden rubl, jeden rozum; dva ruble, dva rozumy; kolik rublův, tolik rozumův. (Čelakovsky, 168.) 62 Je reicher und je kärger, so schnöder und so ärger. – Eiselein, 525. Mhd.: Der rîche gewinnt nimmer ze vil, wan die natûre hât daz guot, daz ez machet gireschen muot. (Welscher Gast.) (Zingerle, 120.) Böhm.: Bohatství přibývá, ctnosti ubývá. (Čelakovsky, 166.) Lat.: Crescit amor nummi, quantum ipsa pecunia crescit. (Juvenal.) (Chaos, 186.) – Quo quis fit ditior, hoc illiberalior. (Seybold, 516; Sutor, 657.) – Vix est in mundo dives, qui dicit abundo. (Chaos, 183.) Poln.: Bogactw przybywa, cnoty ubywa. (Čelakovsky, 166.) 63 Man fragt wol, wie reich, aber nicht, wie fromm. Dän.: Alle spørge om man er rig, faae spørge hvor from man er. (Prov. dan., 476.) Lat.: An dives? Omnes quaerimus, nemo an bonus. (Sutor, 465.) 64 Mancher ist reich an Geld und arm im Beutel – bei seiner Frau. – Eiselein, 525; Simrock, 8343. Frz.: On n'est jamais si riche que quand on déménage. 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Die Bawren gaben zur antwort: wir seynd alle eines Kopffes vnnd einer meinung, das Reich ein Herr vnnd Armuth Knecht sey.“ (Lehmann, 768, 13.) 76 Reich ist nicht, wer den Beutel besitzt, sondern wer ihn zu gebrauchen weiss. Frz.: Il n'est pas riche qui est chiche. (Leroux, II, 237.) It.: Quegli soltanto può dirse ricco, che impiega bene il suo danaro. (Biber.) 77 Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig bedarf. 78 Reich ist schön genug. It.: Quando una donna è ricca, pare bella, e tutti le corrono dietro. (Biber.) 79 Reich ist, wem dient sein gelt; arm ist, wer dient dem gelt. – Henisch, 1475, 19; Petri, II, 511. 80 Reich ist, wer einen gnädigen Gott hat. 81 Reich ist, wer nichts mehr begehrt. Bei Tunnicius (1176): Ryk is he, de nicht mer en begehrt. (Qui non plura petit vere ditissimus ille.) Lat.: Quis dives? qui nihil cupiat. (Ausonius.) 82 Reich ist, wer seine Hoffnung auf Gott setzt. 83 Reich ist, wer tugendhaft (vergnügt) ist. Frz.: Celui-là est riche qui est content. (Kritzinger, 615a.) It.: Ricco è colui ch' è senza difetti. (Pazzaglia, 322, 20.) 84 Reich machen ist königlicher als reich werden. Holl.: Het is ligter rijk dan edel te worden. – Rijk worden is geene kunst, maar vroom worden. (Harrebomée, II, 221b.) 85 Reich macht arm. – Petri, II, 511. 86 Reich oder arm, der Hund scheisst jedem aufs Grab. Schwed.: Rijk och arm, alt en malm. (Grubb, 684.) 87 Reich ohne Ehre ist ärmer viel, denn arm mit Ehren, wer's merken will. 88 Reich sein vnd auch gerecht, reimt sich wie krumb vnnd schlecht. – Lehmann, 682, 28; Eiselein, 524; Simrock, 8347; Faselius, 66. 89 Reich und dumm vertragen sich wohl. Dän.: Jo rigere en daare er, jo meere dorsk er han. (Prov. dan., 478.) 90 Reich und faul sind gern beisammen. Bei dem berühmten Engländer Hume war es damit noch nicht abgethan. Als ihn seine Freunde baten, sein englisches Geschichtswerk bis auf sein Zeitalter fortzusetzen, antwortete er: „Ich sollte es wol thun, aber ich bin leider zu alt, zu fett, zu faul und – zu reich.“ (Witzfunken, Vb, 30.) 91 Reich und fromm sind selten beieinander. „Ein armer kan wol auch reich werden, wirt aber nichts frömmer auff erden.“ Lat.: Diuitiae mores mutant non in meliores. (Loci comm., 44.) – Divitiae non semper optimis contingunt. (Binder I, 353; II, 823; Erasm., 259; Seybold, 132.) 92 Reich vnd fromb sein ist ein guter ruhm. – Henisch, 1256, 68; Petri, II, 512. 93 Reich werden ist ein glück, fromb werden ist kunst. – Lehmann, 683, 43. Böhm.: Bohatnouti není nejvĕtší umĕní, ale s bazní boží bohatnouti, to jest nĕco. (Čelakovsky, 167.) 94 Reich werden ist kein Sünden, aber man darf andere nicht schinden. Böhm.: Bohatnouti není hřích, když se dĕje bez nĕčího ochuzení. (Čelakovsky, 167.) Holl.: Niemand moet rijk worden uit eens anders schade. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [803]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/817>, abgerufen am 22.11.2024.