Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 796 Wohin du nicht hast Pferd und Wagen, lass dich deine Füsse tragen. 797 Zornige Pferde und lachende Wirthe sind gefährliche Thiere. Holl.: Grimmende paarden en lagchende baljuws zijn niet te betrouwen. ( Harrebomee, II, 162b.) 798 Zu bösem Pferde gehört ein guter Sporn. 799 Zu einem schönen Pferd gehört auch ein schöner Zeug (Zaum). - Petri, II, 823; Mathesy, 161b. 800 Zu gut gefüttert Pferd wird übermüthig. It.: Cavallo ingrassato tira calci. (Bohn I, 77.) 801 Zu Pferde kommt die Krankheit ins Haus und auf Vieren (Händen und Füssen) kriecht sie wieder hinaus. (Wend. Lausitz.) 802 Zu störrigen Pferden bedarf man scharfer Sporen. 803 Zum guten Pferde gehört ein guter Zaum. 804 Zwei böse Pferde in Einem Stall stehen (thun) nicht wohl. Holl.: Twee kwade paarden dienen in eenen stal niet. (Harrebomee, II, 166a.) 805 Zwei Pferde und ein Kutscher sind vier Bestien. - Simrock, 7867. Lat.: Mens non inest Centauris. (Eiselein, 510.) 806 Zwei vngleiche Pferde ziehen den Wagen nicht wol. - Petri, II, 830. *807 Ain falb pferd reiten. - Agricola II, 96. *808 Auf alle Pferde gerecht wie ein Postsattel. - Eiselein, 509; Simrock, 7974; Körte, 4826; Braun, I, 3347. *809 Auf dem hohen Pferde sitzen. *810 Auf dem Pferde sitzen und es suchen. Die Russen: In Petersburg sein und die Newa suchen. (Altmann VI, 515.) Frz.: Prendre quelqu'un sur le fait. - Trouver quelqu'un en defaut. Poln.: Na klaczy jedzie, a szuka klaczy. *811 Auf zwei Pferden reiten. Mit zwei Parteien, entgegengesetzte Ansichten vertreten. Die Schles. Zeitung (1872, Nr. 214), sagt in einem amerikanischen Briefe: "Der Newyork Herald, der auf zwei Pferden zu reiten liebt, lobt und tadelt Grant." *812 Auff eim hinckenden Pferdt musterig reuten. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 32. *813 Da bringen mich zehn Pferde nicht fort. *814 Da das Pferd pflügt, lasst uns den Esel satteln. *815 Da ist das Pferd alle. - Faselius, 105. Nun kann ich nicht weiter fort; hier weiss ich weiter keinen Rath. Die Ochsen stehen am Berge. *816 Da krigge mich kein' hundert Pääd derzo. (Köln.) - Firmenich, I, 476, 226. *817 Dä sitz om Päed un sök et Päed. (Bedburg.) *818 Da würde ein blindes Pferd nichts verderben. Holl.: Een blind paard zou daar geene schade doen. (Harrebomee, II, 161b.) *819 Das beste Pferd aus dem Stalle führen. - Braun, I, 3271. Den besten Trumpf ausspielen. *820 Das bringt alle Pferde zum Wiehern. *821 Das fahle Pferd reiten. - Eiselein, 509. *822 Das heisst (fürwahr) ein thöricht Pferd geritten. - Fischer, Psalter, 669, 4. *823 Das ist ein abgeritten Pferd. Holl.: Het is een afgereden paard. (Harrebomee, II, 163a.) *824 Das ist kein Pferd für meinen Stall. Holl.: Het is geen paard naar mijn stal. (Harrebomee, II, 163a.) *825 Das Pferd abdecken, um die Haut zu gewinnen. *826 Das Pferd an Barren! - Eiselein, 510. *827 Das Pferd beym hindern (Schwanz) auffzäumen. - Moscherosch, 483; Luther's Tischr., 269; Eiselein, 509; Mayer, II, 4; Körte, 6765; Braun, I, 3279. "Du fahest am letsten an vnd auffzeumest das Pferd bey dem schwantz." (Comedia Vgolini.) Frz.: Brider son ane par la queue. (Lendroy, 43.) - Brider son cheval par la queue. (Leroux, I, 103.) Holl.: Hij toomt het paard aan den staart. (Harrebomee, II, 165a.) Lat.: Praepostere agis. (Chaos, 393.) *828 Das Pferd braucht zu viel Streu. Von einem Schimmel oder einem schönen Pferde, das als Staatspferd dient; dann von eiteln Frauen. Holl.: Dat is een duur paardje, om te strooijen. (Harrebomee, II, 161a.) [Spaltenumbruch] *829 Das Pferd hat ein Eisen verloren. Engl.: Your horse cast a shoe. (Bohn II, 166.) *830 Das Pferd hat keine andere Untugend, als dass es nicht auf Bäume steigt. - Eiselein, 510. So sagen die Rosskämme, und meinen das Brückenholz. *831 Das Pferd ist gut, aber lahm. Von einem an sich guten Menschen, der aber für ein bestimmtes Geschäft unbrauchbar ist. *832 Das Pferd ist ihm alle geworden. - Lit. Centralblatt (Leipzig 1863), S. 953. Er ist vom Pferde gefallen; auch: er ist in seiner Rede u. s. w. stecken geblieben. Mit seinem Vermögen, seinem Handel, Geschäft, seiner Klugheit u. s. w. ist's zu Ende gegangen. Holl.: He is gaar. (Harrebomee, I, 198.) *833 Das Pferd ist längst verhungert, ehe das Gras gewachsen ist. It.: Cavallo, no morire, che l'erba dee venire. - Mentre l'herbo cresce vien meno il cavallo. *834 Das Pferd ist's Futter nicht werth. Frz.: Le cheval ne vaut pas l'avoine. (Cahier, 1916.) *835 Das Pferd mit Sattel und Zaum zum Schinder führen. Lat.: Cave ne malum malo curare velis, et duplices mala. (Sutor, 179.) *836 Das Pferd muss man anders satteln. - Parömiakon, 1575. Das muss man in einer andern Weise anfassen; der Mann, die Sache muss anders behandelt werden. *837 Das Pferd sammt dem Zaum (d. i. alles) verkaufen. (Nürtingen.) *838 Das Pferd soll nicht mehr schlagen. Holl.: Dat paard zal mij niet meer slaan. (Prov. dan., 161a.) *839 Das Pferd stehlen und den Sattel zurückgeben. Engl.: Steal the horse and carry home the bridle. (Bohn II, 134.) *840 Das Pferd suchen und darauf sitzen. - Bücking, 202. *841 Das Pferd vor die rechte Schmiede führen. - Eiselein, 510. Sich dahin mit einer Sache wenden, wo sie gut besorgt werden kann. *842 Das Pferd war schön, aber jetzt ist's eine Mähre. *843 Das Pferd wird alle. D. h. ich rutsche ab, die Mittel und Kräfte gehen zu Ende. Die Redensart bat ihre Quelle in einer Anekdote. *844 Das thut kein todt Pferd. Nämlich niesen, was ein Zeichen von Leben und Gesundheit ist. Holl.: Dat doet geen dood paard. ( Harrebomee, II, 161a.) *845 Dat is sein Perd un Plog. - Dähnert, 353b. Davon hat er seinen Unterhalt. (S. Haken 13.) *846 Davon möchte ein Pferd platzen. Engl.: 'T would make a horse break his bridle, or a dog his halter. (Bohn II, 151.) Holl.: Dat is een geneesmiddel, waar een paard van barsten zou. (Harrebomee, II, 161a.) *847 De wad ok bol möt Perd belöt (beläutet). - Frischbier2, 2918. Er hat kein anderes Geläute verdient. *848 Dem laufenden Pferde die Sporen geben. - Eiselein, 510. Lat.: Calcar addere currenti. - Currentem incitare. (Eiselein, 170; Faselius, 37 u. 56; Philippi, I, 107.) *849 Dem Pferde die Sporen geben. Holl.: Hij geeft het paard de sporen. (Harrebomee, II, 163b.) *850 Den Pferden langen Hafer geben. (Steiermark.) Die Peitsche. *851 Den Pferden Zuckererbsen in den Rossboren schütten. "Fürsten bleiben Fürsten, wenn ihr schon die Kachelöfen einschlagt und den Pferden Zuckererbsen in die Rossboren schüttet." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 353.) *852 Der ist schon auf dem trojanischen Pferde geritten. Holl.: Dat is al voor het trojaansche paard in de wereld geweest. (Harrebomee, II, 161a.) *853 Die durchgegangenen Pferde wieder in der Halfter bringen. *854 Die Pferde haben Hafer gekostet. Sind muthig, übermüthig, drohen durchzugehen. Holl.: De paarden hebben haver gehad. (Harrebomee, II, 161a.)
[Spaltenumbruch] 796 Wohin du nicht hast Pferd und Wagen, lass dich deine Füsse tragen. 797 Zornige Pferde und lachende Wirthe sind gefährliche Thiere. Holl.: Grimmende paarden en lagchende baljuws zijn niet te betrouwen. ( Harrebomée, II, 162b.) 798 Zu bösem Pferde gehört ein guter Sporn. 799 Zu einem schönen Pferd gehört auch ein schöner Zeug (Zaum). – Petri, II, 823; Mathesy, 161b. 800 Zu gut gefüttert Pferd wird übermüthig. It.: Cavallo ingrassato tira calci. (Bohn I, 77.) 801 Zu Pferde kommt die Krankheit ins Haus und auf Vieren (Händen und Füssen) kriecht sie wieder hinaus. (Wend. Lausitz.) 802 Zu störrigen Pferden bedarf man scharfer Sporen. 803 Zum guten Pferde gehört ein guter Zaum. 804 Zwei böse Pferde in Einem Stall stehen (thun) nicht wohl. Holl.: Twee kwade paarden dienen in eenen stal niet. (Harrebomée, II, 166a.) 805 Zwei Pferde und ein Kutscher sind vier Bestien. – Simrock, 7867. Lat.: Mens non inest Centauris. 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796 Wohin du nicht hast Pferd und Wagen, lass dich deine Füsse tragen.
797 Zornige Pferde und lachende Wirthe sind gefährliche Thiere.
Holl.: Grimmende paarden en lagchende baljuws zijn niet te betrouwen. ( Harrebomée, II, 162b.)
798 Zu bösem Pferde gehört ein guter Sporn.
799 Zu einem schönen Pferd gehört auch ein schöner Zeug (Zaum). – Petri, II, 823; Mathesy, 161b.
800 Zu gut gefüttert Pferd wird übermüthig.
It.: Cavallo ingrassato tira calci. (Bohn I, 77.)
801 Zu Pferde kommt die Krankheit ins Haus und auf Vieren (Händen und Füssen) kriecht sie wieder hinaus. (Wend. Lausitz.)
802 Zu störrigen Pferden bedarf man scharfer Sporen.
803 Zum guten Pferde gehört ein guter Zaum.
804 Zwei böse Pferde in Einem Stall stehen (thun) nicht wohl.
Holl.: Twee kwade paarden dienen in eenen stal niet. (Harrebomée, II, 166a.)
805 Zwei Pferde und ein Kutscher sind vier Bestien. – Simrock, 7867.
Lat.: Mens non inest Centauris. (Eiselein, 510.)
806 Zwei vngleiche Pferde ziehen den Wagen nicht wol. – Petri, II, 830.
*807 Ain falb pferd reiten. – Agricola II, 96.
*808 Auf alle Pferde gerecht wie ein Postsattel. – Eiselein, 509; Simrock, 7974; Körte, 4826; Braun, I, 3347.
*809 Auf dem hohen Pferde sitzen.
*810 Auf dem Pferde sitzen und es suchen.
Die Russen: In Petersburg sein und die Newa suchen. (Altmann VI, 515.)
Frz.: Prendre quelqu'un sur le fait. – Trouver quelqu'un en défaut.
Poln.: Na klaczy jedzie, a szuka klaczy.
*811 Auf zwei Pferden reiten.
Mit zwei Parteien, entgegengesetzte Ansichten vertreten. Die Schles. Zeitung (1872, Nr. 214), sagt in einem amerikanischen Briefe: „Der Newyork Herald, der auf zwei Pferden zu reiten liebt, lobt und tadelt Grant.“
*812 Auff eim hinckenden Pferdt musterig reuten. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 32.
*813 Da bringen mich zehn Pferde nicht fort.
*814 Da das Pferd pflügt, lasst uns den Esel satteln.
*815 Da ist das Pferd alle. – Faselius, 105.
Nun kann ich nicht weiter fort; hier weiss ich weiter keinen Rath. Die Ochsen stehen am Berge.
*816 Da krigge mich kein' hundert Pääd derzo. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 226.
*817 Dä sitz om Päed un sök et Päed. (Bedburg.)
*818 Da würde ein blindes Pferd nichts verderben.
Holl.: Een blind paard zou daar geene schade doen. (Harrebomée, II, 161b.)
*819 Das beste Pferd aus dem Stalle führen. – Braun, I, 3271.
Den besten Trumpf ausspielen.
*820 Das bringt alle Pferde zum Wiehern.
*821 Das fahle Pferd reiten. – Eiselein, 509.
*822 Das heisst (fürwahr) ein thöricht Pferd geritten. – Fischer, Psalter, 669, 4.
*823 Das ist ein abgeritten Pferd.
Holl.: Het is een afgereden paard. (Harrebomée, II, 163a.)
*824 Das ist kein Pferd für meinen Stall.
Holl.: Het is geen paard naar mijn stal. (Harrebomée, II, 163a.)
*825 Das Pferd abdecken, um die Haut zu gewinnen.
*826 Das Pferd an Barren! – Eiselein, 510.
*827 Das Pferd beym hindern (Schwanz) auffzäumen. – Moscherosch, 483; Luther's Tischr., 269; Eiselein, 509; Mayer, II, 4; Körte, 6765; Braun, I, 3279.
„Du fahest am letsten an vnd auffzeumest das Pferd bey dem schwantz.“ (Comedia Vgolini.)
Frz.: Brider son âne par la queue. (Lendroy, 43.) – Brider son cheval par la queue. (Leroux, I, 103.)
Holl.: Hij toomt het paard aan den staart. (Harrebomée, II, 165a.)
Lat.: Praepostere agis. (Chaos, 393.)
*828 Das Pferd braucht zu viel Streu.
Von einem Schimmel oder einem schönen Pferde, das als Staatspferd dient; dann von eiteln Frauen.
Holl.: Dat is een duur paardje, om te strooijen. (Harrebomée, II, 161a.)
*829 Das Pferd hat ein Eisen verloren.
Engl.: Your horse cast a shoe. (Bohn II, 166.)
*830 Das Pferd hat keine andere Untugend, als dass es nicht auf Bäume steigt. – Eiselein, 510.
So sagen die Rosskämme, und meinen das Brückenholz.
*831 Das Pferd ist gut, aber lahm.
Von einem an sich guten Menschen, der aber für ein bestimmtes Geschäft unbrauchbar ist.
*832 Das Pferd ist ihm alle geworden. – Lit. Centralblatt (Leipzig 1863), S. 953.
Er ist vom Pferde gefallen; auch: er ist in seiner Rede u. s. w. stecken geblieben. Mit seinem Vermögen, seinem Handel, Geschäft, seiner Klugheit u. s. w. ist's zu Ende gegangen.
Holl.: He is gaar. (Harrebomée, I, 198.)
*833 Das Pferd ist längst verhungert, ehe das Gras gewachsen ist.
It.: Cavallo, no morire, che l'erba dee venire. – Mentre l'herbo cresce vien meno il cavallo.
*834 Das Pferd ist's Futter nicht werth.
Frz.: Le cheval ne vaut pas l'avoine. (Cahier, 1916.)
*835 Das Pferd mit Sattel und Zaum zum Schinder führen.
Lat.: Cave ne malum malo curare velis, et duplices mala. (Sutor, 179.)
*836 Das Pferd muss man anders satteln. – Parömiakon, 1575.
Das muss man in einer andern Weise anfassen; der Mann, die Sache muss anders behandelt werden.
*837 Das Pferd sammt dem Zaum (d. i. alles) verkaufen. (Nürtingen.)
*838 Das Pferd soll nicht mehr schlagen.
Holl.: Dat paard zal mij niet meer slaan. (Prov. dan., 161a.)
*839 Das Pferd stehlen und den Sattel zurückgeben.
Engl.: Steal the horse and carry home the bridle. (Bohn II, 134.)
*840 Das Pferd suchen und darauf sitzen. – Bücking, 202.
*841 Das Pferd vor die rechte Schmiede führen. – Eiselein, 510.
Sich dahin mit einer Sache wenden, wo sie gut besorgt werden kann.
*842 Das Pferd war schön, aber jetzt ist's eine Mähre.
*843 Das Pferd wird alle.
D. h. ich rutsche ab, die Mittel und Kräfte gehen zu Ende. Die Redensart bat ihre Quelle in einer Anekdote.
*844 Das thut kein todt Pferd.
Nämlich niesen, was ein Zeichen von Leben und Gesundheit ist.
Holl.: Dat doet geen dood paard. ( Harrebomée, II, 161a.)
*845 Dat is sîn Pêrd un Plôg. – Dähnert, 353b.
Davon hat er seinen Unterhalt. (S. Haken 13.)
*846 Davon möchte ein Pferd platzen.
Engl.: 'T would make a horse break his bridle, or a dog his halter. (Bohn II, 151.)
Holl.: Dat is een geneesmiddel, waar een paard van barsten zou. (Harrebomée, II, 161a.)
*847 De wad ok bol möt Pêrd belöt (beläutet). – Frischbier2, 2918.
Er hat kein anderes Geläute verdient.
*848 Dem laufenden Pferde die Sporen geben. – Eiselein, 510.
Lat.: Calcar addere currenti. – Currentem incitare. (Eiselein, 170; Faselius, 37 u. 56; Philippi, I, 107.)
*849 Dem Pferde die Sporen geben.
Holl.: Hij geeft het paard de sporen. (Harrebomée, II, 163b.)
*850 Den Pferden langen Hafer geben. (Steiermark.)
Die Peitsche.
*851 Den Pferden Zuckererbsen in den Rossboren schütten.
„Fürsten bleiben Fürsten, wenn ihr schon die Kachelöfen einschlagt und den Pferden Zuckererbsen in die Rossboren schüttet.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 353.)
*852 Der ist schon auf dem trojanischen Pferde geritten.
Holl.: Dat is al vóór het trojaansche paard in de wereld geweest. (Harrebomée, II, 161a.)
*853 Die durchgegangenen Pferde wieder in der Halfter bringen.
*854 Die Pferde haben Hafer gekostet.
Sind muthig, übermüthig, drohen durchzugehen.
Holl.: De paarden hebben haver gehad. (Harrebomée, II, 161a.)
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