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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 430 Gut Pferd, das nicht stolpert; brav Weib, das nicht holpert. - Eiselein, 510; Simrock, 7888.

431 Gut Pferd ist seines Futters werth.

432 Gute Pferde laufen ohne Sporen. - Sprichwörtergarten, 474; Schulzeitung, 392.

Der gute Mensch bedarf äusserer Zwangsantriebe nicht, um recht zu handeln.

It.: Buon cavallo non ha bisogno di sprone. (Pazzaglia, 52, 8.)

433 Gute Pferde machen kurze Meilen. - Winckler, VII, 33.

Frz.: Un bon cheval fait les lieues courtes. (Leroux, I, 104.)

It.: Buoni cavalli fanno corte le leghe. (Pazzaglia, 549.)

434 Gute Pferde müssen einen eigenen Stall haben.

435 Gute Pferde und schlechte Menschen werden in Rom nicht besser.

Pilgerschaften und Wallfahrten haben, wie die allgemeine Erfahrung lehrt, nicht nur keinen segensreichen, sondern einen sehr verderblichen Einfluss, sowol auf die Pilger selbst als auf die Gegenden, welche sie auf ihren Reisen berühren.

436 Gutem Pferde gehört ein guter Reiter.

Frz.: A bon cheval bon gue. (Leroux, I, 102.)

437 Gutes Pferd, kurzer Ritt.

438 Hast du kein Pferd, so brauche den Esel. - Eiselein, 510.

Holl.: Heb je geen paard, gebruik een' ezel. (Harrebomee, II, 162.)

439 Hast du nicht Pferd und Wagen, so lass deine Füsse dich tragen.

Lat.: Si rota defuerit, tu pede carpe viam. (Ovid.) (Seybold, 569.)

440 Hast du Pferde, so lass die Esel.

Lat.: Utere plaustris tuis, asinosque ne curaveris.

441 Hat das Pferd einen krummen Fuss, so acht man seins schönen Kopfes nicht. - Petri, II, 373.

442 Hat ein Pferd gut Futter und Ruh', so nimmt's auf eigenem Miste zu.

Frz.: En son fumier cheval engraisse quant il repose a son ayse. (Leroux, I, 103.)

443 Hat man nur das Pferd, so bekommt man schon den Sattel.

Böhm.: Kdo ma kone, snadno k nemu sedlo najde. (Celakovsky, 165.)

444 Heut' auf dem Pferd und morgen drunter.

Dem Glück ist nicht zu trauen; wen es heute erhöht, den erniedrigt es morgen.

Böhm.: Kobylka bezi Jenicek lezi. - Kdo byva na koni, byva i pod konem. (Celakovsky, 368.)

Poln.: Kto bywa na konia, bywa i pod koniem. (Celakovsky, 368.)

445 Hinckende Pferd kommen hinten nach. - Lehmann, 451, 4.

446 Hundert Pferde, hundert Sättel.

447 Hungrig Pferd lustet nit zum gumpen.

Lat.: Luxuriat taro non bene pasta caro. (Chaos, 494.)

448 Ich mag kein Pferd verlieren, um einen Hirsch zu gewinnen.

449 Ich will das Pferd gewinnen oder den Sattel verlieren.

Engl.: I'll win the horse, or lose the saddle.

450 Ich will lieber von einem Spanischen pferd als von einem bawren gurren geschlagen sein. - Henisch, 1783, 38.

451 Ist das ein necksches Pferd, sagte der Junge, da ein Kerl auf einem Schwein geritten kam.

Holl.: De wereld loopt ten end, zei de jungen, en hij zag zijn vaar op een varken rijden. (Harrebomee, II, 358.)

452 Ist das Pferd auch noch so müd, es geht vor dem Schweife.

Böhm.: I unaveny kun jde pred ocasem. (Celakovsky, 131.)

453 Ist das Pferd zum Teufel, mag der Zügel auch hingehen.

454 Je edler Pferd, je böser Laun. - Petri, II, 390.

455 Je mehr man den Pferden die bein schrapet, je besser sie ziehen; je mehr man die bawren schindet, je mehr sie geben. (S. Bauer 35.) - Henisch, 214, 12.

456 Je schneller das Pferd läuft, je kürzer werden die Meilen.

Dän.: Jo fyriger hesten löber, jo kortere mijlen blijver. (Prov. dan., 288.)

457 Je schneller Pferd, je höher Werth.

458 Jedes Pferd will seinen eigenen Sattel.

[Spaltenumbruch] 459 Junge Pferde fallen häufiger als alte.

Span.: Potros cayendo, y mozos perdiendo van asesando. (Bohn I, 242.)

460 Junge Pferde, junge Reuter vnd junge Lehrmeister thun nicht viel gutes. - Petri, II, 410.

461 Junge Pferde müssen einen alten, die alten aber einen jungen Reuter haben. - Lehmann, II, 491, 16.

462 Junge Pferdt wollen jhre bereiter abrichten. (S. Ei 40.) - Lehmann, 409, 13.

463 Kein Pferd kratzt (striegelt) das andere umsonst.

464 Kein Pferd ohne Mangel. - Lehmann, II, 402, 25.

465 Kein Pferdt ohn Dück, kein Weib ohn List. - Sutor, 185.

466 Klein Pferd, kleine Last. - Blum, 719.

Man muss die Last nach den Schultern abmessen.

467 Kleine pferd, kleine tagreyss. - Franck, II, 85a; Tappius, 108a; Gruter, I, 53; Petri, II, 423; Lehmann, II, 492, 24; Gesner, I, 618; Eiselein, 510; Körte, 4771; Simrock, 7872; Sailer, 150; Suringar, LXV, 4; Braun, I, 3285.

"Also heisst es auch: alte schwache Pferde, kleine Arbeit." (Coler, 330a.)

Dän.: Liden hest gjör kort dag-reyse. (Prov. dan., 348.)

Holl.: Klein paard, kleine dagreize. (Harrebomee, II, 165a.)

Lat.: Pondus equo tenero decet haud imponere magnum. (Philippi, II, 101; Seybold, 449.)

468 Kleine Pferde, kleine Tagewerk. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

Holl.: Clein peert, clein dachvaert. (Tunn., 8, 1.)

Lat.: Si tibi parvus equus tunc parvus erit labor eius. (Fallersleben, 154.)

Schwed.: Liten häst giör kort dagled. (Grubb, 459.)

469 Kurze Pferd und lange Schwein für den Bauer nützlich sein. (Köln.) - Boebel, 139.

470 Langes Pferd, kurzer Ritt. - Körte, 4772; Simrock, 7873; Braun, I, 3286.

471 Lass dich auf keinem fahlen Pferde betreffen. - Simrock, 7885.

472 Laufend kann man kein Pferd beschlagen.

473 Laufend Pferd soll man nicht spornen.

It.: Cavallo che corre non ha bisogno di sproni. (Bohn I, 77.)

474 Lieb Pferd, stirb nicht, es wächst wieder Gras.

Frz.: Ne meurs cheval, herbe te vient. (Bohn, I, 40.)

475 Lütke Perde, dichte Perde. - Petri, II, 442.

476 Ma schponnt goar garn de Farde hinger a Woan. (Schles.) - Frommann, III, 248, 259.

477 Magere Pferde schlagen selten. - Winckler, XIX, 85.

478 Magere Pferde werden am meisten von Fliegen gestochen.

Frz.: A chevaux maigres vont les mouches. (Kritzinger, 134a.)

It.: Le mosche si posano addosso a' cavalli magri.

479 Magere Pferde ziehen wohl.

Holl.: Magere merrien trekken wel. (Harrebomee, II, 83b.)

480 Man bind besser das Pferdt anss nachbarn zaun, als an den seinen. - Lehmann, 527, 22.

481 Man erkennt das Pferd am Geschirr.

Engl.: You may know the horse by his harness. (Bohn II, 104.)

482 Man fasst das Pferd beim Zaum, den Mann beim Wort. - Schottel, 1134b; Sailer, 79; Simrock, 11890a; Graf, 228, 24; Braun, I, 3270.

Holl.: Men moet het paard niet bij den staart, maar bij den toom grijpen. (Harrebomee, II, 165b.)

483 Man fragt beim Pferde nicht woher, sondern wie gut.

Dän.: Man spörger om hesten er skjön og god, og ikke hvad slaegt han er af. (Prov. dan., 287.)

484 Man gibt den Pferden Habern, dass sie ziehen oder übers Pflaster springen. - Lehmann, 74, 47.

485 Man gibt kein Pferd nicht vmb ein Pfeiffen. - Petri, II, 447.

Böhm.: Nedavej kun za pist'alu, ani vola za ptaka. (Celakovsky, 256.)

486 Man kann bald vom Pferd auf den Esel kommen. - Müller, 31, 5.

487 Man kann das beste Pferd schlägfaul machen.

Engl.: You may beat a horse 'till he be sad and a cow 'till she be mad. (Bohn II, 70.)

488 Man kann das Pferd zur Tränke reiten, aber nicht machen, dass es trinkt.

Die Finnen: Es ist schwer ein Pferd zu tränken, das den Kopf nicht niederbückt. (Bertram, 63.)

[Spaltenumbruch] 430 Gut Pferd, das nicht stolpert; brav Weib, das nicht holpert.Eiselein, 510; Simrock, 7888.

431 Gut Pferd ist seines Futters werth.

432 Gute Pferde laufen ohne Sporen.Sprichwörtergarten, 474; Schulzeitung, 392.

Der gute Mensch bedarf äusserer Zwangsantriebe nicht, um recht zu handeln.

It.: Buon cavallo non ha bisogno di sprone. (Pazzaglia, 52, 8.)

433 Gute Pferde machen kurze Meilen.Winckler, VII, 33.

Frz.: Un bon cheval fait les lieues courtes. (Leroux, I, 104.)

It.: Buoni cavalli fanno corte le leghe. (Pazzaglia, 549.)

434 Gute Pferde müssen einen eigenen Stall haben.

435 Gute Pferde und schlechte Menschen werden in Rom nicht besser.

Pilgerschaften und Wallfahrten haben, wie die allgemeine Erfahrung lehrt, nicht nur keinen segensreichen, sondern einen sehr verderblichen Einfluss, sowol auf die Pilger selbst als auf die Gegenden, welche sie auf ihren Reisen berühren.

436 Gutem Pferde gehört ein guter Reiter.

Frz.: A bon cheval bon gué. (Leroux, I, 102.)

437 Gutes Pferd, kurzer Ritt.

438 Hast du kein Pferd, so brauche den Esel.Eiselein, 510.

Holl.: Heb je geen paard, gebruik een' ezel. (Harrebomée, II, 162.)

439 Hast du nicht Pferd und Wagen, so lass deine Füsse dich tragen.

Lat.: Si rota defuerit, tu pede carpe viam. (Ovid.) (Seybold, 569.)

440 Hast du Pferde, so lass die Esel.

Lat.: Utere plaustris tuis, asinosque ne curaveris.

441 Hat das Pferd einen krummen Fuss, so acht man seins schönen Kopfes nicht.Petri, II, 373.

442 Hat ein Pferd gut Futter und Ruh', so nimmt's auf eigenem Miste zu.

Frz.: En son fumier cheval engraisse quant il repose à son ayse. (Leroux, I, 103.)

443 Hat man nur das Pferd, so bekommt man schon den Sattel.

Böhm.: Kdo má konĕ, snadno k nĕmu sedlo najde. (Čelakovský, 165.)

444 Heut' auf dem Pferd und morgen drunter.

Dem Glück ist nicht zu trauen; wen es heute erhöht, den erniedrigt es morgen.

Böhm.: Kobylka bĕží Jeníček leží. – Kdo bývá na koni, bývá i pod konĕm. (Čelakovský, 368.)

Poln.: Kto bywa na konia, bywa i pod koniem. (Čelakovský, 368.)

445 Hinckende Pferd kommen hinten nach.Lehmann, 451, 4.

446 Hundert Pferde, hundert Sättel.

447 Hungrig Pferd lustet nit zum gumpen.

Lat.: Luxuriat taro non bene pasta caro. (Chaos, 494.)

448 Ich mag kein Pferd verlieren, um einen Hirsch zu gewinnen.

449 Ich will das Pferd gewinnen oder den Sattel verlieren.

Engl.: I'll win the horse, or lose the saddle.

450 Ich will lieber von einem Spanischen pferd als von einem bawren gurren geschlagen sein.Henisch, 1783, 38.

451 Ist das ein necksches Pferd, sagte der Junge, da ein Kerl auf einem Schwein geritten kam.

Holl.: De wereld loopt ten end, zei de jungen, en hij zag zijn vaâr op een varken rijden. (Harrebomée, II, 358.)

452 Ist das Pferd auch noch so müd, es geht vor dem Schweife.

Böhm.: I unavený kůň jde před ocasem. (Čelakovský, 131.)

453 Ist das Pferd zum Teufel, mag der Zügel auch hingehen.

454 Je edler Pferd, je böser Laun.Petri, II, 390.

455 Je mehr man den Pferden die bein schrapet, je besser sie ziehen; je mehr man die bawren schindet, je mehr sie geben. (S. Bauer 35.) – Henisch, 214, 12.

456 Je schneller das Pferd läuft, je kürzer werden die Meilen.

Dän.: Jo fyriger hesten løber, jo kortere mijlen blijver. (Prov. dan., 288.)

457 Je schneller Pferd, je höher Werth.

458 Jedes Pferd will seinen eigenen Sattel.

[Spaltenumbruch] 459 Junge Pferde fallen häufiger als alte.

Span.: Potros cayendo, y mozos perdiendo van asesando. (Bohn I, 242.)

460 Junge Pferde, junge Reuter vnd junge Lehrmeister thun nicht viel gutes.Petri, II, 410.

461 Junge Pferde müssen einen alten, die alten aber einen jungen Reuter haben.Lehmann, II, 491, 16.

462 Junge Pferdt wollen jhre bereiter abrichten. (S. Ei 40.) – Lehmann, 409, 13.

463 Kein Pferd kratzt (striegelt) das andere umsonst.

464 Kein Pferd ohne Mangel.Lehmann, II, 402, 25.

465 Kein Pferdt ohn Dück, kein Weib ohn List.Sutor, 185.

466 Klein Pferd, kleine Last.Blum, 719.

Man muss die Last nach den Schultern abmessen.

467 Kleine pferd, kleine tagreyss.Franck, II, 85a; Tappius, 108a; Gruter, I, 53; Petri, II, 423; Lehmann, II, 492, 24; Gesner, I, 618; Eiselein, 510; Körte, 4771; Simrock, 7872; Sailer, 150; Suringar, LXV, 4; Braun, I, 3285.

„Also heisst es auch: alte schwache Pferde, kleine Arbeit.“ (Coler, 330a.)

Dän.: Liden hest gjör kort dag-reyse. (Prov. dan., 348.)

Holl.: Klein paard, kleine dagreize. (Harrebomée, II, 165a.)

Lat.: Pondus equo tenero decet haud imponere magnum. (Philippi, II, 101; Seybold, 449.)

468 Kleine Pferde, kleine Tagewerk.Nass. Schulbl., XIV, 5.

Holl.: Clein peert, clein dachvaert. (Tunn., 8, 1.)

Lat.: Si tibi parvus equus tunc parvus erit labor eius. (Fallersleben, 154.)

Schwed.: Liten häst giör kort dagled. (Grubb, 459.)

469 Kurze Pferd und lange Schwein für den Bauer nützlich sein. (Köln.) – Boebel, 139.

470 Langes Pferd, kurzer Ritt.Körte, 4772; Simrock, 7873; Braun, I, 3286.

471 Lass dich auf keinem fahlen Pferde betreffen.Simrock, 7885.

472 Laufend kann man kein Pferd beschlagen.

473 Laufend Pferd soll man nicht spornen.

It.: Cavallo che corre non ha bisogno di sproni. (Bohn I, 77.)

474 Lieb Pferd, stirb nicht, es wächst wieder Gras.

Frz.: Ne meurs cheval, herbe te vient. (Bohn, I, 40.)

475 Lütke Perde, dichte Perde.Petri, II, 442.

476 Ma schponnt goar garn de Fârde hinger a Woan. (Schles.) – Frommann, III, 248, 259.

477 Magere Pferde schlagen selten.Winckler, XIX, 85.

478 Magere Pferde werden am meisten von Fliegen gestochen.

Frz.: A chevaux maigres vont les mouches. (Kritzinger, 134a.)

It.: Le mosche si posano addosso a' cavalli magri.

479 Magere Pferde ziehen wohl.

Holl.: Magere merriën trekken wel. (Harrebomée, II, 83b.)

480 Man bind besser das Pferdt anss nachbarn zaun, als an den seinen.Lehmann, 527, 22.

481 Man erkennt das Pferd am Geschirr.

Engl.: You may know the horse by his harness. (Bohn II, 104.)

482 Man fasst das Pferd beim Zaum, den Mann beim Wort.Schottel, 1134b; Sailer, 79; Simrock, 11890a; Graf, 228, 24; Braun, I, 3270.

Holl.: Men moet het paard niet bij den staart, maar bij den toom grijpen. (Harrebomée, II, 165b.)

483 Man fragt beim Pferde nicht woher, sondern wie gut.

Dän.: Man spørger om hesten er skjøn og god, og ikke hvad slægt han er af. (Prov. dan., 287.)

484 Man gibt den Pferden Habern, dass sie ziehen oder übers Pflaster springen.Lehmann, 74, 47.

485 Man gibt kein Pferd nicht vmb ein Pfeiffen.Petri, II, 447.

Böhm.: Nedávej kůň za píšt'alu, ani vola za ptáka. (Čelakovský, 256.)

486 Man kann bald vom Pferd auf den Esel kommen.Müller, 31, 5.

487 Man kann das beste Pferd schlägfaul machen.

Engl.: You may beat a horse 'till he be sad and a cow 'till she be mad. (Bohn II, 70.)

488 Man kann das Pferd zur Tränke reiten, aber nicht machen, dass es trinkt.

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[[650]/0664] 430 Gut Pferd, das nicht stolpert; brav Weib, das nicht holpert. – Eiselein, 510; Simrock, 7888. 431 Gut Pferd ist seines Futters werth. 432 Gute Pferde laufen ohne Sporen. – Sprichwörtergarten, 474; Schulzeitung, 392. Der gute Mensch bedarf äusserer Zwangsantriebe nicht, um recht zu handeln. It.: Buon cavallo non ha bisogno di sprone. (Pazzaglia, 52, 8.) 433 Gute Pferde machen kurze Meilen. – Winckler, VII, 33. Frz.: Un bon cheval fait les lieues courtes. (Leroux, I, 104.) It.: Buoni cavalli fanno corte le leghe. (Pazzaglia, 549.) 434 Gute Pferde müssen einen eigenen Stall haben. 435 Gute Pferde und schlechte Menschen werden in Rom nicht besser. Pilgerschaften und Wallfahrten haben, wie die allgemeine Erfahrung lehrt, nicht nur keinen segensreichen, sondern einen sehr verderblichen Einfluss, sowol auf die Pilger selbst als auf die Gegenden, welche sie auf ihren Reisen berühren. 436 Gutem Pferde gehört ein guter Reiter. Frz.: A bon cheval bon gué. (Leroux, I, 102.) 437 Gutes Pferd, kurzer Ritt. 438 Hast du kein Pferd, so brauche den Esel. – Eiselein, 510. Holl.: Heb je geen paard, gebruik een' ezel. (Harrebomée, II, 162.) 439 Hast du nicht Pferd und Wagen, so lass deine Füsse dich tragen. Lat.: Si rota defuerit, tu pede carpe viam. (Ovid.) (Seybold, 569.) 440 Hast du Pferde, so lass die Esel. Lat.: Utere plaustris tuis, asinosque ne curaveris. 441 Hat das Pferd einen krummen Fuss, so acht man seins schönen Kopfes nicht. – Petri, II, 373. 442 Hat ein Pferd gut Futter und Ruh', so nimmt's auf eigenem Miste zu. Frz.: En son fumier cheval engraisse quant il repose à son ayse. (Leroux, I, 103.) 443 Hat man nur das Pferd, so bekommt man schon den Sattel. Böhm.: Kdo má konĕ, snadno k nĕmu sedlo najde. (Čelakovský, 165.) 444 Heut' auf dem Pferd und morgen drunter. Dem Glück ist nicht zu trauen; wen es heute erhöht, den erniedrigt es morgen. Böhm.: Kobylka bĕží Jeníček leží. – Kdo bývá na koni, bývá i pod konĕm. (Čelakovský, 368.) Poln.: Kto bywa na konia, bywa i pod koniem. (Čelakovský, 368.) 445 Hinckende Pferd kommen hinten nach. – Lehmann, 451, 4. 446 Hundert Pferde, hundert Sättel. 447 Hungrig Pferd lustet nit zum gumpen. Lat.: Luxuriat taro non bene pasta caro. (Chaos, 494.) 448 Ich mag kein Pferd verlieren, um einen Hirsch zu gewinnen. 449 Ich will das Pferd gewinnen oder den Sattel verlieren. Engl.: I'll win the horse, or lose the saddle. 450 Ich will lieber von einem Spanischen pferd als von einem bawren gurren geschlagen sein. – Henisch, 1783, 38. 451 Ist das ein necksches Pferd, sagte der Junge, da ein Kerl auf einem Schwein geritten kam. Holl.: De wereld loopt ten end, zei de jungen, en hij zag zijn vaâr op een varken rijden. (Harrebomée, II, 358.) 452 Ist das Pferd auch noch so müd, es geht vor dem Schweife. Böhm.: I unavený kůň jde před ocasem. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [650]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/664>, abgerufen am 22.11.2024.