Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 216 Wer eynen pfenning nit achtet (ehrt), der wirt nimmer eyns gulden herre. - Tappius, 49b; Gruter, I, 81; Petri, II, 692; Henisch, 1776, 64; Luther's Ms., 16; Sailer, 278; Simrock, 7820; Frischbier2, 2912. Schwed.: Den intet giömmer en penning, han far sällan twä äga. (Grubb, 125.) - Den som intet gjömmer en halföre, far aldrig rundstycket at äga. (Törning, 22.) 217 Wer keine Pfennige hat, lästert die Dukaten. - Sprichwörtergarten, 424. Die Menschen machen es, wie der Fuchs in der Fabel: "Sie sind sauer und taugen nichts." 218 Wer nicht gern einen Pfennig verwarloset, der wird auch vngern einen Rock verlieren. - Petri, II, 740. 219 Wer nicht Pfennige erhalten kann, wird keines Thalers Herr. Die Russen: Wer auch nicht einmal Kopeken zu Gästen gehabt hat, wird nie ein Wirth von Rubeln werden. (Altmann VI, 409.) 220 Wer nicht zehn Pfennig hat (verdient), ist keinen Groschen werth. Engl.: If you make not much of three-pence, you'll ne'er be worth a groat. (Bohn II, 137.) 221 Wer nur Pfennige hat, kann keine Thaler zählen. Frz.: Qui n'a que dix-neuf sous, ne saurait compter par francs. (Cahier, 774.) 222 Wer Pfennig bringt, der ist willkommen. "Ein süsses liedlein sie dir singt, so lang als dir der pfennig klingt, hast nit mehr geld, für vber trab, ein andern her, der ist schabab." (Waldis, II, 46, 43.) (S. Geld 711, 714-715, 725 u. v. a.) 223 Wer Pfennig hat, der wird gefreyet. - Petri, II, 747. 224 Wer Pfennig hat, ist geliebt in Dorf und Stadt. Mhd.: Einer vraget mich der maer, wer der beste vriunt waer, den der mensch gehaben kan? do sprach ich: nach meinem wan, so weiz ich under allen magen bezzers niht, torst ichz gesagen, dan den pfenninc; swer den hat, der ist wert an aller stat. (Teichner.) 225 Wer Pfennige hat, der hat auch (viel) Freunde. - Petri, II, 747. "Wer pfening hat, der hat vil fründ." (Suringar, LXXVI, 2.) 226 Wer Pfennige hat, der hat viel Fründ, ihn grüsst und schwägert jedes Kind. 227 Wer Pfennige nimmt, ist keinen Pfennig werth. Mönchsgrundsatz; sie nahmen daher lieber Grossgeld. 228 Wer Pfennige zählt, wird auch Thaler zählen. 229 Wer um einen Pfennig streitet, hat einen Thaler Schaden. Schwed.: Tree marka skräddare gjör tio dalers skade. (Törning, 154.) 230 Wer wird drei Pfennige ausgeben, um einen Dreier zu gewinnen! Mhd.: Wer umb ein phenning geit ein phunt, und ein phert umb einen hunt, und umb ein helbling kriegen kan, der dunkt mich nicht ein wiser man. (Boner.) (Zingerle, 114.) 231 Wer zum Pfennig geboren worden, der kompt nicht zum Gulden (Thaler). - Henisch, 1392, 26; Gaal, 1246. Mhd.: Wer zuo drein helbling ist geborn, der kan zuo zwein pfenning niemer komen. (Diutisca.) (Zingerle, 112.) Dän.: Den der er slaaet til en skilling bliver aldrig daler. (Bohn I, 352.) - Hvo der er föd til pending, bliver aldrig dalers herre. (Bohn I, 376; Prov. dan., 451.) Engl.: He that was born under a three half-pennyplanet, shall never be worth two-pence. (Gaal, 1246.) Holl.: Die geboren is onder eene duit-planeet, zal nimmer meester van een oordje worden. (Harrebomee, II, 150b.) Lat.: Dij semper largiuntur tenuia. - Tenues fortunae hominibus. (Henisch, 1392, 27; Seybold, 601.) Schwed.: Den som är född til pennings, han far sällan daler äga (oder: han bliir sällan dalers herre). (Grubb, 116 u. 125.) 232 Wie man den Pfennig setzt, so muss er gelten. - Eiselein, 509. 233 Wo an den Pfenning mangel ist, eindt sich die Freundschafft kurtzer frist. - H. Sachs, III, 389, 1. 234 Wo de Pennig eslagen is, da gelt he an'n märsten. (S. Geld 63.) - Schambach, II, 595. Im Oberharz: Wu d'r Pfeng geschlan wärd, gilt er am mehrschten. (Lohrengel, I, 906.) 235 Wo der Pfennig beywohnt nicht, wirt gar mancher kauff ein wicht. Lat.: Impedit omne forum defectus denariorum. (Loci comm., 165.) [Spaltenumbruch] 236 Wo der Pfennig läutet, da gehen alle Thüren auf. - Gaal, 1249; Sailer, 85. Mhd.: Wer penningen hat, derselbe gat gewaltig fur. - Des pennyngis clang hat nu furgang, wan man kumpt vur gerichte. (Muscatblüt.) (Zingerle, 113.) Lat.: Audito nummo, quasi viso principe summo, dissiliunt valvae, nil auditur nisi salve! (Gaal, 1249.) 237 Wo der Pfennig spricht, hört man andere Rede nicht. Holl.: Al waer de penningh spreeckt, daer klinckt de reden best. (Suringar, XX, 10.) - Des pennings klank verdooft alle redenen. (Harrebomee, II, 178a.) 238 Wo ein Pfennig durchfelt, da schleicht auch wol ein Groschen hinach. - Petri, II, 803. "Wo ein kleiner Pfennig durchfelt, da schleicht sich ein Kreutzer hernach." (Mathesius, Postilla, CCXVIIIb.) 239 Zehn Pfenning machen zween Schilling vettern. - Gruter, III, 118; Petri, II, 819. *240 Auch auf den Pfennig sehen. - Eiselein, 509. *241 Auf den Pfennig scheissen. (Ostpreuss.) Knickerei. *242 Auf den Pfennig sehen und den Dreier fahren lassen. - Eiselein, 509. *243 Dä bliev op em Pfenneng dud. (Bedburg.) Uebertriebene Sparsamkeit. *244 Dafür geb' ich keinen Pfennig. Lat.: Nauci facio. (Plautus.) (Philippi, II, 6.) *245 Das is ein schöner Pfennig. Frz.: C'est un beau denier. (Kritzinger, 216b.) *246 Dat ist kenen Penning werd. - Dähnert, 347b. *247 Den lacht kein Pfennig aus der Kiste an. Lat.: At mihi plaudo ipse domi simul ac nummos contemplor in arca. (Horaz.) (Philippi, I, 46.) *248 Der lot se um 'n Pfennig a Loch ins Ohr stechen. (Saulgau.) - Birlinger, 968. *249 Doat se (sind) Fäneng (Pfennige, Geld) än de Mor (Koth) geschmässen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 176, 194. Es ist Geld unnöthig, nutzlos ausgegeben. *250 E hot Fäneng wä der Heangd Flei. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 26. Er hat Pfennige wie der Hund Flöhe, er hat viel Geld. *251 E schwämt än de Fänengen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 25. *252 Einen Pfennig ausgeben, um einen Groschen zu ersparen. *253 Einen Pfennig ins Wasser werfen, um einen Thaler herauszufischen. Aehnlich russisch in Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 522.. *254 Einen Pfennig suchen und ein Licht dabei verbrennen. Lat.: Rastris eburneis solum vertere. (Seybold, 521.) *255 Einen Pfennig suchen und einen Batzen verlieren. Holl.: Eenen duit gezocht en een oordje verloren. (Harrebomee, I, 161.) *256 Er dan ainer pfenning spricht. Wenn etwas sehr schnell geschieht. Hauer (Liij) für das lateinische Citius quam asparagi coquuntur. *257 Er dreht den Pfennig dreimal um, ehe er ihn ausgibt. Holl.: Hij zou zijne oordjes wel driemal omkeeren. (Harrebomee, II, 150b.) *258 Er hält seinen Pfennig für Silber. Engl.: He thinks his penny good silver. (Bohn II, 174.) *259 Er hat den letzten Pfennig bezahlt. Dän.: At betalle den sidste kaerv med cölns vaegt. (Prov. dan., 68.) *260 Er hat den letzten Pfennig noch verloren. Lat.: Perdere naulum. (Juvenal.) (Erasm., 518; Binder II, 2544.) *261 Er hat drei Pfennige in der Tasche und für einen Thaler Durst. Holl.: Hij verdient een' stuiver en heeft wel voor een' braspenning dorst. (Bohn I, 327.) *262 Er hat einen (seinen) Pfennig in die Klapperbüchse gegeben. - Geiler. Er hat das Seine zur Unterhaltung beigetragen. *263 Er hat keinen Pfennig. Frz.: Il n'a pas de toute monnoye un picquotin. (Leroux II, 236.) Holl.: Hij heeft kruis noch munt. (Harrebomee, II, 110a.)
[Spaltenumbruch] 216 Wer eynen pfenning nit achtet (ehrt), der wirt nimmer eyns gulden herre. – Tappius, 49b; Gruter, I, 81; Petri, II, 692; Henisch, 1776, 64; Luther's Ms., 16; Sailer, 278; Simrock, 7820; Frischbier2, 2912. Schwed.: Den intet giömmer en penning, han får sällan twä äga. (Grubb, 125.) – Den som intet gjömmer en halföre, får aldrig rundstycket at äga. (Törning, 22.) 217 Wer keine Pfennige hat, lästert die Dukaten. – Sprichwörtergarten, 424. Die Menschen machen es, wie der Fuchs in der Fabel: „Sie sind sauer und taugen nichts.“ 218 Wer nicht gern einen Pfennig verwarloset, der wird auch vngern einen Rock verlieren. – Petri, II, 740. 219 Wer nicht Pfennige erhalten kann, wird keines Thalers Herr. Die Russen: Wer auch nicht einmal Kopeken zu Gästen gehabt hat, wird nie ein Wirth von Rubeln werden. (Altmann VI, 409.) 220 Wer nicht zehn Pfennig hat (verdient), ist keinen Groschen werth. Engl.: If you make not much of three-pence, you'll ne'er be worth a groat. 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Dän.: Den der er slaaet til en skilling bliver aldrig daler. (Bohn I, 352.) – Hvo der er fød til pending, bliver aldrig dalers herre. (Bohn I, 376; Prov. dan., 451.) Engl.: He that was born under a three half-pennyplanet, shall never be worth two-pence. (Gaal, 1246.) Holl.: Die geboren is onder eene duit-planeet, zal nimmer meester van een oordje worden. (Harrebomée, II, 150b.) Lat.: Dij semper largiuntur tenuia. – Tenues fortunae hominibus. (Henisch, 1392, 27; Seybold, 601.) Schwed.: Den som är född til pennings, han får sällan daler äga (oder: han bliir sällan dalers herre). (Grubb, 116 u. 125.) 232 Wie man den Pfennig setzt, so muss er gelten. – Eiselein, 509. 233 Wo an den Pfenning mangel ist, eindt sich die Freundschafft kurtzer frist. – H. Sachs, III, 389, 1. 234 Wo de Pennig eslâgen is, da gelt he an'n märsten. (S. Geld 63.) – Schambach, II, 595. Im Oberharz: Wu d'r Pfeng geschlân wärd, gilt er am mehrschten. 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216 Wer eynen pfenning nit achtet (ehrt), der wirt nimmer eyns gulden herre. – Tappius, 49b; Gruter, I, 81; Petri, II, 692; Henisch, 1776, 64; Luther's Ms., 16; Sailer, 278; Simrock, 7820; Frischbier2, 2912.
Schwed.: Den intet giömmer en penning, han får sällan twä äga. (Grubb, 125.) – Den som intet gjömmer en halföre, får aldrig rundstycket at äga. (Törning, 22.)
217 Wer keine Pfennige hat, lästert die Dukaten. – Sprichwörtergarten, 424.
Die Menschen machen es, wie der Fuchs in der Fabel: „Sie sind sauer und taugen nichts.“
218 Wer nicht gern einen Pfennig verwarloset, der wird auch vngern einen Rock verlieren. – Petri, II, 740.
219 Wer nicht Pfennige erhalten kann, wird keines Thalers Herr.
Die Russen: Wer auch nicht einmal Kopeken zu Gästen gehabt hat, wird nie ein Wirth von Rubeln werden. (Altmann VI, 409.)
220 Wer nicht zehn Pfennig hat (verdient), ist keinen Groschen werth.
Engl.: If you make not much of three-pence, you'll ne'er be worth a groat. (Bohn II, 137.)
221 Wer nur Pfennige hat, kann keine Thaler zählen.
Frz.: Qui n'a que dix-neuf sous, ne saurait compter par francs. (Cahier, 774.)
222 Wer Pfennig bringt, der ist willkommen.
„Ein süsses liedlein sie dir singt, so lang als dir der pfennig klingt, hast nit mehr geld, für vber trab, ein andern her, der ist schabab.“ (Waldis, II, 46, 43.) (S. Geld 711, 714-715, 725 u. v. a.)
223 Wer Pfennig hat, der wird gefreyet. – Petri, II, 747.
224 Wer Pfennig hat, ist geliebt in Dorf und Stadt.
Mhd.: Einer vrâget mich der maer, wer der beste vriunt waer, den der mensch gehaben kan? dô sprach ich: nach mînem wân, sô weiz ich under allen mâgen bezzers niht, torst ichz gesagen, dan den pfenninc; swer den hât, der ist wert an aller stât. (Teichner.)
225 Wer Pfennige hat, der hat auch (viel) Freunde. – Petri, II, 747.
„Wer pfening hat, der hat vil fründ.“ (Suringar, LXXVI, 2.)
226 Wer Pfennige hat, der hat viel Fründ, ihn grüsst und schwägert jedes Kind.
227 Wer Pfennige nimmt, ist keinen Pfennig werth.
Mönchsgrundsatz; sie nahmen daher lieber Grossgeld.
228 Wer Pfennige zählt, wird auch Thaler zählen.
229 Wer um einen Pfennig streitet, hat einen Thaler Schaden.
Schwed.: Tree marka skräddare gjör tio dalers skade. (Törning, 154.)
230 Wer wird drei Pfennige ausgeben, um einen Dreier zu gewinnen!
Mhd.: Wer umb ein phenning gît ein phunt, und ein phert umb einen hunt, und umb ein helbling kriegen kan, der dunkt mich nicht ein wiser man. (Boner.) (Zingerle, 114.)
231 Wer zum Pfennig geboren worden, der kompt nicht zum Gulden (Thaler). – Henisch, 1392, 26; Gaal, 1246.
Mhd.: Wer zuo drîn helbling ist geborn, der kan zuo zwein pfenning niemer komen. (Diutisca.) (Zingerle, 112.)
Dän.: Den der er slaaet til en skilling bliver aldrig daler. (Bohn I, 352.) – Hvo der er fød til pending, bliver aldrig dalers herre. (Bohn I, 376; Prov. dan., 451.)
Engl.: He that was born under a three half-pennyplanet, shall never be worth two-pence. (Gaal, 1246.)
Holl.: Die geboren is onder eene duit-planeet, zal nimmer meester van een oordje worden. (Harrebomée, II, 150b.)
Lat.: Dij semper largiuntur tenuia. – Tenues fortunae hominibus. (Henisch, 1392, 27; Seybold, 601.)
Schwed.: Den som är född til pennings, han får sällan daler äga (oder: han bliir sällan dalers herre). (Grubb, 116 u. 125.)
232 Wie man den Pfennig setzt, so muss er gelten. – Eiselein, 509.
233 Wo an den Pfenning mangel ist, eindt sich die Freundschafft kurtzer frist. – H. Sachs, III, 389, 1.
234 Wo de Pennig eslâgen is, da gelt he an'n märsten. (S. Geld 63.) – Schambach, II, 595.
Im Oberharz: Wu d'r Pfeng geschlân wärd, gilt er am mehrschten. (Lohrengel, I, 906.)
235 Wo der Pfennig beywohnt nicht, wirt gar mancher kauff ein wicht.
Lat.: Impedit omne forum defectus denariorum. (Loci comm., 165.)
236 Wo der Pfennig läutet, da gehen alle Thüren auf. – Gaal, 1249; Sailer, 85.
Mhd.: Wer penningen hat, derselbe gat gewaltig fur. – Des pennyngis clang hat nu furgang, wan man kumpt vur gerichte. (Muscatblüt.) (Zingerle, 113.)
Lat.: Audito nummo, quasi viso principe summo, dissiliunt valvae, nil auditur nisi salve! (Gaal, 1249.)
237 Wo der Pfennig spricht, hört man andere Rede nicht.
Holl.: Al waer de penningh spreeckt, daer klinckt de reden best. (Suringar, XX, 10.) – Des pennings klank verdooft alle redenen. (Harrebomée, II, 178a.)
238 Wo ein Pfennig durchfelt, da schleicht auch wol ein Groschen hinach. – Petri, II, 803.
„Wo ein kleiner Pfennig durchfelt, da schleicht sich ein Kreutzer hernach.“ (Mathesius, Postilla, CCXVIIIb.)
239 Zehn Pfenning machen zween Schilling vettern. – Gruter, III, 118; Petri, II, 819.
*240 Auch auf den Pfennig sehen. – Eiselein, 509.
*241 Auf den Pfennig scheissen. (Ostpreuss.)
Knickerei.
*242 Auf den Pfennig sehen und den Dreier fahren lassen. – Eiselein, 509.
*243 Dä bliev op em Pfenneng dud. (Bedburg.)
Uebertriebene Sparsamkeit.
*244 Dafür geb' ich keinen Pfennig.
Lat.: Nauci facio. (Plautus.) (Philippi, II, 6.)
*245 Das is ein schöner Pfennig.
Frz.: C'est un beau denier. (Kritzinger, 216b.)
*246 Dat ist kenen Penning wêrd. – Dähnert, 347b.
*247 Den lacht kein Pfennig aus der Kiste an.
Lat.: At mihi plaudo ipse domi simul ac nummos contemplor in arca. (Horaz.) (Philippi, I, 46.)
*248 Der lot se um 'n Pfennig a Loch ins Ohr stechen. (Saulgau.) – Birlinger, 968.
*249 Doat se (sind) Fäneng (Pfennige, Geld) än de Môr (Koth) geschmässen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 194.
Es ist Geld unnöthig, nutzlos ausgegeben.
*250 E hôt Fäneng wä der Heangd Flî. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 26.
Er hat Pfennige wie der Hund Flöhe, er hat viel Geld.
*251 E schwämt än de Fänengen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 25.
*252 Einen Pfennig ausgeben, um einen Groschen zu ersparen.
*253 Einen Pfennig ins Wasser werfen, um einen Thaler herauszufischen.
Aehnlich russisch in Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 522..
*254 Einen Pfennig suchen und ein Licht dabei verbrennen.
Lat.: Rastris eburneis solum vertere. (Seybold, 521.)
*255 Einen Pfennig suchen und einen Batzen verlieren.
Holl.: Eenen duit gezocht en een oordje verloren. (Harrebomée, I, 161.)
*256 Er dan ainer pfenning spricht.
Wenn etwas sehr schnell geschieht. Hauer (Liij) für das lateinische Citius quam asparagi coquuntur.
*257 Er dreht den Pfennig dreimal um, ehe er ihn ausgibt.
Holl.: Hij zou zijne oordjes wel driemal omkeeren. (Harrebomée, II, 150b.)
*258 Er hält seinen Pfennig für Silber.
Engl.: He thinks his penny good silver. (Bohn II, 174.)
*259 Er hat den letzten Pfennig bezahlt.
Dän.: At betalle den sidste kærv med cølns vægt. (Prov. dan., 68.)
*260 Er hat den letzten Pfennig noch verloren.
Lat.: Perdere naulum. (Juvenal.) (Erasm., 518; Binder II, 2544.)
*261 Er hat drei Pfennige in der Tasche und für einen Thaler Durst.
Holl.: Hij verdient een' stuiver en heeft wel voor een' braspenning dorst. (Bohn I, 327.)
*262 Er hat einen (seinen) Pfennig in die Klapperbüchse gegeben. – Geiler.
Er hat das Seine zur Unterhaltung beigetragen.
*263 Er hat keinen Pfennig.
Frz.: Il n'a pas de toute monnoye un picquotin. (Leroux II, 236.)
Holl.: Hij heeft kruis noch munt. (Harrebomée, II, 110a.)
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